März 2023 deutlich zu mild, im Osten kaum Regen

Mit einer Temperaturabweichung von rund +1,8 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 fällt der März in diesem Jahr deutlich zu mild aus. Neben den zu hohen Temperaturen kam es über ganz Österreich gemittelt zu unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen. Rund 35 % fehlen landesweit auf eine ausgeglichene Bilanz, v.a. im Osten Österreichs fiel im zurückliegenden Monat extrem wenig Regen.

Abweichung der Durchschnittstemperatur vom Klimamittel (1991-2020) @ UBIMET

Einmal mehr viel zu mild

Österreichweit betrachtet schließt der März rund 1,8 Grad zu mild ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die Abweichungen zeigen sich dabei recht einheitlich. Die größten Abweichungen finden sich besonders im Osten und Nordosten des Landes wieder, so schließt der Monat in Wiener Neustadt sogar um 2,5 Grad milder als das langjährige Mittel ab, selbiges gilt aber auch für die Station am Weißensee in Kärnten. Geringere Temperaturabweichungen als im Landesschnitt gab es in so manchem Tal der Nordalpen und generell auf den Bergen. Doch selbst in Zeltweg, Landeck oder auf dem Patscherkofel endet der März rund 1 bis 1,5 Grad zu mild.
Landesweit kommt der März nicht an den Spitzenreiter 2017 ran, dieser thront weiterhin mit einer Anomalie von +3,0 Grad an der Spitze vor dem März 1994 (+2,8 Grad).

Abweichung der Monatsniederschlags (bis 31.03., 4 Uhr) vom Klimamittel (1991-2020) @ UBIMET

Markante Trockenheit im Osten

Bei den Niederschlagsmengen zeigt sich beim Blick auf die Österreichkarte eine klare Zweiteilung. Atlantische Tiefs und deren Fronten brachten in erster Linie dem Westen und Süden ausgiebig Niederschlag, verbreitet wurde hier das Soll erreicht oder sogar übertroffen. So gab es in Haiming (Tirol) um 50 % mehr Regen und Schnee, ebenso in Mariapfarr im Lungau. Weite Teile des Landes zeigten sich im März aber viel zu trocken, besonders markant fällt das Niederschlagsdefizit etwa östlich der Linie Innviertel-Koralpe aus. Hier fehlen verbreitet 40 bis 80 % auf eine ausgeglichene Bilanz, besonders in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland sind teilweise gerade einmal um 10 % der normal üblichen Niederschlagsmenge zusammengekommen. Exemplarisch erlebten Laa/Thaya, Retz, Eisenstadt und Wien-Stammersdorf einen der trockensten Märzmonate der jeweiligen Messgeschichte.
Die Folgen der Trockenheit im Osten, die sich über mehrere Monate aufgebaut hat, sind verheerend: Die Grundwasserspiegel sind teils auf einem Rekordtief, ebenso der Pegel des Neusiedler Sees. Die Waldbrandgefahr ist früh im Jahr schon verhältnismäßig hoch.

Abweichung der Sonnenscheindauer (bis inkl. 30.03.) vom Klimamittel (1991-2020) @ UBIMET

Sonnenscheinsoll häufig erreicht

Ziemlich ausgeglichen präsentiert sich dagegen die Sonnenscheinbilanz. Abseits der Alpen wurde das Soll nahezu überall erreicht, von Vorarlberg bis in die Obersteiermark fehlen dagegen ein paar Stunden. Hier liegt das Defizit häufig bei rund 25 %.

 

 

Extremwerte März 2023 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: 31.03.2023, 9 Uhr

Höchste Temperaturen
24,1 Grad Seitzersdorf-Wolfpassing (NÖ, 23.)
24,0 Grad Tullnerfeld (NÖ, 23.)
23,5 Grad Krems + Langenlois (NÖ, 23.)
23,3 Grad Langenlebarn (NÖ, 23.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler
-12,3 Grad Lech/Arlberg (V, 01.)
-11,8 Grad St. Leonhard/Pitztal (T, 01.)
-11,3 Grad Mittelberg (V, 01.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-9,1 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 12.)
-8,6 Grad Gars am Kamp (NÖ, 12.)
-8,0 Grad Zwettl (NÖ, 01.)

Nasseste bewohnte Orte (heute fällt hier noch weiterer Niederschlag)
223 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
210 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
199 Liter pro Quadratmeter Warth (V)

Trockenste Orte
3 Liter pro Quadratmeter Horn + Laa/Thaya (NÖ)
4 Liter pro Quadratmeter Langenlois + Retz (NÖ), Wien-Unterlaa (W)
5 Liter pro Quadratmeter Krems, Gars am Kamp, Limberg-Maissau, Schöngrabern, Seitzersdorf-Wolfpassing und Groß- Enzersdorf (alle NÖ) + Wien-Stammersdorf (W)

Absolut sonnigste Orte
191 Sonnenstunden Hermagor (K)
190 Sonnenstunden Dellach (K)
186 Sonnenstunden Mörbisch (B)

Stärkste Windspitzen Niederungen
121 km/h Wolfsegg (OÖ, 11.)
120 km/h Brand (V, 13.)
118 km/h Podersdorf(B, 11.) + Waizenkirchen (OÖ, 09.)

Stärkste Windspitzen Berge
153 km/h Jauerling (NÖ, 09.)
151 km/h Feuerkogel (OÖ, 10.) + Buchberg (NÖ, 11.)
145 km/h Patscherkofel (T, 13.)

 

Titelbild: Webcam Wien-Bisamberg vom 14.03.2023 @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg

Kalte Nächte in Sicht, verbreitet leichter bis mäßiger Frost erwartet

Frost im Frühling - VisualHunt

Eine kräftige Kaltfront brachte zu Wochenbeginn den Winter zurück mit Schnee in den Nordalpen und Sturm im Osten und Süden. Vor allem entlang der Nordalpen kommt bis Dienstag weiterhin etwas Neuschnee bis in die Tallagen zusammen. Aufgrund der allmählichen Wetterberuhigung und der kalten Witterung wird aber in den kommenden beiden Nächten zunehmend leichter bis mäßiger Frost das Hauptthema.

Am Dienstag in der Früh ist Frost vor allem inneralpin und im Süden des Landes in Sicht. Hier sind verbreitet Tiefstwerte zwischen -2 und -5 Grad zu erwarten. Im Norden und Osten bleibt es hingegen wegen des starken Windes meist noch frostfrei.

Prognose der Tiefstwerte für den Dienstag - UBIMETPrognose der Tiefstwerte für den Dienstag – UBIMET

Hier ist aber spätestens am Mittwoch in der Früh mit leichtem Frost zu rechnen. Auch inneralpin und im Süden wird es neuerlich frostig. Ganz im Westen sorgen hingegen aufziehende, dicke Wolken und eine allmählich mildere Luftmasse für meist frostfreie Verhältnisse.

Prognose der Tiefstwerte für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte für den Mittwoch – UBIMET

Letzter nennenswerter Frost im Jahr immer früher

Der letzte Tag mit nennenswertem Frost unter -2 Grad tritt in den Landeshauptstädten im Schnitt zwischen Anfang März (in Linz, Wien) und Anfang April (Klagenfurt). Wegen des Klimawandels passiert dies aber immer früher. In Klagenfurt z.B. war dies in den Jahren 1961-1990 im Schnitt am 16. April der Fall, im neuen Klimamittel 1991-2020 schon am 5. April. Jedenfalls, dass es Ende März zu nahezu landesweitem Frost kommt, ist trotz Klimawandels weiterhin nichts Außergewöhnliches. Doch nach einem sehr milden Spätwinter befinden sich die meisten Pflanzenarten heuer schon in einer sehr fortgeschrittenen phänologischen Phase, was die Gefahr für Frostschäden für die Vegetation deutlich erhöht.

