Am Samstag im Bergland gewittrig, sonst sonnig

PROGNOSE FÜR DIE SCHWEIZ

Heute Samstag recht sonnig, gegen Abend im Jura und in den Bergen gewittrig, im Mittelland grösstenteils trocken. 29-32 Grad.

AUSSICHTEN FÜR DIE SCHWEIZ

Am Sonntagvormittag einzelne Regengüsse oder Gewitter. Am Nachmittag recht sonnig, 25-28 Grad. Im Süden ganztags recht sonnig, heisse 32-33 Grad.

Titelbild: Sommer in der Schweiz @ pixabay.com

Warnlagebericht

Bodendruck- und Frontenkarte für Samstag, 27. Juli 2024, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Aktuelle Wetterlage

Im Vorfeld einer langsam aufziehenden Kaltfront über Deutschland nimmt die Neigung zu Hitzegewittern am Samstag im Bergland zu. In der südwestlichen Höhenströmung erreichen zudem heiße Luftmassen aus Südeuropa den Alpenraum. Die Kaltfront selbst überquert erst am Sonntag mit Abkühlung, auffrischendem Wind und kräftigen Gewittern Österreich. Nachfolgend baut sich ein stabiles Hoch über Mitteleuropa auf, damit beruhigt sich das Wetter rasch wieder.

Überblick Warnungen

GEWITTER
Die Vorwarnungen gelten für den Nachmittag und Abend.

Wetterausblick

Der Samstag startet trocken und verbreitet sonnig, im Bergland bilden sich aber rasch Quellwolken und vom Arlberg über die Dachstein-Tauern-Region bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet gehen am Nachmittag lokal kräftige Gewitter nieder. Am Abend klingen diese vorübergehend wieder ab, abseits der Alpen dominiert ganztags der Sonnenschein. Im Osten frischt tagsüber mäßiger, vereinzelt lebhafter Südostwind auf

Am Sonntag ziehen an der Alpennordseite schon in den Morgenstunden Schauer und Gewitter durch. Diese verlagern ihren Schwerpunkt im Tagesverlauf in den zuvor noch sonnigen Süden und Osten, lokal besteht dabei Unwettergefahr. Dagegen kommt vom Bodensee bis nach Oberösterreich am Nachmittag wieder die Sonne zum Vorschein. Der Wind dreht auf West und frischt im Donauraum kräftig auf, bei Gewittern ist vereinzelt mit Sturmböen zu rechnen.

Am Montag halten sich zu Beginn verbreitet viele Restwolken, ganz im Süden und in den Nordalpen fallen daraus lokal ein paar Tropfen. Tagsüber setzt sich überall die Sonne durch, über den Bergen entstehen zwar wieder einige Quellwolken, diese bleiben aber harmlos. Es weht mäßiger, ganz im Osten auch lebhafter Nordwestwind.

Autor

Christoph Matella
Samstag, 27. Juli 2024, 04:30 Uhr

Lagebericht

Bodendruck- und Frontenkarte für Samstag, 27. Juli 2024, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Aktuelle Wetterlage

Eine langsam ziehende Luftmassengrenze verlagert sich bis Sonntag von der Nordhälfte bis in den Südosten Deutschlands. Dabei nimmt die Neigung zu Schauern und lokal kräftigen Gewittern wieder zu, gebietsweise kann es im Bereich der verwellenden Störung auch ergiebig regnen. Schon im Laufe des Sonntags baut sich aber wieder ein ausgeprägtes Hoch über Mitteleuropa auf und das Wetter beruhigt sich nachhaltig.

Überblick Warnungen

GEWITTER
Warnungen erfolgen bei Bedarf zeitnah.

STARKREGEN
Die Informationen gelten von Freitagmittag bis Samstagmittag.

Warnausblick

Am Samstag lässt der Starkregen im Osten rasch nach. Tagsüber machen sich in einem breiten Streifen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bis in den Osten des Landes verbreitet Schauer und lokal kräftige Gewitter bemerkbar. Gebietsweise kann es neuerlich zu größeren Niederschlagsmengen kommen. Vor allem am Südrand des Streifens – also primär von Ba-Wü über Franken bis nach Sachsen – sind aber lokal auch stürmischen Windböen und Hagel möglich.

Am Sonntag ziehen letzte Schauer und Gewitter in der Südosthälfte bald ab, dahinter stellt sich wieder verbreitet ruhiges und zunehmend sonniges Wetter ein. Im Norden weht mäßiger bis lebhafter Nordwestwind.

Am Montag und Dienstag sind neben stabilen und sehr sonnigen Verhältnissen keine markanten Wettererscheinungen zu erwarten.

Autor

Christoph Matella
Samstag, 27. Juli 2024, 04:30 Uhr

Das Wetter am Wochenende in Österreich: Hitze und Gewitter

Ein Gewitter mit Starkregen - pixabay.com

Eine Kaltfront lauert aktuell schon über Deutschland. Sie kommt aber nur sehr langsam südostwärts weiter. Im Vorfeld der aufziehenden Störung erreicht am Samstag eine sehr heiße Luftmasse Österreich. Am Sonntag überquert schließlich die Kaltfront mit Regen, Gewittern und auffrischendem Wind das Land.

Großwetterlage am Samstag: Im Vorfeld einer aufziehenden Kaltfront wird vorübergehend sehr heiße Luft aus Südeuropa herangeführt - UBIMET
Großwetterlage am Samstag: Im Vorfeld einer aufziehenden Kaltfront wird vorübergehend sehr heiße Luft aus Südeuropa herangeführt – UBIMET

Anfangs Hitze…

Der Samstag startet verbreitet sonnig. Nach einem nicht allzu warmen Start bewegen sich die Temperaturen landesweit sehr rasch in den hochsommerlichen Bereich. In den meisten Niederungen und Tallagen werden 30 bis 33 Grad erreicht. Vor allem im Osten sind aber bei lebhaftem Südwind auch bis zu 35 oder 36 Grad zu erwarten!

Prognose der Temperaturhöchstwerte am Samstag - UBIMET
Prognose der Temperaturhöchstwerte am Samstag – UBIMET

Abseits des Berglands geht es am Samstag sonnig und trocken durch den Tag. Im Bereich des Hauptkamms muss man hingegen ab den Mittagsstunden mit einer steigenden Schauer- und Gewitterneigung rechnen. In der zweiten Tageshälfte sind dann im gesamten Bergland lokale Hitzegewitter mit Starkregen und stürmischen Windböen einzuplanen.

Prognose der Niederschlagssumme am Samstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Samstag – UBIMET

… und dann Gewitter!

Die Gewitterbereitschaft nimmt dann am Sonntag im gesamten Land mit Durchzug der Kaltfront deutlich zu. Bereits in den Morgenstunden ziehen von Vorarlberg bis nach Oberösterreich Schauer und lokale Gewitter aus Westen auf. Tagsüber breiten sich diese unter Verstärkung auf den Osten und Süden aus: Hier besteht auch noch Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und Sturmböen!

Prognose der Niederschlagssumme am Sonntag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Sonntag – UBIMET

Mit den Temperaturen geht es etwas bergab, richtig kühl wird es aber nicht. Auch im Nordwesten bleibt es auf der Rückseite der Kaltfront angenehm warm. Im Süden ist es vor den Gewittern noch hochsommerlich mit bis zu 32 oder 33 Grad.

Prognose der Temperaturhöchstwerte am Sonntag - UBIMET
Prognose der Temperaturhöchstwerte am Sonntag – UBIMET

Primär im Donauraum frischt am Sonntag mit Durchzug der Kaltfront teils kräftiger West- bis Nordwestwind auf. In exponierten Lagen am Alpenostrand sind auch stürmische Böen um 60-70 km/h einzuplanen.

Prognose der Windspitzen am Sonntag - UBIMET
Prognose der Windspitzen am Sonntag – UBIMET

In der neuen Woche etabliert sich über Mitteleuropa ein mächtiges Hoch und das äußerst ruhige Sommerwetter setzt sich über ganz Österreich durch.

Am Samstag im Bergland gewittrig, sonst sonnig

Der Samstag startet trocken und verbreitet sonnig, im Bergland bilden sich aber rasch Quellwolken und vom Arlberg bis zur Dachstein-Tauern-Region gehen am Nachmittag lokal kräftige Gewitter nieder. Am Abend klingen diese vorübergehend wieder ab, abseits der Alpen dominiert ganztags der Sonnenschein. Im Osten frischt tagsüber mäßiger, vereinzelt lebhafter Südostwind auf und mit 28 bis 35 Grad wird es allgemein noch etwas heißer.

Zunehmend unbeständig

Am Sonntag ziehen an der Alpennordseite von der Früh weg Schauer und Gewitter durch. Diese verlagern ihren Schwerpunkt im Tagesverlauf in den zuvor noch sonnigen Süden und Osten, lokal besteht dabei Unwettergefahr. Dagegen kommt vom Bodensee bis nach Oberösterreich am Nachmittag wieder die Sonne zum Vorschein. Der Wind dreht auf West und frischt im Donauraum kräftig auf, bei Gewittern ist vereinzelt mit Sturmböen zu rechnen. Von Nordwest nach Südost liegen die Höchstwerte zwischen 23 und 33 Grad.

 

Titelbild: Quellwolken über St. Anton am Arlberg @ foto-webcam.eu

Zerstörerischer Taifun Gaemi trifft auf Taiwan

In den vergangenen Tagen hat sich über der Philippinensee ein tropisches System gebildet. In kurzer Zeit verstärkte sich der Tropensturm immer weiter und erreichte am Montag den Status eines Taifuns. Mittlerweile steht der starke Taifun unmittelbar vor dem Landgang in Taiwan. Neben starken Winden und hohem Wellengang dürften besonders die enormen Regenmengen für einige Probleme sorgen.

Tropische Aktivität im Pazifik

Am vergangenen Freitag haben sich im pazifischen Raum gleich zwei tropische Systeme gebildet. Einerseits Prapiroon über dem Südchinesischen Meer und andererseits Gaemi über der Philippinensee. Während Prapiroon relativ geringe Schäden auf der chinesischen Inselprovinz Hainan und später auch im Grenzgebiet zwischen China und Vietnam angerichtet hat, wird Gaemi für erhebliche Zerstörungen auf Taiwan sorgen.

Satellitenbild von Gaemi; Quelle: Himawari

Entwicklung von Gaemi

Seit der Bildung am vergangenen Freitag rund 1000 Kilometer östlich von Manila hat sich das Tropensturmsystem in den darauffolgenden Tagen auf einer nordwest- bis nordwärts gerichteten Zugbahn verlagert. Anfangs Woche erreichte er mit mittleren anhaltenden Windgeschwindigkeiten von über 118 km/h den Status eines Taifuns (äquivalent zu einem Hurrikan im atlantischen Becken). In den letzten Stunden hat sich der Taifun weiter verstärkt. Ab einer Verstärkung des mittleren Windes von mehr als 30 Knoten innerhalb von 24 Stunden spricht man auch von einer “rapid intensification”, ein Kriterium, welches bei Gaemi mit rund 45 Knoten definitiv übertroffen wurde. Derzeit weist der Taifun mittlere Winde von 225 km/h auf, die Windspitzen betragen sogar mehr als 260 km/h. Ein aktuelles Radarbild der Central Weather Administration zeigt das Auge von Gaemi kurz vor dem Landgang an der Nordostküste von Taiwan.

Radarbild von Taifun Gaemi um 17:30 Uhr Ortszeit (11:30 Uhr MESZ); Quelle: Central Weather Administration

Auswirkungen von Gaemi

Gaemi wird mit extremen Orkanböen und nach derzeitigen Modellen leicht südlich der Stadt  am Mittwochabend (Ortszeit, im Verlauf des Mittwochnachmittags MESZ) auf Land treffen. In Küstenregionen können die Windspitzen Werte von über 150 km/h erreichen.

Maximale Windböen auf 10 Metern Höhe gemäß ECMWF; Quelle: UBIMET

Der tiefe Kerndruck in Kombination mit den starken Winden sorgen auch für eine enorme Sturmflut. Verstärkt werden dürfte diese noch durch die Gezeiten, der Höchststand der Flut wird in jener Region nämlich für kurz vor 8 Uhr Abends (Ortszeit) erwartet. Experten rechnen daher mit Wellenhöhen von rund 10 Metern, das Stadtzentrum von Yilan liegt auf 5 Metern über dem Meeresspiegel.

Verlauf von Ebbe und Flut für die Region um Yilan; Quelle:Tidechart

Neben den hohen Windgeschwindigkeiten und Wellen besteht die größte Gefahr aber in den enormen Regenmengen. Der Wetterdienst ruft besonders für die Bergregionen die höchste Warnstufe aus, von Warnungen betroffen ist aber die gesamte Insel.

Akkumulierte Niederschlagssummen; Quelle: Central Weather Administration

Die Topografie von Taiwan zeichnet sich durch hohe Berge in den zentralen und südlichen Inselregionen aus. Der höchste Berg ist der Yushan mit einer Gipfelhöhe von 3952 Metern. Die extrem feuchten Luftmassen des Taifuns werden entlang dieser Berge regelrecht ausgepresst. Je nach Modell sind hier bis am Freitagmorgen lokal über 1000 mm Niederschlag möglich, aber auch sonst lassen sich die akkumulierten Regensummen sehen. Inselweit muss mit mehreren hundert Millimetern gerechnet werden – Überschwemmungen und Erdrutsche sind damit quasi vorprogrammiert.

Titelbild: @zoom.earth

Alle Jahre wieder: Die Hundstage im Hochsommer

Die Hundstage stellen die heißeste Zeit des Jahres dar.

Die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August ist landläufig als Hundstage bekannt und gilt als die heißeste Zeit im Jahr. Ihren Ursprung haben diese Tage im alten Ägypten rund zweitausend vor Christus: Rund um den 23. Juli wurde damals nämlich des hellste Stern Sirius am Morgenhimmel  sichtbar. Bei den alten Ägyptern war dieses astronomische Ereignis von besonderer Bedeutung, da zu diesem Zeitpunkt oftmals die Nilflut einsetzte. Außerdem glaubten die Menschen, dass der hellste Stern am Morgenhimmel als „zusätzliche“ Sonne für die sommerliche Hitze verantwortlich sei. Die Dauer der Hundstage erklärt sich daraus, dass vom ersten Auftauchen des Sterns in der Morgendämmerung bis zum vollständigen Erscheinen des Sternbilds etwa ein Monat vergeht.

Sirius zeigt sich am Himmel südöstlich vom Sternbild Orion. Photo credit: AlvinWuFoto on VisualHunt.com

Hundstage und Hitze in Europa: Zufall

Im Alpenraum sind die Hundstage im Mittel tatsächlich die heißeste Zeit des Jahres: Häufig erleben wir von Ende Juli bis Mitte August sehr heiße Tage und warme, teils sogar tropische Nächte. Auch die meisten Hitzerekorde in Mitteleuropa stammen aus dieser Zeit. Mit dem Sternbild „Großer Hund“ hat das aber nichts zu tun, da sich das Erscheinen von Sirius im Laufe der Jahrtausende verschoben hat: Mittlerweile taucht Sirius erst ab Ende August am Morgenhimmel auf, zudem wird das gesamte Sternbild hierzulande erst im Winter vollständig sichtbar.

In Europa kommt Sirius erst im Herbst zum Vorschein. Photo credit: tsbl2000 on Visualhunt

Titelbild: visualhunt.com

 

Blitzschlaggefahr: Das richtige Verhalten bei einem Gewitter

Gewitter

In Österreich kommt es jährlich zu etwa 1,3 Mio. Blitzentladungen, davon schlagen etwa 20% in den Boden ein.  Besonders viele Blitze pro Jahr gibt es im südöstlichen Berg- und Hügelland sowie entlang der Nordalpen. Im 10-jährigen Mittel liegen die Bezirke mit der höchsten Blitzdichte in der Steiermark:

  • 34,6 Blitze/km² Weiz (ST)
  • 32,7 Blitze/km² Graz-Umgebung (ST)
  • 29,3 Blitze/km² Hartberg-Fürstenfeld (ST)

An letzter Stellen befinden sich die Bezirke Bludenz und Landeck mit einer mittleren Dichte von 8,2 bzw. 8,6 Blitzen/km². Weitere Infos dazu gibt es hier: Die blitzreichsten Regionen in Österreich.

Mittlere Blitzdichte von 2010 bis 2019. © UBIMET

Gefahrenquelle Blitz

Die Zahl der Toten durch Blitzschlag ist in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen: Während  es in den 1960er-Jahren noch 20 bis 40 Blitztote pro Jahr gab, sind es heutzutage durchschnittlich zwei bis drei (schätzungsweise enden ein Drittel aller Blitzunfälle tödlich). In den 60er Jahren waren vor allem in der Landwirtschaft beschäftigte Personen betroffen, heutzutage ereignen sich dagegen viele Unfälle bei Freizeitaktivitäten. Der am häufigsten herangezogene statistische Vergleich zur Wahrscheinlichkeit von einem Blitz erschlagen zu werden ist der Lotto-Sechser.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Lotto-Sechser ist in Österreich in etwa vergleichbar zu einem Blitzschlag. Graphik: APA

Allgemein kündigt sich ein Blitz nicht an und er kann auch mehrere Kilometer abseits eines Gewitterkerns einschlagen. Blitze treffen auch nicht immer die höchsten Objekte und können durchaus auch mehrmals am selben Punkt einschlagen (beispielsweise in Sendeanlagen auf Berggipfeln).

Blitz
In den Bergen können Blitze überall einschlagen. Foto: www.foto-webcam.eu

Schrittspannung

Bei einem Gewitter besteht nicht nur die Gefahr eines direkten Blitzschlags, sondern auch das Risiko, in unmittelbarer Nähe eines Einschlags zu stehen. Der Strom breitet sich nämlich an der Einschlagstelle in alle Richtungen im Boden aus. Die auftretende Spannung zwischen zwei Punkten mit gleichem Abstand wird mit zunehmender Entfernung radial vom Einschlagpunkt immer geringer, man spricht auch von einem „Spannungstrichter“. Wenn ein starker Blitz mehrere Meter neben einer Person einschlägt, kann also Strom durch den Körper fließen, sofern man den Boden an zwei unterschiedlichen Punkten mit unterschiedlichem elektrischen Potential berührt (dies passiert beim Gehen, daher spricht man von der sog. „Schrittspannung“). Je größer der Abstand zwischen den Kontaktpunkten am Boden, desto größer ist die Gefahr. Aus diesem Grund sind etwa Kühe auf den Almen bei Gewittern besonders gefährdet und für uns Menschen ist die Hockstellung noch am sichersten.

Spannungstrichter bzw. Schrittspannung in Folge eines Blitzeinschlages.

1. Schritt: Gute Planung

Der Schutz vor Blitzen beginnt bereits bei der Planung der Freizeitaktivitäten, so sollte man im Normalfall überhaupt nicht in ein Gewitter kommen. Je nach Wettervorhersage muss die Tourenplanung angepasst werden, nur bei komplett stabilen Wetterlagen kann man sehr lange bzw. exponierte Touren durchführen. Generell sollte man sich keinesfalls auf die automatisierten Prognosen einer vorinstallierten Handy-App verlassen! Stattdessen ist es ratsam, die schriftlichen Prognosen von Meteorologen durchzulesen (bzw. am besten zwei oder drei unterschiedliche Wetterberichte miteinander zu vergleichen, wie etwa auf wetter.tv, beim ORF sowie in unserem Lagebericht). Ziel der Sache ist eine Einschätzung der Gewitterwahrscheinlichkeit, um entsprechend die Tourenplanung danach anzupassen. Tatsächlich gibt es kein „perfektes Wettermodell“, welches immer akkurate Gewitterprognosen liefert. Wenn es eine Gewittervorwarnung auf www.uwz.at gibt, muss man von einer erhöhten Wahrscheinlichkeit ausgehen, allerdings ist auch knapp abseits der gelb eingefärbten Gebiete Vorsicht geboten (die Wahrscheinlichkeit ist dort geringer, aber nicht gleich Null).

Blitz
Blitzeinschlag bei einem Gewitter. © AdobeStock

Bei einer erhöhten Gewitterneigung sollte man jedenfalls nur kurze Touren mit Ausstiegs- und Einkehrmöglichkeiten planen. Es ist auch ratsam früher zu starten und längere Klettersteige zu vermeiden. Die Exposition der Tour sollte eine freie Sicht auf etwaige aufziehende Gewitter ermöglichen (wenn etwa eine Gewitterfront aus Westen erwartet wird, sollte man auf eine halbwegs freie Sicht in diese Richtung achten).

2. Schritt: Wetter im Auge behalten

Unterwegs sollte man dann stets die Wolken im Auge behalten: Wenn viele Quellwolken in die Höhe wachsen bzw. zusammenwachsen und dunkler werden, nimmt die Gewittergefahr zu. Falls das Handynetz es ermöglicht, kann man auch gelegentlich aktuelle Radar– bzw. Blitzdaten checken. Sobald man einen Donner hört, muss sofort die Lage überprüft werden: Wo bildet sich das Gewitter bzw. wo zieht es hin? Im Zweifel sollte man direkt nach einem Unterschlupf ausschau halten.

Zunehmende Quellbewölkung mit dunkler werdenden sowie absinkender Wolkenbasis kann auf Schauer und Gewitter hindeuten.

3. Schritt: Was tun im Notfall?

Wenn man von einem Gewitter im Freien erwischt wird, sollte man zunächst hohe bzw. exponierten Orte sowie stromleitende Gegenstände meiden (Klettersteige sind besonders gefährlich). Am besten ist der Unterschlupf in einem Haus mit verschlossenen Fenstern oder im Auto. Ist man im Freien, sollte man folgende Notmaßnahmen beachten:

  • In die Hocke gehen, am besten in einer Mulde oder Senke. Die Beine müssen dabei eng beieinander stehen um die Schrittspannung gering zu halten. Im Notfall ist es besser zu hüpfen, als zu laufen.
  • Nicht unter einzelstehende Bäume (ganz egal welche Baumart) oder Stromleitungen bzw. Strommästen Schutz suchen.
  • Von Graten und Gipfeln fernhalten und Stahlseile und Skilifte meiden. Nahe einer Felswand gibt es ein relativ sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Höhe der Wand entspricht. Die Wand soll man aber nicht berühren.
  • Blitze können auch einige Kilometer abseits der Gewitterwolke in den Boden einschlagen (ohne jeglichen Niederschlag). Nach dem vermeintlichen letzten Donner sollte man jedenfalls noch für längere Zeit am sicheren Ort abwarten (ca 15-30 Minuten).
Blitzeinschlag in den Wiener Donauturm am 8. August 2021. Foto: Thomas Görlitz
Blitzeinschlag in den Wiener Donauturm am 8. August 2021. Für den Menschen ist das Risiko eines direkten Blitzschlags in den Straßen einer größeren Stadt aufgrund der vielen Gebäude etwas geringer als im freien Gelände. Foto: Thomas Görlitz

Heuer viele Blitze

Die Sommersaison 2024 verläuft bislang überdurchschnittlich blitzreich, so brachten die Monate Mai, Juni und Juli allesamt mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel. In Summe wurden heuer schon knapp über 1 Mio. Blitzentladungen erfasst, also fast so viele wie im gesamten Sommer 2023, mehr dazu hier: knapp 1,1 Mio. Blitze im Sommer 2023 (im gesamten Jahr 2023 waren es 1,25 Mio. Entladungen). Vor allem das Burgenland sticht heuer stark heraus, hier war das Jahr bislang außergewöhnlich blitzreich.

Blitzdichte im Jahr 2024 (Stand: 23. Juli). © UBIMET

Verhaltensregeln bei Gewittern

Gewitter mit Blitz

Ein Blitz kündigt sich nicht an und kann manchmal auch mehrere Kilometer abseits eines Gewitterkerns einschlagen. Blitze schlagen zudem nicht immer an den höchsten Objekten ein und können durchaus auch mehr als einmal den selben Punkt treffen (beispielsweise exponierte Gipfelkreuze).

Gefahrenquelle Blitz

Bei  einem Gewitter besteht nicht nur die Gefahr, dass man direkt von einem Blitz getroffen wird, sondern auch das Risiko, in unmittelbarer Nähe eines Einschlags zu stehen. Dabei springt der Blitz aufgrund der extrem hohen Spannung auf alle Stromleiter im unmittelbaren Umfeld über – schwere Verletzungen sind die Folge. Weiters gibt es auch die Gefahr der Schrittspannung: Wenn ein starker Blitz in unmittelbarer Nähe am Boden einschlägt, kann der Strom durch den menschlichen Körper fließen, wenn man im Zuge eines Schrittes den Boden an zwei unterschiedlichen Punkten mit unterschiedlichem elektrischen Potential berührt. Alleine in Deutschland und Österreich sterben jedes Jahr etwa 10 Menschen an den Folgen eines direkten oder indirekten Blitzschlages! Besonders gefährdet sind meist Landwirte und Sportler (besonders Wanderer, Bergsteiger, Golfspieler, aber auch Fußballer und Wassersportler)

10.000 Grad bei Blitzschlag

Bei einem Blitzschlag werden durchschnittliche Stromstärken von 5.000 bis 20.000 Ampere gemessen, vereinzelt werden aber sogar mehr als 250.000 Ampere erreicht. Die Temperatur kann direkt im Blitzkanal kurzzeitig auf mehrere 10.000 Grad steigen. Das explosionsartige Verdampfen des Wassers löst eine Schockwelle aus, die man in weiterer Folge als Donner wahrnimmt.

Wo findet man Schutz?

Wenn man sich im Freien befindet sollte man hohe sowie generell stromleitende Gegenstände meiden sowie fern vom Wasser bleiben. Am besten ist der Unterschlupf in einem Haus mit verschlossenen Fenstern und Türen oder im Auto. Ist man im Freien, sollte man folgende Notmaßnahmen beachten:

  • Auf den Boden kauern, am besten in einer Mulde oder Senke. Die Beine müssen dabei eng beieinander stehen um die Schrittspannung gering zu halten. Im Notfall ist es jedenfalls besser zu hüpfen, als zu laufen.
  • Niemals unter einzelstehenden Bäumen (ganz egal welche Baumart) oder Stromleitungen Schutz suchen!
  • Im Gebirge: Von Graten und Gipfeln fernhalten und Stahlseile und Skilifte meiden. Nahe einer Felswand gibt es ein relativ sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Höhe der Wand entspricht.
  • Wenn man keinen Donner mehr hört, bedeutet das nicht, dass das Gewitter vorbei ist. Blitze können auch im Umfeld der Gewitterwolke in den Boden einschlagen. Deshalb ist es auch wichtig, dass man nach dem vermeintlich letzten Donner noch für längere Zeit in Sicherheit bleibt.
  • Stets lokale Wetterberichte lesen und die Tour entsprechend planen (nicht auf Apps verlassen). Bei einer erhöhten Gewitterneigung sollte man nur kurze Touren mit Ausstiegs- oder Schutzmöglichkeiten durchführen.
  • Stets den Himmel beobachten: So erkennt man, ob sich in der Nähe mächtige Quellwolken bzw. Gewitter entwickeln.

 

Hitzewelle endet im Westen mit kräftigen Gewittern

Heute im Westen Unwettergefahr, morgen Kaltfront

Mit Annäherung der Kaltfront von Tief HEIKE über der Nordsee steigt heute Nachmittag und Abend die Gewittergefahr von Vorarlberg bis Kärnten und Salzburg markant an. Dabei sind wieder lokale Unwetter zu befürchten, v.a. die großen Regenmengen in kurzer Zeit können dabei wieder zu Problemen wie Muren und Überflutungen führen.

Hier eine Berechnung des ICON-D2-Modells für die Regenmengen am heutigen Sonntag:

Mit Gewittern immense Regenmengen von Vorarlberg bis Kärnten.

Die neue Woche startet von Vorarlberg bis Oberösterreich mit gewittrig durchsetztem Regen, im Osten und Süden dagegen sonnig aufgelockert. Im Laufe des Tages wird es allgemein unbeständig, vor allem im zuvor lange noch sonnigen Südosten bilden sich am Nachmittag kräftige Gewitter. Von West nach Ost liegen die Höchstwerte zwischen 21 und 32 Grad.

Lange Hitzewelle endet

Elf Hitzetage in Serie mit Temperaturen über 30 Grad gab es zuletzt beispielsweise in Klagenfurt, seit dem Messbeginn 1950 war dies damit die längste Serie an heißen Tagen überhaupt. 12 Hitzetage am Stück gab es sogar in Bad Radkersburg, hier reiht sich diese Serie auf Rang 3 ein, der Rekord bleibt bei 15 heißen Tagen am Stück aus dem Jahre 2018 bestehen.

Bei der Gesamtzahl der heißen Tage im heurigen Juli sieht man gut die Hitzewelle im Osten/Südosten/Süden:

Anzahl der Hitzetage im Juli 2024.

In den vergangenen gut zwei Wochen gab es aber nicht nur große Hitze untertags, auch nachts kühlte es nur unwesentlich ab – besonders in den Ballungsräumen. Am Wiener Karlsplatz verzeichneten wir bis zum heutigen Tage schon 16 Tropennächte, in denen der Tiefstwert oberhalb der 20-Grad-Marke lag. In Eisenstadt waren es deren 13, in Graz 6 und in Linz 5.

Hier eine Übersicht der Tropennächte bisher im Juli:

Anzahl der Tropennächte im Juli 2024.

Die weiteren Aussichten

Am Dienstag überwiegen an der Alpennordseite die Wolken, anfangs ziehen einzelne Regenschauer durch. Abseits der Nordalpen geht es meist trocken und besonders im Süden auch freundlich in den Tag. Ab Mittag nimmt vor allem im zentralen und südlichen Bergland die Schauer- und Gewitterneigung zu, ganz im Westen sowie vom Grazer Becken bis ins Weinviertel bleibt es meist trocken und zeitweise sonnig. Je nach Sonne werden 22 bis 30 Grad erreicht.

Der Mittwoch beginnt entlang der Alpennordseite bewölkt mit Regenschauern, im Osten und Süden oft sonnig. Am Nachmittag lockern die Wolken auch entlang der Nordalpen zögerlich auf und es trocknet ab, im Süden sowie vom Waldviertel bis ins Nordburgenland bilden sich noch einmal einzelne Schauer und Gewitter. Gegen Abend beruhigt sich das Wetter generell. 20 bis 28 Grad.

Am Donnerstag halten sich im Bergland anfangs einige Restwolken, entlang der Nordalpen fallen noch ein paar Tropfen. Ab dem Vormittag stellt sich landesweit ein Sonne-Wolken-Mix ein. Die Höchstwerte: 21 bis 27 Grad.

Ab Freitag wieder Hochsommer pur

Am Freitag und dem kommenden Wochenende deuten die Modelle derzeit auf ein Hoch hin.

Temperaturtrend in der neuen Woche.

Damit dürfte der Sonnenschein überwiegen und nur harmlose Wochen sich am Himmel zeigen. Die Gewittergefahr bleibt wohl überschaubar und mit den Temperaturen geht es Stück für Stück wieder in den hochsommerlichen Bereich. Am Freitag werden schon 25 bis 30 Grad erreicht, am Samstag 28 bis 34 Grad und am Sonntag sogar 29 bis 37 Grad!

Ab Samstagabend kräftige Gewitter mit Starkregen in Deutschland

Hitzegewitter in Berlin - VisualHunt.com/justahero

Heute wird es nochmals aufgrund eines abziehenden Hochdruckgebiets drückend heiß und schwül.

Die warme Luftmasse im Westen und in der Mitte wird dann von einer aus Westen sich annähernden Kaltfront ausgeräumt.

Ab der zweiten Nachthälfte gehen vor allem im Westen teils kräftige Gewitter mit der Hauptgefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit nieder. Auch die Gefahr von einzelnen Sturmböen ist gegeben.  Schließlich gehen am Sonntag vor allem in der Mitte des Landes kräftige Gewitter nieder.

Die Maximaltemperaturen am morgigen Sonntag sind dann im Westen deutlich unter denen von Samstag.

Wassertemperaturen am Mittelmeer und in Deutschland

Nordsee im Sommer - Günter Hentschel | VisualHunt

Eine festgefahrene Wetterlage sorgt seit Wochen für eine Zweiteilung Europas. Im Nordwesten herrscht kühles, unbeständiges Wetter, nach Südosten zu macht sich hingegen anhaltende Hitze bemerkbar. Diese Situation wirkt sich schon seit längerer Zeit auf die Wassertemperaturen der Osthälfte des Mittelmeerraumes aus. Östlich der Italienischen Halbinsel rücken die 30 Grad immer öfter in Reichweite.

Aktuelle Wassertemperaturen knapp unter der Oberfläche im Mittelmeerraum - https://marine.copernicus.eu/
Aktuelle Wassertemperaturen knapp unter der Oberfläche im Mittelmeerraum – https://marine.copernicus.eu/

Im Vergleich zum langjährigen Mittel ist die Situation dramatisch. Vor allem die Adria erlebt aktuell eine von Experten genannte „marine Hitzewelle“. Hier liegen die Wassertemperaturen seit mehreren Tagen verbreitet um 4 bis 6 Grad über der Normalität.

Aktuelle Temperaturanomalien im Mittelmeerraum - https://marine.copernicus.eu/
Aktuelle Temperaturanomalien im Mittelmeerraum – https://marine.copernicus.eu/

Im Zusammenhang mit dem nassen Frühsommer und der damit verbundenen Zufuhr von Stoffen durch die Flüsse sorgt das warme Wasser für eine Vermehrung von Algen, die sich in den letzten Tagen insbesondere an der oberen Adria bemerkbar machte. Je nach Windrichtung sind entweder die Küstenregionen rund um Rimini oder die Region rund um Istrien besonders betroffen.

Proliferation von Algen (weißliche/gelbliche Linie, zum Vergrößern Bild anklicken) knapp vor der Küste nördlich von Rimini in der vergangenen Woche - Sentinel Hub Copernicus, Sentinel 2 Satellit https://apps.sentinel-hub.com/
Vermehrung von Algen (weißliche/gelbliche Linie, zum Vergrößern Bild anklicken) knapp vor der Küste nördlich von Rimini in der vergangenen Woche – Sentinel Hub Copernicus, Sentinel 2 Satellit https://apps.sentinel-hub.com/

Wassertemperaturen in Deutschland

Auch die Nord- und Ostsee weisen leicht überdurchschnittlichen Wassertemperaturen auf. Mit rund 20 Grad in den mildesten Abschnitten ist aber hier ein Sprung ins Wasser noch richtig erfrischend.

Aktuelle Wassertemperaturen knapp unter der Oberfläche zwischen Nord- und Ostsee - https://marine.copernicus.eu/
Aktuelle Wassertemperaturen knapp unter der Oberfläche zwischen Nord- und Ostsee – https://marine.copernicus.eu/

Bei den Seen im Landesinneren ändert sich die Lage kaum. Verbreitet liegen die Wassertemperaturen über dem Durchschnitt und meist zwischen 21 und 26 Grad.

Am Starnberger See steigt die Wassertemperatur allmählich in den Rekordbereich - https://www.nid.bayern.de
Am bayerischen Starnberger See steigt die Wassertemperatur allmählich in den Rekordbereich – https://www.nid.bayern.de

Wassertemperaturen in Österreich und am Mittelmeer

Der wunderschöne Wörthersee im Sommer © Robert Orasch / Wörthersee-Rosental Tourismus

Eine festgefahrene Wetterlage sorgt seit Wochen für eine Zweiteilung Europas. Im Nordwesten herrscht kühles, unbeständiges Wetter, nach Südosten zu macht sich hingegen anhaltende Hitze bemerkbar. Diese Situation wirkt sich schon seit längerer Zeit auf die Wassertemperaturen der Osthälfte des Mittelmeerraumes aus. Östlich der Italienischen Halbinsel rücken die 30 Grad immer öfter in Reichweite.

Aktuelle Wassertemperaturen knapp unter der Oberfläche im Mittelmeerraum - https://marine.copernicus.eu/
Aktuelle Wassertemperaturen knapp unter der Oberfläche im Mittelmeerraum – https://marine.copernicus.eu/

Im Vergleich zum langjährigen Mittel ist die Situation dramatisch. Vor allem die Adria erlebt aktuell eine von Experten genannte „marine Hitzewelle“. Hier liegen die Wassertemperaturen seit mehreren Tagen verbreitet um 4 bis 6 Grad über der Normalität.

Aktuelle Temperaturanomalien im Mittelmeerraum - https://marine.copernicus.eu/
Aktuelle Temperaturanomalien im Mittelmeerraum – https://marine.copernicus.eu/

Im Zusammenhang mit dem nassen Frühsommer und der damit verbundenen Zufuhr von Stoffen durch die Flüsse sorgt das warme Wasser für eine Vermehrung von Algen, die sich in den letzten Tagen insbesondere an der oberen Adria bemerkbar machte. Je nach Windrichtung sind entweder die Küstenregionen rund um Rimini oder die Region rund um Istrien besonders betroffen.

Proliferation von Algen (weißliche/gelbliche Linie, zum Vergrößern Bild anklicken) knapp vor der Küste nördlich von Rimini in der vergangenen Woche - Sentinel Hub Copernicus, Sentinel 2 Satellit https://apps.sentinel-hub.com/
Vermehrung von Algen (weißliche/gelbliche Linie, zum Vergrößern Bild anklicken) knapp vor der Küste nördlich von Rimini in der vergangenen Woche – Sentinel Hub Copernicus, Sentinel 2 Satellit https://apps.sentinel-hub.com/

Wassertemperaturen der heimischen Seen

Auch die Seen in Österreich spüren die zunehmend heiße Phase dieses Sommers. Auch ohne Extreme liegen die Temperaturen seit mehreren Tagen primär in der Südosthälfte des Landes weit über dem Durchschnitt.

Die Wassertemperatur des Neusiedlersees liegt auf Rekordniveau und hat schon die 30 Grad mehrmals überschritten - https://wasser.bgld.gv.at/
Die Wassertemperatur des Neusiedlersees liegt auf Rekordniveau und hat schon die 30 Grad mehrmals überschritten – https://wasser.bgld.gv.at/

Es überrascht also niemanden, dass nahezu alle Seen vom Salzburger Land ost- südostwärts überdurchschnittlich warm sind. Meist liegen die Temperaturen dabei bei badetauglichen 21 bis 26 Grad. Noch extremer geht es nur am sehr seichten und auch im Hitze-Hotspot platzierten Neusiedlersee: Hier wurden in den vergangenen Tagen schon 31 Grad erreicht.

Am Wörthersee liegt die Wassertemperatur auf einem rekordverdächtig höhen Niveau - https://hydrographie.ktn.gv.at/
Am Wörthersee liegt die Wassertemperatur auf einem rekordverdächtig hohen Niveau – https://hydrographie.ktn.gv.at/
Auch im Salzkammergut liegen die Temperaturen von allen Seen über dem langjährigen Mittel, hier zum Beispiel am Fuschlsee - https://www.salzburg.gv.at/
Auch im Salzkammergut liegen die Temperaturen von allen Seen über dem langjährigen Mittel, hier zum Beispiel am Fuschlsee – https://www.salzburg.gv.at/

In Vorarlberg und Tirol war der Sommer bislang eher durchschnittlich temperiert und unbeständig. Dies führt aktuell zu Wassertemperaturen des Bodensees im Bereich des langjährigen Mittels knapp über 20 Grad.

Am Bodensee ist die Wassertemperatur eher durchschnittlich - https://vorarlberg.at/
Am Bodensee ist die Wassertemperatur eher durchschnittlich – https://vorarlberg.at/

 

Rückblick: Am Freitag heftige Gewitter mit großem Hagel, Sturm und Starkregen

Gewitter

+++ Update 20:30 Uhr +++

Die kräftigsten Gewitter sind nach Osten abgezogen. Im Westen gehen in der Nacht noch weitere nieder, dann ist nur mehr mit Starkregen zu rechnen. Mit dem Blitzablauf bedanken wir uns für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen noch einen angenehmen Abend.

Blitzablauf am Freitag, den 12.7.2024 © nowcast/UBIMET

+++ Update 19:50 Uhr +++

Gewitteraufzug in Reutte im Außerfern.

 

+++ Update 19:30 Uhr +++

 

+++ Update 19:00 Uhr +++

Eine weitere Gewitterstaffel zieht nun im Westen des Landes auf. Auch hier muss am Abend noch mit Unwettern gerechnet werden.

+++ Update 18:30 Uhr +++

Die Gewitterlinie von Wiener Neustadt aus gesehen.

Panorama der Gewitterlinie am Alpenostrand © https://aviationacademy.panomax.com/

+++ Update 18:25 Uhr +++

Derzeit steuert eine Gewitterlinie auf Wien und das Wiener Becken zu. Dabei besteht die Gefahr von Sturm und Starkregen.

Radarbild von 18:10 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 18:15 Uhr +++

Sehr beachtlich, bereits mehr als 145.000 Blitze seit Mitternacht.

Die Summe aller Blitze aufgeschlüsselt für jedes Bundesland seit Mitternacht © nowcast/UBIMET

+++ Update 17:55 Uhr +++

Auch in der Buckligen Welt wird es nun interessant, von Südwesten nähert sich hier die Gewitterlinie.

Gewitteraufzug in der Buckligen Welt © Marcus Rubel

+++ Update 17:35 Uhr +++

In Wien ist inzwischen der ‚berühmte‘ Westwind aufgekommen. Dabei wurde an der Hohen Warte eine Böe von 78 km/h gemessen.

 

+++ Update 17:30 Uhr +++

An der Station St. Radegund in der Steiermark wurden 97 km/h gemessen.

+++Update 17:15 Uhr +++

Bild der Gewitterzelle bei Stockerau © Storm Science Austria

+++ Update 17:00 Uhr +++

Gewitter bei Göllersdorf (NÖ) © Storm Science Austria

+++ Update 16:45 Uhr +++

In Zeltweg im oberen Murtal wurde eine orkanartige Böe von 111 km/h gemessen.

+++ Update 16:40 Uhr +++

Beindruckendes Bild aus Niederösterreich.

Bild der Gewitterzelle bei Ziersdorf © Storm Science Austria

+++ Update 16:15 +++

Anbei ein aktuelles Bild des Gewitters in Fels am Wagram.

Gewitter bei Fels am Wagram. © Storm Science Austria

+++ Update 16:05 +++

Anbei eine Auswahl der stärksten Windspitzen in der vergangenen Stunde:

  • 92 km/h Weitensfeld (K)
  • 84 km/h Weyer (OÖ)
  • 78 km/h Windischgarsten (OÖ)
  • 76 km/h Amstetten (NÖ)
  • 75 km/h Melk (NÖ)
  • 71 km/h Wieselburg (NÖ)
  • 70 km/h Klagenfurt (K)
Gewitter bei Herzogenburg (NÖ). © Storm Science Austria

+++ Update 15:55 +++

Auch im Oberen Waldviertel wird nun Hagel gemeldet.

+++ Update 15:50 +++

Im Mostviertel gibt es erste Meldungen von Hagel um 5 cm, wie etwa in Rosenau am Sonntagberg (Bezirk Amstetten). Dieses Gewitter zieht nun über den Großraum Wieselburg hinweg, zudem ist vorlaufend bei St. Pölten ein weiteres kräftiges Gewitter entstanden.

webcam.neustadtl.gv.at
© WieselCam

+++ Update 15:45 +++

Ein umfangreicher Gewittercluster mit mehreren Kernen liegt derzeit quer über Österreich. Die stärksten Zellen ziehen weiterhin über das nördliche Unterkärnten sowie über das Mostviertel ostwärts hinweg. In Weitensfeld in Kärnten wurden soeben schwere Sturmböen bis 92 km/h gemessen!

Satellitenbild und Blitze.

+++ Update 15:30 +++

Sowohl in den Gurktaler Alpen als auch im südlichen Mostviertel herrscht derzeit höchste Warnstufe! In Kärnten stellen weiterhin Sturm und Starkregen die Hauptgefahren dar, in Niederösterreich ist lokal auch teils großer Hagel zwischen 3 und 5 cm dabei!

+++ Update 15:20 +++

Die Gewitter im Norden Kärntens haben sich verstärkt, ein intensiven Gewitter zieht aktuell mit Starkregen und Sturmböen über die Gurktaler Alpen ost- bis nordostwärts (in Arriach wurden soeben Böen bis 71 km/h gemessen)! Das Gewitter im Mostviertel ist ebenfalls sehr kräftig, hier besteht die Gefahr von Sturmböen und teils großem Hagel (in Weyer wurden soeben Böen bis 84 km/h gemessen!

Aktuelles Radarbild © ACG/UBIMET

+++ Update 15:10 +++

Das kräftige Gewitter im Raum Steyr greift derzeit auf das westliche Mostviertel über. Weitere vorlaufende Gewitter sind im Raum Krems sowie im nördlichsten Waldviertel unterwegs. Im Osten ist die Luft drückend schwül, die Taupunkte liegen hier verbreitet zwischen 20 und 22 Grad. Wärmste Landeshauptstadt ist aktuell St. Pölten mit 34 Grad.

Quellwolken über Unterkärnten.

+++ Update 14:50 +++

Aus dem Traunviertel gibt es erste Meldungen von Hagel um 3 cm. Örtlich regnet es hier zudem extrem intensiv, mancherorts wie etwa in Micheldorf und Ebensee wurden 32 bzw. 34 mm in weniger als einer Stunde gemessen.

+++ Update 14:30 +++

Das Gewitter im Traunviertel hat sich weiter verstärkt und zieht in Richtung Steyr. Vorsicht vor Hagel, Starkregen und stürmischen Böen!

Webcam Stadt Steyr Panocam

+++ Update 14:20 +++

Anbei die höchsten gemessenen Windspitzen in den vergangenen drei Stunden:

  • 81 km/h Kornat (K)
  • 68 km/h Weissensee (K)
  • 66 km/h Micheldorf (OÖ)
  • 66 km/h Bad Mitterndorf (ST)
  • 62 km/h Hermagor (K)

Die stärksten Gewitter in Kärnten befinden sich aktuell knapp nördlich von Spittal an der Drau sowie im Gailtal. Die Hauptgefahren stellen hier stürmische Böen und Starkregen dar.

+++ Update 14:00 +++

Ein kräftiges Gewitter ist bei Micheldorf in Oberösterreich entstanden und zieht in nordöstliche Richtung. Vorsicht vor Hagel und Starkregen!

Radar um 14 Uhr. © ACG/UBIMET

+++ Update 13:40 +++

Anbei die Region, in der wir in den kommenden Stunden die stärksten Gewitter erwarten. Im Laufe des Abends können die Gewitter dann auch auf das östliche Flachland übergreifen, zudem sind auch ganz im Westen weitere Gewitter möglich.

+++ Update 13:25 +++

Die stärksten Gewitter nehmen aktuell Kurs auf das Gailtal in Kärnten sowie aus das Salzkammergut in Oberösterreich.

Radar um 11:15 Uhr. © ACG/UBIMET

+++ Update 13:15 +++

Im Dachstein-Gebiet entstehen derzeit vorlaufende Gewitter. Diese können sich in der feuchtwarmen, energiereichen Luft rasch verstärken und ins Salzkammergut ziehen.

In der Osthälfte schein noch verbreitet die Sonne, ganz im Westen kommt sie auch bald wieder zum Vorschein.

In Kornat (Lesachtal) wurden vergangene Stunde Sturmböen bis 81 km/h gemessen.

+++ Update 13:00 +++

Die meisten Blitze werden aktuell im südlichen Flachgau bei Hintersee sowie im Grenzbereich zwischen Osttirol und Oberkärnten erfasst. Lokal regnet es kräftig, etwa in Weitlanbrunn in Osttirol wurden 24 mm in weniger als zwei Stunden gemessen, vorerst hält sich die Unwettergefahr aber noch in Grenzen.

+++ Update 12:30 +++

Im Salzburger Land und in Osttirol fällt derzeit teils gewittrig durchsetzter Regen. In der kommenden Stunde nimmt die Gewitterbereitschaft dann vor allem im Salzkammergut sowie in Oberkärnten zu.

+++ Update 12:00 +++

Erste Gewitter ziehen derzeit über Osttirol und den Pinzgau hinweg und in Nordtirol fällt Regen. Es handelt sich dabei um Ausläufer der kräftigen Gewitter über den Italienischen Alpen, welche mit der südwestlichen Höhenströmung in abgeschwächter Form über die Alpen gedrückt werden. In der Osthälfte ist es dagegen sonnig und schwül. Die Temperaturen in den Landeshauptstädten liegen aktuell zwischen 19 Grad in Innsbruck und gut 30 Grad in Wien.

