Am Mittwoch zunehmend gewittrig

PROGNOSE FÜR DIE SCHWEIZ

Am Mittwoch veränderlich mit sonnigen Abschnitten und vor allem am Nachmittag gewittrigen Regengüssen. 18-20 Grad. Im Süden zuerst recht sonnig, dann zunehmend gewittrig. 22 Grad.

AUSSICHTEN FÜR DIE SCHWEIZ

Am Donnerstag wechselnd bis stark bewölkt mit vor allem am Nachmittag wiederholten Regengüssen und einzelnen Gewittern. Schweizweit 16-18 Grad.

 

Beitragsbild: Appenzell © pixabay.com

Warnlagebericht

Aktuelle Wetterlage

Am Dienstag bildet sich das Italientief LISA, welches sich tagsüber über die Alpen nach Deutschland verlagert und zu erneuten größeren Regenmengen führt. Auch zur Wochenmitte und die Tage danach bleibt es unter schwachem Tiefdruckeinfluss in mäßig-warmer Luft weiterhin unbeständig. Schauer und Gewitter jeweils primär an den Nachmittagen bleiben unsere treuen Begleiter.

Überblick Warnungen

GEWITTER
Warnungen erfolgen bei Bedarf zeitnah.

REGEN
Die Warnungen im Süden gelten für den Dienstag.

Warnausblick

Der Dienstag startet nördlich der Alpen teils noch freundlich, während von Vorarlberg bis ins Südburgenland Schauer und Gewitter aufziehen. Im Laufe des Tages breitet sich kräftiger Regen mit eingelagerten Gewittern auf alle Landesteile aus, größere Regenmengen werden von Osttirol bis ins Mittelburgenland erwartet. Zudem ist im Südosten am Nachmittag und Abend auch Hagel möglich. Der Wind weht lebhaft bis kräftig aus südöstlichen bis östlichen Richtungen und dreht ab dem Nachmittag von Bayern her auf West.

Am Mittwoch gehen an der Alpennordseite und im Osten in der Früh ein paar Regenschauer nieder, am Vormittag klingen diese ab und nachfolgend stellt sich ein Sonne-Wolken-Mix ein. Dagegen wird es im Westen und Süden nach einem häufig freundlichen Vormittag zunehmend unbeständig, dabei muss auch mit Gewittern gerechnet werden. Im Donauraum und im Osten weht tagsüber lebhafter Westwind, am Abend lässt der Wind nach.

Der Donnerstag startet mit Restwolken, vereinzelt auch mit Regenschauern. Am Vormittag stellt sich ein Mix aus Sonne und Wolken ein, vom Bergland ausgehend nimmt die Schauerneigung aber rasch wieder zu und vor allem im Süden gehen Gewitter nieder, dabei kommen lokal große Regenmengen zusammen.

Am Freitag ziehen an der Alpennordseite weitere Regenschauer durch, vereinzelt sind auch wieder Blitz und Donner dabei. Zumindest zwischendurch lässt sich aber überall die Sonne blicken, häufiger scheint sie zumindest abseits der Berge von Kärnten bis ins Südburgenland bei nur noch geringer Schauerneigung.

Autor

Konstantin Brandes
Dienstag, 21. Mai 2024, 10:00 Uhr

Lagebericht

Aktuelle Wetterlage

Am Dienstag gelangt die Bundesrepublik im Vorfeld eines Trogs über Westeuropa in eine Südströmung, in deren Folge sich im Alpenvorland ein Tief namens LISA bildet. Dieses führt an seiner Ostflanke energiereiche und schwül-warme Luft heran. Damit sind in einem breiten Streifen von NRW bis nach Niederbayern mit den Schauern und Gewittern ergiebige Regenmengen möglich. In der Nacht auf und am Mittwoch selbst verlagert sich das Tief über die Landesmitte zur Nordsee. Der Schwerpunkt der Schauer und teils kräftigen Gewitter verlagert sich dementsprechend in die Nordhälfte. Am Donnerstag macht sich in der Mitte ein Zwischenhoch bemerkbar, während es im äußersten Norden und Süden unbeständig bleibt.

Überblick Warnungen

GEWITTER
Warnungen erfolgen bei Bedarf zeitnah.

Warnausblick

Am Dienstag breitet sich vom äußersten Südwesten her am Morgen teils kräftiger Regen samt teilweise eingelagerter und kräftiger Gewitter zögerlich nordwärts aus. Dabei kann es lokal wieder zu großen Regenmengen mit Überflutungsgefahr kommen. In der Nordhälfte sind hingegen nur vereinzelt Schauer zu erwarten. Zudem kommt im Süden starker Südwestwind, an der Ostseeküste starker Nordostwind auf.

In der Nacht auf Mittwoch schiebt sich der teils kräftige und gewittrig durchsetzte Regen über die Mitte des Landes weiter nordwärts.

Am Mittwoch sind im Tagesverlauf bevorzugt im Nordosten und Osten Schauer und teils kräftige Gewitter zu erwarten. Hier besteht durch große Regenmengen in kurzer Zeit und Hagel erhöhte Unwettergefahr. Im Süden sind am Nachmittag dann ebenfalls einige Schauer und Gewitter zu erwarten. An den Küsten weht zudem starker bis stürmischer Nordostwind.

Am Donnerstag ziehen an der Ostsee die Schauer und Gewitter bis zum Mittag nach Norden hin ab. Am Nachmittag entstehen zudem in Richtung Alpen sowie generell im Süden einige Schauer und Gewitter, mit der Gefahr von Starkregen.

Am Freitag zieht ein kleinräumiges Tief von Baden-Württemberg nach NRW, an dessen Nordflanke sind wieder einige Gewitter mit großen Regenmengen zu erwarten. In erster Linie betroffen ist davon ein Bereich vom Niederrhein bis zum Bayerischen Wald und nach Sachsen. Doch auch mit dem Tief selbst kann es lokal knapp warnrelevante Regenmengen geben.

Autor

Konstantin Brandes
Dienstag, 21. Mai 2024, 10:00 Uhr

Am Dienstag unbeständig, im Süden große Regenmengen

Tropfen auf Scheibe

Der Dienstag zeigt sich von seiner unbeständigen, gebietsweise sogar sehr nassen Seite. Besonders im Süden regnet es von der Früh weg kräftig und gewittrig durchsetzt, im Tagesverlauf breitet sich der Regen rasch aus. Die Sonne zeigt sich nur selten, am ehesten noch vom Tiroler Unterland bis nach Oberösterreich. Hier gehen dann aber am Nachmittag lokal heftige Gewitter nieder. Im Donauraum weht zeitweise lebhafter Wind aus Ost bis Südost, am Bodensee aus West. Die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 23 Grad.