Letzter Tag im Jahr mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in den Landeshauptstädten - UBIMET mit Daten GSA
Letzter Tag im Jahr mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in den Landeshauptstädten – UBIMET mit Daten GSA

Frostgefahr für Vegetation steigt im Zuge des Klimawandels

Als Parameter für den Start in den Frühling wird oft eine „Wärmesumme“ gleich 200 genommen (grüne Linie im Diagramm unten). Die Wärmesumme ist dabei die „einfache“ Summe der täglichen Mitteltemperaturen, wenn sie über 0 Grad liegen. Erreicht dieser Wert 200, werden die meisten Pflanzenarten aktiv in den neuen Vegetationszyklus starten. In den Jahren 1931-1960 (orange Linie im Diagramm) wurde dieser Wert in den meisten Niederungen erst Ende März / Anfang April erreicht. Im neuen Klimamittel 1991-2020 (blaue Linie im Diagramm) erwacht die Vegetation im Schnitt ein paar Wochen früher, zwischen Mitte und Ende März. In einem immer wärmer werdenden Klima tritt natürlich auch der letzte Tag mit nennenswertem Frost (Tagestiefstwert unter -2 Grad) früher im Jahr auf. In den Jahren 1931-1960 passierte dies im Schnitt in den Niederungen gegen Ende März (oranges Kreuzerl), heutzutage hingegen eher schon Mitte März (blaues Kreuzerl).

Doch entscheidend für die Vegetation und die damit verbundene Frostgefahr ist die Geschwindigkeit dieser beiden Veränderungen. Denn diese sind unterschiedlich. Im Idealfall erwacht die Vegetation erst deutlich nach dem letzten nennenswerten Frost (zumindest im Durchschnitt). Doch im Zuge des Klimawandels wird die Differenz zwischen dem letzten Tag mit nennenswertem Frost und dem Vegetationsbeginn immer kleiner. In manchen Fällen wird sie sogar umgedreht. Die Gefahr, dass verspätete Wintereinbrüche die Vegetation mit Frost überraschen, nimmt also tendenziell zu. Betrachten wir das Beispiel Graz im untenstehenden Diagramm: Die Differenz in den Jahren 1931-1960 betrug im Durchschnitt 8 Tage. Die Vegetation erwachte also im Schnitt erst 8 Tage nach dem letzten nennenswerten Frost. Im Klimamittel 1991-2020 ist diese Differenz bei genau 0 Tagen gelandet!

Langjährige Statistik der Wärmesumme (Maß für Vegetationsbeginn) und des letzten Tages mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in Graz, Innsbruck, Wien und Kremsmünster - UBIMET mit Daten GSA
Langjährige Statistik der Wärmesumme (Maß für Vegetationsbeginn) und des letzten Tages mit einem Tiefstwert unter -2 Grad in Graz, Innsbruck, Wien und Kremsmünster – UBIMET mit Daten GSA

Kräftige Kaltfront sorgt am Montag für Schnee und Sturm

Schneeräumung in den Alpen - VisualHunt

Der Winter meldet sich zu Wochenbeginn zurück. Mit Eintreffen einer kräftigen Kaltfront sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen schon in den Morgenstunden bis in die meisten Tallagen ab. Vor allem oberhalb von rund 800 bis 900 m schneit es tagsüber von Vorarlberg bis zum Mariazellerland teils intensiv. In tieferen Lagen kann es zwar immer wieder schneien, für eine nennenswerte Schneedecke reicht es aber hier untertags meist noch nicht aus.

Doch auch in der Nacht auf Dienstag geht es entlang der Nordalpen winterlich weiter mit zahlreichen und zeitweise auch kräftigen Schneeschauern. Bis Dienstagfrüh muss man somit selbst im Rheintal, im Inntal und im Flachgau mit einer dünnen Schneeecke rechnen. In den östlichen Nordalpen sowie auch im nördlichen und östlichen Flachland gehen am Dienstag tagsüber weitere Schnee- und Graupelschauer nieder, im Westen beruhigt sich hingegen die Lage rasch wieder.

Schneewarnungen und -vorwarnungen für den Montag - UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Schneewarnungen und -vorwarnungen für den Montag – UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Prognose der Neuschneesumme am Montag und Dienstag - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme am Montag und Dienstag – UBIMET

Sturm in Sicht

Mit Durchzug der Kaltfront am Montag in der Früh frischt verbreitet kräftiger bis stürmischer Nordwestwind auf. Besonders im Osten und Süden Österreichs sind tagsüber verbreitet Sturmböen um 70 oder 80 km/h einzuplanen. In exponierten Lagen am Alpenostrand sowie mit Nordföhn auch in einzelnen prädestinierten Gebieten der Südalpen wie z.B. den Fischbacher Alpen und dem Grazer Bergland sind schwere Sturmböen von bis zu 90 km/h, im oberen Murtal, im Lungau und in Richtung Nockberge sogar bis 100 km/h in Sicht. Auch am Dienstag geht es in der Osthälfte Österreichs stürmisch weiter, eine Beruhigung steht hier erst am Dienstagabend bevor.

Sturmwarnungen und -vorwarnungen für den Montag - UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Sturmwarnungen und -vorwarnungen für den Montag – UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Prognose der maximalen Windböen am Montag - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Montag – UBIMET

Trockenheit im Osten und Süden setzt sich fort

Trotz der Störung kommen im von der Trockenheit geplagten Osten und Süden des Landes keine nennenswerten Niederschlagsmengen zusammen. Mehr als 5 l/m² sind nur in den Nordalpen in Sicht.

Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag – UBIMET

 

Kaltlufteinbruch mit Schnee – Ein letzter Wintergruß?

Ein Tiefdruckgebiet über Osteuropa und ein Hochdruckgebiet über Westeuropa sorgen zu Wochenbeginn für eine nördliche Strömung in Mitteleuropa. Mit dieser erreichen uns ab Sonntagabend kalte Luftmassen polaren Ursprungs, die bis Montagvormittag das gesamte Land erfassen . Diesbezüglich sind sich die Wettermodelle einig und der bevorstehende Temperatursturz ist abgesichert. In der Nacht zum Dienstag sinken die Temperaturen auch verbreitet unter den Gefrierpunkt, lediglich an den Küsten, im Oberrheingraben und in weiten Teilen Bayerns bleiben die Tiefstwerte im zarten Plusbereich.

Prognose 24h Temperaturminimum für Montag 27.März 2023 @ UBIMET

Graupel und Schnee

Durch die sinkenden Temperaturen sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht zum Montag ausgehend von den nördlichen Landesteilen bis in tiefe Lagen ab. Nennenswerte Schneemengen um etwa 10 cm werden in den Alpen, im Erzgebirge und im Harz erwartet, aber auch im Alpenvorland sowie in höheren Lagen der Mittelgebirge kommen ein paar Zentimeter zusammen. Im Flachland gehen tagsüber Schneeregen- und Graupelschauer durch. In der Nacht zum Dienstag ziehen dann vor allem im Nordosten weitere Schneeschauer durch, hier kann es zumindest örtlich zu einer dünnen Schneedecke kommen.

48h-Neuschneeprognose bis Dienstagabend. © www.uwr.de

Von langer Dauer wird die weiße Pracht allerdings nicht sein, denn tagsüber geht es, unter anderem aufgrund des hohen Sonnenstands, verbreitet aufwärts mit den Temperaturen. Am Montag steigen die Temperaturen auf 4 bis 9 Grad und am Dienstag – nach einer vielerorts frostigen Nacht – auf 7 bis 18 Grad mit den höchsten Werten im Südwesten.