Infrarot-Satellitenbild um 12 Uhr. In der Osthälfte scheint noch verbreitet die Sonne, in Italien und am Alpenhauptkamm gehen Gewitter nieder.

+++ Überblick +++

Österreich gerät derzeit zunehmend unter den Einfluss eines Tiefs namens „Frieda“, was in Zusammenspiel mit der schwülwarmen bis -heißen Luft vor allem im Berg- und Hügelland bereits für eine erhöhte Gewitterneigung sorgt. Am Freitag verlagert sich der Kern des Tiefs von Nordfrankreich in den Nordwesten Deutschlands und an der Südostflanke des Tiefs muss man regional mit einer erhöhten Unwettergefahr rechnen.

Am Freitag gerät Mitteleuropa unter den Einfluss eines Tiefs namens „Frieda“.

Im äußersten Westen sowie örtlich auch im östlichen Flachland gehen am Freitag bereits in den Morgenstunden Schauer und lokale Gewitter nieder. Am Vormittag lockern die Wolken im Osten langsam auf, während sich in Nordtirol schauerartiger Regen ausbreitet. Am Nachmittag herrscht dann vom Salzburger Land über Oberösterreich bis in den Westen Niederösterreichs erhöhte Unwettergefahr, örtlich sind hier heftige Gewitter mit großem Hagel, Starkregen und Sturmböen möglich! Im Westen steigt die Gewittergefahr nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung ab dem späten Nachmittag ebenfalls wieder an, in Nacht auf Samstag ist im Norden dann eine zweite Runde an Gewittern möglich. Weitgehend trocken bleibt es nur abseits der Berge von Unterkärnten über die Südsteiermark bis ins Burgenland. Die Höchstwerte liegen von West nach Ost zwischen 21 und 35 Grad.

Am Freitag herrscht regional Unwettergefahr. © www.uwz.at

Tief FRIEDA sorgt für turbulenten Freitag in Deutschland

In den letzten Wochen hat sich ein durchaus interessantes Muster beim Wetter eingestellt. Dabei ziehen immer wieder kleine Tiefs von Westeuropa her teils über Deutschland in Richtung Skandinavien. Auf ihrer Vorderseite gelangt dann instabil geschichtete Mittelmeerluft zu uns und somit sind kräftige Schauer und Gewitter nicht fern. Lediglich im Nordwesten des Landes ist die Abfolge meist ungünstig für Gewitter.

Tief FRIEDA

Ablauf bis Freitagmorgen

Derzeit (Donnerstagnachmittag) liegt das Tief noch über der Biskaya. In den kommenden Stunden verlagert sich der Tiefkern allmählich in die Mitte Frankreichs. Damit dreht die Strömung über der Südhälfte Deutschlands im Vorfeld auf Süd und die instabile Luft, die derzeit über den Alpen liegt, wird wieder nordwärts geführt. Dabei werden entlang der Warmfront erste kräftige Gewitter in dem der Front zugehörigen Regengebiet eingelagert sein. Dabei besteht vor allem die Gefahr von örtlichem Starkregen.

Freitagvormittag

Am Vormittag zieht die Warmfront samt eingelagerter Gewitter von Nordrhein-Westfalen weiter nach Niedersachsen. Zudem sind auch in Hessen und Rheinland-Pfalz weitere Schauer und Gewitter zu erwarten. Dabei muss ebenfalls mit Starkregen und kleinem Hagel gerechnet werden. Währenddessen schiebt sich der Tiefkern in die Mitte des Landes. Auf seiner Westseite wird in einem schmalen Streifen auch ungewittriger Starkregen fallen.

Freitagmittag

Um die Mittagszeit werden sich schließlich vom östlichen Niedersachsen bis nach Brandenburg und dem Oberrhein kräftiger werdende Gewitter bilden. Zudem gehen nun auch zwischen Ostsee und Elbe weitere nieder. Der zweite Schwerpunkt wird entlang der Alpen sein. Hier sind ebenfalls kräftige Zellen zu erwarten.

Freitagnachmittag und -abend

Am Nachmittag sind schließlich vor allem im Süden und Osten des Landes Unwetter mit Sturm und Hagel zu erwarten. Hier ist die Labilität am größten und auch ansonsten sind die Bedingungen gut (für Experten: hohe Scherungswerte). In der Nacht auf Samstag ziehen die Gewitter schließlich nach Nordosten ab und im Süden fällt noch gewittrig durchsetzter Regen.

Die folgende Graphik fasst noch einmal die Gefahrengebiete zusammen.

Gefahrengebiete am Freitag © uwr/UBIMET

Ab Mittwoch in Österreich neuerlich schwere Gewitter

Gewitter mit mächtiger Böenfront in Oberösterreich am vergangenen Wochenende - P. Wölflingseder, UBIMET

Noch bis Dienstag gestaltet sich das Wetter in Österreich unter Zwischenhocheinflusses meist ruhig. Nur lokal (primär im Bergland) sind isolierte Hitzegewitter möglich. Am Mittwoch streift uns aber eine Kaltfront über Deutschland. Diese verbleibt dann als verwellende Luftmassengrenze zumindest bis Freitag über Mitteleuropa. Sie trennt sehr heiße Luft subtropischen Ursprungs im Südosten von kühlerer Atlantikluft im Nordwesten. Primär im Osten und Süden Österreichs muss man somit bis zum Wochenende mit einer markanten Hitzewelle und Höchstwerten zwischen 30 und 35 Grad rechnen. In weiten Teilen des Landes bilden sich ab Mittwoch und voraussichtlich bis Freitag in der feucht-warmen Luft heftige Gewitter mit Unwetterpotential.

Animation der Temperatur in rund 1500 m Höhe (rot/violett = heiß, grün = kühl) und der Wetterlage (weiße Linien mit Tiefs und Hochs) für die Woche bis zum Freitagnacht - UBIMET, ECMWF IFS Modell
Animation der Temperatur in rund 1500 m Höhe (rot/violett = heiß, grün = kühl) und der Wetterlage (weiße Linien mit Tiefs und Hochs) für die Woche bis zum Freitagnacht – UBIMET, ECMWF IFS Modell

Am Mittwoch geht es im Westen schon am Vormittag mit Schauern und Gewittern los. Tagsüber breiten sich diese auf weite Landesteile aus, bis zum Abend trocken könnte es eventuell nur im äußersten Südosten bleiben. Dabei fallen die Gewitter oft kräftig aus und bringen nennenswerten Hagel, Starkregen und Sturmböen mit sich.

Prognostizierte Gewittergefahr am Mittwoch - www.uwz.at
Prognostizierte Gewittergefahr am Mittwoch – www.uwz.at

Der Donnerstag hat wieder erhöhte Unwettergefahr im Gepäck. Vor allem in der zweiten Tageshälfte sind ausgehend vom Berg- und Hügelland teils schwere Gewitter mit mittelgroßem Hagel, Starkregen und Sturmböen in Sicht. Im östlichen und südöstlichen Flachland kommt es aber nur sehr lokal zu Unwettern.

Prognostizierte Gewittergefahr am Donnerstag - www.uwz.at
Prognostizierte Gewittergefahr am Donnerstag – www.uwz.at

Am Freitag ist Österreich schließlich zweigeteilt: Im Südosten geht es bis zum Abend trocken und heiß durch den Tag. Aus Westen breiten sich hingegen tagsüber heftige Gewitter aus, die am Abend auch den Norden erreichen. Dabei besteht aus jetziger Sicht eine extreme Unwettergefahr: Orkanböen, sehr großer Hagel und Überflutungen sind möglich!

Prognostizierte Gewittergefahr am Freitag - www.uwz.at
Prognostizierte Gewittergefahr am Freitag – www.uwz.at

Am Wochenende geht es aus jetziger Sicht zwar verbreitet unbeständig weiter, die unwetterträchtige Luftmasse wird aber immer mehr nach Südosten gedrängt. Somit sind dann Schwergewitter samt Hagel und Sturmböen nach derzeitigem Stand nur noch von Kärnten über die Südsteiermark bis ins Burgenland zu erwarten.

Im Laufe der Woche wiederholt Gewitter in Deutschland

Hitzegewitter in Berlin - VisualHunt.com/justahero

Noch bis Dienstag gestaltet sich das Wetter in Deutschland unter Zwischenhocheinfluss meist ruhig. Bereits in der Nacht auf Mittwoch erreicht aber eine Kaltfront die Bundesrepublik. Diese verbleibt dann als verwellende Luftmassengrenze zumindest bis Freitag über uns. Sie trennt sehr heiße Luft subtropischen Ursprungs im Südosten von kühlerer Atlantikluft im Nordwesten. Primär im Osten und Süden Deutschlands muss man somit ab Mittwoch und voraussichtlich bis Freitag immer wieder mit feucht-warmen Bedingungen und vor allem mit drohenden Unwettern durch heftige Gewitter rechnen.

Animation der Temperatur in rund 1500 m Höhe (rot/violett = heiß, grün = kühl) und der Wetterlage (weiße Linien mit Tiefs und Hochs) für die Woche bis zum Freitagnacht - UBIMET, ECMWF IFS Modell
Animation der Temperatur in rund 1500 m Höhe (rot/violett = heiß, grün = kühl) und der Wetterlage (weiße Linien mit Tiefs und Hochs) für die Woche bis Freitagnacht – UBIMET, ECMWF IFS Modell

In der Nacht auf Mittwoch breiten sich erste, kräftige Gewitter ausgehend von Frankreich und den Benelux-Staaten auf Westdeutschland aus. Lokal kann es dabei kräftig regnen, aber auch mittelgroßer Hagel und teils stürmisch auffrischender Wind sind möglich.

Prognostizierte Gewittergefahr am Dienstag - www.uwr.de
Prognostizierte Gewittergefahr am Dienstag – www.uwr.de

Am Mittwoch tagsüber verlagert sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit in den Osten und Süden von Deutschland. Dann sind von Ba-Wü und Bayern bis zur Ostsee verbreitet schwere Gewitter einzuplanen. Örtlich besteht Unwettergefahr durch Starkregen, großen Hagel und stürmischen Wind.

Prognostizierte Gewittergefahr am Mittwoch - www.uwr.de
Prognostizierte Gewittergefahr am Mittwoch – www.uwr.de

Der Donnerstag bringt zunächst primär im Osten des Landes teils kräftige Gewitter mit Hagel und Sturmböen. Am Abend und in der Folgenacht breiten sich aber auch im Südwesten neuerlich schwere Gewitter aus. Sie können selbst nachts nennenswerten Hagel und Sturmböen mit sich bringen.

Prognostizierte Gewittergefahr am Donnerstag - www.uwr.de
Prognostizierte Gewittergefahr am Donnerstag – www.uwr.de

Am Freitag herrscht schließlich über weiten Teilen des Landes eine erhöhte Unwettergefahr durch kräftige Gewitter. Nach derzeitigem Stand muss man aber erneut im Osten und Südosten mit den heftigsten Gewitterzellen rechnen. Hier sind sogar Orkanböen und großer bis sehr großer Hagel möglich und es kann gebietsweise zu schweren Überflutungen kommen!

Prognostizierte Gewittergefahr am Freitag - www.uwr.de
Prognostizierte Gewittergefahr am Freitag – www.uwr.de

Am Wochenende geht es aus jetziger Sicht zwar unbeständig weiter, die unwetterträchtige Luftmasse wird aber immer mehr in Richtung Osten/Südosten Europas gedrängt. Die Gefahr von schweren Gewitter geht somit in Deutschland nach derzeitigem Stand vorübergehend zurück.

Rückblick: Gewitter sorgten am Samstag v.a. in Oberösterreich für Sturm

+++ Letztes Update +++

Zusammenfassung der stärksten Windböen: In Oberösterreich hat der Sturm für zahlreiche Feuerwehreinsätze durch umstürzende Bäume bzw. mitunter auch aufgrund von abgedeckten Dächern gesorgt.

Besonders Oberösterreich wurde von den Unwettern getroffen. © UBIMET
Gewitter
Ankunft der Böenfront in Kronstorf (Linz-Land). © C. Lehner

+++ Update 21:10 Uhr

Durch die Gewitter hat es stark abgekühlt. Während etwa in Wolfsegg 16 Grad gemessen werden, hat es im Osten noch nahe 30 Grad.

Derzeit große Temperaturunterschiede zwischen West und Ost. © UBIMET

+++ Update 20:55 Uhr +++

Die Gewitter samt schweren Sturmböen erreichen jetzt das westliche Niederösterreich, in Enns etwa wurden 100 km/h gemessen. In weiterer Folge werden sich die Gewitter aber abschwächen, im Vorfeld dieser sind mit einer Druckwelle im Alpenvorland weiterhin stürmische Böen um 70-80 km/h zu erwarten. Dementsprechend haben wir zu den bestehenden Gewitterwarnungen auch Windwarnungen gesetzt.

Die Gewitter erreichen jetzt das westliche Niederösterreich. © UBIMET

+++ Update 20:15 Uhr +++

In den nächsten Minuten wird das Unwetter auf Linz treffen, dabei ist neben Starkregen und Hagel auch mit teils schweren Sturmböen zu rechnen, in Wolfsegg wurden zuletzt 105 km/h, in Wels 96 km/h gemessen.

Das Unwetter zieht aktuell auf die Landeshauptstadt Linz zu. © linz.it-wms.com/wmspanoviewer

+++ Update 20:00 Uhr +++

Aktuellen Berichten zufolge wurde der Campingplatz des Electric Love Festivals schwer getroffen. Glücklicherweise konnte der Platz zuvor geräumt werden. Einer unserer Meteorologen ist vor Ort und hat vor dem Ereignis rechtzeitig gewarnt.

+++ Update 19:45 Uhr +++

Kürzlich ist in Vöcklabruck eine 98 km/h Sturmböe gemessen worden. Bemerkenswert ist auch die nahezu Windstille östlich der Gewitter, etwa in Linz und Wels.

Ruhe vor dem Sturm östlich der Unwetter © UBIMET

+++ Update 19:30 Uhr +++

Die Gewitterlinie hat sich inzwischen verstärkt und zieht weiter entlang des Alpenvorlandes, unter anderem etwa im Hausruckviertel.

Blick Richtung Südwesten (Steinerkirchen) © wetter-hausruckviertel.at

+++ Update 19:00 Uhr +++

Salzburg Flughafen meldete 70 km/h, obwohl die Stadt nicht direkt vom Gewitter getroffen wurde. Im Vorfeld vom kräftigen Gewitter im Innviertel sind noch stärkere Böen möglich. Hier ein aktuelles Foto bei Aspach:

Aktuell gut strukturiertes Gewitter mit Böenfront bei Aspach erkennbar. © StormScienceAustria

+++ Update 18:45 Uhr +++

Nördlich von Salzburg sieht aktuell das kräftige Gewitter samt Sturmböen über das Innviertel.

Blick auf das kräftige Gewitter Richtung Innviertel.

+++ Update 18:30 Uhr +++

Auch der Stadt Salzburg werden sich in den nächsten Minuten teils heftige Gewitter nähern, wie dieses Webcamfoto vom Gaisberg zeigt.

Aktuelles Webcamfoto vom Gaisberg aus gesehen. © Panomax

+++ Update 18:25 Uhr +++

Aktuell (18:20 MESZ) wurden in Mühldorf an der Inn mit den Gewittern 99 km/h gemessen. Auch rund um dem Chiemsee sind stürmische Böen verzeichnet worden.

Sturmböen aktuell in Bayern. © UBIMET

+++ Update 18:00 Uhr +++

Achtung: Nordöstlich von Rosenheim hat sich die Zelle soeben verstärkt, diese erfasst in der nächsten halben Stunde bis Stunde das Innvierte. Es sind neben Starkregen und Hagel auch Sturmböen möglich.

Aktuell kräftiges Gewitter westlich von Oberösterreich. © UBIMET

+++ Update 17:00 Uhr +++

Auf bayrischer Seite bilden sich aktuell immer mehr Gewitter mit Starkregen und stürmischen Böen. Diese ziehen in den nächsten Stunden weiter ostwärts Richtung Flachgau und Innviertel.

Die Gewitter haben mittlerweile München erfasst.
Aktuell Starkregen in München © Fotowebcam

+++ Update 16:30 Uhr +++

Im nördlichen Alpenvorland, dort wo am Abend die stärksten Windböen mit den durchziehenden Gewittern erwartet werden, ist der Wind momentan österreichweit am schwächsten:

Aktuelle Windmessungen der letzten Stunde um 16:30 MESZ © UBIMET

+++ Update 16:10 Uhr +++

Die stärksten Windböen wurden bisher nur im Vorfeld der Kaltfront gemessen:

Momentan im Vorfeld der Kaltfront lebhafter bis kräftiger Wind aus südlichen Richtungen.

+++ Update 16:00 Uhr +++

In Anbetracht der Wetterlage und möglichen Unwettern werden wir für ein paar Stunden mittels eines Live-Tickers über die aktuellen Entwicklungen berichten. Noch ist auf österreichischer Seite alles ruhig, doch über Bayern sind bereits kräftige Gewitter unterwegs und bringen nicht selten Sturmböen. Östlich von Nürnberg wurden zuletzt etwa 85 km/h sowie knapp 29 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde gemessen.

Satellitenbild kurz vor 16 Uhr MESZ – EUMETSAT, UBIMET

 

+++ ursprünglicher Blog zum Thema +++

An der Vorderseite der aufziehenden Kaltfront des Nordseetiefs DELIA ziehen im Nordosten Frankreichs bereits die ersten Gewitter auf. In den Mittagsstunden nimmt die Gewittergefahr auch im Westen Österreichs mit Annäherung der Störung allmählich zu.

Satellitenbild um 9 Uhr MESZ - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild um 9 Uhr MESZ – EUMETSAT, UBIMET

Etwaige Gewitterzellen wachsen heute in der feucht-warmen Luft schnell und verlagern sich unter Verstärkung von Westösterreich in Richtung westlichen Donauraum bzw. oberösterreichischen Voralpen.

Gewittergefahr im Laufe des Samstags bis in die Folgenacht - www.uwz.at
Gewittergefahr im Laufe des Samstags bis in die Folgenacht – www.uwz.at

Die Bedingungen fördern heute unwetterartige Entwicklungen. Etwaige Gewitter gehen somit mit heftigem Starkregen, Hagel bis 2-3 cm und vor allem im westlichen Donauraum auch schweren bis orkanartigen Sturmböen bis 100-110 km/h nieder.

Animation der stündlichen Niederschläge am Samstagnachmittag und -abend - DWD ICON-D2 Modell, UBIMET
Animation der stündlichen Niederschläge am Samstagnachmittag und -abend – DWD ICON-D2 Modell, UBIMET

Der mit den Gewittern stürmisch auffrischende Westwind könnte im Donauraum schneller nach Osten vorankommen als die Gewitter selbst. In Richtung Mostviertel/Wachau, später auch im Tullnerfeld muss man somit am späten Abend auch ohne Gewittertätigkeit mit Böen um 70-90 km/h aus West rechnen.

Prognostizierte Spitzenböen in km/h am Samstagnachmittag und -abend - DWD ICON-D2 Modell, UBIMET
Prognostizierte Spitzenböen in km/h am Samstagnachmittag und -abend – DWD ICON-D2 Modell, UBIMET

Im Westen auch nachts einzelne Gewitter

Schauer und Gewitter gehen in der Nacht auf Sonntag primär in bzw. rund um Nordtirol allmählich in teils gewittrig durchsetzten Regen über. Nach den Gewittern am Samstagnachmittag kommen dann noch verbreitet 30-50 l/m² Regen zusammen, lokal sind aber auch bis zu 70 l/m² binnen weniger Stunden möglich. Da die Schneefallgrenze durchgehend sehr hoch bleibt (bei 3000-3500 m), werden einige Flusspegel bis Montag deutlich steigen, an kleineren Flüssen sind lokale Ausuferungen zu befürchten.

Prognostizierte Regenmenge [l/m²] in 24 Stunden bis Sonntagnacht - DWD ICON-D2 Modell, UBIMET
Prognostizierte Regenmenge [l/m²] in 24 Stunden bis Sonntagnacht – DWD ICON-D2 Modell, UBIMET

Am Samstag in Deutschland schwere Gewitter und Unwetter

Unwetter

Im Vorfeld des Nordseetiefs DELIA haben sich am Samstagvormittag über Frankreich bereits zahlreiche Gewitter gebildet, die sich aktuell auf den Weg in Richtung Deutschland und Schweiz machen.

Satellitenbild um 9 Uhr MESZ - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild um 9 Uhr MESZ – EUMETSAT, UBIMET

Gegen Mittag steigt somit das Gewitterrisiko ausgehend von Baden-Württemberg rasch an. Gleichzeitig entstehen auch in der Mitte und im Norden Deutschlands neue Gewitter, die sich unter Verstärkung ebenfalls ostwärts verlagern. Die Unwettergefahr ist in der zweiten Samstaghälfte somit im Osten und Süden des Landes am Höchsten.

Gewittergefahr im Laufe des Samstags bis in die Folgenacht - www.uwr.de
Gewittergefahr im Laufe des Samstags bis in die Folgenacht – www.uwr.de

Von der Schwäbischen Alb und den Bayerischen Alpen über Bayern und die neuen Bundesländer bis zur Ostsee ist somit in den Nachmittags- und Abendstunden mit lokalen Sturmböen bis 80-90 km/h, Starkregen und mittelgroßem Hagel zu rechnen. Entlang des Inns in Bayern sowie auch im Lausitzer Bergland in Sachsen besteht örtlich sogar die Gefahr von orkanartigen Sturmböen bis 100-110 km/h, heftigem Starkregen und großem Hagel bis etwa 3 cm Durchmesser.

Spitzenböen [km/h] in 6 Stunden am Samstagabend - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Spitzenböen [km/h] in 6 Stunden am Samstagabend – ECMWF IFS Modell, UBIMET
Zudem zieht der Kern des Tiefs DELIA am Samstagabend knapp nordwestlich von Helgoland und Sylt vorbei. Dabei muss man an der Nordsee in exponierten Lagen kurzzeitig mit teils schweren Sturmböen um 90-100 km/h rechnen. In der Nacht zum Sonntag beruhigt sich die Lage allmählich wieder. Lediglich in den Bayerischen Alpen geht es sehr nass weiter. Bis Sonntagabend kommen hier teils ergiebige Regenmengen zusammen.

Prognostizierte Regenmenge [l/m²] in 24 Stunden bis Sonntagnacht - DWD ICON-D2 Modell, UBIMET
Prognostizierte Regenmenge [l/m²] in 24 Stunden bis Sonntagnacht – DWD ICON-D2 Modell, UBIMET

Hurrikan Beryl erreicht in der Karibik Kategorie 5

Hurrikan auf dem Atlantik @pixabay.com

Wie auf folgendem Satellitenfilm gut zu sehen, dreht der Wirbelsturm Beryl derzeit im Karibischen Meer etwa 700 km südöstlich der Dominikanischen Republik seine Kreise. Jüngste Messungen ergaben dabei mittlere Windgeschwindigkeiten von 270 km/h, die Böen liegen sogar über 300 km/h. Die Zuggeschwindigkeit ist dagegen ziemlich langsam, mit nur 35 km/h zieht der Hurrikan der Kategorie 5 aktuell nach Nordwesten.

Aktueller Satellitenfilm mit Hurrikan Beryl in der Karibik. Quelle: https://www.star.nesdis.noaa.gov/

Bereits gestern ist Beryl über die Kleinen Antillen gezogen und hat dort wie erwartet eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Hier Videos aus Grenada und Barbados:

Wie geht es nun weiter?

Aktuell befindet sich Beryl zum Glück über dem offenen Meer und bedroht keine bewohnte Region akut. Das wird sich aber morgen ändern, wenn der Hurrikan nur unwesentlich schwächer knapp südlich der Insel Jamaika (rot in folgender Karte) vorbeizieht. Danach führt die weitere Zugbahn weiter nach Westen, am Freitag dürfte es zum Landgang auf der Halbinsel Yucatan (Mexiko) bzw. im Norden von Belize kommen.

Die weitere Zugbahn von Beryl in der Karibik. Quelle: https://www.nhc.noaa.gov/

Auch auf der nachfolgenden Böen-Prognose sieht man gut die nun kommende Zugbahn von Beryl:

Prognostizierte Windspitzen auf dem weiteren Kurs von Beryl in den kommenden 3 Tagen.

Dieser Hurrikan hat selbst Fachleute überrascht, ist es doch mit Abstand der früheste je registrierte Hurrikan der Kategorie 5 auf dem Atlantik. Der bisherige Spitzenreiter war Emily im Juli 2005, damals aber rund zwei Wochen später dran.

Ein Mitgrund für einen solchen frühen extrem starken Wirbelsturm sind mit Sicherheit die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen in der Region bzw. im Entstehungsgebiet Beryls. In der nächsten Grafik ist vereinfacht gesagt die Energie aufgetragen, die 2024 (dicke, rote Linie) in der Karibik einem Hurrikan zur Verfügung steht. Wir sehen, dass derzeit Energiewerte gemessen werden, wie üblicherweise (blaue Linie) erst am Ende des Sommers bzw. im Herbst (September + Oktober). Dann ist ja auch die eigentliche Hochsaison für Hurrikane. Noch nie seit Messbeginn gab es aber schon Anfang Juli derart viel Energie im Meer – eine direkte Folge der hohen Wassertemperaturen.

 

Potentiellen Hurrkikanen steht derzeit extrem viel Energie zur Verfügung. Quelle: https://bmcnoldy.earth.miami.edu/tropics/ohc/

So überrascht es kaum, dass Beryl sich in nur 48 Stunden von einem „normalen“ Tiefdruckgebiet zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickeln konnte. Auch das ist für den Juli ein absolutes Novum seit Beobachtungsbeginn.

Unbeständiger Juni brachte regional viel Regen und Gewitter

Der Juni war in West- und Nordwesteuropa durch rege Tiefdrucktätigkeit geprägt. Damit blieben stabile Wetterphasen im Alpenraum aus, nur vorübergehend kam es zu Warmluftvorstößen. Die erste Hitzewelle des Sommers ließ bis zum 18. Juni auf sich warten, sie war allerdings nur von kurzer Dauer.

Der Juni brachte vor allem in Südosteuropa und der Türkei viel Hochdruckeinfluss und große Hitze.

In Summe war der erste Sommermonat durch wechselhaftes Wetter geprägt, entsprechend empfanden einige Menschen das Wetter eher als kühl, obwohl die Temperatur nicht unterdurchschnittlich war: Österreichweit schließt der Juni rund 1 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen zwischen +1 und +1,5 Grad wurden in Teilen Niederösterreichs und im Südosten gemessen, während der Juni in Vorarlberg durchschnittlich war. Auch in Tirol und Oberkärnten gab es nur nur geringe Abweichungen. Die höchste Temperatur wurde mit 35,6 Grad in Weyer am 29. Juni gemessen, was dem bislang wärmsten Tag des Jahres in Österreich entspricht.

Höchste Temperaturen
  • 36,4 Grad Wien – Innere Stadt (W, 30.)
  • 35,8 Grad Langenlebarn (NÖ, 30.)
  • 35,6 Grad Weyer (OÖ, 29.)
  • 35,3 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 30.)
  • 35,2 Grad Golling (S, 29.)
Tiefste Temperaturen (<1000 m)
  • -0,3 Grad Liebenau / Gugu (OÖ, 14.)
  • -0,2 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 14.)
  • +2,2 Grad Radstadt (S, 14.)

Sonnendefizit im Westen und Süden

Der Juni brachte im Süden und Westen erneut weniger Sonnenschein als im Mittel. Landesweit lag die Bilanz bei -15 Prozent, regional gab es aber größere Unterschiede: Während die Abweichungen von Vorarlberg bis Kärnten und zur westlichen Obersteiermark bis zu -30 Prozent erreichten, war der Monat von Oberösterreich bis ins Burgenland durchschnittlich sonnig.

Regional sehr nass

Der Juni war vor allem im Südosten sowie entlang der westlichen Nordalpen von großen Niederschlagsmengen geprägt, so fiel in Teilen des Oststeirischen Hügellands doppelt so viel Niederschlag wie üblich. Etwas weniger Niederschlag als im Mittel gab es nur im zentralen Bergland rund um die Hohen Tauern, in Teilen Unterkärntens und vor allem im Oberen Waldviertel, wo mancherorts nur knapp mehr als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge gemessen wurde.

In Summe brachte der Juni in Österreich etwa 15 Prozent mehr Regen als üblich. In Erinnerung bleibt dabei u.a. das schwere Hochwasser in Bayern, welches am 4. Juni auch in Österreich zu einem etwa 5-jährigen Hochwasser an der Donau geführt hat, sowie auch das etwa 30-jährige Hochwasser am Inn am 22. Juni, das vor allem durch die Schneeschmelze im Gebirge ausgelöst wurde. Am 8. Juni sorgten heftige Gewitter dagegen für Sturzfluten im südöstlichen Berg- und Hügelland, besonders betroffen war der Ort Deutschfeistritz.

Nasseste Orte
  • 323 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
  • 297 Liter pro Quadratmeter St. Radegund bei Graz (ST)
  • 296 Liter pro Quadratmeter Bregenz (V)

Im Osten viele Blitze

Der Juni brachte in Österreich etwa 10 bis 15 Prozent mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel, wie immer kam es regional aber zu größeren Unterschieden: Im Osten gab es deutlich mehr Blitze als üblich. Im Burgenland, in Wien und in Teilen Niederösterreichs blitzte es teils mehr als doppelt so oft wie in einem durchschnittlichen Juni. In Salzburg, Tirol und Kärnten war die Blitzbilanz unterdurchschnittlich, lokal kam es aber auch hier zu heftigen Gewittern. In Erinnerung bleibt vor allem eine Unwetterlage vom 6. bis 9. Juni, welche am 9. ihren Höhepunkt erreichte, als es in den Bezirken Kitzbühel sowie Hartberg-Fürstenfeld zu großem Hagel kam und im Südburgenland ein Tornado beobachtet wurde.

Vorläufige Blitzdichte
  • 16,4 Blitze/km² Burgenland
  • 6,8 Blitze/km² Oberösterreich
  • 5,2 Blitze/km² Wien
  • 5,1 Blitze/km² Steiermark
  • 5,0 Blitze/km² Niederösterreich
  • 3,4 Blitze/km² Vorarlberg
  • 2,5 Blitze/km² Salzburg
  • 2,0 Blitze/km² Tirol
  • 0,8 Blitze/km² Kärnten

Der blitzrerichste Bezirk des Landes war Oberwart mit 16,6 Blitzen pro km².

Tornado in Ungarn nahe zur Grenze zum Burgenland am 9.6.24. Bild: Storm Science Austria
Tornado in Ungarn nahe zur Grenze zum Burgenland am 9.6.24. © Storm Science Austria
Höchste gemessene Windspitzen
  • 104 km/h Alpbach (T, 30.; bei Gewitter)
  • 99 km/h Windischgarsten (OÖ, 20.; bei Gewitter)
  • 94 km/h Graz – Uni (ST, 8.; bei Gewitter)
  • 92 km/h Achenkirch (T, 30.; bei Föhn)

Rückblick: Am Sonntag von Tirol bis Niederösterreich kräftige Gewitter

Hagel

+++ Letztes Update 20:30 Uhr +++

Die letzten kräftigen Gewitter sind derzeit noch im Nordosten unterwegs, hier ist mit Starkregen und stürmischen Böen zu rechnen. Sonst beruhigt sich die Lage nun nach und nach und somit kommt auch der heutige Ticker zu einem Ende. Die stärksten Gewitter gingen heute entlang der Grenze zu Tschechien nieder, im Waldviertel richtete großer Hagel schwere Schäden an. Auch vom Tiroler Unterland bis zu den Salzburger Gebirgsgauen brachte ein starkes Gewitter Sturmböen und Hagel. Anbei noch ein letzter Blick auf den heutigen Blitzverlauf.

Damit bedanken wir uns für das Interesse an unserem Ticker, bis zum nächsten Mal und gute Nacht!

Blitzverlauf 30.06.2024 bis 20:10 Uhr - nowcast/UBIMET
Blitzverlauf 30.06.2024 bis 20:10 Uhr – nowcast/UBIMET

+++ Update 20:00 Uhr +++

Die größten Niederschlagsmengen gab es bislang mit der kräftigen Gewitterzelle im Westen des Landes (Tiroler Unterland, Salzburger Pinzgau) und im nördlichen Weinviertel. Hier kamen in kurzer Zeit 30 bis 50 l/m² zusammen.

Bisherige Niederschlagsmengen 30.06.2024 - Stand 19:40 Uhr - UBIMET
Bisherige Niederschlagsmengen 30.06.2024 – Stand 19:40 Uhr – UBIMET

+++ Update 19:40 Uhr +++

Auch vor Wien – in etwa bei Mödling – hat sich jetzt ein Gewitter gebildet und nimmt Kurs auf die Stadt. Gut zu sehen auf unserer Webcam in der Donaustadt.

Gewitter südlich von Wien - foto-webcam.eu
Gewitter südlich von Wien – foto-webcam.eu
Gewitteraufzug in Wien - foto-webcam.eu
Gewitteraufzug in Wien – foto-webcam.eu

+++ Update 19:20 Uhr +++

Den Bezirk Waidhofen an der Thaya hat es heute leider besonders hart getroffen, ein schweres Hagelunwetter richtete am Nachmittag etwa in Waldkirchen große Schäden an.

https://www.facebook.com/bfkdowt/posts/820011173561236
https://www.facebook.com/bfkdowt/posts/820011173561236

+++ Update 18:50 Uhr +++

Gewitteraufzug vorhin in Zell am See:

Gewitter in Zell am See - foto-webcam.eu
Gewitter in Zell am See – foto-webcam.eu

+++ Update 18:20 Uhr +++

Ein Blick auf das aktuelle Satellitenbild samt Blitzortung zeigt gut die aktuellen Gewitterschwerpunkte. Einerseits die weiterhin starke Gewitterzelle, welche schon den Pinzgau erreicht hat und entlang der Salzach ostwärts zieht. Andererseits der Nordosten des Landes, wo vom Waldviertel bis ins Weinviertel immer wieder neue Gewitter entstehen.

Satellitenbild und Blitzortung © EUMETSAT/Nowcast/Ubimet
Satellitenbild und Blitzortung © EUMETSAT/Nowcast/Ubimet

+++ Update 17:40 Uhr +++

Direkt über Wien befindet sich aktuell eine Windkonvergenz und es sind Quellwolken entstanden. Stellenweise fällt nun etwas Regen und einzelne Blitze wurde detektiert. Diese kleine Zelle zieht jetzt rasch über den Osten Wiens hinweg.

Quellwolken über Wien. © https://viennaairport.panomax.com/

+++ Update 17:20 Uhr +++

Das Gewitter im Tiroler Unterland hat sich noch etwas verstärkt, wir haben daher die höchste Warnstufe ausgegeben! Vorsicht vor Starkregen, teils orkanartigen Böen windgetriebenem Hagel! Die Warnung wird in Kürze online sichtbar: www.uwz.at

Ein weiteres Gewitter zieht derzeit mit Starkregen über Innsbruck hinweg.

Gewitter bei Innsbruck. © https://www.stefanjud.net/

+++ Update 17:15 Uhr +++

Anbei ein Bild des Gewitters an der Grenze zwischen dem Weinviertel und Tschechien nahe Drasenhofen (Bezirk Mistelbach).

Gewitter im Bezirk Mistelbach. © Storm Science Austria

+++ Update 17:05 Uhr +++

Das Gewitter im Tiroler Unterland hat an der Wetterstation in Alpbach soeben eine orkanartige Böen von 104 km/h verursacht. Das Gewitter ist weiterhin sehr kräftig und zieht in Richtung Kitzbüheler Alpen.

+++ Update 16:55 Uhr +++

Anbei ein Webcambild vom kräftigen Gewitter am Talausgang des Zillertals.

+++ Update 16:45 Uhr +++

Vorsicht im Tiroler Unterland! Das Gewitter am Achensee hat sich weiter verstärkt und zieht nun über das Unterinntal in Richtung Kitzbüheler Alpen. Vorsicht vor Starkregen, Hagel und stürmischen Böen!

Radarbild um 16:45 Uhr.

+++ Update 16:25 Uhr +++

Am Satellitenbild erkennt man derzeit die kräftigen Gewitter über Tschechien sowie im nördlichen Waldviertel. Weitere Gewitter ziehen an Achensee in Tirol sowie im Innviertel durch.

Gewitteraufzug am Achensee. © Atoll Achensee

+++ Update 16:10 Uhr +++

Das kräftige Gewitter im Waldviertel liegt derzeit nördlich von Horn und zieht nur langsam nordostwärts. Ein weiteres kräftiges Gewitter zieht derzeit in Tirol über das Karwendel hinweg in Richtung Jenbach bzw. Unterinntal.

+++ Update 16:00 Uhr +++

In der Wiener Innenstadt wurden soeben 35,9 Grad erreicht, damit wurde der gestrige Höchstwert in Weyer übertroffen und es handelt sich um den bislang heißesten Tag des Jahres. In Langenlebarn bei Tulln werden 35,8 Grad gemessen.

+++ Update 15:20 Uhr +++

Anbei noch ein Bild vom Hagel im Oberen Waldviertel.

+++ Update 15:10 Uhr +++

In den Nördlichen Kalkalpen rund um die Zugspitze sind nun auch Gewitter entstanden. Diese werden sich in den kommenden Stunden unter Verstärkung ostwärts entlang der Nordalpen ausbreiten.

Radarbild um 15:00 Uhr. © DWD/UBIMET

+++ Update 15:10 Uhr +++

Anbei die heißesten Orte des Tages bis 15:20 Uhr:

  • 35,4 Grad Wien-Innere Stadt (W)
  • 35,3 Grad Tullnerfeld (NÖ)
  • 35,3 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
  • 35,2 Grad Langenlebarn (NÖ)
  • 35,0 Grad Bad Vöslau (NÖ)

+++ Update 14:50 Uhr +++

Anbei ein Bild des Hagels vor etwa einer halben Stunde in Alt Nagelberg im Waldviertel.

Hagel im Oberen Waldviertel. © J. Hanauer

+++ Update 14:30 Uhr +++

Anbei ein Bild des kräftigen Gewitters im Oberen Waldviertel. Lokal wurde hier schon Hagel um 4 cm gemeldet.

Gewitter im Waldviertel © Storm Science Austria

+++ Update 14:00 Uhr +++

Die Temperaturen sind im Osten noch etwas angestiegen, derzeit werden in Bad Vöslau 35 Grad gemessen. Die Taupunkte liegen verbreitet zwischen 18 und 20 Grad, entsprechend ist es drückend schwül.

+++ Update 13:35 Uhr +++

Vor wenigen Minuten ist ein erstes kräftiges Gewitter knapp hinter der Grenze in Tschechien entstanden. Es zieht nordostwärts in Richtung Litschau (Bez. Gmünd), bekannt als die nördlichste Stadt Österreichs. Vorsicht vor Starkregen und Hagel.

Aktuelles Radarbild. © ACG/UBIMET

+++ Update 13:00 Uhr +++

Im Osten des Landes ist es derzeit noch leicht föhnig und strahlend sonnig, während sich im Westen bereits die Ausläufer der aufziehenden Kaltfront bemerkbar machen. Enstpsrechend groß sind aktuell die Temperaturunterschiede: Während in Wien bis zu 34 Grad gemessen werden, hat es in Bregenz bereits auf knapp 23 Grad abgekühlt.

Satellitenbild um 12:50 Uhr.

+++ Überblick +++

Der Ostalpenraum liegt aktuell noch unter dem Einfluss einer föhnigen Südströmung, aus Westen zieht aber die Kaltfront eines Tiefs namens „Annelie“ auf. In deren Vorfeld wird es in der Osthälfte nochmals sehr heiß, ab dem Nachmittag nimmt die Gewitterneigung aber zu.

Eine Kaltfront liegt quer über Deutschland. In Österreich lagern noch feuchtwarme bis heiße Luftmassen.

Am frühen Nachmittag entstehen im Westen des Landes vermehrt Schauer und erste Gewitter, die sich in weiterer Folge entlang der Nordalpen unter Verstärkung ostwärts ausbreiten. Auch im Waldviertel entstehen am Nachmittag lokal vorlaufende, kräftige Gewitter. Am Abend liegt der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit dann in einem Streifen vom zentralen Bergland über die nördliche Obersteiermark bis ins Wald- und Weinviertel. Im Südosten bleibt es dagegen trocken, hier ziehen erst am Montag Schauer und Gewitter durch.

Die Niederschlagsprognose von ICON-D2 von Sonntagmittag bis Sonntagnacht.

Am Sonntagnachmittag besteht in den Nordalpen sowie im Waldviertel örtlich die Gefahr von Hagel und Starkregen, am späten Nachmittag und Abend besteht dann im Nordosten zunehmend die Gefahr von Sturmböen. Auch in Wien kann man ein Gewitter am Abend nicht ausgeschlossen werden, in der recht trockenen Luft lässt die Gefahr östlich des Wienerwald jedoch sukzessive nach. Dennoch muss man am Abend im östlichen Flachland auch abseits der Gewitter mit kräftig auffrischendem Westwind rechnen, mitunter sind auch stürmische Böen möglich.

Föhn & Saharastaub bringen Hitze und sehr warme Nacht

Hitze

Österreich liegt am Samstag unter Hochdruckeinfluss und das Wetter gestaltet sich sonnig und sommerlich heiß. In den Abendstunden zieht über Westeuropa ein Tief namens ANNELIE auf, welches in Teilen Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz für große Unwettergefahr sorgt (mehr dazu hier). Österreich bleibt davon aber weitgehend verschont, da es hier zunehmend föhnig wird.

Tief Annelie führt feuchtwarme Luft nach Mitteleuropa.

Bis zu 35 Grad und Föhn

Am Samstag scheint verbreitet die Sonne, am Nachmittag ziehen im Westen aber ausgedehnte Schleierwolken auf und die Luft wird zunehmend diesig durch Saharastaub. Die Gewittergefahr ist tagsüber sehr gering, in der Nacht steigt sie nur im äußersten Westen etwas an. Im Osten kommt mäßiger Südostwind auf, an der Alpennordseite wird es zunehmend föhnig. Bei Höchstwerten zwischen 30 und 35 Grad wird es verbreitet hochsommerlich heiß.

Die Prognose von Luftdruck & Wind für Samstagnacht. In der Höhe (ca 3000 m) kommt im Westen stürmischer Südwind auf.

Seltener Sommerföhn

Am Abend und in der Nacht legt der Südwind weiter zu, in den prädestinierten Föhntälern im Westen ist zeitweise mit stürmischen Böen zu rechnen. Auf exponierten Bergen wie etwa dem Patscherkofel gibt es sogar Orkanböen. Es zwar nicht unüblich, dass es im Vorfeld von Kaltfronten auch im Sommer leicht föhnig wird, in dieser Stärke ist Sommerföhn aber ungewöhnlich. Einerseits sind zu dieser Jahreszeit die Druckgegensätze meist gering, andererseits ist auch die Höhenströmung schwächer. Mehr Infos zum Föhn gibt es hier.

Durchschnitt der Föhnstunden pro Monat in Vaduz (© MeteoSchweiz)

Vielerorts Tropennacht

Die Nacht auf Sonntag bringt in Österreich eine ungünstige Kombination:

  • Hochliegende Wolken mit Saharastaub
  • Auflebender Südwind
  • Kurze Nachtdauer

Der aufziehende Saharastaub bzw. die damit verbundenen Schleierwolken verringern nämlich die nächtliche Ausstrahlung (Wärmeabgabe bzw. langwellige Wärmestrahlung der Erde in Richtung Weltraum), zudem verhindert der auflebende Südwind die Entstehung von flachen Kaltluftseen in den Niederungen. Damit kühlt die Luft kommende Nacht nur sehr langsam ab, gebietsweise steht sogar die bislang wärmste Nacht des Sommers bevor. In der Wiener Innenstadt zeichnet sich ein Tiefstwert von etwa 25 Grad ab, aber auch etwa in Linz, Salzburg und Eisenstadt kündigt sich eine Tropennacht an.

Prognose der Tiefstwerte in der Nacht auf Sonntag (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

Etwas größer sind die Unsicherheiten noch in den Föhntälern im Westen: In den Tallagen, wo der Föhn die ganze Nacht ununterbrochen weht wie etwa in Innsbruck, ist ebenfalls eine Tropennacht wahrscheinlich. Nur in Bregenz und Klagenfurt ist eine Tropennacht unwahrscheinlich.

Am Samstagabend und in der Nacht regional Unwettergefahr durch Gewitter

Unwetter

Am Samstag liegt Deutschland zunächst unter schwachem Hochdruckeinfluss, im Laufe der zweiten Tageshälfte zieht aus Südwesten aber ein Tief namens ANNELIE auf, dessen Kern aktuell noch über dem Südwesten Frankreichs liegt.

Tief ANNELIE liegt aktuell (Samstagmorgen) noch über dem Südwesten Frankreichs. Über Teilen Italiens erkennt man auch Saharastaub.

Im Süden befinden sich weiterhin feuchtwarme und energiereiche Luftmassen, welche sich mit Annäherung des Tiefs in der Nacht auf weite Teile des Landes ausbreiten. Die Unwettergefahr nimmt somit ab dem Abend ausgehend vom Südwesten rasch zu.

Alle Zutaten für heftige Gewitter sind im Laufe des Abends im Südwesten vorhanden: Extrem feuchte und energiereiche Luft, ausgeprägte Windscherung und ein durchziehendes Tief (Hebunsquelle).

Orkanartige Böen und heftiger Regen

Der Samstag verläuft bis zum Abend weitgehend trocken, nur vereinzelt sind entlang der Warmfront des Tiefs bereits vorlaufende Schauer und Gewitter nicht ganz ausgeschlossen. Ab etwa 20 Uhr nimmt die Gewittergefahr ausgehend vom Oberrhein aber rasch zu, am späten Abend muss man hier mit dem Durchzug von heftigen Gewittern rechnen. Public Viewing ist im äußersten Südwesten (v.a. im Grenzbereich zu Frankreich) somit dringend abzuraten, da die Gewitter hier voraussichtlich noch im Laufe des Achtelfinales (Deutschland-Dänemark) eintreffen werden.

Niederschlagsprognose von 6z-Lauf von ICON-D2.

Die Hauptgefahr stellen teils orkanartige Böen über 100 km/h und ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit dar, örtlich ist aber auch großer Hagel möglich. Die größte Wahrscheinlichkeit für teils orkanartige Böen herrscht am Oberrhein, im Rhein-Main-Gebiet sowie in Teilen des Saarlands und von Rheinland-Pfalz.

Ensemble-Prognose der Windböen vom ICON-D2 bis Sonntagmorgen. © www.meteociel.fr

In der Nacht zieht der Gewittercluster (MCS) über die Mitte hinweg, dabei muss man weiterhin mit schweren Sturmböen und Starkregen rechnen. In den Morgenstunden erfasst er dann unter langsamer Abschwächung schließlich die Ostsee. Am Sonntag sind im Tagesverlauf dann in der Mitte und im Osten neuerlich ein paar Schauer und Gewitter zu erwarten, wobei es örtlich zu Sturmböen und kleinem Hagel kommt. Die Unwettergefahr lässt im Vergleich zur Nacht aber deutlich nach.

Warum uns in nächster Zeit keine Hitzewelle bevorsteht

In Wien, in Niederösterreich und im Burgenland starten bereits an diesem Wochenende die Sommerferien – passend dazu gibt es schon am Samstag reichlich Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen meist zwischen 30 und 35 Grad:

Prognostizierte Höchstwerte für Samstag, den 29. Juni 2024

Die kurze hochsommerliche Wetterphase hat jedoch bereits ein Ablaufdatum in Form einer Kaltfront, die im Laufe des Sonntags von Westen her die Schauer- und Gewitterneigung wieder aufleben lässt. Während am Neusiedler See am Sonntag noch einmal bis zu 34 Grad zu erwarten sind, kommen die Temperaturen am Bodensee nicht mehr über 23 Grad hinaus.

Abkühlung findet man in erster Linie bei einem Sprung ins kühle Nass, selbst auf den Bergen erwarten uns hochsommerliche Temperaturen. Bis zu 26 Grad gibt es beispielsweise am Samstag auf dem Feuerkogel in knapp 1600 m Höhe, 20 Grad werden es auf der Rax (2000m) und selbst am Sonnblick in 3100m Höhe erwarten uns zweistellige Plusgrade.