Weiterhin unbeständig

Am Mittwoch bleibt es wechselhaft, an der Alpennordseite gehen von der Früh weg Regenschauer nieder. Auch im Süden und Südosten wird es nach einem häufig freundlichen Vormittag zunehmend unbeständig, dabei muss auch mit Gewittern gerechnet werden. Im Donauraum sowie im östlichen Flachland klingen die anfänglichen Schauer hingegen tagsüber weitgehend ab und es stellt sich ein Sonne-Wolken-Mix ein, dort frischt mäßiger bis lebhafter Westwind auf. Die Temperaturen erreichen maximal 15 bis 22 Grad.

 

 

Beitragsbild: Regen – pixabay.com

Am Dienstag kräftige Gewitter mit viel Regen

Durch Dauerregen lokale Überflutungen

Am Dienstag erfasst eine sogenannte Trogachse von Süden her den Alpenraum, gesteuert wird all dies durch ein Tief über Frankreich. Daher wird es bei uns wieder deutlich wechselhafter, denn vom Mittelmeer erreicht sehr feuchte und labile Luft Österreich. Kräftige Schauer und Gewitter sind die Folge.

Die Großwetterlage am Dienstag.

Hier haben wir mal das Potential heraus gestrichen, wo es morgen die kräftigsten Schauer/Gewitter und daher die größten Regenmengen geben wird. Von Italien und Slowenien her sind v.a. Kärnten und die Steiermark betroffen, aber auch im östlichen Flachland kann es am Nachmittag heftig regnen. Ein weiterer Hotspot kündigt sich in und um Oberösterreich an, hier kann etwas Sonnenschein noch die Luft entsprechend „aufkochen“.

Hier die zu erwarteten Regenmengen am Dienstag. Wichtig: Da das Ganze konvektiv, d.h. schauerartig verstärkt abläuft, sind die Mengen nicht zu 100% für bare Münze zu nehmen. Lokal sind sicherlich noch größere Mengen möglich, nur ein paar Kilometer entfernt könnte deutlich weniger Regen fallen. Jedenfalls deuten sich verbreitet mehr als 20 l/m² an, von Osttirol bis ins Mittelburgenland auch 30-40 l/m².

Im Süden und Südosten gibt es morgen am meisten Regen. Achtung: Regenmengen nicht 1:1 übernehmen.

Blöderweise kommen die größten Mengen genau dort runter, wo der Mai bisher ohnehin schon zu nass war, siehe nachfolgende Karte. In Lienz und Spittal/Drau ist heuer z.B. schon doppelt so viel Regen wie üblich in den ersten beiden Monatsdritteln gefallen (Abweichung +100%)

Blockierte Wetterlage: Hochwasser im Südwesten, Trockenheit im Osten

Gewitter mit Starkregen. Bild von Tobias Hämmer auf Pixabay

Wenn ein umfangreiches und nahezu ortsfestes Hochdruckgebiet an seiner Südost- und Südwestflanke von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wird, sprechen Meteorologen von einer „Omega-Blocking-Lage“. Grund für diesen Name ist die Form der Strömung im Uhrzeigersinn rund um das Hoch bzw. gegen den Uhrzeigersinn um die Tiefs, welche bei solch einer Anordnung dem griechischen Buchstaben „Omega“ (Ω) ähnelt. Diese Wetterlage ist äußerst stabil und kann über mehrere Tage oder sogar Wochen anhalten.

Eine Omega-Lage bestimmt aktuell das Wettergeschehen in Europa.

Trockenheit im Osten

Das blockierende Hoch liegt derzeit über dem Baltikum sowie Russland und verhindert im Nordosten Deutschlands sowie generell in Nordosteuropa die Zufuhr an feuchter Luft vom Atlantik oder aus dem Mittelmeerraum. Am Wochenende sind zwar auch in diesen Gebieten ein paar Schauer und Gewitter zu erwarten, die Trockenheit wird dadurch aber kaum gelindert. Tatsächlich war besonders von Sachsen-Anhalt ostwärts der gesamte Frühling bislang deutlich zu trocken.

Der Frühling war im Osten bislang deutlich zu trocken, im Westen dagegen viel zu nass.
Wind und Trockenheit sorgen für eine sehr hohe Waldbrandgefahr im Nordosten.

Hochwasser im Südwesten

Über Westeuropa liegt bis auf Weiteres ein nahezu ortsfestes Tief, welches schubweise feuchtwarme Luft aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa führt. Am Freitag regnet es besonders im Saarland anhaltend und kräftig, zum Teil kommen hier mehr als 100 l/m² in weniger als 24 Stunden zusammen (siehe Warnungen auf der Homepage). Am Wochenende ist zwar eine Entspannung in Sicht, eine nennenswerte Änderung der Großwetterlage zeichnet sich aber nicht ab. Bereits am kommenden Dienstag drohen in der Südhälfte regional wieder ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit, die Gefahr von Überflutungen bleibt also bestehen.

Niederschlagsprognose bis kommenden Dienstag: Im Nordosten Deutschlands bringen Schauer und Gewitter nur lokal nennenswerte Mengen.

Am Mittwoch und Donnerstag in Deutschland kräftige Gewitter

Gewitter mit Blitz

Deutschland liegt nach wie vor an der Vorderseite des nahezu stationären Tiefs JULI mit Kern an den Westküsten Europas. Die zugehörige Front verwellt knapp südwestlich der Republik und an deren Vorderseite verbleibt Deutschland in einer straffen, milden und teils auch recht unbeständigen Süd- bis Südostströmung. Das Land ist dadurch für ein paar Tage zweigeteilt: Im Nordosten sonnig und windig, im Südwesten hingegen erhöhte Gewittergefahr mit Potential für Hagel und kleinräumige Überflutungen.

Großwetterlage am Mittwoch - UBIMET
Großwetterlage am Mittwoch – UBIMET

Im Südwesten sind zwei gewitterreiche Tage in Sicht

Der Mittwoch beginnt im Südwesten bereits unbeständig mit einsetzendem, schauerartigem Regen. Tagsüber sind hier Gewitter mit Starkregen oft mit von der Partie. Vor allem vom Allgäu und dem Bodensee über BaWü bis nach Südhessen und Rheinland-Pfalz muss lokal auch mit kleinem Hagel und stürmischen Windböen gerechnet werden. In der Nordosthälfte der Bundesrepublik gestaltet sich das Wetter hingegen komplett ruhig und häufig sonnig, wenngleich sehr windig.

Gewittergefahr am Mittwoch, dem 15.05.2024 - www.uwr.de
Gewittergefahr am Mittwoch, dem 15.05.2024 – www.uwr.de

Am Donnerstag ist das Unwetterpotential noch eine Spur höher. Tagsüber muss man in der gesamten Südwesthälfte neuerlich mit Gewittern rechnen. Diese können primär von den Alpen über Hessen bis nach NRW auch kräftig ausfallen. Lokal ist dabei mit Starkregen, Hagel und Sturmböen zu rechnen! Im Nordosten setzt sich das ruhige, aber oft windige Wetter fort.

