2023 global wärmstes Jahr der Messgeschichte

Seit 1850 gibt es globale systematische Temperaturmessungen, 2023 ist dabei das neue wärmste Jahr der Messgeschichte. Die globale Durchschnittstemperatur lag im Vorjahr bei exakt 14,98 Grad, das bisherige Rekordjahr 2016 (Durchschnittstemperatur 14,81 Grad) wurde dabei um 0,17 Grad übertroffen.

Die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittel von 1991-2020 belief sich auf 0,6 Grad, gegenüber dem noch vom Klimawandel weitgehend unbeeinflussten vorindustriellen Mittel sogar auf fast 1,5 Grad.

Auf der nachfolgenden Karte sieht man die globale Verteilung der Anomalien 2023. Nahezu auf dem gesamten Globus war es zu warm, die markantesten Abweichungen von mehr als +2 Grad gegenüber dem Mittel von 1991-2020 ergaben sich über dem Norden Kanadas und Russlands. Auch rund um die Antarktis gab es recht große Anomalien. Das stützt einmal mehr die Tatsache, dass sich die Polarregionen schneller und stärker erwärmen als der Rest der Erde.

Temperaturabweichungen 2023 gegenüber dem langjährigen Mittel von 1991-2020.
Quelle: climate.copernicus.eu

Auf nachfolgender Grafik sieht man recht die Anomalien der einzelnen Jahre seit 1967 inkl. dem neuen Spitzenreiter 2023. Der Trend zu einem immer wärmeren Klima ist unverkennbar, ebenso in der Grafik links. Sie zeigt die Entwicklung seit 1850, auch hier ist der neue Peak 2023 gut zu sehen.

Temperaturabweichungen seit 1850 gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter (1850-1900)
Quelle: climate.copernicus.eu

Was 2023 markant war: Alle (!) Monate von Juni bis Dezember waren die jeweils wärmsten der Messgeschichte. Jänner bis Mai waren zwar nicht rekordwarm, aber doch unter den Top 10 angesiedelt. Dies ist gut in der nächsten Grafik zu sehen:

Temperaturabweichungen auf Monatsbasis 2023.
Quelle: climate.copernicus.eu

2023 war zudem das erste Jahr der Messgeschichte, in dem jeder einzelne Tag global gesehen um mindestens 1 Grad zu warm ausfiel. Fast 50% der Tage hatten sogar eine Abweichung von mehr als 1,5 Grad (entspricht den Zielen der Pariser Klimavereinbarung). Im November wurden sogar erstmals zwei Tage registriert, die eine Anomalie von mehr als 2 Grad hatten. Das gab es in den 173 Jahren zuvor kein einziges Mal!

Temperaturabweichung auf Tagesbasis im Jahr 2023.
Quelle: climate.copernicus.eu

Hauptverantwortlich für diese deutlich zu hohen Temperaturen hatte einmal mehr der ungebremste Ausstoß von Treibhausgasen. Nachfolgend sieht man links die Entwicklung der CO₂-Konzentrationen der vergangenen 20 Jahre. In diesem Zeitraum hat sie sich von 375pp auf 419ppm um 12% erhöht – ein neuer Rekord wurde auch hier 2023 erreicht. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem zweiten wichtigen Treibhausgas Methan (in Bild rechts): auch hier waren die Konzentrationen noch nie so hoch wie 2023.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen in den vergangenen 20 Jahren.
Quelle: climate.copernicus.eu

Doch auch das beginnende El-Nino-Event hatte 2023 einen großen Einfluss auf die neuerlich höchsten gemessenen globalen Durchschnittstemperaturen.

Global wärmster Juli

Globale Anomalie der Temperatur im Juli 2023 (1981-2010)

Am 27. Juli 2023 wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und vom europäischen Erdbeobachtungsprogramm COPERNICUS bekanntgegeben, dass die ersten drei Juli Wochen global gesehen die heißeste Drei-Wochen-Periode war, die jemals auf diesem Planeten aufgezeichnet wurde.  Nun veröffentlichte COPERNICUS die endgültigen Zahlen : Der Juli war demnach weltweit um 0.72°C wärmer als im langjährigen Monatsmittel ( 1991-2020) und mit 0.33°C wärmer als der Rekord-Juli 2019. Der heißeste Tag war dabei der 6. Juli 2023.

 

Monatliche Anomalien der Oberflächen Luft-Temperatur – Quelle: COPERNICUS

COPERNICUS hat dazu noch ein informatives Video mit allen Fakten veröffentlicht:

Wärmster Monat seit 120.000 Jahren

Zwar gehen die Daten von COPERNICUS nur bis ins Jahr 1940 zurück, trotzdem kann man anhand der Auswertung von Proxydaten, wie Eisbohrkernen, Baumringen, Meeressedimenten und anderer Quellen, vergangene klimatische Verhältnisse auf unserem Planeten rekonstruieren. Die Vizedirektorin von COPERNICUS Samantha Burgees sagt, es sei nicht nur der heißeste Monat seit Aufzeichnungsbeginn, sondern wohl mit großer Wahrscheinlichkeit auch der heißeste Monat seit mindestens 120.000 Jahren.

Zunehmende Extremwetterereignisse

Begleitet wurde dieser Monat weltweit mit verschiedenen  Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Trockenheit, Starkregen und Unwettern. Dabei wurden mehrere extreme Hitzewellen in den verschiedensten Regionen der Nordhemisphäre beobachtet. Im Death Valley in den USA wurden laut dem US-amerikanischen Wetterdienst am 16.Juli 2023 rekordverdächtige 53.3°C gemessen.  Das Death Valley ist bekannt für hohe Temperaturen ist, denn hier liegt auch der weltweite Temperaturrekord aus dem Jahr 1913. Doch mit einem Unterschied, vor 100 Jahren waren diese Extremtemperaturen die absolute Ausnahme, mit der globalen Erwärmung werden diese extremen Temperaturen häufiger und wahrscheinlicher.  Aber auch Südeuropa wurde von einer außergewöhnlichen Hitze- und Dürrephase heimgesucht und in der Folge hatten Wald- und Flurbrände ein leichtes Spiel in der ausgetrockneten Landschaft. Allgemein kann man sagen, dass der Mittelmeerraum eine der sich im Sommer am schnellsten erwärmenden Gebiete der Erde ist.

Aber auch Gewitter können in der sehr warmen und feuchten Luft ein großes Zerstörungspotential freisetzen. So wurde Ende Juli im Norden Italiens im Zuge eines Unwetters ein besonders großes Hagelkorn mit einem Durchmesser von 19 cm beobachtet, knapp vorbei am aktuellen Weltrekord mit 20.3 cm am 23. Juli 2010 in South Dakota . Auch hier lässt sich ein Zusammenhang zwischen globaler Erwärmung und Häufigkeit solcher Ereignisse erkennen. Großer Hagel tritt in Norditalien demnach drei Mal häufiger auf als noch in den 1950ern.

 

Hagelentwicklung in Norditalien seit 1950 Quelle: ESSL
Hagelentwicklung in Norditalien seit 1950 Quelle: ESSL

 

Warmes Mittelmeer

Einer der Gründe für die heftigen Unwetter in Norditalien sind auch die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen im  Mittelmeer. Denn die extremen  Hitzewellen im südlichen Europa haben auch das Mittelmeer aufgewärmt. Dabei wurde mit 28.7 °C Wassertemperatur der Rekord von 28.25 °C aus dem Jahr 2003 gebrochen. Dieses ungewöhnlich warme Wasser gibt dann Feuchtigkeit an die warme Luft ab und in der Folge schafft das in der Kombination mit starken Höhenwinden ideale Bedingungen für starke Gewitter.

Schrumpfende Polarkappen

Eine neuer Negativrekord wurde auch beim antarktischen Meereis aufgestellt. Im Juli gab es weltweit 15 % weniger Eis an den Polen als im langjährigen Vergleich. Das ist zugleich auch der niedrigste Stand seit dem Beginn der Satellitenmessungen.

Antarktisches Eis Anomalie Juli 2023 - Quelle: COPERNICUS
Antarktisches Eis Anomalie Juli 2023 – Quelle: COPERNICUS
Antarktischer Eis Rückgang Juli 2023 - Quelle: COPERNICUS
Antarktischer Eis Rückgang Juli 2023 – Quelle: COPERNICUS

Das arktische Meereis ist zwar nur leicht unter dem Mittel, aber hier liegt man deutlich über dem Minimum aus dem Juli 2020. Diese Eisreservoirs sind auch geografisch ungleich verteilt, während man an der sibirischen Küste mehr Eis als um diese Zeit üblich vorfindet, ist man im restlichen arktischen Meer unter dem Mittel.

Arktische Eis Anomalie Juli 2023 - Quelle: COPERNICUS
Arktische Eis Anomalie Juli 2023 – Quelle: COPERNICUS

Häufige Extremwetter

Dieser außergewöhnliche und historische Temperaturrekord wird mit Sicherheit nicht der letzte Monatsrekord sein. Denn Fakt ist, diese Rekordtemperaturen werden mit dem anthropogenen Klimawandel häufiger und auch wahrscheinlicher. Damit geht auch eine Häufung von Extremwetterereignissen einher, die allmählich zum neuen Normal werden. Wie der Juli im Detail in Österreich verlaufen ist, kann man hier nachlesen.

 

 

 

 

 

Knapp 40 Grad: Extreme Hitze in Spanien

Extreme Hitze, Quelle: pixabay.com

In den kommenden Tagen steigert sich die Hitze im Süden Spaniens immer mehr, bereits gestern gab es in Jerez Frontera 33 Grad und heute werden dort,  in Sevilla und Cordoba schon 35 Grad erwartet. Die heißesten Tage werden nach derzeitigem Stand Donnerstag und Freitag, dann steigen die Temperaturen in weiten Teilen Spaniens auf 30 Grad oder mehr. Der Hitzepol (wie nachfolgender Grafik gut zu entnehmen ist) wird dabei die Region Andalusien im Süden sein. Höchstwerte von 35 bis 39 oder gar 40 Grad sind hier zu erwarten!

Die erwarteten Höchstwerte am Donnerstag.

Mit der Hitze macht sich auch eine Menge Saharastaub auf den Weg Richtung Iberische Halbinsel, hier die erwartete Staubkonzentration am Freitag:

Saharastaub macht sich auf den Weg nach Südspanien. https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe

Wie ungewöhnlich sind solche Temperaturen?

Der Süden Spaniens ist definitiv Hitze gewöhnt, Temperaturen jenseits der 35 Grad so früh im Jahr sind aber selbst für dortige Verhältnisse extrem.

So dürften die Aprilrekorde verbreitet purzeln, hier eine kleine Übersicht bekannter Städte:

Stadt bisheriger Aprilrekord erwarteter Höchstwert diese Woche
Madrid 31,7 Grad (21.04.1945) 34 Grad
Sevilla 35,4 Grad (30.04.1997) 39 Grad
Cordoba 34,0 Grad (18.04.2017) 39 Grad
Saragossa 32,4 Grad (09.04.2011) 34 Grad
Granada 31,9 Grad (21.04.1945) 38 Grad

 

Der spanische Aprilrekord liegt aktuell bei 37,4 Grad in Murcia am 9. April 2011, auch diese Bestmarke wird in den kommenden Tagen ziemlich sicher fallen.

Wie extrem die Wetterlage sein wird, zeigt u.a. auch die Prognose des Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein gewöhnliches, alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Wir sehen in den kommenden Tagen mehr oder weniger ganz Spanien tief rot leuchten, d.h. es handelt sich um ein außergewöhnliches Ereignis.

Der „Extreme Forecast Index“ des europäischen Wettermodells ECMWF.Doch nicht nur in Spanien werden die Temperaturrekorde purzeln, sondern auch im angrenzenden Norden Afrikas. Wie man obiger Grafik entnehmen kann, hat die Hitze ja in Marokko ihren Ursprung. So werden in der Millionenstadt Marrakesch aus heutiger Sicht am Donnerstag und Freitag bis zu 41 Grad erreicht und der bisherige Aprilrekord von 39,6 Grad dürfte demnach fallen.

Gibt’s gar einen europäischen Aprilrekord?

Dieser liegt aktuell noch bei 39,0 Grad, aufgestellt am 23.04.2008 in Nikosia (Zypern). Gut möglich, dass sogar dieser Rekord für ganz Europa geknackt wird.

Knapp 40 Grad: Extreme Hitze in Spanien

https://stock.adobe.com

In den kommenden Tagen steigert sich die Hitze im Süden Spaniens immer mehr, bereits gestern gab es in Murcia 30 Grad und heute werden in Sevilla schon 33 Grad erwartet. Die heißesten Tage werden nach derzeitigem Stand Donnerstag und Freitag, dann steigen die Temperaturen in weiten Teilen Spaniens auf 30 Grad oder mehr. Der Hitzepol (wie nachfolgender Grafik gut zu entnehmen ist) wird dabei die Region Andalusien im Süden sein. Höchstwerte von 35 bis 39 oder gar 40 Grad sind hier zu erwarten!

Die erwarteten Höchstwerte exemplarisch am Freitag.

Mit der Hitze macht sich auch eine Menge Saharastaub auf den Weg Richtung Iberische Halbinsel, hier die erwartete Staubkonzentration am Freitag:

Saharastaub macht sich auf den Weg nach Südspanien. https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe

Wie ungewöhnlich sind solche Temperaturen?

Der Süden Spaniens ist definitiv Hitze gewöhnt, Temperaturen jenseits der 35 Grad so früh im Jahr sind aber selbst für dortige Verhältnisse extrem.

So dürften die Aprilrekorde verbreitet purzeln, hier eine kleine Übersicht bekannter Städte:

Stadt bisheriger Aprilrekord erwarteter Höchstwert diese Woche
Madrid 31,7 Grad (21.04.1945) 34 Grad
Sevilla 35,4 Grad (30.04.1997) 39 Grad
Cordoba 34,0 Grad (18.04.2017) 39 Grad
Saragossa 32,4 Grad (09.04.2011) 34 Grad
Granada 31,9 Grad (21.04.1945) 38 Grad

 

Der spanische Aprilrekord liegt aktuell bei 37,4 Grad in Murcia am 9. April 2011, auch diese Bestmarke wird in den kommenden Tagen ziemlich sicher fallen.

Wie extrem die Wetterlage sein wird, zeigt u.a. auch die Prognose des Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein gewöhnliches, alltägliches Ereignis, bei „-1“ und „+1“ dagegen um außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Wir sehen in den kommenden Tagen mehr oder weniger ganz Spanien tief rot leuchten, d.h. es handelt sich um ein außergewöhnliches Ereignis.

Der „Extreme Forecast Index“ des europäischen Wettermodells ECMWF.Doch nicht nur in Spanien werden die Temperaturrekorde purzeln, sondern auch im angrenzenden Norden Afrikas. Wie man obiger Grafik entnehmen kann, hat die Hitze ja in Marokko ihren Ursprung. So werden in der Millionenstadt Marrakesch aus heutiger Sicht am Donnerstag und Freitag bis zu 41 Grad erreicht und der bisherige Aprilrekord von 39,6 Grad dürfte demnach fallen.

Gibt’s gar einen europäischen Aprilrekord?

Dieser liegt aktuell noch bei 39,0 Grad, aufgestellt am 23.04.2008 in Nikosia (Zypern). Gut möglich, dass sogar dieser Rekord für ganz Europa geknackt wird.

Nord- und Ostsee wärmer als im Schnitt

In einigen Bereichen der Nordsee war der Winter 2022/2023 der wärmste oder zweitwärmste Winter seit Beginn der Datenreihe 1996/1997. In der südwestlichen Ostsee war es der drittwärmste Winter. Das zeigen Auswertungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).

Abweichung des Wintermittels der Oberflächentemperaturen in 2022/23 zum langjährigen Wintermittel von 1996/97 bis 2020/21 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts). Quelle: BSH

 

In der Nordsee lagen die Oberflächentemperaturen im Winter 2022/23 in fast allen Bereichen über dem langjährigen Mittel. Das gilt besonders für den Bereich nördlich des Ärmelkanals und die Bereiche vor der deutschen und dänischen Nordseeküste. Dort war es an der Oberfläche bis zu 1,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. In der südwestlichen Ostsee lagen die Oberflächentemperaturen im Winter 2022/23 ebenfalls bis zu 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel, vor der deutschen Küste zwischen 0,75 und 1,5 Grad.

Nachdem bereits das Vorjahr, insbesondere Sommer und Herbst 2022, durch deutlich wärmere Temperaturen als im langjährigen Mittel gekennzeichnet waren, setzt der Winter 2022/2023 dies nahtlos fort.

Aktuelle Wassertemperaturen (Oberfläche) der Nordsee @ BSH

Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen in Nordsee und Ostsee basierend auf Daten aus der Fernerkundung, von Messstationen und Schiffen. Aus den Wochenmitteltemperaturen im Dezember, Januar und Februar wurde für diese Analysen ein Wintermittel gebildet. Zur klimatologischen Einordnung werden die Differenzen zwischen dem Wintermittel 2022/23 und dem langjährigen Wintermittel von 1996/97 bis 2020/21 berechnet und dargestellt.

Aktuelle Wassertemperaturen (Oberfläche) der Ostsee @ BSH

 

Mehr Informationen: https://www.bsh.de

Titelbild: Blick auf die Nordsee bei Cuxhaven @ pixabay.com

Schnee im April: Alltag oder Seltenheit?

Schnee im Frühling. © Nikolas Zimmermann

Allgemein kommt Schnee im April viel häufiger vor, als viele Menschen glauben. Allerdings handelt es sich meist um kurze, mitunter aber markante Einzelereignisse. Eine im Flachland über mehrere Wochen liegende Schneedecke ist im April hingegen extrem selten. Anbei das langjährige Mittel von 1977 bis 2007 der Schneedeckentage (Schneehöhe mind. 1 cm) für ausgewählte Orte in Deutschland:

Ort

Häufigkeit Schneedecke > 1 cm

Rostock

alle 10 Jahre
Hamburg alle 5 Jahre
Schleswig alle 3 Jahre
Berlin alle 3 Jahre
Magdeburg alle 3 Jahre
Dresden jedes Jahr
Erfurt jedes Jahr
Bremen alle 10 Jahre
Frankfurt/M. alle 10 Jahre
Stuttgart alle 3 Jahre
Saarbrücken alle 5 Jahre
Augsburg alle 1-2 Jahre
Neuruppin alle 3 Jahre
Hannover alle 5 Jahre
Trier alle 2-3 Jahre

Geht man in die höheren Lagen der Mittelgebirge, sieht die Sache natürlich gleich um einiges winterlicher aus. Auf der Zugspitze liegt im Mittel an jedem Apriltag Schnee, am Hohenpeißenberg auf knapp 1.000 m noch an jedem dritten Apriltag:

Ort mittlere Anzahl Schneedeckentage (> 1 cm)
Zugspitze 30
Fichtelberg 24
Kahler Asten 13
Hohenpeißenberg 9

Winter im April 1970

Im April strömen aus Norden manchmal noch eiskalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Mitteleuropa. In Zusammenspiel mit dem hohen Sonnenstand kommt es dann rasch zu einer Labilisierung der unteren Atmosphäre und es entwickeln sich kräftige Schneeschauer. An der Nord- uns Ostsee kann es auch noch zum sog. „Lake-Effekt“kommen, wie etwa rund um den 11.4.1970: An der Rückseite eines Ostseetiefs strömten anhaltend kalte Luftmassen über die Ostsee nach Nordostdeutschland. Über dem Meerwasser konnte die Luft zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen, dementsprechend kräftig schneite es an den Küsten und in abgeschwächter Form auch im Landesinneren. Hier ein Überblick über die Schneehöhen in Mecklenburg-Vorpommern am Morgen des 11. April 1970:

Ort Schneehöhe
Waren 50 cm
Altentreptow 45 cm
Lohmen 40 cm
Tüzen 40 cm
Gersdorf 40 cm
Kühlungsborn 40 cm
Ventschow 35 cm
Roggendorf 35 cm
Lalendorf 35 cm

Starker und extrem kalter Polarwirbel

STRATOSPHÄRISCHER POLARWIRBEL

Der Polarwirbel ist ein sogenanntes Höhentief, welches sich jeweils im Winterhalbjahr über dem Nord- und Südpol bildet. Der Großteil des Wettergeschehens findet in der Troposphäre statt, ihre Höhe variiert zwischen 6 und 8 Kilometern an den Polen sowie bis zu 18 Kilometern über dem Äquator. In ihr ist der Großteil des Wasserdampfs enthalten, die Temperatur nimmt mit der Höhe stetig ab. An ihrem oberen Ende wird sie von der Tropopause begrenzt, hier erreichen die Temperaturen ein Minimum. Darüber folgt die Stratosphäre. In ihrem unteren Bereich bleibt die Temperatur zunächst konstant, beginnt dann aber mit der Höhe wieder zu steigen. Dies liegt an der hier beheimateten Ozonschicht, in der durch die UV-Absorption Wärme freigesetzt wird. Im Winter kommt dieser Prozess allerdings zum Erliegen, da in der Polarnacht kein Sonnenlicht die hohen Breiten mehr erreicht. Die Stratosphäre kühlt in der Folge stark ab. So bildet sich ein kräftiges Höhentief, ein mächtiger abgeschlossener Kaltluftkörper in der oberen Troposphäre und der Stratosphäre.