Badehungrige Personen sollten die hochsommerliche Wetterphase am Wochenende unbedingt nutzen, nach Durchzug der Kaltfront stellt sich pünktlich zu Monatswechsel eine unbeständige und nur mäßig warme Wetterphase ein, die uns aller Voraussicht nach zumindest in der ersten Julidekade erhalten bleiben wird. Schuld daran ist ein Azorenhoch, dessen Zentrum knapp westlich der Azoren zu liegen kommt und keine Anstalten macht, sich von der Stelle zu bewegen oder gar nach Mitteleuropa auszugreifen. An dessen Ostflanke wird der Weg stattdessen frei für Atlantiktiefs, die in weiten Teilen Mitteleuropas für einen eher unbeständigen Wettercharakter und nur mäßig warme Temperaturen sorgen werden:

Das Azorenhoch verharrt knapp westlich der Azoren, das macht den Weg frei für Atlantiktiefs nach Mitteleuropa. (Vorhersagekarte für Di, 02.07.2024 00:00 UTC)

Damit bewahrheitet sich auch heuer wieder die Siebenschläfer-Regel. Der Siebenschläfertag am heutigen Donnerstag (27.6.) gilt weithin als Lostag, der den Wettertrend für die nächsten 7 Wochen setzen soll. Wobei, so stimmt das nicht ganz: Es gibt im Sommer zwar eine verstärkte Erhaltungstendenz von Wetterlagen, maßgebend dafür ist aber nicht die Großwetterlage am Siebenschläfertag, sondern an den Tagen rund um den Monatswechsel. Statistische Auswertungen zeigen, dass die Siebenschläferregel eine vergleichsweise hohe Trefferquote von 60-70% aufweist.

Kurze sommerliche Wetterphasen wird es zwar auch in der ersten Julihälfte geben, eine länger anhaltende Hitzewelle mit drei oder mehr Tagen in Folge ist aber auf den Wetterkarten vorerst nicht auszumachen.

Zur Wochenmitte regional Gewitter, lokal Gefahr von Überflutungen und Vermurungen

Vermurung

Die Alpennordseite liegt am Dienstag noch unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets über der Ostsee, aus Süden zieht aber langsam ein Höhentief auf.

An der Alpennordseite scheint noch verbreitet die Sonne, von Norditalien und Slowenien ziehen aber Wolken und teils gewittrige Schauer auf (Satellitenbild von Dienstag, 12 Uhr).

Die Abkühlung in der Höhe sorgt für eine zunehmend labile Luftschichtung, somit stiegt die Schauer- und Gewitterneigung am Dienstagnachmittag von Vorarlberg bis in die Südweststeiermark an. Die kräftigsten Gewitter werden gegen Abend in den westlichen Nordalpen in Vorarlberg und Tirol erwartet, hier kann es lokal zu Starkregen, Hagel und kräftigen Windböen kommen. In der Nacht ziehen im Süden weitere, mitunter gewittrige Schauer durch.

Von Dienstag auf Mittwoch zieht aus Süden ein Höhentief auf, dabei gelangt mit einer südöstlichen Strömung feuchtwarme Luft ins Land.

Am Mittwoch lokal viel Regen

Am Mittwoch ziehen im Südosten schon in der Schauer und Gewitter durch, am Vormittag erfassen sich auf das östliche Flachland. Ab Mittag steigt die Schauer- und Gewitterneigung verbreitet an. Vor allem im Südosten, im südlichen Bergland sowie in den westlichen Nordalpen sind lokal auch große Regenmengen in kurzer Zeit möglich mit der Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen.

Laut dem aktuellen ICON-D2-Modell liegt der Schwerpunkt in der ersten Tageshälfte im Osten und am Nachmittag dann im Bergland. Die Unsicherheiten sind aber groß.
Die Luft ist am Mittwoch labil geschichtet und sehr feucht, der südöstliche Höhenwind bzw. die Windscherung hingegen eher schwach. Diese Konstellation ist typisch für lokal ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit.

Auch am Donnerstag sind nochmals in weiten Teilen des Landes Schauer und Gewitter zu erwarten, die kräftigsten davon gehen voraussichtlich im südlichen und östlichen Bergland nieder. Bei nahezu keinem Höhenwind sind die Gewitter oft ortsfest. Am Freitag ist dann eine Besserung in Sicht und vielerorts wird es sommerlich heiß.

Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag

Siebenschläfer schaut wie das Wetter wird

Der Siebenschläfertag ist ein altbekannter Lostag in der Meteorologie, welcher sich in zahlreichen Bauernregeln widerspiegelt. Das Wetter vom 27. Juni soll demnach den Trend für die nächsten 7 Wochen setzen. Anbei eine kleine Auswahl an Bauernregeln:

  • Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.
  • Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.
  • Wie’s Wetter am Siebenschläfertag, so der Juli werden mag.
  • Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.
  • Schlafen die Siebenschläfer im Regen, wird’s ihn noch sieben Wochen lang geben.

Meteorologischer Hintergrund

Tatsächlich gibt es im Hochsommer eine statistisch nachweisbare Erhaltungstendenz von Wetterlagen im Alpenraum. Für diese meteorologische Singularität ist allerdings nicht ein einzelner Tag relevant, sondern die Witterung in der letzten Juniwoche und der ersten Juliwoche. Tatsächlich findet der Lostag aufgrund der gregorianischen Kalenderreform eigentlich auch erst etwa eine gute Woche später statt. Auf die erste Juliwoche trifft diese Singularität in Süddeutschland und im Alpenraum aber in etwa 60 bis 80% der Fälle zu. Im maritim geprägten Klima Norddeutschlands ist dies hingegen deutlich seltener der Fall.

Weichenstellung

Etabliert sich Ende Juni bzw. Anfang Juli somit eine stabile Hochdruckzone über Europa, stehen die Chancen gut, dass sie bis weit in den Juli hinein erhalten bleibt. Das gleiche gilt allerdings auch umgekehrt: Liegt der Jetstream über Mitteleuropa weit südlich, so ist der Weg frei für Tiefdruckgebiete und anhaltend wechselhafte Bedingungen sind vorprogrammiert. Derzeit deuten die Modelle rund um den Monatswechsel auf ein ausgeprägtes Azorenhoch über dem Atlantik hin, was in Mitteleuropa wiederum auf eher wechselhaftes und nicht besonders heißes Wetter hindeutet. Demnach würden der Juli und die erste Augusthälfte in Europa unbeständig mit gewittrigen Schauern bei nahezu durchschnittlichen Temperaturen ausfallen.

Herkunft

Mit dem gleichnamigen Nagetier hat der Siebenschläfertag nichts zu tun. Der Name stammt dagegen von einer alten Legende: Bei der Christenverfolgung um das Jahr 250 sollen sieben junge Christen in einer Berghöhle in Ephesus entdeckt und lebendig eingemauert worden sein. Gemäß der Legende starben sie aber nicht, sondern schliefen mehrere hundert Jahre lang. An einem 27. Juni wurden sie dann zufällig entdeckt und wachten auf.

Leuchtende Nachtwolken

Leuchtende Nachtwolken

Leuchtende Nachtwolken (auch „NLC “ von engl. noctilucent clouds) sind weißlich bis bläulich leuchtende Wolken, welche sich deutlich vom fast dunklen Himmel am Ende der langen Dämmerung im Sommer abheben. Während sich alle anderen Wolken nur bis in 10 oder vereinzelt 15 km Höhe erstrecken, befinden sich Leuchtende Nachtwolken in einer Höhe von 80 bis 85 km. Die Sonne sinkt in Mitteleuropa im Sommer nur langsam und nicht allzu weit unter den Nordwesthorizont. Damit bescheint die Sonne auch lange nach Sonnenuntergang von schräg unten diese Wolken, wobei der Himmel gleichzeitig schon dunkel ist.

Leuchtende Nachtwolken (NLC) am 05.07.2020 über Wien. © Christoph Matella / UBIMET
Leuchtende Nachtwolken (NLC) am 05.07.2020 über Wien. © Christoph Matella / UBIMET

Beobachtung

Etwa von Mitte Mai bis Mitte August lassen sich die Leuchtende Nachtwolken beobachten, am häufigsten treten sie jetzt im Juni und im Juli auf. Um sie zu sehen, braucht man einen möglichst freien Blick nach Norden bis Nordwesten, eine einigermaßen dunkle Umgebung und einen ansonsten weitgehend wolkenlosen Himmel. Sie lassen sich etwa ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang und ebenso vor Sonnenaufgang beobachten. Allerdings sind sie bei weitem nicht in jeder klaren Nacht zu sehen, da es in großen Höhen nur selten Wolken gibt. An klaren Sommerabenden lohnt es sich aber immer wieder einen Blick in Richtung Nordwesten zu werfen.

Entstehung

Leuchtende Nachtwolken bestehen, ähnlich wie Cirruswolken, aus Eiskristallen. Sie bilden sich am Oberrand der Mesosphäre, so nennt man die Atmosphärenschicht in 50 bis 80 km Höhe, diese befindet sich oberhalb der bekannteren Stratosphäre. Dort kann die Temperatur gelegentlich von den üblichen -85 Grad bis auf -140 Grad absinken, nur dann ist es für die Bildung von Leuchtenden Nachtwolken kalt genug. Die zur Bildung der Eiskristalle nötigen Staubpartikel stammen hauptsächlich aus den Resten verglühter Sternschnuppen.

Flensburg im hohen Norden Deutschlands.

Title-Photo credit: WherezJeff on VisualHunt / CC BY-NC

Neue Woche bringt Sonne, Gewitter und zu Beginn der Sommerferien wieder 30 Grad

Badesee

Österreich liegt zu Beginn der kommenden Woche zwischen einem Hoch über Nordeuropa und einem Höhentief über dem Mittelmeerraum, welches sich zur Wochenmitte vorübergehend dem Alpenraum annähert. Damit gestaltet sich das Wetter vor allem im Bergland unbeständig, hier sind ab Dienstag einige Schauer und Gewitter zu erwarten. Am Freitag verlagert sich das Höhentief dann unter Abschwächung nach Osteuropa und zumindest vorübergehend kündigt sich eine Stabilisierung an. Die Temperaturen steigen pünktlich zum Beginn der Sommerferien in den östlichen Bundesländern auf ein hochsommerliches Niveau.

Bis inkl. der Wochenmitte liegt der Alpenraum am Rande eines Höhentiefs.

Zu Wochenbeginn oft sonnig

Der Montag beginnt in den Alpen und im Süden gebietsweise bewölkt, abseits der Berge hingegen oft sonnig und tagsüber setzt sich in den meisten Regionen ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix durch. Etwas hartnäckiger sind die Wolken im Süden, vor allem in Kärnten. Meist bleibt es aber trocken, nur vom Arlberg bis zu den Tauern bilden sich am Nachmittag einzelne Schauer. Die Temperaturen erreichen 23 bis 28 Grad.

In den Landeshauptstädten wird es sommerlich warm.

Am Dienstag zweigeteilt

Am Dienstag dominiert an der Alpennordseite und im Osten bei nur harmlosen Wolken der Sonnenschein. Im Süden halten sich einige Wolken und im Bergland bilden sich tagsüber Quellwolken. Ab Mittag gehen in den Alpen von Vorarlberg bis zu den Tauern sowie vereinzelt auch in Unterkärnten und der Obersteiermark Schauer und Gewitter nieder. Die Temperaturen erreichen 23 bis 29 Grad.

Der Dienstag verläuft zweigeteilt.

Schauer und Gewitter

Am Mittwoch und Donnerstag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung im gesamten Land zu. Vor allem im Norden und Osten zeigt sich zeitweise die Sonne, im Bergland gehen dagegen schon in der ersten Tageshälfte Schauer nieder. Ab den Mittagsstunden breiten sich dann Schauer und Gewitter örtlich auch auf das Flachland aus. Die Temperaturen ändern sich kaum und erreichen meist 22 bis 29 Grad.

Die Luft ist zur Wochenmitte verbreitet feucht und labil geschichtet. Bei nur wenig Höhenwind zeichnen sich teils ortsfeste Gewitter mit punktuell ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit ab. Die Hauptgefahren sind dabei Überflutungen und Vermurungen. © UWZ

Ab Freitag 30 Grad

Zum Wochenende hin kommt die Sonne wieder häufiger zum Vorschein und nur noch vereinzelt entwickeln sich am Nachmittag im östlichen Bergland lokale Hitzegewitter. Die Temperaturen steigen etwas an, vielerorts gibt es Höchstwerte um 30 Grad. Der Höhepunkt der Hitze wird voraussichtlich am Samstag erreicht, nachfolgend nimmt die Schauer- und Gewitterneigung von Westen her wieder zu, in der Nacht bzw. am Sonntag sind örtlich auch wieder heftige Gewitter möglich.

Ab Freitag sind wieder 30 Grad und mehr in Sicht.

Bisher kühler Juni in Deutschland

Mit gestern sind wir nun auch kalendarisch im Sommer angekommen. In der Meteorologie definieren wir hingegen den Sommer immer vom 1. Juni bis zum 31. August. Bisher verläuft der erste Sommermonat teils deutlich zu kalt. Insbesondere im Westen und Nordwesten liegen die Abweichungen teils bei mehr als einem Grad, wie die folgende Graphik veranschaulicht. Lediglich an der unteren Donau ist es bisher leicht überdurchschnittlich.

Abweichung der Temperatur vom Mittel © DWD/UBIMET

Da zudem auch seltener als im Durchschnitt die Sonne schien, verstärkt sich der Eindruck, als ob der Sommer in manchen Regionen noch gar nicht begonnen habe.

Abweichung der Sonnenscheindauer © DWD/UBIMET

Etwas Statistik

Die folgenden Daten gelten für den Juni:

Station Sommertage Hitzetage
Hamburg-Fuhlsbüttel 0 0
Köln-Stammheim 0 0
Berlin-Dahlem 4 0
Frankfurt/Main-Westend 2 0
Stuttgart 5 1
München-Stadt 6 2

In z.B. Hamburg gab es im Mai bereits 7 Sommertag, in Köln derer 6. Dieser Monat war aber auch überdurchschnittlich temperiert.

Kommende Woche wärmer

Die nun folgende Woche präsentiert sich schließlich auch in den bisher zu kühlen Bereichen sommerlich. Am Dienstag werden schließlich verbreitet zwischen 25 und 30 Grad erreicht, lediglich an der Ostsee bleibt es mit auflandigem Wind wie üblich etwas kühler. Dazu gehen zunächst in der Südhälfte Schauer und Gewitter nieder, die örtlich von Starkregen begleitet werden.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag, den 25.6.2024 © UBIMET

Anschließend hält sich die Wärme wahrscheinlich bis zum Freitag, ehe von Westen her eine Kaltfront aufkommt. Am Beispiel von Hamburg (untere Graphik) sieht man, dass es sehr sicher bis zum Donnerstag immer wärmer wird in 1500 m Höhe. Faustformel: Zu den 15 Grad in dieser Höhe muss man 15 Grad (1 Grad pro 100 m) hinzuaddieren für die Temperatur in 2 m. Somit wären am Donnerstag 30 Grad nicht ausgeschlossen. Anschließend wird ein Kaltfront durchziehen, die genaue Zeit ist aber noch unsicher.

Aussichten für Hamburg ©ECMWF/UBIMET

Im Süden, am Beispiel München (untere Graphik), es wird auch wieder wärmer, allerdings ist es unbeständig. Somit sind zunächst trotz der oben beschriebenen Faustregel keine 30 Grad zu erwarten, erst in Richtung Donnerstag und Freitag wird es auch hier heiß. Zum Wochenende hin wird es sehr unsicher, die Kaltfront erreicht möglicherweise die Stadt gar nicht.

Aussichten für München ©ECMWF/UBIMET

Am Freitag von Tirol bis Niederösterreich Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturm

Blitz

Derzeit liegt Österreich noch im Einflussbereich von heißer, schwüler Luft mit Ursprung in Nordafrika bzw. dem Mittelmeerraum. Diese wird in der Nacht auf Samstag mit Durchzug einer Kaltfront von Westen her ausgeräumt. Im Vorfeld der Kaltfront nimmt die Unwettergefahr nochmals zu.

Hagel, Starkregen und Sturmböen

Die folgende Graphik zeigt das Potential samt der Zeit des möglichen Auftretens wieder. In den roten und violetten Bereichen besteht erhöhte Gefahr von heftigen Gewittern mit Starkregen, großem Hagel und Sturmböen. Im Südosten bleibt es bis in die Nacht hinein aber meist noch trocken.

Potential für Unwetter am Freitag. © UBIMET

Im Norden des Landes (v.a. im violetten Bereich) sind teils schwere Gewitter mit Hagel teils über 5 cm zu erwarten. Zudem sind hier auch Böen über 100 km/h bei den stärksten Gewitterzellen möglich. Im östlichen Flachland ist das Risiko etwas geringer, es handelt sich allerdings um eine Gewitterlage mit „low probability, high impact„: Das Wahrscheinlichkeit für Gewitter ist im Osten zwar recht gering, sollte sich aber dennoch ein Gewitter bilden, ist die Unwettergefahr sehr groß. Daher muss man hier das Wetter etwa beim Public Viewing oder beim Donauinselfest ebenfalls sehr genau beobachten!

Am Freitag nach Hitze Gewitter mit Unwetterpotential

Im Vorfeld des Tiefs XANDRIA über Frankreich dreht die Strömung am Donnerstag vorübergehend wieder auf Süd und bringt heiße Luft samt Saharastaub in die Osthälfte Österreichs. Am Freitag und in der Nacht auf Samstag überquert dann von Westen her die Kaltfront den Alpenraum, während es im Osten nochmal hochsommerlich heiß wird.

Großwetterlage am Donnerstag, den 20.Juni 2024 – © UBIMET

Am Donnerstag vereinzelt Unwetterpotential

Am Donnerstag stellt sich ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken ein, am meisten Sonne gibt es abseits der Berge. Am Nachmittag und Abend kann sich im westlichen Bergland sowie entlang der Alpennordseite das eine oder andere kräftige Hitzegewitter mit Hagel und Sturmböen entwickeln. Meist bleibt es aber auch hier trocken und sonnig. Abseits der Gewitter weht meist nur schwacher bis mäßiger Wind aus Nord bis Ost. Die Höchstwerte liegen zwischen 25 und 32 Grad.

Am Donnerstag einzelne heftige Gewitter – © UBIMET

Am Freitag in der Osthälfte große Hitze mit bis zu 36 Grad

Der Freitag bringt im Osten und Südosten den Höhepunkt der Hitze, dazu dominiert der Sonnenschein. Im trüben Vorarlberg beginnt es hingegen am Vormittag zu regnen, in der zweiten Tageshälfte breiten sich dann oftmals heftige Gewitter mit großem Unwetterpotential ostwärts aus. Bis zum Abend trocken bleibt es von Villach und St. Pölten ostwärts. Mit den Gewittern frischt an der Alpennordseite teils stürmischer Westwind auf. Im Westen nur mehr 20 bis 27 Grad, in der Osthälfte noch große Hitze mit 28 bis 36 Grad. Lokal sind im äußersten Südosten auch 37 Grad in Reichweite, dazu wird es landesweit schwül.

Am Freitag bis zu 36 Grad im Osten und Südosten – © UBIMET

Das Unwetterpotential hält auch in der Nacht zum Samstag an

Am Abend und in der Nacht zum Samstag breiten sich die teils heftigen Gewitter weiter ostwärts aus, dabei besteht im Osten und Südosten bis zum Morgen Unwettergefahr durch Starkregen, großen Hagel und schweren Sturmböen. Am Samstag ist die energiereiche Luft bereits ausgeräumt, wodurch das Unwetterpotential trotz der weiterhin unbeständigen Verhältnisse wieder gering ist.

Am Freitag im Osten bis zum Abend noch trocken – © UBIMET

 

 

Am Dienstag in der Mitte heftige Gewitter

Gewitter mit Starkregen

Die morgige Wetterlage ist typisch für kräftige Gewitter im Sommerhalbjahr. Auf der nachfolgenden Frontenkarte sieht man zu Mittag gut ein steuerndes Tief vor der Küste Portugals. Dessen Warmfront (in rot) liegt über dem Norden Deutschlands, von Süden her (violetter Pfeil) wird dabei sehr warme und schwüle, labil geschichtete Luft aus Südwesteuropa herangeführt.

Frontenkarte für den morgigen Dienstag. Quelle: DWD

Wo kracht es nun wann genau? Auf der folgenden Animation ist der dreistündige Niederschlag des ICON-D2-Modells morgen dargestellt. Los geht die Animation um 14 Uhr, dann folgen 17 Uhr, 20 Uhr, 23 Uhr und 02 Uhr. Wir sehen schon, dass die schweren Gewitter wohl ab etwa Mittag von Frankreich, Luxemburg und Belgien in den Westen Deutschlands ziehen. Als erstes werden also NRW und Rheinland-Pfalz betroffen sein. Anschließend ziehen die teils heftigen Gewitter nach Osten und Nordosten weiter, im Laufe des Nachmittags und zum Abend hin sind dann auch die neuen Bundesländer betroffen.

Animation des 3-stündigen Niederschlags von Dienstag 14 Uhr bis Mittwoch 02 Uhr.

Die größte Unwettergefahr mit dem Potential für sogenannte Superzellen (langlebige, rotierende Gewitterzellen) besteht am Dienstag in einem breiten Streifen vom nördlichen Rheinland-Pfalz und dem südlichen NRW rüber bis in den Großraum Berlin bzw. Brandenburg (violetter Bereich in Warnkarte).

Diese Superzellen können mit

  • Hagel um 5 cm
  • Böen von 90-110 km/h
  • heftigem Regen
  • einzelnen Tornados

einhergehen.

Verfolgt wie immer die Warnungen hier auf www.uwr.de!

Neue Woche bringt Hitzevorstoß

Monat leicht unterdurchschnittlich temperiert

Die erste Monatshälfte ist bereits vergangen und eine kurze Bilanz bietet sich demnach an. Der Juni verlief bisher im landesweiten Mittel rund ein Grad kälter als in der Vergleichsperiode von 1991 bis 2020. Dabei war es insbesondere im Westen des Landes teils knapp 1,4 Grad zu kalt, wie etwa in Innsbruck. In der Bundeshauptstadt beträgt die Abweichung ein halbes Grad, in Linz und Graz rund ein Grad. Dazu ist es bisher aber deutlich zu nass, im landesweiten Mittel rund 77 Prozent, mit Schwerpunkt ganz klar im Süden.

Bisherige Abweichung der Juni-Temperatur vom langährigen Mittel @ UBIMET

30 Grad und mehr

Die Freunde der hohen Temperaturen hatten bisher also wenig Freude am Wetter, dies wird sich nun ändern. Mit eine Südwestströmung erreicht in der kommenden Woche Mittelmeerluft den Alpenraum. Dabei werden ab Dienstag verbreitet Höchstwerte um 30 Grad erwartet. Die Gewitterneigung ist an diesem Tag auch nur sehr gering. Am Mittwoch gibt es schließlich im Nordosten des Landes noch einige Unsicherheiten, da eine Kaltfront mit Schauern und Gewittern über Tschechien sehr nahe kommen kann. In diesem Fall wäre es an diesem Tag in etwa vom Mühlviertel bis zum Seewinkel eine Spur kühler und unbeständig. Unabhängig davon liegen die Temperaturen in den Becken und Tälern im Westen und Süden des Landes weiter oberhalb der magischen 30 Grad-Marke. Dazu sind aber sehr vereinzelt kräftige Hitzegewitter zu erwarten.

Prognose der Höchsttemperaturen am Dienstag, den 18. Juni 2024 @ UBIMET

Zunehmende Gewittergefahr

Am Donnerstag dreht die Strömung schließlich auf Süd und eine Hitzeblase aus Nordafrika erreicht für kurze Zeit die Ostalpen. Dabei steigt die 0°-Grenze auf über 4000 m an. Die Temperaturen erreichen folglich verbreitet Werte bis zu 32 Grad, dabei wird der Hitzehöhepunkt im Westen bereits erreicht. Da die Luft sehr energiereich ist, sind hier auch schon kräftige Gewitter möglich. Zudem mischt Saharastaub wieder mit, so dass trotz der Luftmasse noch höhere Temperaturen wahrscheinlich nicht erreicht werden.

Am Freitag verschiebt sich die Hitze im Vorfeld einer Kaltfront in den Osten des Landes, hier wären Werte von bis zu 35 Grad nicht ausgeschlossen, bevor auch hier kräftige Gewitter niedergehen. Zum nächsten Wochenende kehren die Temperaturen schließlich auf ein angenehmes sommerliches Niveau zurück.

Wetter zum EM Auftakt-Wochenende

Die Warmfront des Tiefdruckgebiets namens VALESCA mit Zentrum über Großbritannien zieht am Freitag über das Land. Die Front sorgt besonders in der ersten Tageshälfte landesweit für Schauer. Ab etwa Mittag liegen weite Teile Deutschlands schließlich im Warmluftsektor uns somit herrschen meist ruhige Bedingungen, ehe am Abend die zugehörige Kaltfront von Westen aufzieht.

Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag, 14. Juni 2024, 14 Uhr © UBIMET

Für das erste Spiel der Gruppe A bedeutet das trockene Bedingungen. Aber nicht nur im Stadion bleiben die Fans und Spieler trocken, auch die Fans beim Public Viewing dürfen sich verbreitet auf trockene Bedingungen freuen. Lediglich westlich einer Linie vom Pfälzerwald bis an die Nordseeküste muss mit Schauern und Gewittern gerechnet werden. Die Temperaturen sind allerdings für Mitte Juni etwas verhalten. Im Stadion werden zum Anpfiff rund 18 Grad erwartet. Am wärmsten ist es beim Public Viewing in Baden-Württemberg bei Temperaturen zu Beginn um 20 Grad.

Prognose der Temperaturen für Freitag 20 Uhr © UBIMET

Am Samstag überquert schließlich die Kaltfront die Bundesrepublik von West nach Ost. Im Tagesverlauf regnet es in einem Streifen von Bayern und Baden-Württemberg bis an die Ostsee teils ergiebig. Das Timing der Front könnte für die Fußballfans jedoch nicht besser sein. Bis zum ersten Spiel des Tages um 15 Uhr in Köln hat sich dort das Wetter schon wieder beruhigt. Vereinzelt können zwar noch ein paar Tropfen fallen, besonders gegen Spielende zeigt sich aber noch die Sonne. Ähnliche Bedingungen sind auch in Berlin zum Anpfiff um 18 Uhr zu erwarten. Zu Beginn können noch letzte Tropfen fallen, rasch machen jedoch die Wolken der Sonne Platz. Auch beim letzten Spiel des Tages in Dortmund um 21 Uhr bleibt es meist trocken.

EM-Wetter am Samstag, dem 15.06.2024

Die Temperaturen machen im Vergleich zum Vortag keine großen Sprünge. Am wärmsten wird es beim Spiel in Berlin sein. Im restlichen Land sowie besonders beim letzten Spiel empfiehlt es sich jedoch eine dünne Jacke zum Public Viewing mitzunehmen.

Am Sonntag verlagert sich das Tief über die Nordsee und somit bleibt im Norden und Westen das unbeständige Wetter erhalten. Von der Eifel bis zur Nord- und Ostseeküste ziehen immer wieder teils gewittrige Schauer durch. Somit werden aus heutiger Sicht lediglich in Stuttgart für das Spiel um 18 Uhr trocken Bedingungen bei einem Sonne-Wolken-Mix und Temperaturen bis 21 Grad erwartet. In Hamburg und Gelsenkirchen können jedoch besonders zu Beginn noch ein paar Schauer über das Stadion ziehen.

EM-Wetter am Sonntag, dem 16.06.2024

Erste Hitzewelle des Jahres kommt

Die erste Junihälfte verlief bzw. verläuft komplett hitzefrei, auch der gesamte Mai hatte keinen einzigen 30er in Österreich zu bieten. Heuer holt sozusagen der April die Kohlen aus dem Feuer, wurden doch in der ersten Aprilhälfte schon an einigen Orten 30 Grad oder mehr gemessen.

Konkret stammen die bisherigen Höchstwerte in Österreich vom 14.04., noch immer hat dabei Deutschlandsberg mit 31,7° die Nase vorn:

Die bislang höchsten Temperaturen des Jahres 2024.

Im April haben sechs von neun Bundesländern bereits ihren ersten 30er geschafft. Komplett hitzefrei zeigt sich das Jahr 2024 bis dato lediglich in Salzburg (Höchstwert 29,8 Grad am 08.04. in der Stadt Salzburg), Wien (Höchstwert 29,6 Grad am 08.04. am Karlsplatz) und Vorarlberg (Höchstwert 29,4 Grad am 08.04. in Feldkirch).

Anhand der folgenden Grafik kann man gut erkennen, wann es in der Regel (d.h. im Mittel der vergangenen 30 Jahre) das erste Mal in den Landeshauptstädten 30 Grad oder mehr gab. Dieses Datum ist mit einem roten Kreuz markiert. In Graz wäre es z.B. heute so weit, in Wien gestern. Man kann also sagen, dass die 30 Grad in unseren Landeshauptstädten im Schnitt in der ersten Junihälfte erstmals auftreten.

Erster Tag im Jahr mit 30 Grad oder mehr in den Landeshauptstädten.

Eine erste Hitzewelle jetzt in der zweiten Junihälfte ist also völlig normal. Doch wie genau entwickeln sich die Temperaturen in den nächsten Tagen?

Bis inklusive Montag ist es zwar sommerlich warm, mehr als 29 Grad eben am Montag im Osten gehen sich nicht aus.

Am Dienstag dürfte es dann das erste Mal seit Mitte April (14.4. in Deutschlandsberg) wieder 30° und mehr in Österreich geben. Vermutlich gehen sich 30 oder gar 31° so ziemlich in jedem Bundesland aus.

Hier eine Prognose der Höchstwerte (zum Vergrößern anklicken):

Die Höchstwerte am Dienstag.

Am Mittwoch wird es noch heißer, dann erwarten wir wohl mit Ausnahme Vorarlbergs verbreitet 30-34° mit den Hitzepolen im Südosten.

Hier eine Prognose der Höchstwerte (zum Vergrößern anklicken):

Die Höchstwerte am Mittwoch.

Danach wird es sehr unsicher: Manche Modelle deuten auf eine nachhaltige Abkühlung unter 30° ab Donnerstag hin, andere unterbrechen die Hitze nur kurz mit einem neuen Hitzepeak am Freitag und wieder andere lassen es unverändert heiß. Da müssen wir noch einfach ein paar Tage abwarten, bis Einigkeit in den Modellen herrscht.

 

Rückblick: Am Sonntag Gewitter mit großem Hagel, Starkregen und Tornado

Tornado in Ungarn nahe zur Grenze zum Burgenland am 9.6.24. Bild: Storm Science Austria

+++ Letztes Update 21:45 +++

In der Nacht auf Montag bleibt das Wetter unbeständig, vielerorts ziehen weitere Schauer durch bzw. in den kommenden Stunden entlang der Nordalpen auch noch Gewitter. Lokal sind noch kleinräumige Überflutungen möglich, in Summe lässt die Unwettergefahr aber langsam nach. In der zweiten Nachthälfte nimmt die Schauer- und Gewitterneigung dann im Süden neuerlich zu, hier beginnt die neue Woche unbeständig mit weiteren Schauern und Gewittern.

Damit bedanken wir uns für das Interesse an unserem Ticker an diesem unwetterträchtigen Tag, unser Nachtdienst übernimmt nun die weitere Warnarbeit und wir beenden den heutigen Liveticker. Gute Nacht!

+++ Update 21:10 +++

Die Gewitter lassen nun auch im Seewinkel und in den Nordalpen langsam nach, an der Alpennordseite ziehen aber weitere Schauer durch. Anbei kommt eine erste, vorläufige Tagesbilanz.

  • 65.000 Blitzentladungen
  • Lokal Hagel um 6 cm in mehreren Bundesländern
  • Böen bis 90 km/h in Neusiedl am See
  • Ein Tornado im Bereich Großpetersdorf /Hannersdorf / Szombathely
  • 57 l/m² in wenigen Stunden in Nickelsdorf

+++ Update 21:00 +++

Große Regenmengen im Zuge der Gewitter in Seibersdorf und Neusiedl am See. An beiden Orten fast 50 Liter am m² in kurzer Zeit.

+++ Update 20:40 +++

#OS434 ✈️ von Palma nach Wien: Großes Aua am Flugzeug nach einem Date mit der Gewitterzelle über Hartberg in 6000 m Höhe. Nach so einer Landung im Blindflug am Flughafen Schwechat darf man wohl ruhig applaudieren:

+++ Update 20:20 +++

Hier ein Blick auf die aktuelle Blitzverteilung, die kräftigste Zelle zieht gerade über den Seewinkel hinweg!

+++ Update 20:15 +++

Höchste Warnstufe im Nordburgenland! Das Gewitter im Seewinkel hat sich nochmals verstärkt und sorgt örtlich für extremen Starkregen und großen Hagel! Das Gewitter erfasst bald Nickelsdorf. In Seibsersdorf wurden vorhin 50 l/m² in nur einer Stunde gemessen.

+++ Update 20:05 +++

Aktuell ziehen noch zwei besonders kräftige Gewitter in Österreich durch: Ein Gewitter befindet sich im Seewinkel und zieht ostwärts in Richtung Ungarn, eine weiteres dagegen im Tennengau. Es blitzt auch im Unterinntal und im Süden Oberösterreichs, sonst hat sich die Lage etwas beruhigt.

+++ Update 20:00 +++

Anbei noch ein Video vom Tornado-Aufzug in Ungarn.

+++ Update 19:50 +++

Hier ein Hagelbild von Kristina Walitsch aus Sollenau! Wie befürchtet gab es hier Hagel mit einer Korngröße bis 5 cm.

+++ Update 19:45 +++

Auch Scheffau am Wilden Kaiser hat es voll erwischt…

+++ Update 19:35 Uhr +++

Auch im Nordburgenland wird es langsam spannend, hier ein Blick aus Schützen im  Gebirge gen Westen auf die Gewitterzelle mit ausgeprägtem Böenkragen.

+++ Update 19:00 Uhr +++

An der Grenze zu Ungarn wurde ein Tornado bestätigt. Der erste Bodenkontakt war ersten Meldungen zufolge im Raum Großpetersdorf.

+++ Update 19:00 Uhr +++


Hier noch ein paar Bildder der Superzelle mit Großhagel zwischen Wörgl und Kufstein

+++ Update 18:50 Uhr +++

ACHTUNG zwischen Wiener Neustadt und Bad Vöslau! Hier demnächst die Gefahr von Starkregen und Hagel bis 4cm!

+++ Update 18:50 Uhr +++

Hagelkörner mit bis zu 4 cm Durchmesser in St. Ägyd am Neuwalde – die Gewitter ziehen nun langsam ins Wiener Becken!

+++ Update 18:40 Uhr +++

Dieses Bild der kräftigen Gewitterzelle erreicht uns aus der Nähe von Schachendorf (Quelle: Storm Sience Austria)

+++ Update 18:35 Uhr +++

Achtung im Raum Kufstein, ein kräftiges Gewitter bringt hier Hagel und Starkregen! Das Gewitter zieht weiter in Richtung St. Johann in Tirol!

+++ Update 18:20 Uhr +++

Ein Bild des kräftigen Gewitters, welches Kurs auf Teile Wiens nimmt.

+++ Update 18:05 Uhr +++

Im Mostviertel ziehen nun vermehrt Schauer und Gewitter in Richtung Wiener Becken. Auch Wien könnte in etwa 45 Minuten getroffen werden, v.a. die südliche Stadthälfte.

+++ Update 18:00 Uhr +++

Aktuelle Bilder aus der Oststeiermark bzw. dem Mittelburgenland.

+++ Update 17:55 Uhr +++

Das heftige Gewitter in der Oststeiermark zieht in Richtung Mittelburgenland. Vorsicht bei Markt Allhau, der Stögersbach hat noch von den gestrigen Unwettern einen sehr hohen Wasserstand! Die Gefahr von Überflutungen und Vermurungen nimmt neuerlich zu!

Der Pegel vom Stögersbach. © Hydro Burgenland

+++ Update 17:40 Uhr +++

In Pöllau und Hartberg gibt es erste Meldungen von Hagel um 2 bis 3 cm.

+++ Update 17:30 Uhr +++

Anbei ein Bild des Aufwindbereichs der Superzelle bei Hartberg. Vorsicht vor ergiebigem Regen und großem Hagel!

Gewitter bei Hartberg. © C. Matella / UWZ

+++ Update 17:20 Uhr +++

Das Gewitter nördlich von Weiz hat sich weiter verstärkt und zieht ostwärts in Richtung Pöllau/Hartberg. Wir haben soeben die höchste Warnstufe ausgegeben, Vorsicht vor Überflutungen, Vermurungen un Hagel!

+++ Update 17:10 Uhr +++

Im Bezirk Reutte bei Biberwier wird lokal Hagel um 2 cm gemeldet.

+++ Update 17:05 Uhr +++

Im Norden und Osten des Landes zeigt sich aktuell eine zunehmende Auslösebereitschaft von Gewittern. Heute sind im Osten und Südosten einige Storm Chaser unterwegs, u.a. auch unserer Partner von der Storm Science Austria.

Erste größere Quellungen bei Oberwart. © Storm Science Austria

+++ Update 16:55 Uhr +++

In der vergangenen Stunde wurden in Döllach 16 und in Haiming 12 l/m² Regen gemessen. Aktuell hat sich das Gewitter nördlich von Weiz verstärkt, hier herrscht nun Warnstufe rot.

+++ Update 16:45 Uhr +++

In der Obersteiermark entstehen derzeit sowohl über den Niederen Tauern als auch im Grazer Bergland erste Gewitter. Diese ziehen tendenziell ost- bis nordostwärts.

+++ Update 16:45 Uhr +++

Anbei der aktuelle Blick auf die Gewitter im Oberinntal. Die Gewitter werden durch lebhaften Taleinwind im Inntal (aus Osten in Richtung des Gewitters) mit feuchter Luft gefüttert.

+++ Update 16:20 Uhr +++

In Oberkärnten sind einzelne Kräftige Gewitter unterwegs. Anbei der Blick auf das Gewitter, das in Richtung Mölltal zieht.

+++ Update 16:10 Uhr +++

Die Gewitter im Tiroler Oberland werden derzeit kräftiger und ziehen rasch nordostwärts in Richtung Seefelder Plateau. Anbei der Blick auf die aufziehende Regenwand.

+++ Update 15:50 Uhr +++

Mehrere Schauer und Gewitter ziehen aktuell über den Westen und Südwesten hinweg. Lokal kann es dabei zu kräftigem Regen, kleinem Hagel und stürmischen Böen kommen. Derzeit verfolgen wir die Entwicklung im schraffierten Bereich nördlich der Alpen. Hier ist demnächst die Entwicklung weiterer Gewitter möglich, welche dann auch deutlich kräftiger ausfallen können.

Nördlich der Alpen ist eine neue Verstärkung möglich. Daten: © ACG/UBIMET
Ein Kurzwellentrog überquert aktuell die Alpen und sorgt für Gewitter (v.a. im rot gestrichelten Bereich), Ein umfangreicher Höhentrog nähert sich zudem Norditalien (bzw. am Montagmorgen dann auch dem Süden Österreichs).

+++ Update 15:15 Uhr +++

Aktuell zieht ein erstes Gewitter über Osttirol hinweg. Ein weiteres nähert sich dem Gailtal auf der Höhe von etwa Hermagor von Südwesten her.

Das Gewitter in Osttirol. © www.foto-webcam.eu

+++ Update 15:00 Uhr +++

Nach den heftigen Gewitter mit schweren Überflutungen am Samstagabend im Südosten führen hier einige Flüsse weiterhin Hochwasser. Man kann nur hoffen, dass diese Gebiete heute Abend verschont bleiben, weil jedes Gewitter wäre dort eines zu viel. Etwa der Stögersbach in Markt Allhau oder die Strem in Güssing liegen noch immer über der HQ30-Marke.

Der Wasserstand um 15 Uhr. © ehyd

+++ Update 14:45 Uhr +++

Anbei befindet sich eine aktuelle Analyse der Luftmasse überlagert mit dem Infrarot-Satellitenbild. Man erkennt einerseits die energiereiche Luft im Süden, andererseits auch erste Gewitter über Norditalien. In der Luft heute auch einiges an Saharastaub vorhanden, was die Prognoseunsicherheit erhöht. Saharastaub begünstigt nämlich die Entstehung von hochliegenden Schleierwolken, wie es aktuell über Süddeutschland der Fall ist, was wiederum Auswirkungen auf die Einstrahlung und damit die Auslösebereitschaft von Gewittern hat.

+++ Überblick +++

Am Südrand einer nahezu stationären Luftmassengrenze über Süddeutschland muss man am Sonntag erneut mit teils schweren Gewittern rechnen. Örtlich besteht wieder Unwettergefahr durch große Regenmengen in kurzer Zeit, teils großem Hagel und Sturmböen. Der Schwerpunkt liegt am späten Nachmittag und Abend entlang der Nordalpen sowie im Osten des Landes. Im Südosten ist noch unklar ob bzw. wie viele Gewitter entstehen, hier sind jedoch besonders schwere Unwetter mit lokal sehr großem Hagel über 5 cm sowie Tornados möglich. Von Unterkärnten bis in die Südsteiermark sowie vom Arlberg über das Tiroler Oberland bis ins Obere Ennstal ist die Unwettergefahr heute etwas geringer, da es hier leicht föhnig ist. Einzelne Gewitter sind jedoch auch hier zu erwarten, wobei vor allem die Gefahr von Sturmböen besteht.

Wahrscheinlichkeit für Unwetter am Sonntag. © uzwz.at

Der Sonntag stellt bereits den dritten Tag dieser anhaltenden Unwetterlage dar, hier findet ihr einen Rückblick auf die Unwetter am Freitag und Samstag. Am Montag wird die schwülwarme Gewitterluft allmählich nach Südosten abgedrängt, Gewitter sind dann noch von Kärnten bis ins östliche Flachland ein Thema. Die Temperaturen gehen kommende Woche vorübergehend zurück, mehr Infos dazu gibt es hier: Neue Woche bringt die Schafskälte.

Am Sonntag kräftige Gewitter, nächste Woche Schafskälte

Schaf im Schnee ©shutterstock

Schwere Gewitter in der Osthälfte

Bereits am Freitag wurde das steirische Sulmtal von 5 cm großem Hagel heimgesucht, am gestrigen Samstag setzte sich die Unwetterlage mit heftigen Gewittern fort. Fast 100.000 Blitze wurden registriert, damit war dieser 8. Juni der bislang blitzreichste Tag des Jahres. Je ein Drittel der Entladungen entfielen auf die Steiermark und das Burgenland, diese zwei Bundesländer meldeten schließlich auch die meisten Schäden.

Lokal sehr hohe Blitzdichte gestern.
Steiermark und das Burgenland im Ranking klar vorne!

So schwoll der Übelbach in Deutschfeistritz nördlich von Graz zu einem reißenden Strom heran und überschwemmte den Ort, wenige Stunden später zeigte sich in Wiesfleck bei Pinkafeld im Burgenland ein ähnliches Bild der Verwüstung. In St. Radegund bei Graz prasselten 100 l/m² vom Himmel, 75 l/m² davon in nur einer Stunde. Damit war dies der nasseste Junitag der örtlichen Messgeschichte.

Punktuell extreme Regenmengen – meist in kurzer Zeit.

Auch Hagel war ein Thema, größere Hagelkörner wurden aus dem Aflenzer Becken, rund um Wiener Neustadt und um Knittelfeld gemeldet.

Noch einmal Unwettergefahr am Sonntag (und Montag)

Auch heute muss man noch einmal mit teils schweren Gewittern rechnen, Unwettergefahr besteht dabei durch große Regenmengen und Hagel recht verbreitet. Am Montag wird die schwül-warme Gewitterluft allmählich nach Südosten abgedrängt, Gewitter sind dann nur noch von Kärnten bis ins östliche Flachland ein Thema. So heftig wie am Wochenende wird es aber nicht mehr, die kräftigsten Gewitter erwarten wir im Süden der Steiermark und im Südburgenland. Hier hält sich die Wärme mit 25 Grad noch am längsten.

Schafskälte kommt

In den Folgetagen erfassen uns deutlich kühlere Luftmassen vom Nordatlantik. Unter Tiefdruckeinfluss bleibt es sehr wechselhaft mit wiederholten Regenschauern. Die Gewittergefahr ist dann aber gebannt, die Temperaturen schaffen es nämlich kaum noch über die 20-Grad-Marke.

Am Temperaturtrend für Innsbruck sieht man die Abkühlung gut (und auch die nachfolgende Erwärmung):

Erst kälter, dann wieder wärmer…ein Auf und Ab bei den Temperaturen.

In den westlichen Nordalpen wird sogar Schnee noch einmal zum Thema – zumindest für das Mittel- und Hochgebirge. Mittwochabend sinkt die Schneefallgrenze in Vorarlberg, Nordtirol und Salzburg auf rund 1500 m, am Donnerstag in der Früh sind gar Schneeflocken bis 1300 m hinab möglich. Die sogenannte Schafskälte schlägt also voll zu.

Danach wärmer, aber nicht heiß

Ab Freitag stellt sich wieder deutlich wärmeres Sommerwetter ein, vorübergehend könnte es sogar mal etwas stabiler bleiben. Die Temperaturen steigen wieder auf 22 bis 28 Grad, richtige Hitze ist aber weiterhin nicht in Sicht. Paradoxerweise stammen die bislang letzten und einzigen Hitzetage 2024 noch von Anfang April, als der Rekord für den frühesten 30er Österreichs gebrochen wurde. Seitdem ging es hitzefrei weiter, Wien etwa wartet noch immer auf den ersten 30er des Jahres. Im Mittel der vergangenen 30 Jahre war es am 12. Juni so weit, d.h. heuer sind wir in der Bundeshauptstadt zu spät dran.

Hintergrundwissen: Die Schafskälte

Meteorologisch gesehen ist die Schafskälte eine sogenannte Singularität, also ein Witterungsereignis, welches in einem begrenztem Zeitraum immer wieder an einem ähnlichen Datum auftritt. Bei der Schafskälte handelt es sich um einen Kälterückfall in Mitteleuropa im Frühsommer, meist im Zeitraum zwischen dem 4. und 20. Juni mit einem Maximum der Häufigkeit um den 11. Juni. Allgemein ist die Schafskälte weniger im Flachland sondern vielmehr in höheren Lagen im Gebirge von Bedeutung, was auch zum Namen dieser Wetterlage führt. So können plötzliche Kälteeinbrüchen für frisch geschorene Schafe durchaus bedrohlich sein, besonders für Muttertiere und Lämmer in hochgelegenen Almgebieten. In den Nordalpen gehen solche Kaltlufteinbrüche manchmal auch mit Schnee bis in mittlere Höhenlagen um oder sogar unter 2000 m einher.

 

Rückblick: Am Samstag Gewitter mit Hagel und Starkregen in Österreich

Hagel

+++ Update 22:00 Uhr +++

Mit dem heutigen Blitzverlauf beenden wir den Ticker und wünschen eine ruhige Nacht. In Summe wurden heute schon >92.000 Blitze erfasst, damit war dies auch der bislang blitzreichste Tag des Jahres. Am Sonntag folgt schon die nächste Runde an kräftigen Gewittern. Wir melden uns dann wieder mit einem weiteren Liveticker.

Blitzverlauf am Samstag © nowcast/UBIMET

+++ Update 21:20 Uhr +++

Derzeit pflanzt sich im Donauraum eine schwache Druckwelle ostwärts fort. Dabei muss im westlichen Niederösterreich mit Böen um 60 km/h aus West gerechnet werden.

+++ Update 21:15 Uhr +++

Der heutige Tag ist der bislang blitzreichste des Jahres, seit Mitternacht zuckten rund 71.000 Blitze über den Himmel.

+++ Update 21:00 Uhr +++

An der Station Kroisegg fielen in der vergangenen Stunde rund 46 L/m². Diese Gewitter erfassen das Burgenland.

+++ Update 20:30 Uhr +++

Hier noch ein Bild der Superzelle , die nun über Südoststeiermark zieht, von unserem Partner Storm Science Austria.

Superzelle bei Gleisdorf © Storm Science Austria

+++ Update 20:15 Uhr +++

 

+++ Update 20:10 Uhr +++

Weitere Bilder aus Deutschfeistritz.

 

+++ Update 20:05 Uhr +++

An der Station St. Radegund sind in den letzten 1,5 Stunden rund 85 L/m² gefallen, dies ist ein neuer Junirekord.

+++ Update 20:00 Uhr +++

Ein weiteres Video aus dem Raum Graz.

 

+++ Update 19:55 Uhr +++

Im vorletzten Update noch geschrieben, hier die Bilder zur Lage vor Ort, heftige Überflutungen des Orts Deutschfeistritz.