Gewittergefahr am Donnerstag, dem 16.05.2024 - www.uwr.de
Gewittergefahr am Donnerstag, dem 16.05.2024 – www.uwr.de

Am Freitag möglicher Starkregen

Am Freitag nimmt die Unwettergefahr im Zusammenhang mit etwaigen Gewittern in der Südwesthälfte neuerlich deutlich ab. Von den Alpen bis zur Eifel kann es aber regional auch anhaltend und teils auch gewittrig durchsetzt bzw. kräftig regnen. Aufgrund der nassen und unbeständigen Vorgeschichte sind gebietsweise auch kleinräumige Überflutungen möglich. Die zeitlichen und räumlichen Unsicherheiten sind diesbezüglich aber noch recht groß.

(Titelbild: pixabay.com)

Gewitter in Österreich: wo es am häufigsten blitzt

Blitz und Gewitter

Grundsätzlich treten Gewitter in Mitteleuropa im gesamten Jahr auf, im Winter sind sie aber relativ selten: Meist handelt es sich um Graupelgewitter oder um schnell ziehende Gewitter an der Kaltfront eines Sturmtiefs. Die eigentliche Gewittersaison im Alpenraum beginnt meist im April und endet im September. Dies hängt in erster Linie mit dem Sonnenstand zusammen, so beginnt die Saison bei passender Großwetterlage ein paar Wochen nach dem Frühlingsäquinoktium und endet ein paar Wochen vor dem Herbstäquinoktium, wenn die Tage länger als etwa 13 Stunden dauern.

Mit durchschnittlich weniger als 200 Entladungen sind November und Dezember die blitzärmsten Monat des Jahres in Österreich, der Juli dagegen der blitzreichste. © www.uwz.at

April heuer unterdurchschnittlich

Im April kommt es in Österreich durchschnittlich zu knapp 10.000 Blitzentladungen über 5 kA, wobei es von Jahr zu Jahr je nach Großwetterlage große Unterschiede gibt. Besonders blitzreich war etwa der April 2014 mit knapp 40.000 Entladungen, während der April 2019 keine 1.000 Entladungen brachte. Heuer war der April unterdurchschnittlich mit nur 3250 Entladungen >5 kA, wobei die meisten davon im Zuge einer markanten Wetterumstellung innerhalb weniger Stunden am 15. April verzeichnet wurden.

Hochsaison

Der Höhepunkt der Gewittersaison mit zahlreichen und mitunter heftigen Gewitterlagen geht von etwa Ende Mai bis Mitte August. Der blitzreichste Monat überhaupt in Österreich ist meist der Juli.

Die meisten Gewittertage gibt es im Bergland
Tage mit Gewitter anhand von Flughafenbeobachtungen (Gewitter = hörbarer Donner). © Kaltenböck (2000) via Dorau (2006)

In Österreich beginnt die Hochsaison zunächst im südöstlichen Berg- und Hügelland, wo es aufgrund der geographisch speziellen Lage am Alpenostrand häufig zu zusammenströmenden Tal- bzw. Hangwinden kommt. Am Alpenhauptkamm sorgen die noch schneebedeckten Berge dagegen für einen verzögerten Saisonbeginn, so startet die Saison in Innsbruck meist erst im Juni durch. Neben den inneralpinen Lagen ist auch der Nordosten vergleichsweise blitzarm, hier spielen u.a. Föhneffekte bzw. trockene Luft eine entscheidende Rolle.

Die mittlere Blitzdichte pro Jahr von 2010 bis 2019 (alle Stromstärken).

Heftige Gewitterlagen können allerdings auch abseits der Hochsaison auftreten, so war etwa im Jahr 2018  in Wien bereits der 2. Mai der blitzreichste Tag der Saison. Selbst im Winter sind manchmal starke Gewitter möglich, wie zuletzt etwa am 21. Dezember 2023, als es an der Kaltfront von Sturmtief Zoltan zu Gewittern mit Orkanböen in Oberösterreich kam. Tatsächlich ist die Luft im Hochsommer zwar energiereicher, allerdings ist der Wind in der Höhe meist deutlich schwächer ausgeprägt als im Winterhalbjahr, und dieser spielt für heftige Gewitter ebenfalls eine wichtige Rolle.

Hotspots

Im 10-jährigen Mittel stechen bei der Blitzdichte in Österreich zwei Regionen ganz besonders hervor:

  • Das südöstliche Berg- und Hügelland (von den Niederen Tauern über das Grazer Bergland bis ins Südburgenland)
  • Der Alpennordrand (vom Kaiserwinkl über den Flachgau bis ins Gesäuse)

Die Bezirke mit der höchsten Blitzdichte sind Weiz, Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld, gefolgt von Graz, Jennersdorf und Salzburg Stadt. Am wenigsten Blitze gibt es dagegen am Alpenhauptkamm vom Montafon bis zu den Ötztaler Alpen. Mehr Infos dazu gibt es hier: Die blitzreichsten Regionen des Landes. Der österreichische Hagelrekord stammt allerdings aus dem Weinviertel, mehr Infos dazu gibt es hier: Hagelrekorde.

Typische Gewitterzugbahnen in Österreich. Bei Südwest- bis Westlagen ist vor allem die Alpennordseite betroffen, bei West- oder Nordwestlagen dagegen eher der Süden bzw. Südosten.

Auf mitteleuropäischer Ebene befinden sich die blitzreichsten Regionen dagegen in Norditalien, ganz besonders am Alpensüdrand nördlich von Mailand, im Nordosten Italiens von Venetien bis Friaul bzw. zur nördlichen Adria sowie auch an der Südwestflanke der Apenninen von Ligurien bis in die Toskana.

Mittlere Blitzdichte (>5 kA). © UBIMET

Gewitterneigung nimmt zu

Am Rande eines umfangreichen Tiefs über dem Ostatlantik stellt sich in Österreich derzeit eine Südlage ein. Damit sind in den kommenden Tagen u.a. im südlichen Bergland sowie in den westlichen Nordalpen von Vorarlberg bis in den Flachgau lokale Gewitter zu erwarten. In der zweiten Wochenhälfte sind dann v.a. im Südosten auch einzelne kräftige Gewitter möglich und im Süden zeichnet sich regional gewittrig durchsetzter Starkregen ab. Mehr Infos dazu folgen in den kommenden Tagen.

 

 

Die Eisheiligen: Frost im Mai immer seltener

Morgenfrost im Frühling - pixabay.com

Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie – diese Namen sind vielen bekannt, schließlich machen sie praktisch in jedem Jahr auf die eine oder andere Art von sich reden. Diese fünf Menschen lebten im vierten und fünften Jahrhundert. Zwei waren katholische Bischöfe, drei von ihnen gingen als christliche Märtyrer in die Geschichte ein. Sie wurden allerdings erst Jahrhunderte später vom Papst heilig gesprochen, zudem erhielten sie jeweils einen Ehrentag zugewiesen. Im Mittelalter war die Landwirtschaft und der Ertrag der Ernte essentiell für das Leben und Überleben der bäuerlichen Bevölkerung, mehr oder weniger regelmäßig auftretende Wettereignisse wurden mit Lostagen verknüpft. Späte Kaltlufteinbrüche konnten die ausgesäten Pflanzen schädigen und so im weiteren Verlauf des Jahres für Hunger sorgen.