Bei einem gut ausgeprägten und quasi „gesunden“ Polarwirbel ist dieser abgeschlossen und durch einen starken Jetstream nach außen abgegrenzt – die Kaltluft ist darin gefangen. Das Resultat ist ein Westwind-Strömungsmuster mit darin eingelagerten Sturmtiefs, welche bei uns typischerweise vom Nordatlantik über die Britischen Inseln nach Skandinavien ziehen. Manchmal greifen sie etwas weiter südwärts aus und äussern sich dann auch in unseren Breiten in Form von Winterstürmen. Solche Winter sind bei uns eher mild, aber niederschlagsreich. Die Schwankungsbreite der Temperaturen ist weniger groß.

Vergleich zwischen stabilem und gestörtem Polarwirbel (Quelle: NOAA)

AKTUELLE SITUATION

Im Zentrum des Polarwirbels liegen die Temperaturen zur Zeit teilweise zwischen -85 und -90 Grad, dies liegt im Bereich der Allzeitrekorde.

Polarwirbel, Temperatur in ca. 30 km Höhe (Bildquelle: meteociel.fr)

WEITERE ENTWICKLUNG IN NÄCHSTER ZEIT

Die Windgeschwindigkeiten im umgebenden Starkwindband liegen teilweise bei über 300 km/h. In den kommenden Tagen wird sich an den tiefen Temperaturen wenig ändern, allerdings kommt es nach aktuellen Berechnungen bis Mitte des Monats zu einem sogenannten „wave breaking“. Der Polarwirbel wird dabei etwas verformt und mitunter aus der unmittelbaren Polregion abgedrängt, um ein „sudden stratospheric warming“ handelt es sich dabei allerdings nicht. Nach manchen Modellen schwächt sich der Polarwirbel im letzten Januardrittel zwar ab, die Temperaturgegensätze nehmen ab, kehren sich aber nicht um.

Polarwirbel, Temperatur in ca. 30 km Höhe. Deutliche Erwärmung der unteren Stratosphäre über Sibirien und dem Nordpazifik (Bildquelle: meteociel.fr)

WAS BEDEUTET DAS FÜR UNSER WINTERWETTER?

Bei einem starken Polarwirbel ist auch der am oberen Rand der Troposphäre liegende Jetstream gut ausgeprägt. Über dem Nordatlantik sorgt das für eine anhaltend rege Tiefdrucktätigkeit, wie am Fliessband bilden sich neue Sturmtiefs – nämlich ganz klassisch im rechten Einzugs- und im linken Auszugsgebiet des Jetstreaks.

Abb. 5: Wind und Bodendruck, ECMWF Samstag 7. Januar 00 UTC

Dieses Bild zeigt sich schon jetzt, und wird sich in der kommenden Woche tendenziell noch weiter verstärken. Eine ähnliche Situation wie im Februar 2022, als Winterstürme wie Schlagzeilen machten. In der ersten Hälfte der nächsten Woche zeigt sich unser Wetter aber in jedem Fall dynamisch mit wiederholten Niederschlägen. Im Rahmen der durchziehenden Frontensysteme sinkt ab und zu die Schneefallgrenze in etwas tiefere Lagen, nach einem nachhaltigen Wintereinbruch sieht es aber unter diesen Voraussetzungen weiterhin nicht aus. Kühlere und milde Luft wechseln sich stetig ab.

Wetterextreme zu Weihnachten 2022 in Europa

An Heiligabend liegt Europa unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefs über dem Nordatlantik namens HONGHIA. Mit einer westlichen bis südwestlichen Strömung gelangen dabei feuchtmilde Luftmassen subtropischen Ursprungs nach Deutschland und die Temperaturen liegen vor allem in der Mitte und im Süden deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Die Höchstwerte liegen am 24. Dezember von Nordost nach Südwest zwischen +3 und +14 Grad.

Prognose der Höchstwerte am 24. Dezember 2022. © UBIMET

Deutlich kälter als in Mitteleuropa präsentiert sich das Wetter am Nord- bzw. Nordostrand des Tiefs, also in Island sowie von Norwegen bis nach Finnland. Im Gegensatz dazu kann man sich im südwestlichen Mittelmeerraum hingegen auf Sonnenschein und teils sommerliche Temperaturen freuen. Wir haben vier Orte mit besonderen Wetterbedingungen herausgesucht:

  • Schneesturm
  • Sommerliches Wetter
  • Eisig kalte Weihnachtsnacht
  • Gewittriger Starkregen
Bodenwetterkarte für den 24.12.22. Mit „*“ sind Orte mit besonderen Wetterbedingungen markiert.

Schneesturm

Mit Annäherung von Tief HONGHIA beginnt es auf den Färöer-Inseln am 24. im Laufe des Nachmittags zu schneien. In der Christnacht schneit es anhaltend, wobei der Schnee auf den südlichen Inseln teils in Regen übergeht. Der Wind frischt zudem zunehmend stürmisch aus Nordost auf, in der Nacht sind schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten. Auf den nördlichen Inseln gibt es somit einen regelrechten Schneesturm!

Der aktuelle Blick auf Leirvík (Färöer) © wwwskylinewebcams.com

Sommerlich

Der westliche Mittelmeerraum liegt unter Hochdruckeinfluss, damit gibt es am 24. Dezember vom Südosten Spaniens über Südfrankreich bis nach Sizilien viel Sonnenschein. Vor allem im Osten Spaniens kann man sich sogar auf strahlenden Sonnenschein freuen und die Temperaturen steigen etwa in Murcia und in Valencia bei leicht föhnigem Westwind auf bis zu 25 Grad. Noch eine Spur wärmer wird es in der näheren Umgebung nur im Norden von Algerien und Tunesien.

Prognose der Tempearatur zu Heiligabend um 14 Uhr (UBIMET).

Eisige Weihnachtsnacht

Schweden und Finnland liegen in der Christnacht unter schwachem Hochdruckeinfluss. Bei einer schwachen westlichen Strömung verläuft die Nacht vor allem in Mittelschweden oft sternenklar und die Luft kann sich somit stark abkühlen. Vom Osten Norwegens bis nach Mittelschweden gibt es verbreitet Tiefstwerte unter -20 Grad, in windgeschützten Beckenlagen wie etwa in Drevsjø (Norwegen) oder Härjedalen (Schweden) sind sogar Tiefstwerte von knapp -30 Grad in Sicht!

Prognose der Tiefstwerte in der Weihnachtsnacht. © UBIMET

Gewittriger Regen

Ein Randtief namens ISABEL trifft am Samstag auf den Nordwesten Spaniens und Norden Portugals. Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs fällt zunächst vor allem rund um Vigo und Santiago de Compostela kräftiger Regen, mitunter sind hier auch Gewitter eingelagert. In der Christnacht kann es auch in Porto Blitz und Donner geben, zu Weihnachten ist dann auch Lissabon an der Reihe.

24h-Niederschlagsprognose vom 24. auf 25. Dezember. © ECMWF/UBIMET

 

Italientief bringt Winterwetter bis in tiefe Lagen

Aktuell liegt der Alpenraum auf der Rückseite eines bereits über dem Baltikum angelangten Tiefs in einer kühlen Nordwestströmung, unter Zwischenhocheinfluss überwiegt vorerst der ruhige Wettercharakter. Über dem Ostatlantik bringt sich jedoch bereits ein umfangreiches Tief in Stellung, welches sich in den nächsten Tagen in den zentralen Mittelmeerraum verlagert. Von Italien ausgehend werden dann zwei Tiefdruckgebiete für unser Wetter interessant: Ein erstes, noch eher schwaches am Freitag und ein zweites, stärker ausgeprägtes von Samstag auf Sonntag. Letzteres zieht schließlich über Ungarn und Rumänien nach Norden und bringt dem Alpenraum verbreitet winterliche Verhältnisse.

Webcambild @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/steigerhof

Der detaillierte Verlauf

Bei dichter Bewölkung kommt am Samstag mit Ausnahme des äußersten Nordostens vermehrt Niederschlag auf, der sich in der zweiten Tageshälfte allmählich verstärkt. Während es sich von Vorarlberg bis in die Obersteiermark meist um Schnee bis in die Täler handelt, nur in tiefsten Lagen wie dem Rheintal wird es knapp, liegt die Schneefallgrenze im Süden und Südosten meist zwischen 600 und 800 m und sinkt hier erst am Abend bis in viele tiefe Lagen.

In der Nacht auf Sonntag ist schließlich im gesamten Land mit Schwerpunkt in der Osthälfte mit Schneefall zu rechnen, teils schneit es kräftig. Vom Klagenfurter Becken bis in den Wiener Raum handelt es sich bei Temperaturen zwischen 0 und +2 Grad noch meist um nassen Schnee, sonst hingegen ist bei überwiegend negativen Temperaturen Pulverschnee mit entsprechender Akkumulation zu erwarten. Dazu kommt im Osten bereits lebhafter Nordwestwind auf.

Am Sonntag zieht das Tief über Ungarn nach Norden, so dass sich der Schneefall bei weiter einfließender Kaltluft auf die östliche Alpennordseite und mitunter den Osten konzentriert, während er im Süden mit Nordwestwind abklingt und im Westen nur noch Schauer unterwegs sind. Von Vorarlberg bis zu einer Linie St. Pölten – Klagenfurt stellt sich leichter Dauerfrost ein, östlich davon liegen die Temperaturen bei kräftigem Nordwestwind leicht im positiven Bereich, im Südosten bei bis zu +3 Grad, hier können sich auch mal Regentropfen dazu mischen.

Akkumulierter Neuschnee von Samstagmittag bis Sonntagabend @ UBIMET

Schneemengen und Modellunsicherheit

In Summe stellen sich verbreitet winterliche Verhältnisse ein. Inneralpin sind nach aktuellem Stand häufig 10 bis 20 cm Neuschnee zu erwarten, vom Salzkammergut bis ins Mostviertel auch bis zu 30 cm. Etwas weniger wird es im Westen und durch die anfangs mildere Luft auch im Südwesten. Nördlich der Alpen und damit auch entlang der Donau deuten sich um 10 cm Neuschnee an und selbst im Osten inklusive Wien sind verbreitet um 5 cm Neuschnee möglich, in den westlichen Bezirken der Hauptstadt auch um 10 cm. Im Südosten Österreichs kann es dagegen stellenweise auch nur anzuckern. Entscheidend für die Schneemengen im Osten wird die Zugbahn des Tiefs sein, hier besteht noch eine gewisse Unsicherheit.

Weiterer Verlauf

Zu Beginn der nächsten Woche sollte sich die eingeflossene Kaltluft und damit auch die Schneedecke in tiefen Lagen halten, insbesondere im Westen und Norden zeichnen sich ein paar Eistage mit negativen Höchstwerten ab. Und auch nachfolgend wird die winterliche Kaltluft, wenn überhaupt, wohl nur vorübergehend verdrängt.

Stärkste Monsunzeit seit sechs Jahrzehnten in Pakistan

Monsunüberschwemmungen in Pakistan

Eine Monsunzeit mit historisch viel Regenmengen hat in weiten Teilen Pakistans zu katastrophalen Überschwemmungen geführt. Die Provinzen Belutschistan und Sindh im Süden und Westen des Landes wurden besonders hart getroffen. Dort ist das Fünffache der normalen Monsunregenmenge gefallen, so viel wie seit sechs Jahrzehnten nicht mehr. Mehr als eintausend Menschen sind ums Leben gekommen, Millionen weitere wurden vertrieben oder obdachlos.

Noch im Juni herrschte in Pakistan eine rekordverdächtige Hitze und Trockenheit. In der Sindh-Stadt Jacobabad stiegen die Temperaturen auf 51 Grad Celsius. Dann setzten die heftigen Regenfälle ein. Normalerweise erreicht der Monsuneffekt im Juli seinen Höhepunkt und lässt im August nach. Eine ungewöhnliche Menge an tropischer Feuchtigkeit hat jedoch die saisonalen Überschwemmungen verlängert und verstärkt. Offiziellen Angaben zufolge wurden mehr als 400 000 Häuser und zwei Millionen Hektar Ackerland zerstört. In den sozialen Medien wurden erschreckende Bilder von großen Industriegebäuden und Hotels veröffentlicht, die in den tosenden Flüssen versanken.

Auch Autobahnen und Brücken sind zerstört, so dass Evakuierungen sowie der Transport von Versorgungsgütern stark eingeschränkt ist. Die meisten Telekommunikationsnetze in den am schlimmsten betroffenen Provinzen waren am Freitagabend ausgefallen (ein noch nie dagewesener Zusammenbruch). Da die pakistanische Wirtschaft noch immer unter der Pandemie und den internationalen Marktturbulenzen leidet, könnten diese zusätzlichen Belastungen in den kommenden Wochen und Monaten zu einer Nahrungsmittelkrise führen. Hauptfoto mit freundlicher Genehmigung des International Rescue Committee.

Kräftiger Regen und Gewitter lindern in der zweiten Wochenhälfte die Trockenheit

Ausgangslage

Am Donnerstag liegt tagsüber eine schwach ausgeprägte Luftmassengrenze in etwa vom Saarland bis zum Erzgebirge. Auf ihrer Südseite liegt warme und feuchte Luft, nördlich davon fließt hingegen kühle Meeresluft ein. Am Donnerstagabend wird sich nun über Ostfrankreich ein kleines Tief bilden, welches am Freitag unter allmählicher Verstärkung in Richtung Tschechien zieht.

Ablauf

In der Nacht auf Freitag kommen im Westen erste Schauer auf, die bis zum Morgen in etwa bis auf eine Linie Ruhrgebiet-Osthessen-Oberbayern vorankommen. Dabei sind vereinzelt Blitz und Donner zu erwarten. Am Freitag selbst gehen von der Früh weg in der Landesmitte einzelne Schauer und besonders von Hessen über Thüringen bis nach Bayern auch erste Gewitter nieder. Diese werden im Tagesverlauf kräftiger und besonders in Bayern drohen Unwetter mit heftigem Starkregen.

Am Abend verlagern sich Schauer und Gewitter allmählich in den Osten des Landes. In der Nacht auf Samstag regnet es schließlich in etwa vom Harz bis zur Lausitz teils kräftig und örtlich gewittrig durchsetzt. Dabei wird strichweise die Trockenheit ein wenig gelindert. Der weitere Ablauf am Samstag ist noch etwas unsicher, es könnte besonders in Sachsen und Brandenburg durchaus bis in den Nachmittag hinein nass bleiben.

Mengen

In Summe werden somit um 20 L/m² erwartet, wie die Prognose des Europäischen Modells (ECMWF) zeigt. Anzumerken ist, dass bei Gewittern örtlich auch größere Regenmengen möglich sind.

Aufsummierte Regenmengen bis Samstagabend nach dem ECMWF-Modell © ECMWF

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/regen-drops-rainy-wet-droplets-4941771/

Orkantiefs: Die Könige des Winters

In den vergangenen Tagen war es wieder soweit, ein mächtiges Orkantief hat sich über dem westlichen und nordwestlichen Nordatlantik gebildet, das Tief SARAI. An diesem Beispiel wollen wir uns die Entwicklung eines solchen Tiefs genauer ansehen.

Entwicklung

Ausgangssituation

Den Ausgangspunkt vieler Orkantiefs auf dem Nordatlantik stellt die kanadische Provinz Neufundland dar. Zu diesem Zeitpunkt (Samstag 5. Februar 2022) liegt unser Tief noch als schwaches Tief vor der Küste Nova Scotias, wie in der Analyse des DWD zu erkennen ist.

DWD-Analyse der Fronten vom Samstag, den 5.2.2022 Mittags © DWD/wetter3.de

Zu erkennen ist die ausgedehnte Warmfront des Tiefs, die östlich des Tiefkerns bis weit auf den Atlantik reicht. Hier wird mit einer südlichen Strömung warme Luft nach Norden geführt. Gleichzeitig liegt auf der Westseite des Tiefs (nach oben im linken, oberen Bildrand) recht warme Luft mit +5 Grad an der Küste im weiten Warmsektor und um die -15 Grad rund 500 km nordöstlich davon. Dieser Temperaturunterschied setzt sich auch in der unteren Troposphäre fort, insgesamt herrscht also ein markanter Temperaturunterschied auf engem Raum vor.

Temperaturen in 2 Meter Höhe am Samstag, den 5.2.2022 © UBIMET

Dieser Temperaturunterschied ist bedeutsam, denn er ist verantwortlich für den kräftigen Jetstream der gleichzeitig in der Höhe über dem Gebiet liegt. Das Zusammenspiel des Jets mit dem Bodentief ist entscheidend für seine zukünftige Entwicklung.

Bombogenese

Mit diesem Ausdruck beschreiben Meteorologen die rasche Entwicklung eines Tiefs, wie sie von vielen Orkantiefs durchlaufen wird. Dabei muss der Druck im Kern eines Tiefs um mehr als 1 Hectopascal in einer Stunde fallen bzw. mehr als 24 Hectopascal in 24 Stunden. Entscheidend dafür sind mehrere Faktoren die in positiver Weise zusammenspielen müssen.

Grundlegend gesagt sinkt der Druck in einem Tief dadurch, dass aus dem Tiefkern mehr Luft herausgeführt wird, als in den untersten Schichten nachgeführt werden kann. Dies ist meist nur durch Vertikalbewegungen möglich. Angeregt wird das Aufsteigen durch:

  • Den Antransport von Wärme im Zusammenspiel mit
  • einem Trog und
  • dem Jetstream

Diese Prozesse, wenn sie Hand in Hand verlaufen, sorgen für eine Verstärkung der Vertikalbewegung und somit für einen raschen Druckfall im Tiefkern.

Der Höhepunkt von Tief SARAI am frühen Montagmorgen dem 7.2.2022 mit Kerndruck von 930 hPa © DWD/wetter3.de

Außerdem trat bei SARAI noch ein Zusatzeffekt auf, der für Orkantiefs typisch ist: die Miteinbeziehung von trockener Luft aus der Stratosphäre, der sog. dry Intrusion. Im Bild ist diese Dry Intrusion im schwarzen Kasten dargestellt, die gelbe Farbe symbolisiert trockene Luft, die grüne Farbe feuchte kalte Luft, hier die Warmfrontbewölkung (teilweise Cirren). Dabei sorgt diese für einen gewissen Schub beim Druckabfall.

Wasserdampfbild von Sonntag 19 Uhr MEZ © EUMETSAT

Nach Analyse des DWD ergeben sich für SARAI folgende Kerndrücke:

Datum und Uhrzeit Kerndruck (hPa)
Samstag 5.2.2022 13 Uhr MEZ 1003
Samstag 5.2.2022 19 Uhr MEZ 997
Sonntag 6.2.2022 01 Uhr MEZ 992
Sonntag 6.2.2022 07 Uhr MEZ 983
Sonntag 6.2.2022 13 Uhr MEZ 971
Sonntag 6.2.2022 19 Uhr MEZ 957
Montag 6.2.2022 01 Uhr MEZ 940
Montag 6.2.2022 07 Uhr MEZ 930
Montag 6.2.2022 13 Uhr MEZ 930

Dies macht einen Druckfall von Sonntagnacht bis Montagnacht von 42 hPa aus, was somit fast das Doppelte des in der Definition verlangten entspricht. Den tiefsten Kerndruck erreichte übrigens Tief BRAER im Jahre 1993 mit einem Kerndruck von 916 Hectopascal.