 

+++ Update 19:50 Uhr +++

In Graz wurde in den vergangenen 10 Minuten ein Böe mit 94 km/h gemessen.

+++ Update 19:45 Uhr +++

Der Pegel des Übelbachs in Deutschfeistritz steigt rapide an, hier sind örtlich mehr als 60 L/m² in den vergangenen 30 Minuten gefallen.

Pegel Übelbach © https://egov.stmk.gv.at/at.gv.stmk.hydavis-p/pub/praesentation/index.xhtml?messcode=2002&ansichtstyp=karte&stationsstatus=%5Bonline%5D&hdnr=ow3365

+++ Update 19:30 Uhr +++

In der letzten halben Stunde wurden in St. Radegund bei Graz rund 40 L/m² gemessen. Dies unterstreicht die Gefahr von Überflutungen und Murenabgängen dort.

+++ Update 19:20 Uhr +++

Tolles Bild des Gewitteraufzugs von Norden her in Graz. Dort muss nun mit heftigem Starkregen und Hagel gerechnet werden.

Blick auf Graz © foto-webcam.eu

+++ Update 19:00 Uhr +++

Bisher wurden heute rund 20.000 Blitze im gesamten Land registriert.

+++ Update 18:30 Uhr +++

Der Norden von Graz wird nun von einem heftigen Gewitter getroffen. Dabei muss mit Starkregen und Hagel von 2 bis 3 cm gerechnet werden.

+++ Update 18.15 Uhr +++

In Lofer wurde nun eine Böe von 80 km/h gemessen.

+++ Update 18:10 Uhr +++

Zwei Bilder via Facebook vom Fölzbach aus Thörl, hier transportiert der Fluss den gefallenen Hagel.

+++ Update 18:00 Uhr +++

Neben dem Hagel ist natürlich aus Starkregen ein Thema heute, wie hier in Sigleß treten kleinere Flüsse und Bäche örtlich über die Ufer.

Hochwasser in Sigleß via Facebook © Jeb Sore

+++ Update 17.25 Uhr +++

Aufziehende Superzelle im Kaiserwinkl. Dabei muss mit Hagel um 3 cm gerechnet werden, nebst Starkregen.

Webcam Marquartstein © foto-webcam.eu

+++ Update 17:20 Uhr +++

Weiterhin sind viele Gewitter aktiv. Dabei zieht derzeit eine Superzelle in Richtung Salzburg. Zudem kommen weitere Zellen von Italien her in Kärnten und Osttirol auf. In den nächsten Stunden wird schließlich auch Oberösterreich kräftige Gewitter bekommen.

Radarbild von 17.10 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 16:50 Uhr +++

Vorsicht im Mürztal auf der Höhe von Kindberg / St. Barbara im Mürztal, ein heftiges Gewitter zieht auf. Nahe Aflenz wurde bereits großer Hagel gemeldet.

+++ Update 16:40 Uhr +++

Vorsicht in Kufstein und im Kaiserwinkl, von Nordwesten zieht eine Superzelle mit Hagel um 5 cm auf.

+++ Update 16:20 Uhr +++

Auf der Panomax-Webcam der Aflenzer Bürgeralm sieht es derzeit so aus, eine geschlossene Hageldecke. Diese Zelle (wahrscheinlich Superzelle) zieht in Richtung Mürztal, dort also Vorsicht jetzt.

Ausschnitt der Panom,ax-Webcam © https://webcam.aflenzer-buergeralm.at/

+++ Update 16:00 Uhr +++

Schönes Bild eines Abwindes in Dellach im Drautal, dabei wurde ein Böe von 66 km/h gemessen.

Webcam Dellach im Drautal © foto-webcam.eu

+++ Update 15:50 Uhr +++

Hier ein weiteres Hagelbild (3 bis 4 cm) aus Grünbach am Schneeberg via Facebook.

Hagelbild in Grünbach am Schneeberg © Claudia Nadolph

+++ Update 15:45 Uhr +++

Tolle Gewitterstimmung in der Hochschwabregion, eingefangen von der foto-webcam. Derzeit allgemeine Gewitterauslöse in der Obersteiermark. Am Abend folgt dann der nächste Schub aus Bayern.

Webcam Hochschwab © foto-webcam.eu

+++ Update 15:05 Uhr +++

Die Superzelle brachte in Bad Vöslau 26 L/m² in einer Stunde.

+++ Update 14:55 Uhr +++

Ein weiteres Bild der Superzelle.

Bild der Panomax Kamera © https://aviationacademy.panomax.com/

+++ Update 14:50 Uhr +++

Tolles Bild der Superzelle im westlichen Nordburgenland. Mit der Zelle besteht die Gefahr von Hagel um 5 cm.

Bild der Zelle im Westen des Nordburgenland © Storm Science Austria

+++ Update 14:35 Uhr +++

Die heftigstem Gewitter sind aktuell im südlichen Wiener Becken und im Steinfeld unterwegs. Anbei eine Hagelmeldung von einem unserer Meteorologen.

+++ Update 14:30 Uhr +++

Video aus Bad Vöslau.

 

+++ Update 14:25 Uhr +++

Hier ein Video unseres Kollegen Roland Reiter aus Würflach im Bezirk Neunkirchen.

+++ Update 14:20 Uhr +++

In Grünberg am Schneeberg wird bereits 2 bis 3 cm großer Hagel gemeldet.

Hagelbild via Facebook © Christian Posch

+++ Update 14:15 Uhr +++

Tolles Bild der Zelle bei Bad Vöslau von unserem Partner Storm Science Austria.

Bild der Zelle bei Bad Vöslau © Storm Science Austria

+++ Update 14:10 Uhr +++

Hier das neueste Radarbild, man erkennt besonders die Zellen in der Buckligen Welt und in der nördlichen Obersteiermark sind derzeit sehr stark mit der Gefahr für größeren Hagel.

Radarbild von 14.00 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 14:00 Uhr +++

Derzeit gehen die kräftigsten Gewitter südlich von Wien nieder und damit herzlich Willkommen zu unserem Liveticker.

Webcambild 13.50 Uhr © foto-webcam.eu

Info: Titelbild ist von gestern

Rückblick: Kräftige Gewitter am Freitag in Österreich

+++ Update 20:30 Uhr +++

Mit dem Blitzverlauf des Tages (rund 27.000 Blitze seit Mitternacht) verabschieden wir uns für heute und wünschen noch einen schönen Abend. In der Nacht werden weitere gewittrige Schauer inneralpin durchziehen, die Unwettergefahr hält sich aber in Grenzen. Am Samstag folgt jedoch bereits die nächste Unwetterlage, wir halten euch dann mit einem weiteren Ticker auf dem Laufenden!

Blitzverlauf am Freitag © nowcast/UBIMET

+++ Update 19:50 Uhr +++

Derzeit geht ein kräftiges Gewitter am Brenner nieder, auf dem Webcambild sieht man den markanten Regenfuß der Zelle, hier muss man auch mit Hagel rechnen.

Webcambild Bremer Hütte © foto-webcam.eu

+++ Update 19:30 Uhr +++

Weiterhin kräftiges Gewitter im Lavantal, hier ein weiteres schönes Bild der Zelle.

Gewitterzelle bei St. Andrä im Lavantal © Storm Science Austria

+++ Update 19:20 Uhr +++

Anbei ein Bild des Gewitters bei Pinkafeld. Auch auf der A2 im Raum Pinggau herrscht aktuell Aquaplaninggefahr durch Starkregen. Das Gewitter zieht in Richtung Bucklige Welt, die Gefahr von größerem Hagel hat im Südosten aber deutlich nachgelassen.

Gewitter bei Pinkafeld. © Storm Science Austria

Ein weiteres kräftiges Gewitter nimmt Kurs auf das Lavanttal.

+++ Update 19:10 Uhr +++

Ein weiteres tolles Bild, diesmal aus der Nähe von St. Veit an der Glan, das uns via Facebook erreicht, Dank an Daniel Brenner.

Gewitter bei St. Veit an der Glan © Daniel Brenner

+++ Update 19:00 Uhr +++

Tolle Stimmung nun am Arlberg mit dem aufziehenden Gewitter, dabei muss mit Starkregen gerechnet werden.

Webcam in Lech am Arlberg © foto-webcam.eu

+++ Update 18:50 Uhr +++

Der Schwerpunkt der Gewitteraktivität verschiebt sich derzeit in den Süden sowie in den Westen des Landes. Besonders in Richtung Montafon muss derzeit mit Starkregen gerechnet werden.

+++ Update 18:40 Uhr +++

Dramatischer Gewitteraufzug in Unterkärnten bei St. Veit an der Glan.

Webcam Kappel © https://kappel.it-wms.com/big_panorama1.jpg

+++ Update 18:30 Uhr +++

Seit Mitternacht gab es bereits 18.000 Blitze im Land.

+++ Update 18:00 Uhr +++

Große Regenmenge in St. Radegund bei Graz, hier gab es letzte Stunde 35 L/m².

+++ Update 17:25 Uhr +++

Tolles Webcambild über den Wörthersee hin nach Osten. Diese Gewitter ziehen über die Koralpe in Richtung Weststeiermark.

Rückseite des Gewitters über den Karawanken © foto-webcam.eu

+++ Update 17:20 Uhr +++

Hier ein Bild der kräftigen Gewitterzelle über dem Neusiedler See von unserem Büro aus fotografiert.

Bild der Zelle über dem Neusiedler See © UBIMET/Martin Templin

+++ Update 17.15 Uhr +++

Mit den Gewittern gab es im St.Johann im Saggautal diese Hagelansammlung mit größeren Körnern. Danke für das Bild via Facebook.

Hagelansammlung © Franz Wohlmuth

+++ Update 17:00 Uhr +++

Auf dem aktuellen Satellitenbild sieht man schön, wie sich die Gewittertürme in den Himmel schrauben. Dabei gilt, je kälter desto höher. Derzeit rund -62°C entspricht etwa 11 km.

Satellitenbild von 16.50 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 16:45 Uhr +++

Die stärksten Gewitter im Lande befinden sich aktuell knapp südlich von Wiener Neustadt sowie rund ums Murtal. Die Gewitter ziehen ostwärts und sorgen örtlich für Hagel, Starkregen und stürmische Böen.

Das Gewitter bei Wiener Neustadt. © panomax.com

+++ Update 16:40 Uhr +++

 

+++ Update 16:30 Uhr +++

Das aktuelle Radarbild zeigt weiterhin viele Gewitterzellen, demnächst wird dann Graz von Gewittern mit Starkregen besucht.

Radarbild von 16.25 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 16:25 Uhr +++

 

+++ Update 16:15 Uhr +++

Weitere Bilder aus St. Martin im Sulmtal erreichen uns über Facebook:

Hagel © Gerd Tschiltsch

Danke an Gerd Tschiltsch.

+++ Update 16:10 Uhr +++

Derzeit liegt knapp nördlich von Wien eine sog. Konvergenz. Dort strömt Luft aus verschieden Richtungen zusammen. Dies begünstigt die Bildung von Gewittern in deren Umfeld. Da die Höhenströmung aus West vorherrscht, verlagern sich die Gewitter dann weiter nach Osten.

Windrichtungen um 16.00 Uhr

+++ Update 16:10 Uhr +++

In St. Martin im Sulmtal wurden große Hagelkörner teils um 6 cm gemeldet. Anbei Bilder aus dem Nachbarort Glenstätten.

+++ Update 16:05 Uhr +++

Ein Bild aus dem Burgenland, der Gewitter dort vorhin.

Ein Bild aus Kleinmutschen (Oberpullendorf). © E. I. Ohr

+++ Update 16:00 Uhr +++

Blick auf die Zelle, die sich anschickt in Richtung Salzburger Land zu ziehen.

+++ Update 15:40 Uhr +++

Derzeit gibt es Berichte von 5 cm Hagel St. Martin im Sulmtal.

+++ Update 15:30 Uhr +++

Stimmungsvolles Webcambild aus Pörtschach, der mächtige Eisschirm des Gewitters über Villach ist gut erkennbar.

Webcam Pörtschach © foto-webcam.eu

+++ Update 15:15 Uhr +++

Anbei ein Bild des Hagels im Raum Kapfenberg. Dieses Gewitter zieht derzeit ost- bis nordostwärts in Richtung Rax.

+++ Update 15:15 Uhr +++

Anbei die bislang höchsten gemessenen Windspitzen:

  • 68 km/h Allentsteig (NÖ)
  • 67 km/h Leoben (ST)
  • 64 km/h Irnfritz (NÖ)
  • 61 km/h Hollenthon/Bucklige Welt (NÖ)

+++ Update 15:10 Uhr +++

Ein kräftiges Gewitter zieht in den kommenden Minuten über Villach hinweg. Vorsicht vor Starkregen, Hagel und stürmischen Böen!

+++ Update 15:05 Uhr +++

17 L/m² wurde in der letzten Stunde in Deutschlandsberg gemessen, zusammen mit einer 51 km/h Böe. Diese Zelle ist inzwischen Violett (höchste Warnstufe) bewarnt vor großem Hagel (etwa 5 cm).

+++ Update 14:55 Uhr +++

Besondere Vorsicht derzeit in der Weststeiermark, hier sind mit einer giftigen Zelle durchaus 3 bis 4 cm Hagel zu erwarten.

Radarbild von 14.45 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 14:45 Uhr +++

Hier das aktuelle Radarbild.

Radarbild von 14.35 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 14:30 Uhr +++

In der letzten Stunde wurde in Sekau 17 L/m² gemessen, in der Buckligen Welt 16 L/m² und in Weissensee 12 L/m².

+++ UPDATE 14:20 Uhr +++

Herzlich Willkommen zu unserem heutigen Liveticker. Derzeit gehen bereits kräftige Gewitter besonders in der Steiermark und im Mittelburgenland nieder.

Von Donnerstag bis Sonntag kräftige Gewitter mit Hagel und Starkregen

Blitz

Österreich liegt von Donnerstag bis Sonntag am Südrand einer nahezu stationären Kaltfront über Süddeutschland. Mit einer westlichen bis südwestlichen Höhenströmung gelangen zwar sommerlich warme Luftmassen ins Land, das Wetter gestaltet sich aber weiterhin unbeständig.

Südlich der nahezu stationären Luftmassengrenze gelangt energiereiche Luft ins Land.

Das Zusammenspiel aus energiereicher Luft und ausgeprägter Höhenströmung begünstigt in den kommenden Tagen kräftige und teils langlebige Gewitter. Damit nimmt auch die Unwettergefahr zu: Neben kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen auf den vielerorts bereits gesättigten Böden kann es vor allem am Wochenende örtlich auch zu großem Hagel und stürmischen Böen kommen.

Die Lage am Donnerstag

Im Laufe des Nachmittags entstehen im zentralen und östlichen Bergland vermehrt Schauer und Gewitter, welche gegen Abend örtlich auch auf das angrenzende Flachland übergreifen können (zB südliches Wiener Becken, Grazer Becken). Am Abend nimmt zudem die Schauer- und Gewitterneigung auch entlang der Nordalpen sowie im Norden zu, etwas geringer bleibt die Gewitterneigung dagegen am Alpenhauptkamm sowie im äußersten Süden. Die Hauptgefahr stellen am Donnerstag große Regenmengen in kurzer Zeit dar, lokal sind aber auch Hagel und kräftige Böen möglich.

Eine Modellprognose von Donnerstagnachmittag bis Donnerstagnacht.

Die Lage am Freitag

Am Freitag kündigt sich die größte Gewittergefahr im Südosten des Landes an. Besonders von Unterkärnten über die Steiermark bis ins Burgenland sind im Laufe des Tages kräftige Gewitter zu erwarten, lokal sind diese aber auch im Nordosten wie etwa im Weinviertel bzw. am Abend dann auch in den Nordalpen möglich. Etwas geringer ist die Gewitterneigung dagegen im Norden (Oberösterreich). Die Unwettergefahr nimmt zu, so besteht vor allem im Südosten örtlich die Gefahr von Hagel, Starkregen und teils stürmischen Böen.

Für Experten: Ein prognostiziertes Vertikalprofil für Graz am Freitag: Das Potentia für kräftige Gewitter ist erhöht (feuchte, energiereiche Luft & ausgeprägte Höhenströmung).

Der Ausblick aufs Wochenende

Am Samstag und Sonntag sind im Tagesverlauf ausgehend vom Bergland erneut kräftige Gewitter zu erwarten, dabei zeichnet sich örtlich die Gefahr von Starkregen, großem Hagel und stürmischen Böen ab. Zu Wochenbeginn erfasst uns schließlich die Kaltfront, dabei fällt im Westen und Norden häufig Regen und im Südosten ziehen weitere Gewitter durch. Mit den Temperaturen geht es wieder bergab.

Am Sonntag sind im Süden lokal bis zu 30 Grad in Reichweite. Zu Wochenbeginn geht es wieder abwärts mit den Temperaturen.

Flash Floods und Vermurungen

Überschwemmung Hochwasser Gewitter

Unter einer Sturzflut (flash flood) versteht man eine plötzliche Überschwemmung. Diese treten auf, wenn mehr Wasser vom Himmel fällt, als im Boden versickern oder von einem Fluss abgeleitet werden kann. Im Berg- und Hügelland bahnen sich dann große Wassermassen mit hoher Geschwindigkeit ihren Weg hangabwärts – oft in Zusammenspiel mit Vermurungen – und im Flachland kommt es zu Überflutungen.

Sturzfluten

Ursachen einer Sturzflut sind in erster Linie große Regenmengen innerhalb kürzester Zeit. Das geschieht speziell im Sommer bei nur langsam ziehenden Gewitterzellen, die sich dann an Ort und Stelle ausregnen. Kommt es nach einem solchen Gewitterguss innerhalb von wenigen Stunden zu einer verheerenden Überschwemmung, spricht man von einer Sturzflut.

Sturzfluten treten vor allem bei Gewittern auf, manchmal können aber auch Gletscherabbrüche oder plötzlich kollabierende Dämme an einem Fluss eine Sturzflut weiter stromabwärts auslösen.

Flash Floods in den USA

Besonders anfällig für eine Sturzflut sind trockene und tief gelegene Gebiete. Durch häufige Trockenheit ist der Boden nämlich meist stark versiegelt, dass praktisch das gesamte Regenwasser oberflächlich abläuft. Auf der Erde trifft diese gefährliche Kombination aus Trockenheit und schweren Gewittern im Sommer speziell im Südwesten der USA auf: Die Canyons in Arizona, Utah und Nevada sind berüchtigt für ihre zerstörerischen flash floods. Oft kreuzen Wanderwege sowie spärlich befahrene Straßen die ausgetrockneten Flussbetten, immer wieder werden hier Menschen von Sturzfluten überrascht. Dabei kann auch ein kilometerweit entferntes – und womöglich gar nicht sichtbares – Gewitter eine tückische Sturzflut auslösen. Auch in Europa ist dieses Phänomen nicht unbekannt, ganz besonders im Mittelmeerraum.

Gefahren

Aufgrund ihrer Plötzlichkeit sind Sturzfluten extrem gefährlich. Das Potential dafür kann man zwar oft schon Tage im Voraus erkennen, wo es aber tatsächlich zu einer Sturzflut kommt, zeigt sich oft erst während des Ereignisses: Tatsächlich spielt dafür nämlich nicht nur die Intensität eines Gewitters eine Rolle, sondern auch dessen Verlagerungsrichtung und -geschwindigkeit, die Bodenversiegelung sowie auch die Form des Einzugsgebiet eines darunterliegenden Gewässers.

Das Auto bietet keinen Schutz, da schon eine 50 cm hohe Flutwelle locker ausreicht, um ganze Fahrzeuge samt Insassen wegzuspülen. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Sturzflut oft nicht nur aus Wasser besteht: Die Flutwelle reißt größere Gegenstände wie Baumstämme und Steine mit – diese gefährden Menschen zusätzlich. Alleine in den USA sterben pro Jahr durchschnittlich mehr als 100 Menschen bei einer Sturzflut, also mehr als durch Blitzschlag, Tornados oder Hurrikans! Auch in Europa kommt es jährlich zu Todesopfern, ganz besonders in den Herbstmonaten im Mittelmeerraum.



Gewitter brachten im Mai 136.000 Blitze in Österreich

Gewitter

Der Mai stellt in Österreich meist den Beginn der klassischen Gewittersaison dar. Heuer war er durch viel Tiefdruckeinfluss geprägt, so gab es deutlich mehr Regentage als üblich und in einigen Regionen auch stark überdurchschnittliche Niederschlagsmengen (wir berichteten darüber bereits hier: Mai brachte viel Regen.)

Ungewöhnlich viel Tiefdruckeinfluss über Westeuropa hat im Alpenraum zu einigen Süd- bis Südostlagen mit feuchtmilder geführt.

Hotspot Burgenland

In Summe wurden in Österreich im Mai 136.305 Blitzentladungen detektiert, was etwa 15 Prozent über dem 10-jährigen Mittel liegt. Die meisten Blitze gab es in Niederösterreich, im Verhältnis zur Fläche gab es die höchste Blitzdichte allerdings im Burgenland, hier war es sogar der blitzreichste Mai seit Messbeginn vor 15 Jahren. Österreichweit gab es aber schon Jahre mit deutlich mehr Blitzen im Mai, wie etwa der Mai 2018 mit 330.000 Entladungen.

Bezirke mit der höchsten Blitzdichte

  • 6,3 Blitze/km² Eisenstadt
  • 5,9 Blitze/km² Oberpullendorf
  • 5,8 Blitze/km² Rust und Eisenstadt-Umgebung
Die Blitzdichte im Mai 2024. © UBIMET

Im Osten mehr Blitze als üblich

Bei der regionalen Verteilung zeigen sich wie üblich größere Unterschiede: Während die Blitzhäufigkeit im Osten zum Teil stark überdurchschnittlich war, gab es von Vorarlberg bis Kärnten deutlich weniger Gewitter als sonst. Dies hat zwei Gründe:

  • Die Großwetterlage: Im Süden und Westen gab es aufgrund der Lage des Tiefs mehr Wolken und weniger hohe Temperaturen als im Osten.
  • Die Schneelage: In den Hochlagen am Alpenhauptkamm lag überdurchschnittlich viel Schnee, was die Neigung zu Wärmegewittern verringert.

Annähernd durchschnittlich war die Blitzanzahl im Mai in der Steiermark und in Salzburg.

Abweichung der Blitzanzahl zum 10-jährigen Mittel
Burgenland +174 %
Niederösterreich +34%
Wien +32%
Oberösterreich +19%
Steiermark +8%
Salzburg -10%
Vorarlberg -49%
Tirol -62%
Kärnten -78%
Die Gewitter haben im Mai lokal für große Regenmengen in kurzer Zeit gesorgt. © UBIMET
Starkregen und Hagel
Ein Gewitter mit Starkregen und kleinem Hagel am 6. Mai im Osten Wiens. © N. Zimmermann

Der blitzreichste Tag des Monats war der 25. Mai mit 28.396 Blitzen, als es allein in Niederösterreich 12.140 Entladungen gab.

  • 25.5. mit 28.396 Entladungen
  • 6.5. mit 17.085 Entladungen
  • 21.5. mit 15.787 Entladungen
Gewitterfront
Die Böenfront eines Gewitters über Wien am 25. Mai. © Storm Science Austria

Die stärksten Blitze wurden am 25. Mai im Bezirk Mistelbach erfasst. Anders als oft vermutet kann man anhand von der Blitzstärke aber nicht auf die Stärke eines Gewitters Rückschlüsse ziehen. Oft treten starke Blitze mit sehr lauten Donnern auch bei vergleichsweise harmlosen Kaltluftgewittern auf.

Die stärksten Blitze im Mai in Österreich

Tornado in Graz

In Erinnerung bleibt vor allem der 21. Mai, als in Graz ein Tornado beobachtet wurde. Er dürfte im Westen der Stadt (Eggenberg) entstanden sein und dann weiter in Richtung Plabutsch gezogen sein. Er wurde vom ESWD als IF1 eingestuft, also mit lokalen Windspitzen von bis zu etwa 150 km/h. Weiteres Infos zu diesem Ereignis gibt es hier. Ein weiterer Tornado wurde am selben Tag in Schattendorf (Bez. Mattersburg) im Burgenland beobachtet, von diesem Ereignis gibt es aber keine Aufnahmen.

Hochwasser an der Donau in Bayern

Das vorübergehend ortsfeste Tief „Radha“ über Mitteleuropa hat wie erwartet vor allem im Süden Deutschlands von Donnerstagabend bis Samstagnachmittag für ergiebige Regenmengen gesorgt. Nach einer vorübergehenden Unterbrechung kam es am Sonntagabend örtlich zu kräftigen gewittrigen Schauern und am Montag hat ein weiteres Höhentief über Norditalien zu einem weiteren Regenereignis im Alpenvorland geführt.

Analyse der Regenmengen in den vergangenen 5 Tagen. © UBIMET

Am meisten Regen gab es im Gebiet vom Norden Vorarlbergs über Oberschwaben bis ins nördliche Oberbayern (also vom Großraum Bregenz über den Raum Memmingen/Augsburg bis etwa Ingolstadt), hier gab es allein von Donnerstagabend bis Samstagabend innerhalb von 48 Stunden verbreitet 100 bis 130 bzw. lokal auch über 150 l/m² Regen. Statistisch entsprechen dieses Niederschlagsmengen v.a. im Südwesten Bayerns einer Wiederkehrzeit von teils >100 Jahren. Innerhalb von fünf Tagen (von Donnerstagmorgen bis Dienstagmorgen) gab es regional wie etwa in den Landkreisen Lindau, Ravensburg, Unterallgäu und Ostallgäu (sowie lokal auch im Rems-Murr-Kreis) gab es >200 l/m² Regen.

Hochwasser

Vor allem am Oberlauf der Donau und seinen Zuflüssen kam es am Sonntag zu einem extremen Hochwasser, an einzelnen Pegeln der südlichen Donauzuflüsse wurden die Rekordwasserstände von 1999, 2002, 2005 und 2013 übertroffen, wie etwa am Unterlauf von Günz, Zusam, Schmutter oder auch Paar (teils >100-jähriges Hochwasser).

Mittlerer Niederschlag im Einzugsgebiet flussaufwärts (für jeden Punkt entlang der Flussläufe wurde berechnet, wie viel Niederschlag stromaufwärts pro Flächeneinheit gefallen ist). © UBIMET

An der Donau in Bayern wurde die Meldestufe 4 verbreitet überschritten, die historischen Wasserhöchststände von 1999, 2005 oder 2013 wurden aber meist nicht erreicht. Nur am Oberlauf zwischen etwa Günzburg und Dillingen an der Donau wurden neue Höchststände verzeichnet (nach vorläufigen Rohdaten). In Oberschwaben ist der Hochwasserscheitel der Donau mittlerweile durch, von Ingolstadt bis Passau steigt der Wasserstand dagegen noch leicht, hier wird der Höchststand am Dienstagnachmittag oder -abend erwartet.

In Passau steht der Hochwasserscheitel kurz bevor. Daten: HND Bayern

Inn entschärft die Lage

Am Pegel in Passau wird Dienstagabend ein Wasserstand von etwas über 1000 cm erwartet, der Rekord vom 3.6.2013 lag bei 1289 cm. Das Hochwasser 2013 war hier also wesentlich schlimmer, da damals auch die Alpen betroffen waren bzw. der Inn Hochwasser führte, was heuer nicht der Fall ist. Dies ist auch der Grund, weshalb an der Donau in Österreich kein schweres Hochwasser erwartet wird. Die Hochwasserlage in Bayern wird sich nach der Wochenmitte langsam entspannen.

Im Inntal wurde die HW1-Marke nicht erreicht, erst in Oberaudorf an der Grenze zu Bayern war dies der Fall). Daten: Land Tirol

Hochwasser an der Donau

Das vorübergehend ortsfeste Tief „Radha“ über Mitteleuropa hat vor allem im Süden Deutschlands von Donnerstagabend bis Samstagnachmittag für ergiebige Regenmengen gesorgt. Nach einer vorübergehenden Unterbrechung kam es am Sonntagabend örtlich zu kräftigen gewittrigen Schauern und am Montag hat ein weiteres Höhentief über Norditalien zu einem weiteren Regenereignis geführt.

Analyse der Regenmengen in den vergangenen 5 Tagen. © UBIMET

Am meisten Regen gab es im Gebiet vom Norden Vorarlbergs über Oberschwaben bis ins nördliche Oberbayern (also vom Großraum Bregenz über den Raum Memmingen/Augsburg bis etwa Ingolstadt), hier gab es allein von Donnerstagabend bis Samstagabend innerhalb von 48 Stunden verbreitet 100 bis 130 bzw. lokal auch über 150 l/m² Regen. Statistisch entsprechen dieses Niederschlagsmengen v.a. im Südwesten Bayerns einer Wiederkehrzeit von teils >100 Jahren.

Der nasseste Ort in Österreich war Bregenz mit mehr als 270 l/m² Regen. In Wien wurde am Montag mit 71,6 l/m² in 24h nur knapp ein neuer Tagesrekord für den Juni verfehlt.

Vor allem am Oberlauf der Donau im Westen Bayerns kam es am Sonntag zu einem extremen Hochwasser, an einzelnen Pegeln der südlichen Donauzuflüsse wurden die Rekordwasserstände von 1999, 2002, 2005 und 2013 übertroffen, wie etwa am Unterlauf von Günz, Zusam, Schmutter oder auch Paar (teils >100-jähriges Hochwasser).

Mittlerer Niederschlag im Einzugsgebiet flussaufwärts (für jeden Punkt entlang der Flussläufe wurde berechnet, wie viel Niederschlag stromaufwärts pro Flächeneinheit gefallen ist). © UBIMET

Hochwasser an der Donau

An der Donau in Bayern wurde die Meldestufe 4 verbreitet überschritten, die historischen Wasserhöchststände von 1999, 2005 oder 2013 wurden aber meist nicht erreicht. Nur am Oberlauf zwischen etwa Günzburg und Dillingen an der Donau wurden neue Höchststände verzeichnet (nach vorläufigen Rohdaten). In Oberschwaben ist der Hochwasserscheitel der Donau mittlerweile durch, von Ingolstadt bis Passau steigt der Wasserstand dagegen noch leicht, hier wird der Höchststand am Dienstagabend oder kommende Nacht erwartet. Die Wassermassen vom Oberlauf der Donau bzw. seiner Nebenflüsse kommen nun in Österreich zusammen und sorgen hier abschnittsweise für ein mittleres Hochwasser (HQ5-HQ10). Ähnlich war die Lage zuletzt im Juli 2021, wir berichteten darüber hier.

In Passau steht der Hochwasserscheitel noch an. Daten: HND Bayern
Der Wasserstand steigt auch in Linz noch etwas an. Bild: http://www.linzcam.at/
Der Pegel der Donau in Korneuburg erreicht bald die HQ5-Marke. Daten: Hydr. Dienst Niederösterreich.
Seit Sonntag fließt Wasser beim Einlaufbauwerk in die Neue Donau. Aktuell sind es schon fast 1000 m³/s. Daten: Hydr. Dienst Niederösterreich.

Inn entschärft die Lage

Am Pegel in Passau wird Dienstagabend oder -nacht ein Wasserstand von etwas über 1000 cm erwartet, der Rekord vom 3.6.2013 lag bei 1289 cm. Das Hochwasser 2013 war hier also wesentlich schlimmer, da damals auch die Alpen betroffen waren bzw. der Inn Hochwasser führte, was heuer nicht der Fall ist. Dies ist auch der Grund, weshalb an der Donau in Österreich kein schweres Hochwasser erwartet wird. Die Hochwasserlage wird am Mittwoch andauern, frühestens im Laufe des Donnerstags wird der Wasserstand langsam wieder sinken.

Im Inntal wurde die HW1-Marke nicht erreicht, erst in Oberaudorf an der Grenze zu Bayern war dies der Fall). Daten: Land Tirol

Am Montag Regen und Gewitter, örtlich Gefahr von Überflutungen

Blitz

Ein Höhentief zieht zu Wochenbeginn von der Adria über Kroatien nach Ungarn. An seiner Nordflanke hält sich sehr feuchte Luft, somit muss man am Montag in ganz Österreich mit einer hohen Schauer- und Gewitterneigung rechnen. Tagsüber liegt der Schwerpunkt im Berg- und Hügelland, aber auch im Flachland gehen lokale Gewitter nieder.

Das Höhentief zieht von der Adria nach Ungarn und sorgt in Österreich für eine nordöstliche Strömung.

In den Abendstunden staut sich dann am Alpenostrand weiterhin sehr feuchte Luft aus Nordost, damit sind auch am Alpenostrand und im Burgenland regional große Regenmengen möglich. Am Balkan von Bosnien und Herzegowina ostwärts kommt es dagegen im Laufe des Tages zu heftigen Gewittern mit teils großem Hagel und schweren Sturmböen.

Regional viel Regen

Von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich fällt am Montag immer wieder schauerartiger Regen, mitunter auch kräftig und gewittrig durchsetzt. Inneralpin sowie im Osten und Süden zeigt sich zwischen einzelnen Schauern ab und zu die Sonne, ab den Mittagsstunden nimmt die Gewitterneigung aber verbreitet zu. Die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen ist erhöht, vor allem auf den gesättigten Böden in den westlichen Nordalpen sowie am Alpenostrand und in der Steiermark.

Modellprognose für Montag. Lokal sind noch höhere Spitzen möglich.

Die Luftdruckgegensätze sind gering, daher kommen die Gewitter nur langsam vom Fleck und sorgen örtlich für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit. In der Nacht fällt vor allem im östlichen Bergland und im Osten noch teils kräftiger, schauerartiger Regen.

An der Alpennordseite Besserung in Sicht

Der Dienstag beginnt im östlichen Bergland und stellenweise auch im Flachland mit Regen, welcher am Vormittag rasch abklingt. Nachfolgend scheint zeitweise die Sonne, besonders über dem westlichen und südlichen Bergland bilden sich aber rasch Quellwolken und weitere Schauer. An der Alpennordseite macht sich dagegen eine Wetterbesserung bemerkbar: Am Bodensee, im Donauraum und später auch im Osten stellt sich ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein. Bei mäßigem Nordwestwind steigen die Temperaturen auf 19 bis 25 Grad.

Im südöstlichen Bergland gewittrig

Am Mittwoch und Donnerstag ziehen an der Alpennordseite zeitweise Wolkenfelder durch, meist bleiben diese aber harmlos. Im Bergland und im Süden bilden sich nach einem trockenen und abseits einiger Restwolken oft sonnigen Start Quellwolken sowie lokale Schauer, vor allem im südlichen und östlichen Bergland sind auch einzelne Gewitter dabei. Bei maximal 20 bis 26 bzw. lokal auch 27 Grad geht es mit den Temperaturen langsam weiter bergauf. Zum Wochenende hin steigt die Gewitterneigung ausgehend vom Bergland generell wieder an, die Temperaturen steigen aber ebenfalls noch leicht an und pendeln sich auf einem sommerlichen Niveau ein.

Mai brachte viel Regen, in Österreich wärmstes Frühjahr seit Messbeginn

Hohe Tauern

Der meteorologische Frühling, der vom 1. März bis zum 31. Mai dauert, war der wärmste seit Messbeginn vor 258 Jahren. Die größten Abweichungen zwischen +2 und +2,5 Grad wurden im Norden und Osten verzeichnet, während die Abweichungen am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten bei +1 Grad lagen. Im Flächenmittel war das Frühjahr damit um 1,9 Grad milder als im Mittel von 1991 bis 2020.

Entscheidend für die Endbilanz waren vor allem der rekordwarme März mit einer Abweichung von +3,5 Grad sowie auch der rekordwarme April mit einer Abweichung von +1,5 Grad. Der erste Sommertag wurde am 30. März in Oberndorf an der Melk verzeichnet, am 7. April wurde in Bruck an der Mur dann bereits erstmals die 30-Grad-Marke erreicht, so früh wie noch nie zuvor in Österreich. Am 14. April gab es sogar in fünf Bundesländern einen Hitzetag, in Deutschlandsberg wurden bis zu 31,7 Grad erreicht. Nach der Monatsmitte kam es zu einem außergewöhnlichen Kaltlufteinbruch und die Schneefallgrenze sank am 16. in Kärnten bis in tiefe Lagen ab. Es folgten mehrere Frostnächte, was u.a. aufgrund der bereits außergewöhnlich fortgeschrittenen Vegetationsentwicklung zu Schäden in Millionenhöhe in der Landwirtschaft geführt hat.

Der heftigste Wettersturz innerhalb von 48 Stunden in der Messgeschichte Villachs.

In Summe brachte das Frühjahr um etwa 15 Prozent mehr Niederschlag als üblich, damit wurde die seit gut einem Jahr andauernde Serie an überdurchschnittlich feuchten Jahreszeiten fortgesetzt. Die größten Abweichungen wurden in Osttirol und Oberkärnten, in Vorarlberg sowie im Südosten verzeichnet. Von Tirol bis ins Mostviertel waren die Mengen annähernd durchschnittlich bzw. regional in Oberösterreich auch leicht unterdurchschnittlich.

Nasseste Orte

  • 759 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 657 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
  • 641 Liter pro Quadratmeter Bregenz (V)

Mai 2024: Regional milder als üblich

Der dritte Monat des Frühjahrs war heuer durch regen Tiefdruckeinfluss geprägt. Mit einer südlichen Strömung gelangte dabei wiederholt feuchtwarme Luft ins Land. Österreichweit betrachtet schließt der Mai rund 0,7 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. In Ober- und Niederösterreich sowie in Wien wurden Abweichungen zwischen +1 und +1,5 Grad verzeichnet, nahezu durchschnittlich war der Monat dagegen in Vorarlberg sowie vom Tiroler Alpenhauptkamm über Kärnten bis in die Weststeiermark. Im Gegensatz zum April gab es im Mai zudem keinen Hitzetag, die höchste Temperatur wurde mit 27,4 Grad in Langenlebarn bei Tulln am 30. Mai gemessen.

Höchste Temperaturen

  • 31,7 Grad Deutschlandsberg (ST, 14.)
  • 31,6 Grad Bruck an der Mur (ST, 14.)
  • 31,0 Grad Hartberg (ST, 14.)

Tiefste Temperaturen (<1000 m)

  • -7,8 Grad Liebenau / Gugu (OÖ, 26.4.)
  • -7,3 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 20.3.)
  • -6,8 Grad Seckau (ST, 8.3.)

Mai regional trüb und sehr nass

Der Mai war vor allem im Süden und Südosten von großen Niederschlagsmengen geprägt, so gab es in Osttirol und Oberkärnten sowie in Teilen der Steiermark mehr als doppelt so viel Niederschlag wie üblich. Im Grazer Bergland sowie im Bereich der Karnischen Alpen lag die Bilanz sogar bei 250 Prozent. Ähnlich sieht die Bilanz auch im Norden Vorarlbergs aus, etwa in Bregenz lag der Anteil vom klimatologischen Niederschlag v.a. aufgrund eines Starkregenereignisses am Monatsende bei 220 Prozent. Hier wurde am Monatsletzten mit 148 mm in 24 Stunden auch ein neuer Tagesniederschlagsrekord in einem Frühling aufgestellt.
Etwas weniger Niederschlag als üblich gab es dagegen vom Inneren Salzkammergut bis ins Mostviertel, beispielsweise im Kremsmünster gab es nur etwas mehr als die Hälfte die üblichen Regenmenge. Im landesweiten Flächenmittel lag die Niederschlagsbilanz bei 133 Prozent.


Auffällig ist auch die hohe Anzahl an Regentagen, so wurde etwa im Mürztal an bis zu 26 Tagen messbarer Niederschlag verzeichnet. Wenn man die Tage mit mindestens 1 mm Niederschlag betrachtet, liegen der Präbichl, Sillian und Unterach am Attersee mit jeweils 22 an der Spitze, also etwa doppelt so viele wie üblich.


Dies spiegelt sich auch bei der Blitzbilanz wieder, mit 136.000 Blitzentladungen gab es etwa 15 Prozent mehr Blitze als im 10-jährigen Mittel. Die höchste Blitzdichte gab es im Innviertel, im Nordburgenland und in der Oststeiermark.

Blitzentladungen im Frühjahr

  • 42.575 Niederösterreich
  • 36.006 Steiermark
  • 29.537 Oberösterreich

Die Sonnenscheinbilanz lag bei -12 Prozent, wobei der Monat besonders im Süden und Westen deutlich trüber als üblich war. Etwa in Osttirol und Oberkärnten erreichten die Abweichungen sogar -35 Prozent. Von Oberösterreich bis ins östliche Flachland war es dagegen nahezu durchschnittlich sonnig bzw. regional wie im Salzkammergut und am Hausruck gab es sogar ein knappes Plus von etwa 5 bis 10 Prozent.

Anhaltender Regen: Im Süden Hochwasser

Überschwemmungen

Deutschland gelangt derzeit zunehmend unter den Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Norditalien, welches sich am Samstag langsam nordwärts in Richtung Tschechien verlagert. Im Zusammenspiel mit dem dazugehörigen Bodentief namens „Radha“ fällt im Süden Deutschlands anhaltender Regen.

Am Rande von Tief Radha wird feuchte Luft in die Südhälfte des Landes heführt.

Anhaltender Regen

Am Freitag liegt der Regenschwerpunkt im Westen Österreichs bzw. im äußersten Süden Deutschlands und breitet sich in der zweiten Tageshälfte auf den Südwesten und die Mitte Bayerns sowie den Osten Baden-Württembergs aus. Die größten Mengen von teils mehr als 100 mm sind in Oberschwaben und im Bregenzerwald zu erwarten, ein zweites Maximum mit ähnlichen Mengen zeichnet sich im Bereich der Schwäbischen Alb ab (zwischen Reutlingen und Schwäbisch Gmünd). Örtlich kündigen sich hier Spitzen bis 150 mm an! Teils große Regenmengen zwischen 50 und 90 mm sind aber recht verbreitet in den Gebieten zwischen etwa München, Nürnberg, Stuttgart und dem Bodensee zu erwarten. In diesen Regionen muss man in den kommenden Stunden mit zunehmender Hochwassergefahr rechnen! Aktuelle Pegel und Hochwasserwarnungen gibt es hier: www.hochwasserzentralen.de

Aktuelle Regenprognose verschiedener Modelle bis Sonntagmorgen (Klick zum Vergrößern).

Schauer und Gewitter

Am Abend und in der Nacht greifen Schauer und eingelagerte Gewitter auch auf den Norden Bayerns bzw. Teile von Thüringen und Sachsen über. Am Samstag muss man hier mit weiteren Schauern und Gewittern mit teils großen Regenmengen rechnen, die Unsicherheiten sind aber noch erhöht. Der Sonntag bringt in den betroffenen Regionen weitere Schauer und lokale Gewitter, in Summe ist aber eine zögerliche Entspannung in Sicht. Die großen Flüsse wie die Donau werden allerdings Hochwasser führen.

Aktuelle Regenwarnungen: www.uwr.de

Am Freitag in Vorarlberg und Tirol kräftiger Regen, auf den Bergen Schnee

Stark anschwellender Bach ©shutterstock

Die Großwetterlage in Europa ist derzeit festgefahren. „Ein umfangreiches und nahezu ortsfestes Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik wird sowohl an seiner Südwestflanke als auch an seiner Südostflanke von Tiefdruckgebieten flankiert. Bei der aktuellen Lage des Hochs herrscht in Mitteleuropa anhaltender Tiefdruckeinfluss. Diese Wetterlage wird auch „Omega-Lage“ genannt, weil die Ausrichtung der Strömung am Rande des Hochs dem griechischen Buchstaben „Omega“ (Ω) ähnelt.

Die aktuelle Omega-Lage sorgt in Mitteleuropa für teils regnerisches Wetter.

Kräftiger Regen im Westen

Am Freitag gelangt der Alpenraum unter den Einfluss eines Italientiefs, welches sich am Samstag nordwärts nach Polen verlagert. Damit dominieren in Österreich verbreitet die Wolken und vor allem im Westen und Süden fällt verbreitet Regen. Tagsüber regnet es in Nordtirol zeitweise intensiv, gegen Abend verlagert sich der Schwerpunkt dann nach Vorarlberg. In den westlichen Nordalpen regnet es bis Samstagmorgen anhaltend und intensiv, vor allem rund um den Bregenzerwald nimmt die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen zu.

Am Freitag regnet es vor allem im Bregenzerwald zunehmend intensiv.

Die Schneefallgrenze sinkt am Freitag im Westen auf 2000 bis 1600 m ab, somit muss man am Arlbergpass mit etwas Nassschnee rechnen. Im Hochgebirge kommt auf den Gletschern teils mehr als ein halber Meter Neuschnee zusammen.

24h-Neuschneeprognose für Freitag.

Im Osten und Norden ziehen dagegen nur vorübergehend Schauer und lokale Gewitter durch, zwischendurch gibt es hier auch ein paar Auflockerungen. Die Temperaturen kommen im westlichen Bergland kaum über die 10-Grad-Marke hinaus, im Osten gibt es bis zu 22 Grad.

Regenwarnungen für den Freitag: www.uwz.at

Verhaltener Sommerbeginn

Der Samstag verläuft von Vorarlberg bis Oberösterreich weiterhin trüb und häufig nass, im Tagesverlauf lässt die Regenintensität aber nach und die Schneefallgrenze steigt wieder auf über 2000 m an. Etwa von Salzburg und Osttirol ostwärts ziehen nur einzelne Schauer oder Gewitter durch und zumindest zeitweise kommt auch die Sonne zum Vorschein. Im Norden und Osten weht kräftiger Westwind, vom Mostviertel bis ins Wiener Becken sind auch stürmische Böen zu erwarten. Die Höchstwerte liegen am ersten Tag des meteorologischen Sommers zwischen 14 und 23 Grad.

Weiterhin unbeständig

Am Sonntag hält die trübe und fast schon herbstliche Wetterphase im Westen an, zumindest zeitweise gibt es aber auch trockene Abschnitte. Von den Tauern bis an den Alpenostrand zeigt sich zwischen einzelnen Schauern ab und zu die Sonne, im Süden scheint sie häufig. Am Nachmittag besteht aber auch dort eine geringe Schauer- und Gewitterneigung. Je nach Sonne steigen die Temperaturen auf 15 bis 25 Grad.
Die neue Woche startet ebenfalls unbeständig, erst zur Wochenmitte zeichnet sich eine zögerliche Besserung ab und die Temperaturen steigen auf ein frühsommerliches Niveau.

Der Trend geht nur langsam aufwärts.

1. Juni: Meteorologischer Sommerbeginn

Die Ursache für die Jahreszeiten bei uns auf der Erde sieht man gut auf der nachfolgenden Grafik: Auf ihrem Weg um die Sonne (ein Umlauf dauert 365 Tage) ist die Nordhalbkugel rund um den 21.06. der Sonne zugeneigt, wir erhalten also viel mehr Strahlung von der Sonne als im Winter (da ist die Südhalbkugel der Sonne zugeneigt). Dieses unterschiedliche Strahlungsangebot sorgt für die Jahreszeiten.

Die Roation der Erde um die Sonne verursacht Jahreszeiten.
Die Rotation der Erde um die Sonne verursacht Jahreszeiten.

Die World Meteorological Organization (WMO) hat aus statistischen Gründen den Beginn des Sommers auf den 1. Juni festgelegt. Die Jahreszeiten beginnen für Meteorologen und Klimatologen jeweils am Monatsanfang (März, Juni, September und Dezember), um eine einfachere Handhabung von klimatologischen Daten zu gewährleisten. So können Statistiken leichter erstellt sowie verglichen werden.

Der Sommer geht in der Meteorologie somit immer vom 1. Juni bis zum 31. August eines Jahres. Ausgenommen davon ist die Südhalbkugel, hier sind Sommer und Winter um jeweils ein halbes Jahr verschoben. Der kalendarische Sommeranfang ist in diesem Jahr übrigens erst am 20. Juni um genau 22:50 Uhr. Zu dieser Zeit steht die Sonne an ihrem nördlichsten Punkt, dem nördlichen Wendekreis, man spricht auch vom Tag der Sommersonnenwende.

Rückblick: Am Montag kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel

Blitz und Donner über das bayrlische Flachland von der Hochrieshütte aus

Rückblick

Damit beenden wir unseren Liveticker für heute. Die Gewitterneigung im Süden bleibt zwar noch ein paar Stunden erhöht, die Unwettergefahr lässt aber allmählich nach. Im Laufe der Nacht muss man jedoch weiterhin mit teils kräftigen Gewittern im Nordosten der Bundesrepublik rechnen. Zwei Gebiete waren heute besonders betroffen: Einerseits der äußerste Osten im Grenzgebiet zu Polen, wo es zu größerem Hagel kam, andererseits der Süden, wo sich eine besonders kräftige Gewitterlinie ausgehend vom Allgäu gebildet hat und Richtung München zog. In abgeschwächter Form erreichte die Gewitterlinie am späten Abend die bayrische Landeshauptstadt. 