Eine Zeit der Kontraste

Beim Wort Frühling stellt sich bei vielen Menschen ein Bild von Sonnenschein, blühenden Blumen und zwitschernden Vögeln ein. Doch tatsächlich ist das Frühjahr eine Zeit des Wechsels und großer Veränderungen. Aus dem Winter heraus sind die Gewässer noch kalt und in den höheren Breiten gibt es noch viel Kaltluft. Mit dem allmählich höheren Sonnenstand steigt auch der Energieeintrag mehr und mehr an. Dabei erwärmen sich die Landmassen deutlich schneller, als die Meere und Seen. Diese differentielle Erwärmung ist sowohl auf regionaler als auch wie globaler Ebene der Motor für jegliches Wettergeschehen: Temperaturunterschiede führen unmittelbar zu unterschiedlichen Druckverhältnissen, es bilden sich Hoch- und Tiefdruckgebiete. Kaltlufteinbrüche sind dadurch auch im späten Frühjahr nichts Ungewöhnliches. Und das war eben auch schon im Mittelalter so, zusätzlich überlagert von klimatischen Schwankungen wie etwa der kleinen Eiszeit (v.a. 16. und 17. Jahrhundert). Glaube und Kirche spielten für die Menschen eine maßgebliche Rolle und prägte das Leben in allen Belangen, sie orientierten sich an Lostagen und baten bei Problemen und Nöten unterschiedliche Heilige um Hilfe. Auch sonst nahmen diverse Bauernregeln damals ihren Ursprung.

Nun kam es allerdings zur Gregorianischen Kalenderreform. Sie ist benannt nach Papst Gregor XIII., der 1582 die Umstellung vom Julianischen Kalender mit einer päpstlichen Bulle verordnete. Die Reform hatte den Zweck, ein weiteres Auseinanderdriften von Kalender- und Sonnenjahr und die zunehmen falsche Datierung der Osterfeiertage zu verhindern. Wenn man diese Verschiebung mit in Betracht zieht, liegen die Eisheiligen eigentlich zwischen dem 19. Mai und dem 23. Mai. Wer als Eisheiliger gilt, ist aber ohnehin regional unterschiedlich!

Regionale Unterschiede

Den Start macht in jedem Jahr am 11. Mai Mamertus. Streng genommen muss allerdings gesagt werden, dass Mamertus nur in Norddeutschland zu den Eisheiligen gehört. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wird oft der Tag des Pankratius als Start der Eisheiligen bezeichnet. Dafür folgt bei uns am Ende die Kalte Sophie, welche dagegen weiter im Norden nicht mehr dazu gezählt wird. Eine mögliche Erklärung für die Verschiebung zwischen Norddeutschland und dem Alpenraum ist, dass ein allfälliger Kaltluftausbruch meist von Norden her kommt, und somit die Schweiz und Österreich später erreicht.

Meteorologische Singularität?

Die Eisheiligen werden als eine sogenannte meteorologische Singularität wie etwa auch das Weihnachtstauwetter bezeichnet, darüber herrscht aber selbst unter Meteorologen keine Einigkeit. Wie oben beschrieben sind Kaltlufteinbrüche im Mai nichts Ungewöhnliches, allerdings treten sie auch nicht in jedem Jahr auf. Laut einer Statistik der MeteoSchweiz gibt es in der Schweiz keine Häufung von Tagen mit Bodenfrost (oder sogar Luftfrost) während der Eisheiligen, sondern die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit nimmt im Verlauf des Monats stetig ab. Demnach wäre ein Kaltlufteinbruch zur Zeit der Eisheiligen reiner Zufall.

Häufigkeit von Bodenfrost im April und Mai zwischen 1965 und 2021 im Mittelland der Schweiz. © MeteoSchweiz

Laut eine Auswertung der ZAMG gibt es im 50-jährigen Mittel aber einen Rückgang der mittleren Tagesmitteltemperatur nach dem 20. Mai. Das Datum passt zu den Eisheiligen: Im Zuge der Gregorianischen Kalenderreform wurden ja zehn Tage ausgelassen, damit haben sich die Namenstage im Kalender um etwa zehn Tage von ihrem meteorologischen Eintreffen entfernt. Demnach bringen die Eisheiligen zwar meist keinen Frost, aber einen Temperaturrückgang. Man könnte die Eisheiligen also als den letzten nennenswerten Kaltlufteinbruch im Mai vor dem Frühsommer bezeichnen, auch wenn Frost meist kein Thema mehr ist.

Im 50-jährigen Mittel zeigt sich bei der durchschnittlichen Tagesmitteltemperatur ein Rückgang ungefähr zwischen dem 20. und 24. Mai. Quelle: ZAMG.

Spätfrostgefahr und Klimawandel

In den vergangenen Jahren sind die Eisheiligen oft ganz ausgeblieben und allgemein treten Fröste in tiefen Lagen im Mai kaum noch auf. Mitunter wurden die Eisheiligen bei sommerlichen Temperaturen auch schon zu „Schweißheiligen“ umgetauft. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob man eigentlich noch von einer echten Singularität sprechen kann. Manche Meteorologen führen die Veränderungen auch auf den Klimawandel zurück, denn mit der stetigen Erwärmung der globalen Atmosphäre fallen auch Kaltlufteinbrüche im Mai immer weniger frostig aus. Tatsächlich findet der durchschnittliche letzte Termin mit nennenswertem Frost immer früher statt.

Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Graz - UBIMET mit Daten GSA
Vegetationsbeginn (nach Wärmesumme) und letzter Frost unter -2 Grad im langjährigen Mittel in Graz: Im aktuellen Mittel gibt es keinen Unterschied mehr.

In der vorindustriellen Zeit haben Kaltlufteinbrüche noch bis etwa Mitte Mai im Flachland manchmal für Frost gesorgt. Dafür waren damals Kaltlufteinbrüche im April weniger problematisch, weil es damals meist einen späteren Vegetationsbeginn gab und die Pflanzen dadurch im April im Vergleich zum heutigen Klima weniger frostgefährdet waren. Für die Landwirtschaft ist heutzutage dagegen vor allem der April kritisch, so kam es auch heuer in der zweiten Aprilhälfte in weiten Teilen Mitteleuropas zu erheblichen Frostschäden. Mehr Infos zum Thema Wärmesumme, Vegetationsbeginn und Spätfrostgefahr findet man hier sowie hier.