Aussichten

Wie bereits erwähnt, ist der Temperaturabfall durch die Einigkeit der verschiedenen Modelle bereits abgesichert. Der erneute Temperaturanstieg auf ein frühlingshaftes Niveau ist ebenfalls sicher. Dies kann gut aus den nachfolgenden ECMWF-Ensembles abgelesen werden. Hier wird die Temperatur auf einem Höhennieveau von 850 hPa der verschiedenen Modellversionen dargestellt. Liegen die hier in rot dargestellten Linien nahe aneinander, so gilt die Prognose als abgesichert. Genau das ist hier von Montag  bis Freitag  gut zu sehen. Viele Modelle zeigen nach dem Temperaturrückgang einheitlich einen Anstieg. Anders dagegen zeigen sich die Folgetage: Hier gehen die unterschiedlichen Modellläufe deutlich auseinander. Wie es also in der folgenden Woche genau weiter geht, ist noch nicht in Stein gemeißelt, eine neuerliche Abkühlung kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Ensemble Temperatur 850 hPa für Berlin – Quelle: ECMWF
Ensemble Temperatur 850 hPa für Dresden – Quelle: ECMWF
Ensemble Temperatur 850 hPa für Stuttgart – Quelle: ECMWF

Winter-Comeback am Montag

Das Wochenende präsentiert sich noch frühlingshaft temperiert, wenngleich mit deutlich unbeständigerem Wetter im Vergleich zu den vergangenen Tagen. Zum Start in die neue Woche braut sich aber eine Wetterumstellung zusammen: Mit Eintreffen einer kräftigen Kaltfront wird es am Montag entlang der Nordalpen nochmals winterlich, nennenswerter Schnee ist hier bis in die Tallagen zu erwarten. Im Norden und Osten des Landes sind Schneeschauer und Sturm angesagt.

Teils unbeständiges, aber mildes Wochenende

Am Wochenende muss man sich vor allem nach Westen zu auf wechselhaftes Wetter mit wenig Sonnenschein und teils gewittrigen Schauern einstellen. Häufig trocken und zeitweise sonnig bleibt es hingegen im Süden und Osten des Landes. Aufgrund der unbeständigen Witterung ist die 20-Grad-Marke nicht mehr zu erreichen, dennoch geht es für diese Jahreszeit leicht zu mild weiter. Die Höchstwerte bleiben landesweit im zweistelligen Bereich, vor allem im Südosten sind frühlingshafte Spitzenwerte von bis zu 17 oder 18 Grad in Reichweite.

Analyse der Höchstwerte vom Mitttwoch, 23.03.2023 @ UBIMET

Wintereinbruch zu Beginn der neuen Woche

An der Westflanke eines ausgeprägten Tiefs über Nordosteuropa wird im Laufe des Wochenendes eine für die Jahreszeit sehr kalte Luftmasse polaren Ursprungs angezapft und in Richtung Mitteleuropa gelenkt. Diese erreicht in der Nacht auf Montag in Form einer Kaltfront die Alpen. Damit sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen rasch auf unter 1000 m ab und zum Montagmorgen hin schneit es hier schon bis in die Tallagen. Am Montag sind auch im Norden und Osten bei sehr windigen Verhältnissen und nur noch 5 bis 8 Grad ein paar Schnee- und Graupelschauer einzuplanen. Trocken bleibt es föhnbedingt nur im Süden, hier gibt es bei stürmischem Nordwind auch noch zweistellige Höchstwerte bis rund 11 Grad.

Prognose akkumulierter Neuschnee von Sonntagnacht bis Dienstagabend (42 h) @ UBIMET

Regional ergiebige Schneemengen, Sturmgefahr

In den Nordalpen gehen am Dienstag weitere Schneeschauer nieder. Eine vorübergehende, dünne Schneedecke ist somit voraussichtlich selbst im Rheintal und im Flachgau zu erwarten. Im Inntal könnte es sogar für 5 bis 10 cm Schnee reichen. In leicht erhöhten Tallagen von Vorarlberg bis zur Eisenwurzen sind verbreitet um 20 cm in Sicht. Auf den Bergen wie etwa am Arlberg, in der Tauernregion oder im Salzkammergut kommt bis Dienstag auch bis zu einem halben Meter Neuschnee zusammen. Durchaus markante Schneemengen für Ende März, doch auch der Wind wird am Montag zum Thema. Landesweit frischt er kräftig bis stürmisch aus Nordwest auf. Im Osten des Landes, am Alpenostrand und mit Nordföhn auch in den Südalpen sind örtlich auch schwere Sturmböen von bis zu 90 oder 100 km/h möglich.

Prognose der Spitzenböen am Montag, den 27.03.2023 @ UBIMET, ECMWF

Erhöhte Frostgefahr, dann meldet sich der Frühling zurück

Bis zur Wochenmitte steigt die Frostgefahr aufgrund der nachfolgenden Wetterberuhigung und der eingeflossenen Kaltluft vorübergehend an. Landesweit ist leichter Frost zu erwarten, in manchen Tälern, Beckenlagen und Senken ist sogar mäßiger bis strenger Frost bis -10 Grad möglich. Nach der kurzen Verschnaufpause plant der Frühling aber ein rasches Comeback: Laut mittelfristigen Prognosen rückt die 20-Grad-Marke bereits in der zweiten Wochenhälfte wieder in Reichweite.

Heute ist astronomischer Frühlingsbeginn

Frühlingswetter im Bergland - pixabay.com/RolPet

Der astronomische Frühling beginnt am heutigen Montag um exakt 22:24 Uhr. Dieser Zeitpunkt wird als Tag-und-Nacht-Gleiche (lat. Äquinoktium) bezeichnet. Das Faszinierende dabei ist, dass zu diesem Zeitpunkt Tag und Nacht überall auf der Erde nahezu gleich lange sind. Dass für den Frühlingsbeginn ein fixer Zeitpunkt angegeben wird, liegt daran, dass exakt in diesem Moment die Sonne am Äquator im Zenit steht. Ihre Sonnenstrahlen treffen dort also im 90-Grad-Winkel auf die Erdoberfläche.

Äquinoktium
Die Erde am Äquinoktium: Die Sonne steht senkrecht über dem Äquator.

Definitionssache

Neben der astronomischen Frühlingsdefinition gibt es auch noch zwei andere Möglichkeiten den Start zu definieren. Der meteorologische Frühlingsbeginn findet jedes Jahr am 1. März statt. Dies wurde vor allem aus statistischen Gründen gemacht, da sich eine Jahreszeit mit fixem Start- und Endzeitpunkt besser vergleichen lässt. Der astronomische Frühlingsbeginn ist hingegen an drei verschiedenen Tagen möglich, dies würde eine statistische Auswertung deutlich erschweren. Eine weitere Alternative ist der phänologischen Frühlingsbeginn, der vom Wachstum der Pflanzen abhängt: Der Vorfrühling startet mit dem Blühbeginn der Schneeglöckchen oder der Haselnuss. Darauf folgt der Erstfrühling mit der Blüte der Forsythie und schließlich der Vollfrühling mit Blühbeginn der Apfelbäume.

Die phänologische Uhr. Quelle: DWD

Mit dieser Definition ist der Frühlingsbeginn natürlich sehr von den örtlichen Gegebenheiten abhängig. So variiert der Zeitpunkt großräumig sowohl mit der geographischen Breite als auch mit der Höhenlage. Aber auch das Mikroklima kann einen großen Einfluss darauf haben, denn im geschützten Stadtklima blühen Pflanzen oft deutlich früher als auf freien Flächen. Beobachtet man den Blühstart der einzelnen Pflanzen über viele Jahrzehnte, kann man daraus auch weitere Hinweise auf ein sich veränderndes Klima gewinnen.

Quelle Titelbild: pixabay

Trockenheit im Osten setzt sich fort

Trockenheit im Osten

Werfen wir zunächst einen Blick auf die meteorologische Ausgangssituation in diesem ersten Frühlingsmonat. Dargestellt sind die Abweichungen des Niederschlags im März (bis inkl. 17.3.). Landesweit fehlen fast zwei Drittel auf eine ausgeglichene Bilanz, besonders trocken (braun dargestellt) waren und sind dabei Niederösterreich, Wien, das Burgenland und weite Teile der Steiermark.