Insgesamt gab es deutschlandweit knapp 32.500 Blitzentladungen, die meisten davon mit 21.258 in Bayern. Viel Niederschlag brachte die Gewitterlinie im Süden, stellenweise wurden hier 20 bis 30 mm/m² in einer Stunde gemeldet. Auch in Mecklenburg-Vorpommern sorgten Gewitter für teils kräftigen Regen, hier wurden in Steinhagen-Negast 30 mm/m² gemessen.

Vielen Dank fürs Mitlesen!

Blitzanzahl Deutschland bis 20:50
Blitzverlauf Deutschland
Blitzverlauf Deutschland

+++ Update 20:40 +++

In der nächsten halben Stunde erreicht die eigentliche Gewitterlinie, die sich derzeit noch südwestlich der Stadt befindet, die Münchner City. Dabei muss man vor allem mit Starkregen rechnen.

Radarbild von 20:30 Quelle: DWD/UBIMET

+++ Update 20:15 +++

Ein Blick in die Hauptstadt, zur Primetime hat sich über dem Berliner Stadtgebiet nun ein Gewitter gebildet.

Radarbild von 20:10 Quelle: DWD/UBIMET

+++ Update 20:10 +++

Erste Blitze einer vorgelagerten Zelle haben jetzt den Münchner Süden erreicht. Die kräftigere Gewitterlinie befindet sich aber noch ca. 30km von der Münchner Innenstadt entfernt.

+++ Update 20:05 +++

+++ Update 19:50 +++

Vor dem eigentlichen Gewitter haben sich vorgelagert südwestlich von München einzelne kleinere Gewitterzellen gebildet. Die eigentliche Linie dahinter wird München voraussichtlich in etwas abgeschwächter Form in ca. 60 min erreichen.

Radarbild von 19:45 Bildquelle: DWD/UBIMET

+++ Update 19:20 +++

Im Süden, etwa im Raum Garmisch-Partenkirchen, sind weiterhin starke Gewitter unterwegs.

Radarbild von 19:10 Bildquelle: DWD/UBIMET

+++ Update 19:05 +++

+++ Update 19:00 +++

Beim Hagel im äußersten Osten von Deutschland kam es zu Schäden an Autos

+++ Update 18:40 +++

Das #Gewitter aus Füssen verlagert sich nun mit erkennbarer #Rotation weiter Richtung Nordosten. Es besteht weiterhin ein hohes Risiko für großen Hagel und lokalen Überflutungen durch Starkregen. 

+++ Update 18:00 +++

Höchste Gewitterwarnstufe im südlichen Bayern!

+++ Update 17:50 +++

Bei Füssen im südlichen Allgäu hat sich ein sehr starkes Gewitter gebildet. Hier besteht akute Gefahr von größerem Hagel und lokalen Überflutungen.

Tegelbergbahn Füssen Quelle: https://www.fuessen.de/service/webcams.html

+++ Update 17:30 +++

Auch in Schwedt an der deutsch-polnischen Grenze gab es größeren Hagel.

 

+++ Update 17:20 +++

Auch im Osten an der Grenze zu Polen sind derzeit kräftige Gewitter unterwegs, betroffen ist vor allem der Bereich von Frankfurt (Oder) bis in die Lausitz.

Radarbild von 17:15 Bildquelle:DWD/UBIMET
Radarbild von 17:15 Bildquelle:DWD/UBIMET

+++ Update 16:50 +++

Das Gewitter befindet sich derzeit im Raum Memmingen und Kempten im Allgäu. In Kürze wird es dann Kaufbeuren erreichen.

Radarbild von 16:45 Bildquelle: DWD/UBIMET

+++ Update 16:00 +++

Erste kräftigere Gewitter haben sich jetzt im Raum Ravensburg gebildet und verlagern sich nun Richtung Nordosten.

Quelle: Panomax.com Ravensburg
Bildquelle: Panomax.com Ravensburg
Radarbild von 15:50 aus dem Raum Ravensburg Quelle: DWD/UBIMET
Radarbild von 15:50 aus dem Raum Ravensburg Quelle: DWD/UBIMET

+++ Überblick +++

Am Montag verlagert sich die Kaltfront eines Tiefs bei den Britischen Inseln samt Schauern und Gewittern in den Osten und Süden Deutschlands. Im Laufe des Nachmittags bilden sich dann vor allem im südlichen Bergland teils kräftige Gewitter, die später auch auf Bayern übergreifen. Am Abend wird es dann für den Großraum München spannend. Im Zuge der Gewitter kommt es vor allem zu Starkregen und kleinem Hagel.

1h Niederschlags ICON D2 Prognose für den Montag 27.05.24
Frontenkarte für Montag 27.05
Frontenkarte für Montag 27.05 – 14:00

Titelbild: Hochrieshütte – Foto-Webcam.eu

Weiter kein beständiges Hochdruckwetter

Der Montag hat in der Osthälfte viel Sonnenschein zu bieten, im Westen und Südwesten werden die Wolken hingegen immer mehr und spätestens am Nachmittag ist hier mit zahlreichen, teils kräftigen Schauern und Gewittern zu rechnen. Unwettergefahr besteht dabei im Grenzbereich zu Bayern. Von Klagenfurt und Linz ostwärts bleibt es hingegen von einzelnen Schauern abgesehen trocken und oft bis zum Abend freundlich. Im Osten weht mäßiger bis lebhafter Südostwind, von West nach Ost werden 18 bis 27 Grad erreicht.

Webcambild @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/feldkirch

Am Dienstag geht es vom Weinviertel bis in die Südsteiermark noch trocken und zeitweise sonnig in den Tag. Im großen Rest des Landes ist es dagegen schon trüb und es regnet schon von der Früh weg schauerartig verstärkt. Im Tagesverlauf bilden sich dann auch in den anfangs trockenen Regionen im Osten und Südosten Schauer und Gewitter. Von Innsbruck westwärts trocknet es dann wieder ab. Der Westwind weht besonders im Donauraum und am Alpenostrand lebhaft. Die Höchstwerte: von West nach Südost 13 bis 25 Grad.

Am Mittwoch ziehen im Osten und Südosten zunächst noch einzelne Schauer durch. Tagsüber dominiert im Großteil des Landes unter Zwischenhocheinfluss ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken. Etwas mehr Wolken sind im östlichen Bergland anzutreffen, am Abend werden diese auch im Westen allmählich wieder mehr und die Schauerneigung steigt an. Der Wind weht meist schwach bis mäßig, im Osten anfangs auch noch lebhaft aus Nordwest, dazu liegen die Höchstwerte zwischen 18 und 24 Grad. Am wärmsten wird es dabei im Inntal.

Webcambild @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/ossiacherberg

Der Donnerstag hat unter zunehmendem Tiefdruckeinfluss wieder wechselhafteres Wetter zu bieten. Von Vorarlberg bis Oberkärnten und Oberösterreich geht es schon trüb und zeitweise nass, sonst noch trocken und freundlich in den Tag. Im weiteren Verlauf wird es auch nach Osten zu langsam unbeständiger, Gewitter bilden sich am ehesten im Südosten. Der Wind aus westlichen Richtungen weht meist schwach bis mäßig, am Bodensee auch lebhaft. Die Temperaturen steigen von West nach Ost auf 14 bis 24 Grad.

Am Freitag fällt durch ein Italientief zeitweise Regen, vor allem im Süden auch mal kräftiger. Und auch das Wochenende verläuft nach aktuellem Stand wechselhaft mit weiteren Schauern und Gewittern, aber auch zwischenzeitlichem Sonnenschein. Dabei bleiben die Temperaturen relativ unverändert.

 

Titelbild: Webcam @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/sibratsgfaell/

Gewitter: Von der Einzelzelle bis zur Superzelle

Gewitter bei einem Bauernhof. © pixabay.com

Allgemein spricht man von einem Gewitter, sobald ein Donner hörbar ist, während Niederschlag keine Grundvoraussetzung darstellt. Gewitterzellen können unterschiedliche Strukturen aufweisen, zudem fallen sie je nach Windscherung und vertikaler Schichtung der Atmosphäre auch unterschiedlich stark und langlebig aus.

Einzelzelle

Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig:

  • ausreichend Feuchtigkeit v.a. in der Grundschicht der Atmosphäre (damit Wolken entstehen können)
  • eine potentiell labile Luftschichtung (Konvektion setzt erst ein, wenn ausreichend latente Wärme durch Kondensation freigesetzt wird)
  • einen Auslöser bzw. Hebungsmechanismum, damit die Luft in tiefen Schichten überhaupt zum Aufsteigen gebracht wird (wie beispielsweise eine Kaltfront oder eine bodennahe Windkonvergenz).

Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind und Luft aufsteigt, dann beginnt der enthaltene Wasserdampf zu kondensieren. Die dadurch freigesetzte Energie sorgt für weiteren Auftrieb, wodurch sich die allzubekannte Gewitterwolke – auch Cumulonimbus genannt – bilden kann. Durch das Auf- und Abwirbeln kollidieren Wasser-, Eis- und Graupelpartikel miteinander, was zu einer Ladungstrennung führt. Dadurch in manchen Wolkenbereichen eine positive Ladung und in anderen eine negative Ladung. Durch Blitzentladungen kann dieser Ladungsunterschied ausgeglichen werden.

Ein Einzelzellengewitter. © NOAA10kn

Der einsetzende Niederschlag wird von Verdunstungsprozessen begleitet, wodurch Abwinde entstehen. Da Auf- und Abwind jedoch räumlich nicht genügend voneinander getrennt sind, behindern die Abwinde die Aufwinde und kappen die Zufuhr weiterer „Gewitternahrung“ ab. Das Gewitter schwächt sich ab und zerfällt. In der Regel weisen solche Gewitter eine Lebensdauer von etwa 30 bis 45 Minuten auf und werden von Platzregen sowie manchmal auch von kräftigen Böen und kleinem Hagel begleitet.

Gewitter
Eine alleinstehendes Gewitter mit der typischen Amboss-Struktur. © AdobeStock

Multizellen

Gewitter weisen oft eine mehrzellige Struktur auf, damit werden sie per Definition zu einer Multizelle. Diese Gewitter sind insgesamt langlebiger als ordinäre Gewitter und können bei passenden Bedingungen zu großen Gewitterkomplexen heranwachsen: Wenn die Winde in der Höhe eine stärkere Windgeschwindigkeit aufweisen als die Winde in Bodennähe (also wenn es vertikale Windscherung gibt), können bei einem Gewitter die Aufwindzone von der Abwindzone getrennt werden. Dadurch wird die Zufuhr an feuchtwarmer Luft nicht unterbrochen. Bei solchen Gewitterkomplexen kann man in der Regel mehrere Gewitterzellen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien beobachten: Vollständig ausgebildete Gewitter, sich neu entwickelnde Zellen sowie auch bereits zerfallende Zellen.

Vereinfachte Dartstellung der Konvektion innerhalb einer Gewitterwolke. © Nikolas Zimmermann
Diese Einzelzelle hat das Potential zur Multizelle heranzuwachsen, da der verwehte Eisschirm  auf etwas Windscherung hindeutet. © N. Zimmermann
Ein Multizellengewitter. © NOAA

Je nach Windscherung, Luftschichtung sowie auch topographischem Einfluss können Multizellen sehr unterschiedliche Strukturen und Verlagerungsrichtungen aufweisen, beispielsweise können sie sich manchmal sogar entgegen der vorherrschenden Windströmung in mittleren Höhen verlagern. Bei starker Windscherung entwickeln sich manchmal sogar mehrere hundert Kilometer lange Gewitterlinien. Multizellen können zu Starkregen, Sturmböen und Hagel führen.

Quellwolken eines Gewitters - pixabay.com
Eine Multizelle. © pixabay.com
Gewitterlinie am IR-Satellitenbild (inkl. Blitze) am 29. Juni 2021.

Superzellen

Superzellen sind deutlich seltener als ordinäre Gewitter bzw. Multizellen, sie sorgen aber oft für erhöhte Unwettergefahr. Es handelt sich dabei um meist langlebige, kräftige und alleinstehende Gewitter, welche einen beständigen rotierenden Aufwind aufweisen („Mesozyklone“). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung: Bei einer starken vertikalen Windzunahme bilden sich nämlich quer zur Strömung horizontal liegende Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters saugt diese Luftwalze ein und kippt ihre Achse in die Senkrechte, wobei sich der Drehimpuls nach und nach auf den gesamten Aufwindbereich überträgt. Auf Zeitraffern lässt sich diese dadurch erkennen, dass die Gewitterwolke um eine vertikale Achse rotiert.


Die Zufuhr feuchtwarmer Luft wird dabei durch den räumlich getrennten Abwindbereich, in dem der Niederschlag ausfällt, nicht gestört. Superzellen können für schwere Sturmböen, Starkregen, großen Hagel und in manchen Fällen auch für Tornados sorgen.  Superzellen präsentieren sich aber je nach Feuchtigkeitsangebot unterschiedlich, so gibt es LP-Superzellen (low precipitation, siehe auch Zeitraffer oben), klassische Superzellen und HP-Superzellen (high precipitation, siehe Zeitraffer unten).


 

 

Titelbild: Superzelle über Wien am 12. August 2019 © M. Spatzierer

Starke Gewitter in Österreich, Tornado in Graz

Tornado in Graz - Videoscreenshots. Quelle Stefanie Filzmoser via Facebook/uwz.at & @herr.wolke

In einer ausgeprägten, südwestlichen Höhenströmung erreichten am gestrigen Dienstag äußerst feuchte und energiereiche Luftmassen das Land. Die Unwettergefahr war besonders im Südosten erhöht, starke Gewitter mit großen Regenmengen in kurzer Zeit und kleinkörnigem Hagel waren die Hauptgefahr. Direkt von der Adria zogen schon von der Früh weg immer wieder kräftige Gewitter über Slowenien nach Österreich, die stärksten Gewitter waren aber am Nachmittag zu erwarten. Dabei kamen gebietsweise große Regenmengen zusammen, Überflutungen waren die Folge. In Fischbach, Gleisdorf, Leoben und Allentsteig wurde neue Monatsrekorde aufgestellt – noch nie regnete es dort an einem Maitag innerhalb von 24 Stunden derart viel.

Große Regenmengen durch starke Gewitter in Österreich in kurzer Zeit. | Gefallene Regenmengen in 24 Stunden - UBIMET
Große Regenmengen durch starke Gewitter in Österreich in kurzer Zeit. | Gefallene Regenmengen in 24 Stunden – UBIMET
Besoners im Südosten von Österreich zogen über den Tag verteilt zahlreiche, teils kräftige Gewitter durch. - Blitverlauf © UBIMET/nowcast
Besoners im Südosten von Österreich zogen über den Tag verteilt zahlreiche, teils kräftige Gewitter durch. – Blitverlauf © UBIMET/nowcast

Tornado in Graz

Um kurz nach 17 Uhr richteten sich schließlich alle Blicke nach Graz, im Bezirk Eggenberg im Norden der Stadt konnte sich an einer kräftigen Gewitterzelle ein Tornado bilden. Zahlreiche Grazer konnten diesen mit beeindruckenden Videos festhalten.

Auch über Schäden wurde rasch berichtet, neben beschädigten Dächern sorgten auch umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste für Probleme.

Tornados in Österreich

Im Durchschnitt treten in Österreich pro Jahr etwa 3 bis 5 Tornados auf, allerdings sind die meisten davon nur schwach und kurzlebig. Meistens stehen diese auch nicht im Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich an lokalen Windkonvergenzen („Typ-II-Tornados“). Starke Tornados sind extrem selten, wobei das bislang bekannteste Ereignis der Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916 war. Die Einschätzung der Stärke dieses Tornados liegt bei F4/T8, was Windgeschwindigkeiten um 350 km/h bedeutet. Vor wenigen Jahren, am 10.07.2017, kam es auch knapp südlich von Wien (10.07.2017 – Tornado bei Wien) zu einem Tornado im Zuge einer Superzelle. Die letzten dokumentierten Tornados in Österreich gab es letztes Jahr im Weinviertel, am 06.05.2023 und im Waldviertel am 29.04.2023 in Oberfladnitz. Auch hier handelte es sich, wie gestern in Graz, um Typ-II-Tornados.

 

Der Großraum Graz gehört in Österreich nicht nur zu den blitzreichsten Regionen (Gewitter in Österreich: wo es am häufigsten blitzt), sondern auch zu jenen mit den meisten Tornados. Seit 1900 wurden hier bereits 8 Tornados bestätigt. Der letzte, ein Tornado mit der Stärke F2, am 29.08.2003.

Wirft man einen Blick auf die österreichischen Nachbarländer, blieben in den letzten Jahren einige Fälle in Erinnerung. Etwa der starke Tornado knapp nördlich der österreichischen Grenze in Tschechien am 24.06.2021 (24.06.2021 – Starker Tornado in Tschechien) oder mehrere Tornados am 20.05.2022 in Deutschland (20.05.2022 – Tornados richten in Deutschland Schäden an).

Am Dienstag kräftige Gewitter mit viel Regen

Durch Dauerregen lokale Überflutungen

Am Dienstag erfasst eine sogenannte Trogachse von Süden her den Alpenraum, gesteuert wird all dies durch ein Tief über Frankreich. Daher wird es bei uns wieder deutlich wechselhafter, denn vom Mittelmeer erreicht sehr feuchte und labile Luft Österreich. Kräftige Schauer und Gewitter sind die Folge.

Die Großwetterlage am Dienstag.

Hier haben wir mal das Potential heraus gestrichen, wo es morgen die kräftigsten Schauer/Gewitter und daher die größten Regenmengen geben wird. Von Italien und Slowenien her sind v.a. Kärnten und die Steiermark betroffen, aber auch im östlichen Flachland kann es am Nachmittag heftig regnen. Ein weiterer Hotspot kündigt sich in und um Oberösterreich an, hier kann etwas Sonnenschein noch die Luft entsprechend „aufkochen“.

Hier die zu erwarteten Regenmengen am Dienstag. Wichtig: Da das Ganze konvektiv, d.h. schauerartig verstärkt abläuft, sind die Mengen nicht zu 100% für bare Münze zu nehmen. Lokal sind sicherlich noch größere Mengen möglich, nur ein paar Kilometer entfernt könnte deutlich weniger Regen fallen. Jedenfalls deuten sich verbreitet mehr als 20 l/m² an, von Osttirol bis ins Mittelburgenland auch 30-40 l/m².

Im Süden und Südosten gibt es morgen am meisten Regen. Achtung: Regenmengen nicht 1:1 übernehmen.

Blöderweise kommen die größten Mengen genau dort runter, wo der Mai bisher ohnehin schon zu nass war, siehe nachfolgende Karte. In Lienz und Spittal/Drau ist heuer z.B. schon doppelt so viel Regen wie üblich in den ersten beiden Monatsdritteln gefallen (Abweichung +100%)

Blockierte Wetterlage: Hochwasser im Südwesten, Trockenheit im Osten

Gewitter mit Starkregen. Bild von Tobias Hämmer auf Pixabay

Wenn ein umfangreiches und nahezu ortsfestes Hochdruckgebiet an seiner Südost- und Südwestflanke von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wird, sprechen Meteorologen von einer „Omega-Blocking-Lage“. Grund für diesen Name ist die Form der Strömung im Uhrzeigersinn rund um das Hoch bzw. gegen den Uhrzeigersinn um die Tiefs, welche bei solch einer Anordnung dem griechischen Buchstaben „Omega“ (Ω) ähnelt. Diese Wetterlage ist äußerst stabil und kann über mehrere Tage oder sogar Wochen anhalten.

Eine Omega-Lage bestimmt aktuell das Wettergeschehen in Europa.

Trockenheit im Osten

Das blockierende Hoch liegt derzeit über dem Baltikum sowie Russland und verhindert im Nordosten Deutschlands sowie generell in Nordosteuropa die Zufuhr an feuchter Luft vom Atlantik oder aus dem Mittelmeerraum. Am Wochenende sind zwar auch in diesen Gebieten ein paar Schauer und Gewitter zu erwarten, die Trockenheit wird dadurch aber kaum gelindert. Tatsächlich war besonders von Sachsen-Anhalt ostwärts der gesamte Frühling bislang deutlich zu trocken.

Der Frühling war im Osten bislang deutlich zu trocken, im Westen dagegen viel zu nass.
Wind und Trockenheit sorgen für eine sehr hohe Waldbrandgefahr im Nordosten.

Hochwasser im Südwesten

Über Westeuropa liegt bis auf Weiteres ein nahezu ortsfestes Tief, welches schubweise feuchtwarme Luft aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa führt. Am Freitag regnet es besonders im Saarland anhaltend und kräftig, zum Teil kommen hier mehr als 100 l/m² in weniger als 24 Stunden zusammen (siehe Warnungen auf der Homepage). Am Wochenende ist zwar eine Entspannung in Sicht, eine nennenswerte Änderung der Großwetterlage zeichnet sich aber nicht ab. Bereits am kommenden Dienstag drohen in der Südhälfte regional wieder ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit, die Gefahr von Überflutungen bleibt also bestehen.

Niederschlagsprognose bis kommenden Dienstag: Im Nordosten Deutschlands bringen Schauer und Gewitter nur lokal nennenswerte Mengen.

Am Mittwoch und Donnerstag in Deutschland kräftige Gewitter

Gewitter mit Blitz

Deutschland liegt nach wie vor an der Vorderseite des nahezu stationären Tiefs JULI mit Kern an den Westküsten Europas. Die zugehörige Front verwellt knapp südwestlich der Republik und an deren Vorderseite verbleibt Deutschland in einer straffen, milden und teils auch recht unbeständigen Süd- bis Südostströmung. Das Land ist dadurch für ein paar Tage zweigeteilt: Im Nordosten sonnig und windig, im Südwesten hingegen erhöhte Gewittergefahr mit Potential für Hagel und kleinräumige Überflutungen.

Großwetterlage am Mittwoch - UBIMET
Großwetterlage am Mittwoch – UBIMET

Im Südwesten sind zwei gewitterreiche Tage in Sicht

Der Mittwoch beginnt im Südwesten bereits unbeständig mit einsetzendem, schauerartigem Regen. Tagsüber sind hier Gewitter mit Starkregen oft mit von der Partie. Vor allem vom Allgäu und dem Bodensee über BaWü bis nach Südhessen und Rheinland-Pfalz muss lokal auch mit kleinem Hagel und stürmischen Windböen gerechnet werden. In der Nordosthälfte der Bundesrepublik gestaltet sich das Wetter hingegen komplett ruhig und häufig sonnig, wenngleich sehr windig.

Gewittergefahr am Mittwoch, dem 15.05.2024 - www.uwr.de
Gewittergefahr am Mittwoch, dem 15.05.2024 – www.uwr.de

Am Donnerstag ist das Unwetterpotential noch eine Spur höher. Tagsüber muss man in der gesamten Südwesthälfte neuerlich mit Gewittern rechnen. Diese können primär von den Alpen über Hessen bis nach NRW auch kräftig ausfallen. Lokal ist dabei mit Starkregen, Hagel und Sturmböen zu rechnen! Im Nordosten setzt sich das ruhige, aber oft windige Wetter fort.

Gewittergefahr am Donnerstag, dem 16.05.2024 - www.uwr.de
Gewittergefahr am Donnerstag, dem 16.05.2024 – www.uwr.de

Am Freitag möglicher Starkregen

Am Freitag nimmt die Unwettergefahr im Zusammenhang mit etwaigen Gewittern in der Südwesthälfte neuerlich deutlich ab. Von den Alpen bis zur Eifel kann es aber regional auch anhaltend und teils auch gewittrig durchsetzt bzw. kräftig regnen. Aufgrund der nassen und unbeständigen Vorgeschichte sind gebietsweise auch kleinräumige Überflutungen möglich. Die zeitlichen und räumlichen Unsicherheiten sind diesbezüglich aber noch recht groß.

(Titelbild: pixabay.com)

Gewitter in Österreich: wo es am häufigsten blitzt

Blitz und Gewitter

Grundsätzlich treten Gewitter in Mitteleuropa im gesamten Jahr auf, im Winter sind sie aber relativ selten: Meist handelt es sich um Graupelgewitter oder um schnell ziehende Gewitter an der Kaltfront eines Sturmtiefs. Die eigentliche Gewittersaison im Alpenraum beginnt meist im April und endet im September. Dies hängt in erster Linie mit dem Sonnenstand zusammen, so beginnt die Saison bei passender Großwetterlage ein paar Wochen nach dem Frühlingsäquinoktium und endet ein paar Wochen vor dem Herbstäquinoktium, wenn die Tage länger als etwa 13 Stunden dauern.

Mit durchschnittlich weniger als 200 Entladungen sind November und Dezember die blitzärmsten Monat des Jahres in Österreich, der Juli dagegen der blitzreichste. © www.uwz.at

April heuer unterdurchschnittlich

Im April kommt es in Österreich durchschnittlich zu knapp 10.000 Blitzentladungen über 5 kA, wobei es von Jahr zu Jahr je nach Großwetterlage große Unterschiede gibt. Besonders blitzreich war etwa der April 2014 mit knapp 40.000 Entladungen, während der April 2019 keine 1.000 Entladungen brachte. Heuer war der April unterdurchschnittlich mit nur 3250 Entladungen >5 kA, wobei die meisten davon im Zuge einer markanten Wetterumstellung innerhalb weniger Stunden am 15. April verzeichnet wurden.

Hochsaison

Der Höhepunkt der Gewittersaison mit zahlreichen und mitunter heftigen Gewitterlagen geht von etwa Ende Mai bis Mitte August. Der blitzreichste Monat überhaupt in Österreich ist meist der Juli.

Die meisten Gewittertage gibt es im Bergland
Tage mit Gewitter anhand von Flughafenbeobachtungen (Gewitter = hörbarer Donner). © Kaltenböck (2000) via Dorau (2006)

In Österreich beginnt die Hochsaison zunächst im südöstlichen Berg- und Hügelland, wo es aufgrund der geographisch speziellen Lage am Alpenostrand häufig zu zusammenströmenden Tal- bzw. Hangwinden kommt. Am Alpenhauptkamm sorgen die noch schneebedeckten Berge dagegen für einen verzögerten Saisonbeginn, so startet die Saison in Innsbruck meist erst im Juni durch. Neben den inneralpinen Lagen ist auch der Nordosten vergleichsweise blitzarm, hier spielen u.a. Föhneffekte bzw. trockene Luft eine entscheidende Rolle.

Die mittlere Blitzdichte pro Jahr von 2010 bis 2019 (alle Stromstärken).

Heftige Gewitterlagen können allerdings auch abseits der Hochsaison auftreten, so war etwa im Jahr 2018  in Wien bereits der 2. Mai der blitzreichste Tag der Saison. Selbst im Winter sind manchmal starke Gewitter möglich, wie zuletzt etwa am 21. Dezember 2023, als es an der Kaltfront von Sturmtief Zoltan zu Gewittern mit Orkanböen in Oberösterreich kam. Tatsächlich ist die Luft im Hochsommer zwar energiereicher, allerdings ist der Wind in der Höhe meist deutlich schwächer ausgeprägt als im Winterhalbjahr, und dieser spielt für heftige Gewitter ebenfalls eine wichtige Rolle.

Hotspots

Im 10-jährigen Mittel stechen bei der Blitzdichte in Österreich zwei Regionen ganz besonders hervor:

  • Das südöstliche Berg- und Hügelland (von den Niederen Tauern über das Grazer Bergland bis ins Südburgenland)
  • Der Alpennordrand (vom Kaiserwinkl über den Flachgau bis ins Gesäuse)

Die Bezirke mit der höchsten Blitzdichte sind Weiz, Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld, gefolgt von Graz, Jennersdorf und Salzburg Stadt. Am wenigsten Blitze gibt es dagegen am Alpenhauptkamm vom Montafon bis zu den Ötztaler Alpen. Mehr Infos dazu gibt es hier: Die blitzreichsten Regionen des Landes. Der österreichische Hagelrekord stammt allerdings aus dem Weinviertel, mehr Infos dazu gibt es hier: Hagelrekorde.

Typische Gewitterzugbahnen in Österreich. Bei Südwest- bis Westlagen ist vor allem die Alpennordseite betroffen, bei West- oder Nordwestlagen dagegen eher der Süden bzw. Südosten.

Auf mitteleuropäischer Ebene befinden sich die blitzreichsten Regionen dagegen in Norditalien, ganz besonders am Alpensüdrand nördlich von Mailand, im Nordosten Italiens von Venetien bis Friaul bzw. zur nördlichen Adria sowie auch an der Südwestflanke der Apenninen von Ligurien bis in die Toskana.

Mittlere Blitzdichte (>5 kA). © UBIMET

Gewitterneigung nimmt zu

Am Rande eines umfangreichen Tiefs über dem Ostatlantik stellt sich in Österreich derzeit eine Südlage ein. Damit sind in den kommenden Tagen u.a. im südlichen Bergland sowie in den westlichen Nordalpen von Vorarlberg bis in den Flachgau lokale Gewitter zu erwarten. In der zweiten Wochenhälfte sind dann v.a. im Südosten auch einzelne kräftige Gewitter möglich und im Süden zeichnet sich regional gewittrig durchsetzter Starkregen ab. Mehr Infos dazu folgen in den kommenden Tagen.

 

 

Die Eisheiligen: Frost im Mai immer seltener

Morgenfrost im Frühling - pixabay.com

Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie – diese Namen sind vielen bekannt, schließlich machen sie praktisch in jedem Jahr auf die eine oder andere Art von sich reden. Diese fünf Menschen lebten im vierten und fünften Jahrhundert. Zwei waren katholische Bischöfe, drei von ihnen gingen als christliche Märtyrer in die Geschichte ein. Sie wurden allerdings erst Jahrhunderte später vom Papst heilig gesprochen, zudem erhielten sie jeweils einen Ehrentag zugewiesen. Im Mittelalter war die Landwirtschaft und der Ertrag der Ernte essentiell für das Leben und Überleben der bäuerlichen Bevölkerung, mehr oder weniger regelmäßig auftretende Wettereignisse wurden mit Lostagen verknüpft. Späte Kaltlufteinbrüche konnten die ausgesäten Pflanzen schädigen und so im weiteren Verlauf des Jahres für Hunger sorgen.

Eine Zeit der Kontraste

Beim Wort Frühling stellt sich bei vielen Menschen ein Bild von Sonnenschein, blühenden Blumen und zwitschernden Vögeln ein. Doch tatsächlich ist das Frühjahr eine Zeit des Wechsels und großer Veränderungen. Aus dem Winter heraus sind die Gewässer noch kalt und in den höheren Breiten gibt es noch viel Kaltluft. Mit dem allmählich höheren Sonnenstand steigt auch der Energieeintrag mehr und mehr an. Dabei erwärmen sich die Landmassen deutlich schneller, als die Meere und Seen. Diese differentielle Erwärmung ist sowohl auf regionaler als auch wie globaler Ebene der Motor für jegliches Wettergeschehen: Temperaturunterschiede führen unmittelbar zu unterschiedlichen Druckverhältnissen, es bilden sich Hoch- und Tiefdruckgebiete. Kaltlufteinbrüche sind dadurch auch im späten Frühjahr nichts Ungewöhnliches. Und das war eben auch schon im Mittelalter so, zusätzlich überlagert von klimatischen Schwankungen wie etwa der kleinen Eiszeit (v.a. 16. und 17. Jahrhundert). Glaube und Kirche spielten für die Menschen eine maßgebliche Rolle und prägte das Leben in allen Belangen, sie orientierten sich an Lostagen und baten bei Problemen und Nöten unterschiedliche Heilige um Hilfe. Auch sonst nahmen diverse Bauernregeln damals ihren Ursprung.

Nun kam es allerdings zur Gregorianischen Kalenderreform. Sie ist benannt nach Papst Gregor XIII., der 1582 die Umstellung vom Julianischen Kalender mit einer päpstlichen Bulle verordnete. Die Reform hatte den Zweck, ein weiteres Auseinanderdriften von Kalender- und Sonnenjahr und die zunehmen falsche Datierung der Osterfeiertage zu verhindern. Wenn man diese Verschiebung mit in Betracht zieht, liegen die Eisheiligen eigentlich zwischen dem 19. Mai und dem 23. Mai. Wer als Eisheiliger gilt, ist aber ohnehin regional unterschiedlich!

Regionale Unterschiede

Den Start macht in jedem Jahr am 11. Mai Mamertus. Streng genommen muss allerdings gesagt werden, dass Mamertus nur in Norddeutschland zu den Eisheiligen gehört. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wird oft der Tag des Pankratius als Start der Eisheiligen bezeichnet. Dafür folgt bei uns am Ende die Kalte Sophie, welche dagegen weiter im Norden nicht mehr dazu gezählt wird. Eine mögliche Erklärung für die Verschiebung zwischen Norddeutschland und dem Alpenraum ist, dass ein allfälliger Kaltluftausbruch meist von Norden her kommt, und somit die Schweiz und Österreich später erreicht.

Meteorologische Singularität?

Die Eisheiligen werden als eine sogenannte meteorologische Singularität wie etwa auch das Weihnachtstauwetter bezeichnet, darüber herrscht aber selbst unter Meteorologen keine Einigkeit. Wie oben beschrieben sind Kaltlufteinbrüche im Mai nichts Ungewöhnliches, allerdings treten sie auch nicht in jedem Jahr auf. Laut einer Statistik der MeteoSchweiz gibt es in der Schweiz keine Häufung von Tagen mit Bodenfrost (oder sogar Luftfrost) während der Eisheiligen, sondern die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit nimmt im Verlauf des Monats stetig ab. Demnach wäre ein Kaltlufteinbruch zur Zeit der Eisheiligen reiner Zufall.

Häufigkeit von Bodenfrost im April und Mai zwischen 1965 und 2021 im Mittelland der Schweiz. © MeteoSchweiz

Laut eine Auswertung der ZAMG gibt es im 50-jährigen Mittel aber einen Rückgang der mittleren Tagesmitteltemperatur nach dem 20. Mai. Das Datum passt zu den Eisheiligen: Im Zuge der Gregorianischen Kalenderreform wurden ja zehn Tage ausgelassen, damit haben sich die Namenstage im Kalender um etwa zehn Tage von ihrem meteorologischen Eintreffen entfernt. Demnach bringen die Eisheiligen zwar meist keinen Frost, aber einen Temperaturrückgang. Man könnte die Eisheiligen also als den letzten nennenswerten Kaltlufteinbruch im Mai vor dem Frühsommer bezeichnen, auch wenn Frost meist kein Thema mehr ist.

Im 50-jährigen Mittel zeigt sich bei der durchschnittlichen Tagesmitteltemperatur ein Rückgang ungefähr zwischen dem 20. und 24. Mai. Quelle: ZAMG.

Spätfrostgefahr und Klimawandel

In den vergangenen Jahren sind die Eisheiligen oft ganz ausgeblieben und allgemein treten Fröste in tiefen Lagen im Mai kaum noch auf. Mitunter wurden die Eisheiligen bei sommerlichen Temperaturen auch schon zu „Schweißheiligen“ umgetauft. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob man eigentlich noch von einer echten Singularität sprechen kann. Manche Meteorologen führen die Veränderungen auch auf den Klimawandel zurück, denn mit der stetigen Erwärmung der globalen Atmosphäre fallen auch Kaltlufteinbrüche im Mai immer weniger frostig aus. Tatsächlich findet der durchschnittliche letzte Termin mit nennenswertem Frost immer früher statt.

Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Graz - UBIMET mit Daten GSA
Vegetationsbeginn (nach Wärmesumme) und letzter Frost unter -2 Grad im langjährigen Mittel in Graz: Im aktuellen Mittel gibt es keinen Unterschied mehr.

In der vorindustriellen Zeit haben Kaltlufteinbrüche noch bis etwa Mitte Mai im Flachland manchmal für Frost gesorgt. Dafür waren damals Kaltlufteinbrüche im April weniger problematisch, weil es damals meist einen späteren Vegetationsbeginn gab und die Pflanzen dadurch im April im Vergleich zum heutigen Klima weniger frostgefährdet waren. Für die Landwirtschaft ist heutzutage dagegen vor allem der April kritisch, so kam es auch heuer in der zweiten Aprilhälfte in weiten Teilen Mitteleuropas zu erheblichen Frostschäden. Mehr Infos zum Thema Wärmesumme, Vegetationsbeginn und Spätfrostgefahr findet man hier sowie hier.

Stärkster Sonnensturm seit 2003: Polarlichter in Österreich

Polarlicht

In den vergangenen Tagen war die Sonnenaktivität außergewöhnlich hoch. Wie bereits hier berichtet haben mehrere große Eruptionen zu erdzugewandten koronalen Massenauswürfen geführt. Die ersten davon haben am Freitagabend die Erde erfasst und in der Nacht zu einem extremen Sonnensturm geführt, dabei waren in ganz Österreich zeitweise Polarlichter sichtbar.

G5-Sturm

Wenn ein Sonnensturm auf die Erde trifft und dabei die Magnetosphäre stört, spricht man von einem geomagnetischen Sturm. Die NOAA verwendet eine 5-stufige Skala, welche von G1 bis G5 reicht. Zeitweise wurde in der Nacht auf Samstag das höchste Niveau „G5-extrem“ erreicht. Weitere Infos dazu gibt es auch hier: Vom Sonnenwind zum Sonnensturm

Am Freitagabend wurde die G5-Schwelle erreicht. © NOAA


Stärkster Sturm seit 2003

Eine weitere Einstufung basiert auf dem vergleichsweise zeitnah zur Verfügung stehenden disturbance storm time index (Dst-Index): Schwankungen zwischen -20 und +20 nT sind normal, ab einer Abschwächung unter -50 nT spricht man von einem geomagentischen Sturm. Vergangene Nacht wurde ein vorläufiger Wert von -412 nT ermittelt. Damit war der Sturm vergleichbar mit jenen von Oktober und November 2003. Deutlich stärker waren die Ereignisse im Jahre 1989, in einer eigenen Liga spielte sich zudem das sog. Carrington-Ereignis im Jahre 1859 ab.

Das Ereignis vergangene Nacht war in etwa vergleichbar zu den Sonnenstürmen Ende Oktober 2003 sowie auch am 20. November 2003. Live-Daten: Dst-Index (Anmerkung: laut einer andere Studie war das Carrington-Ereignis eine Spur weniger extrem mit einem Wert von etwa -900 nT, was in etwa vergleichbar wäre mit einem Sturm im Mai 1921).

Sturm setzt sich fort

Wer die Nordlichter vergangene Nacht verpasst hat, kann dies Samstag- und Sonntagnacht mit etwas Glück nachholen: Es wird die Ankunft weiterer CMEs erwartet, welche auf die bereits stark gestörte Magnetosphäre der Erde treffen. Damit ist eine neuerliche Verstärkung des andauernden Sonnensturms möglich und die Chance für Polarlichter in Österreich bleibt erhöht.

CME 1 & 2 haben Freitagnacht den G5-Sturm ausgelöst (gelber Punkt = Sonne, grüner Punkt = Erde). © NOAA

Live-Daten

Die Intensität der Nordlichter variiert stark im Laufe der Zeit, was man nur kurzfristig prognostizieren kann. Vergangene Nacht gab es hierzulande beispielsweise drei besonders intensive Phasen mit deutlich sichtbaren Nordlichtern. Anbei eine kurze Anleitung zu einer der einfachsten Methoden, wie man erkennen kann, ob es sich rentiert rasch einen dunklen Ort aufzusuchen (Live-Daten hier):


Weiters ist es hilfreich lichtempfindliche Webcams zu beobachten, wie beispielsweise einige Kameras in den Alpen auf foto-webcam.eu sowie auch raxalpe.panomax.com

Nordlichter über dem Schneeberg im Mai 2024.

Die Wolkenprognose für die Nacht auf Sonntag sieht im Süden und Osten zwar eine Spur weniger günstig aus als noch Freitagnacht, zumindest zeitweise zeichnen sich im Laufe der Nacht aber auch hier größere Wolkenlücken ab. Gute Bedingungen sind neuerlich an der Alpennordseite zu erwarten.

Wolkenprognose von zwei unterschiedlichen Modellen für Samstag, 23 Uhr.

Sonnenzyklus 25

Die Sonnenaktivität zeigt sich vor allem an der wechselnden Häufigkeit der Sonnenflecken sowie an ihrer Lage relativ zum Äquator der Sonne. Etwa alle 11 Jahre weist die Sonne ein Maximum an Sonnenflecken auf. Der aktuelle Sonnenzyklus hat im Dezember 2019 begonnen und ist der 25. seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1755. Wir befinden uns derzeit im aktivsten Abschnitt, die voraussichtlich noch bis inkl. kommenden Winter andauern wird. In dieser Zeit kommt es immer wieder zu Phasen mit sehr hoher Sonnenaktivität und damit auch zu Sonnenstürmen.

Der Verlauf von Sonnenzyklus 25 inkl. Prognosen. © https://helioforecast.space/solarcycle


Video: Zeitraffer aus Wien von C. Matella.

Am Wochenende Polarlichter in Österreich sichtbar

Rote Polarlichter in der Nacht auf Montag, den 25. September 2023 in St. Anton. © www.foto-webcam.eu

In den letzten Stunden war unser Stern, die Sonne, besonders aktiv. Mehrere (derzeit 6, aber es könnten mehr werden) nennenswerte Explosionen wurden auf ihren Oberfläche – allein in der Region, die in Richtung Erde gerichtet ist – beobachtet.

Analyse und Prognose der Stärke des Sonnenwindes vom 08. Mai bis zum 13 Mai 2024. Mehrere Eruptionen auf der Oberfläche der Sonne (gelber Kreis auf der Animation) haben viele geladene Partikel in Richtung Erde (hellgrüner Kreis auf der Animation) geworfen. Sie sollten die Erde in der Nacht auf Samstag erreichen. Mittlerweile wurden etwa 6 Explosionen beobachtet.
Analyse und Prognose der Stärke des Sonnenwindes vom 08. Mai bis zum 13 Mai 2024. Mehrere Eruptionen auf der Oberfläche der Sonne (gelber Kreis auf der Animation) haben viele geladene Partikel in Richtung Erde (hellgrüner Kreis auf der Animation) geworfen. Sie sollten die Erde in der Nacht auf Samstag erreichen. Mittlerweile wurden etwa 6 Explosionen beobachtet.

Solche Explosionen sind vollkommen normal und kommen in letzter Zeit häufiger vor, denn die Sonne erreicht in diesen Monaten das Maximum ihres 11-jährigen Zyklus. Die Partikel/Teilchen, die mit den Explosionen ins All geworfen wurden, sind nun auf ihrem Weg zur Erde und werden laut Prognosen ab dem Freitagabend erwartet (Achtung: Die Animation oben betrachtet nur 3 von den aktuell 6 beobachteten Explosionen). Wenn die Partikel/Teilchen die Erde erreichen, sorgen sie für mehrere Auswirkungen wie z.B. Kommunikationsstörungen. Durch die Wechselwirkungen mit dem magnetischen Feld der Erde sorgen sie aber auch z.B. für eine deutliche Zunahme der Polarlichter-Aktivität.

Prognose der geomagnetischen Aktivität für Freitag, Samstag und Sonntag laut NOAA (G-Skala geht von G1 bis G5) - https://www.swpc.noaa.gov/
Prognose der geomagnetischen Aktivität für Freitag, Samstag und Sonntag laut NOAA (G-Skala geht von G1 bis G5) – https://www.swpc.noaa.gov/

Aktuell geht die Prognose des amerikanischen Wetterdienstes NOAA davon aus, dass die geomagnetische Aktivität am Samstag das Niveau G4 (auf einer Skala von G1 bis G5 – für deutlich mehr Hintergrundwissen hier klicken) erreichen wird. Dieses könnte aber am Wochenende aufgrund der sehr höhen Aktivität der Sonne und durch etwaige, neue Explosionen auch noch hochgestuft werden. Mit solch einer Aktivität (potentiell der kräftige Sonnensturm seit 2005) wären etwaige Polarlichter z.B. in Norddeutschland mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sichtbar, aber auch im Alpenraum bestehen dadurch relevante Chancen, wenn man nach Norden schaut!

Sichtbarkeit der Polarlichter auf der Nordhalbkugel anhand der geomagnetischen Aktivität - https://www.swpc.noaa.gov/
Helle Sichtbarkeit der Polarlichter auf der Nordhalbkugel anhand der geomagnetischen Aktivität (G4 = roter Kreis). Zumindest schwach sichtbar können sie aber auch deutlich weiter südlich sein. https://www.swpc.noaa.gov/

Die Prognose von Polarlichtern für Mitteleuropa ist dabei extrem schwierig. Selbst mit markanter geomagnetischer Aktivität muss alles perfekt passen (u.a. auch die Interaktionen zwischen den mehreren, fast zeitgleichen Explosionen), um das Spektakel am Himmel bis nach uns zu bringen.

Spielt das Wetter mit?

Wenn man sich an einem dunklen Ort mit freier Sicht nach Norden befindet lohnt es sich am Wochenende also ein Blick am Himmel zu werfen. Das Wetter spielt zumindest regional und zeitweise mit: In der Nacht auf Samstag ist es vielerorts mit teils klaren Verhältnissen (gelbliche Töne auf der Karte) zu rechnen.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Samstag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Samstag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

In der Nacht auf Sonntag hat man dann vor allem entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis in den westlichen Donauraum beste Bedingungen. Im Rest des Landes ziehen hingegen mehr Wolken durch.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Sonntag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Sonntag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

In der Nacht auf Montag ist Österreich aus jetziger Sicht dann zweigeteilt: Im Norden und Osten hat man zumindest gebietsweise teils klare Bedingungen, nach Westen und Süden zu wird es hingegen leider nicht mehr möglich sein, etwaige Polarlichter zu bestaunen.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Montag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Montag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

Polarlichter am Wochenende auch in Deutschland sichtbar

Polarlichter - Visualhunt.com

In den letzten Stunden war unser Stern, die Sonne, besonders aktiv. Mehrere (derzeit 6, aber es könnten mehr werden) nennenswerte Explosionen wurden auf ihren Oberfläche – allein in der Region, die in Richtung Erde gerichtet ist – beobachtet.

Analyse und Prognose der Stärke des Sonnenwindes vom 08. Mai bis zum 13 Mai 2024. Mehrere Eruptionen auf der Oberfläche der Sonne (gelber Kreis auf der Animation) haben viele geladene Partikel in Richtung Erde (hellgrüner Kreis auf der Animation) geworfen. Sie sollten die Erde in der Nacht auf Samstag erreichen. Mittlerweile wurden etwa 6 Explosionen beobachtet.
Analyse und Prognose der Stärke des Sonnenwindes vom 08. Mai bis zum 13 Mai 2024. Mehrere Eruptionen auf der Oberfläche der Sonne (gelber Kreis auf der Animation) haben viele geladene Partikel in Richtung Erde (hellgrüner Kreis auf der Animation) geworfen. Sie sollten die Erde in der Nacht auf Samstag erreichen. Mittlerweile wurden etwa 6 Explosionen beobachtet.

Solche Explosionen sind vollkommen normal und kommen in letzter Zeit häufiger vor, denn die Sonne erreicht in diesen Monaten das Maximum ihres 11-jährigen Zyklus. Die Partikel/Teilchen, die mit den Explosionen ins All geworfen wurden, sind nun auf ihrem Weg zur Erde und werden laut Prognosen ab dem Freitagabend erwartet (Achtung: Die Animation oben betrachtet nur 3 von den aktuell 6 beobachteten Explosionen). Wenn die Partikel/Teilchen die Erde erreichen, sorgen sie für mehrere Auswirkungen wie z.B. Kommunikationsstörungen. Durch die Wechselwirkungen mit dem magnetischen Feld der Erde sorgen sie aber auch z.B. für eine deutliche Zunahme der Polarlichter-Aktivität.

Prognose der geomagnetischen Aktivität für Freitag, Samstag und Sonntag laut NOAA (G-Skala geht von G1 bis G5) - https://www.swpc.noaa.gov/
Prognose der geomagnetischen Aktivität für Freitag, Samstag und Sonntag laut NOAA (G-Skala geht von G1 bis G5) – https://www.swpc.noaa.gov/

Aktuell geht die Prognose des amerikanischen Wetterdienstes NOAA davon aus, dass die geomagnetische Aktivität am Samstag das Niveau G4 (auf einer Skala von G1 bis G5 – für deutlich mehr Hintergrundwissen hier klicken) erreichen wird. Dieses könnte aber am Wochenende aufgrund der sehr höhen Aktivität der Sonne und durch etwaige, neue Explosionen auch noch hochgestuft werden. Mit solch einer Aktivität (potentiell der kräftige Sonnensturm seit 2005) wären etwaige Polarlichter in Norddeutschland mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sichtbar, aber auch im Alpenraum bestehen dadurch relevante Chancen, wenn man nach Norden schaut!