Stärkster Sonnensturm seit 2003: Polarlichter in Österreich

Polarlicht

In den vergangenen Tagen war die Sonnenaktivität außergewöhnlich hoch. Wie bereits hier berichtet haben mehrere große Eruptionen zu erdzugewandten koronalen Massenauswürfen geführt. Die ersten davon haben am Freitagabend die Erde erfasst und in der Nacht zu einem extremen Sonnensturm geführt, dabei waren in ganz Österreich zeitweise Polarlichter sichtbar.

G5-Sturm

Wenn ein Sonnensturm auf die Erde trifft und dabei die Magnetosphäre stört, spricht man von einem geomagnetischen Sturm. Die NOAA verwendet eine 5-stufige Skala, welche von G1 bis G5 reicht. Zeitweise wurde in der Nacht auf Samstag das höchste Niveau „G5-extrem“ erreicht. Weitere Infos dazu gibt es auch hier: Vom Sonnenwind zum Sonnensturm

Am Freitagabend wurde die G5-Schwelle erreicht. © NOAA


Stärkster Sturm seit 2003

Eine weitere Einstufung basiert auf dem vergleichsweise zeitnah zur Verfügung stehenden disturbance storm time index (Dst-Index): Schwankungen zwischen -20 und +20 nT sind normal, ab einer Abschwächung unter -50 nT spricht man von einem geomagentischen Sturm. Vergangene Nacht wurde ein vorläufiger Wert von -412 nT ermittelt. Damit war der Sturm vergleichbar mit jenen von Oktober und November 2003. Deutlich stärker waren die Ereignisse im Jahre 1989, in einer eigenen Liga spielte sich zudem das sog. Carrington-Ereignis im Jahre 1859 ab.

Das Ereignis vergangene Nacht war in etwa vergleichbar zu den Sonnenstürmen Ende Oktober 2003 sowie auch am 20. November 2003. Live-Daten: Dst-Index (Anmerkung: laut einer andere Studie war das Carrington-Ereignis eine Spur weniger extrem mit einem Wert von etwa -900 nT, was in etwa vergleichbar wäre mit einem Sturm im Mai 1921).

Sturm setzt sich fort

Wer die Nordlichter vergangene Nacht verpasst hat, kann dies Samstag- und Sonntagnacht mit etwas Glück nachholen: Es wird die Ankunft weiterer CMEs erwartet, welche auf die bereits stark gestörte Magnetosphäre der Erde treffen. Damit ist eine neuerliche Verstärkung des andauernden Sonnensturms möglich und die Chance für Polarlichter in Österreich bleibt erhöht.

CME 1 & 2 haben Freitagnacht den G5-Sturm ausgelöst (gelber Punkt = Sonne, grüner Punkt = Erde). © NOAA

Live-Daten

Die Intensität der Nordlichter variiert stark im Laufe der Zeit, was man nur kurzfristig prognostizieren kann. Vergangene Nacht gab es hierzulande beispielsweise drei besonders intensive Phasen mit deutlich sichtbaren Nordlichtern. Anbei eine kurze Anleitung zu einer der einfachsten Methoden, wie man erkennen kann, ob es sich rentiert rasch einen dunklen Ort aufzusuchen (Live-Daten hier):


Weiters ist es hilfreich lichtempfindliche Webcams zu beobachten, wie beispielsweise einige Kameras in den Alpen auf foto-webcam.eu sowie auch raxalpe.panomax.com

Nordlichter über dem Schneeberg im Mai 2024.

Die Wolkenprognose für die Nacht auf Sonntag sieht im Süden und Osten zwar eine Spur weniger günstig aus als noch Freitagnacht, zumindest zeitweise zeichnen sich im Laufe der Nacht aber auch hier größere Wolkenlücken ab. Gute Bedingungen sind neuerlich an der Alpennordseite zu erwarten.

Wolkenprognose von zwei unterschiedlichen Modellen für Samstag, 23 Uhr.

Sonnenzyklus 25

Die Sonnenaktivität zeigt sich vor allem an der wechselnden Häufigkeit der Sonnenflecken sowie an ihrer Lage relativ zum Äquator der Sonne. Etwa alle 11 Jahre weist die Sonne ein Maximum an Sonnenflecken auf. Der aktuelle Sonnenzyklus hat im Dezember 2019 begonnen und ist der 25. seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1755. Wir befinden uns derzeit im aktivsten Abschnitt, die voraussichtlich noch bis inkl. kommenden Winter andauern wird. In dieser Zeit kommt es immer wieder zu Phasen mit sehr hoher Sonnenaktivität und damit auch zu Sonnenstürmen.

Der Verlauf von Sonnenzyklus 25 inkl. Prognosen. © https://helioforecast.space/solarcycle


Video: Zeitraffer aus Wien von C. Matella.

Am Wochenende Polarlichter in Österreich sichtbar

Rote Polarlichter in der Nacht auf Montag, den 25. September 2023 in St. Anton. © www.foto-webcam.eu

In den letzten Stunden war unser Stern, die Sonne, besonders aktiv. Mehrere (derzeit 6, aber es könnten mehr werden) nennenswerte Explosionen wurden auf ihren Oberfläche – allein in der Region, die in Richtung Erde gerichtet ist – beobachtet.

Analyse und Prognose der Stärke des Sonnenwindes vom 08. Mai bis zum 13 Mai 2024. Mehrere Eruptionen auf der Oberfläche der Sonne (gelber Kreis auf der Animation) haben viele geladene Partikel in Richtung Erde (hellgrüner Kreis auf der Animation) geworfen. Sie sollten die Erde in der Nacht auf Samstag erreichen. Mittlerweile wurden etwa 6 Explosionen beobachtet.
Analyse und Prognose der Stärke des Sonnenwindes vom 08. Mai bis zum 13 Mai 2024. Mehrere Eruptionen auf der Oberfläche der Sonne (gelber Kreis auf der Animation) haben viele geladene Partikel in Richtung Erde (hellgrüner Kreis auf der Animation) geworfen. Sie sollten die Erde in der Nacht auf Samstag erreichen. Mittlerweile wurden etwa 6 Explosionen beobachtet.

Solche Explosionen sind vollkommen normal und kommen in letzter Zeit häufiger vor, denn die Sonne erreicht in diesen Monaten das Maximum ihres 11-jährigen Zyklus. Die Partikel/Teilchen, die mit den Explosionen ins All geworfen wurden, sind nun auf ihrem Weg zur Erde und werden laut Prognosen ab dem Freitagabend erwartet (Achtung: Die Animation oben betrachtet nur 3 von den aktuell 6 beobachteten Explosionen). Wenn die Partikel/Teilchen die Erde erreichen, sorgen sie für mehrere Auswirkungen wie z.B. Kommunikationsstörungen. Durch die Wechselwirkungen mit dem magnetischen Feld der Erde sorgen sie aber auch z.B. für eine deutliche Zunahme der Polarlichter-Aktivität.