Hier ist teilweise noch gar kein Niederschlag gefallen, so zum Beispiel in Mörbisch und Mattersburg. Weniger als 1 l/m² gab es u.a. in St. Pölten, der Wiener Innenstadt und in Wiener Neustadt.

Niederschlagsabweichungen im März bislang. Braun = viel zu wenig Regen.

Die direkten Folgen sind mittlerweile deutlich sicht- bzw. messbar: Nachfolgend seht Ihr eine Karte mit den aktuellen Grundwasserspiegeln. Orange und Rot sind die dominierenden Farben im Osten des Landes, sprich das Grundwasser ist weit unterhalb der Norm. Besonders dramatisch ist die Lage dabei im südlichen Wiener Becken sowie im Nord- und Mittelburgenland.

Tiefe Grundwasserstände im Osten (rot markiert)
Quelle: https://ehyd.gv.at/#

Bleiben wir im Burgenland, konkret beim Neusiedler See. Seit 1965 wird dort systematisch der Wasserstand gemessen, noch nie war er zu dieser Jahreszeit so niedrig wie heuer (2023 = blaue Linie). Selbst 2022, als über Monate hinweg ein neuer Negativrekord aufgestellt wurde lag der Wasserstand Mitte März noch etwa 20 cm höher als zurzeit. Auf den mittleren Wasserstand (schwarze Linie) fehlt gar mehr als ein halber Meter!

Der Pegel des Neusiedler Sees ist auf einem rekordtiefen Niveau. Quelle: https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-seen/mittler-wasserstand-neusiedler-see

Somit müssen wir uns leider auch jetzt im März schon mit dem Thema „Waldbrandgefahr“ auseinandersetzen. Vom Weinviertel bis ins Südburgenland gibt es bereits eine mittlere Gefahr. Dies dürfte sich im Verlauf des Frühlings noch verschärfen, sollten nicht endlich größere Regenmengen für Linderung sorgen.

Die Waldbrandgefahr nimmt im Osten des Landes bereits zu.

Wirklich viel Regen ist in den trockenen Regionen in den kommenden 10 Tagen bis einschließlich 27. März aber nicht in Sicht. Abschließend die prognostizierten Regenmengen vom ECMWF-Modell (zum besseren Ablesen der Mengen einfach Grafik anklicken), vom Unteren Waldviertel bis zum Seewinkel dürften kaum mehr als 10 l/m² zusammenkommen – und selbst das ist noch unsicher, da der Niederschlag erst für nächstes Wochenende vorhergesagt ist.

Die prognostizierten Regenmengen der nächsten 10 Tage. Quelle: ECMWF

Frühlingsbeginn 2023: Mild, meist ruhig und oft trocken

Blüten im Frühling - VisualHunt.com

Nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn am vergangenen 1. März beginnt kommende Woche auch der astronomische Frühling. Der genaue Zeitpunkt fällt heuer in Österreich am Montag, dem 20. März um 22:24 Uhr. Zu Beginn der neuen Woche wird damit einhergehend auch die sogenannte Tag-und-Nacht-Gleiche erreicht (mehr dazu hier) und überall auf der Erde stehen theoretisch bei wolkenlosem Himmel 12 Sonnenstunden zur Verfügung. Mehr als 12 Stunden Sonnenschein sind aber bei uns schon am 18. März potentiell in Reichweite.

Satellitenbild-Animation am 17.03.2023 von 3 Uhr bis 17 Uhr - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild-Animation am 17.03.2023 von 3 Uhr bis 17 Uhr. Die Reflexion der Sonneneinstrahlung ist am Anfang und am Ende des Videos gut zu erkennen. Sie liegt bereits mehr oder weniger direkt unter dem EUMETSAT-Satellit, beim Äquator (gestrichelte, horizontale Linie in der Mitte bei 0° Süd). Dies geschieht nur zweimal im Jahr: Zum Frühlings- und Herbstbeginn – EUMETSAT, UBIMET

Kurze Wetter-Störung zum Frühlingsbeginn

Das Wetter gestaltet sich dabei typisch frühlingshaft. Nach einem ruhigen, sonnigen Samstag streift uns am Sonntag ein erster Ausläufer eines Nordseetiefs. Er bringt generell mehr Wolken und vor allem entlang der Nordalpen auch ein paar Schauer mit sich. Am Montag, zum astronomischen Frühlingsbeginn wird es mit Durchzug einer sehr schwachen Kaltfront landesweit unbeständig. Ein Sonne-Wolken-Mix setzt sich durch und es muss mit einigen durchziehenden Regenschauern gerechnet werden. Lokal könnten sogar Blitz und Donner mit von der Partie sein! Nennenswerte Regenmengen sind aber nicht in Sicht und die Schneefallgrenze bleibt sehr hoch für die Jahreszeit. Im weiteren Verlauf gewinnt zudem aus Westen ein Hoch rasch wieder die Oberhand und die Woche geht somit meist trocken und äußerst ruhig weiter.

Animation der prognostizierten, täglichen Niederschlagsmengen von Samstag bis Mittwoch - UBIMET
Animation der prognostizierten, täglichen Niederschlagsmengen in l/m² von Samstag bis Mittwoch – UBIMET

Sehr mild für die Jahreszeit

Mit den Temperaturen geht es dabei schrittweise bergauf. Die Werte liegen schon jetzt über dem langjährigen Klimamittel, die 20 Grad bleiben aber vorerst – also bis inklusive Montag – nur lokal in Reichweite. Doch zur Wochenmitte hin wird die 20-Grad-Marke vielerorts geknackt, regional sind Temperaturmaxima bis zu 22 oder 23 Grad in Sicht. Zur Verdeutlichung: Solche Werte wären für Ende April oder sogar Anfang Mai üblich.

Animation der prognostizierten, täglichen Höchstwerte in °C von Samstag bis Mittwoch - UBIMET
Animation der prognostizierten, täglichen Höchstwerte in °C von Samstag bis Mittwoch – UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Bregenz - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Bregenz – ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Wien - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur (oben) und des Niederschlags (unten) für Wien – ECMWF Ensemble

Wie lange bleibt uns das milde Frühlingswetter erhalten?

Nachdem Hoch JEANINE bereits gestern bei noch recht kühlen Temperaturen reichlich Sonnenschein gebracht hat, drehte die Strömung heute auf Süd und sorgte damit verbreitet für angenehm mildes Frühlingswetter. Am wärmsten war es dabei im Süden. Dort kletterte das Thermometer  lokal auf knapp 20 Grad.  Spitzenreiter war Garmisch Patenkirchen. Dort wurden mithilfe des leichten Südföhns 19,9 Grad gemessen.

Abbildung 1: Temperaturmaximum 17.03.2023, Quelle: UBIMET

Auch in den kommenden Tagen bleibt uns das milde Frühlingswetter erhalten. Allerdings wird die Luftmasse gerade am Wochenende mit Annäherung von Tiefdruckgebieten instabiler und feuchter, sodass vermehrt Schauer und einzelne kräftige Gewitter entstehen können. Die Temperaturen gehen dabei nur leicht zurück und bereits am Montag, am kalendarischen Frühlingsanfang (mehr Details zum astronomischen Frühlingsbeginn hier) stabilisiert sich die Wetterlage mit einem Zwischenhoch wieder.

Abbildung 2: Temperaturprognose für München, Quelle: UBIMET

Im Laufe der kommenden Woche gelangen wir dann wieder in eine südwestliche Strömung, sodass die Temperaturen nach jetzigem Stand vor allem im Süden wieder ansteigen. Dann sind Spitzenwerte über 20 Grad durchaus möglich. Mit Föhnunterstützung sind auch lokal 25 Grad und somit der erste Sommertag nicht ganz ausgeschlossen.