Auflösungsstadium

Wie üblich nimmt bei einer solchen Entwicklung die Größe des Tiefs erheblich zu und die oben erwähnten Prozesse agieren nicht mehr Hand in Hand, sodass die Tiefdruckentwicklung ihren Höhepunkt überschreitet. Danach wird das Tief zum sog. steuernden Tief und Warm- und Kaltfront beginnen zusehends zu okkludieren, d.h. die Kaltfront holt die Warmfront ein. Schließlich bilden sich entlang der Kaltfront sogenannte Randwellen, kleinere Tiefs, die wiederum kräftig sein können.  Zudem beginnt der Kerndruck wieder zu steigen und die Entwicklung ist abgeschlossen.

Interessant bei der Entwicklung von SARAI ist, dass sich im Bereich des Kerns mehrere Unterkerne gebildet haben. Man erkennt diese am oberen Bildrand. Darunter sieht man die typischen Konvektionsmuster über dem Meer.

Luftmassenbild Dienstag 8.2.2022 © EUMETSAT/Wetterzentrale

Auswirkungen

Der Name Orkantief sagt es bereits, solche Tiefs bringen verbreitet Orkanböen (Böen über 118 km/h) und sorgen für meterhohe Wellen. Dabei sind Wellenhöhen zwischen 10 und 15 Meter auf dem offenen Atlantik eher Durchschnitt als Ausreißer und die höchsten Wellen dürften bei Böen von 160 bis 200 km/h noch deutlich höher ausgefallen sein. Hauptsächlich waren diesmal Island und Grönland betroffen.

In der Folge wird eines dieser Kerne SARAI I uns am Donnerstagabend in deutlich abgeschwächter Form erreichen und an der Nordsee für Sturmböen sorgen.

Frontenkarte für Donnerstag, den 10.2.2022 © FU-Berlin/Wetterpate

Titelbild: https://www.nnvl.noaa.gov/view/#TRUE

Zu Wochenmitte teils kräftiger Schneefall

Am Dienstagabend erreicht das okkludierte Frontensystem des Tiefs HARRY mit Zentrum über den Britischen Inseln den Westen Deutschlands.

Satellitenbild um 19 Uhr MEZ. Quelle: EUMETSAT, UBIMET.

In den Abendstunden setzen zunächst im Westen, später dann auch im Südwesten Schnee und Regen ein. In den tiefen Lagen von NRW sowie im Rheingraben handelt es sich meist um Regen.

In der Höhe werden milde Luftmassen in den Süden des Landes über die kalte bodennahe Luft herangeführt. Wenn dann der Niederschlag einsetzt, kann es in der Früh zu Glatteis kommen. Vom Bodensee über die Schwäbische Alb und das westliche Oberbayern bis nach Unterfranken und Hessen sollte man also Mittwochfrüh vorsichtig sein.  Hier noch eine Karte mit den am wahrscheinlichsten betroffenen Gebieten:

Gefahr von gefrierendem Regen Mittwochnacht bzw. Mittwochfrüh (orange und rot = leichte bzw. mäßig bis hohe Gefährdung). UBIMET

Am Mittwoch wird sich im Laufe des Tages auch im Süden in allen Höhen kältere Luft durchsetzen. Tagsüber kommt die Front dann quer über Deutschland zu liegen und dabei fällt von der Nordsee bis zum Bodensee etwas Schnee, je weiter nach Süden umso mehr.

Frontenkarte für Mittwoch, den 08. Dezember um 13 Uhr MEZ. Quelle: DWD.

In der Nordhälfte verliert die Front allmählich an Kraft, über dem Golf von Genua bildet sich aber ein neues Tief und dieses verstärkt den Niederschlag im Süden des Landes.

Neuschnee von Mittwochabend bis Donnerstagnachmittag.

Von Mittwoch bis Donnerstagabend ist in einem Streifen vom Allgäu über die Fränkische Alb bis zum Thüringer Wald und dem Harz mit einigen Zentimetern Neuschnee zu rechnen.

Neuschneesumme für Mittwoch und Donnerstag. UCM @ UBIMET

 

 

Titelbild: Winterwonderland ( www.pixabay.com)

Starkregen entlang der Alpennordseite

In den vergangenen Tagen hat sich über Europa eine festgefahrene Wetterlage – eine sog. „Omega- Wetterlage“   – etabliert mit einem Hoch über dem Nordostatlantik und zwei Tiefdrucksystemen über den Azoren bzw. über dem östlichen Mitteleuropa. Aufgrund der großräumigen Strömungslage werden dabei feuchte und kühle Luftmassen aus dem Norden und Nordosten zu den Alpen transportiert.

Relative Feuchte und Geopotential in etwa 3000 m Höhe über Europa von Sonntag bis Mittwoch:  grün bedeutet hohe Luftfeuchte (zur Animation auf das Bild klicken). Quelle ECMWF, UBIMET.

Dabei fallen in den Stauregionen der Nordalpen von Vorarlberg über die  Nordtiroler Kalkalpen und Salzburg bis nach Oberösterreich in den kommenden Tagen teils große Regenmengen.

Die größten Mengen werden im Bregenzerwald, im Karwendel und Kaiserwinkl sowie im Flachgau und im Salzkammergut erwartet. Aufsummiert bis inklusive Dienstag fallen in diesen Regionen zwischen 50 und 70 Liter Regen am Quadratmeter, örtlich sogar mehr verstärkt durch eingelagerte Gewitter sowie durch lokale Gegebenheiten, wie etwa in Bregenz am vergangenen Samstag (wir haben hier darüber berichtet). Dadurch besteht lokal die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen.

Enstprechend haben wir bereits Regenwarnungen für die kommenden Tage für weite Teile der Alpennordseite ausgegeben, zu sehen auf unserer Webseite uwz.at. In Vorarlberg laufen die Starkregenwarnungen bereits seit Samstag.

Regenwarnungen bis inklusive Dienstag @ www.uwz.at

Aufgrund der eingeflossenen Kaltluft liegt die Schneefallgrenze am Wochenende relativ niedrig bei etwa 2000 m, dadurch fällt im Gebirge der Großteil des Niederschlags als Schnee und trägt nicht sofort zum Abfluss bei. Anfang der neuen Woche steigt die Schneefallgrenze dann allmählich Richtung 2500 m an.

Kaprun Stausse am Sonntagnachmittag @ www.foto-webcam.eu

Ab Wochenmitte Wetterbesserung

In den kommenden Tagen bleibt es frühherbstlich kühl, erst ab Mitte der Woche geht es mit den Temperaturen zögerlich nach oben. Der meteorologische Sommer endet mit dem 31. August und zum Herbstbeginn steigt die Temperatur ab Donnerstag nur langsam an. Am Freitag und Samstag sind im Osten dann auch spätsommerliche 25 Grad wieder in Sicht.

 

Temperaturtrend für die freie Atmosphäre in Wien. Quelle: ECMWF.

 

 

Titelbild @ www.pixabay.com

Tief LUCIANO sorgt für Wettersturz

Gewitter

Gewitter am Sonntag im Süden

Nach einem überwiegend freundlichen Sonntagmorgen und -vormittag kommen ab der Mittagszeit von Frankreich her Schauer und Gewitter auf, die sich über Baden-Württemberger und Bayern ostwärts ausbreiten. Dabei besteht am Nachmittag die Gefahr von teils größerem Hagel, schweren Sturmböen und Starkregen (violetter Bereich).

Gefahrengebiete für Gewitter am Sonntag © UBIMET

Mit der Entwicklung eines Tiefs über der Nordsee erreicht am Abend die erste Kaltfront den Nordwesten. Hier sind am Abend auch einzelne Gewitter zu erwarten. In weiterer Folge zieht die Front in der Nacht auf Montag allmählich südostwärts. Davor reaktiviert sich eine bis dato wenig aktive Frontalzone.

Kaltfront am Montag

An dieser Frontalzone bilden sich bereits in der zweiten Nachthälfte der Nacht von Sonntag auf Montag neuerlich in Baden-Württemberg teils kräftige Schauer und Gewitter, die allmählich am Montag tagsüber nach Österreich und Tschechien abziehen.

Dahinter zieht die erste Kaltfront weiter südostwärts, in ihrem Umfeld sind vom Westen bis zur Mitte vereinzelt Schauer und Gewitter zu erwarten. Zudem frischt in der Nordhälfte frischer bis starker Westwind auf, in Böen sind durchaus 60 km/h möglich.

Zum Nachmittag hin erreicht dann eine zweite Kaltfront den Nordwesten, mit dieser strömt nun ungewöhnlich kühle Luft nach Deutschland. Damit frischt an der Küste stürmischer Nordwestwind auf, hier sind in Schauern und kurzen Gewittern Böen bis 80 km/h zu erwarten. In den weiteren Tagen sind dann in ganz Deutschland kaum mehr als 20 Grad zu erwarten.

 

Titelbild: Stormhunters Austria

Hitze und heftige Gewitter am Dienstag

+++ Update 00.30 Uhr +++

Damit beenden wir den Liveticker für heute. Die Karten zeigen die Höchstwerte des heutigen Tages, sowie den Verlauf der Gewitteraktivität. Wir danken für Ihr/Euer Interesse.

Höchstwerte am 13. Juli 2021 © UBIMET
Verlauf der Blitze am 13. Juli 2021 © Nowcast/UBIMET

+++ Update 22:30 Uhr +++

Die Konvergenzlinie (gelbe Linie)[Zusammenströmen von Luft] hat inzwischen Wien erreicht und kühlere Luft (blauer Pfeil) strömt von Westen bis in die Stadt und in Weinviertel. Weiterhin schwitzen muss man im Marchfeld und Seewinkel (roter Pfeil).

Windrichtunbg um 22.20 Uhr © UBIMET

+++ Update 22:00 Uhr +++

Von den Karawanken her nähern sich nun Unterkärnten Gewitter, wie diese Fotto-Webcam eingefangen hat.

Aufkommende Gewitter bei Villach © foto-webcam.eu
Die Kamera bei Wernberg hat auch einen Blitz eingefangen © foto-webcam.eu

+++ Update 21:20 Uhr +++

Über Tschechien hat sich ein größerer Gewitterkomplex gebildet. Die Temperatur der Wolkenoberseite liegt bei -63 Grad!

Temperatur der Wolkenoberseite © EUMETSAT

+++ Update 20:50  Uhr +++

Die nächsten Gewitter stehen schon vor der Tür und werden in den nächsten Stunden von Italien und Slowenien aufziehen.

Blitze von 20.50 Uhr © Nowcast/UBIMET

+++ Update 20:00 +++

Kurze Zwischenbilanz:

Die meisten Blitze gab es heute, wenig verwunderlich, in Tirol, hier hat es auch am meisten geregnet heute. Die schnell ziehenden Gewitter der letzten Stunden in Kärnten haben aber ordentlich geblitzt.

Hier noch zwei Tabellen mit den Spitzenwerten:

+++ Update 19:15 +++

Heftig erwischt hat es heute  Südtirol:

+++ Update 19:00 +++

Kräftig regnet es derzeit in den Hohen Tauern sowie auch weiterhin in Nordtirol.  Hier ist die Karte der letzten drei Stunden (zum vergrößern auf die Karte klicken):

Regensummen der letzten drei Stunden. Quelle: UBIMET, TAWES

Gewittrig wird es derzeit auch in der Stadt Salzburg, von Süden her ziehen Gewitter in Richtung Flachgau und Innviertel.

+++ Update 18:35 +++

In Oberösterreich und Oberkärnten sind einieg Gewitter unterwegs, Starkregen und Hagel sind vor allem in Oberösterreich zu erwarten!

+++Update 17:15+++

Erste Gewitter haben sich gerade in Oberösterreich gebildet, Starkregen und Hagel sowie stürmische Böen sind in den kommenden Stunden möglich! Allmählich arbeiten sich die Gewitter immer weiter in Richtung Osten vor.

Aktuelle Blitze und Radarbild. Quelle: UBIMET, ACG

+++Update 16:45+++

Das Land Tirol ist nach wie vor der Gewitter-Hotspot des Landes. In Oberkärnten wird es aber auch bald regnen, von Italien her nähert sich ein kräftiges Gewitter der südlichen Landesgrenze.

Am kräftigen regnet es derzeit am Brenner, mit über 20 Liter/qm in der letzten Stunde, sowie im Raum Kufstein. Stürmisch ist es derzeit auch in Zell am See mit 74 km/h, hier tröpfelt es auch langsam.

+++Update 15:50+++

100 km/h in Innsbruck!

Vorsicht in Osttirol! Erste Gewitter ziehen gleich von Süden herein!

+++Update 15:15+++

Gewitter ziehen gerade über Innsbruck hinweg, Sturmböen von 84 km/h meldet die Station Kranebitten im Westen der Stadt, Uni misst stürmische Böen von 62 km/h.

Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/innsbruck-uni/

+++Update 14:30 Uhr+++

Viel fehlt nicht mehr zur höchsten Temperatur 2021 (bis heute 37,5 Grad in Bad Deutsch-Altenburg von vergangener Woche). 36,2 Grad aktuell in Pottschach im südlichen Wiener Becken!

Gleichzeitig in Galtür kräftiger Regen bei nur 9 Grad. Was für ein Unterschied…

+++Update 14:15 Uhr+++

Bis dato war in erster Linie das Tiroler Oberland von den Gewittern betroffen, wie die Blitzentladungen der vergangenen 3 Stunden zeigt: Nun rücken vermehrt das Tiroler Unterland, Osttirol und Oberkärnten in den Fokus.

+++Update 13:45 Uhr+++

Vorsicht in den nächsten Stunden u.a. auch in Innsbruck. Hier weht derzeit noch der Föhn bei 30 Grad, dementsprechend trocken ist die Luft. Wenn nun die Gewitter von Südtirol her aufziehen, kann es zu Sturmböen und schweren Sturmböen kommen!

Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/innsbruck-uni-west/

+++Update 13:15 Uhr+++

Riesige Temperaturunterschiede gibt es derzeit von Ost nach West, hier die Top 8 der aktuell wärmsten und kältesten Orte:

+++Update 13:00 Uhr+++

Kurzer Blick zu unseren Nachbarn in die Schweiz. Hier haben heftige Gewitter schon vergangene Nacht für große Schäden gesorgt, im Bild Zürich:

+++Update 12:30 Uhr+++

Volltreffer für das Tannheimertal in Tirol. Rund 11 Liter Regen pro Quadratmeter brachte ein Gewitter hier, Temperatursturz von 17 auf 11 Grad inklusive:

Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/tannheimertal/

+++Update 12:15 Uhr+++

Wo haben wir schon die 30 Grad erreicht? Am besten sieht man das auf der folgenden Karte: rot = mehr als 30 Grad, gelb = mehr als 25 Grad:

+++Update 12:00 Uhr+++

Nicht ganz fair der Vergleich aufgrund der Höhenlage, aber über 20 Grad Temperaturunterschied zwischen West und Ost sind schon beachtlich:

  • Sulzberg (Vorarlberg, 1000 m hoch): 10°C
  • Pottschach-Ternitz (Niederösterreich, 400 m hoch): 32°C

+++Update 11:30 Uhr+++

Ganz schön heiß jetzt schon, und wir haben noch nicht einmal 12 Uhr. Hier die aktuellen Spitzenreiter, im Wiener Becken schon 31 Grad:

+++Update 11:15 Uhr+++

In Vorarlberg und später auch in Tirol geht es bald los mit den ersten Gewittern, diese sind jetzt schon über der Schweiz und Norditalien aktiv. Hier die aktuelle Karte der Blitzentladungen:

Blitzentladungen um 11:00 Uhr

+++Update 11:00 Uhr+++

Die extrem trockene Witterung der vergangenen Wochen hat zur Folge, dass heute die Waldbrandgefahr im Osten des Landes weiterhin stark erhöht (rot oder sogar violett auf der Karte) ist:

Waldbrandgefahr am Dienstag.

+++Update 10:30 Uhr+++

Mit der heißen Südströmung kommt aber nicht nur die Hitze zu uns, sondern auch Saharastaub. Super zu sehen am Webcam-Vergleich in Wien zwischen gestern (glasklar) und heute (milchig-trüb):

Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien/

+++Update 10:00 Uhr+++

Blicken wir auf die aktuelle Großwetterlage, die uns die Hitze und die Gewitter beschert: Über Frankreich liegt heute ein Höhentief, an dessen Vorderseite erreichen sehr heiße Luftmassen aus dem westl. Mittelmeerraum die Alpen.

Die Großwetterlage am Dienstag.

+++ Übersicht +++

Herzlich willkommen zu unserem Live Ticker an diesem heißen und gewittrigen Dienstag.

Gleich zu Beginn haben wir für euch zwei wichtige Links:

  • Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
  • Tabellen und Grafiken mit aktuellen Höchstwerten, Blitzentladungen und Regenmengen haben ihr stets auf dieser Seite parat.

Wo wird es heute am heißesten?

Hotspots sind Niederösterreich, Wien, das Burgenland und die Südsteiermark. Hier die Karte mit den zu erwartenden Höchstwerten zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen):

Höchstwerte am Dienstag.

Wo drohen heute Unwetter?

Die größte Gewittergefahr (rot markiert) besteht im Übergangsbereich der heißen zur kühlen Luft im Westen, grob skizziert hier:

In der Mitte und im Norden am Dienstag kräftige Gewitter.

Gewitter: Schwerpunkt war am Mittwoch in Kärnten, der Steiermark und im Burgenland

Wir beenden den heutigen Liveticker, wir sagen vielen Dank fürs Mitlesen und wünschen eine gute Nacht!

Zusammenfassung

Besonders betroffen von den heutigen Gewittern war Osttirol sowie weite Teile der Steiermark und auch das Südburgenland. Die kräftigsten Gewitter gab es in der Südoststeiermark und im  Südburgenland, stellenweise wurde hier auch von größerem Hagel berichtet. So wie etwa hier auf dem Bild aus Kaindorf bei Hartberg.

Die Superzelle in der Südoststeiermark wurde auch von der Webcam in Bad Blumau perfekt eingefangen.

Auch der Blitzverlauf des heutigen Tages zeigt die betroffenen Regionen recht eindeutig.

Update – 20:00

Ein sogenannter Stormsplit ist gerade im Südburgenland passiert, dies ist bei Superzellen öfters der Fall. Der rechte Teil zieht nach Ungarn, der linke Teil in Richtung Oberwart. Hier kann es zu Hagel, Starkregen und Sturmböen kommen!

 

Update – 19:15

Auch Wien wurde nicht verschont. Von Süden her überquerte ein schwaches Gewitter die Bundeshauptstadt . Kurzer Starkregen und kräftige Böen waren die Folge, auch die Blitzshow konnte sich sehen lassen.

Update – 18:35

Schweres Hagelunwetter im steirischen Thermenland in den letzten Minuten. In Bad Waltersdorf ist die Landschaft binnen 5 Minuten weiß geworden! Die gefährliche Zelle erfasst jetzt das Mittel- und Südburgenland.

Hagelunwetter in Bad Waltersdorf zwischen 18:20 Uhr und 18:25 Uhr - https://www.golf-badwaltersdorf.at/wetter/

Hagelunwetter in Bad Waltersdorf zwischen 18:20 Uhr und 18:25 Uhr – https://www.golf-badwaltersdorf.at/wetter/

Regenbogen nach dem Unwetter - https://www.golf-badwaltersdorf.at/wetter/
Regenbogen nach dem Unwetter – https://www.golf-badwaltersdorf.at/wetter/

Update – 18:00

So gefährlich kann es sein sich bei Gewitter im Wald aufzuhalten. Ein Blitz schlug direkt in einem Baum ein. Aufgrund der hohen Temperaturen durch die hohe Stromstärke verdunstet das Wasser schlagartig im Baum!

Update – 17:40

Höchste Warnstufe im Grazer Bergland! Ein kräftiges Gewitter hat sich hier gebildet und es verlagert sich kaum. Lokal muss in diesem Gebiet somit mit kräftigem Regen in kurzer Zeit gerechnet werden.