Prognose der geomagnetischen Aktivität für Freitag, Samstag und Sonntag laut NOAA (G-Skala geht von G1 bis G5) - https://www.swpc.noaa.gov/
Prognose der geomagnetischen Aktivität für Freitag, Samstag und Sonntag laut NOAA (G-Skala geht von G1 bis G5) – https://www.swpc.noaa.gov/

Aktuell geht die Prognose des amerikanischen Wetterdienstes NOAA davon aus, dass die geomagnetische Aktivität am Samstag das Niveau G4 (auf einer Skala von G1 bis G5 – für deutlich mehr Hintergrundwissen hier klicken) erreichen wird. Dieses könnte aber am Wochenende aufgrund der sehr höhen Aktivität der Sonne und durch etwaige, neue Explosionen auch noch hochgestuft werden. Mit solch einer Aktivität (potentiell der kräftige Sonnensturm seit 2005) wären etwaige Polarlichter z.B. in Norddeutschland mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sichtbar, aber auch im Alpenraum bestehen dadurch relevante Chancen, wenn man nach Norden schaut!

Sichtbarkeit der Polarlichter auf der Nordhalbkugel anhand der geomagnetischen Aktivität - https://www.swpc.noaa.gov/
Helle Sichtbarkeit der Polarlichter auf der Nordhalbkugel anhand der geomagnetischen Aktivität (G4 = roter Kreis). Zumindest schwach sichtbar können sie aber auch deutlich weiter südlich sein. https://www.swpc.noaa.gov/

Die Prognose von Polarlichtern für Mitteleuropa ist dabei extrem schwierig. Selbst mit markanter geomagnetischer Aktivität muss alles perfekt passen (u.a. auch die Interaktionen zwischen den mehreren, fast zeitgleichen Explosionen), um das Spektakel am Himmel bis nach uns zu bringen.

Spielt das Wetter mit?

Wenn man sich an einem dunklen Ort mit freier Sicht nach Norden befindet lohnt es sich am Wochenende also ein Blick am Himmel zu werfen. Das Wetter spielt zumindest regional und zeitweise mit: In der Nacht auf Samstag ist es vielerorts mit teils klaren Verhältnissen (gelbliche Töne auf der Karte) zu rechnen.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Samstag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Samstag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

In der Nacht auf Sonntag hat man dann vor allem entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis in den westlichen Donauraum beste Bedingungen. Im Rest des Landes ziehen hingegen mehr Wolken durch.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Sonntag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Sonntag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

In der Nacht auf Montag ist Österreich aus jetziger Sicht dann zweigeteilt: Im Norden und Osten hat man zumindest gebietsweise teils klare Bedingungen, nach Westen und Süden zu wird es hingegen leider nicht mehr möglich sein, etwaige Polarlichter zu bestaunen.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Montag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Montag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

Polarlichter am Wochenende auch in Deutschland sichtbar

Polarlichter - Visualhunt.com

In den letzten Stunden war unser Stern, die Sonne, besonders aktiv. Mehrere (derzeit 6, aber es könnten mehr werden) nennenswerte Explosionen wurden auf ihren Oberfläche – allein in der Region, die in Richtung Erde gerichtet ist – beobachtet.

Analyse und Prognose der Stärke des Sonnenwindes vom 08. Mai bis zum 13 Mai 2024. Mehrere Eruptionen auf der Oberfläche der Sonne (gelber Kreis auf der Animation) haben viele geladene Partikel in Richtung Erde (hellgrüner Kreis auf der Animation) geworfen. Sie sollten die Erde in der Nacht auf Samstag erreichen. Mittlerweile wurden etwa 6 Explosionen beobachtet.
Analyse und Prognose der Stärke des Sonnenwindes vom 08. Mai bis zum 13 Mai 2024. Mehrere Eruptionen auf der Oberfläche der Sonne (gelber Kreis auf der Animation) haben viele geladene Partikel in Richtung Erde (hellgrüner Kreis auf der Animation) geworfen. Sie sollten die Erde in der Nacht auf Samstag erreichen. Mittlerweile wurden etwa 6 Explosionen beobachtet.

Solche Explosionen sind vollkommen normal und kommen in letzter Zeit häufiger vor, denn die Sonne erreicht in diesen Monaten das Maximum ihres 11-jährigen Zyklus. Die Partikel/Teilchen, die mit den Explosionen ins All geworfen wurden, sind nun auf ihrem Weg zur Erde und werden laut Prognosen ab dem Freitagabend erwartet (Achtung: Die Animation oben betrachtet nur 3 von den aktuell 6 beobachteten Explosionen). Wenn die Partikel/Teilchen die Erde erreichen, sorgen sie für mehrere Auswirkungen wie z.B. Kommunikationsstörungen. Durch die Wechselwirkungen mit dem magnetischen Feld der Erde sorgen sie aber auch z.B. für eine deutliche Zunahme der Polarlichter-Aktivität.

Prognose der geomagnetischen Aktivität für Freitag, Samstag und Sonntag laut NOAA (G-Skala geht von G1 bis G5) - https://www.swpc.noaa.gov/
Prognose der geomagnetischen Aktivität für Freitag, Samstag und Sonntag laut NOAA (G-Skala geht von G1 bis G5) – https://www.swpc.noaa.gov/

Aktuell geht die Prognose des amerikanischen Wetterdienstes NOAA davon aus, dass die geomagnetische Aktivität am Samstag das Niveau G4 (auf einer Skala von G1 bis G5 – für deutlich mehr Hintergrundwissen hier klicken) erreichen wird. Dieses könnte aber am Wochenende aufgrund der sehr höhen Aktivität der Sonne und durch etwaige, neue Explosionen auch noch hochgestuft werden. Mit solch einer Aktivität (potentiell der kräftige Sonnensturm seit 2005) wären etwaige Polarlichter in Norddeutschland mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sichtbar, aber auch im Alpenraum bestehen dadurch relevante Chancen, wenn man nach Norden schaut!

Sichtbarkeit der Polarlichter auf der Nordhalbkugel anhand der geomagnetischen Aktivität - https://www.swpc.noaa.gov/
Helle Sichtbarkeit der Polarlichter auf der Nordhalbkugel anhand der geomagnetischen Aktivität (G4 = roter Kreis). Zumindest schwach sichtbar können sie aber auch deutlich weiter südlich sein. https://www.swpc.noaa.gov/

Die Prognose von Polarlichtern für Mitteleuropa ist dabei extrem schwierig. Selbst mit markanter geomagnetischer Aktivität muss alles perfekt passen (u.a. auch die Interaktionen zwischen den mehreren, fast zeitgleichen Explosionen), um das Spektakel am Himmel bis nach uns zu bringen.

Spielt das Wetter mit?

Wenn man sich an einem dunklen Ort mit freier Sicht nach Norden befindet lohnt es sich am Wochenende also ein Blick am Himmel zu werfen. Das Wetter spielt zumindest regional und zeitweise mit: In der Nacht auf Samstag ist es z.B. nur im Süden mit oft klaren Verhältnissen (gelbliche Töne auf der Karte) zu rechnen. Dies sind somit primär für die Gipfellagen der Alpen günstige Bedingungen!