Abbildung 3: Temperatur in 850 hPa am 23.03.2023 12 UTC, Quelle: UBIMET/ECMWF
Abbildung 4: Temperaturmaximum 23.03.2023 MOS-Mix, Quelle: UBIMET

Damit bleibt uns das milde, allerdings auch zeitweise leicht unbeständige Frühlingswetter erhalten. Ein Wintereinbruch ist vorerst nicht in Sicht!

Titelbild: Blühender Krokus, Quelle: pixabay.com

Aprilwetter im März: Fragen und Antworten

Warum gibt es zurzeit solche Wetterextreme? Ein Tag Schnee, am anderen Tag 20 Grad und Sonnenschein. Wie ist das möglich?

Dies kommt im Frühling oft vor, da in höheren Breiten am Ende des langen Winters immer noch reichlich Kaltluft vorhanden ist. Wird diese Kaltluft durch die passende Wetterlage angezapft und nach Mitteleuropa geführt, so kann es sehr rasch zu plötzlichen Winter-Comebacks kommen, wie in den letzten Stunden auch der Fall. Anderseits ist die Sonne im März bereits kräftig genug, um tagsüber die ersten 20 Grad, in letzter Zeit im Zuge des Klimawandels immer häufiger auch 25 Grad, zu ermöglichen. Aufgrund dieser beiden Faktoren und der starken Unterschiede (immer noch kalt im Norden, allmählich wärmer durch Sonne im Süden) fallen Kaltfronten im Frühling oft markanter aus im Vergleich zu den anderen Jahreszeiten.

Wann pendelt sich das Wetter wieder konstanter ein?

Konstantes Wetter ist im Spätwinter/Frühling eher die Ausnahme. In der zweiten Wochenhälfte sind in den Niederungen nochmals 17 bis 20 Grad möglich, ab Sonntag setzen sich aber neuerlich unbeständige und nur leicht zu milde Wetterverhältnisse durch. Es wird also wieder kühler, aber der Wettersturz am Sonntag wird sicherlich nicht so extrem ausfallen wie zuletzt. Diese wechselhafte, typisch frühlingshafte Witterung sollte uns, laut Tendenzen, für die gesamte neue Woche begleiten.

Höchstwerte am Freitag, den 17.03.2023 @ UBIMET

Wird nochmal Schnee kommen und dann auch bleiben?

Momentan sieht nicht so aus. Auch ab Sonntag und generell in der neuen Woche ist in den Niederungen kein Neuschnee in Sicht, die Temperaturen sind dafür etwas zu hoch. Ob es zum Monatsende hin nochmals spätwinterlich kalt wird, ist noch sehr unsicher. Kalte Luft wäre in höheren Breiten noch reichlich vorhanden, man braucht aber auch die passende Wetterlage. Eine dünne und vorübergehende Schneedecke ist jedenfalls auch im April nichts Außergewöhnliches.

Nächsten Montag ist kalendarischer Frühlingsanfang – kommt dann auch der Frühling bzw. wann ist der vollends da?

Passenderes Wetter gibt es nicht für einen Frühlingsbeginn. Die gesamte kommende Woche wird nämlich aus jetziger Sicht typisch frühlingshaft, wenngleich eine Spur zu mild im Vergleich zum langjährigen Klimamittel. Bei unbeständigen Verhältnissen werden oft zweistellige Temperaturen zwischen +10 und +15 Grad erreicht.

Analyse der Böen am Dienstag, 14.03.2023 @ UBIMET

Bleibt es so stürmisch?

Nein, der Wind hat schon heute im Vergleich zu gestern nachgelassen und die zweite Wochenhälfte verläuft windschwach. Erst am Sonntag frischt der Westwind neuerlich kräftig auf und auch in der neuen Woche weht er oft lebhaft. Nennenswerte Sturmereignisse sind aber nicht in Sicht.

 

Titelbild: https://pixabay.com

FREDDY: Ein Zyklon der Rekorde

Zyklon FREDDY, aufgenommen von der ISS. © NASA/Nicole Mann

Als sich Ende Jänner in der Timorsee nördlich von Australien ein tropisches Tief bildete, konnte noch keiner ahnen, dass genau dieses Tief Wochen später einige Rekorden brechen würde. Aber der Reihe nach:  Am 4. Februar wurde das Tief als Zyklon eingestuft und erhielt den Namen FREDDY. Anschließend begann eine wochenlange Reise durch den Indischen Ozean, nach etwa 2 Wochen erreichte FREDDY mit mittleren Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 km/h (Mittel über eine Minute) sogar Kategorie 5.

Satellitenbild des südlichen Indischen Ozeans vom 19. Februar 2023, mit Kategorie 5 Zyklon FREDDY. – Quelle: http://tropic.ssec.wisc.edu/

Während La Reunion und Mauritius nicht direkt getroffen wurden, traf FREDDY am 21. Februar als Zyklon der Kategorie 3 auf die Ostküste Madagaskars. Dort sorgte er mit Windböen von über 200 km/h und sintflutartigem Regen für große Schäden. Bei Landfall schwächte sich FREDDY deutlich ab, konnte sich aber über der Straße von Mosambik erneut verstärken und traf am 24. Februar schließlich zum ersten Mal auf Mosambik. Nach einer ausgeprägten Schwächephase intensivierte er sich über der Straße von Mosambik erneut und erreichte schließlich am 11. März als Zyklon der Kategorie 1 erneut Mosambik und anschließend Malawi. Dort sorgte er mit großen Regenmengen für großflächige Überflutungen und Hangrutschungen, auch über 200 Todesopfer sind bereits zu beklagen.

Zugbahn von Zyklon FREDDY. © iCyclone (www.facebook.com/iCyclone)

Mit einer Lebensdauer von mehr als fünf Wochen geht FREDDY somit in die Geschichtsbücher ein und löst Hurrikan JOHN von der Spitze ab, welcher im Jahr 1994 insgesamt 31 Tage durchgehalten hatte. Zudem durchlief FREDDY siebenmal eine „rapid intensification“, also eine extreme Verstärkung innerhalb kürzester Zeit. Auch das stellt einen neuen Rekord dar. Seit Aufzeichnungsbeginn wurde bislang kein Wirbelsturm beobachtet, welcher so viel Energie freisetzen konnte. Die von FREDDY freigesetzte Energie ist mit jener vergleichbar, welche in einer gesamten (!), durchschnittlichen Hurrikansaison freigesetzt wird. Damit wird er seinem Titel als „Zyklon der Rekorde“ mehr als gerecht.

Erste Gewitterlage der Saison im Südwesten!

Zu Wochenbeginn gelangen am Rande von Tief FLURIN sehr milde und feuchte Luftmassen nach Deutschland. Dabei klettert das Thermometer im Süden und Südwesten verbreitet auf 15 bis 20 Grad. Am Oberrhein und am Alpenrand sind lokal auch 21 oder 22 Grad möglich. Die frühlingshaften Temperaturen sind aber schnell wieder Geschichte. Denn bereits am Nachmittag nähert sich die Kaltfront von Tief FLURIN von Frankreich.

Abbildung 1: Analysekarte DWD 13.03.2023 12 UTC, Quelle: www.wetterzentrale.de
Abbildung 2: Modellvorhersage 2m Temperatur für den 13.03.2023, Quelle: UBIMET

Im Vorfeld der Kaltfront bilden sich ab dem späten Nachmittag  vom Saarland bis nach Baden-Württemberg teils kräftige Gewitter mit Starkregen aus. Da die vertikale Windscherung (Windzunahme mit der Höhe) sehr stark ist und auch die Windrichtungsscherung ( Windrichtungsänderung mit der Höhe) mit Annäherung der Front vorhanden ist, sind in der feuchtwarmen Luft sogar einzelne Superzellen nicht ausgeschlossen (Abbildung 3). Dann muss auch mit schweren Sturmböen und Hagel gerechnet werden!  Das größte Potenzial hierfür besteht im äußersten Südwesten.