Sichtbarkeit der Polarlichter auf der Nordhalbkugel anhand der geomagnetischen Aktivität - https://www.swpc.noaa.gov/
Helle Sichtbarkeit der Polarlichter auf der Nordhalbkugel anhand der geomagnetischen Aktivität (G4 = roter Kreis). Zumindest schwach sichtbar können sie aber auch deutlich weiter südlich sein. https://www.swpc.noaa.gov/

Die Prognose von Polarlichtern für Mitteleuropa ist dabei extrem schwierig. Selbst mit markanter geomagnetischer Aktivität muss alles perfekt passen (u.a. auch die Interaktionen zwischen den mehreren, fast zeitgleichen Explosionen), um das Spektakel am Himmel bis nach uns zu bringen.

Spielt das Wetter mit?

Wenn man sich an einem dunklen Ort mit freier Sicht nach Norden befindet lohnt es sich am Wochenende also ein Blick am Himmel zu werfen. Das Wetter spielt zumindest regional und zeitweise mit: In der Nacht auf Samstag ist es z.B. nur im Süden mit oft klaren Verhältnissen (gelbliche Töne auf der Karte) zu rechnen. Dies sind somit primär für die Gipfellagen der Alpen günstige Bedingungen!

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Samstag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Samstag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

In der Nacht auf Sonntag hat man dann vielerorts beste Bedingungen mit freier Sicht nach Norden. Nur ganz im Osten sowie ganz im Südwesten ziehen zeitweise Wolken durch.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Sonntag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Sonntag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

In der Nacht auf Montag ist Deutschland aus jetziger Sicht dann zweigeteilt: Über weiten Teilen der Nordosthälfte des Landes hat man oft perfekt klare Bedingungen, von der Eifel über Ba-Wü bis zu den Alpen wird es hingegen leider nicht mehr möglich sein, etwaige Polarlichter zu bestaunen.

12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Montag (gelbliche Töne = häufig klar) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
12-stündige Prognose des Bedeckungsgrades des Himmels für die Nacht auf Montag (gelbliche Töne = häufig klar) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

Perfektes Wetter am Wochenende in Deutschland

Sonnenuntergang, Quelle: pixabay.com

Das ausgeprägte Hoch THOMAS verlagert sich am Freitag in Richtung Nordsee und verbleibt für ein paar Tage an Ort und Stelle. Dadurch werden etwaige atlantische Störungen umgelenkt und am Wochenende stellt sich somit landesweit ruhiges Wetter ein. Zwar ziehen an der Ostflanke des Hochs ein paar Störungen durch, aber selbst im Osten Deutschlands bleibt es meist trocken und häufig sonnig.

Großwetterlage am Freitag, dem 10. Mai 2024 - UBIMET
Großwetterlage am Freitag, dem 10. Mai 2024 – UBIMET

Am Freitag sind primär im Nordosten des Landes mehr Wolken sowie einzelne, kurze Regenschauer einzuplanen. Auch hier sind aber häufig 5 bis 7 Sonnenstunden in Reichweite. Die 20-Grad-Marke wird in den meisten Niederungen erreicht oder sogar knapp überschritten, nur im Bereich der Küsten bleibt es deutlich kühler.

Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Freitag - UBIMET
Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Freitag – UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Freitag - UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Freitag – UBIMET

Am Samstag gibt es besonders ganz im Osten von der Pommerschen Bucht bis nach Sachsen mehr Wolken und ein paar kurze Regenschauer. Im Rest des Landes überwiegt der Sonnenschein und es bleibt trocken. Im Südwesten werden die 25 Grad lokal erreicht, aber mehr als 20 Grad sind überall – bis auf die Küstenbereiche – drinnen.

Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Samstag - UBIMET
Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Samstag – UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Samstag - UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Samstag – UBIMET

Am Sonntag wird es landesweit sonnig und noch eine Spur wärmer. Im Westen und Südwesten werden die 25 Grad häufig erreicht und selbst im äußersten Norden sind knapp 20 Grad meist in Reichweite. Dazu bleibt es lange Zeit trocken, die Schauer- und Gewitterneigung nimmt am Nachmittag im östlichen Mittelgebirgsraum sowie in den Alpen nur leicht zu. Erst am späten Abend erreichen aus heutiger Sicht einige Schauer und Gewitter den Südwesten Deutschlands.

Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Sonntag - UBIMET
Prognose der 24h Niederschlagsmenge am Sonntag – UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Sonntag - UBIMET
Prognose der Tagesmaxima der Temperatur am Sonntag – UBIMET

Am Wochenende bestes Ausflugswetter

Mai mit Sonne

Heute noch nass…

In den vergangenen 24 Stunden hat ein Tief über dem nördlichen Mittelmeer dem Alpenraum jede Menge Feuchtigkeit beschert, besonders rund um die Koralpe und generell in den westlichen Nordalpen kamen nennenswerte Regenmengen zusammen. Seit gestern Vormittag wurden beispielsweise in Eibiswald nahe der Grenze zu Slowenien rund 54 l/m² verzeichnet. Zwischen 35 und 40 l/m² gab es aber auch im Rheintal, im Tannheimer Tal und im Kaiserwinkl.

Die Regenmengen seit gestern Mittag.

…morgen schon freundlicher

Am morgigen Feiertag verlagert sich das besagte Tief weiter ins südliche Mittelmeer und verliert daher an Einfluss auf unser Wetter. Stattdessen übernimmt das ausgedehnte Hoch THOMAS mehr und mehr die Regie.

Die Großwetterlage zu Christi Himmelfahrt.

Christi Himmelfahrt präsentiert sich somit zunehmend freundlich. Besonders im Osten dominiert der Sonnenschein den ganzen Tag über, von Vorarlberg bis ins Salzkammergut halten sich zu Beginn einige Restwolken und in den Nordalpen fallen in den frühen Morgenstunden noch ein paar Tropfen. Im Tagesverlauf lockert es auch dort allmählich auf und es bleibt überall trocken. Dazu steigen die Temperaturen auf 15 bis 22 Grad.

Sehr freundliches Wochenende

Von Freitag bis einschließlich Sonntag gibt es dann im Großteil des Landes einiges an Sonnenschein zu genießen. Oft ziehen nur harmlose Wolken durch, etwas mehr tendenziell stets in der Osthälfte. Am Freitag und Samstag bleibt es landesweit trocken, ehe am Sonntag mit einem schwachen Tiefausläufer vom Waldviertel bis nach Kärnten die Schauer- und Gewitterneigung zunimmt. An allen Tagen gehen sich dazu frühsommerliche Höchstwerte von 18 bis 26 Grad aus. Die höchsten Temperaturen erwarten wir im Oberinntal, aber auch im Montafon oder im Drautal kann sich am Wochenende ein Sommertag ausgehen.

Prognose der Höchsttemperatur am Samstag

Bestes Ausflugswetter

Skifahren ist zwar abgesehen von den Gletschern nicht mehr möglich und für einen Sprung in die heimischen Seen ist es wohl für die meisten noch zu früh, übrig bleiben aber genügend Optionen für eine Freizeitgestaltung an der frischen Luft. Am Wochenende bietet sich z.B. eine Wanderung in den Bergen an, bei wenig Wind, trockenen Verhältnissen und warmer Luft auch auf den Bergen herrschen beste Tourenbedingungen. Am Samstag etwa erwarten uns in 2.000 Meter Höhe um die +10 Grad, die Frostgrenze liegt dann in rund 3.200 Metern Seehöhe.

Neue Woche feucht-warm

Die neue Woche dürfte aus heutiger Sicht anhaltend warm, aber sehr wechselhaft verlaufen. Das Hoch THOMAS zieht sich nach Nordosteuropa zurück, an dessen Stelle gerät der Alpenraum in den Einflussbereich eines Tiefs über Westeuropa.

Hier die Großwetterlage am kommenden Dienstag:

Ein neues Tief nächste Woche Dienstag.

Die Folge sind wiederholt kräftige Regengüsse und Gewitter, es wird zudem vermehrt schwül. Bestes Wachstumswetter also für die Pflanzenwelt – so wie es sich für den Mai gehört.

Zu Himmelfahrt bestes Ausflugswetter

In der Früh halten sich von der Eifel bis nach Schleswig-Holstein sowie südlich der Donau noch ein paar Wolken oder lokal auch Nebelfelder, sonst geht es bei rund 10 Grad aber überall sonnig in den Tag. Und auch später ändert sich daran nicht viel: Bei lockerer Quellbewölkung scheint nahezu überall die Sonne, nur im äußersten Norden ziehen am Nachmittag auch mal kompakte Wolkenfelder auf. So werden häufig 10 bis 14 Sonnenstunden erreicht:

Prognose der Sonnenscheindauer in Stunden am Donnerstag, den 09.05.2024

Dazu ist nur schwacher Wind unterwegs und einzig südlich der Donau können auch mal ein paar Regentropfen fallen, sonst bleibt es trocken. Die Höchstwerte liegen häufig im Bereich der 20 Grad-Marke, wie dem nachfolgenden Bild zu entnehmen ist:

Prognose der Höchsttemperatur am Donnerstag, den 09.05.2024

Wir wünschen einen schönen Feiertag!

Am Montag von Oberösterreich bis Wien lokale Gewitter

Blitz und Gewitter

Im Vorfeld einer Kaltfront muss man am Montag in Teiles Österreichs mit einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung rechnen. Tagsüber scheint im Norden bzw. in der Osthälfte noch häufig die Sonne und bei Höchstwerten um 25 Grad wird es vor allem im Osten und Südosten frühsommerlich warm. Am Nachmittag bilden sich im Berg- und Hügelland aber vermehrt Quellwolken und die Gewitterneigung steigt an der Alpennordseite an.

Prognose der Höchstwerte am Montag.

Lokal kräftige Gewitter

Im Laufe des Nachmittags zeichnen sich zunächst in den Nordalpen in Tirol sowie auch entlang Niederösterreichischen Voralpen und im Waldviertel erste Gewitter ab, diese ziehen nordostwärts in Richtung Wien bzw. Weinviertel und können lokal für große Regenmengen in kurzer Zeit und kleinen Hagel zwischen 1 und 2 cm sorgen. Inneralpin bleibt es dagegen trocken, da hier lebhafter Föhn weht. In den Abendstunden ziehen dann vor allem im Flachgau und in Oberösterreich Gewitter durch, hier besteht dann zusätzlich die Gefahr von stürmischen Böen um 70 km/h.

Regenprognose von Montagmittag bis Montagnacht.

Moderate Abkühlung

Im Laufe der Nacht auf Dienstag zieht die Kaltfront auch im Osten durch und bei lebhaft auffrischendem Westwind wird die feuchtmilde Luft im östlichen Flachland ausgeräumt. Zeitweise kann es dabei in der Nacht nochmals regnen, vereinzelt sind auch noch Gewitter eingelagert. In der zweiten Nachthälfte klingt die Gewittergefahr rasch ab. Am Dienstag gestaltet sich das Wetter dann überwiegend bewölkt und regional nass, dabei kommen die Temperaturen nicht mehr über 12 bis 22 Grad hinaus.

Die Temperaturen passen sich zur Wochenmitte dem jahreszeitlichen Mittel an.

Rückblick: Gewitterwolken am Sonntagabend

Am Sonntagabend sind südlich von Wien lokale Gewitter durchgezogen, die gut 10 km hochreichenden Gewitterwolken (Cumulonimbus) wurden von der untergehenden Sonne wunderschön angeleuchtet. Es gibt einige Bilder davon, auch unsere Webcam hat das Naturschauspiel eingefangen.

Am Donnerstag lokale Gewitter mit Hagel

Hagelkörner - pixabay.com

Am Donnerstag zieht ein Tief namens FLURINA über den Südwesten Deutschlands hinweg in Richtung Osten / Südosten.

Wetterlage am Donnerstag, dem 2. Mai 2024 - UBIMET
Wetterlage am Donnerstag, dem 2. Mai 2024 – UBIMET

Das Frontensystem des Tiefs und die bereits eingeflossene, schwül-warme Luft bieten günstige Bedingungen für die Bildung von Schauern und Gewittern in der gesamten Südwesthälfte der Bundesrepublik.

Niederschlagsprognose für den Donnerstag - UBIMET
Niederschlagsprognose für den Donnerstag – UBIMET

An der französischen Grenze kann es bereits in den Morgenstunden zu lokalen gewittrigen Schauern kommen. Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit liegt aber am Donnerstag eindeutig von Nordrhein-Westfalen über Hessen bis zur Donau und dem Alpenvorland. Hier muss am Nachmittag und Abend mit zahlreichen und teils kräftigen Gewittern gerechnet werden. Lokal sind dabei Starkregen, Sturmböen und Hagel bis 2 oder 3 cm möglich!

Gewittergefahr am Donnerstag - www.uwr.de
Gewittergefahr am Donnerstag – www.uwr.de

In der Nacht zum Freitag beruhigt sich die Lage nur vorübergehend. Die Störung zieht langsam nach Osten weiter und sorgt am Freitagnachmittag und -abend primär im Osten für eine neue Gewitter-Runde. Von der Lausitz über Brandenburg und Berlin bis zur Ostsee kommt es tagsüber lokal zu Starkregen, Sturmböen und Hagel bis 2 cm. Im Rest des Landes nimmt das Potenzial für unwetterartige Gewitter im Vergleich zum Vortag deutlich ab.

Niederschlagsprognose für den Feitag - UBIMET
Niederschlagsprognose für den Feitag – UBIMET
Gewittergefahr am Freitag - www.uwr.de
Gewittergefahr am Freitag – www.uwr.de

 

Wonnemonat Mai: Es begann mit Karl dem Großen

Der August ist auf Rekordkurs.

Alles begann mit Karl dem Großen

Der Begriff Wonnemonat wurde bereits im 8. Jahrhundert von Karl dem Großen eingeführt. Im althochdeutschen bedeutete „wunnimanot“ Weidemonat und bezog sich darauf, dass dann das Vieh auf die Weide getrieben werden konnte. Mit der heutigen Begriffsbezeichnung hatte der alte Monatsname also nichts zu tun.

Wandlung des Begriffs

Bereits zu Beginn der Neuzeit und des Neuhochdeutschen, sprich im 16. Jahrhundert, wandelte sich der Begriff hin zu seiner heutigen Bedeutung. Nun bezeichnet er im Allgemeinen das Aufblühen und Erneuern der Natur. Vor allem Dichter, Sänger und Liedermacher verwendeten den Begriff gerne für ihre Stücke.

Meteorologischer Hintergrund

Auch von meteorologischer Seite her hat der Ausdruck Wonne = Freude für viele ihre Berechtigung, besonders im Mai. Schließlich ist dies oftmals der erste Monat im Jahr, der (frühsommerliche) Wärme und beständiges, sonniges Wetter über einen längeren Zeitraum mit sich bringt. Gerade dieses Wetter ist es, dass viele Menschen nach den langen, dunklen Wintermonaten und einem mitunter sehr launischen April herbeisehnen. In den vergangenen Jahren war dies allerdings häufig auch schon im April der Fall.

April 2024: Wetter-Achterbahnfahrt mit Hitze, Gewitter, Frost und Schnee

Jahreszeiten

Die erste Hälfte des Aprils verlief heuer rekordwarm, so gab es gleich am Monatsersten, dem Ostermontag, hochsommerliche Temperaturen bis zu 28,5 Grad in Wien. Am 7. April wurde in Bruck an der Mur erstmals die 30-Grad-Marke erreicht, so früh wie noch nie zuvor in Österreich. Nur eine Woche später, am 14. April, gab es dann schon in fünf Bundesländern einen Hitzetag, in Deutschlandsberg wurden sogar 31,7 Grad erreicht. In Summe wurde allein an diesem Tag an einem Drittel aller Wetterstationen des Landes ein neuer Monatsrekord aufgestellt.

HÖCHSTE TEMPERATUREN
  • 31,7 Grad Deutschlandsberg (ST, 14.)
  • 31,6 Grad Bruck an der Mur (ST, 14.)
  • 31,0 Grad Hartberg (ST, 14.)
  • 30,9 Grad Villach (K, 14.)
  • 30,7 Grad Innsbruck (T, 14.)
  • 30,5 Grad Graz (ST, 14.)
  • 30,3 Grad Schönau an der Enns (OÖ, 8.)
  • 30,2 Grad Güssing (B, 14.)
  • 30,1 Grad Pottschach-Ternitz (NÖ, 14.)
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Österreichweit betrachtet schließt der April rund 1,5 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen von bis zu +2,5 Grad wurden im Rax-Schneeberg-Gebiet und im südlichen Wiener Becken gemessen. Nur knapp überdurchschnittlich mit Abweichungen zwischen +0,5 und +1 Grad war der April im äußersten Westen sowie im Drautal.

Kaltlufteinbruch mit Frost und Schnee

Zur Monatsmitte kam es zu einer Umstellung der Großwetterlage, welche am 16. April am Alpenostrand zu kräftigen Gewittern geführt hat. Im Bezirk Neunkirchen kam es zu Starkregen und Hagel, u.a. in Pottschach-Ternitz gab es mit 76 mm Tagesniederschlag einen neuen Monatsrekord. Nur wenige Stunden später sank die Schneefallgrenze im Süden bis in tiefe Lagen ab, u.a. in Villach und Klagenfurt wurde es nochmals weiß.

Der heftigste Wettersturz innerhalb von 48 Stunden in der Messgeschichte Villachs. © www.foto-webcam.eu

In den folgenden 10 Tagen lagen die Temperaturen unter dem jahreszeitlichen Mittel, was seit Jahresbeginn erst dem zweiten nennenswerten Kaltlufteinbruch entspricht.

Temperaturabweichungen in Wien und Innsbruck seit Jahresbeginn.

Im Zeitraum vom 18. bis zum 27. April folgten auch mehrere Frostnächte, was u.a. aufgrund der bereits außergewöhnlich fortgeschrittenen Vegetationsentwicklung zu Schäden in Millionenhöhe in der Landwirtschaft geführt hat. Ersten Abschätzungen zufolge wurde die Hälfte des steirischen Obstanbaus in Mitleidenschaft gezogen.

Winterliche Webcambilder im April am 16. (Weinebene), 21. (Fernpass), 23. (Packsattel) und 24. (Bucklige Welt).
Tiefste Temperaturen (<1000 m)
  • -7,8 Grad Liebenau / Gugu (OÖ, 26.)
  • -6,9 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 26.)
  • -5,8 Grad Seckau (ST, 22.)
  • -5,7 Grad Weitensfeld (K, 21.)
  • -5,5 Grad Zeltweg (ST, 22.)

Am Monatsende wurde es bei föhnigem Südwind dann neuerlich sommerlich warm. In Summe schließt der April als einer der fünfzehn wärmsten seit Messbeginn ab, der Kaltlufteinbruch nach der Monatsmitte konnte lediglich eine Top10-Platzierung verhindern.

Die Wärmerekorde in der ersten Monatshälfte stellen den Kaltlufteinbruch in den Schatten.

Teils nass, teils trocken

Im landesweiten Flächenmittel brachte der April etwa 10 Prozent mehr Niederschlag als üblich, wobei es regional große Unterschiede gab. Die nassesten Orte liegen in einem Streifen vom Bezirk Neunkirchen bis in den Seewinkel, hier gab es mehr als doppelt so viel Niederschlag wie üblich. Deutlich zu trocken war der Monat dagegen im Waldviertel sowie teils auch im Tiroler Oberland sowie im Lavanttal. Entlang der Nordalpen und im Süden war der Monat in etwa durchschnittlich nass.

Nasseste Orte
  • 188 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
  • 185 Liter pro Quadratmeter Kolm-Saigurn (S)
  • 183 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
Trockenste Orte
  • 11 Liter pro Quadratmeter Raabs/Thaya (NÖ)
  • 14 Liter pro Quadratmeter Gars am Kamp (NÖ)
  • 15 Liter pro Quadratmeter Langenlois, Horn (NÖ)

Die Sonnenscheindauer war von Unterkärnten bis ins Burgenland überdurchschnittlich, mit den größten Abweichungen um +20 Prozent im Grazer Bergland. Im Westen gab es dagegen etwas weniger Sonnenschein als üblich, in Vorarlberg liegt die Bilanz bei -20 Prozent. Daraus resultiert im landesweiten Mittel eine durchschnittliche Gesamtbilanz. Die höchstens Windspitzen wurden am Monatsersten im Zuge eines Föhnsturms verzeichnet.

Stärkste Windspitzen Niederungen

114 km/h Zell am See (S, 1.)
109 km/h Gumpoldskirchen (NÖ, 10.)
108 km/h Hollenthon / Bucklige Welt (NÖ, 1.)
102 km/h Gstatterboden / Gesäuse (ST, 1.)
101 km/h Mariazell (ST, 1.)

Hagel
Hagel im Bezirk Neunkirchen am 16. April. © R. Reiter

Feuchtes Wetter im Frühjahr: Vorsicht Zecken!

Vorsicht Zecken

Entscheidend für das Erscheinen der ersten Zecken ist in erster Linie die Temperatur. Spätestens wenn kein Schnee mehr liegt und die Temperaturen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen 7 bis 10 Grad erreichen, erwachen die ersten Zecken aus der Winterstarre. Dies passiert immer häufiger bereits im Februar.

Feuchtwarm

Kälteeinbrüche im März und im April sorgen zwar für abrupte Einbrüche der Zeckenaktivität, den Zecken schadet das aber in der Regel nicht. Neben der Temperatur spielt vor allem die Feuchtigkeit eine wichtige Rolle: Wenn es nach längeren Schönwetterperioden sehr trocken ist, ziehen sich die Zecken vorübergehend in schattige Plätze zurück. Regnet es dann wieder, verlassen sie schnell die schützende Laubstreu und suchen verstärkt nach Wirten. Besonders bei feuchtwarmen Wetter kann die Zeckenaktivität dann regelrecht explodieren!

Vorsicht Zecken, hohes Gras und Unterholz meiden
Zecken halten sich nahe zum Boden auf. © Adobe Stock

Jährlich viele FSME-Fälle

Entgegen der landläufigen Meinung warten Zecken nicht auf Bäumen und lassen sich auf ihre Opfer fallen, sondern mögen es bodennah und feucht. Die Parasiten krabbeln auf Grashalme in Wiesen und Büschen und warten geduldig auf den Moment in dem ein potentieller Wirt sie streift und mitnimmt. Schützen kann man sich mit geschlossener Kleidung und Sprays, wobei auch diese keine Sicherheit garantieren.

Zecken
Eine Zecke auf der Lauer. © AdobeStock

Viele Zeckenbisse verlaufen harmlos, da nicht alle Zecken FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien in sich tragen und der Biss eines infizierten Exemplars nicht immer zu einer Infektion führt. Das Risiko ist aber groß, weshalb eine FSME-Impfung dringend zu empfehlen ist. Nach einem Wald- oder Wiesenspaziergang sollte man den Körper jedenfalls gründlich nach den Blutsaugern absuchen und etwaige Zecken möglichst bald mit einer Zeckenpinzette, -zange oder -karte zu entfernen, da Bakterien und Viren meist erst nach einer bestimmten Zeit übertragen werden. Wenn sich die Zecke nur schwer entfernen lässt, ist dies ein Indiz dafür, dass sie sich schon länger angesaugt hat. Die Bissstelle sollte desinfiziert und auf jeden Fall noch länger beobachtet werden und bei einer Rötung oder grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen ein Arzt konsultiert werden.

 

FSME-Fälle Österreich

(Daten: MedUni Wien)

Deutschland

(Daten: NaLI)

2016 89 352
2017 116 485
2018 154 582
2019 108 443
2020 216 717
2021 128 420
2022 179 559
2023 104 381

Die Anzahl an FSME-Erkrankungen hat in den letzten Jahren tendenziell zugenommen. Im Jahr 2019 hat wohl die Trockenheit für einen vorübergehenden Rückgang gesorgt, allerdings folgte im ersten „Corona-Sommer“ im Jahr 2020 ein neuer Negativrekord. Etwa bei der Hälfte der Erkrankungen gibt es einen schweren Krankheitsverlauf mit einer Gehirnentzündung. Nur mit einer Impfung kann man dieses Risiko minimieren.

Titelbild © AdobeStock

April 2024: Ein Monat der Extreme

Der Thüringer Wald am 25. April 2024 (links) und am 29. April 2024 (rechts) - https://kickelhahn.panomax.com/

Der April 2024 geht sommerlich zu Ende. Deutschlandsweit beträgt die Temperaturabweichung etwa +0,7 Grad. Der leicht überdurchschnittliche Monat sollte somit auf Platz 30-35 (von 143) unter den wärmsten seit Messbeginn im Jahre 1881 landen.

Temperaturanomalie für April 2024 in Deutschland - UBIMET, DWD
Temperaturanomalie für April 2024 in Deutschland – UBIMET, DWD

Ein Mittelwert aus extremen Temperaturen gebildet

Die nicht allzu extreme, leicht positive Abweichung des Temperatur-Mittelwertes in diesem April verbirgt aber ein Monat der Extreme. Denn nach einem rekordwarmen, sommerlichen Start kehrte der Spätwinter nach der Monatsmitte vorübergehend zurück, bevor es neuerlich frühsommerlich wurde. Trotz dieser Achterbahn der Temperaturen behielt am Ende die Wärme die Oberhand.

April 2024 war ein Monat der Extreme: Anfangs wurden Anomalien von teils über +10 Grad erreicht, in der zweiten Monatshälfte kehrte aber der Spätwinter vorübergehend zurück - UBIMET, DWD
April 2024 war ein Monat der Extreme: Zwischen dem 6. und dem 8. April wurden Anomalien von teils über +10 Grad erreicht, in der zweiten Monatshälfte kehrte aber der Spätwinter vorübergehend zurück mit negativen Anomalien zwischen -5 und -10 Grad zwischen dem 21. und dem 23. April – UBIMET, DWD
Temperaturdiagramm für April 2024 am Flughafen Köln/Bonn: Nach einer rekordwarmen ersten Monatshälfte gab es eine längere kühlere Phase. Der Monat geht aber trotzdem leicht überdurchschnittlich warm zu Ende - UBIMET, DWD
Temperaturdiagramm für April 2024 am Flughafen Köln/Bonn: Nach einer rekordwarmen ersten Monatshälfte gab es eine längere kühlere Phase. Der Monat geht aber trotzdem leicht überdurchschnittlich warm zu Ende – UBIMET, DWD
Temperaturdiagramm für April 2024 in Potsdam: Nach einer rekordwarmen ersten Monatshälfte gab es eine längere kühlere Phase. Der Monat geht aber trotzdem überdurchschnittlich warm zu Ende - UBIMET, DWD
Temperaturdiagramm für April 2024 in Potsdam: Nach einer rekordwarmen ersten Monatshälfte gab es eine längere kühlere Phase. Der Monat geht aber trotzdem überdurchschnittlich warm zu Ende – UBIMET, DWD

Im Nordwesten doppelt so viel Niederschlag als üblich

Landesweit betrachtet war der gesammelte Niederschlag im April 2024 mehr als ausreichend. Im Flächenmittel ist etwa 50 Prozent mehr Niederschlag als sonst üblich zusammengekommen. Es gibt aber deutliche regionale Unterschiede. Vom Thüringer Becken bis zur Lausitz und Südbrandenburg sowie stellenweise auch im Alpenvorland und entlang der Donau wurden sogar leicht negative Abweichungen verzeichnet. Im Nordwesten und hier vor allem vom Münsterland bis zur Ostsee fiel hingegen häufig mehr als doppelt – im Norden Schleswig-Holsteins auch bis zu viermal – so viel Niederschlag als klimatologisch erwartet.

Abweichung der Monatsniederschläge für April 2024 in Deutschland (100% = doppelt so viel Niederschlag als klimatologisch erwartet) - UBIMET, DWD
Abweichung der Monatsniederschläge für April 2024 in Deutschland (100% = doppelt so viel Niederschlag als klimatologisch erwartet) – UBIMET, DWD
Niederschlagsdiagramm für April 2024 in Leck (Schleswig-Holstein). Auch hier, wie vielerorts im äußersten Norden, war der heurige April der nasseste seit Messbeginn. Lediglich 5 (von insgesamt 30) Tage blieben komplett trocken, an drei Tagen wurden hingegen Tagesrekorde verzeichnet - UBIMET, DWD
Niederschlagsdiagramm für April 2024 in Leck (Schleswig-Holstein). Auch hier, wie vielerorts im äußersten Nordwesten, war der heurige April der nasseste seit Messbeginn. Lediglich 5 (von insgesamt 30) Tage blieben komplett trocken, an drei Tagen wurden hingegen Tagesrekorde verzeichnet – UBIMET, DWD

Frühester Hitzetag der Messgeschichte Deutschlands

Die höchste gemessene Temperatur des Monats beträgt +30,1 Grad und wurde in Ohlsbach im Oberrheingraben bereits am 6. April verzeichnet. Hochsommerliche Werte („Hitzetag“) so früh im Jahr gab es noch nie in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen.

Am 6. April 2024 wurde in Ohlsbach (BaWü) der früheste Hitzetag (Höchstwert jenseits der 30-Grad-Marke) der Messgeschichte Deutschlands verzeichnet. An dieser Station lag der Rekord bislang am 22. April im Jahre 2018, im Klimamittel 1991-2020 kommt der erste Hitzetag Anfang Juni vor - UBIMET, DWD
Am 6. April 2024 wurde in Ohlsbach (BaWü) der früheste Hitzetag (Höchstwert jenseits der 30-Grad-Marke) der Messgeschichte Deutschlands verzeichnet. An dieser Station lag der Rekord bislang am 22. April im Jahre 2018, im Klimamittel 1991-2020 kommt der erste Hitzetag Anfang Juni vor – UBIMET, DWD

Auch bei den sogenannten Sommertagen (Tage mit einem Höchstwert von mindestens 25 Grad) wurden neue Rekorde gesammelt. Schließlich sollte der erste Sommertag im Schnitt erst Mitte Mai verzeichnet werden. Heuer passierte dies in der Südosthälfte verbreitet schon Anfang April. Zahlreiche Stationen meldeten somit zwischen dem 6. und dem 8. April 2024 ihren frühesten Sommertag seit Messbeginn.

Erster Sommertag im Jahr: Zwischen dem 6. und dem 8. April 2024 wurde an vielen Stationen der früheste Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25 Grad gemessen (z.B. in Göttingen, München und Frankfurt). Im langjährigen Klimamittel sollte dies meistens erst Mitte Mai passieren - UBIMET, DWD
Erster Sommertag im Jahr: Zwischen dem 6. und dem 8. April 2024 wurde an vielen Stationen der früheste Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25 Grad gemessen (z.B. in Göttingen, München und Frankfurt). Im langjährigen Klimamittel sollte dies meistens erst Mitte Mai passieren – UBIMET, DWD

Frostschäden und Schnee in der zweiten Monatshälfte

Nach dem sommerlichen Start stellte sich die Wetterlage über Europa grundlegend um und für die Jahreszeit durchaus sehr kalte Luftmassen gelangten nach der Monatsmitte nach Mitteleuropa. Der Spätwinter kehrte plötzlich zurück und brachte Schnee bis in tieferen Lagen und vor allem neuerlich nennenswerten Frost in weiten Teilen des Landes. Luftfrost Ende April ist nichts Außergewöhnliches (kommt im Klimamittel 1991-2020 in den meisten Regionen alle paar Jahre vor). Im Zuge der langanhaltenden, frühsommerlichen Witterung in März und April erwachte aber die Vegetation heuer so früh wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Da die meisten Pflanzenarten somit die Frost-Deckung schon fallen ließen, brachte die eigentlich absolut normale, kühlere Phase erhebliche Frostschäden. Die tiefste Temperatur im April 2024 (für Stationen unter 500 m Seehöhe) wurde übrigens in Bertsdorf-Hörnitz in der Lausitz (Sachsen) am 23. April verzeichnet mit -6,6 Grad.

Die Frostgefahr nimmt mit dem Klimawandel zu. Im Beispiel Göttingen: Die Vegetation erwacht immer früher (etwa eine Woche früher binnen 30 Jahren, heuer erstmals seit Messbeginn bereits in Februar), während der Termin für den letzten nennenswerten Frost unter -2 Grad stabil bleibt oder sogar tendenziell etwas später im Frühjahr stattfindet - UBIMET, DWD
Die Frostgefahr nimmt mit dem Klimawandel zu. Im Beispiel Göttingen: Die Vegetation erwacht immer früher (etwa eine Woche früher binnen 30 Jahren, heuer erstmals seit Messbeginn bereits in Februar), während der Termin für den letzten nennenswerten Frost unter -2 Grad stabil bleibt oder sogar tendenziell etwas später im Frühjahr stattfindet – UBIMET, DWD

Sonnenscheindauer

Der April verlief insgesamt etwas zu trüb im Vergleich zum langjährigen Klimamittel. Die negativen Abweichungen sind nur gering im Südosten der Bundesrepublik, während im Nordwesten gebietsweise nur die Hälfte der klimatologisch zu erwartenden Sonnenstunden gesammelt wurde. Am Flughafen Köln/Bonn z.B. reiht sich der heurige April aller Voraussicht nach auf Platz 5 unter den trübsten aller Zeiten.

Abweichung der Sonnenscheindauer für April 2024 in Deutschland - UBIMET, DWD
Abweichung der Sonnenscheindauer für April 2024 in Deutschland – UBIMET, DWD
Diagramm der Sonnenscheindauer für April 2024 am Flughafen Köln/Bonn - UBIMET, DWD
Diagramm der Sonnenscheindauer für April 2024 am Flughafen Köln/Bonn – UBIMET, DWD

Heftige Tornado-Serie in den USA

Kräftiger Tornado in den USA (Archivbild) - visualhunt.com

An der Vorderseite einer Kaltfront bildeten sich in der Mitte der USA am gestrigen Freitag zahlreiche, heftige Gewitter. Vor allem zwischen Iowa und Nebraska gingen dabei etliche Superzellen mit mehreren Tornados (rot auf der Karte) nieder. Weiter südlich, etwa zwischen Oklahoma, Texas und Arkansas, sorgten linienartige Gewitter für Orkanböen. Es kam zu verheerenden Schäden, niemand ist aber nach derzeitigem Stand ums Leben gekommen (die Warnsysteme in diesen Regionen der USA sind sehr fortgeschritten und werden von der Bevölkerung glücklicherweise sehr ernst genommen).

Unwetter-Meldungen für den 26.04.2024 in den USA (rot = Tornados, vorläufig bis 9:30 MESZ am 27.04.2024) - https://www.spc.noaa.gov/climo/reports/today.html
Unwetter-Meldungen für den 26.04.2024 in den USA (rot = Tornados, vorläufig bis 10:30 MESZ am 27.04.2024) – https://www.spc.noaa.gov/climo/reports/today.html

Nach dem gestrigen Tornado-Outbreak entspricht die heurige Tornado-Saison ziemlich genau dem jahreszeitlichen Durchschnitt (Achtung: Hier wird nur die Anzahl an Beobachtungen betrachtet und nicht die Stärke der Tornados):

Anzahl von Tornado-Beobachtungen im Laufe des Jahres (Klimatologie für die letzten 20 Jahre) - https://www.spc.noaa.gov/climo/summary/
Anzahl von Tornado-Beobachtungen im Laufe des Jahres (Klimatologie für die letzten 20 Jahre) – https://www.spc.noaa.gov/climo/summary/

Nachfolgend könnt ihr einige, sehr beeindruckende Aufnahmen hauptsächlich aus den Staaten Iowa und Nebraska finden.

Entlang der Zugbahn der kräftigsten Tornados wurden duzende Häuser komplett zerstört.

Heute bleibt die Lage angespannt, wobei sich der Unwetter-Hotspot in Richtung Oklahoma (also Richtung Süden) verlagern sollte.

 

Das Wetter beruhigt sich, der Frühling kehrt nach Österreich zurück

Frühling - Image by freepik - https://www.freepik.com/free-photo/picnic-countryside-with-summer-elements_1172806.htm#fromView=search&page=1&position=11&uuid=4583abe3-9d84-48f4-9ff3-225b23db5a8a

Nach dem deutlich zu warmen Start präsentierte sich der April in den letzten Tagen von seiner unbeständigen Seite, eine beständige Nordströmung sorgte in Österreich für zu kaltes und teils winterliches Wetter. Zunächst waren vor allem die westlichen Nordalpen betroffen (Neue Ladung Schnee für die Nordalpen am Wochenende), zuletzt mit einem Italientief auch der Süden und Osten (Italientief bringt von Kärnten bis Niederösterreich Regen und Schnee). Nun stellt sich die Wetterlage aber um, die Strömung dreht auf südliche Richtungen und damit kehrt der Frühling zurück.

Der Frühling kehrt nach Österreich zurück - hier am Beispiel der Temperaturen in etwa 1500 Metern Höhe. (Modell: ECMWF)
Der Frühling kehrt nach Österreich zurück – hier am Beispiel der Temperaturen in etwa 1500 Metern Höhe. (Modell: ECMWF)

Meist freundlich, zunehmend föhnig und warm

Der Freitag hat einen häufig freundlichen Sonne-Wolken-Mix zu bieten, lokale Frühnebelfelder lösen sich rasch auf. Lediglich vom Brenner bis Oberkärnten halten sich dichte Wolken, aber auch dort fallen höchstens vereinzelt ein paar Tropfen oder oberhalb von 1500 m Flocken. Der Wind dreht auf Süd bis Südost und weht mäßig bis lebhaft, in den Nordalpen wird es allmählich föhnig. Mit 11 bis 18 Grad nähern sich die Temperaturen wieder dem langjährigen Mittel an.

Am Samstag scheint verbreitet die Sonne, in weiten Landesteilen ziehen nur harmlose Wolkenfelder durch. Dichtere Wolken stauen sich am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol, Oberkärnten und im Lungau, es bleibt aber meist trocken. Im Osten frischt der Südostwind kräftig auf, an der Alpennordseite greift der Südföhn bis in einige Täler durch. Die Temperaturen steigen verbreitet auf 17 bis 22 Grad, lediglich in den bewölkten Regionen im Südwesten bleibt es mit 12 bis 16 Grad kühler.

Der Sonntag zeigt sich von seiner frühlingshaften Seite, allerdings erreicht erneut eine Ladung Saharastaub das Land und die Wolken werden etwas zahlreicher. Vor allem im Norden und Osten dominiert bei ein paar Schleierwolken der Sonnenschein, von Vorarlberg bis Kärnten ziehen ausgedehnte Wolkenfelder durch. Es bleibt aber auch dort meist trocken und zumindest zeitweise sonnig. Bei lebhaftem, im Bergland föhnigem Südwind erwärmt sich die Luft auf 18 bis 25 Grad.

Ein wiederkehrender Anblick in den kommenden Tagen: Viel Sonnenschein bei oft nur harmlosen Wolken. [© foto-webcam.eu]
Ein wiederkehrender Anblick in den kommenden Tagen: Viel Sonnenschein bei oft nur harmlosen Wolken. [© foto-webcam.eu]

In der neuen Woche frühsommerlich

Am Montag setzt sich landesweit ruhiges Hochdruckwetter durch, verbreitet scheint die Sonne. Allerdings ist die Luft durch den Saharastaub ein wenig diesig und einige Schleierwolken ziehen durch. Der Südföhn lässt etwas nach, weht aber in prädestinierten Lagen noch lebhaft und im Donauraum macht sich stellenweise kräftiger Ost- bis Südostwind bemerkbar. Mit 21 bis 28 Grad steigen die Temperaturen weiter an, es wird frühsommerlich warm.

Der Frühling kehrt zurück

Eis im Sommer - pixabay.com

Mit einer nördlichen Anströmung war es in letzter Zeit nochmals winterlich kalt. Allein gestern lagen die Höchstwerte teils zweistellig unter dem langjährigen Mittel.

Klimaabweichung Mittleres Tagesmaximum (1991 – 2020).

Aktuell immer noch zu warm

Selbst mit der vorübergehenden Kältephase ist der April aufgrund der anfangs bereits sommerlichen Temperaturen aktuell immer noch rund 1 bis 3 Grad zu warm im Vergleich zum langjährigen Mittel.

Temperaturabweichung vom Klimamittel (1991-2020).

Der Frühling kehrt zurück

Im Vorfeld eines Tiefs über dem Atlantik dreht die Strömung allmählich wieder auf südwestliche Richtungen.

Bodendruckkarte des DWD für Samstag, den 27.04.2024
@DWD.

Ab dem Freitag deuten die Modelle eine deutliche Erwärmung an. Es wird wieder frühlingshaft, freundlich und meist trocken. Im Folgenden die Wetterentwicklung samt Unsicherheiten für München und Hamburg.

Ensemble Forecast für München @ECMWF.
Ensemble Forecast für Hamburg @ECMWF.

Beitragsbild @pixabay.com

 

Italientief bringt von Kärnten bis Niederösterreich Regen und Schnee

Schnee auf der Autobahn

Österreich gerät derzeit zunehmend unter den Einfluss eines Mittelmeertiefs namens „Biruta“, welches in der Nacht auf Dienstag bzw. am Dienstag sehr feuchte Luft ins Land führt. In der Nacht auf Mittwoch zieht ein weiteres Randtief vom Balkan in Richtung Polen und sorgt vor allem im Osten für kräftigen Regen bzw. in mittleren Höhenlagen für Schneefall.

Das aufziehende Italientief (Satellitenbild von 14 Uhr) beeinflusst bereits den Westen des Landes.

Regional Schnee bis in tiefe Lagen

Im Westen fällt bereits am Montag zeitweise ein wenig Regen bzw. oberhalb von etwa 700 bis 900 m Schnee, die Mengen bleiben aber gering. In den Abendstunden breiten sich Regen und Schneefall aber ostwärts aus und in der Nacht auf Dienstag regnet und schneit es im Süden zeitweise kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt auf 600 bis 400 m ab, damit schneit es in Kärnten und im Murtal meist bis in tiefe Lagen. In Osttirol und Oberkärnten sind meist 5 bis 10, in höheren Tallagen auch 15 cm Schnee zu erwarten.
Die berechnete Wahrscheinlichkeit für Schneefall oder Schneeregen am Dienstag um 5 Uhr. © UBIMET

Teils winterliche Straßenverhältnisse

Der Dienstag gestaltet sich trüb und häufig nass, in der Früh ist vor allem vom Wald- und Mostviertel bis in den Wienerwald sogar bis in die Niederungen mit etwas Nassschnee zu rechnen. Im Tagesverlauf steigt die Schneefallgrenze von Nord nach Süd auf 500 bis 900 m an. In Kärnten, in der Obersteiermark sowie auch in höheren Lagen von der Buckligen Welt über den Wienerwald bis ins Waldviertel muss man in der Früh mit teils spätwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen. Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit bzw. Belaubung der Bäume ist zudem die Schneebruchgefahr erhöht.

Neuschneeprognose von Montagabend bis Dienstagabend. © UBIMET

Trockene Abschnitte sind am ehesten Richtung Innviertel oder im Südwesten zu erwarten, aber auch hier hat die Sonne kaum eine Chance. Bei mäßigem Wind aus Ost bis Nordost werden lediglich für Ende April extrem niedrige 1 bis 9 Grad erreicht.

Warnungen für den Dienstag (Stand: 22. April 2024, 15 Uhr). © www.uwz.at

Nasskalt am Mittwoch

Der Tiefpunkt der Wetterlage wird im Osten am Mittwoch erreicht: Ein Randtief, das auf einer „Fünf-b-Zugbahn„, vom Balkan in Richtung Polen zieht, sorgt von Dienstagnacht bis Mittwochnachmittag vor allem im Osten für trübes, nasses und kühles Wetter. Besonders entlang der östlichen Nordalpen sowie im Nordosten regnet und schneit es zeitweise kräftig, die Schneefallgrenze bewegt sich zwischen 300 und 700 m. Vom Mariazellerland bis in die Gutensteiner Alpen zeichnen sich einige Zentimeter Neuschnee ab. Der Wind dreht auf Nordwest und weht mäßig, im östlichen Flachland auch lebhaft bis kräftig. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 10 Grad.

Prognose der Temperaturen am Mittwochnachmittag.

Spätwinter holt zum letzten Schlag aus

Schnee im Frühjahr

Die Großwetterlage in Europa hat sich seit der Monatsmitte grundlegend umgestellt und aus Norden gelangt derzeit kühle Luft arktischen Ursprungs ins Land. Die Temperaturen in Österreich liegen seit vergangenem Dienstag etwa 5 Grad unter dem jahreszeitlichen Mittel. Es handelt es sich erst um den zweiten nennenswerten kühlen Wetterabschnitt seit Jahresbeginn, weil die Temperaturen von Ende Jänner bis Mitte April nahezu durchgehend überdurchschnittlich hoch waren.

Erstmals seit Mitte Jänner gibt es u.a. in Wien und Innsbruck wieder einen längeren kühlen Wetterabschnitt (zum Vergrößern auf die Graphik klicken).

Weiterhin kühl

Zu Wochenbeginn dominieren meist die Wolken, nur im Südosten gibt es nennenswerte sonnige Auflockerungen. Im Westen fällt zeitweise etwas Schnee bzw. in tiefsten Lagen wie dem Rheintal auch Regen. Am Abend breiten sich Regen und Schneefall auch auf den Süden aus, die Schneefallgrenze liegt bei 500 bis 800 m. Von Salzburg und Graz ostwärts bleibt es noch trocken, die Temperaturen kommen aber nicht über 3 bis 12 Grad hinaus.
Der Dienstag gestaltet sich trüb und vor allem im Süden häufig nass. Die Schneefallgrenze liegt meist zwischen 500 und 700 m, in der Früh ist vom Mühl- und Waldviertel bis in den Wienerwald aber zeitweise bis in die Niederungen mit etwas Nassschnee zu rechnen. Längere trockene Abschnitte sind am ehesten im westlichen Donauraum und im Salzkammergut zu erwarten. Bei mäßigem Ostwind kühlt es noch etwas ab, maximal werden 2 bis 11 Grad erreicht.

Ein Vb-Tief zieht auf.

Am Mittwoch Regen und Schnee

Am Mittwoch hält das trübe und oft nasse Wetter an, ein Tief auf einer sog. „Fünf-b-Zugbahn“ sorgt besonders entlang der östlichen Nordalpen sowie im Osten zunächst für kräftigen Regen bzw. bereits oberhalb von 400 bis 700 m für Schneefall. Auf den Bergen sind vor allem von der Eisenwurzen bis zu den Gutensteiner Alpen teils mehr als 30 cm Neuschnee zu erwarten, aber auch in mittleren Höhenlagen wie etwa in Hochstraß muss man nochmals mit teils winterlichen Straßenverhältnissen rechnen. Ein paar Sonnenstunden gehen sich am ehesten in Osttirol bei aufkommendem Nordföhn aus. Der Wind dreht auf Nordwest und frischt im Osten lebhaft bis kräftig auf. Die Höchstwerte liegen meist nur zwischen 3 und 8 Grad, nur in Osttirol gibt es rund 10 Grad.

Neuschneeprognose für Dienstag und Mittwoch.

Wechselhafter Donnerstag

Der Donnerstag beginnt an der Alpennordseite mit einzelnen Regen- bzw. oberhalb von 500 m auch Schneeschauern. Tagsüber setzt sich verbreitet ein Sonne-Wolken-Mix durch, über dem Berg- und Hügelland bilden sich Quellwolken und besonders in der Osthälfte einzelne Schauer. Dabei steigt die Schneefallgrenze gegen 1000 m an. Im Westen bleibt es meist trocken. Die Luft erwärmt sich auf 7 bis 14 Grad.

Am Wochenende wieder 20 Grad

Ab Freitag setzt sich die Wetterbesserung fort. Nach einem regional nochmals leicht frostigen Start kommt vor allem an der Alpennordseite und im Osten wieder häufig die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen steigen von Tag zu Tag an: Am kommenden Wochenende wird es leicht föhnig, damit zeichnen sich sich vielerorts wieder Höchstwerte über 20 Grad ab.

Zum Wochenende hin geht es wieder aufwärts mit den Temperaturen.