Update – 17:15

Schneesturm in Südtirol? Die Bilder schauen schon fast winterlich aus, es handelt sich hierbei aber um Hagel. Selbst die Straßen wurden aufgrund der vielen kleinen Körner weiß. Unterschätzt wird hierbei oft die Rutschgefahr für Autos!

Update – 17:00

Die angesprochene Gewitterlinie hat nur das westliche Osttirol erreicht. In Sillian gab es stürmische Böen, hier wurden 65 km/h gemessen. In der kommenden Stunde muss man auch im Lienzer Becken mit stürmisch auffrischendem Wind sowie Starkregen rechnen.

Radar, Blitze und Satellitenbild 16:55 © Ubimet/Austrocontrol/Nowcast/Eumetsat

Update – 16:45

Zwei kräftige Gewitter sind derzeit in der Steiermark unterwegs. Die weißen Echos im Radarbild deuten auf Hagel hin. Lokal ist hier Hagel von 2 bis 3 Zentimeter möglich.

Radarbild um 16:40 © Ubimet/Austrocontrol

Update – 16:15

Eine Gewitterlinie erreicht in der nächsten Stunde Osttirol. Vorlaufend haben sich auch in der Obersteiermark sowie auch in der Oststeiermark bereits teils kräftige Gewitter gebildet. Besonders die Zelle an der Grenze zum Südburgenland könnte stellenweise auch Hagel bringen.

Radar, Blitze und Wolken Animation © Ubimet/Austrocontrol/Nowcast/Eumetsat

Die Hitze der letzten Tage ist gebrochen, nur in Kärnten und in der Südsteiermark wurden heute nochmals 30 Grad erreicht. Nachdem gestern vor allem der Norden und Osten des Landes von unwetterartigen Gewittern betroffen war, sind heute im Süden und Südosten teils kräftige Gewitter möglich.

Titelbild: © Stormhunters Austria

Starkregen im Nordosten: Stellenweise über 100 Liter!

Ausgehend von den gestrigen kräftigen Gewitter über dem Süden Deutschlands bildete sich über Nacht über Tschechien und Polen das Tief XERO. Derzeit liegt es an der deutsch-polnischen Grenze. Dabei steuert das Tiefdruckgebiet sehr feuchte Luft in den Nordosten des Landes. Im weiteren Verlauf zieht es über die Ost- und Nordsee und löst sich dann allmählich auf.

Große Regenmengen durch gewittrigen Starkregen

Seit dem frühen Vormittag gehen in der Nordosthälfte des Landes teils kräftige Gewitter nieder und sorgen stellenweise für große Regenmengen. Da sich das Tief in den kommenden Stunden nur sehr langsam verlagert, kommt es vor allem in Sachsen-Anhalt sowie in Brandenburg stellenweise zu kräftigen, teils auch gewittrig durchsetzten Regen.

Der Schwerpunkt des Starkregens liegt etwa in einem Streifen von der Altmark bis ins nordöstliche Brandenburg. Stellenweise muss hier mit Regenmengen von 80 bis 120 Liter bis Donnerstagnachmittag gerechnet werden. Wobei der meiste Niederschlag heute Nacht fallen wird.

24 Stunden Regenmengen bis Donnerstagmittag © Ubimet

Wetterberuhigung ab Donnerstagabend

Im Verlauf des Donnerstags zieht das Tief dann aber allmählich in Richtung Nordsee und somit lässt auch der kräftige Regen nach. Zwar bleibt es in den kommenden Tagen auch weiterhin leicht unbeständig, größere Regenmengen oder kräftige Gewitter sind jedoch nicht mehr zu erwarten.

Heiße Wetterkarten: Erste Hitzewelle steht bevor

Am Sonntag liegt Deutschland auf der Rückseite einer durchgezogenen Kaltfront in einer kühlen Nordwestströmung. Damit wird es nochmal vorübergehend kühler, im Norden und Osten liegen die Höchstwerte nur um 20 Grad. Doch mit der neuen Woche stellt sich die Wetterlage grundlegend um. Ein neues Hoch rückt nach und sorgt in den nächsten Tagen für viel Sonnenschein und meist trockene Bedingungen.

Prognostizierte Höchstwerte am Sonntag, den 13.06.2021 @ UBIMET

Über Westeuropa bzw. dem Atlantik etabliert sich ab Dienstag tiefer Luftdruck, damit kommt eine kräftige Südströmung in Gang, mit welcher wiederum der Weg frei wird für zunehmend heiße Luft aus Afrika und dem westlichen Mittelmeerraum. Bereits am Dienstag wird somit im Südwesten Deutschlands die 30 Grad-Marke überschritten, ab Donnerstag im ganzen Land. Dann sind auch nicht selten schon 35 Grad möglich.

Wie es danach weitergeht, ist noch nicht sicher. Nach aktuellem Stand aber bleibt uns die Hitze ein paar Tage erhalten und erreicht am Freitag und Samstag ihren Höhepunkt im Osten und Süden mit 35 bis 38 Grad. Auch an die 40 Grad können etwa in der Lausitz nicht vollends ausgeschlossen werden.

Prognostizierte Höchstwerte am Freitag, den 18.06.2021 @ UBIMET

 

Titelbild @ stock.adobe.com

Mai 2021: Zu kalt, zu nass, zu bewölkt

Gemessen am neuen klimatologischen Mittel von 1991 bis 2020 schließt der Mai im Flächenmittel in Deutschland rund 2,5 Grad zu kalt ab. Warme Tage mit einem Höchstwert von über 20 Grad gab es nur halb so viele wie üblich. Dazu wurden nirgends mehr als 3 Sommertage verzeichnet und nur vereinzelt im Süden sowie vor allem im Bereich der Lausitz gab es einen Hitzetag. In Verbindung mit dem bereits deutlich zu kalten April und einem relativ ausgeglichenen März bilanziert schlussendlich auch der gesamte Frühling als markant kälter als üblich. Ähnlich wie in manchen Nachbarländern gab es damit erstmals nach exakt 8 Jahren wieder eine vergleichsweise zu kalte Jahreszeit.

Abweichung der Temperatur im Mai 2021 zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 @ http://www.bernd-hussing.de/klima.htm
Während der Mai bei uns kühler als üblich war, gab esin Russland extreme Wärme.

 

Verantwortlich für die kalte Bilanz waren zahlreiche West- bis Nordwestlagen, so sorgten unzählige Tiefdruckgebiete über Nord- und Mitteleuropa für unbeständiges und oft windiges Wetter. Erst jetzt zum Monatsende konnte sich mit Hoch WALTRAUD ein beständiges Hoch durchsetzen.

Der Mai war in weiten Teilen des Landes auch überdurchschnittlich nass, im landesweiten Flächenmittel gab es ein Plus an Regen von etwa 40%. Besonders markant fallen die Abweichungen vom Schwarzwald bis zum Bayerischen Wald und zum Vogtland sowie im Nordwesten aus. Im Umfeld der Norsee gab es mehr als doppelt so viel Regen wie in einem durchschnittlichen Mai. Auch die Anzahl der Regentage mit mehr als 1 Liter pro Quadratmeter Niederschlag war ungewöhnlich hoch.

Abweichung der Niederschlagsmenge im Mai 2021 zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 @ http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Dementsprechend verwundert es nicht, dass auch die Sonne nicht ausreichend zum Zuge gekommen ist. Rund 2/3 des üblichen Solls wurden bis zum 29.05. erreicht. Die letzten zwei Maitage haben zwar noch einige Sonnenstunden zu bieten, das Defizit lässt sich damit aber nicht mehr aufholen.

Abweichung der Sonnenscheindauer im Mai 2021 zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 @ http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

 

Und wie geht es nun weiter?

Das Hoch hat nun immerhin ein paar Tage Bestand und damit geht es auch mit den Temperaturen sukzessive aufwärts. Am Dienstag zum meteorologischen Sommerbeginn sind im Westen bereits 25 Grad drin, ab Samstag ist auch die 30 Grad-Marke wieder in Reichweite. Es wird also langsam.

 

 

Mai 2021: Viel Schnee im Hochgebirge

Der Winter 2020/2021 war gezeichnet einerseits von mehreren Südstaulagen, andererseits von kräftigen Niederschlagsereignissen entlang der Nordalpen. (Hintergrundinfo zu Italientiefs). Damit konnte sich in den Hochlagen der Alpen eine beachtliche Schneedecke ausbilden, die mitunter überdurchschnittliche Werte aufweist. Etwa wie am Pitztaler Gletscher: Hier liegen Ende Mai im Durchschnitt 180 cm Schnee, heuer sind es rund 100 cm mehr, wie auf der folgenden Grafik zu sehen:

Schneehöhe Pitztaler Gletscher
Schneehöhe am Pitztaler Gletscher. Schwarz = Schneehöhe Winter 20/21; grau = Vergleichsreihe 1981-2015; blau/rot = Min/Max Schneehöhe der Vergleichszeitreihe (Quelle: Hydrographischer Dienst Tirol)

In den Nordalpen

Im Grenzgebiet Außerfern/Allgäu kann sich die Schneemächtigkeit auch sehen lassen. Am Hahnenkamm (nicht zu verwechseln mit jenem in den Kitzbüheler Alpen) werden auf rund 1700 m Höhe derzeit rund 100 cm gemessen. Anfang Juni liegen hier durchschnittlich 10 cm:

Schneehöhe am Hahnenkamm in den Tannheimer Bergen. Schwarz = Schneehöhe Winter 20/21; grau = Vergleichsreihe 1981-2015; blau/rot = Min/Max Schneehöhe (Quelle: Hydrogr. Dienst Tirol)

 

Starke Kontraste im Vergleich zum Vorjahr:

Fotovergleich 2020 und 2021
2020 vs. 2021 am Fellhorn bei Oberstdorf (Bayern). (Quelle: foto-webcam.eu)

Viel Schnee auch in den Bergen der Schweiz

Der Blick nach Westen offenbart ein ähnliches Bild, wie hier in Crans Montana auf auf dem PlaineMorte-Gletscher in den Berner Alpen:

Hochwinterlicher Anblick – Ende Mai 2021 auf dem
Plaine-Morte-Gletscher (Quelle: https://www.crans-montana.ch/de/webcam)

+3 Meter in den Julischen Alpen

Großer Profiteur der Südstaulagen waren schließlich auch die Julischen Alpen. Beispielsweise knapp unterhalb des Kredarica-Gipfels (2539 m/Triglav Nationalpark) momentan immer noch sagenhafte 5 m Schnee. Für gewöhnlich ragt zu dieser Jahreszeit der Messstab „lediglich“ 2 Meter aus der Schneedecke. Hier haben die Staulagen im Mai noch für ordentlich Nachschub gesorgt:

Das aktuelle Webcam-Bild vom Krederica-Observatorium in 2514 m.(Quelle: https://www.aametsoc.org/post/5-metri-di-neve-al-suolo-ad-alta-quota-sulle-alpi-giulie-mai-cos%C3%AC-tanta-a-fine-maggio-in-70-anni?fbclid=IwAR35qPG0vDAi_b-bGKnOCus2ZB0gT-1WMQmd6xIRQGzd01tVtwBbTpyzxW0)
Schneeklimatalogie vom Krederica-Observatorium in 2514 m.(Quelle: https://www.aametsoc.org/post/5-metri-di-neve-al-suolo-ad-alta-quota-sulle-alpi-giulie-mai-cos%C3%AC-tanta-a-fine-maggio-in-70-anni?fbclid=IwAR35qPG0vDAi_b-bGKnOCus2ZB0gT-1WMQmd6xIRQGzd01tVtwBbTpyzxW0)

Noch keine rasche Schneeschmelze in Sicht

Die Wetterlage in Mitteleuropa ist fast den ganzen Mai hindurch von Tiefdrucksystemen über der Nordsee bestimmt, die deutlich mildere Luft wurde zumeist über den Balkan Richtung Russland abgedrängt.
Nun schwindet der atlantische Tiefdruckeinfluss ein wenig, Zentraleuropa gelangt etwas mehr auf die warme Seite des Jetstreams. Damit steigt tendenziell das Temperaturniveau wieder an, eine kräftige Erwärmung zeichnet sich vorerst aber nicht ab. Damit bleiben eine rapide Schneeschmelze und mögliche potentielle Hochwasser vorerst einmal aus.

 

(Titelbild: Adobe Stock)

 

 

Die Hitze am Polarkreis

In Mitteleuropa kommen mittlerweile bei einer Temperaturprognose von 20 Grad schon frühsommerliche Gefühle auf. Normalerweise sehnen wir uns Mitte Mai bei solchen Temperaturen nach dem warmen Süden. Dass wir aber Nordwestrussland um seine 30 Grad beneiden – das passiert nicht alle Tage!

Maximumtemperatur für Donnerstag 20. Mai 2021
Prognose für die Maximumtemperatur für Donnerstag, 20. Mai 2021 (zum vergrößern anklicken). @ GFS, UBIMET

In Archangelsk wurden z. B. am Donnerstagnachmittag knappe 31 Grad gemessen. Sogar während der vergangenen Nacht blieb es mit 19 Grad sehr warm.

Temperatur am 20. Mai 2021 an der Station Archangelsk. Quelle: meteoinfo.ru

Normal sind hier um diese Jahreszeit im Mittel etwa 7 Grad, mit einem mittleren Maximalwert von 12 Grad – also etwa 20 Grad weniger.  Das letzte mal wurden hier im Jahr 2014 heiße 31.7 Grad gemessen, der bisher höchste Wert seit 138 Jahren.

Die folgende Karte zeigt die aktuelle Abweichung der Lufttemperatur: In weiten Teilen Europas liegt die Temperatur ein paar Grad unter dem Klimawert,  im Norden Russlands beträgt die (positive) Abweichung teils weit über 20 Grad!

Die Hitze verdankt die Arktis einer festgefahrenen Wetterlage, das Strömungsmuster über der Nordhalbkugel weist seit Tagen eine ausgeprägte Langwellenstruktur mit breitem Trog über West- und Mitteleuropa auf. Während ein Tief nach dem anderen kühle und feuchte Luft polaren Ursprungs nach Mitteleuropa bringt, strömt an der Vorderseite des Troges heiße Luft aus Zentralasien bis weit in den Norden Russlands.

Äquivalentpotentielle Temperatur in der freien Atmosphäre der letzten 48 Stunden (zum vergrößern anklicken). Quelle: GFS, UBIMET.
Rückwärtstrajektorie für Archangelsk bis 20. Mai. @ NOAA

 

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Halbzeitbilanz Frühling 2021

Markant war in diesem Frühjahr bisher die Trockenheit. Wirklich kräftige Tiefs mit viel Niederschlag blieben weitgehend aus, demzufolge weist die Regen- und Schneebilanz zur Halbzeit ein dickes Minus auf. Konkret sind über ganz Österreich betrachtet bis dato nur 57% jenes Niederschlags gefallen, wie üblicherweise in der 1. Frühlingshalbzeit. Besonders trocken war das Frühjahr seit 1. März im Süden, Südosten und Osten. In Mallnitz (Kärnten) z.B. beträgt das Minus sogar 81%, d.h. nur 19% der Norm ist hier zusammengekommen.

Der Frühling verlief bis dato viel zu trocken.

Rückblickend betrachtet steuern wir damit dem trockensten Frühling seit mindestens 20 Jahren entgegen. In der nachfolgenden Grafik sind die Abweichungen (jeweils des gesamten Frühlings) seit dem Jahr 2000 aufgetragen. Ähnlich trocken wie heuer war es nur im Vorjahr sowie 2003.

Die Niederschlagsabweichungen im Frühling seit 2000.

Kommen wir zu den Temperaturen: Ende März bzw. Anfang April gab es ja einen kräftigen Wärmeschub mit frühsommerlichen Temperaturen, davor und auch danach wieder jedoch markante Kaltluftvorstöße. Folglich bilanziert die Temperatur zur Halbzeit ziemlich ausgeglichen, es gibt keine großen Abweichungen nach oben oder unten. Tendenziell war es im Bergland des Westens und Südwestens etwas zu kühl, nach Südosten zu etwas zu mild.

Durchschnittlich präsentieren sich die Temperaturen im Mittel.

Auch hier schauen wir auf die vergangenen 20 Jahre: Unspektakulär sind die Abweichungen wie erwähnt 2021, gab es doch in der Vergangenheit schon Frühlinge mit Abweichungen von teils +2 Grad (2007 + 2018). Generell fällt auf, dass seit 2000 kaum noch markant zu kalte Frühjahre auftraten, fast immer war es zu warm.

Die Temperaturabweichungen im Frühling seit 2000.

Der Frühling 2021 dauert aber ja noch eineinhalb Monate, da kann noch viel passieren!

Erster Sommertag 2021

Die Wetterstation in Wolkersdorf (NÖ), nordöstlich von Wien, hat gegen 15:00 Uhr MESZ als Erste heuer die 25-Grad-Marke geknackt. Mit 25,3 Grad Tagesmaximum ist somit der erste österreichweite Sommertag (Tmax 25 °C) registriert worden.

Dicht auf den Fersen…

Auch sehr sommerlich war es in Wien Donaufeld und Langelebarn (NÖ) mit 24,8 Grad, gefolgt von Andau (B) mit 24,6 Grad.
20 Grad wurden heute pro Bundesland zumindest an einer Station erreicht, der Hotspot lag aber eindeutig im Osten bzw. im Südosten des Landes. Punktuell gab es aber auch im Süden fast 25 Grad, wie etwa in St. Andrä/Lavanttal (K) bei 24,4 Grad.

Tageshöchstwerte, Dienstag, 30. März 2021. Quelle: UBIMET/ZAMG
Tageshöchstwerte, Dienstag, 30. März 2021. Quelle: UBIMET/ZAMG

Frühester Sommertag

Den bislang frühesten Sommertag gab es hierzulande am 18.3.2004 in Pottschach-ternitz (NÖ). Im Durchschnitt wird der erste 20er des Jahres Mitte April erreicht.

Zu Ostern kühler

Ab Gründonnerstag stellt sich die Großwetterlage um und der Alpenraum gelangt wieder in eine nordwestliche Höhenströmung. Kühlere und feuchte Luftmassen drücken dann besonders im Norden und Osten Österreichs die Temperaturen. Details dazu in diesem Blog-Beitrag: Bis zu 25 Grad – Frühsommer im März kommt!

 

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Wie wird der Frühling?

Schauen wir aber zunächst zurück. Vor etwa drei Monaten haben wir hier versucht die Prognoseergebnisse der Langfristmodelle diverser nationaler Wetterdienste für den Winter in Worte zu fassen. Von einem um etwa +0,5 bis +1 Grad zu mildem Winter bei wahrscheinlich ausgeglichener Niederschlagsbilanz war die Rede. Wenige Tage vor Schluß liegt die Österreichweite Abweichung gegenüber der Klimareferenzperiode 1981-2010 nun bei +1,3 Grad und damit sogar noch etwas über der vorsichtigen Prognose. Gerade im Flach- und Hügelland war der Winter hinsichtlich Schnee und Kälte zwar besser als der vorhergehende 2019/20, dennoch konzentrierten sich die winterlichen Phasen meist nur auf wenige Tage.

Temperaturabweichung vom Klimamittel im Winter 2020/2021 bis 21.02. @ UBIMET

 

Was die Niederschlagsbilanz des Winters angeht, so kann diese durchaus als relativ ausgeglichen angesehen werden, obwohl im landesweiten Schnitt 124 % erreicht wurden. Im Norden war es zu trocken, im Süden teils deutlich zu nass. Solche kleinräumigen Unterschiede hängen im Alpenraum von einzelnen Wetterlagen ab und können durch Langfristmodelle nicht wiedergegeben werden.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel im Winter 2020/2021 bis 21.02. @ UBIMET

 

Und nun zum anstehenden Frühling: Grundsätzlich hat dieser ja so ziemlich das gesamte Wetterspektrum zu bieten. Spätwinterliche Phasen sind genauso zu erwarten wie frühsommerliche mit Gewittern und Temperaturen um 30 Grad. Bringt man all das Wetter der drei Monate zusammen, darf man sich gemäß der Mehrheit der Langfristmodelle aber durchaus wieder auf einen eher zu milden Frühling freuen. Wie im Winter soll die Abweichung im Frühling bei 0,5 bis 1 Grad im positiven Bereich liegen. Das deutsche Modell des DWD geht sogar bis zu +2 Grad, verhaltener ist das europäische ECMWF-Modell mit lediglich bis zu +0,5 Grad Abweichung. Die Wahrscheinlichkeit für ein (wie auch immer) zu mildes Frühjahr liegt nach dem Mittel bei 70 bis 80 %. Zugegeben: In Zeiten des Klimawandels ist dies keine allzu gewagte Aussage.