Abbildung 3: Simulierter Radiosondenaufstieg für Stuttgart am 13.03.2023, Quelle: www.wetterzentrale.de

Zusätzlich kommt es in einem Gebiet vom Schwarzwald bis nach Franken zu länger anhaltenden gewittrigen Starkregen. Dabei sind in diesem Gebiet Niederschlagsmengen innerhalb von 12 Stunden von 25 bis 40 mm zu erwarten. Nachfolgend strömt hinter der Kaltfront erneut polare Kaltluft in das Land, sodass zur Wochenmitte die Temperaturen häufig wieder im spätwinterlichen Bereich liegen.

Abbildung 4: Modellvorhersage 12 h Niederschlagsmengen, Quelle: UBIMET

Damit steht uns mit dem ersten Frühlingsgruß im Südwesten Deutschlands am Montag auch die erste Gewitterlage der Saison bevor!

Titelbild: Kräftiges Gewitter, Quelle: pixabay.com

Neue Wetterwoche sehr facettenreich

Zunächst wird die eingeflossene Polarluft vertrieben und am Montag sind wieder überall zweistellige Höchstwerte zu erwarten, mit Südföhn lokal sogar über 20 Grad. Doch die Kaltluft schafft nochmal ein Comeback, nach einem häufig nassen Dienstag inklusive Italientief ist an der Alpennordseite am Mittwoch Schnee wieder ein Thema. Zum Ende der Woche beruhigt sich das Wetter schließlich und bei viel Sonnenschein bewegen sich die Temperaturen wieder in Richtung der 20 Grad-Marke.

Die Aussichten im Detail

Am Montag setzt sich nach einem meist bewölkten, aber trockenen Start tagsüber von Westen her die Sonne durch. Etwa östlich von Linz und Graz sind die Wolken allerdings hartnäckiger und vom Wienerwald bis ins Wald- und Weinviertel fallen vorübergehend sogar ein paar Tropfen. Im Osten frischt mäßiger bis lebhafter Südostwind, in den prädestinierten Tälern der Alpennordseite gegen Abend lokal kräftiger Südföhn auf. Die Temperaturen steigen auf 13 bis 19, mit Föhn örtlich auch auf knapp über 20 Grad.

Prognose der Höchsttemperaturen am Montag, 13.03.2023 @ UBIMET

Der Dienstag startet im Osten noch trocken mit sonnigen Auflockerungen, rasch zieht es aber zu und von Westen her breitet sich Regen auf weite Landesteile aus. Vor allem von den Lienzer Dolomiten bis zu den Karawanken regnet es kräftig und vereinzelt gewittrig durchsetzt, oberhalb von 1000 bis 1400 m fällt Schnee. Am Abend und in der Nacht sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen bis in die Täler ab. Im Donauraum frischt kräftiger Westwind auf. Von Nordwest nach Südost erreichen die Temperaturen 7 bis 16 Grad.

Am Mittwoch scheint vor allem in Osttirol und Kärnten häufig die Sonne, aber auch im Donauraum und im Osten lässt sie sich am Nachmittag noch zeitweise blicken. Vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut stauen sich dagegen dichte Wolken und anfangs schneit es bis in die Täler, tagsüber ziehen noch einige Schneeregen- und Graupelschauer durch. Im Norden und Osten weht kräftiger Nordwestwind, in den Tälern südlich des Alpenhauptkamms Nordföhn. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 12 Grad.

Prognose der Neuschneesumme über 12h bis Mittwochmorgen @ UBIMET

Der Donnerstag beginnt mit lokalen Restwolken und Nebelfeldern, aber trocken. Am Vormittag setzt sich allgemein häufig die Sonne in Szene, durchziehende Schleierwolken trüben den freundlichen Eindruck nur wenig. Der Wind dreht von Nordwest auf südliche Richtungen und weht schwach bis mäßig. Nach einem häufig frostigen Start erwärmt sich die Luft auf 5 bis 13 Grad.

Auch am Freitag geht es frühlingshaft weiter. Über weite Strecken des Tages scheint die Sonne, durchziehende Wolken bleiben harmlos. Generell weht der Wind aus südlichen Richtungen, im östlichen Flachland auch lebhaft. Mit diesem wird weiter wärmere Luft herangeführt, so liegen die Höchstwerte durchwegs im zweistelligen Bereich zwischen 11 und 20 Grad. Nach aktuellem Stand sollte sich dieses ruhige und sonnige Wetter auch am Wochenende fortsetzen.

Am Freitag und Samstag schwerer Sturm in Teilen Österreichs

Das turbulente Wetter der letzten Tage setzt sich in den kommenden Stunden fort. Grund hierfür ist das Tief DIETHELM, welches von Belgien nach Polen und weiter ins Baltikum zieht. Dabei nehmen die Druckunterschiede im Alpenraum zu und somit frischt der Wind deutlich auf.

Erwartete Böen

Am späten Nachmittag nimmt der Wind vom Innviertel her deutlich zu und in Oberösterreich sowie in den zentralen Nordalpen sind Böen von 70 bis 90 km/h zu erwarten. In der Nacht auf Samstag verlagert sich der Schwerpunkt in den Osten des Landes. Dabei werden insbesondere am Alpenostrand Böen von bis zu 120 km/h erwartet. Am Samstag setzt sich die Sturmlage fort. Dabei sind besonders in der ersten Tageshälfte vom Wienerwald bis in den Seewinkel und zur Rax hin weiter Böen um 100 km/h zu erwarten. Erst im Laufe des Nachmittags lässt der Wind schließlich nach.

Prognostizierte Spitzenböen am Samstag © UBIMET

 

Windwarnungen der UWZ für den Samstag © UBIMET

Schnee

Mit der Kaltfront des Tiefs sinkt in der Nacht auf Samstag die Schneefallgrenze im Westen des Landes allmählich bis in die Täler. Dabei sind in den mittleren Lagen durchaus 20 cm Neuschnee zu erwarten.

Tief Diethelm sorgt für stürmische Bedingungen

Turbulentes Wetter in weiten Teilen des Landes brachte bereits der heutige Mittwoch. Eine markante Luftmassengrenze in den mittleren Landesteilen sorgte vorübergehend für Schneefall bis in tiefe Lagen.  So kamen in einem Streifen von Nordrhein- Westfalen bis nach Sachsen selbst im Flachland bis zu 7 cm Schnee zusammen. Gleichzeitig regnete es auf der warmen Seite der Luftmassengrenze bis in die Hochlagen der Mittelgebirge. Zudem kam es mit dem Durchzug eines ersten kleinen Randtiefs im Süden zu stürmischen Böen bis ins Flachland. Spitzenreiter im Flachland war dabei München mit 77 km/h (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Spitzenböen 08.03.2023 bis 16 Uhr, Quelle: UBIMET

Bereits in der Nacht auf Donnerstag verlagert sich Randtief Diethelm in einer kräftigen Westströmung von Nordfrankreich über Deutschland nach Südpolen. An der Südseite nehmen dabei die Druckunterschiede stark zu, sodass vom Südschwarzwald bis ins Alpenvorland Sturmböen bis 80 km/h auch in tiefen Lagen auftreten. In den höheren Lagen sind dabei auch schwere Sturmböen oder sogar orkanartige Böen wahrscheinlich.

Abbildung 2: Analysekarte 09.03.2023, Quelle: www.wetterzentrale.de

Nach einer kurzen Abschwächung am Vormittag frischt der Wind am Donnerstagmittag im Süden erneut auf. Auch dann sind erneut einzelne Sturmböen bis in tiefe Lagen möglich. Im Gegensatz zur Nacht ist nun aber die gesamte Südhälfte betroffen.