Tau: Der unsichtbare Niederschlag

Morgentau auf eine Wiese

Als Tau bezeichnet  man einen beschlagenden Niederschlag aus flüssigem Wasser. Er entsteht durch Kondensation von in der Atmosphäre unsichtbar enthaltenem Wasserdampf an unterkühlten Oberflächen. Förderlich für dieses Phänomen sind folgende Faktoren:

  • Kühle, aber frostfreie Nächte im Frühjahr und Herbst
  • Windschwache Verhältnisse
  • Wolkenloser Himmel

Die Luft kann je nach Temperatur nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann sie fassen.

Je höher die Temperatur, umso höher ist die maximale Luftfeuchtigkeit. Das Diagramm wird auch als Taupunktkurve bezeichnet.

Kommt etwas wärmere und feuchte Luft jedoch in Kontakt mit kühleren Oberflächen wie etwa Grashalme oder Autos, kühlt sie sich ab und kann den gespeicherten Wasserdampf nicht mehr halten. Dieser fällt aus und lagert sich dann in Form von Tautropfen ab. Dies passiert auch, wenn man bei feuchtwarmen Wetter beispielsweise eine kalte Flasche aus dem Kühlschrank holt: An seiner Oberfläche wird die angrenzende Luft abgekühlt und es bilden sich Wassertröpfchen auf der Flasche.

In unseren Breiten ist die Bedeutung von Tau vergleichsweise gering, in trockenen Regionen wie etwa in der Namib-Wüste ist Tau aber sehr wichtig für die Pflanzen und Tiere, die dort leben, da es oft keine anderen Wasserquellen gibt. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entsteht übrigens weißlicher Reif.

Der Taupunkt

Der Tau hat in der Meteorologie sogar zur Namensgebung einer physikalischen Größe beigetragen: Unter der „Taupunkttemperatur“ versteht man nämlich jene Temperatur, auf die sich die Luft abkühlen müsste, um vollständig mit Wasserdampf gesättigt zu sein. Ab dieser Temperatur beträgt die relative Feuchte der Luft bereits 100 %. Kühlt sich die Luft nur um wenige Zehntel weiter ab, beginnt Wasser an Oberflächen oder Kondensationskernen in der Umgebung zu kondensieren und es entsteht Nebel bzw. Tau.

Abschätzung der Tiefsttemperatur

Da beim Phasenübergang vom gasförmigen Wasserdampf zu flüssigem Wasser Wärme freigesetzt wird, wird die nächtliche Abkühlung bei einsetzender Taubildung gebremst oder sogar gestoppt. Daher gibt es in der Wettervorhersage auch eine Faustregel, welche die Taupunktstemperatur am Nachmittag als grobe Abschätzung für die nächtlichen Tiefstwerte heranzieht. Dies funktioniert natürlich nur dann, wenn die Luftmasse über einem Ort in den Stunden zwischen Nachmittag und dem folgenden Morgen nicht durch eine Wetterfront ausgetauscht wird. Auch bei bewölktem Himmel oder Wind ist diese Abschätzung nicht möglich, beides führt zu milderen Nächten.

Advektionstau

Der Morgentau, der nach ruhigen und windschwachen Nächten entsteht nennt man Strahlungstau. Es gibt aber noch einen weiteren Prozess, der zu Tau führen kann: Wenn nach einer kühlen Wetterphase plötzlich warme, feuchte Luft zugeführt wird, deren Taupunkt oberhalb der Bodentemperatur liegt, kommt es zur Kondensation des Wasserdampfes. Dieses Phänomen kann auch sämtliche Straßen nass machen und man nennt es Advektionstau.

Titelbild: Robert Körner on VisualHunt / CC BY-NC-SA

Neue Ladung Schnee für die Nordalpen am Wochenende

Schneefall in den Alpen

Eingelagert in der kühlen Nordströmung zieht ein Tief namens „Annina“ am Freitag von der Nordsee über Deutschland hinweg in Richtung Karpaten. Das zugehörige Frontensystem erreicht am Abend auch die Alpen und sorgt in der Nacht auf Samstag und am Samstag selbst von Vorarlberg über Nordtirol bis zum Salzkammergut für anhaltend und teils kräftigen Regen bzw. in höheren Tallagen Schneefall.

Tief ANNINA sorgt für eine Nordweststaulage.

Am Arlberg 50 cm

Oberhalb von rund 1000 m sind von Freitagnacht bis Samstagnachmittag im westlichen Bergland oft 15 bis 30 cm zu erwarten, am Arlberg und im Bregenzerwald um 40 cm bzw auf den Bergen auch ein halber Meter. Die Schneefallgrenze sinkt zeitweise bis auf 500 m und somit bis in viele Tallagen ab. Da die Bäume in tieferen Lagen bereits belaubt sind, steigt die Schneebruchgefahr auch mit wenig Nassschnee markant an!

Prognose der Neuschneemenge in cm von Freitagnachmittag bis Samstagnachmittag - UBIMET
Prognose der Neuschneemenge in cm von Freitagnachmittag bis Samstagnachmittag – UBIMET

Auch abseits der Alpen sind bis Samstag weiterhin teils gewittrige Regen- und Graupelschauer einzuplanen, am ehesten trocken bleibt es zwischen dem Lienzer Becken und Oberkärnten. Bei lebhaft bis kräftig auffrischendem Wind aus West bis Nordwest liegen die Höchstwerte meist zwischen 3 Grad in manchen Alpentälern und lokal bis zu 14 Grad im Süden und Südosten. Klimatologisch betrachtet wären für diese Jahreszeit übrigens 13 bis 18 Grad üblich.

Optimal temperiertes Laufwetter beim Vienna Marathon

Am Sonntag dreht die Strömung tendenziell mehr auf Nord bis Nordost und eine etwas trockenere, aber auch kühlere Luftmasse erreicht Österreich. Dadurch beruhigt sich die Lage im Großteil des Landes deutlich. Lediglich von Vorarlberg bis zum Salzburger Land bleibt die Neigung zu teils gewittrigen Schauern bei einer Schneefallgrenze von dann nur noch 400 bis 800 m erhöht. Einzelne kurze Schauer kann man aus jetziger Sicht auch in den östlichen Nordalpen sowie im Osten und somit auch beim Vienna City Marathon 2024 nicht ganz ausschließen, meist bleibt es hier aber trocken. Landesweit werden zudem maximal 3 bis 12 Grad erreicht, zweistellige Höchstwerte sind aber nur in den südlichen Beckenlagen wahrscheinlich. Beim Wiener Marathon werden am Vormittag meist zwischen 5 und 8 Grad erwartet: Es mag für die meisten recht frisch klingen, diese sind aber ideale Temperaturen zum Laufen. Die Marathon-Läuferinnen und -Läufer werden aber der im Osten und Südosten lebhafter bis kräftiger Nordwind leider deutlich spüren.

Mittelfristige Prognose der Temperatur in etwa 1500 m Höhe für Wien und Bregenz und Vergleich mit dem langjährigen Mittel - ECMWF IFS Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur in etwa 1500 m Höhe für Wien und Bregenz und Vergleich mit dem langjährigen Mittel – ECMWF IFS Ensemble

Der Spätwinter ist gekommen, um zu bleiben

In der neuen Woche sorgt zuerst rege Tiefdrucktätigkeit im Mittelmeerraum, später dann höchstwahrscheinlich eine weitere Nordwestlage für eine Fortsetzung der leicht zu kühlen und unbeständigen Witterung. Im Bergland muss man somit ab den mittleren Lagen weiterhin mit spätwinterlichen Verhältnissen rechnen. Zwar erholen sich die Temperaturen hierzulande im Laufe der Woche langsam wieder, sie bleiben aber weiterhin etwa 2 bis 5 Grad unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Die 20-Grad-Marke könnte dann erst zum Wochenende hin und somit gegen Ende April nochmals in Reichweite rücken.

Schnee, Hagel und Graupel

Graupelkörner auf dem Boden©Jne Valokuvaus

Fälschlicherweise wird Graupel oftmals als kleiner Hagel abgetan, eigentlich ist Graupel aber noch eine Schneeart. Durch anfrieren unterkühlter Wassertröpfchen werden Schneekristalle zu kleinen bis 5 mm großen Kügelchen verklumpt. Dazu ist die Dichte von Graupel geringer als von Hagel und die Oberfläche eher rau. Dadurch fallen sie langsamer und können keinen direkten Schaden anrichten, sie können allerdings in kürzester Zeit für rutschige Fahrbahnen sorgen.

Höhenkaltluft

Graupelschauer entstehen vor allem dann, wenn die Luft in einigen Kilometern Höhe sehr kalt ist. Im Winterhalbjahr sind Temperaturen von unter -30 Grad in rund 5 Kilometern Höhe keine Seltenheit. Wenn es dann am Boden gleichzeitig leichte Plusgrade gibt, dann ist der Temperaturunterschied von etwa 35 oder 40 Grad groß genug, dass sich kräftige Schauer oder Gewitter bilden können. In diesen Schauerwolken vermischen kräftige Auf- und Abwinde Schneeflocken mit unterkühlten Wassertröpfchen, die beim Zusammenwachsen schließlich zu Graupel werden und Richtung Erdoberfläche fallen.

Glätte und Böen

Da der Wechsel von Sonne hin zu kräftigen Schauern und umgekehrt oftmals sehr rasch vonstatten geht und daher für viele überraschend erfolgt, sind besonders Autofahrer nicht zu unterschätzenden Gefahren ausgesetzt. Innerhalb nur weniger Augenblicke können die Straßen nämlich von Schnee oder Graupel bedeckt sein und entsprechend für eine erhöhte Glättegefahr sorgen. Weiters kommt es meist auch zu einer Einschränkung der Sichtweite und zu teils stürmischen Böen.

Staubtrocken in Dubai?

Sintflutartiger Regen in Dubai!

Normalerweise ist das Klima in Dubai heiß und arid. An den meisten Tagen im Jahr gibt es viel Sonnenschein und an nur ganz wenigen Tagen im Jahr Regen.

Dank eines ausgeprägten Tiefs kam es gestern und heute in Dubai zu intensiven Regenfällen, das Ergebnis waren Sturzfluten. So verzeichnete eine Wetterstation am Dubai International Airport seit gestern mehr als 100l/m². Normalerweise fallen diese Regenmengen in einem Jahr in Dubai.

Beschädigungen an der Bausubstanz, Verkehrseinschränkungen und zahlreichen weiteren Unwetterschäden waren die Folge.

 

Dubai @pixabay.com

Was ist ein Höhentief?

höhentief

Höhentiefs liegen in mehren Kilometern Höhe und zeichnen sich durch niedrige Temperaturen im Vergleich zur Umgebung aus. Deren Entstehung wird oft durch Verwirbelungen des polarumlaufenden Jetstreams begünstigt, Meteorologen sprechen auch von einem Abschnürungsprozess bzw. einem „Cut-Off“. Solche Höhentiefs verlagern sich nicht mit der Höhenströmung, sondern werden durch die umgebende Luftdruckverteilung beeinflusst. Oft verharren sie wie ein Kreisel an Ort und Stelle.

Kaltlufttropfen

Ehemalige Tiefdruckgebiete bzw. Höhentiefs können sich zu sog. Kaltlufttropfen umwandeln, wenn das Bodentief durch Reibung oder Warmluftzufuhr aufgelöst wird und das Höhentief stattdessen erhalten bleibt. Tatsächlich befinden sich Kaltlufttropfen sogar oft im Randbereich eines Bodenhochs. In einem begrenzten Gebiet von etwa 100 bis 1000 Kilometern befindet sich dabei deutlich kältere Luft als in der Umgebung. Da diese kalte Anomalie aber nur in der oberen Hälfte der Troposphäre ausgeprägt ist, scheinen diese Gebiete nicht auf den Bodenwetterkarten auf. Kaltlufttropfen werden durch die bodennahe Strömung „gesteuert“, d.h. sie verlagern sich immer mit dieser zumeist relativ schwachen Strömung.

Höhentief im IR-Satbild mit IFS-Modelldaten und Blitzen am 29.5.21, 13 Uhr MESZ. © EUMETSAT / UBIMET

Labile Schichtung der Luft

Ein Höhentief wirkt sich merklich auf das tägliche Wettergeschehen aus, denn Höhenkaltluft sorgt für eine verstärkte vertikale Temperaturabnahme und somit für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Besonders im Frühjahr und Sommer entstehen unter dem Einfluss der Höhenkaltluft Quellwolken, welche im Tagesverlauf zu Schauern und Gewittern heranwachsen. Die Lebensdauer von Kaltlufttropfen ist allerdings meist auf ein paar Tage bis etwa eine Woche begrenzt, da sich die Temperaturunterschiede in der Höhe allmählich ausgleichen.

Vorhersagegenauigkeit

Wenn Höhenkaltluft im Spiel ist, nimmt die Vorhersagbarkeit des Wetters ab: Einerseits werden Kaltlufttropfen durch die bodennahe Strömung gesteuert, was sich negativ auf die Qualität von Modellprognosen auswirkt, andererseits sorgt die konvektive Wetterlage für große Unterschiede auf engem Raum. Vor allem räumlich detaillierte Prognosen, wie etwa jene von Wetter-Apps, sind bei solchen Wetterlagen also mit Vorsicht zu genießen.

April, April, der macht, was er will!

Föhnstimmung in Wien - foto-webcam.eu/UBIMET

Zuerst Sommer…

Mit 31.7 Grad wurde heute in Deutschlandsberg in der Steiermark die höchste Temperatur des bisherigen Jahres gemessen. Nur in Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich und Wien wurden keine Hitzetage verzeichnet.

Stationen mit höchsten gemessenen Temperaturen am Sonntag, den 14. April 2024 © UBIMET

dann wieder Winter…

Über Deutschland befindet sich bereits eine Kaltfront, welche am Montag auch das Wetter in Österreich bestimmen wird.

Bodenluftdruck-, Fronten- und Wetterkarte am Montag, den 15. April 2024 © Deutscher Wetterdienst

Mit einer sich hinter der Front einstellenden nordwestlichen Höhenströmung wird es in der neuen Woche wieder deutlich kälter als zuletzt, die folgende Graphik zeigt die Höchstwerte am Montag.

Prognose des Temperaturmaximums für Montag, den15. April 2024 © UBIMET

Zudem weiten sich im Laufe des Montags Schauer auf weite Landesteile aus. Auch Gewitter sind dann möglich. Ab Dienstag ist sogar Neuschnee wieder ein Thema. Hier die Neuschneeprognose für den kommenden Mittwoch.

24-stündigen Neuschnee für den Mittwoch, 17. April 2024 © UBIMET

Markante Kaltfront mit Gewittern am Montag

Derzeit liegt das Tief YUPADEE noch über dem Atlantik. Morgen am Montag erreicht dessen markante Kaltfront dann die Bundesrepublik. Dabei wird der Durchzug der Kaltfront von Nordwest nach Südost mit Schauern und Gewittern einhergehen, die häufig von Sturmböen begleitet werden. Wie die Modellprognose unten zeigt, sind vereinzelt auch schwere Sturmböen bis 100 km/h nicht ausgeschlossen.

Prognostizierte Böen am Montag, den 15. April 2024 nach dem ICON-D2 Modell © DWD/UBIMET

Da die Bäume nun schon recht belaubt sind, besteht morgen also ein größeres Risiko, als bei ähnlichen Windböen im Winter! Auch Abseits von Schauern und Gewittern sind  Böen von 60 bis 80 km/h zu erwarten. Die nachfolgenden Tage werden dann unbeständig mit vielen Schauern und einzelnen Graupelgewittern deutlich kühler verlaufen.

Am Sonntag in Kärnten und der Steiermark bis zu 30 Grad, dann Wettersturz

Frühling Alpen

Der Alpenraum liegt am Wochenende unter dem Einfluss eines umfangreichen Hochdruckgebiets namens Peter. Bei nur harmlosen Wolken dominiert verbreitet der Sonnenschein und die Temperaturen steigen nochmals auf ein außergewöhnliches Niveau für die Jahreszeit: Der Samstag verläuft frühsommerlich mit Höchstwerten zwischen 23 und 28 Grad, am Sonntag kündigen sich im Süden lokal sogar 30 Grad an. Besonders warm wird es im Raum Bruck an der Mur, in der Südsteiermark, im Drautal, im Raum Villach sowie auch im Lavanttal.

Prognose der Höchstwerte am Sonntag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Die Temperaturen liegen am Sonntag teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Mittel. Erst am vergangenen Sonntag wurde in Bruck an der Mur mit 30,0 Grad der früheste Hitzetag der österreichischen Messgeschichte aufgestellt, der zuvorige Rekord stammte vom 17. April 1934. Dieser wird heuer somit voraussichtlich noch ein zweites mal übertroffen.

Zu Wochenbeginn Schauer und Gewitter

Mit Annäherung einer Kaltfront überwiegen am Montag die Wolken, nur im Süden und ganz im Osten scheint anfangs noch die Sonne. An der Alpennordseite breitet sich bald schauerartiger Regen aus, in der zweiten Tageshälfte gehen im südlichen Bergland und im Osten dann Schauer bzw. lokal auch Gewitter nieder. Am längsten freundlich bleibt es vom Klagenfurter Becken bis in die Südoststeiermark mit föhnigem Südwestwind. Auch an der Alpennordseite frischt kräftiger Westwind auf und von Nord nach Süd liegen die Höchstwerte nur noch zwischen 14 und 25 Grad.

Am Montag breiten sich Schauer und lokale Gewitter aus.

Der Dienstag bringt dichte Wolken und vor allem von Kärnten bis ins Burgenland regnet es kräftig. Auch entlang der Nordalpen gehen Schauer nieder, oberhalb von etwa 1000 bis 1400 m fällt Schnee. Trockene Abschnitte sind im Tagesverlauf im äußersten Norden sowie teils auch in Osttirol zu erwarten. Bei lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind kommen die Temperaturen nicht mehr über 6 bis 14 Grad hinaus.

Die neue Woche startet nass. © ECMWF/UBIMET

Nachhaltige Abkühlung

In der zweiten Wochenhälfte verbleibt Österreich im Einflussbereich einer nördlichen Strömung, damit gelangen weiterhin kühle Luftmassen in den Alpenraum. Die Schneefallgrenze sinkt zur Wochenmitte in den Nordalpen zeitweise gegen 700 m ab, oberhalb von etwa 1200 m zeichnet sich im Westen nochmals Neuschnee ab . Die Temperaturen steigen frühestens ab dem übernächsten Wochenende wieder etwas an, so hohe Temperaturen wie aktuell werden aber voraussichtlich nicht erreicht. Die zweite Aprilhälfte dürfte damit in Summe deutlich kühler als die erste Aprilhälfte ausfallen, welche mit einer mittleren Abweichung von mehr als +6 Grad zum Mittel von 1991 bis 2020 rekordwarm ausfällt.

Der April war bislang rekordwarm, aufgrund der mittelfristigen Modellprognosen ist ein weiterer Monatsrekord wie im Februar und März aber unwahrscheinlich.
Temperaturtrend in 1500 m Höhe („freie Atmosphäre“).

Launiger April setzt sich weiter fort

Nachdem am vergangenen Wochenende, genauer am 6. April, der erste Hitzetag in Ohlsbach mit 30,1°C in Baden-Württemberg erreicht worden war, verlief die zweite Wochenhälfte auf der Rückseite einer Kaltfront wieder deutlich kühler. Nun steigt der Luftdruck wieder, dank des Hochs PETER, welches sich mit seinem Zentrum nach Süddeutschland verlagert. Damit stehen zunächst verbreitet wettertechnisch ruhige Tage bevor, lediglich im Norden machen sich Fronten von Nordmeertiefs mit etwas Regen bemerkbar.

Im Süden warmes Wochenende

Zum Wochenende hin verschiebt sich das Hoch allmählich in den Mittelmeerraum und auf dessen Nordseite erreicht erneut ein Schwall milder Luft das Land. Dieser kann sich bis in etwa zur nördlichen Landesmitte ausbreiten. Damit erwarten wir am Samstag verbreitet Höchstwerte um 20 Grad, lediglich entlang der Küsten bleibt es etwas kühler, im Süden sind sogar 25 Grad in Reichweite.

Prognose der Höchstwerte am Samstag, den 13. April 2024 © UBIMET

Von Nordwesten Kaltfront

Am Sonntag erreicht dann eine Kaltfront den Norden des Landes und damit wird eine nachhaltige Wetterumstellung eingeleitet. Während im Süden nochmals Höchstwerte bis zu 25 Grad erreicht werden, sind es im Norden nur noch 10 bis 14 Grad. Dabei wird es im Norden dann teils sogar stürmisch. Die Animation unten zeigt den Einbruch der kälteren Luft.

Am Montag erreicht die Front schließlich die Alpen. Dazu stellt sich typisches Aprilwetter mit Regen- und Graupelschauern ein, zudem sind dann auch kurze Gewitter zu erwarten. Auch die weitere Woche bringt leicht unterdurchschnittlich temperiertes Wetter. Dabei kann es in den Hochlagen der Mittelgebirge sowie an den Alpen bis in mittlere Höhenlagen auch schneien, größere Neuschneemengen sind abseits der Alpengipfel aber nicht in Sicht. Auch dies ist typisches Aprilwetter.

Animation der Temperatur in etwa 1500 m Höhe © ECMWF/UBIMET

Kaltfront bringt Sturm, im Westen Regen und auf den Bergen Schnee

Symbolbild für eine Sturmwarnung. © Olaf Naami; shutterstock.com

Nach einem rekordwarmen Februar und März sorgte auch das erste Aprilwochenende für zahlreiche Temperaturrekorde, an etwa einem Fünftel der österreichischen Wetterstationen wurden April-Rekorde aufgestellt. In Bruck an der Mur wurde mit exakt 30 Grad der früheste Hitzetag der österreichischen Messgeschichte registriert, der alte Rekord aus Salzburg vom 17.04.1934 um ganze 10 Tage unterboten. Die extrem warme, sommerliche Wetterphase geht aber nun zu Ende, im Laufe des Dienstags erreicht allmählich eine Kaltfront das Land und somit wird im Westen zunehmend Regen und Schnee, an der Alpennordseite Sturm zum Thema.

Temperaturmaxima am 07.04.2024 - UBIMET
Temperaturmaxima am 07.04.2024 – UBIMET
Prognose der Bodendruck- und Frontenkarte für Dienstag, 09. April 2024, 14 Uhr MEZ (Quelle: DWD) - Die Kaltfront liegt am Dienstag über dem Westen des Landes.
Prognose der Bodendruck- und Frontenkarte für Dienstag, 09. April 2024, 14 Uhr MEZ (Quelle: DWD) – Die Kaltfront liegt am Dienstag über dem Westen des Landes.

Im Westen mit Kaltfront zunehmend unbeständig

Von Innsbruck ostwärts scheint am Dienstag noch häufig die Sonne, ganz im Westen zieht es aber am Vormittag zu und nachfolgend gehen einige Schauer nieder. In der zweiten Tageshälfte breiten sich diese zögerlich entlang der Nordalpen aus. Im Osten und Süden geht der Tag hingegen meist freundlich zu Ende, in Richtung Mühl- und Waldviertel ist am Nachmittag aber auch ein Schauer bzw. Gewitter nicht ganz ausgeschlossen. Zudem frischt vom Bodensee bis nach Oberösterreich, am Abend bzw. in der Nacht auch im Osten kräftiger, teils stürmischer Westwind auf. Zuvor weht föhniger Südwind und je nach Föhneinfluss werden 11 bis 29 Grad erreicht.

Teils kräftiger Regen, auf den Bergen Schnee

Gegen Dienstagabend verstärkt sich der schauerartige Regen im Westen, besonders entlang des Tiroler Alpenhauptkamms regnet bzw. schneit es in der Nacht auch kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt gegen 900 bis 1100 m, mit den größten Niederschlagsintensitäten kann sie auch noch etwas tiefer liegen. Im westlichen Bergland kündigt sich ein Wintereinbruch an, verbreitet sind 10 bis 15 cm Neuschnee in Reichweite. Entlang des Tiroler Alpenhauptkamms schneit es sogar teils intensiv, oberhalb von rund 1300 m – zum Beispiel auch am Brenner – ist mit etwa 30 cm Neuschnee in weniger als 12 Stunden zu rechnen. Aktuelle Warnungen auf Unwetterwarnungen | Österreich.

Kaltfront bringt im Westen teils kräftigen Regen und Schee - Neuschneesumme in der Nacht auf Mittwoch - UBIMET
Kaltfront bringt im Westen teils kräftigen Regen und Schee – Neuschneesumme in der Nacht auf Mittwoch – UBIMET

Der Mittwoch verläuft dann oft trüb und von Vorarlberg bis ins Salzkammergut und Oberkärnten nass, die Schneefallgrenze steigt allmählich wieder gegen 1500 m an und im Tagesverlauf lässt der Niederschlag deutlich nach. Im Osten und Südosten bleibt es meist trocken mit ein paar sonnigen Auflockerungen. Im Donauraum und im Osten lässt der Sturm nach, allerdings weht noch kräftiger West- bis Nordwestwind. Dazu kühlt es mit der Kaltfront markant ab, von Nordwest nach Südost erreichen die Temperaturen nur noch 6 bis 18 Grad und liegen vorübergehend in einem für die erste Aprilhälfte erwartbaren Bereich.

Kaltfront bringt im Westen teils kräftigen Regen und Schnee - Prognose Niederschlagssumme von Dienstag bis Mittwochmittag - UBIMET
Kaltfront bringt im Westen teils kräftigen Regen und Schnee – Prognose Niederschlagssumme von Dienstag bis Mittwochmittag – UBIMET

In der zweiten Wochenhälfte freundlich, zunehmend warm

Ab Donnerstag beruhigt sich das Wetter, unter zunehmenden Hochdruckeinfluss setzt sich erneut oft ruhiges und freundliches Wetter durch, auch die Temperaturen steigen wieder auf ein überdurchschnittliches Niveau an. Bereits am Freitag sind wieder Höchstwerte bis 25 Grad in Sicht, am Wochenende steigen die Temperaturen nach derzeitigem Stand noch eine Spur an.

Sommerliches Wochenende in Sicht

Nachdem der März bereits der wärmste der Messgeschichte war (wir berichteten Wärmster März der Messgeschichte ), geht es nun auch im April deutlich zu warm für die Jahreszeit weiter.

Durch die Zusammenarbeit von einem ausgeprägten Tiefdruckgebiet namens TIMEA nordwestlich von Großbritannien und einem Hochdruckgebiet namens OLLI über dem Mittelmeer dreht die Strömung schon im Laufe des Freitags auf Südwest. Somit werden für diese Jahreszeit zu warme Luftmassen nach Mitteleuropa geschaufelt, welche erneut eine ordentliche Ladung Saharastaub im Gepäck haben. Dadurch werden die Temperaturen sogar einen Tick geringer ausfallen, als es die Luftmasse eigentlich erlauben würde.

Bodendruck- und Frontenkarte für Samstag, 06. April 2024, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Erster Sommertag des Jahres

Verbreitet wird dieses Wochenende die 25-Grad-Marke geknackt. Dabei handelt es sich der Definition nach um einen Sommertag, um genauer zu sein den erste in diesem Jahr. Am Samstag wird es im Süden und Westen am wärmsten, mit Höchstwerten bis zu 28 Grad im Oberrheingraben. Dabei zeigt sich die Sonne häufig, nur der Saharastaub kann den Himmel etwas diesig erscheinen lassen. Im Nordosten halten sich dagegen ein paar mehr Wolken. Besonders an den Küsten liegen die Temperaturen oft unter 20 Grad.

Prognose 24h Temperaturmaximum für Samstag, 06.April 2024

Am Sonntag sind die höchsten Temperaturen im Süden und Osten anzufinden. Hier werden bis zu 13 Sonnenstunden prognostiziert und Höchstwerte bis zu 28 Grad werden erwartet. Besonders in Alpennähe sind durch Föhnunterstützung sogar 29 Grad möglich, am Oberrheingraben liegt die 30-Grad-Marke sogar zum Greifen nahe. Etwas kühler wird es jedoch im Nordwesten. Hier ziehen vermehrt Wolken und gewittrige Schauer durch. Oft liegen die Temperaturen unter der 20-Grad Marke.

Prognose 24h Temperaturmaximum für Sonntag, 07.April 2024

Deutliche Abkühlung ab Dienstag

Der Montag präsentiert sich schließlich im Süden auch noch von seiner warmen und freundlichen Seite. Am Dienstag stellt sich jedoch die Wetterlage um. Mit einem Trog aus Westen sowie dem dazugehörenden Bodentief über Großbritannien erreichen kühlere und auch feuchterer Luftmassen die Bundesrepublik. Damit stellt sich unbeständiges Wetter ein und die Temperaturen passen sich wieder der Jahreszeit an.

RelTop 500/1000 des EZ Modells Dienstag, 09.April 2024 18 UTC

Wärmster März der Messgeschichte

Forsythienblüte im Frühling - pixabay.com

Weiterer Rekord – auch März wärmer als je zuvor

Die Serie an deutlich zu warmen Monaten setzt sich fort. Nachdem bereits der Februar 2024 der mit Abstand wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland 1881 war, folgt nun der März mit einem weiteren Rekord. Zwei aufeinanderfolgende Monatsrekorde gab es zuletzt 2018 mit dem damaligen April und Mai.

Um knapp 3 Grad fiel der heurige März wärmer aus im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 – das ist deutlich mehr als beim bisherigen Rekordhalter aus dem Jahr 2017, als die Abweichung „nur“ +2,6 Grad betrug.

Temperaturabweichung für den März 2024 – UBIMET

Die Abweichungen fallen dabei im ganzen Land positiv aus und betragen zwischen +2 Grad in manchen Mittelgebirgslagen und gut +4 Grad vom Alpenrand bis zur Oder.

Hier die Zeitreihe der Märzmonate seit 1881:

Abweichungen der Märzmonate seit 1881 zum langjährigen Mittel

Viel Regen im Süden und Osten

Beim Niederschlag wurde das Soll im landesweiten Schnitt nicht ganz erfüllt, knapp ein Viertel fehlt am Ende des Monats auf eine ausgeglichene Bilanz. Statt 57 l/m² waren es über die ganze Republik gemittelt diesen März nur rund 46 l/m² Naturgemäß gibt es dabei jedoch regionale Unterschiede. Deutlich zu trocken war der März grob in der Osthälfte der Bundesrepublik, hier sticht v.a. Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und der Osten Bayerns hervor. Deutlich zu nass war der Monat vom Niederrhein bis ins westliche Oberbayern.

Niederschlagsabweichung für den März 2024 – UBIMET

Hier die 3 absolut nassesten und trockensten bewohnten Orte des Landes im März:

Trockenste Orte:

  1. Riesa 7 l/m² (Sachsen)
  2. Plauen 8 l/m² (Sachsen)
  3. Manschnow 9 l/m² (Brandenburg)

Nasseste Orte:

  1. Balderschwang 227 l/m² (Bayern)
  2. Baiersbronn-Ruhestein 217 l/m² (Baden-Württemberg)
  3. Bernau-Goldbach 168 l/m² (Baden-Württemberg)

Geringes Sonnendefizit

Der März brachte im Flächenmittel etwa 7 Prozent weniger Sonnenschein als üblich. Besonders im Westen gab es mehr Wolken und das Defizit an Sonne betrug bis zu 30 %. Positiv war die Bilanz dagegen im Osten. In Berlin gab es um 33% mehr Sonnenschein, in Dresden auch noch ein Plus von gut 20% an Sonnenstunden.

Abweichung der Sonnenscheindauer für den März 2024 – UBIMET

Sommer im April kommt mit bis zu 30 Grad

Apfelblüte im Frühling - pixabay.com

2024 geizt wahrlich nicht mit Superlativen: Kaum sind die Meldungen über den wärmsten Februar und wärmsten März der Messgeschichte seit 1767 verhallt, schickt sich der April an, dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen. Doch der Reihe nach…

Vom ersten Sommertag…

Am Karsamstag war es soweit, der erste Sommertag mit exakt 25,0 Grad wurde in Schärding und Oberndorf an der Melk registriert, ein Zehntel Grad mehr gab’s sogar im Tullnerfeld.

Die Höchstwerte am Karsamstag mit den ersten 25ern des Jahres.

Sommertage im März kommen in der jüngeren Vergangenheit immer öfter vor. In den letzten zehn Jahren war es mit der Premiere des Sommertags zwar meist im April soweit, in den Jahren 2021, 2017 und 2016 wurde die Marke aber ebenfalls schon Ende März geknackt. Den bislang frühesten Sommertag gab es hierzulande übrigens am 18.03.2004 in Pottschach-Ternitz.

…über eine kurze Verschnaufpause…

Inzwischen hat uns eine Kaltfront überquert und dieses extrem warme Ostern beendet. In den kommenden Tagen ist von Sommer im April kurzzeitig mal keine Spur, die Temperaturen bleiben aber nichtsdestotrotz auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. Man darf nämlich eines nicht vergessen: Jetzt Anfang April wären – je nach Höhenlage – Höchstwerte von 10 bis 15 Grad normal. Heute und morgen erleben wir mit 10 bis 19 Grad die beiden kühlsten und noch annähernd „normalsten“ Tage der Woche, am Donnerstag gehen sich dann im Osten und Süden schon wieder bis zu 22 Grad aus. Am Freitag erwärmt sich die Luft von Westen her weiter, in Vorarlberg und Nordtirol sind dann bereits 25 Grad möglich.

…hin zur Aprilhitze

Das erste Aprilwochenende steht dann ganz im Zeichen von extrem warmen Luftmassen aus Nordafrika bzw. Südwesteuropa.

Hier sieht man die Herkunft der Luftmasse sehr gut:

Aus Marokko kommt die Warmluft zu uns. Quelle: NOAA

Im Gegensatz zum ebenfalls warmen Ostern spielt der Föhn dieses Mal aber keine wirkliche Rolle, Saharastaub macht sich in der Höhe ab dem Sonntag bemerkbar. Bei reichlich Sonnenschein steigen die Temperaturen von Samstag an voraussichtlich bis weit in die kommende Woche hinein auf 24 bis 29 Grad. Selbst 30 Grad sind vor allem an der Alpennordseite von Tirol bis zum Mostviertel möglich. Dies sind nicht nur Rekordwerte für die erste Aprilhälfte, auch ein Uraltrekord könnte geknackt werden.

Bis dato gab es den frühesten Hitzetag des Jahres am 17.04.1934 in Salzburg, nach 90 Jahren könnte diese Bestmarke um gleich 10 Tage unterboten werden. Das wäre dann eine Zäsur in der Messgeschichte des Landes und eine von vielen weiteren Geschichten des noch jungen Jahres 2024.

März 2024 wärmster seit Messbeginn

Weiterer Rekord – auch März wärmer als je zuvor

Die Serie an deutlich zu warmen Monaten setzt sich fort. Nachdem bereits der Februar 2024 der mit Abstand wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Österreich vor 257 Jahren war, folgt nun der März mit einem weiteren Rekord.

Um 3,5 Grad fiel der heurige März wärmer aus im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 – das ist deutlich mehr als beim bisherigen Rekordhalter aus dem Jahr 2017, als die Abweichung +2,8 Grad betrug. Doch damit nicht genug: dies ist nach September und Oktober 2023 nun schon der vierte Monat in kurzer Zeit, welcher wärmer ausgefallen ist als alle anderen derartigen davor seit Beginn der Aufzeichnungen.

Temperaturabweichung für den März 2024 – UBIMET

Erster Sommertag an Ostern

Besonders einige kräftige Südföhn-Wetterlagen trugen heuer zu den ungewöhnlich warmen Frühlingstagen bei, auch das Osterfest war und ist betroffen. So wurde am Karsamstag, den 30.03. bereits der erste so genannte Sommertag im Lande registriert, als die Temperatur in Oberndorf/Melk auf genau 25,0 Grad stieg. Das hat es zwar schon öfters gegeben, es gehört aber weiterhin zu den sehr frühen Fällen. Außergewöhnlich war dagegen die warme Nacht auf den 30.03., als es in Wiener Neustadt nicht unter 16,5 Grad abkühlte und somit ein neuer landesweiter März-Rekord aufgestellt wurde.

Längste frostfreie Periode in Wien beendet

Eine kühlere Wetterphase gab es nur im ersten Monatsdrittel, dabei fielen in höheren Lagen des Westens sogar markante Schneemengen. In Obergurgl wurde am 06. des Monats etwa eine 24-stündige Neuschneemenge von 59 cm gemeldet, so viel wie nie zuvor seit Beginn der dortigen Wetteraufzeichnungen im Jahre 1979. Nächtlichen Frost gab es in weiten Landesteilen vom 18. bis 20. März. Dies wäre unter normalen Umständen kaum erwähnenswert, doch endete damit etwa in Wien die bis dato längste frostfreie Periode von 47 Tagen bezogen auf das Winterhalbjahr. In Bregenz hält diese hingegen weiter an, seit Ende Jänner hat es hier keinen Frost mehr gegeben.

Viel Regen im Süden und Osten

Beim Niederschlag wurde das Soll im landesweiten Schnitt erfüllt, jedoch gibt es regionale Unterschiede. Durch die wiederholt südliche Anströmung der Alpen wurde entlang des Alpenhauptkamms sowie im Süden teilweise die doppelte Menge eines üblichen März registriert und auch im Nordosten fiel mehr Niederschlag. Hier machte sich vor allem am 11. und 12. März ein von Italien kommendes Tief mit 30-stündigem Dauerregen und verbreitet 30 bis 50 l/qm bemerkbar. Zu trocken war es im März hingegen v.a. in Oberösterreich und der Obersteiermark.

Niederschlagsabweichung für den März 2024 – UBIMET

Geringes Sonnendefizit

Der März brachte im Flächenmittel etwa 14 Prozent weniger Sonnenschein als üblich. Besonders im Süden gab es mehr Wolken und das Defizit an Sonne betrug bis zu 40 %. Ausgeglichen oder sogar leicht positiv war die Bilanz dagegen im Nordosten.

Abweichung der Sonnenscheindauer für den März 2024 – UBIMET

Komet 12P/Pons-Brooks am Nachthimmel

Die meisten dürften sich nicht mehr an den 29. Juni 1954 erinnern – damals nämlich passierte der Komet „12P/Pons-Brooks“ die Erde zum letzten Mal mit einem minimalen Abstand von rund 240 Millionen Kilometern. Nun bietet sich in diesem Jahr die nächste Gelegenheit, den periodischen und mitunter hellsten bekannten Kometen zu sichten. Mit dem Discovery Channel Telescope wurde der Komet im Juni 2020 wiederentdeckt, seit einiger Zeit ist er auch mit handelsüblichen Teleskopen sichtbar. In den nächsten Tagen und Wochen nähert sich der Komet der Erde weiter an, am 2. Juni beträgt seine größte Erdannäherung 1.55 AE (astronomische Einheit) oder rund 230 Millionen Kilometer. Aufgrund seiner praktisch senkrecht stehenden Umlaufbahn relativ zur Erde ist er dann aber nur noch auf der Südhalbkugel zu sehen. Eine Simulation der Umlaufbahn findet sich .

Sichtbarkeit in Mitteleuropa

Die besten Beobachtungschancen auf der Nordhalbkugel hat man bis etwa Anfang April. Obwohl sich der Komet in den nächsten Wochen weiter zur Erde hinbewegt und dabei noch etwas heller wird, dürften die nächsten Tage aber mindestens genauso gut für eine Beobachtung sein. Grund: Die Position am Himmel ist derzeit viel günstiger als Anfang April, dann nämlich steht er relativ tief am Horizont und ist lediglich in der Dämmerung wahrnehmbar. Mit einem guten Objektiv kann der Komet derzeit ab etwa 8 Uhr Abends rund 10° über dem Horizont und mit Blick Richtung Westen beobachtet werden. Der Komet bewegt sich dabei durch die Sternbilder Andromeda, Fische und Widder. Als Orientierungshilfe dient dabei auch der Jupiter. Dieser leuchtet ebenfalls recht hell und liegt nur rund drei Handbreiten links davon. Um etwa 22:30 verschwindet der Komet hinter dem Horizont.

Komet, Koma, Schweif

Der Komet „12P/Pons-Brooks“ wurde erstmals am 12. Juli 1812 von Jean-Louis Pons, einem französischen Astronomen, entdeckt. Rund 70 Jahre später wurde er von William Robert Brooks zufällig wiederentdeckt. Die beiden Astronomen sind daher auch die Namensgeber des Kometen.
Bei einem Kometen oder auch Schweifstern handelt es sich um einen kleinen Himmelskörper mit einem Durchmesser von wenigen Kilometern. Im Falle von „12P/Pons-Brooks“ wird dieser auf rund 30 Kilometer geschätzt. Kometen setzen sich aus Eis, Staub und lockerem Gestein zusammen und werden umgangssprachlich auch als „schmutzige Schneebälle“ bezeichnet. Kommt ein Komet in die Nähe der Sonne, dann verdampft Eis und löst dadurch Partikel aus dem Kometenkern, eine schalenförmige Koma bildet sich. Je näher der Komet der Sonne kommt, desto mehr Partikel werden weggeschleudert und desto heller wird die leuchtende Gashülle. Die Bestandteile der Koma werden durch Strahlungsdruck und Sonnenwind vom Kometen getrennt und bilden den Schweif (in der Astronomie wird dabei zwischen Plasma- und Staubschweif unterschieden). Diese Faktoren erklären auch, weshalb der Schweif der Sonne immer abgewandt ist.

Titelbild: Komet Atlas (AdobeStock)

Ostern 2024: Erster Sommertag des Jahres

Narzissen im Frühling - pixabay.com

Am Karsamstag wurde an der Station Oberndorf an der Melk mit 25,0°C der erste Sommertag des Jahres erreicht, was dort auch einem neuen Stationsrekord entspricht. Kurze Zeit später folgten noch ein paar weitere Stationen.

— Blog vom 29.3.24 —

Sommertage definieren wir Meteorologen als jene Tage, an denen die Temperaturen die 25-Grad-Marke erreichen oder überschreiten.

Verantwortlich für diese außergewöhnlichen Höchstwerte ist – wie so oft zu dieser Jahreszeit – der Föhn. Dabei wird mit einer südlichen Strömung sehr warme Luft aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika zu den Alpen geführt, der Föhn sorgt für eine zusätzliche Erwärmung an der Alpennordseite.

Hier die prognostizierten Höchstwerte für den Karsamstag:

Prognose der Temperaturhöchstwerte am Karsamstag, 30.03.2024 @UBIMET

Die höchsten Werte erwarten wir an der östlichen Alpennordseite, grob zwischen Salzburg und Wien. Hier sind wie angesprochen punktuell 25 Grad möglich, etwa im Salzkammergut oder im Mostviertel.

Ein Spielverderber könnte der Saharastaub sein, der mit der Südströmung mitgeführt wird. Er sorgt für einen milchig-diesigen Himmel und eventuell auch für mehr Wolken bzw. weniger Sonnenschein als die Modelle derzeit vorhersagen.

Hier sieht man die hohen Konzentrationen direkt aus Algerien, Tunesien und Libyen sehr gut:

Saharastaub erfasst am Samstag den Alpenraum.

Normal für diese Jahreszeit sind übrigens deutlich niedrigere Höchsttemperaturen. Je nach Höhenlage wären etwa 9-14 Grad Werte, die man sich nun erwarten dürfte. Am Osterwochenende liegen wir da um bis zu 10 Grad drüber!

Erster Sommertag viel früher als im langjährigen Mittel

Fallen morgen wirklich die 25 Grad erstmals in diesem Jahr, so wäre das extrem früh (aber kein Rekord). In den letzten zehn Jahren war es meist im April soweit. In den Jahren 2021, 2017 und 2016 wurde die Marke ebenfalls schon Ende März geknackt (orange markiert in Tabelle).

Übersicht des Termins für den österreichweiten ersten Sommertag seit dem Jahr 2012:

Jahr

Datum (Ort) des ersten Sommertags 

2023

04. Mai (Innsbruck)

2022

12. April (Innsbruck)

2021

30. März (Wolkersdorf)

2020

10. April (Hermagor)

2019

20. April (Innsbruck)

2018

07. April (Bludenz)

2017

31. März (Weyer)

2016

31. März (Waidhofen an der Ybbs)

2015

15. April (Güssing/Andau)

2014

08. April (Hartberg)

2013

15. April (Innsbruck)

2012

26. April (Salzburg)

Durch Klimawandel immer früher sommerlich warm

Betrachtet man die Landeshauptstädte und vergleicht das langjährige Mittel von 1991-2020 und jenes von 1961-1990, wird der erste Sommertag in den letzten 30 Jahren im Schnitt um ein bis zwei Wochen früher registriert. In Innsbruck beispielsweise war es früher im Mittel um den 12. Mai so weit, in den letzten 30 Jahren schon am 29. April. Auch in Klagenfurt und Linz wird die Marke um etwa 10 Tage früher erreicht, in Graz um knapp zwei Wochen.

Erster Tag im Jahr mit 25 Grad oder mehr in den Landeshauptstädten

Frühester Sommertag aller Zeiten

Den bislang frühesten Sommertag gab es hierzulande übrigens am 18.03.2004 in Pottschach-Ternitz (NÖ).

Das Wetter zu Ostern

Osterei im nassen Wetter - pixabay.com

Frühsommerliche Temperaturen

Das Osterwetter zeigt sich heuer von seiner freundlichen und gar frühsommerlichen Seite. Häufig werden Temperaturen jenseits der 20 Grad-Marke erreicht, dazu scheint über weite Strecken die Sonne. Möglich macht dies wie so häufig tiefer Luftdruck über Westeuropa, an dessen Vorderseite wird warme Luft aus dem westlichen Mittelmeerraum gen Norden geführt.

Die Temperaturen steigen dabei von Tag zu Tag an.

Prognose der Temperaturhöchstwerte am Karfreitag, 29.03.2024 @UBIMET

Am Karsamstag werden im Osten der Alpenrepublik verbreitet Temperaturen von 24 Grad erwartet.

Prognose der Temperaturhöchstwerte am Karsamstag, 30.03.2024 @UBIMET

Mit aktuell rund 3 Grad über dem langjährigen Mittel dürfte nach dem Februar auch der März so mild wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen ausfallen.

Föhnsturm

Von Vorarlberg bis nach Salzburg hält der Föhnsturm bis in die Nacht auf
Montag an und sorgt in vielen Tälern für Sturmböen, auf den Bergen hingegen weht der Wind in voller Orkanstärke. Auch sonst werden nicht selten stürmische Böen aus Süd erwartet.

Prognose der maximalen Windböen am Karfreitag, 29.03.2024 @UBIMET

 

Prognose der maximalen Windböen am Karsamstag, 30.03.2024 @UBIMET

Ungetrübt sonnig wird es aber nicht, denn mitgeführter Saharastaub sorgt zeitweise für einen eher milchig-weißen Himmel und ein paar Wolkenfelder sind auch unterwegs.

Saharastaubkonzentration am Ostersonntag, 31.03.204 @forecast.uoa.gr

Titelbild @pixabay.com

Wetterextreme zu Ostern in Österreich

Hase im Schnee

Das Osterfest findet jährlich zwischen dem 22. März und dem 25. April statt. Genauso variabel wie das Datum gestaltet sich auch das Wetter, wobei das Datum nicht der einzige Grund dafür ist. Im Frühjahr befinden sich im hohen Norden nämlich noch kalte Luftmassen (die arktische Meereisfläche erreicht im März ihre maximale Ausdehnung), somit kann sich das Wetter bei einer ausgeprägten Nord- oder Nordostlage auch im Alpenraum nochmals spätwinterlich gestalten. Andererseits gelangen bei einer Südwestlage, so wie es heuer der Fall ist, schon sehr milde Luftmassen aus Nordafrika zu uns, welche durch Föhneffekte zusätzlich erwärmt werden.

Prognose der Höchstwerte zu Ostern 2024: In Nordskandinavien herrscht Dauerfrost, in Südosteuropa wird es sommerlich bzw. in Tunesien sogar hochsommerlich.

Schnee im Jahr 2013

Schaut man sich die Osterfeste der vergangenen 30 Jahre an, so sticht einem sofort 2013 ins Auge. Ein massiver Kaltlufteinbruch hat damals am 31. März für winterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen gesorgt. In den östlichen Nordalpen gab es 20 bis 30 cm Schnee, aber selbst im Flachland fiel im Norden und Osten etwas Nassschnee. Die Höchstwerte am Ostersonntag lagen zwischen -1 Grad im östlichen Berg- und Hügelland und +7 Grad in Lienz. In Wien kam die Temperatur bei zeitweiligem Schneefall und lebhaftem Nordwestwind nicht über 2 Grad hinaus und in der folgenden Nacht gab es verbreitet Frost.

Schnee am Erlaufsee
Schnee am Erlaufsee im 2013. © Fred Lindmoser; www.mariazellerland-blog.at
Höchstwerte zu Ostern im Jahr 2013.