 

Prognose der Abweichung der Mitteltemperatur in den drei Monaten März-April-Mai 2021 gemäß verschiedener Langfristmodelle @ https://climate.copernicus.eu

 

Gerade der Wonnemonat Mai war in den letzten beiden Jahren ja verhältnismäßig kühl. Ob nun 2021 wieder mal ein zu milder Mai heraus springt, lässt sich jedoch basierend auf einer Jahreszeitenprognose nicht sagen.

Was den Niederschlag im Frühling angeht, so sehen die Langfristmodelle allesamt keine markanten Abweichungen. Das Mittel aus allen zeigt über weiten Teilen Europas eine relativ ausgeglichene Bilanz:

Prognose der Abweichung des Niederschlags in den drei Monaten März-April-Mai 2021 gemäß verschiedener Langfristmodelle @ https://climate.copernicus.eu

 

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Wind, Schnee und Kälte – erhebliche Lawinengefahr

Nahezu landesweit herrscht Frost, nur in weiten Teilen Kärntens und im Lienzer Becken lässt der Nordföhn die Temperaturen in den unteren Plus-Bereich steigen.

Temperatur 2 m über Grund, 11.02.2021, 11 Uhr (UBIMET/ZAMG)

 

Die Schneeverwehungen sind eindrücklich anhand einiger Webcams zu sehen, wie hier am Mölltaler Gletscher:

Mölltaler Gletscher am 6.2. 2021 (https://www.foto-webcam.eu/webcam/gletscher-nord/2021/02/06/1050)

 

Mölltaler Gletscher am 11.2. 2021 https://www.foto-webcam.eu/webcam/gletscher-nord/2021/02/11/1050

 

Die Windfahnen über den Gipfeln und Kämmen sind deutlich zu erkennen.  (https://www.foto-webcam.eu/webcam/heidi-chalets/2021/02/11/1040)

In 2000 Meter Höhe, herrschen Temperaturen von rund -15 Grad, die Luft ist zudem sehr trocken. Mit den durchziehenden Schneeschauern beginnt die Luft märchenhaft zu glitzern, wie hier auf der Nordkette oberhalb von Innsbruck. (Die Temperturangabe in der Webcam ist vermutlich auf die Beheizung ebendieser zurück zu führen und spiegelt derzeit nicht die Außentemperatur wider).

(https://www.foto-webcam.eu/webcam/innsbruck/2021/02/11/1030)

Steigende Lawinengefahr

Die umfangreichen Schneeverfrachtungen führen in Lagen oberhalb von 1800 m zu einer heiklen Triebschneesituation – hier gilt die Lawinenwarnstufe 3 (erheblich). Touren im alpinen Gelände sind nur mit erhöhter Vorsicht und entsprechender Erfahrung zu empfehlen. Weitere Infos dazu gibt es bei den Lawinenwarndiensten:

 

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Kleines Tief bringt am Abend Sturm an der Nordsee

Nachdem es vor allem am Montag bereits windig bis stürmisch war im Westen und Nordwesten, kommt bereits das nächste Tief mit Sturmböen auf. Erwartet werden dabei direkt an der Küste 80 bis 100 km/h. Im angrenzenden Binnenland sind meist noch 70 bis 90 km/h möglich. Das Tief zog, wie im Satellitenfilm zu sehen ist, am Dienstag bereits vom Ärmelkanal rasch zur Nordsee. Dabei kommt es in der Nähe des Tiefkerns auch zu einzelnen Gewittern, da hier etwas Labilität vorliegt.

Unsere Warnkarte zeigt die Warnungen nur direkt an der Nordsee. Hier sind Böen bis/um 100 km/h im Herbst nichts besonderes, deswegen werden hier keine Unwetterwarnungen (Rot) ausgegeben.

Warnkarte © UBIMET

 

Im weiteren Verlauf des Abends wird es dann in Richtung Dänemark ziehen. Hier ist die Böenprognose des ICON-Modells zu sehen:

Maximale Böe des letzten Stunde © DWD/UBIMET

Titelbild: © Eumetsat

Hitze im September: Bis zu 30 Grad

Wenige Wolken, viel Sonnenschein

Spätsommer dank LEIKI

Das derzeit herrschende Hochdruckgebiet trägt den Namen LEIKI und befindet sich über dem östlichen Mitteleuropa. Uns erreichen dabei bis einschließlich Mittwoch für die Jahreszeit sehr warme Luftmassen. Normalerweise pendeln sich die Höchsttemperaturen im Flachland sowie den breiten Alpentälern jetzt Mitte September bei rund 20 bis 22 Grad ein. Mit bis zu 30 Grad heute sowie an den beiden kommenden Tagen liegen wir folglich um 7 bis 10 Grad über diesen langjährigen Mittelwerten.

Stadt Höchstwert am Dienstag Durchschnittlicher Höchstwert Mitte September
Wien 29 Grad 21 Grad
St. Pölten 29 Grad 21 Grad
Eisenstadt 29 Grad 22 Grad
Linz 28 Grad 20 Grad
Graz 28 Grad 21 Grad
Klagenfurt 27 Grad 21 Grad
Salzburg 30 Grad 20 Grad
Innsbruck 30 Grad 21 Grad
Bregenz 28 Grad 20 Grad

Hier die prognostizierten Höchstwerte für Dienstag in Kartenform:

Sommerliche Wärme am Dienstag in Österreich.

Septemberhitze nicht (mehr) ungewöhnlich

30 Grad im September sind nicht so außergewöhnlich, wie man vielleicht denken mag. So gab es in den vergangenen zehn Jahren gleich sieben September mit einem 30er, dem gegenüber stehen drei September ohne Hitzetag seit 2010. Der absolute Temperaturrekord für den September bleibt jedoch in weiter Ferne, er stammt aus der jüngeren Vergangenheit. Am Monatsersten vor fünf Jahren wurden in Pottschach-Ternitz sogar 36 Grad gemessen. Die 30-Grad-Marke liegt hierzulande übrigens bis in den Oktober hinein in Reichweite: Der späteste Termin für einen 30er in Österreich datiert vom 5.10.1983 aus Deutschlandsberg.

Kaltfront am Donnerstag

Bereits am Mittwoch ist es nicht mehr im ganzen Land sonnig und warm. Besonders in Tirol, Salzburg und Oberösterreich entstehen nämlich am Nachmittag ein paar Regenschauer und Gewitter, die höchsten Temperaturen mit weiterhin bis zu 30 Grad konzentrieren sich dann auf den Osten. Der Donnerstag bringt dann einen vorübergehenden Wetterumschwung: An der Alpennordseite ziehen von Beginn an dichte Wolken samt Regenschauern durch, freundlich bleibt es im äußersten Westen sowie anfangs auch von Osttirol bis ins Burgenland. Doch auch im Süden und Südosten entwickeln sich am Nachmittag Schauer und Gewitter. Mit 18 bis 26 Grad kühlt es zwar überall ab, die Temperaturen bleiben damit aber auf einem überdurchschnittlichen Niveau.

Auf LEIKI folgt MANFRED

Am Freitag ist die Kaltfront schon wieder Geschichte. Hoch MANFRED beschert uns nicht nur einen letzten strahlend sonnigen Werktag, auch das Wochenende verspricht aus heutiger Sicht die meiste Zeit über Sonnenschein bei angenehm warmen 20 bis 28 Grad.

Quelle Titelbild: pixabay

Gewitter nochmals im Süden

Ein schwaches Hoch namens CLAWS sorgt verbreitet für freundliches Sommerwetter, nur südlich des Alpenhauptkamms liegt weiterhin noch feuchte und labile und somit gewitteranfällige Luft. Da der Wind in der Höhe aber deutlich abnimmt ist auch das Unwetterpotential nicht mehr ganz so groß wie am Mittwoch.

Die meisten Gewitter entstehen in Osttirol und Oberkärnten. Hier kann es lokal noch zu größerem Hagel von bis zu 3 cm kommen sowie lokal auch zu Starkregen. Somit sind Vermurungen und punktuell Überflutungen weiterhin möglich. Auch im übrigen Kärnten sowie von den Niederen Tauern bis zu den Fischbacher Alpen sind Gewitter noch möglich. Die Gewitter sind aber stark an die Berge gebunden und besitzen nur mehr ein geringes Unwetterpotential.

Rückblick auf den Mittwoch

Am Mittwoch gab es wie erwartet in Kärnten und der Steiermark stellenweise heftige Gewitter. Dabei kam es zu zu Sturmschäden und Überflutungen, wie hier in Stattegg, knapp nördlich von Graz:

Ein besonders starkes Gewitter brachte auch großen Hagel von bis zu  6 cm im Großraum von Völkermarkt in Unterkärnten. Hier eine Aufnahme von unseren Kollegen von Storm Science Austria:

Hier in Nahaufnahme von Birgit Piko:

Titelbild: Storm Science Austria

Stürmischer Sonntag im Norden

Sturm Orkan

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Frontenkarte für den morgigen Sonntag. Im Süden Deutschlands ist das Hoch WINFRIED vorherrschend, ein Ableger des Azorenhochs. Dieses sorgt für ruhige Bedingungen, unser Fokus liegt also klar auf der Mitte und dem Norden des Landes. Zwischen dem Hoch und Tief WENDY mit Kern vor der norwegischen Atlantikküste stellt sich nämlich ein ordentlicher Luftdruckunterschied ein – beachtlich für diese Zeit im Jahr, doch dazu später mehr…

Auch die Kaltfront von Tief WENDY ist gut zu erkennen, sie erreicht zu Mittag den Norden des Landes.

Tief WENDY zieht nördlich an Deutschland vorbei

In den Morgenstunden wird es zunächst an der Nordsee stürmisch, im Laufe des Vormittags dann auch mehr und mehr im Landesinneren. Hier seht ihr die berechneten Spitzenböen am morgigen Tag nach dem europäischen Wettermodell ECMWF. Verbreitet gibt es Windspitzen von 60-80 km/h, direkt an der Nordsee geht’s auch bis knapp 90 km/h hinauf!

Abends beruhigt sich die Lage oft wieder, nur an der See bleibt es bis Montagmorgen besonders mit durchziehenden Schauern und einzelnen Gewittern stürmisch.

Die erwarteten Windböen am Sonntag.

Kommen wir zur Einordnung. Viele werden nun sagen: „Naja Sturm mit 70 km/h gibt es bei mir öfters, ist nichts besonderes.“

Im Winter mag das stimmen, aber für Anfang Juli nicht. Wir befinden uns nämlich aktuell im Hochsommer und somit in einer Zeit, in der Sturmtiefs keine Rolle in unserem Wetter spielen. Wenn es Sturmböen gibt, dann primär mit Gewittern (dann aber meist nur lokal).

Das unterstreicht auch der sogenannte EFI (= Extreme Forecast Index), dargestellt für morgen Sonntag auf unserer letzten Grafik. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert 0 handelt es sich um ein alltägliches Ereignis, bei -1 und +1 dagegen um außergewöhnliche Ereignisse, wie beispielsweise extrem tiefe oder hohe Temperaturen. Wir sehen: Morgen liegt der EFI in Norddeutschland zwischen 0,8 und 0,9. Ein durchaus außergewöhnlicher stürmischer Sonntag im Juli wird das also…

Außergewöhnlich hohe Windgeschwindigkeiten für Juli am Sonntag

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Tief JULIANE bringt Regen und Gewitter

Aufziehende Gewitterfront

Deutschland liegt derzeit unter dem Einfluss eines Tiefs namens JULIANE mit Kern über Niedersachsen. Mit einer westlichen bis südwestlichen Strömungen gelangen dabei feuchtlabile Luftmassen ins Land und im Tagesverlauf muss man besonders in der Mitte und im Osten mit teils kräftigen Gewittern rechnen.

Vor allem die Osthälfte liegt unter dem Einfluss feuchtlabiler Luft.

In der sehr feuchten Luft besteht entlang einer Bodenkonvergenz von Schleswig-Holstein bis ins Leipziger Land vor allem die Gefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit und kleinem Hagel. Im Süden und Südosten besteht im Laufe des Nachmittags bei mäßiger Windscherung zudem auch die Gefahr von lokalen Sturmböen.

Gewitterpotential am Donnerstag (stand: 9 Uhr). © UBIMET/ EUMETSAT

Viele Gewitter am Mittwoch

Bereits am Mittwoch gab es vor allem in einem Streifen von der Nordsee bis zum Leipziger Land sowie im Südwesten kräftige Gewitter. Lokal kam es dabei zu großen Regenmengen in kurzer Zeit, stürmischen Böen und Hagel. Die stärkste Böe wurde am Flughafen Leipzig/Halle mit 76 km/h gemessen.

Blitz am Mittwoch (Daten: nowcast / UBIMET)
Blitze pro Bundesland am Mittwoch. (Daten: nowcast/ UBIMET)

Was ist Höhenkaltluft?

In der Erdatmosphäre nimmt die Lufttemperatur für gewöhnlich von der Erdoberfläche ausgehend bis hin zur Tropopause um etwa 0,6 bis 1 Grad pro 100 Höhenmeter ab. Nun herrschen aber in den verschiedenen Schichten der Troposphäre, dem unteren Teil der Atmosphäre, in der sich das Wetter hauptsächlich abspielt, unterschiedliche Winde vor. Diese variieren nicht nur in ihrer Stärke sondern auch in ihrer Richtung deutlich. So ist es beispielsweise möglich, dass bis zu einer Höhe von etwa 3000 m über dem Erdboden Westwind dominiert, während in höheren Schichten die Luft aus Norden kommt. Oberhalb dieser drei Kilometer kann mit dem Nordwind in einer gewissen räumlichen Ausdehnung deutlich kältere Luft im Vergleich zur Umgebung herangeführt werden. Diese kältere Luftmasse bezeichnet man als Höhenkaltluft, mit der meistens auch ein Höhentief verbunden ist. Auf Bodenwetterkarten scheint dieses jedoch nicht auf.

Temperatur in 5,5 bis 6 km Höhe am Montagabend @ NCEP, UBIMET

Folgen der Höhenkaltluft

Dennoch hat ein Höhentief und somit auch Höhenkaltluft häufig Auswirkungen auf das tatsächliche Wettergeschehen, das uns tagtäglich begleitet, denn Höhenkaltluft sorgt für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Im geringsten Fall bilden sich nur Quellwolken, nicht selten entstehen aber vor allem vom Frühling bis zum Herbst unter dem Einfluss der Höhenkaltuft aus diesen Quellwolken Schauer und mitunter auch kräftige Gewitter.

Die Lebensdauer von Höhentiefs und abgeschnürter Höhenkaltluft, sogenannter Kaltlufttropfen, ist allerdings meist auf einige Tage bis etwa eine Woche begrenzt, da sich die Luftmassen in weiterer Folge wieder vermischen und sich so die Temperaturunterschiede in der Höhe ausgleichen.

Auswirkungen auf die Vorhersagegenauigkeit

Wenn Höhenkaltluft im Spiel ist, nimmt die Vorhersagegenauigkeit des Wetters oft etwas ab. Die kalte Luft in den mittleren Atmosphärenschichten kann aufgrund einer geringeren Datendichte, die den Modellen aus dieser Höhe zur Verfügung steht, nämlich nicht so genau lokalisiert werden, was wiederum Auswirkungen auf die Prognosequalität hat. Vor allem räumlich detaillierte Prognosen sind bei solchen Wetterlagen also mit gewisser Vorsicht zu genießen.

 

Titelbild @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/innsbruck-uni

Tief GUDRUN bringt Gewitter, Regen und teils stürmischen Wind

Der Alpenraum liegt am Freitag noch am Rande eines Hochs über der Ostsee, die aufziehenden, hochliegenden Wolken kündigen aber bereits das herannahende Tief GUDRUN an. Die Warmfront des Tiefs sorgt am Samstagmorgen im Nordosten für etwas Regen, tagsüber gibt es dann besonders im Süden und Westen ein paar föhnige Auflockerungen und die Temperaturen steigen hier auf teils auf 29 Grad. Kühler bleibt es dagegen bei vielen Wolken im äußersten Nordosten, so liegen die Höchstwerte im Weinviertel nur bei knapp 20 Grad.

Kaltfront mit Sturmböen

Am Samstagnachmittag zieht aus Bayern die kräftige Kaltfront von Tief GUDRUN auf, dabei steigt die Schauer- und Gewitterneigung von Vorarlberg bis Oberösterreich rasch an. Am späten Nachmittag ziehen vom Flachgau bis ins Mostviertel und in die Obersteiermark auch kräftige Gewitter durch und gebietsweise besteht die Gefahr von schweren Sturmböen um 100 km/h und Hagel!

Fronten am Samstagnachmittag (Daten: ECMWF)

Am Abend muss man auch im Osten mit Sturmböen um 70 km/h rechnen und ein paar Stunden lang fällt im ganzen Land kräftiger Regen. Damit wird die Regenbilanz deutlich aufgebessert und auch zu Wochenbeginn ziehen noch Regenschauer durch. Dennoch fällt der Mai wieder zu trocken aus, im Gegensatz zu den Vormonaten aber gebietsweise auch zu kühl.

12-h-Niederschlagsprognose von Samstagnachmittag bis -nacht. (ECMWF / UBMET).

Zweigeteilt ab Sonntag

Am Sonntag und zu Wochenbeginn liegt Österreich zwischen Hoch STEFFEN über Westeuropa und reger Tiefdrucktätigkeit über Osteuropa. Im Einflussbereich einer nördlichen Höhenströmung stellt sich dabei in Österreich zweigeteiltes Wetter ein: Während in Vorarlberg und im Tiroler Oberland sowie generell von Osttirol bis in die südliche Steiermark häufig die Sonne scheint, gestaltet sich das Wetter im Norden und Osten leicht unbeständig mit ein paar Regenschauern.

Zu Wochenbeginn liegen wir unter dem Einfluss einer nördlichen Strömung. (GFS)

Die Temperaturen liegen zu Wochenbeginn unter dem langjährigen Mittel, wobei die höchsten Temperaturen mit bis zu 23 Grad in Oberkärnten zu erwarten sind. In den östlichen Nordalpen kommen die Temperaturen dagegen kaum über 13 Grad hinaus und auch im Donauraum bleiben die Temperaturen bis einschließlich Dienstag meist unterhalb der 20-Grad-Marke. Ab Mitte der Woche steigen die Temperaturen dann generell etwas an.

Titelbild: Adobe Stock

Zyklon Amphan trifft auf Festland

Rasche Intensivierung

Wie schon vor ein paar Tagen berichtet, hat sich das ehemalige Tiefdruckgebiet im Golf von Bengalen zu einem Zyklon namens Amphan entwicklet. Wassertemperaturen um die 30°C führten zu einer raschen Intensivierung, sodass der Zyklon kurzzeitig in die höchste Kategorie von tropischen Wirbelstürmen hochgestuft wurde. Montagnacht erreichte der Sturm Windspitzen von bis zu 270 km/h. Somit ist Zyklon Amphan der bisher stärkste Sturm im Norden des indischen Ozeans. Im Jahr 1999 bildete sich im Golf von Bengalen ein ähnlich starker Sturm und kostete 10.000 Menschen das Leben.

Landfall zwischen Indien und Bangladesch

Der Zyklon trifft nun im Verlauf des Mittwochs zwischen Indien und Bangladesch auf Land. Vor allem die Region um Kolkata mit etwa 14 Millionen Menschen wird betroffen sein.

Starkregen, Sturm und Sturmflut

Obwohl sich der Zyklon über Land deutlich abschwächen wird, bringt er weiterhin Orkanböen von 150 km/h mit sich. Zudem fällt sintflutartiger Regen mit 150 bis 300 Litern pro Quadratmeter.

Die Sturmflut wird wahrscheinlich an der Küste von Bangladesch am stärksten sein, hier werden auch die höchsten Windgeschwindigkeiten erwartet. Da die Küste hier sehr flach verläuft und eine bis zu fünft Meter hohe Sturmflut prognostiziert wird, könnte das Wasser 25 Kilometer weit ins Landesinnere vordringen.