Abbildung 3: Spitzenböen 09.03.2023 03 UTC, Quelle: UBIMET

Auch im weiteren Verlauf der Woche bleibt uns diese Wetterlage erhalten. Dabei treten neben Sturmböen vor allem im Weststau der Mittelgebirge auch kräftige Niederschläge auf. Dabei handelt es sich bis einschließlich Freitag in der Südhälfte bis in die höheren Lagen um Regen, während auf der kalten Seite der Luftmassengrenze im Norden teils Schnee bis ins Flachland fällt. Erst am Samstag sorgt eine Kaltfront auch im Süden wieder für etwas Schnee bis in tiefere Lagen.

Abbildung 4: 24 h Neuschneehöhe bis zum 11.03.2023 00 UTC, Quelle: UBIMET

Titelbild: Windsack, Quelle: pixabay.com

Am Donnerstag im Norden stürmisch, im Süden frühlingshaft

Sturmgefahr

Eine Luftmassengrenze liegt derzeit quer über Mitteleuropa und trennt subtropische Luftmassen  im Alpenraum von kalter Luft arktischen Ursprungs über der Nordhälfte Deutschlands und Polens. Am Donnerstag zieht ein Randtief an dieser Luftmassengrenze entlang und sorgt dabei auch in Österreich für stürmischen Wind.

Sturmwarnungen für den Donnerstag (Stand: Mittwoch, 14 Uhr). © www.uwz.at

Im Norden stürmisch, im Süden mild

Bereits in der zweiten Nachthälfte kommt am Bodensee und im nördlichen Außerfern allmählich kräftiger bis stürmischer Südwestwind auf. In den Morgenstunden legt der Wind auch in Oberösterreich und in weiterer Folge in Niederösterreich und Wien zu. Am Vormittag muss man somit verbreitet mit Sturmböen zwischen 70 und 80 km/h bzw. in exponierten Lagen auch 90 km/h rechnen. Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind wieder nach und am Abend ist eine generelle Beruhigung in Sicht.

Prognose der Windspitzen am Donnerstag von IFS-Modell. © ECMWF/UBIMET

Der Wind treibt die Temperaturen in die Höhe, diese erreichen am Nachmittag 11 bis 19 bzw. im Südosten örtlich auch bis zu 20 Grad.

Im Südosten wird es wieder sehr mild. © UBIMET

Kräftiges Tief in Sicht

Am Freitag zieht aus Westen ein weiteres, kräftiges Tief auf. Zunächst gestaltet sich das Wetter noch ruhig, gegen Abend kommt am Bodensee aber zunehmend starker Südwestwind auf und in der Nacht auf Samstag muss man recht verbreitet mit stürmischem West- bis Nordwestwind rechnen. In exponierten Lagen Niederösterreichs und Wiens sind auch schwere Sturmböen um 100 km/h nicht ausgeschlossen.

In der Nacht auf Samstag zieht ein kräftiges Tief über Polen durch. Bild: ECMWF/UBIMET

Auf der milden Seite des turbulenten Wetters

Schneeglöckchen © https://pixabay.com/de/users/MabelAmber-1377835/

Während sich unser Nachbar Deutschland auf eine turbulente Winter-Wetterwoche einstellen muss, werden wir nur indirekt davon beeinflusst.

Bereits heute Nacht erreicht den Norden Deutschlands das Tief CORNELIS.

Frontenkarte für Dienstagmittag – Quelle: DWD

Dabei wird es bei unseren Nachbarn stürmisch. Die Kaltfront dieses Tiefs – über der Mitte Deutschlands – sorgt zudem für eine sehr scharfe Luftmassengrenze, welche kalte Luft polaren Ursprungs im Norden von milderer im Süden trennt. Dies spiegelt sich natürlich in der Form des Niederschlags wider – in Süddeutschland Regen, ab den Mittelgebirgen nördlich Schnee meist bis in tiefe Lagen. Jene Luftmassengrenze hat auch in den folgenden Tagen Bestand. Wir befinden uns aber stets auf der wärmeren Seite:

Niederschlagstypen für Mittwochabend – grün = Regen, blau = Schnee – Quelle: UBIMET

In die ausgeprägte Westströmung eingelagert erreichen weitere kleine Randtiefs Mitteleuropa, besonders interessant wird aber jenes, das am Mittwoch von Frankreich ostwärts Richtung Tschechien zieht:

Frontenkarte für Donnerstagmittag mit bereits vorbeigezogenem Tief – Quelle: DWD

Während es für Deutschland nicht nur weiteren, ergiebigen Niederschlag samt Neuschnee in den Mittelgebirgen und stürmischen Wind (diesmal) im Alpenvorland bedeutet, wird es am Donnerstag aufgrund der nur knapp nördlich von Österreich liegenden Zugbahn föhnig im Alpenraum:

Luftdruck-Differenz zwischen Salzburg und Udine – ein Anzeichen für föhnige Tendenzen – Quelle: UBIMET

Die bereits erwähnten, milderen Luftmassen im Alpenraum machen sich unter Föhneinfluss daher mit noch höheren Temperaturen bemerkbar. Als Beispiel diene hier Wien:

Meteogramm für Wien – Quelle: ECMWF

Die untere Zeile gibt den Temperaturverlauf an, dem man Tageshöchstwerte ab der Wochenmitte von deutlich über 15 Grad entnehmen kann. Aber nicht nur in Wien wird es frühlingshaft mild, auch sonst liegen die Temperaturen verbreitet in den Niederungen bei 15 Grad und darüber. Föhnbedingt sind auch Werte um 18 oder 19 Grad möglich.

Der oberen Zeile kann man den Niederschlag entnehmen, der am kommenden Woche ein weiteres Tiefdruckgebiet andeutet. Nach dessen kurzweiligem Einfluss wird die nächste Woche nach heutigem Stand aber wieder mit ähnlich hohen Temperaturen beginnen.

Kurz gesagt: reger Tiefdruckeinfluss knapp nördlich von Österreich beschert dem Alpenraum frühlingshaft milde Witterung.

 

Titelbild: Schneeglöckchen © https://pixabay.com

Wechselhafte Wetterwoche mit Schnee und Sturm

Bis Dienstag verstärkt sich das Tief CORNELIS und zieht über das südliche Schweden nach Osten weiter. Es sorgt auch im Norden Deutschlands für Sturm, von der Nordsee bis nach Usedom werden häufig Sturmböen von 70 bis 90 km/h erwartet, auf Sylt, Föhr und dem angrenzenden Festland sind auch schwere Sturmböen um 100 km/h möglich. Selbst gewittrige Schauer können hier in der einfließenden Kaltluft auftreten.

Prognose der maximalen Böen über 24 Stunden am Dienstag, den 07.03.2023 @ UBIMET, ECMWF

Die Kaltluft stößt hinter dem abziehenden Tiefzentrum nach Süden vor und lässt Schnee in Lagen oberhalb von 300 bis 500 m wieder zum Thema werden. Speziell im Sauerland und im Harz zeichnen sich gar Mengen von mehr als 10 cm ab, hier sind lokal Warnungen der Stufe rot aktiv. Am Abend und in der Nacht auf Mittwoch schneit es schließlich vermehrt bis in tiefe Lagen, bevor am Mittwoch selber an der Luftmassengrenze ein Tief über die Mitte Deutschlands zieht und hier für weiteren Schnee sorgt. Dann sind hier auch in tiefen Lagen häufig um 5 cm, regional bis zu 10 cm Neuschnee möglich.

Prognose der Neuschneemenge über 24 Stunden am Dienstag, den 07.03.2023 @ UBIMET

Südlich des Tiefs bleibt es dagegen mild, hier ist mit diesem sowie mit einem weiteren kleinräumigen Tief am Donnerstag Sturm möglich. Und damit noch nicht genug: Von Freitag auf Samstag schmilzt mit einem Schwall deutlich wärmerer Luft zwar sämtlicher Schnee wieder dahin, ein weiteres Tief könnte dann jedoch landesweit Sturm bringen. Es geht also wechselhaft und spannend zu beim Wetter dieser Tage.