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Samstag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Samstag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

In der Nacht auf Sonntag hat man dann vielerorts beste Bedingungen mit freier Sicht nach Norden. Nur ganz im Osten sowie ganz im Südwesten ziehen zeitweise Wolken durch.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Sonntag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Sonntag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

In der Nacht auf Montag ist Deutschland aus jetziger Sicht dann zweigeteilt: Über weiten Teilen der Nordosthälfte des Landes hat man oft perfekt klare Bedingungen, von der Eifel über Ba-Wü bis zu den Alpen wird es hingegen leider nicht mehr möglich sein, etwaige Polarlichter zu bestaunen.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Montag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Montag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

Perfektes Wetter am Wochenende in Deutschland

Sonnenuntergang, Quelle: pixabay.com

Das ausgeprägte Hoch THOMAS verlagert sich am Freitag in Richtung Nordsee und verbleibt für ein paar Tage an Ort und Stelle. Dadurch werden etwaige atlantische Störungen umgelenkt und am Wochenende stellt sich somit landesweit ruhiges Wetter ein. Zwar ziehen an der Ostflanke des Hochs ein paar Störungen durch, aber selbst im Osten Deutschlands bleibt es meist trocken und häufig sonnig.

Großwetterlage am Freitag, dem 10. Mai 2024 - UBIMET
Großwetterlage am Freitag, dem 10. Mai 2024 – UBIMET

Am Freitag sind primär im Nordosten des Landes mehr Wolken sowie einzelne, kurze Regenschauer einzuplanen. Auch hier sind aber häufig 5 bis 7 Sonnenstunden in Reichweite. Die 20-Grad-Marke wird in den meisten Niederungen erreicht oder sogar knapp überschritten, nur im Bereich der Küsten bleibt es deutlich kühler.

Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Freitag - UBIMET
Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Freitag – UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Freitag - UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Freitag – UBIMET

Am Samstag gibt es besonders ganz im Osten von der Pommerschen Bucht bis nach Sachsen mehr Wolken und ein paar kurze Regenschauer. Im Rest des Landes überwiegt der Sonnenschein und es bleibt trocken. Im Südwesten werden die 25 Grad lokal erreicht, aber mehr als 20 Grad sind überall – bis auf die Küstenbereiche – drinnen.

Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Samstag - UBIMET
Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Samstag – UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Samstag - UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Samstag – UBIMET

Am Sonntag wird es landesweit sonnig und noch eine Spur wärmer. Im Westen und Südwesten werden die 25 Grad häufig erreicht und selbst im äußersten Norden sind knapp 20 Grad meist in Reichweite. Dazu bleibt es lange Zeit trocken, die Schauer- und Gewitterneigung nimmt am Nachmittag im östlichen Mittelgebirgsraum sowie in den Alpen nur leicht zu. Erst am späten Abend erreichen aus heutiger Sicht einige Schauer und Gewitter den Südwesten Deutschlands.

Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Sonntag - UBIMET
Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Sonntag – UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Sonntag - UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Sonntag – UBIMET

Am Wochenende bestes Ausflugswetter

Mai mit Sonne

Heute noch nass…

In den vergangenen 24 Stunden hat ein Tief über dem nördlichen Mittelmeer dem Alpenraum jede Menge Feuchtigkeit beschert, besonders rund um die Koralpe und generell in den westlichen Nordalpen kamen nennenswerte Regenmengen zusammen. Seit gestern Vormittag wurden beispielsweise in Eibiswald nahe der Grenze zu Slowenien rund 54 l/m² verzeichnet. Zwischen 35 und 40 l/m² gab es aber auch im Rheintal, im Tannheimer Tal und im Kaiserwinkl.

Die Regenmengen seit gestern Mittag.

…morgen schon freundlicher

Am morgigen Feiertag verlagert sich das besagte Tief weiter ins südliche Mittelmeer und verliert daher an Einfluss auf unser Wetter. Stattdessen übernimmt das ausgedehnte Hoch THOMAS mehr und mehr die Regie.

Die Großwetterlage zu Christi Himmelfahrt.

Christi Himmelfahrt präsentiert sich somit zunehmend freundlich. Besonders im Osten dominiert der Sonnenschein den ganzen Tag über, von Vorarlberg bis ins Salzkammergut halten sich zu Beginn einige Restwolken und in den Nordalpen fallen in den frühen Morgenstunden noch ein paar Tropfen. Im Tagesverlauf lockert es auch dort allmählich auf und es bleibt überall trocken. Dazu steigen die Temperaturen auf 15 bis 22 Grad.

Sehr freundliches Wochenende

Von Freitag bis einschließlich Sonntag gibt es dann im Großteil des Landes einiges an Sonnenschein zu genießen. Oft ziehen nur harmlose Wolken durch, etwas mehr tendenziell stets in der Osthälfte. Am Freitag und Samstag bleibt es landesweit trocken, ehe am Sonntag mit einem schwachen Tiefausläufer vom Waldviertel bis nach Kärnten die Schauer- und Gewitterneigung zunimmt. An allen Tagen gehen sich dazu frühsommerliche Höchstwerte von 18 bis 26 Grad aus. Die höchsten Temperaturen erwarten wir im Oberinntal, aber auch im Montafon oder im Drautal kann sich am Wochenende ein Sommertag ausgehen.

Prognose der Höchsttemperatur am Samstag

Bestes Ausflugswetter

Skifahren ist zwar abgesehen von den Gletschern nicht mehr möglich und für einen Sprung in die heimischen Seen ist es wohl für die meisten noch zu früh, übrig bleiben aber genügend Optionen für eine Freizeitgestaltung an der frischen Luft. Am Wochenende bietet sich z.B. eine Wanderung in den Bergen an, bei wenig Wind, trockenen Verhältnissen und warmer Luft auch auf den Bergen herrschen beste Tourenbedingungen. Am Samstag etwa erwarten uns in 2.000 Meter Höhe um die +10 Grad, die Frostgrenze liegt dann in rund 3.200 Metern Seehöhe.

Neue Woche feucht-warm

Die neue Woche dürfte aus heutiger Sicht anhaltend warm, aber sehr wechselhaft verlaufen. Das Hoch THOMAS zieht sich nach Nordosteuropa zurück, an dessen Stelle gerät der Alpenraum in den Einflussbereich eines Tiefs über Westeuropa.

Hier die Großwetterlage am kommenden Dienstag:

Ein neues Tief nächste Woche Dienstag.

Die Folge sind wiederholt kräftige Regengüsse und Gewitter, es wird zudem vermehrt schwül. Bestes Wachstumswetter also für die Pflanzenwelt – so wie es sich für den Mai gehört.