Millionen von Menschen aus tiefer gelegenen Gebieten in Bangladesch mussten ihre Häuser verlassen und wurden in Sicherheit gebracht. Das wird wohl leider nicht das einzige Mal in diesem Jahr gewesen sein, denn die Saison der Zyklone geht bis in den November hinein.

Titelbild: ©NASA

Warnlagebericht

Aktuelle Wetterlage

Zwischen einem Hoch über Südeuropa und einem Tiefdruckkomplex über Skandinavien steht erstmals ein ruhiger Donnerstag bevor. In der Nacht auf Freitag erreicht eine Kaltfront den Norden und Westen. In der Folge wird es tagsüber am Freitag unbeständig und am Alpenostrand auch stürmisch. Ab Samstag setzt sich dann langsam Hochdruckeinfluss durch.

Überblick Warnungen

STURM
Die Vorwarnungen gelten für den Donnerstag.

Warnausblick

Der Donnerstag bringt überwiegend ruhiges und mildes Wetter. Verbreitet scheint die Sonne, nur ganz im Norden ziehen tagsüber einige Wolken durch. Hier frischt zudem der Westwind lebhaft auf, im Mühl- und Waldviertel auch kräftig mit teils stürmischen Böen. In der ersten Nachthälfte setzt mit Eintreffen einer Kaltfront in einem Streifen von Vorarlberg bis ins Waldviertel Regen ein.

Der Freitag beginnt großteils unbeständig, die Schneefallgrenze liegt in der Früh von Nord nach Süd bei 800 bis 1200 m. Am Vormittag breiten sich Regen und Schneefall auch südlich des Hauptkammes aus, im Norden lässt der Niederschlag hingegen rasch nach. Am Alpenostrand sind tagsüber wieder stürmische Böen zu erwarten.

Am Samstag ziehen landesweit einige dichte Wolken durch und in Osttirol und Oberkärnten fällt etwas Regen. Die Schneefallgrenze liegt hier bei 900 bis 1100 m. Ansonsten sind bei wechselnder Bewölkung da und dort Schauer möglich.

Der Sonntag bringt unter Hochdruckeinfluss verbreitet sonniges und ruhiges Wetter. Lediglich im Süden müssen sich am Vormittag noch letzte Restwolken auflösen.

Autor

Martin Templin
Donnerstag, 12. März 2020 um 10:30 Uhr

Wettertechnisch ereignisreicher Februarbeginn

Zu Beginn des Februars, vergangenen Samstag stellte sich eine Großwetterlage ein, die den Startschuss legte für wettertechnisch ereignisreiche Tage. Über der Iberischen Halbinsel befand sich ein Hochdruckgebiet. Dieses sorgte in Mitteleuropa für eine westliche Strömung, d.h. für eine Westwetterlage. Bereits am Samstag zog das Frontensystem eines Tiefs über dem Nordatlantik von Westen her über Deutschland hinweg. Dieses bescherte besonders dem Südwesten anhaltenden und intensiven Regen.

Wintergewitter am Samstagabend

Die an der Kaltfront in den Abendstunden gebildeten, kräftigen Gewitter sorgten zudem für Starkregen und Sturmböen. Bis Mitternacht zogen die Gewitter von der Mosel über Südhessen und Baden-Württemberg bis nach Bayern – siehe Grafik.

Zeitlicher Blitzverlauf

Sturmböen über 90 km/h und Platzregen sorgten für abgedeckte Hausdächer, umgestürzte Bäume, einige Überschwemmungen und somit auch zahlreiche Einsätze.

Dauerregen am Sonntag und Montag

Tief OTTILIA bescherte einen verregneten Sonntag. Die Warmfront dieses Tiefs überquerte Deutschland bereits am Sonntagvormittag mit erneut einsetzendem Regen. In der Nacht auf Montag folgte dann dessen Kaltfront. Da diese strömungsparallel über Süddeutschland zum Liegen kam, konnte es dort und besonders in den südlichen Mittelgebirgen langanhaltend und intensiv regnen. Im Schwarzwald wurden dabei beachtliche 125 l/qm binnen 24 Stunden gemessen. Im ganzen Februar regnet es dort durchschnittlich nur etwa 100 l/qm.

Niederschlagssumme für den 3.2.2020

Tauwetter

Das Hoch, das sich immer noch über der Iberischen Halbinsel befand, lenkte feucht-warme Luftmassen aus Süden zu uns. In der Folge stiegen die Temperaturen auch in den höheren Lagen deutlich an und sorgten für starkes Tauwetter im Hochschwarzwald bzw. in den Alpen. Dies lies die Pegel mehrerer Bäche und Flüsse weiterhin ansteigen.

Sturmtief PETRA

An der weiterhin über Süddeutschland befindlichen Luftmassengrenze entwickelte sich im Laufe des Montags ein kleinräumiges Tief, das spätere Sturmtief PETRA – siehe Karte:

Isobarenkarte mit Sturmtief PETRA, Quelle: GFS

Das Tief zog in der Nacht auf Dienstag vom Saarland bis nach Tschechien und in weiterer Folge bis zum Schwarzen Meer. Entlang dessen Zugbahn kam es nicht nur zu weiteren intensiven Niederschlägen, sondern auch verbreitet zu Sturmböen bis hin zur Orkanstärke in exponierten Lagen. Betroffen war hiervon die gesamte Südhälfte Deutschlands – siehe Grafik:

Maximale Windböen für den Dienstag, 4.2.2020

Vielerorts waren abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume und herumfliegende Gegenstände zu beklagen. Mehrere Zuglinien mussten sturmbedingt ausgesetzt werden, auch der Münchner S-Bahn-Verkehr wurde eingestellt.

Hochwasser an der Mosel

Die anhaltenden und intensiven Niederschläge besonders im Bereich der Vogesen und des Schwarzwaldes, sowie das Tauwetter führten zu steigenden Flusspegeln. Vereinzelt wurde zwar nur die Hochwasser-Warnstufe 1 erreicht, die Mosel hingegen trat zwischenzeitlich deutlich übers Ufer.

Quelle Titelbild: pixabay.com

Unwetterrückblick 2019 – Teil 2

In den kommenden Tagen herrscht Unwettergefahr am Mittelmeer.

Juli – neue Hitzerekorde

Nachdem am 1. von der Schwäbischen Alb bis nach Niederbayern einzelne kräftige Gewitter durchgezogen waren, gab es einige ruhige Tage. Vom 11. bis zum 14. gab es landesweit einzelne Gewitter, die lokal Starkregen brachten. In den darauf folgenden Tagen gab es ruhiges Sommerwetter. Die nächste Gewitterlage stand dann am 20. auf dem Programm. Im Vorfeld einer Kaltfront aus Westen entwickelten sich am frühen Nachmittag in Nordrhein-Westfalen Gewitter, die sich zu einer Linie verbanden. Diese zog von West nach Ost über Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Sachsen-Anhalt hinweg in Richtung Berlin, Brandenburg und das nördliche Sachsen. Lokal gab es Böen um die 90 km/h.

Danach etablierte sich eine Südwestströmung und außerordentlich heiße Luft gelangte nach Deutschland. Landesweit wurden Werte jenseits der 30°- Marke erreicht. Besonders heiß wurde es vom 24. bis 26.. Dabei wurde teils an zwei aufeinander folgenden Tagen die 40°-Marke überschritten. An der Station Lingen im Emsland wurde der neue deutsche Allzeitrekord mit 42,6° am 25. aufgestellt. Dennoch war die Abweichung des gesamten Monats nur 1 Grad über dem Mittel von 1981 bis 2010.

Zum Ende des Monats traten dann zunächst in der Südhälfte, später auch im Nordosten weitere Gewitter auf, die lokal von Starkregen begleitet waren.

August – teils heiß und gewittrig

Der August begann, wie der Juli endete, in den ersten drei Tagen entwickelten sich landesweit Gewitter, die brachten vor allem Starkregen und lokale Überflutungen mit sich. Nach weiteren Gewittern am 6. und 7., die besonders im Süden wieder heftig waren, zog am 11. eine Gewitterlinie von der Schwäbischen Alb bis zum Bayrischen Wald, die von kräftigen Böen und Starkregen begleitet wurde.

Der 18. brachte dann wieder verbreiteter Gewitter. Zunächst zog ein kleine Linie von Westfalen über Südniedersachsen nach Sachsen-Anhalt und dann auf Berlin zu. Sie brachte Böen von 60 bis 90 km/h und Starkregen. Dann entwickelte sich bei Groß-Gerau eine Superzelle, die südlich von Frankfurt entlang und später bis nach Sachsen weiterzog, wo weitere Gewitter entstanden. Zudem entwickelte sich in Franken eine kleine Linie, die lokal Orkanböen brachte. In der Nacht kam dann noch ein Gewittersystem ganz im Südwesten aus der Schweiz auf, dass bis nach  Oberbayern zog.

Zum Ende des Monats wurde es dann nochmals heiß und schwül. Beste Voraussetzungen für weitere Gewitter. In der Zeit vom 24. bis 30. entwickelten sich besonders in den Mittelgebirgen viele langsam ziehende Gewitter, sodass es lokal zu Überschwemmungen kam. Aber auch abseits der Gebirge fiel heftiger Starkregen, so z.B in Hamburg am 27..

September – Ein Sturmtief

Nach einem lange Zeit recht ruhigen Monat kam 30. das Tief MORTIMER. Landesweit gab es Böen zwischen 60 und 80 km/h. Lokal gab es aber auch stärkere, wie in Dresden mit 94 km/h oder Hannover mit 92 km/h.

Oktober – späte Gewitter

Der Oktober brachte am 18. eine sommerlich anmutende Gewitterlinie, die rasch von Nordrhein-Westfalen bis nach Mecklenburg-Vorpommern zog. Besonders der Wind war kräftig, so gab es in  Wunstorf  101 km/h, in Schwerin 97 km/h, in Düsseldorf 96 km/h und in Celle 94 km/h.

November – Nördlich der Alpen ruhig

Der vorletzte Monat des Jahres war schließlich in Deutschland ruhig und brachte keine nennenswerten Unwetter.

Dezember – Glätte und ein „Stürmchen“

Der Nikolaustag brachte die erste Glatteislage des Winters. Ein Warmfront zog von Nordwesten kommend und von Eifel, Sauerland und Thüringer Wald bis zum Bayrischen Wald wurde es stellenweise extrem Glatt. Am 15. zog schließlich über den Norden ein weiteres Sturmtief, dass an den Küsten orkanartige Böen brachte.

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August verabschiedet sich hochsommerlich

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Der meteorologische Sommer 2019 neigt sich zwar langsam seinem Ende entgegen, bei einem Blick auf die Wetterkarten ist vom näher kommenden Herbst vorerst aber noch nicht allzu viel zu sehen. Hoch CORINA mit Zentrum über Polen sorgt nicht nur am Wochenende, sondern voraussichtlich auch im Großteil der kommenden Woche für hochsommerliche Werte teils über der 30-Grad-Marke.

Am Sonntag ein paar Gewitter

Schon am Samstag wird speziell im Westen des Landes stellenweise die 30-Grad-Marke erreicht, am Sonntag liegen dann die Höchstwerte vom Oberrhein bis zum Emsland sowie im Norddeutschen Tiefland vielerorts im hochsommerlichen Bereich. Am Samstag ist es dabei oft strahlend sonnig, lediglich in den Alpen muss man im Tagesverlauf mit Schauern und Gewitter rechnen. Am Sonntag zeichnen sich schließlich von den Alpen bis in den östlichen Mittelgebirgsraum am Nachmittag und Abend einige Schauer und Gewitter ab, die lokal kräftig ausfallen können. Da sich die Gewitter nur langsam verlagern werden, sind punktuell größere Regenmengen möglich.

Webcam Olympiapark München @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/tum-olympiapark
Webcam Olympiapark München @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/tum-olympiapark

Bis zu 34 Grad im Osten, steigende Waldbrandgefahr

Mit hochsommerlichen Temperaturen geht es dann auch im Großteil der letzten Augustwoche weiter, der Hitzeschwerpunkt verlagert sich allmählich in den Osten des Landes. Vor allem in Sachsen-Anhalt, in Berlin sowie in Brandenburg wird es von Dienstag bis Donnerstag noch einmal so richtig heiß mit bis zu 34 Grad. Lokale Schauer und Gewitter beschränken sich meist auf die Westhälfte Deutschlands, während es im Osten großteils trocken bleibt. Die Kombination aus Trockenheit und Hitze lässt die Waldbrandgefahr im dürregeplagten Brandenburg wieder signifikant ansteigen.

Mit einem Trend hin zu kühleren Temperaturen ist frühestens am Freitag in einer Woche zu rechnen, dann zieht sich das Hochdruckgebiet voraussichtlich nach Osteuropa zurück, womit der Weg für etwas kühlere Atlantikluft frei wird. Ganz abgesichert ist diese Abkühlung aber noch nicht, speziell im Osten könnten auch noch zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September weiter hochsommerliche Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke verzeichnet werden.

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com

Sommerliches Sturmtief am Samstag

Windverhältnisse am Samstag @ NCEP, UBIMET

Nach aktuellem Stand nimmt der Südwestwind im ganzen Land am Samstagvormittag stetig an Stärke zu und weht mit Ausnahme des äußersten Südens zunehmend frisch bis kräftig, zwischen Aachen und Kiel stürmisch. In diesem Streifen sind im Verlauf des Samstags wiederholt Böen zwischen 60 und 70 km/h zu erwarten, direkt an den Küsten der Nordsee auch Sturmböen zwischen 80 und 90 km/h.

Prognostizierte Böen am Samstag @ UBIMET
Prognostizierte Böen am Samstag @ UBIMET

In Summe also nichts Schlimmes, dennoch handelt es sich hierbei um ein für dieses Jahreszeit ungewöhnlich stark ausgeprägtes Tief.

 

 

Riesenhagel in Slowenien und Kroatien

Nach dem gewitterreichen Pfingstmontag im Alpenraum (siehe Beitrag auf uwr.de), waren die Entwicklungen am Dienstag nicht all zu kräftig. Außer an der slowenischen-kroatischen Grenze. Dort passten die atmosphärischen Zutaten derart gut, dass ein Mesoscale Conventive System (MCS) entstand, kurz gesagt ein gut organisiertes und sehr starkes Gewitter. Die Hagelschlossen hatten einen beachtlichen Durchmesser von bis zu 12 cm, also ungefähr die Größe einer Faust! Hagelkörner diesen Ausmaßes können nur entstehen, wenn sie in der Gewitterwolke von den Aufwinden bis zur Tropopause (in rund 12 km Höhe) getragen werden und dabei unterkühlte Wassertröpfchen an ihnen anfrieren bis sie schließlich zu schwer werden und zu fallen beginnen.

 

 


Titelbild: pixabay.com

Hagelvergleich Bochum und Rumänien

Hagelkörner @ https://stock.adobe.com

Während die Gewitter in Deutschland auf der Rückseite tiefen Luftdrucks in einer relativ energiearmen, dafür jedoch höhenkalten und gut gescherten Luft entstanden, befand sich Osteuropa noch auf der Vorderseite der Tiefs in einer südlichen Strömung. Hier wurde sehr energiereiche warme Luft nach Norden geführt, entsprechend konnten sich die entstandenen Gewitter höher auftürmen und zudem dank ebenso guter Windscherung größeren Hagel bilden. Nachfolgend eindrucksvolle Videos zum Bochumer Fall und zu einem Gewitter in Zalau im Nordwesten Rumäniens:

 

 


 

 

Starkregen: Über 200 l/m² in Vorarlberg

Seit Sonntagabend geht es von Vorarlberg bis nach Oberösterreich ausgesprochen nass zu. Handelte es sich anfangs nur um Schauer und Gewitter, so regnet es seit der Nacht auf Montag ohne Pausen durch, meist auch mit starker Intensität. Insbesondere das Ländle ist betroffen, hier wurden seitdem dreistellige Regenmengen gemessen. Entsprechend kam es stellenweise zu Überflutungen und Hangrutschungen.

Um 19:00 Uhr am Dienstagabend bilanziert Alberschwende in Summe bei 210 l/m², selbst in der Landeshauptstadt Bregenz sind es bis dato 195 l/m². Nachfolgend die aktuelle Hitliste der gemessenen Werte über 48 Stunden:

  • 210 l/m² Alberschwende, VA
  • 199 l/m² Sulzberg, VA
  • 195 l/m² Bregenz, VA
  • 153 l/m² Dornbirn, VA
  • 127 l/m² Schoppernau, VA

Aber auch in Tirol wurde die 100 l/m²-Marke stellenweise überschritten (bspw. 112 l/m² in Kössen und 110 l/m² in Tannheim), in Salzburg und Oberösterreich wurden mehrfach um 50 l/m² gemessen.

Aktuell am Dienstagabend liegen die stündlichen Regenmengen noch bei 2-3 l/m² in Vorarlberg und 1 l/m² weiter ostwärts. In dieser Stärke geht es noch bis Mittwochvormittag weiter, bevor sich von Westen hoher Luftdruck durchsetzt und der Regen abklingt. In Summe sind entlang der Alpennordseite über Nacht noch etwa 15-30 l/m² zu erwarten, in Staulagen Vorarlbergs stellenweise auch mehr.

Nachfolgend die analysierten Regenmengen für Montag und Dienstag (bis 18:30 Uhr):

Analysierte Regenmenge Montag @ UBIMET
Analysierte Regenmenge Montag @ UBIMET
Analysierte Regenmenge Dienstag @ UBIMET
Analysierte Regenmenge Dienstag @ UBIMET

 

Titelbild @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/lofer/

Spektakulärer Tornado in Rumänien

Gestern bildete sich in Rumänien ein eindrucksvoller Tornado.

Am gestrigen Dienstag lag der Südosten der Balkanhalbinsel unter Tiefdruckeinfluss. Wie man auf der nachfolgenden Frontenkarte erkennen kann, strömte an der Vorderseite gleich mehrerer Tiefdruckzentren sehr warme (rund 25 Grad) Luft aus dem Mittelmeerraum nach Norden. Die Luft war aber nicht nur sehr warm, sondern auch labil geschichtet. Die Folge waren teils heftige Gewitter.

Frontenkarte für Dienstag, 30.04.2019
Frontenkarte für Dienstag, 30.04.2019

Alleine in Rumänien wurden gestern 27.000 Blitzentladungen registriert, so viele wie im ganzen Rest Europas zusammen. Doch auch in Serbien und Bulgarien gab es heftige Gewitter.

Am Nachmittag bildete sich dann unweit der Stadt Calarasi (roter Punkt in Karte) eine sogenannte Superzelle. Neben großem Hagel entwickelte sich auch ein Tornado. Siedlungen wurden glücklicherweise nicht getroffen, der Tornado tobte sich auf dem flachen Land aus. Allerdings kam ihm ein Reisebus zu nahe, er wurde vom Tornado erfasst. Die Folge: 7 Verletzte.

Nachfolgend haben wir für euch die eindrucksvollsten Bilder und Videos des Tornados und der Gewitter im Allgemeinen zusammengestellt. Eindrucksvoll vor allem deshalb, weil der Tornado große Mengen Sand und Staub von den trockenen Felder aufwirbelte…

Blick auf den Tornado in Calarasi:

Großer Hagel ging im Südosten Rumäniens ebenso nieder:

In Serbien gab es im Zuge der Gewitter große Mengen Hagel, fast schon winterlich der Anblick in Vojvodina:

Tornados in Europa

Entgegen der weit verbreiteten Annahme gibt es Tornados in Europa nicht nur im Hochsommer, regional zeigen sich große Unterschiede. In Österreich trifft dies zwar zu, wie man folgender Grafik entnehmen kann. Hierzulande ist der Juli der Monat mit den meisten Tornados. In Rumänien jedoch ist dies der Juni, im Südosten des Landes bilden sich sogar schon im Mai die meisten Tornados. Im Mittelmeerraum stellen im langjährigen Mittel hingegen die Herbst- und Wintermonate die meisten Tornados.

Monate mit den meisten Tornados in Europa.
Monate mit den meisten Tornados in Europa.