 

Titelbild: Bild von wirestock auf Freepik @ https://de.freepik.com

Spätwinter hält an, Montagfrüh im Norden weiße Überraschung?

Schnee in Hamburg (Archivbild) - VisualHunt

Das Wochenende verläuft landesweit spätwinterlich. Mit Durchzug einer Kaltfront wird es am Samstag von Norden her zunehmend unbeständig. Am Sonntag sind dann primär in der Nordhälfte zahlreiche Schnee- und Graupelschauer bis ins Flachland einzuplanen. Wettertechnisch richtig spannend könnte es aber vor allem in der Nacht auf Montag werden. Denn dann zieht das kleinräumige Tief BJÖRN von der Nordsee über Norddeutschland hinweg Richtung Polen.

Animation des Bodendrucks (weiße Linien) und der Luftmassen (blau = kalt, grün = kühl) von Sonntag bis Montag. Das Tief BJÖRN zieht über Norddeutschland hinweg - ECMWF, UBIMET
Animation des Bodendrucks (weiße Linien) und der Luftmassen (blau = kalt, grün = kühl) von Sonntag bis Montag. Das Tief BJÖRN zieht über Norddeutschland hinweg – ECMWF, UBIMET

Aufgrund der am Wochenende eingeflossenen Kaltluft wird das Tief BJÖRN gebietsweise für Schnee bis ins Flachland sorgen. Die genaue Zugbahn der Störung ist noch sehr unsicher, aber nach derzeitigem Stand setzt an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins Sonntagabend Schneefall ein. Der Niederschlag breitet sich nachts Richtung Hamburg und Mecklenburg aus und erreicht Montagmorgen auch Vorpommern und Berlin. Meist handelt es sich dabei um Schnee bis ins Flachland, der kurzzeitig auch mäßig ausfallen könnte. Selbst in Bremen und Hannover ist zumindest Schneeregen möglich.

Animation der 3-stündigen Niederschläge (blau = Schnee, grün = Regen) von Sonntag bis Montag - ECMWF, UBIMET
Animation der 3-stündigen Niederschläge (blau = Schnee, grün = Regen) von Sonntag bis Montag – ECMWF, UBIMET

Bis Montagmorgen könnte sich somit vielerorts im Norden und Nordosten des Landes zumindest vorübergehend eine sehr dünne Schneedecke von 1-3 cm bilden. In einem schmalen Streifen sind sogar um 5 cm möglich, die genaue Position dieses Streifens ist aber momentan noch zu unsicher.

Prognostizierte Neuschneemenge in cm von Sonntagmittg bis Montagmittag - UBIMET
Prognostizierte Neuschneemenge in cm von Sonntagmittag bis Montagmittag – UBIMET

Wie bereits erwähnt, ist die Lage noch sehr unsicher. Nicht nur wo es schneien wird ist noch nicht fix, sondern auch ob es überhaupt zu Schneeakkumulation kommen wird. Wirft man allerdings einen Blick auf die Wahrscheinlichkeit für Schnee in Prozent, so wird klar, dass das größte Potential für zumindest 1 bis 2 cm Nassschnee in der Nacht auf Montag (violette Töne links im Bild unten) von Hamburg bis nach Nordbrandenburg besteht. Mehr als 5 cm Nassschnee (Wahrscheinlichkeit rechts im Bild) sind generell eher unwahrscheinlich, aber vor allem rund um bzw. knapp nördlich von Hamburg nicht ganz auszuschließen.

Wahrscheinlichkeit (in Prozent) für mindestens 1 cm Schnee (links) und 5 cm Schnee (rechts) von Sonntagmittag bis Montagmittag - ECMWF Ensemble
Wahrscheinlichkeit (in Prozent) für mindestens 1 cm Schnee (links) und 5 cm Schnee (rechts) von Sonntagmittag bis Montagmittag – ECMWF Ensemble

Im Norden muss man sich somit auf eine mögliche weiße Überraschung im Frühverkehr zu Beginn der neuen Woche einstellen. Doch auch nach Süden zu könnte es im Laufe der neuen Woche wiederholt zu Schneefällen kommen. Die genauen Wetterlagen sind natürlich noch nicht prognostizierbar, dass der Spätwinter uns weiterhin begleiten wird, ist jedoch schon so gut wie fix.

 

Titelbild: Schnee in Hamburg (Archivbild) – VisualHunt

Tornadoausbruch im Süden der USA erwartet

Wetterlage

In der kommenden Nacht zieht ein Trog vom Pazifik in den mittleren Westen der USA. Auf seiner Vorderseite bildet sich ein Tief, welches in der Folge von Texas zu den großen Seen zieht. Auf der Südseite des Tiefs wird sehr feuchte Luft vom Golf von Mexiko in die Südstaaten transportiert.  Dabei beträgt die Wassertemperatur des Golf mehr als 20 Grad Celsius. Somit steht durch Verdunstung viel Feuchtigkeit zur Verfügung.

Animation der Wetterlage nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Gleichzeitig wird auf der Rückseite des Tiefs kalte Luft (in 1500 knapp 0 Grad Celsius) gegen die subtropische Luft geführt. Dabei bildet sich eine markante Kaltfront und in deren Vorfeld lebt der sog. Low Level Jet (Windmaximum zwischen 1000 und 2000 m) auf. Dieser erhöht die Geschwindigkeitsscherung (Windgeschwindigkeit nimmt mit der Höhe zu) in den untersten Schichten der Atmosphäre. Dies begünstigt die Bildung von Tornados.

Animation der Temperatur in 1500 m Höhe © DWD/UBIMET

Typ I vs Typ II – Tornado

Bei deren Typisierung unterscheidet man zwei Typen. Dabei bezeichnet man Tornados als Typ I, wenn sie sich unter dem rotierenden Aufwind (Mesozyklon) einer Superzelle bilden. Der Typ II sind Tornados, die sich entlang von Gewitterlinien bilden (auch im Winter, wir berichteten).

Bildung

Die Windscherung prägt der Strömung Rotation auf. Diese kann durch die Strömung gekippt und gestreckt (Pirouetteneffekt) werden. Je stärker die Scherung desto stärker die Rotation. Zudem gilt je stärker der Aufwind in einem Gewitter, desto stärker die Streckung. In Superzellen sind die Aufwinde am stärksten und somit sind deren Aufwinde unter bestimmten Bedingungen ideal für die Tornadobildung, wenn der Kippprozess effizient ablaufen kann.

Ablauf

Bereits von der Früh weg Lokalzeit (Mittags in Deutschland) werden im Süden der USA Gewitter an der Warmfront des Tiefs erwartet. Diese bringen kleinen Hagel und heftigen Regen. Im Warmsektor (Bereich zwischen Warm- und Kaltfront) können am Nachmittag im Osten von Texas erste kräftige Gewitter entstehen, die sich zu Superzellen entwickeln werden. Dann besteht Tornadogefahr. Diese Superzellen werden sich im weiteren Verlauf nach Louisiana, Mississippi und Arkansas ausbreiten. Dabei sind starke Tornados (Typ I) zu erwarten, zudem auch Orkanböen und Hagel.

Am Abend (Nacht in der Bundesrepublik) wird sich an der Kaltfront über Texas ein Gewitterlinie bilden, die mit Orkanböen und weiteren Tornados (Typ II) nach Osten verlagert. Erst am Samstagmorgen geht die Gefahr über Alabama und Tennessee allmählich zurück. Zudem besteht in einem Streifen vom südlichen Oklahoma bis nach Pennsylvania örtlich Überflutungsgefahr durch ergiebigen Starkregen.

Titelbild: © https://twitter.com/ReedTimmerAccu/status/1469580898546995203/photo/1