Zu Himmelfahrt bestes Ausflugswetter

In der Früh halten sich von der Eifel bis nach Schleswig-Holstein sowie südlich der Donau noch ein paar Wolken oder lokal auch Nebelfelder, sonst geht es bei rund 10 Grad aber überall sonnig in den Tag. Und auch später ändert sich daran nicht viel: Bei lockerer Quellbewölkung scheint nahezu überall die Sonne, nur im äußersten Norden ziehen am Nachmittag auch mal kompakte Wolkenfelder auf. So werden häufig 10 bis 14 Sonnenstunden erreicht:

Prognose der Sonnenscheindauer in Stunden am Donnerstag, den 09.05.2024

Dazu ist nur schwacher Wind unterwegs und einzig südlich der Donau können auch mal ein paar Regentropfen fallen, sonst bleibt es trocken. Die Höchstwerte liegen häufig im Bereich der 20 Grad-Marke, wie dem nachfolgenden Bild zu entnehmen ist:

Prognose der Höchsttemperatur am Donnerstag, den 09.05.2024

Wir wünschen einen schönen Feiertag!

Am Montag von Oberösterreich bis Wien lokale Gewitter

Blitz und Gewitter

Im Vorfeld einer Kaltfront muss man am Montag in Teiles Österreichs mit einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung rechnen. Tagsüber scheint im Norden bzw. in der Osthälfte noch häufig die Sonne und bei Höchstwerten um 25 Grad wird es vor allem im Osten und Südosten frühsommerlich warm. Am Nachmittag bilden sich im Berg- und Hügelland aber vermehrt Quellwolken und die Gewitterneigung steigt an der Alpennordseite an.

Prognose der Höchstwerte am Montag.

Lokal kräftige Gewitter

Im Laufe des Nachmittags zeichnen sich zunächst in den Nordalpen in Tirol sowie auch entlang Niederösterreichischen Voralpen und im Waldviertel erste Gewitter ab, diese ziehen nordostwärts in Richtung Wien bzw. Weinviertel und können lokal für große Regenmengen in kurzer Zeit und kleinen Hagel zwischen 1 und 2 cm sorgen. Inneralpin bleibt es dagegen trocken, da hier lebhafter Föhn weht. In den Abendstunden ziehen dann vor allem im Flachgau und in Oberösterreich Gewitter durch, hier besteht dann zusätzlich die Gefahr von stürmischen Böen um 70 km/h.

Regenprognose von Montagmittag bis Montagnacht.

Moderate Abkühlung

Im Laufe der Nacht auf Dienstag zieht die Kaltfront auch im Osten durch und bei lebhaft auffrischendem Westwind wird die feuchtmilde Luft im östlichen Flachland ausgeräumt. Zeitweise kann es dabei in der Nacht nochmals regnen, vereinzelt sind auch noch Gewitter eingelagert. In der zweiten Nachthälfte klingt die Gewittergefahr rasch ab. Am Dienstag gestaltet sich das Wetter dann überwiegend bewölkt und regional nass, dabei kommen die Temperaturen nicht mehr über 12 bis 22 Grad hinaus.

Die Temperaturen passen sich zur Wochenmitte dem jahreszeitlichen Mittel an.

Rückblick: Gewitterwolken am Sonntagabend

Am Sonntagabend sind südlich von Wien lokale Gewitter durchgezogen, die gut 10 km hochreichenden Gewitterwolken (Cumulonimbus) wurden von der untergehenden Sonne wunderschön angeleuchtet. Es gibt einige Bilder davon, auch unsere Webcam hat das Naturschauspiel eingefangen.

Am Donnerstag lokale Gewitter mit Hagel

Hagelkörner - pixabay.com

Am Donnerstag zieht ein Tief namens FLURINA über den Südwesten Deutschlands hinweg in Richtung Osten / Südosten.

Wetterlage am Donnerstag, dem 2. Mai 2024 - UBIMET
Wetterlage am Donnerstag, dem 2. Mai 2024 – UBIMET

Das Frontensystem des Tiefs und die bereits eingeflossene, schwül-warme Luft bieten günstige Bedingungen für die Bildung von Schauern und Gewittern in der gesamten Südwesthälfte der Bundesrepublik.

Niederschlagsprognose für den Donnerstag - UBIMET
Niederschlagsprognose für den Donnerstag – UBIMET

An der französischen Grenze kann es bereits in den Morgenstunden zu lokalen gewittrigen Schauern kommen. Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit liegt aber am Donnerstag eindeutig von Nordrhein-Westfalen über Hessen bis zur Donau und dem Alpenvorland. Hier muss am Nachmittag und Abend mit zahlreichen und teils kräftigen Gewittern gerechnet werden. Lokal sind dabei Starkregen, Sturmböen und Hagel bis 2 oder 3 cm möglich!

Gewittergefahr am Donnerstag - www.uwr.de
Gewittergefahr am Donnerstag – www.uwr.de

In der Nacht zum Freitag beruhigt sich die Lage nur vorübergehend. Die Störung zieht langsam nach Osten weiter und sorgt am Freitagnachmittag und -abend primär im Osten für eine neue Gewitter-Runde. Von der Lausitz über Brandenburg und Berlin bis zur Ostsee kommt es tagsüber lokal zu Starkregen, Sturmböen und Hagel bis 2 cm. Im Rest des Landes nimmt das Potenzial für unwetterartige Gewitter im Vergleich zum Vortag deutlich ab.

Niederschlagsprognose für den Feitag - UBIMET
Niederschlagsprognose für den Feitag – UBIMET
Gewittergefahr am Freitag - www.uwr.de
Gewittergefahr am Freitag – www.uwr.de

 

Wonnemonat Mai: Es begann mit Karl dem Großen

Der August ist auf Rekordkurs.

Alles begann mit Karl dem Großen

Der Begriff Wonnemonat wurde bereits im 8. Jahrhundert von Karl dem Großen eingeführt. Im althochdeutschen bedeutete „wunnimanot“ Weidemonat und bezog sich darauf, dass dann das Vieh auf die Weide getrieben werden konnte. Mit der heutigen Begriffsbezeichnung hatte der alte Monatsname also nichts zu tun.

Wandlung des Begriffs

Bereits zu Beginn der Neuzeit und des Neuhochdeutschen, sprich im 16. Jahrhundert, wandelte sich der Begriff hin zu seiner heutigen Bedeutung. Nun bezeichnet er im Allgemeinen das Aufblühen und Erneuern der Natur. Vor allem Dichter, Sänger und Liedermacher verwendeten den Begriff gerne für ihre Stücke.

Meteorologischer Hintergrund

Auch von meteorologischer Seite her hat der Ausdruck Wonne = Freude für viele ihre Berechtigung, besonders im Mai. Schließlich ist dies oftmals der erste Monat im Jahr, der (frühsommerliche) Wärme und beständiges, sonniges Wetter über einen längeren Zeitraum mit sich bringt. Gerade dieses Wetter ist es, dass viele Menschen nach den langen, dunklen Wintermonaten und einem mitunter sehr launischen April herbeisehnen. In den vergangenen Jahren war dies allerdings häufig auch schon im April der Fall.