Pollensaison erreicht ersten Höhepunkt

Heuschnupfen

Bereits in der vergangenen Woche gab es in den Tieflagen erhöhte Konzentrationen von Hasel- und Erlenpollen. Der kurze Kälteeinschub am Ende der Woche brachte nur in der Osthälfte kurzzeitig eine Entspannung. Nun regiert Hoch FRAUKE und bringt viel Sonnenschein und mildes Wetter.

Hohe Belastung

Durch die hohen Temperaturen kommt es in den Niederungen zu einem massiven Stäuben von Hasel und Erle, diese Woche dürfte wohl der Belastungsschwerpunkt der diesjährigen Hasel- und Erlensaison erreicht werden. Die höchsten Pollenkonzentrationen sind bei Höchstwerte um die 20 Grad am Mittwoch und Donnerstag zu erwarten, danach stellt sich wechselhafteres Wetter ein. Wer den Pollen ausweichen will, sollte sich in Höhen über 1000 m begeben oder an die Küste. Hier sind die Pollenkonzentrationen meist unter der Reizschwellen. Eine detaillierte Pollenprognose finden Sie auch bei uns unter: wetter.tv/de/health

Tipp für Allergiker

Tragen Sie eine Sonnenbrille! Sonnenbrillen haben zwei positive Effekte:

  1. Sie halten einen Teil der Pollen von Ihren Augen fern
  2. Sie schützen ihre bereits irritierte Augenbindehaut, die während der allergischen Reaktion lichtempfindlicher ist als sonst.

Titelbild: pixabay.com

Tief UWE bringt Sturm am Sonntag

Windsack im Sturm

Schon stürmischer Auftakt ins Wochenende

Am heutigen Freitag sorgt das Orkantief THOMAS über Schottland schon für erste stürmische Böen in Deutschland. Diese beschränken sich aber auf die Eifel, das Sauerland und Rothaargebirge sowie das Harzumfeld. Böen bis zu 70 km/h sind hier möglich. Deutlich windiger wird es dann am Samstag, wenn das Tief weiter Richtung Skandinavien zieht. Sturmböen sind dann in der gesamten Nordwesthälfte zu erwarten, mit Böen bis zu 90 km/h lebt der Südwestwind vor allem in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf.

Hier die erwarteten Böen vom ECMWF am Samstag:

Unwettergefahr am Sonntag

Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung kündigt sich am Sonntag ein Sturmtief an, welches den Namen UWE erhalten wird. Dieses zieht am Vormittag von Frankreich über die Benelux-Länder nach Norddeutschland. Das Hauptsturmfeld erfasst dabei vor allem den Süden und Westen des Landes. Die heftigsten Böen zeichnen sich mit Durchzug der Kaltfront am Nachmittag und Abend in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern ab. Hier sind 90 bis 100, lokal bis zu 110 km/h zu erwarten. Sonst erreichen die Spitzenböen vielerorts 70 bis 90 km/h.

Hier die erwarteten Böen vom ECMWF am Sonntag:

Am Montag Wetterberuhigung

Zu Beginn der neuen Woche zieht das Tief UWE dann Richtung Baltikum ab, von Nordwesten her strömt deutlich kältere Luft heran. Der Sturm ist dann aber kein großes Thema mehr, Böen zwischen 60 und 70 km/h sind noch östlich der Linie Bremen-Leipzig zu erwarten. Dazu ziehen einige Regen- und Schneeschauer über das Land hinweg, die Schneefallgrenze liegt meist zwischen 300 und 500 m. In etwas kräftigeren Schauern sind aber auch Schneeflocken bis in die Niederungen möglich. Am Alpenrand stauen sich diese, hier sind am Montag durchaus 10 bis 20 cm Neuschnee zu erwarten.

Schneemassen auf den Bergen

Schneemassen in den Nordalpen

Die außergewöhnliche Wetterlage der vergangenen Wochen brachte ergiebige Schneemassen in den Nordalpen, teilweise gab es sogar Neuschneerekorde wie etwa in Hochfilzen mit 451 cm Neuschnee! Rekorde gab es aber auch in Seefeld, Kufstein, Lofer, Abtenau und Bad Mitterndorf . Auf den Gipfeln der Nordalpen liegen derzeit teils mehr als 4 Meter Schnee, stellenweise wurde sogar die 5-Meter-Marke überschritten. Die Lawinengefahr ist in den Nordalpen nach wie vor verbreitet erheblich (Stufe 3)!

Schneehöhe am Freitagmorgen. © UBIMET
Schneehöhe am Freitagmorgen. © UBIMET

Mittlerweile hat sich das Wetter beruhigt und viele Skigebiete und Berghütten bemühen sich um den normalen Betrieb wieder aufzunehmen. Dafür wurden zahlreiche Erkundungstouren bzw. -flüge durchgeführt, um die Schnee- und Lawinenlage auf den Bergen zu überprüfen. Anbei eine Auswahl an spektakulären Aufnahmen der letzten Tage vom Karwendel bis zur nördlichen Obersteiermark.





Himmelsfarben als Wetterbote

Abendrot gut Wetterbot

Ob Blau, Rot oder doch eher Orange – die Ursache dieser Farbenvielfalt liegt in der Art, wie das Sonnenlicht in der Atmosphäre gestreut wird.

Hintergrundwissen

Die Rotfärbung entsteht in erster Linie durch die Streuung und Brechung des Sonnenlichtes. Nicht jede Wellenlänge wird gleich stark abgelenkt – je kleiner diese nämlich ist, desto stärker wird sie gestreut. Da die Farbe Blau die kürzeste Wellenlänge aufweist und Rot die längste, wird demzufolge blaues Licht stärker gestreut als rotes. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Länge des Weges durch die Atmosphäre. Bei tiefem Sonnenstand, also morgens und abends, ist der Weg des Lichts recht ‚lange‘. Durch die Streuung vermindert sich der Blauanteil dabei so stark, dass die rote Farbe die Oberhand gewinnt. Somit ist der wolkenlose Himmel bei Sonnenaufgang und -untergang rot.

Abendrot – Gutwetterbot

Zumindest in unseren Breiten trifft diese Aussage meistens zu: Das Abendrot, also die intensive Beleuchtung der Wolken durch die Sonne, ist nur dann zu sehen, wenn der Himmel im Westen wolkenfrei ist. In Mitteleuropa ‚kommt das Wetter‘ oft aus dem Westen – zeigt sich der Himmel gen Westen also in rötlichen Farbtönen, bedeutet das, dass keine Wolke ‚in der Nähe‘ ist, die schlechtes Wetter bringen kann.

Morgenrot – Schlechtwetter droht

Wenn allerdings bereits in den Morgenstunden die Wolken in intensiven Farben leuchten, ist genau das Gegenteil der Fall. Dann steht die Sonne im Osten, wo der Himmel noch klar sein muss, aber von Westen zieht bereits Bewölkung auf. Beide Bauernregeln gelten natürlich nicht, wenn Tiefs aus anderen Himmelsrichtungen aufziehen – hierzulande ist dies jedoch eher die Ausnahme.

Das Video zeigt schöne Morgen- und Abendrot am Alpenrand bei Föhn:

Titelbild: pixabay.com

Schwere Verwüstungen: Hurrikan Michael trifft auf USA

Verwüstungen in Panama City (Florida)

Mit einem Luftdruck von nur 919 hPa und Windgeschwindigkeiten bis zu 250 km/h war MICHAEL einer der 5 schwersten Hurrikane, die je auf das US-Festland getroffen ist.  Solche Werte schaffen selbst die kräftigsten Orkantiefs in Europa nicht! Dabei kratzte MICHAEL sogar an der höchsten Kategorie 5 auf der Hurrikan-Skala. Ungewöhnlich war dabei, dass sich der Wirbelsturm sogar noch unmittelbar vor dem Landgang gestern um 20:00 Uhr unserer Zeit intensivierte.

Meterhohe Sturmflut

Neben den hohen Windgeschwindigkeiten und immensen Regenmengen sorgte vor allem die Sturmflut für große Zerstörungen. Der Wind trieb nämlich Unmengen von Wasser aus dem Golf von Mexiko ins Landesinnere. Auf der folgenden Grafik seht ihr in rot den Meeresspiegelanstieg in Apalachicola (Florida). Dieser ist in wenigen Stunden auf bis zu zweieinhalb Meter über Normal  angestiegen!

Sturmflut an der Golfküste
Sturmflut an der Golfküste

Osten der USA im Fokus

Der Sturm zieht nun weiter nach Nordosten, aktuell dreht er sich über dem US-Staat Georgia ein. Gut zu sehen sind auf folgender Grafik die gefährdeten Regionen in Rot und Blau. Auch wenn sich MICHAEL abschwächt (aktuell ist der „nur“ noch ein Tropischer Sturm), muss man in den eingefärbten Regionen mit

  • großen Regenmengen
  • Gewittern und
  • Tornados rechnen.

Besonders für jene Gebiete, die noch mit den Folgen von Hurrikan Florence zu kämpfen haben (also South und North Carolina), sind das keine guten Aussichten.

Zugbahn von Hurrikan Michael im Osten der USA.
Zugbahn von Hurrikan Michael im Osten der USA.

Zum Abschluss wollen wir noch die Bilder und Videos sprechen lassen. Sie beschreiben wohl am besten, wie heftig der Hurrikan in Florida gewütet hat!

Hurrikan MICHAEL sorgt für schwere Verwüstungen in Florida

MICHAEL war damit einer der 5 schwersten Hurrikane, die je auf das US-Festland getroffen ist. Der Luftdruck ist bis auf 919 hPa gesunken, das schaffen selbst die kräftigsten Orkantiefs in Europa nicht! Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 250 km/h kratzte MICHAEL sogar an der höchsten Kategorie 5 auf der Hurrikan-Skala. Ungewöhnlich war dabei, dass sich der Wirbelsturm sogar noch unmittelbar vor dem Landgang gestern um 20:00 Uhr unserer Zeit intensivierte.

Sturmflut

Der Wind trieb auch Unmengen von Wasser aus dem Golf von Mexiko ins Landesinnere. Auf der folgenden Grafik seht ihr in rot den Meeresspiegelanstieg in Apalachicola (Florida). Dieser ist in wenigen Stunden um zweieinhalb Meter angestiegen!

Sturmflut an der Golfküste
Sturmflut an der Golfküste

Weitere Zugbahn

Der Sturm zieht nun weiter nach Nordosten, aktuell dreht er sich über dem US-Staat Georgia ein. Gut zu sehen sind auf folgender Grafik die gefährdeten Regionen in Rot und Blau. Denn auch wenn sich MICHAEL abschwächt (aktuell ist der „nur“ noch ein Tropischer Sturm), muss man in den eingefärbten Regionen mit

  • großen Regenmengen
  • Gewittern und
  • Tornados rechnen.

Besonders für jene Gebiete, die noch mit den Folgen von Hurrikan Florence zu kämpfen haben, sind das keine guten Aussichten.

Zugbahn von Hurrikan Michael im Osten der USA.
Zugbahn von Hurrikan Michael im Osten der USA.

Zum Abschluss wollen wir noch die Bilder und Videos sprechen lassen. Sie beschreiben wohl am besten, wie heftig der Hurrikan in Florida gewütet hat!

Taifun Maria erreicht China

Sturmtiefs treffen auf Großbritannien und Frankreich.

Landgang in China

Mit Windböen bis zu 200 km/h und heftigem Regen ist der Taifun MARIA heute morgen unserer Zeit auf das chinesische Festland getroffen. Besonders stark sind die Auswirkungen in den Provinzen Fujian und Zhejiang zu spüren. In den folgenden Stunden wird MARIA sich aber über dem hügeligen Hinterland Ostchinas deutlich abschwächen, dann handelt es sich nur noch um eine normales, kräftiges Tiefdruckgebiet.

Hier ein erstes Video aus der Region:

Taiwan schwer getroffen

Zuvor hatte Maria bereits den Norden der Insel Taiwan – etwa 80 km nördlich der Hauptstadt Taipeh überquert. Dabei kamen immense Regenmengen zusammen, hier die Top 5:

  1. Youkeng 407 l/m²
  2. Qingtian 323 l/m²
  3. Yangmingshan 314 l/m²
  4. Bailan 307 l/m²
  5. Yufeng 303 l/m²

Umso beachtlicher sind diese Mengen, wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche JAHRESniederschlag in Wien 650 l/m² und in Berlin 580 l/m² beträgt!

Den Schwerpunkt im Norden der Insel sieht man auch gut grafisch (hier allerdings ist nur der Niederschlag der vergangenen 15 Stunden dargestellt):

Immense Regenmengen in Taiwan.
Immense Regenmengen in Taiwan.

Noch heftiger wütete Maria auf der zu Japan gehörigen Insel Miyakojima:

 

Start in die Pilzsaison

Die Pilzsaison hat begonnen!

In den Supermärkten sind schon seit längerer Zeit Pilze bzw. Schwammerl zu finden, allerdings stammen Eierschwammerl und Co. vornehmlich noch aus den osteuropäischen Ländern wie Bulgarien oder Rumänien. Doch auch die heimischen Pilze kommen nun so langsam in Fahrt, das feuchte Sommerwetter lässt die Schwämme sprießen. Übertreiben sollte man das Sammeln jedoch nicht: In Österreich dürfen nämlich nur zwei Kilogramm pro Tag zum Eigenbedarf gesammelt werden, in Deutschland fehlt dagegen eine Gewichtsbeschränkung.

Gaumenfreude und Gefahrenquelle

Zu den beliebtesten Speisepilzen zählen der echte Pfifferling, im Alpenraum besser bekannt als Eierschwammerl sowie der Steinpilz, auch Herrenpilz genannt. Sie sind vor allem wegen ihrem feinen Aroma beliebt und enthalten wertvolle Nährstoffe. Gern genommen werden auch Parasol und der Maronenröhrling. Nicht so sehr bekannt, aber wegen ihres delikaten Geschmacks ein absoluter Geheimtipp, ist die Krause Glucke oder Fette Henne genannt. Sie ähnelt im Aussehen einem Schwamm und findet sich gern am Stammgrund und an Stümpfen von Waldkiefern und Föhren. Wo Licht, da aber auch Schatten. Es gibt eine Unmenge an giftigen Arten, und leider sieht man dem Pilz oftmals nicht an, ob er giftig, ungenießbar oder essbar ist. Auch Geruch, Geschmack und sogar Verfärbung geben keine Sicherheit. Aus diesem Grund ist immer Vorsicht geboten, besonders bei wenig versierten Sammlern besteht häufig Verwechslungsgefahr. So gehört ein Bestimmungsbuch zu jeder Grundausrüstung dazu.

Regeln beim Pilze sammeln

Zum guten Ton gehört, dass der passionierte Sammler nicht wahl- und gedankenlos über die Früchte des Waldes, und damit auch über die Pilze, herfällt. Zu junge und zu kleine Speisepilze bzw. ungenießbare Vertreter sollten stehen gelassen, und Giftpilze auch nicht zerstört werden. In Naturschutzgebieten gibt es oftmals Einschränkungen.

Heute kräftiger Regen an der Alpennordseite

Ein verregneter Tag in den Alpen

Schon gestern brachten kräftige Gewitter einiges an Regen, die Nacht hindurch sorgten heftige Regenschauer für weiteren Nachschub des kühlen Nass.

Hier seht ihr die aktuellen Spitzenreiter bei den Regenmengen (Stand: 08:00 Uhr):

  1. Mönichkirchen (NÖ) 77 l/m²
  2. Salzburg (S) 56 l/m²
  3. Spittal/Drau (K) 48 l/m²
  4. Krimml (S) 41 l/m²
  5. Kitzbühel (T) 41 l/m²
  6. Bad Ischl (OÖ) 39 l/m²

Das Tief dreht sich nun weiter genau über Österreich ein, die größten Regenmengen kommen heute an der Alpennordseite zwischen dem Karwendel und der Eisenwurzen zusammen. Hier sind bis morgen früh durchaus noch einmal 30-40, lokal auf 50 l/m² möglich. Gut zu sehen auf unserer Niederschlagsprognose:

Bis zu 50 Liter pro Quadratmeter sind in den nächsten 24 Stunden möglich!
Große Regenmengen kommen in den Nordalpen zusammen © UBIMET/UCM

Einen stets aktuellen Blick auf die Warnungen vor Starkregen findet ihr wie gewohnt auf hier.

Ab morgen ist es aber vorbei mit dem nassen Sommerwetter, für einige Tage stellen sich meist trockene und angenehm warme Bedingungen ein!

Gewitter und lokale Überflutungen

Überfluteter Kanaldeckel ©shutterstock

Wie das Video zeigt gab es am gestrigen Dienstag lokal heftige Gewitter. Keller wurden aufgrund der großen Regenmengen überflutet und der Hagel lag teilweise einen halben Meter hoch.

Auch am Mittwoch ist lokal wieder mit kräftigen Gewittern zu rechnen, betroffen sind wieder die Gebiete im Süden und Südwesten. Die Gewitter bilden sich vornehmlich am Nachmittag und ziehen sich diesmal bis weit in die Nacht hinein.

Gewittergefahr am Mittwoch © UBIMET
Gewittergefahr am Mittwoch © UBIMET

Am Donnerstag geht es im Süden und in der Mitte gewittrig weiter, im Norden bleibt es hingegen beim trockenen Frühsommerwetter. Hier machen sich frühesten am Wochenende ein paar Gewitter bemerkbar.

223 km/h – Tornado hat Wetterstation überquert

Luftbildaufnahmen von umgestürzten Bäumen © Marco Bayer

(Copyright Titelbild: Marco Bayer, https://www.facebook.com/marco.bayer.12)

Eine private Agrarwetterstation bei Boisheim im Kreis Viersen wurde tatsächlich von dem Tornado überquert – ein für die Wissenschaft glücklicher Zufall, hilft die Messung doch bei der Einordnung der Stärke des Wirbelsturms. 223 km/h wurde als maximale Böe um 17:37 Uhr gemessen, was zeitlich sehr gut passt. Noch keine andere Wetterstation im Flachland Deutschlands hat je so starken Wind gemessen, entsprechend dürfte es sich um einen Rekord handeln. Jedoch eher um einen inoffiziellen, da die Station nicht der Norm der World Meteorological Organization entspricht.

So oder so, mit 223 km/h entspricht der Tornado der Stärke 2 auf der sechsteiligen Fujita-Skala. Und dies deckt sich mit den beobachteten Schäden wie etwa zahlreichen abgedeckten Häusern oder entwurzelten Bäumen, auch die Experten der Tornado-Arbeitsgruppe Deutschland kommen bei ihrer Analyse auf einen F2-Tornado. Im Übrigen wurden die Nutzer und Kunden von uwr.de rechtzeitig und mit der höchsten Warnstufe vor dem aufziehenden Unwetter gewarnt:

 

Etwa 30 bis 60 Tornados treten jedes Jahr in Deutschland auf und die meisten entsprechen der Stärke F0 bis F2, sind also mit Windgeschwindigkeiten von rund 70 bis 250 km/h verbunden. Der aktuelle Tornado hat auf den ersten Blick womöglich mächtiger und stärker gewirkt als viele andere, die bisher dokumentiert wurden. Dies liegt hauptsächlich an der großen Menge an Sand und Staub, die aufgewirbelt und mitgeführt wurde.

 

Tornados traten in unseren Breiten schon immer auf, von daher kann man nicht von einem neuzeitlichen Phänomen sprechen. Die Wahrnehmung hat sich jedoch verändert, heutzutage hat jeder ein Handy griffbereit und kann aufgenommene Videos mit zwei Klicks in den Social Media-Kanälen verbreiten. Nachfolgend haben wir weitere beeindruckende Videos und Fotos zusammengetragen:

 

Am Dienstag, dem 16.05. und tags zuvor wurden übrigens noch weitere Funnels und ein Tornado dokumentiert. Zweimal in Tschechien, einmal bei Bad Langensalza in Thüringen und auch in Baden-Württemberg:


 

Copyright Titelbild: Marco Bayer, https://www.facebook.com/marco.bayer.12

Die Trockenheit geht weiter

Trockener Waldboden © pixabay

In Tirol kam es in den vergangenen Tagen bereits zu kleineren Flurbränden, die Regenschauer von letzter Nacht und von heute bringen da kaum Entspannung. Es fehlt schlicht und ergreifend flächendeckender Landregen, der auch den Bauern gelegen käme.

