Nasser Herbst an der Ostküste Spaniens

Eines der Hauptmerkmale des Wetterverlaufs im Jahr 2018 ist die Häufigkeit, mit der sich Hochdruckgebiete über Nord- und Osteuropa platziert haben und zu sogenannten Blocking-Lagen über dem Kontinent geführt haben. Die anhaltende Trockenheit in Teilen Mittel- und Nordeuropas ist eine direkte Folge davon.

Festgefahrene Großwetterlagen

Atlantische Tiefdruckgebiete werden meist von blockierenden Hochs umgeleitet bzw. nach Norden oder Süden abgedrängt. Auch in diesem Herbst war das häufig der Fall, weshalb es besonders im westlichen Mittelmeerraum wiederkehrende Tiefdrucktätigkeit gab. Direkt betroffen davon war u.a. die Iberische Halbinsel.

Ein blockierendes Hoch über Skandinavien am Montag.
Ein blockierendes Hoch über Skandinavien am Montag.

Mit Durchzug der Tiefs gab es in Spanien häufig Regen, wobei es besonders an der Ostküste des Landes große Regenmengen gab. Das Zusammenspiel aus Tiefdruckeinfluss und milden Wassertemperaturen sorgte nämlich für eine labile Schichtung der Luft. So verzeichnetet eine Station im nördlichen Teil der Region Valencia im Oktober sogar 159.2 mm Regen innerhalb von nur einer Stunde! Zudem war der Oktober auch in der Hauptstadt der Balearen Palma de Mallorca mit 68 mm der nasseste Monat des gesamten Jahres, Details dazu gibt es hier: Neuer Regenrekord auf Mallorca im Oktober.

Große Regenmengen

Auch im November wurde das Wetter an der Iberische Halbinsel von Tiefdruckgebieten bzw. Höhentiefs maßgeblich beeinflusst. Bei der festgefahrenen Großwetterlage war die Ostküste zwischen Almeria und der Grenze mit Frankreich davon am stärksten betroffen, so traten hier zahlreiche Schauer und heftige Gewitter auf. In wenigen Tagen kamen in Polinya, einem Dorf südlich von Valencia, bis zum 320 Liter pro Quadratmeter Regen zusammen! Aber auch sonst fielen stellenweise zwischen dem Cabo de Palos, an der Küste Murcias, und Cabo de Creus, im Nordosten Costabravas, zwischen 120 und 200 Liter per Quadratmeter Wasser vom Himmel.

 

Historischer Schneefall im Nordosten Spaniens

Schnee in Italien.

Kurz vor Frühlingsbeginn hat der Winter nicht nur in Mitteleuropa, sondern auch im Nordosten Spaniens nochmals ein kräftiges Lebenszeichen gegeben. So gab es zum Sonnenaufgang am vergangenen Dienstag in mehreren Landkreisen Kataloniens eine zum Teil dicke Schneedecke. Die größten Schneemengen gab es in Santa Coloma de Queralt, im Becken von Barbera, mit rund 24 cm Neuschnee sowie in Querol, in der Region l’alt Camp,  mit  19 cm.

Dorf / Stadt Landkreis Neuschnee (cm) 19.-20. März
Santa Coloma de Queralt (680 m.) Conca de Barberà 20
Viu de Llevata (1240 m.) Alta Ribagorsa 17
Sant Joan de l‘Erm (1720 m.) Alt Urgell 15
Abadia de Montserrat (740 m.) Bages 13
Observatori Fabra (410 m.) Barcelones 12
El Port del Comte (1810 m.) Solsones 10
Calaf (720 m.) Anoia 10
Observatori de Pujalt (750 m.) Anoia 10

Historische Werte auf der Collserola

Auch auf der Serra de Collserola, dem Hügelland im Westen von Barcelona, wurde es weiß. So sind in der Nacht auf Dienstag am Observatori Fabra, in etwa 400 m Höhe, rund 12 Zentimeter Neuschnee  gefallen. Schnee ist hier im März zwar nicht ganz ungewöhnlich, allerdings nicht mit dieser Intensität. So war der Schneefall von letztem Dienstag das zweitspäteste sowie -stärkste Ereignis seit 1917. An der Tabellenspitze steht weiterhin der 22. März 1917 mit 24 cm Schnee. Der späteste Schneefall wurde dort hingegen am 29. April 1919 beobachtet.

Spätschneefall in l‘Observatori Fabra, Barcelona
Datum Akkumulation (cm).
22.03.1917 24
20.03.2018 12
09.04.1973 12
25.04.1972 4
29.04.1919 2

 

Sturmtief Friederike

Dunkle Wolkendecke am Himmel.

Der Donnerstag beginnt alpennordseitig mit Wolken, von Vorarlberg bis zur Eisenwurzen fällt anfangs zeitweise Schnee. Im Tagesverlauf breitet sich der leichte Regen oder Schneefall weiter ost- und südwärts bis nach Mittelkärnten und das Nordburgenland aus, wobei die Schneefallgrenze allmählich auf 900 bis 1400 m ansteigt. Eine Ausnahme ist der Süden, hier schneit es noch längere Zeit bis auf 500 m hinunter. Die Sonne zeigt sich besonders im Süden und Osten zwischendurch. Lebhafter Südwind wird von kräftigem Südwestwind abgelöst, 0 bis +9 Grad.

Entwicklung der Windspitzen in Österreich:

Der Donnerstag wird der windigste Tag der Woche. Das Sturmfeld des Tiefs über Norddeutschland erfasst im Laufe des Vormittags Vorarlberg und das Außerfern mit Böen zwischen 70 und 90 km/h, ganz vereinzelt sind auch noch etwas höhere Böen bis knapp an die 100 km/h nicht ausgeschlossen. Im weiteren Verlauf des Tages wird es dann auch in Nordtirol (Inntal nordwärts), im Großteil Salzburgs, in Oberösterreich, in Niederösterreich, der westlichen Obersteiermark und in Wien (dann am Abend) stürmisch. Die Böen erreichen meist 60 bis 80 km/h, mancherorts (so z.B. im Innviertel) sind auch knapp 90 km/h denkbar.

Im Laufe des Donnerstagabends und in der Nacht auf Freitag wird der Westwind dann wieder überall schwächer.
Windgeschwindigkeit und -richtung am Donnerstag, den 18. Januar 2018 um 17:00 h MEZ.