Trockener April

Besonders nördlich des Alpenhauptkamms sorgten die anhaltenden Südföhnlagen bislang für einen viel zu trockenen April. So sind in den ersten 12 Tagen des Monats meist nur 5 bis 10 l/qm zusammengekommen, mancherorts (Waldviertel) blieb es sogar fast gänzlich trocken.

Dementsprechend markant fallen auch die Abweichungen aus, was den Regen betrifft:

Stadt Regenmenge 01.04. – 12.04.18 Abweichung
Wien 4 l/qm -75 %
St. Pölten 1 l/qm -95 %
Linz 4 l/qm -80 %
Salzburg 6 l/qm -80 %
Innsbruck 1 l/qm -95 %
Bregenz 4 l/qm -90 %
Eisenstadt 2 l/qm -90 %
Klagenfurt 13 l/qm -50 %
Graz 10 l/qm -50 %

 

Solch eine Trockenheit (bereits der März fiel in den Regionen von Bregenz bis St. Pölten deutlich zu trocken aus) bleibt natürlich nicht folgenlos. So steigt morgen die Waldbrandgefahr bereits auf Stufe 2 von 4 an wie in folgender Karte gut zu erkennen ist.

Die Waldbrandgefahr am Samstag © UBIMET
Die Waldbrandgefahr am Samstag © UBIMET

Herzlich Willkommen auf der neuen Website der Österreichischen Unwetterzentrale!

  • Moderneres und übersichtlicheres Design
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  • Maßgeschneiderte Abomodelle orientiert an Kundenbedürfnissen

Kostenlose Version:

  • NEU: Unwetterwarnungen mit genauer Start- und Endzeit
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  • Benutzerfreundliche und intuitive Steuerung in der Warnkarte

Abomodell:

  • NEU: Jahresabo für einen (€ 2,00 pro Monat) oder zwei Orte (€ 3,00 pro Monat)
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Wir freuen uns weiterhin über Ihre Rückmeldungen und Ihr Feedback und wünschen Ihnen viel Vergnügen mit der neuen Website der Österreichischen Unwetterzentrale!

Wintereinbruch zur Wochenmitte

Am Mittwoch trübt es sich im Süden ein und es beginnt immer häufiger zu regnen, in den Hochtälern Oberkärntens und Osttirols fällt bereits nasser Schnee. An der Alpennordseite sorgt hingegen der Föhn nochmals für trockenes und recht mildes Dezemberwetter. Mit dem Föhn klettern die Temperaturen in Ober- und Niederösterreich noch einmal auf bis zu 12 Grad. Mittwochnacht breiten sich dann Regen und Schneefall mit Föhnende auf ganz Österreich aus, die Schneefallgrenze sinkt gleichzeitig auf rund 400 m.

Am Donnerstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt von den Südalpen an die Alpennordseite. Die Zufuhr von kälterer Luft hält dabei weiter an. Somit kann es in der Nacht auf Freitag bei nachlassender Intensität sogar bis ins Flachland herab schneien. Gebietsweise kann sich so bis Freitagmorgen selbst im östlichen Flachland eine dünne Schneedecke aufbauen.

Skigebiete jubeln

Der neuerliche Wintereinbruch bringt in den Tallagen verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee, auf den Bergen aber noch deutlich mehr. Vor allem in den Skigebieten am Alpenhauptkamm und in Osttirol und Kärnten können sich die Skifahrer auf bis zu einen halben Meter Neuschnee freuen. Abseits der Pisten ist aber unbedingt auf die wieder steigende Lawinengefahr zu achten!

24-stündige Neuschneemengen bis Donnerstagfrüh © UBIMET
So viel Neuschnee kommt bis Donnerstagfrüh zusammen. © UBIMET

Spürbare Milderung zum Jahresende

Das kalte Winterwetter hat aber nicht lange Bestand, bereits zum verlängerten Wochenende hin deuten die Wettermodelle erneut eine deutliche Milderung an. Die grundlegende Strömung dreht nämlich wieder mehr auf West bis Südwest und so erreichen uns milde Luftmassen vom Atlantik. Weitere Tiefs sorgen vielerorts für einen nassen Samstag. Die Schneefallgrenze steigt markant an und liegt am Abend schon bei rund 2.000 m.

Wie sich der Sonntag und die darauf folgende Silvesternacht präsentieren, da sind sich die Modelle noch nicht ganz einig. Auf alle Fälle dürfte es tagsüber mit bis zu 16 Grad vor allem von Oberösterreich bis ins Nordburgenland außergewöhnlich mild und windig werden. Ob man aber einen Regenschirm benötigt oder trocken durch die Nacht kommt, steht aus heutiger Sicht noch nicht fest.

Turbulenter und nasser Sonntag, in der Nacht auf Montag Schnee bis in tiefe Lagen!

Am Sonntag erwartet uns bewölktes, häufig nasses und windiges Wetter. Im Flachland kann mit Böen von 70 bis 100 km/h und in windexponierten Kuppenlagen sogar mit Orkanböen gerechnet werden. Im Nachmittagsverlauf sinkt zudem die Schneefallgrenze, im Laufe der Nacht auf Montag kann es Schneeschauer bis in tiefe Lagen geben.

Nachdem es bereits heute Samstag zeitweise nass und windig war, erwartet uns morgen Sonntag weiterhin bewölktes, häufig nasses und windiges Wetter. Im Flachland kann mit Böen von 70 bis 100 km/h, örtlich auch etwas mehr gerechnet werden. In windexponierten Kuppenlagen liegen sogar Orkanböen (Böen >118 km/h) drin. Die Schneefallgrenze steigt bis morgen früh gegen 2000 Meter, im Laufe des morgigen Nachmittags sinkt sie dann mit einer Kaltfront auf 700 bis 1000 Meter. In der Nacht auf Montag kann es dann allmählich Schneeschauer bis in tiefe Lagen geben. Am Montag stellt sich eine Staulage ein, vor allem entlang der Alpen ist es häufig nass mit Schnee ab 400 bis 600 Metern. So kann zumindest in leicht erhöhten Lagen mit einer geschlossenen Schneedecke gerechnet werden, während es in den tiefsten Lagen höchstens kurzzeitig weiss werden dürfte. Am Dienstag beruhigt sich das Wetter. Bis Dienstag kommen ab 1500 bis 2000 Metern 70 bis 100 Zentimeter Neuschnee dazu, was zusammen mit dem teils stürmischen Wind die Lawinengefahr erhöht. Auf 1000 Metern sind bis 50 Zentimeter Neuschnee zu erwarten. Im Flachland gibt es gleichzeitig etwa 30 bis 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.

Sinkende Schneefallgrenze am Sonntag

Mit einer Kaltfront sinkt die Schneefallgrenze bis am Sonntagabend auf 800 bis 1000 Meter. In der Nacht auf Montag schneit es bis auf 600 bis 800 Meter hinunter, in den Voralpen- und Alpentälern muss mit Flocken bis in tiefste Lagen gerechnet werden.

Am Sonntag und in der Nacht auf Montag fällt im Alpenraum ergiebiger Niederschlag. Mit der einfliessenden Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze im Norden bis am Sonntagabend auf 800 bis 1000 Meter. In der Nacht und am Montag Morgen schneit es ab 600 bis 800 Metern, in den Alpentälern sind bei entsprechender Niederschlagsintensität Flocken bis in tiefste Lagen möglich! Bis am Montagmorgen muss im Mittelland mit 15-25 Liter/Quadratmeter Regen gerechnet werden. Entlang der zentralen und östlichen Voralpen und in den Alpen gibt es 40 bis 60 Liter, im Süden fällt 50 bis 70 Liter Niederschlag. Lokal sind auch grössere Niederschlagsmengen möglich. Oberhalb von 1500 Metern fällt in den Nordalpen 20 bis 50 cm Neuschnee, in den Hochalpen beträgt die Neuschneemenge bis zu einem Meter.

Sturmtief Herwart sorgte heute für Windspitzen von 150 km/h!

Sturm

Die Schweiz kam im Grossen und Ganzen mit einem blauen Auge davon, auch wenn der Wind an einigen Messstationen ebenfalls Sturm- und Orkanstärke erreichte.

Auf den Berggipfeln tobte Herwart mit Windspitzen bis knapp 150 km/h (Corvatsch). Auch in den tiefen Lagen wurden vereinzelt Windspitzen bis über 100 km/h gemessen, beispielsweise in Sils im Engadin mit 118 km/h, in Robbia/Poschiavo oder in Piotta im Nordtessin – siehe Hitliste. Im Flachland erreichten die Windböen maximal 70 bis 80 km/h, wobei der Wind im östlichen Mittelland deutlich stärker zu spüren war als im Westen. Am Abend und in der Nacht wird der Wind nun deutlich nachlassen.

Stärkste Windböen (Stand 15:00)

Berücksichtigte Zeitspanne der Hitliste (Schweiz, Liechtenstein) vom 28. Oktober 2017, 20:00 bis zum 29. Oktober 2017, 15:00 (Dauer 20h)
Messstationen Stärkste Windböen (in km/h)
Corvatsch (3315 m ü.M., GR) 149
Crap Masegn (2480 m ü.M., GR) 145
Eggishorn (2893 m ü.M., VS) 130
Weissfluhjoch/Davos (2690 m ü.M., GR) 123
Sils im Engadin (1803 m ü.M., GR) 118
Robbia/Poschiavo (1078 m ü.M., GR) 117
Gütsch (2287 m ü.M., UR) 113
Säntis (2502 m ü.M., AR) 112
Titlis (3040 m ü.M., OW) 110
Piotta (1007 m ü.M., TI) 110
Matro (2171 m ü.M., TI) 108
Berninapass (2328 m ü.M., GR) 108
Piz Martegnas (2670 m ü.M., GR) 105
Simplon Dorf (1465 m ü.M., VS) 102
Hörnli (1132 m ü.M., ZH) 93
Jungfraujoch (3580 m ü.M., BE) 92
Uetliberg (869 m ü.M., ZH) 90
Grosser St. Bernhard (2472 m ü.M., VS) 89
Samedan (1705 m ü.M., GR) 89
Naluns-Schlivera (2400 m ü.M., GR) 89
San Bernardino (1639 m ü.M., GR) 87
Glarus (515 m ü.M., GL) 84
Robiei (1898 m ü.M., TI) 82
Pilatus (2106 m ü.M., LU) 78
Chrüzegg/Atzmännig (1270 m ü.M., SG) 78
Monte Generoso (1608 m ü.M., TI) 78
Buffalora/Ofenpass (1970 m ü.M., GR) 78
Vicosoprano (1089 m ü.M., GR) 78
Schaffhausen (438 m ü.M., SH) 77
Grimsel (1980 m ü.M., BE) 76
Steckborn (398 m ü.M., TG) 76
Salen-Reutenen, Homburg TG (718 m ü.M., TG) 76

Kalter oder warmer Winter?

Winter-Herbst-Bild ©Stefan Widua, Blaise Vonlanthen, unsplash.com

Wintereinbruch in der Nacht auf Montag

In der Nacht auf Montag sinkt die Schneefallgrenze zum ersten Mal in diesem Jahr auf rund 400 m, das heißt in vielen Tälern wird es weiß. Selbst in Landeshauptstädten wie Innsbruck, Salzburg oder Klagenfurt muss man mit Schneefall rechnen. Länger liegen bleiben wir dieser Schnee in den Tälern aber noch nicht.

Warmer oder kalter Winter?

Ein Indiz für den kommenden Winter sind diese Schneefälle und auch der bisherige Novemberverlauf aber nicht. Der kommende Winter, also die Monate Dezember, Jänner und Februar, fallen laut den aktuellsten Berechnungen der NOAA (National Oceanic Atmospheric Administration, USA) deutlich milder aus als im langjährigen Schnitt. Allerdings soll es mehr Niederschlag geben als im Mittel. Das wiederum kann ein Indiz sein, dass auf den Bergen einiges an Schnee fällt.

Nicht viel anders sehen das derzeit die europäischen Kollegen: Mit einer Wahrscheinlichkeit von über 60 Prozent wird der kommende Winter wärmer als üblich. Ein zu kalter Winter steht uns nur mit einer Wahrscheinlichkeit von deutlich unter 20 Prozent ins Haus.

Erwähnen muss man allerdings, dass ein eher milder Winter gerade in den Bergen sehr schneereich sein kann. Der Grund dafür liegt darin, dass milde Luft häufiger vom Atlantik kommt und viel Feuchtigkeit im Gepäck hat, die sich an den Bergen staut und ausschneit. Ein sehr kalter Winter bedeutet hingegen oft kalte, trockene Kontinentalluft und nur unergiebige Schneefälle.

Vorsicht bei Saisonprognosen

Wie bei jeder Saisonprognose gilt aber, dass sie nur sehr vage sind und sich noch grundlegend ändern können. Sicher sind derartige Ausblicke jedenfalls nicht und sollten höchstens als grobe Orientierung dienen.

Temperaturen im freien Fall

starker Regen © unsplash

Der heute tagsüber noch wirkende Hochdruckeinfluss lässt sukzessive nach. Ein Randtief, das von der Nordsee südostwärts zieht, beschert Deutschland stürmische Verhältnisse. Bei uns kündigt sich die Kaltfront ab dem Nachmittag und Abend mit starkem bis zeitweise stürmischem Wind aus westlichen Richtungen auf den Bergen an. Somit sind oberhalb von etwa 2000 Metern Böen von 90 bis 110 Kilometer pro Stunden, örtlich auch mehr möglich. Auch im Flachland kann zeitweise auffrischender Westwind wehen.

Kaltfront brint Regen

Wie MeteoNews berichtet, erreicht am Abend der Regen der Kaltfront die Schweiz. Es entwickelt sich allmählich eine Stausituation mit dem Niederschlagsschwerpunkt entlang der zentralen und östlichen Alpen. Hier kann es bis am Freitagabend zwischen 20 und 35 Liter Niederschlag pro Quadratmeter geben. Die Schneefallgrenze liegt morgen Früh bei 1200 bis 1300 Metern. Ab etwa 2000 Metern wird zwischen 15 und 35 cm Neuschnee erwartet. Morgen stellt sich ein wechselhafter Wettercharakter ein. Die Temperaturen gehen merklich retour, wir erreichen tagsüber nur noch Höchstwerte von 8 bis 13 Grad auf der Alpennordseite. Dies auch in den kommenden Tagen.

Das Tessin als Gegenspieler bekommt ab der Nacht böigen Nordföhn. Hier verläuft der Freitag sonnig und warm, aber zeitweise auch stürmisch.

MeteoNews hält Sie über die aktuelle Wettersituation im Radio (meteonews.fm) und Fernsehen (meteonews.TV) auf dem Laufenden.

Zunehmend turbulenter Samstag

Nebel im Tal © unsplash.com

Sie lässt am Nachmittag und Abend vorübergehend den Wind auffrischen, entlang der zentralen und östlichen Alpen sind Gewitter möglich und in der Nacht sinkt die Schneefallgrenze.

Wie MeteoNews berichtet, befinden wir uns heute im Vorfeld einer Kaltfront mit Zentrum über Island. Entlang der zentralen und östlichen Alpen steigt in der zweiten Tageshälfte die Gewitterneigung etwas an, die Gewitter können stellenweise auch mit kleinkörnigem Hagel und Starkregen verbunden sein.

Schneefallgrenze sinkt

Bis zum Abend breitet sich von West nach Ost verbreitet Regen aus, dabei wird es gleichzeitig auch noch auffrischenden Südwest- bis Westwind geben. Örtlich sind Böen von 50 bis 70 Kilometer pro Stunde auch im Flachland möglich. In der Nacht zum Sonntag konzentriert sich die Kaltfront auf die zentralen und östlichen Alpen und drückt die Schneefallgrenze je nach Niederschlagsintensität vorübergehend auf 1500 bis 1800 Meter runter. Morgen tropft sich das Ganze im äussersten Osten aus, das Wetter wird sich bessern.

Sturm Sebastian rauscht mit örtlich über 100 km/h durch!

Person mit Regenschirm. © pixabay.com

Die kräftigsten Böen mit örtlich über 100 km/h konnten dabei im Flachland am Jurasüdfuss registriert werden. Auf den Jurahöhen und ausgesetzten Bergspitzen gab es stellenweise sogar Orkanböen (Böen ≥ 118 km/h).

Wie MeteoNews mitteilt, hat uns am Vormittag die Kaltfront des Sturmtiefs Sebastian erreicht und stürmische Winde sowie eine markante Abkühlung gebracht. Die kräftigsten Böen konnten dabei im Flachland am Jurasüdfuss registriert werden (Spitzenreiter Härkingen mit 115 km/h, siehe erste Liste). Auf den Jurahöhen und ausgesetzten Bergspitzen gab es stellenweise sogar Orkanböen (Böen ≥ 118 km/h). Die kräftigsten Böen konnten hier auf dem Chasseral mit 124 km/h und auf dem La Dôle mit 123 km/h verzeichnet werden (siehe zweite Liste). Mit der Kaltfront sind ausserdem die Temperaturen markant gesunken, so gab es beispielsweise in Basel am Morgen noch knapp über 20 Grad und am Mittag hinter der Front nur noch knapp 10 Grad. Gleichzeitig ist die Schneefallgrenze gegen 1500 Meter gefallen.
Am Nachmittag ist es noch windig, der Regen klingt aber langsam ab und die Windböen sind vor allem im Flachland nicht mehr so stark wie am Vormittag. In den kommenden Tagen geht es dann im Flachland ruhig, aber kühl weiter.

Stärkste Windböen (<600m, Stand 12:50)

Berücksichtigte Zeitspanne der Hitliste (Schweiz, Liechtenstein) vom 14. September 2017, 00:00 bis um 12:50 (Dauer 12h 50min)

Flachlandstationen: Stärkste Windböen (in km/h)

Härkingen (431 m ü.M.):  115 km/h
Selzach (445 m ü.M.):  108 km/h
Le Bouveret (375 m ü.M.):  104 km/h
Cressier (431 m ü.M.):  103 km/h
Neuenburg (485 m ü.M.):  103 km/h

Stärkste Windböen (>600m, Stand 13:00)

Berücksichtigte Zeitspanne der Hitliste (Schweiz, Liechtenstein) vom 14. September 2017, 00:00 bis um 13:00 (Dauer 13h)

Bergstationen: Stärkste Windböen (in km/h)

Chasseral (1599 m ü.M.): 124 km/h
La Dôle (1670 m ü.M.): 123 km/h
Pilatus (2106 m ü.M.): 122 km/h
Bantiger (942 m ü.M.): 121 km/h
Monte-Rosa-Plattje (2885 m ü.M.): 115 km/h

140 Liter Regen pro Quadratmeter im Süden!

Regentropfen

In den Bündner Tälern sank dabei die Schneefallgrenze in der Nacht teilweise bis gegen 1000 Meter.

Wie MeteoNews mitteilt, brachte eine Kaltfront in den letzten 36 Stunden vor allem der Alpensüdseite viel Niederschlag. Die grössten Niederschlagssummen konnten dabei mit 138 Litern pro Quadratmeter in San Bernardino gefolgt von Robiei mit 128 Litern pro Quadratmeter registriert werden (siehe untenstehende Tabelle). Durch den kräftigen Niederschlag sank die Schneefallgrenze in der Nacht in einigen Bündner Tälern bis gegen 1000 Meter, schneebedeckte Strassen in höheren Lagen und auf den Alpenpässen waren die Folge.

Der Niederschlag klingt nun auch im Misox und im Oberengadin langsam ab. Grössere Niederschlagsmengen sind erst wieder am Donnerstag zu erwarten. Zudem wird es in den kommenden Tagen ziemlich windig.

Niederschlagsmenge (Stand 14:30)

Berücksichtigte Zeitspanne der Hitliste (Schweiz, Liechtenstein) vom 9. September 2017, 02:40 bis zum 10. September 2017, 14:30

Messstationen: Niederschlagsmenge (in mm)

San Bernardino (1639 m ü.M., GR): 138 mm
Robiei (1898 m ü.M., TI): 128 mm
Monte Generoso (1608 m ü.M., TI): 123 mm
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI): 118 mm
Cimetta (1672 m ü.M., TI): 118 mm