Sommer im Jahr 2000

Dass Ostern wettertechnisch auch ganz anders ausfallen kann, zeigt ein Blick auf das Jahr 2000: Bei Temperaturen bis zu 29 Grad in Salzburg gab es teils sogar hochsommerliches Wetter im April. Auch in den Jahren 2009, 2011, 2019 und 2020 konnte man Mitte bzw. Ende April bei Temperaturen über 20 Grad die Osterneste getrost im T-Shirt suchen.

Sommerliches Wetter in Wien. © https://www.foto-webcam.eu
Höchstwerte zu Ostern im Jahr 2000.

Anbei die Höchstwerte am Ostersonntag seit 1990:

Höchstwert Wien Innsbruck Kranebitten
15.4.1990 17 12
31.3.1991 11 14
19.4.1992 17 10
11.4.1993 5 10
3.4.1994 11 8
16.4.1995 14 11
7.4.1996 16 18
30.3.1997 9 5
12.4.1998 11 10
4.4.1999 21 13
23.4.2000 27 (max)
26 (max)
15.4.2001 8 4
31.3.2002 19 16
20.4.2003 19 18
11.4.2004 11 11
27.3.2005 14 20
16.4.2006 19 17
8.4.2007 18 17
23.3.2008 6 3 (min)
12.4.2009 23 23
4.4.2010 18 14
24.4.2011 22 21
8.4.2012 5 4
31.3.2013 2 (min)
5
20.4.2014 18 18
5.4.2015 8 6
27.3.2016 15 18
16.4.2017 14 10
1.4.2018 13 12
21.4.2019 22 24
12.4.2020 23 24
4.4.2021 10 13
17.4.2022 13 15
9.4.2023 10 13
31.3.2024 23* 19*

* Prognose für 2024 (Stand: 27.3.24)

Der mittlere Höchstwert zu Ostern von 1991 bis 2020 liegt in Wien bei 14,6 und in Innsbruck bei 13,7 Grad, wobei dafür vor allem das variable Datum des Osterfests eine entscheidende Rolle spielt (der mittlere Höchstwert am 22. März liegt in Wien bei 12 Grad und am 25. April bereits bei 19 Grad). Temperaturen oberhalb der 20-Grad-Marke wurden seit dem Jahre 1990 in Innsbruck an fünf bzw. in Wien an sechs Ostersonntagen verzeichnet (im Jahr 2005 hat es in Innsbruck mit 19,9 Grad knapp nicht gereicht).

Osterföhn und Saharastaub

Heuer steht das Wetter in der Karwoche bzw. zu Osten im Zeichen des Föhns und des Saharastaubs. Ein erster markanter Föhnsturm hat die Nordalpen am Dienstag und Mittwoch beeinflusst, der nächste, noch etwas stärkere Föhnsturm startet am Karfreitag. Am Samstag sind im Norden und Osten 21 bis 24 Grad bzw. in Niederösterreich lokal sogar frühsommerliche 25 Grad in Reichweite. Am Samstag gelangen zudem größere Mengen an Saharastaub ins Land, welche durch den Föhn auch in tiefere Luftschichten verfrachtet werden. Damit kann man sich zwar vor allem im Norden und Osten auf oft sonnige, aber auch äußert diesige Verhältnisse einstellen.

Am Samstag gelangt viel Saharastaub nach Mitteleuropa.

 

Titelbild © Adobe Stock

Die Sommerzeit beginnt!

Somerzeit

Mit der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit fühlen sich viele Menschen um eine Stunde Schlaf beraubt und so beklagen sich manche zu Beginn der neuen Arbeitswoche auch über Müdigkeit. Doch schon mit den nächsten sonnigen Frühlingstagen kommen die Vorteile der Zeitumstellung ans Tageslicht, denn gegen die eine oder andere Sonnenstunde nach der Arbeit oder dem Homeoffice haben nur wenige etwas einzuwenden. Aber was ist denn eigentlich der Grund für die alljährlichen Zeitumstellungen?

Eine lange Geschichte

Die Idee, die Uhrzeit im Sommer und Winter an den Sonnenstand anzupassen, gibt es schon lange, doch erstmals wurde sie am 30. April 1916 im Deutschen Reich sowie in Österreich-Ungarn eingeführt. 1919 wurde sie wieder abgeschafft, kam im Laufe des 20. Jahrhunderts in unregelmäßigen Abschnitten aber zeitweise wieder zum Einsatz. U.a. im Jahre 1947 wurde in Deutschland vorübergehend sogar eine doppelte Sommerzeit eingeführt, also eine Abweichung von zwei Stunden, um das Tageslicht maximal auszunutzen (Mitteleuropäische Hochsommerzeit). Nach der Ölkrise im Jahre 1973 wurden Energiesparmaßnahmen wieder zum Thema und 1980 kam es schließlich zu einem Konsens: Die Zeitänderungen im mitteleuropäischen Raum wurde nachhaltig festgelegt. Das Resultat: Seit dem 6. April 1980 wird zwischen 2:00 Uhr und 3:00 Uhr morgens zweimal jährlich an Europas Uhren gedreht. Als Stichtage wurden vorerst die letzten Sonntage im März und September gewählt, im Jahr 1996 hat man dann jedoch den Beginn der Winterzeit auf das letzte Oktoberwochenende verschoben. Derzeit wird wieder diskutiert, ob die Zeitumstellung neuerlich abgeschafft werden soll.

Straße in der Nacht ©picjumbo.com - https://picjumbo.com/night-car-lights-on-the-road/
Die Uhr wird in der Nacht umgestellt, da das Verkehrsaufkommen gering ist und es kaum wirtschaftliche Aktivität gibt. ©picjumbo.com

70 Länder drehen an der Uhr

In insgesamt etwa 70 Ländern wird nach wie vor an der Zeitumstellung festgehalten. Auf diese Weise lassen sich in den Sommermonaten die langen und warmen Tage bis in den späten Abend hinein genießen. Im Gegenzug kommt mit der Umstellung auf die Winterzeit, die im übrigen die tatsächliche Tageszeit darstellt, wieder langsam die Vorfreude auf die anstehende Weihnachtszeit auf.

Titelbild © AdobeStock 

Südföhn und Saharastaub in der Karwoche

Diesige Luft durch Saharastaub - AdobeStock

Nach der kurzen, kühleren Wetterphase der letzten Stunden stellt sich die Wetterlage am Dienstag neuerlich um. Deutschland gerät nämlich an die Vorderseite eines ausgeprägten Tiefdruckkomplexes über dem Nordatlantik. Die Strömung dreht somit auf Süd bis Südost und in der Folge wird deutlich mildere, diesige Luft aus Nordafrika nach Mitteleuropa gelenkt.

Großwetterlage am Dienstag. Deutschland gerät in in eine föhnige Südostlage - UBIMET
Großwetterlage am Dienstag. Deutschland gerät in in eine föhnige Südostlage – UBIMET

Dadurch nehmen die Druckunterschiede zwischen den Nord- und Südalpen sukzessive zu und auch in den Bayerischen Alpen lebt am Dienstag teils kräftiger Südföhn auf. Doch bereits im Laufe des Mittwochs (siehe Diagramm unten) bricht der Südföhn mit Eintreffen des ersten Ausläufers eines ausgeprägten Tiefdruckkomplexes im Atlantik zusammen.

Druckdifferenz zwischen Bayern und Südtirol, negative Werte bedeuten südföhnige Verhältnisse - UBIMET
Druckdifferenz zwischen Bayern und Südtirol, negative Werte bedeuten südföhnige Verhältnisse – UBIMET

In der zweiten Tageshälfte am Mittwoch nimmt somit die Schauerneigung vor allem im Süden zu. Am Gründonnerstag steht uns dann verbreitet unbeständigeres und windiges Wetter bevor. Im Süden sind sogar kurze Gewitter möglich und besonders in exponierten Lagen frischt teils kräftiger Südwest- bis Westwind auf. Es bleibt jedoch weiterhin mild, die Höchstwerte verharren bis zum Gründonnerstag verbreitet zwischen 13 und 21 Grad.

Animation der prognostizierten, 24-stündigen Niederschlagsmenge für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag - UBIMET
Animation der prognostizierten, 24-stündigen Niederschlagsmenge für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag – UBIMET

Am Dienstag und Mittwoch erreichen zudem sehr hohe Konzentrationen an Saharastaub Deutschland. Der Himmel wird vor allem in der Mitte und im Süden milchig-diesig. Mit dem einsetzenden Niederschlag wird der Staub ausgewaschen und rötliche Ablagerungen auf Autos und Fenster sind somit vorprogrammiert.

Animatione der Saharastaub-Konzentration von Montagabend bis Donnerstagmittag - University of Athens (UOA) https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe
Animation der Saharastaub-Konzentration von Montagabend bis Donnerstagmittag – University of Athens (UOA) https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe

Bereits am Freitag nimmt die Südströmung neuerlich an Stärke zu (siehe Föhndiagramm oben). Das Osterwochenende dürfte somit aus jetziger Sicht recht mild und mit einem neuen Schub Saharastaub diesig, aber auch oft trocken verlaufen.

Karwoche bringt Föhn, Wärme und zunehmende Pollenbelastung

Kaninchen

Nach einem kühlen Start steigen die Temperaturen im Laufe der neuen Woche spürbar an, nur vorübergehend zieht zur Wochenmitte ein Tiefausläufer durch. Zu Osten wird es föhnig und warm, lokal zeichnen sich sogar frühsommerliche Temperaturen bis 25 Grad ab. Wenn man das Monatsmittel betrachtet, steuert nach dem Februar nun auch der März einen neuen Rekord an.

Kühler Start

Der Montag beginnt an der Alpennordseite und im Osten noch leicht unbeständig mit einzelnen Regen- bzw. oberhalb von 600 bis 900 m Schneeschauern. Von Vorarlberg bis Kärnten kommt nach Auflösung lokaler Restwolken häufig die Sonne zum Vorschein, am Nachmittag beruhigt sich das Wetter allgemein. Der anfangs noch teils kräftige Westwind entlang der Thermenlinie lässt nach und mit 8 bis 15 Grad wird es tagsüber wieder etwas milder, in der Nacht muss im Berg- und Hügelland mit leichtem Frost gerechnet werden.

Prognose der Tiefstwerte in der Nacht auf Dienstag.

Saharastaub und Föhn

Der Dienstag verläuft zunehmend diesig durch Saharastaub und bei ausgedehnten Schleierwolken nur zeitweise sonnig, am ehesten gehen sich Nordöstlich von Salzburg bis ins Südburgenland ein paar Sonnenstunden aus. Vom Tiroler Alpenhauptkamm bis nach Osttirol und Kärnten stauen sich hingegen zunehmend dichte Wolken und gegen Abend fällt dort stellenweise etwas Regen. Im Osten sowie in den Nordalpen frischt kräftiger bis stürmischer, föhniger Südwind auf und die Temperaturen steigen auf 10 bis 18 Grad.

Prognose der Windspitzen am Dienstag. © UBIMET
Warnungen vor stürmischen Südföhn am Dienstag und Mittwoch.

Zur Wochenmitte vorübergehend unbeständig

Am Mittwoch dominieren meist die Wolken, von Flachgau bis ins Waldviertel lässt sich aber zeitweise auch die Sonne blicken. Über weite Strecken bleibt es zudem trocken, nur in Osttirol und Oberkärnten sowie im äußersten Westen fällt zeitweise Regen, wobei die Schneefallgrenze in Vorarlberg gegen 1000 m absinkt. Am Abend breiten sich Regenschauer auf weite Landesteile aus. Dazu gibt es von West nach Ost 8 bis 20 Grad.

Saharastaub erfasst am Dienstag und Mittwoch den Alpenraum.

Zu Ostern sehr mild

Der Gründonnerstag startet im Osten trüb und nass, am Vormittag setzt sich verbreitet ein Sonne-Wolken-Mix durch. In den westlichen Nordalpen nimmt die Schauerneigung im Tagesverlauf wieder etwas zu. Die Höchstwerte liegen zwischen 12 und 19 Grad. Am Karfreitag wird es neuerlich föhnig und die Temperaturen steigen weiter an. Am Karsamstag sind in den Nordalpen lokal erstmals in diesem Jahr frühsommerliche Temperaturen von bis zu 25 Grad in Reichweite. Auch der Ostersonntag verläuft an der Alpennordseite und im Osten überwiegend sonnig und sehr mild für die Jahreszeit, wobei Saharastaub neuerlich für diesige Verhältnisse sorgt. Mit den hohen Temperaturen steht die Hauptblüte der Birke bevor, Allergiker müssen sich auf hohe Belastungen einstellen.

Prognose der Höchstwerte am Karfreitag.

Osterrekorde

Das Osterfest findet jährlich zwischen dem 22. März und dem 25. April statt. Genauso variabel wie das Datum gestaltet sich auch das Wetter. Besonders warm war es zu Ostern im Jahr 2000, als am 23. April etwa in Salzburg bis zu 29 Grad erreicht wurden. Das Kontrastprogramm gab es im Jahre 2013, als ein Kaltlufteinbruch am 31. März für winterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen sorgte. Selbst in Wien kam die Temperatur bei zeitweiligem Schneefall nicht über 2 Grad hinaus. Mehr dazu findet ihr hier: Wetterextreme zu Ostern.

Wettertrend für Wien. © ECMWF/UBIMET

Osterferien starten stürmisch und nass, in der Karwoche föhnig

Regen, Schnee und Sonne beim Grimming - foto-webcam.eu

Mit der kräftigen Kaltfront des Tiefs KILIA mit Kern über Nordeuropa und der Bildung eines Tiefs über Norditalien beginnen die Osterferien am Samstag zunehmend unbeständig und teils stürmisch, die Schneefallgrenze sinkt ausgehend vom Hochgebirge allmählich in höhergelegene Täler und besonders auf den Bergen ist mit nennenswertem Neuschnee zu rechnen. Auch der Palmsonntag präsentiert sich auf der Rückseite der Front noch von seiner wechselhaften und gebietsweise kühlen Seite.

Prognose der Bodendruck- und Frontenkarte für Samstag, 23. März 2024, 13 Uhr MEZ (Quelle: DWD)
Prognose der Bodendruck- und Frontenkarte für Samstag, 23. März 2024, 13 Uhr MEZ (Quelle: DWD)

Am Wochenende zunehmend unbeständig, teils stürmisch

Während am Samstag in der Osthälfte noch lange Zeit der freundliche Wettercharakter dominiert, zieht es im Westen mit der annähernden Kaltfront rasch zu. Am Vormittag setzt hier schließlich schauerartiger Regen ein, welcher sich entlang der Nordalpen ostwärts ausbreitet und bis zum späten Abend auch den Osten und Südosten des Landes erreicht. Mit der Kaltfront sind auch einzelne Gewitter möglich und an der Alpennordseite frischt kräftiger Westwind auf, regional sind Sturmböen um 80 km/h zu erwarten.

In der Nacht auf den Palmsonntag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt mit einem Tief über Norditalien in den Süden und Südosten. Die Schneefallgrenze liegt zunächst im Hochgebirge, sinkt aber zunächst in den westlichen Landesteilen und in der Nacht auf Sonntag auch im Süden gegen 1000 bis 700 m ab. Nennenswerte Neuschneemengen sind somit nur auf den Bergen zu erwarten, aber auch in höheren Tallagen fällt etwas Nassschnee. Besonders vom Arlberg bis zu den Tauern und in Oberkärnten und Osttirol ist auf den Bergen mit etwa 20 bis 30 cm Neuschnee zu rechnen

Neuschneeprognose für den Beginn der Osterferien von Samstagfrüh (23.3.) bis Sonntagfrüh (24.3.). - UBIMET
Neuschneeprognose für den Beginn der Osterferien von Samstagfrüh (23.3.) bis Sonntagfrüh (24.3.). – UBIMET

Der Palmsonntag verläuft schließlich generell unbeständig. Das Italientief zieht zwar rasch nach Südosten ab, in einer kalten, nordwestlichen Höhenströmung bleibt es aber mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern unbeständig. Die meisten Schauer sind entlang der Nordalpen zu erwarten, zwischendurch zeigt sich aber auch immer wieder die Sonne – in der Südosthälfte scheint sie sogar zeitweise. Die Höchstwerte liegen je nach Sonne zwischen 4 und 13 Grad.

In der Karwoche zunehmend föhnig und wieder milder

Am Montag dreht die Höhenströmung allmählich auf südwestliche Richtungen, damit erreichen den Alpenraum wieder wärmere Luftmassen und unter Hochdruckeinfluss setzt sich immer häufiger die Sonne durch. Bis zum Mittwoch etabliert sich schließlich eine föhnige Südströmung, im Süden und Südwesten machen sich somit wieder viele Wolken bemerkbar und hier wird es auch leicht unbeständig. An der Alpennordseite dominiert hingegen freundliches Wetter und auch die 20-Grad-Marke kommt wieder in Reichweite. Nach einem – aus derzeitiger Sicht – unbeständigen Gründonnerstag deuten die Modelle in Richtung Osterwochenende wieder tendenziell eine ruhige und für die Jahreszeit weiterhin sehr milde Wetterphase an.

Auf mildes Wetter folgt kühle Nordwestlage

Luftmassengrenze – frostig im Nordosten, schaueranfällig und mild im Südwesten

Der Blick auf die Großwetterlage zu Beginn der neuen Woche zeigt ein Skandinavienhoch und ein Tief bei Island. Das Hoch lenkt mit einer Ostströmung kältere, aber auch trockenere Luft in den Osten und Nordosten Deutschlands. Von Südwesteuropa strömen hingegen mildere und feuchtere Luftmassen in den Süden der Republik.

Isobaren mit unterlegter Temperatur auf 850 hPa für Montag, 18.03.2024 – Quelle: ECMWF, UBIMET

Dies führt zu einer Wetterzweiteilung – während es Nordosten nach einer frostigen Nacht bei tagsüber maximal wenigen einstelligen Werten eher trocken bleibt, sind im Südwesten über 10 Grad mehr, aber auch einige Schauer und Gewitter zu erwarten.

Höchstwerte für den Montag, 18.03.2024

Mildes Hochdruckwetter

Zur Wochenmitte setzt sich über Mitteleuropa allgemein der Hochdruckeinfluss durch. Das ehemalige Skandinavienhoch verlagert sich mehr nach Südosten, westlich von uns herrscht schwacher Tiefdruckeinfluss. Mit folglich überwiegend südlicher Höhenströmung werden somit sehr milde Luftmassen zu uns gelenkt.

Isobaren mit unterlegter Temperatur auf 850 hPa für Mittwoch, 20.03.2024 – Quelle: ECMWF, UBIMET

Das bedeutet nicht nur recht sonniges, sondern besonders im Süden und Südwesten Deutschlands auch Temperaturen an die 20 Grad.

Höchstwerte für Mittwoch, 20.03.2024 – Quelle: UBIMET

Zunehmende Tiefdrucktätigkeit

Die zweite Wochenhälfte bringt allmählich eine Wetterumstellung hin zu kühler Nordwestlage. Das kleine Tief bei Island in obiger Karte zum Mittwoch zieht bis Freitag weiter nach Skandinavien. Dahinter dreht die Höhenströmung auf Nordwest und somit werden deutlich kühlere Luftmassen polaren Ursprungs nach Deutschland gelenkt.

Isobaren mit unterlegter Temperatur auf 850 hPa für Freitag, 22.03.2024 – Quelle: ECMWF, UBIMET

Deutlich kühlere Luftmassen bedeutet in diesem Fall, zu der bereits fortgeschrittenen Jahreszeit und mit Ursprung aus Nordwesten keine winterlich-kalten Luftmassen, erst recht nicht im Flachland. Am ehesten sind noch in den höheren Lagen der Mittelgebirgen ein paar Flocken möglich. Vielmehr sind Schauer und einzelne Graupelgewitter in der höhenkalten Luft denkbar.

Einstellige Höchstwerte

Die Temperatur auf 850 hPa für den kommenden Sonntag zeigt ganz deutlich die über Mitteleuropa eingeflossene Kaltluft.

Isobaren mit unterlegter Temperatur auf 850 hPa für Sonntag, 24.03.2024 – Quelle: ECMWF, UBIMET

Entsprechend macht sich diese Luftmasse auch in den Temperaturen bemerkbar. Die Höchstwerte in Deutschland liegen dabei überwiegend nur noch im einstelligen Bereich.

Höchstwerte für Sonntag, 24.03.2024 – Quelle: UBIMET

Wetter-Achterbahn

Das Beispiel München zeigt deutlich den Wechsel der Luftmassen als Fazit obiger Ausführungen:

Meteogramm für München – Quelle: ECMWF

Neue Woche bringt im Osten Frost, Wärmesumme regional auf Rekordniveau

Am Rande eines umfangreichen Tiefs über dem Nordatlantik namens „Hildegard“ setzt sich das unbeständige Wetter im Alpenraum zu Wochenbeginn fort: Der Montag zeigt sich in weiten Teilen des Landes von seiner trüben Seite und von Vorarlberg bis in die Obersteiermark fällt bereits am Morgen stellenweise Regen. Tagsüber regnet es im Westen zeitweise kräftig, im Donauraum und im Südosten bleibt es dagegen meist trocken und vor allem im Osten zeigt sich zeitweise die Sonne. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 und 15 Grad.
Am Dienstag lässt der Tiefdruckeinfluss nach, anfangs fällt vom Tiroler Unterland bis in die Obersteiermark aber gelegentlich noch etwas Regen. Abseits davon bleibt es meist trocken und immer häufiger kommt die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen 8 bis 17 Grad mit den höchsten Werten im Tiroler Oberland und im Walgau.

Die Marillenbäume in der Wachau stehen in Vollblüte. Bilder: wachauermarille.at

Frostgefahr zum Frühlingsbeginn

Im Laufe des Dienstags gelangt das Land allmählich unter Zwischenhocheinfluss und im Osten sickert vorübergehend trockene Luft kontinentalen Ursprungs ein. Damit lockern die Wolken auf und in den Nächten wird es kühl: In Teilen Niederösterreichs wird es bereits am Montagmorgen frostig, am Dienstag sowie am Mittwoch, dem kalendarischen Frühlingsbeginn, zeichnet sich in der Osthälfte dann vielerorts leichter Frost zwischen 0 und -2 Grad bzw. im Oberen Waldviertel lokal auch unter -5 Grad ab. Tagsüber überwiegt bei nur harmlosen Wolken aber verbreitet der Sonnenschein und die Luft erwärmt sich auf 12 bis 20 Grad mit den höchsten Werten im Westen.

Prognose der Tiefstwerte in der Nacht auf Dienstag.

Wärmesumme regional auf Rekordniveau

Als Parameter für den Start in den Frühling wird vor allem in der Landwirtschaft oft die sog. Wärmesumme seit Jahresbeginn verwendet. Es handelt sich dabei um die Summe der täglichen Mitteltemperaturen über 0 Grad, wobei die Monate Januar und Februar etwas geringer als die Monate ab März gewichtet werden. Beim Grünland wird eine Wärmesumme von 200 herangezogen, um den Vegetationsbeginn und somit den Termin von Düngungsmaßnahmen zu bestimmen. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wurde eine Wärmesumme von 200 in den Niederungen meist erst Ende März oder Anfang April erreicht. Im neuen Klimamittel von 1991 bis 2020 erwacht die Vegetation im Schnitt ein paar Wochen früher. Heuer wurde die Wärmesumme von 200 regional wie etwa im Wiener Becken sogar schon im Februar erreicht. Derzeit liegen wir vielerorts auf Rekordniveau, wie etwa in Wien, Innsbruck oder Klagenfurt.

Die Wärmesumme in Innsbruck, Klagenfurt und Wien liegt auf Rekordniveau.

Spätfrostgefahr nimmt zu

Im Zuge der Klimaerwärmung wird die Wärmesumme von 200 immer früher erreicht. Auch der letzte Tag mit nennenswertem Frost unter -2 Grad tritt zwar früher im Jahr auf, allerdings findet diese Veränderung mit einer geringeren Geschwindigkeit statt. Damit wird der Unterschied zwischen dem letzten Tag mit nennenswertem Frost und dem Vegetationsbeginn immer kleiner. Auf diese Art kommt die paradox anmutende Situation zustande, dass die Gefahr für Frostschäden im Zuge der Klimaerwärmung zunimmt. Die Rekorde liegen in allen Landeshauptstädten zwischen Ende April und Mitte Mai. Nennenswerter Frost Anfang April ist also keine Seltenheit in Österreich.

Entwicklung des Vegetationsbeginns (Wärmesumme von 200) und des spätesten Frosts unter -2 Grad in Graz. Da sich der mittlere Termin vom letzten Frost weniger schnell verändert, nimmt die Spätfrostgefahr zu.

An der Alpennordseite neuerlich unbeständig

Im Laufe der zweiten Wochenhälfte nimmt der Tiefdruckeinfluss zunächst an der Alpennordseite bzw. am Wochenende dann im gesamten Land zu. Am Donnerstag steigt die Schauerneigung entlang der Nordalpen an, sonst bleibt es meist noch trocken und bei Temperaturen bis zu 19 Grad im Süden bleibt es noch frühlingshaft mild. Am kommenden Wochenende zeichnet sich dann aber verbreitet eine leichte Abkühlung ab.

Wochenausblick für Wien (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © ECMWF/UBIMET

Ausnahmen werden zur Norm

Das Wetter und damit die Blühtermine unterliegen früher wie heute großen Schwankungen von Jahr zu Jahr, so gab es Frühlingsblumen auch früher manchmal mitten im Winter. Wenn allerdings die frühere Ausnahme – wie beispielsweise die blühende Marillen in der ersten Märzhälfte – immer wieder und wieder vorkommt und dadurch zum Normalfall wird, müssen „durchschnittliche“ Daten angepasst werden. Und das ist eben genau das, was ein verändertes Klima bedeutet: Verschiebung der Durchschnittswerte!

Der erste Tage mit 20 Grad tritt tendenziell immer früher auf (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Tornadosaison in den USA

Tornado in den USA © stockvault

Tornados treten in den USA zwar grundsätzlich im gesamten Jahr auf, der Höhepunkt der Saison beginnt in den USA aber ausgehend vom Südosten typischerweise im März. Im April und Mai herrscht dann besonders in den Great Plains rund um Oklahoma Hochsaison, so sind zu dieser Jahreszeit auch besonders viele Storm Chaser unterwegs. Im Hochsommer verlagert sich der Schwerpunkt dann weiter in den Norden.

Vom Südosten verlagert sich der Schwepunkt in den kommenden Wochen in die Great Planes. © SPC/NOAA

Im Durchschnitt treten in den USA etwa 1300 Tornados pro Jahr auf, wobei es von Jahr zu Jahr eine hohe Variabilität gibt. Besonders im Südosten der USA stellen Tornados eine große Gefahr dar, weil es hier im Gegensatz zu den Great Planes eine höhere Bevölkerungsdichte gibt. Dieses Gebiet wird auch als „Dixie Alley“ bezeichnet. Die noch bekanntere „Tornado Alley“ liegt im mittleren Westen, sie reicht in etwa vom südlichen Nebraska bis ins nördliche Texas.

Tornadoklimatologie in den USA. © SPC / NOAA

Saisonstart mit Tornados und Riesenhagel

Am Donnerstag kam es in einem Streifen vom Osten Oklahomas über Missouri bis nach Ohio zu schweren Gewittern. In Illinois, Indiana und Ohio wurden auch mehrere Tornados beobachtet, welche lokal zu schweren Schäden und mehreren Todesopfern geführt haben. Örtlich kam es auch zu sog. „Riesenhagel“ mit einem Durchmesser von mehr als 10 Zentimetern: Etwa in Ada in Oklahoma wurde ein Hagelkorn mit einem Durchmesser von 13 cm beobachtet. Einen Tag später sorgte ein Gewitter im Norden von Mexiko im Bundesstaat Coahuila, unweit von der Grenze zu Texas, ebenfalls für Riesenhagel. Mehr Infos zu Rekorden sowie zur Entstehung von Hagel gibt es hier.


Hanami – Das japanische Kirschblütenfest

Kirschblüte

Mit dem Beginn der Kirschblüte („Sakura“) wird in Japan alljährlich der Frühling begrüßt. Je nach Region und Witterung ist dies dort zwischen Mitte März und Anfang Mai der Fall. Während dieser Zeit treffen sich Einheimische wie auch Touristen unter den weiß und rosa blühenden Bäumen, um gemeinsam das Kirschblütenfest zu feiern. Genau genommen wird dabei Hanami betrieben: Es handelt sich um die über 1000 Jahre alte Tradition, bei einem Picknick die Blüten anzuschauen und deren Schönheit zu bewundern. Heuer hat das Fest früh begonnen, mittlerweile gibt es aufgrund des Coronavirus aber auch in Japan immer mehr Einschränkungen, so wurden etwa erste Parkanlagen geschlossen.

Kirschblüte in Tokio

Der zeitliche und regionale Verlauf der im Schnitt etwa zehn Tage andauernden Kirschblüte lässt sich dabei nicht nur vor Ort, sondern auch im japanischen Fernsehen verfolgen. Heuer wird der Beginn der Kirschblüte in Tokio am 19. März erwartet, die Vollblüte (wenn sich 80 % der Blüten geöffnet haben) steht dann etwa eine Woche später an.

Prognose vom Beginn der Blüte im Jahr 2024 (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Der in Japan allgegenwärtige Begriff „Hanami“ bedeutet in erster Linie ,,Blumen bzw. Blüten betrachten“, bezieht sich dabei aber immer auf die Blüten der japanischen Zierkirsche. Da diese nur sehr kurz blüht und die Blütenreste bald zu Boden rieseln, sind sie ein passendes Symbol für die japanische Ästhetik und für die Vergänglichkeit des Schönen.

Klimawandel

In den vergangenen Jahrzehnten fand die Vollblüte im Mittel immer früher statt. Dies war zwar gelegentlich auch schon in der Vergangenheit der Fall, allerdings gibt es mittlerweile keine Ausreißer mehr nach Mitte April. Durch den Klimawandel findet die Blüte immer früher statt (im Jahre 1850 fand die durchschnittliche Vollblüte etwa am 17. April statt).

Hanami in Mitteleuropa

Auch bei uns wird in vielen Gemeinden und Städten die Blüte der japanischen Zierkirsche und mit ihr der Frühlingsanfang gefeiert. Eines der ältesten und größten europäischen Hanami-Feste findet seit 1968 meist im Mai in Hamburg statt. Bekannt sind aber auch die Kirschblüte in der Bonner Altstadt, wo verschiedene Sorten der Japanischen Blütenkirsche wachsen.


Titelbild: Adobe Stock

Globale Wassertemperaturen seit einem Jahr auf Rekordniveau

Wetterboje

Mit einer durchschnittlichen globalen Temperatur von 13,54 Grad lag der Februar weltweit 0,81 Grad über dem Mittelwert von 1991 bis 2020 und 0,12 Grad über dem bisherigen Februarrekord aus dem Jahre 2016. Damit war der Februar der neunte Monat in Folge mit einer globalen Rekordtemperatur für den jeweiligen Monat.

Die Temperaturabweichungen im Februar 2024. Daten: C3S/ECMWF

Der vergangene Februar wies mit einer Abweichung von +1,79 Grad auch die bislang größte Anomalie gegenüber der vorindustriellen Referenzperiode von 1850 bis 1900 (der bisherige Rekord vom Dezember 2023 betrug +1,77 Grad, gefolgt von September 2023 mit +1,73 Grad). Damit lag die globale Temperatur in den vergangenen 12 Monate (März 2023 bis Februar 2024) 1,56 Grad über der vorindustriellen Referenzperiode.

Die globale Mitteltemperatur pro Monat ist seit 9 Monaten auf Rekordniveau. Daten: C3S/ECMWF

Wassertemperaturen auf Rekordniveau

Die Weltmeere speichern im Sommer Sonnenenergie in Form von Wärme und geben diese im Winter wieder an die Atmosphäre ab. Gleichzeitig transportieren die Meeresströmungen zu jedem Zeitpunkt Wärme von den Tropen in die hohen Breiten und verteilen sie auf diese Weise über den Erdball. Die durchschnittliche globale Meeresoberflächentemperatur im Februar 2024 im Bereich von 60°S bis 60°N lag bei 21,06 Grad, was auf Monatsbasis einem neuen Rekord entspricht. Der bisherige Rekord stammte aus dem August 2023 mit einem Wert von 20,98 Grad. Die durchschnittliche tägliche Meeresoberflächentemperatur erreichte am Ende des Monats zudem einen neuen absoluten Höchststand von 21,09 Grad. Mit Ende dieses Monats werden die Wassertemperaturen seit exakt einem Jahr durchgehend auf Rekordniveau liegen (seit Ende März 2023).

Die weltweiten Wassertemperaturen sind seit über einem Jahr auf Rekordniveau. Daten: C3S/ECMWF

El Niño bald vorbei

Der zyklische Wechsel zwischen El Niño und seiner kalten Schwester La Niña (ENSO bzw. El Niño Southern Oscillation) gehört zu den bekanntesten Klimaphänomenen der Erde. Die Temperaturverhältnisse an der Meeresoberfläche im äquatorialen Pazifik haben nicht nur vor Ort große Auswirkungen auf die Wetterdynamik, sondern über Telekonnektion auch in etlichen anderen Regionen der Welt. Die aktuelle El-Niño-Phase im tropischen Pazifik hat im Sommer 2023 begonnen und im Frühwinter ihren Höhepunkt erreicht. Die langfristigen Prognosemodelle für El Niño deuten nun auf eine rasche Abschwächung hin und ab dem Sommer ist ein Übergang zu La Niña wahrscheinlich.

Die Wassertemperaturen in der Niño 3.4-Region sind noch deutlich wärmer als üblich, aber unmittelbar östlich davon gibt es bereits unterdurchschnittliche Werte. Diese Anomalie wird sich in den kommenden Monaten westwärts ausbreiten und die El-Niño-Phase beenden.

Der menschengemachte Klimawandel wird von vergleichsweise kleinen, natürlichen Schwankungen wie ENSO überlagert. Globale Rekordtemperaturen sind vor allem in El-Niño-Jahren besonders wahrscheinlich, allerdings war das zu Ende gehende Ereignis nicht so extrem wie etwa der „Super-El-Niño“ von 2015/16. Die globalen Rekordtemperaturen lassen sich aktuell also nicht allein auf El Niño zurückführen.

Tatsächlich sind die Wassertemperaturen in den äquatorialen Regionen derzeit recht verbreitet stark überdurchschnittlich. Auch der Nordatlantik ist im Flächenmittel seit mittlerweile einem ganzen Jahr rekordwarm, wobei die größten Abweichungen hier eindeutig in den tropischen Gebieten sowie zwischen den Arozren und den Kanaren zu verzeichnen sind. Dies könnte im Zusammenspiel mit dem Übergang zu La Niña heuer auch zu einer intensiven atlantischen Hurrikansaison führen.

Die Temperaturen im Nordatlantik sind seit über einem Jahr auf Rekordniveau.

Die Erwärmung der Weltmeere hat folgenschwere und vielseitige Auswirkungen. Anbei die wichtigsten Folgeerscheinungen:

  • Meeresspiegelanstieg
  • Abnahme des Sauerstoffgehaltes im Ozeaninneren
  • Zunahme der Verdunstung von Meerwasser, Intensivierung des Wasserkreislaufs
  • Steigende Gefahr von Wetterextremen (Stürme, Starkregen)
  • Verstärktes Auftreten von Hitzewellen im Meer

Kräftiger Regen in Niederösterreich und Wien

Tropfen auf Scheibe

Österreich liegt am Dienstag unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefs namens „Elfi“, welches mehrere Kerne aufweist. Während der nördliche Tiefkern über dem Westen Deutschlands liegt und unser Wetter nicht beeinflusst, liegt der südliche Tiefkern über Kroatien und nimmt aktuell Kurs auf den Westen Ungarns. Dieses Randtief nimmt somit eine Vb-Zugbahn ein, welche im Osten typischerweise zu großen Niederschlagsmengen führt (mehr Infos zu sog. „Fünf-b-Tiefs“ gibt es hier).

Aus Süden zieht ein Tief auf.
An der Westflanke des Tiefs staut sich viel feuchte Luft am Alpenostrand.

Kräftiger Regen

Am Montag setzt im Tagesverlauf im Südosten verbreitet Regen ein. Im Laufe der zweiten Tageshälfte breitet sich dieser auf den gesamten Osten aus und in der Nacht auf Dienstag regnet es besonders vom Mariazellerland über den Wienerwald bis ins Weinviertel anhaltend und kräftig. Der Dienstag beginnt im Nordosten trüb und nass, wobei die Schneefallgrenze zeitweise auf 800 bis 600 m absinkt. Auf den Bergen vom Hochschwab bis zum Schneeberg fallen oberhalb von etwa 1200 m rund 20 bzw. in den Hochlagen auch 50 cm Schnee. Am Dienstagnachmittag lässt die Intensität deutlich nach, bis in die Nacht hinein bleibt es im Nordosten aber noch häufig nass.

24h-Niederschlagsprognose bis Dienstagnachmittag von UCM.
Die Pegel der kleinen Gewässer werden vorübergehend ansteigen. Anbei eine erste Prognose für die Traisen südlich von St. Pölten (Daten: Land NÖ).

Der Wind frischt am Mittwoch am Alpenostrand und in den Südalpen kräftig mit stürmischen Böen aus Nordwest auf. Besonders vom Grazer Bergland bis in die Bucklige Welt sind auch Sturmböen um 80 km/h zu erwarten, auf den Bergen gibt es hier schwere Sturmböen teils über 100 km/h. Die Temperaturen kommen im Nordosten nicht über 5 bis 10 Grad hinaus, in Kärnten gibt es bei zeitweiligem Sonnenschein bis zu 15 Grad.

Prognose der Windspitzen von UCM.

Zur Wochenmitte lässt der Tiefdruckeinfluss langsam nach und in der zweiten Wochenhälfte ist bei ansteigenden Temperaturen eine Wetterbesserung in Sicht.

 

Am Wochenende stürmischer Südföhn

Föhnwolken © Bob Hilscher

Am Samstag verlagert sich das Tief ELFI nur langsam über den Golf von Biskaya, damit verstärken sich die Nord-Süd-Druckunterschiede über den Alpen. Bereits am Samstagmorgen ist es nördlich der Zentralalpen verbreitet föhnig und sonnig, während es südlich davon dicht bewölkt und vor allem Richtung Karawanken nass bleibt. Der Südföhn verstärkt sich im Tagesverlauf und weht in den typischen Föhntälern des Alpenhauptkamms stürmisch. Auch im östlichen Flachland weht lebhafter bis kräftiger Südwestwind. Die Temperaturen erreichen je nach Nässe und Föhn 5 bis 18 Grad, mit den höchsten Werten im Westen.

Tief EFLI über dem Golf von Biskaya bringt stürmische und föhnige Verhältnisse.

In der Nacht zum Sonntag hält der Südföhn an und verstärkt sich zum Morgen hin noch weiter, dabei sind etwa im Brandertal, Wipptal und nördlich der Hohen Tauern Sturmböen von 80 bis 100 km/h einzuplanen. Auch im östlichen Flachland weht kräftiger bis stürmischer Südostwind mit Böen von 50 bis 70 km/h, vereinzelt auch 80 km/h. Von Samstagnachmittag weg sind entlang der Alpen in den prädestinierten Föhntäler Warnungen aktiv. (Siehe Warnkarte)

In den Föhntälern im Nordosten stürmisch, in höheren Lagen auch Sturmböen.

 

Stand der Warnungen am 9.3 um 11:15

Am Sonntagnachmittag bricht der Föhn im Westen zusammen und von Südwesten her breitet sich Regen aus. In der Osthälfte hält der kräftige bis stürmische Südföhn bzw. Südostwind bis zum Abend an. Im Süden halten sich hingegen von Anfang an dichte Wolken, dazu setzen am Nachmittag teils kräftige Niederschläge ein. In Osttirol sowie in Oberkärnten kann die Schneefallgrenze vorübergehend gegen 800 m absinken, sonst liegt sie zwischen 1000 und 1200 m. Erneut werden je nach Föhn und Regen 5 bis 18 Grad erreicht.

 

Vor allem Richtung Süden verläuft der Sonntag nass.

 

Phänologischer Frühlingsbeginn: Wenn die Pflanzenwelt erwacht

Was bedeutet phänologischer Frühling?

Die Beobachtung alljährlich wiederkehrender Abläufe in der Natur wie Blüte, Blattentfaltung oder Fruchtreife wird als Phänologie bezeichnet. Dabei interessieren besonders die von Jahr zu Jahr verschiedenen Zeitpunkte solcher Erscheinungen. Phänologisch gesehen beginnt der Frühling mit dem ersten Blühen regional unterschiedlicher Pflanzenarten. Dabei werden verschiedene Phasen unterschieden: Vorfrühling (Schneeglöckchen), Erstfrühling (Forsythien) und Vollfrühling (Apfelblüte).

Abhängig von der geographischen Lage sowie der Höhe über dem Meerespiegel unterscheidet sich die erste Blüte oft vom meteorologischen oder astronomischen Frühlingsbeginn. Die einzelnen Frühlingsphasen beginnen in geschützten Lagen der Städte mitunter wesentlich früher als im freien Gelände, unter anderem weil es in dichter bebautem Gebiet nachts seltener Frost gibt. Zudem bewegt sich der Frühling im Bergland langsam die Hänge hinauf, wobei sonnige, milde Südlagen durchwegs bevorzugt sind.

Blühstatus der Wachauer Marille im März 2024, live zu verfolgen unter https://www.wachauermarille.at/wachauer-marille/webcam
Blühstatus der Wachauer Marille im März 2024, live zu verfolgen unter https://www.wachauermarille.at/wachauer-marille/webcam

Wo hält der Frühling in Österreich zuerst Einzug?

Besonders schnell geht es mit dem Frühlingserwachen in tief gelegenen, dichter besiedelten und nach Süden ausgerichteten Regionen, aber auch in größeren Alpentälern. Bei uns in Österreich ist dies vor allem ganz im Südosten und Osten des Landes sowie im Rheintal und Inntal der Fall. Ob man nun die Frühblüher wie zum Beispiel Hasel und Erle oder die späteren Blüten von Apfelbaum oder Rosskastanie heranzieht, setzen Blüte und Blattentfaltung in den milden Regionen vom Grazer Becken bis in den Wiener Raum und zum Seewinkel generell zuerst ein. Aber auch die Luft in den Alpentälern erwärmt sich aufgrund des geringeren Volumens relativ schnell. Der Beginn der Apfelblüte gilt als Maßstab für den Vollfrühling. Dies ist in den genannten Regionen im Schnitt in der 3. Aprilwoche der Fall. In den Hochlagen des Mühlviertels oder auch in den höher gelegenen Regionen Tirols und Vorarlbergs ist es hingegen erst ganze vier bis fünf Wochen später soweit.

Je nach Witterung können die jeweiligen Phasen aber auch deutlich früher oder später eintreten. Gibt es zum Beispiel mitten im Frühling längere kalte Phasen mit häufigem Nachtfrost, so verzögert sich die Blühentwicklung oder Blattentfaltung oft gleich um viele Tage. Somit kann man über die Phänologie auch Rückschlüsse auf den Wetterverlauf im Frühjahr ziehen. An der so genannten phänologischen Uhr für Deutschland erkennt man, dass die ersten Pflanzen wie Schneeglöckchen dieses Jahr bereits sehr früh gewachsen sind, rund drei Wochen früher als im Schnitt. Dies ist auf die zuletzt milde Witterung zurückzuführen.

Für Deutschland gibt es eine phänologische Uhr @ https://www.dwd.de/DE/leistungen/phaeno_uhr/phaenouhr.html
Für Deutschland gibt es eine phänologische Uhr @ https://www.dwd.de/DE/leistungen/phaeno_uhr/phaenouhr.html

Sandige Grüße – der Saharastaub kommt

Die Großwetterlage führt momentan tonnenweise Saharastaub von Nordafrika in Richtung Alpenraum und Mitteleuropa. Nach den Ereignissen der letzten Tagen werden ab morgen im Vorfeld des neuen, kräftigen Tiefs ELFI neuerlich extrem viele, kleinere Sandpartikel aus der Algerischen Wüste durch kräftige Winde in die Luft gebracht. Der Staub wird dann durch die Südströmung zunächst in den Alpenraum geführt. Am Wochenende erfasst die staubige Luftmasse auch den Großteil Mitteleuropa und bleibt dann auch zu Beginn der neuen Woche an Ort und Stelle.

Großwetterlage am 08.03.2024 - UBIMET
Großwetterlage am 08.03.2024 – UBIMET

Dabei kann es zu Beginn der neuen Woche mit häufigen Regenschauern zu nennenswerten Ablagerungen kommen. Das wird bis zur kommenden Woche verbreitet für eine dünne rötliche Schicht sorgen. Autos und exponierte Fenster werden damit wieder schmutzig, die Natur freut sich aber auf eine neue Ladung natürlichen Dünger.

Animation der Saharastaub-Konzentration über Nordafrika und Europa vom 07.03. bis zum 12.03. (täglich ein Bild um 13 Uhr MEZ) - SKIRON Modell University of Athens https://forecast.uoa.gr/
Animation der Saharastaub-Konzentration über Nordafrika und Europa vom 07.03. bis zum 12.03. (täglich ein Bild um 13 Uhr MEZ) – SKIRON Modell University of Athens https://forecast.uoa.gr/

Hintergrundwissen und Klimatologie

In letzter Zeit ist Saharastaub häufig zum Thema geworden. Doch dies sollte niemanden überraschen, denn Frühling ist typischerweise Saharastaub-Zeit. Am Ende des Winters auf der Nordhalbkugel sind die Gebiete rund um die Sahara-Wüste am trockensten. Gleichzeitig herrscht im Atlantik bzw. über Europa noch rege Tiefdrucktätigkeit. Das Zusammenspiel zwischen diesen beiden Aspekten sorgt häufig für starke Winde über Nordafrika, die die Sandpartikeln aufwirbeln und sie in die Luft bringen. Die kleineren und leichteren Partikeln (‚Staub‘) gelangen somit bis in große Höhen und können daher bis nach Europa transportiert werden.

Zugbahnen des Sharastaubs - Querol, X., Tobías, A., Pérez, N., Karanasiou, A., Amato, F., Stafoggia, M., Pérez García-Pando, C., Ginoux, P., Forastiere, F., Gumy, S., Mudu, P., & Alastuey, A. (2019). Monitoring the impact of desert dust outbreaks for air quality for health studies. Environment international, 130, 104867. https://doi.org/10.1016/j.envint.2019.05.061
Zugbahnen des Sharastaubs nach Europa (hell-orange Pfeilen) – Querol, X et al. (2019). Monitoring the impact of desert dust outbreaks for air quality for health studies. Environment international, 130, 104867. https://doi.org/10.1016/j.envint.2019.05.061

Man unterscheidet dabei meist drei Arten von Saharastaub-Ereignissen über Mitteleuropa. Entweder wird der Staub direkt von Marokko und Algerien über die Balearen und Italien bis nach Mitteleuropa gebracht, oder stammt der Sand eher aus Libyen und wird von den Südwinden über den Balkan bis nach Europa transportiert. Bei einem dritten Fall, der besonders im heurigen März stattgefunden hat, entsteht die Staubwolke über Marokko und verlagert sich dann über Spanien und Frankreich bis in den Alpenraum. Die dazugehörigen, typischen Wetterlagen sind oft von einem Tief über Westeuropa oder direkt im Mittelmeerraum beherrscht.

Die Sahara-Wüste ist bei weitem der weltweite Hot-Spot der Produktion von Sand- und Staubstürmen. Die Aktivität dieser Stürme variiert aber stark mit den Jahreszeiten. Das Maximum der Aktivität wird dabei im Frühling und im Sommer erreicht, wenn die Böden in Nordafrika am trockensten sind.

Anzahl der Tage mit viel Staub in der Atmosphäre pro Jahreszeit. Die Sahara-Wüste ist der Hot-Spot weltweit - Ginoux, P., Prospero, J. M., Gill, T. E., Hsu, N. C., and Zhao, M. (2012), Global-scale attribution of anthropogenic and natural dust sources and their emission rates based on MODIS Deep Blue aerosol products, Rev. Geophys., 50, RG3005, doi:10.1029/2012RG000388.
Anzahl der Tage mit viel Staub in der Atmosphäre pro Jahreszeit. Die Sahara-Wüste ist der Hot-Spot weltweit – Ginoux, P., et al.  (2012), Global-scale attribution of anthropogenic and natural dust sources and their emission rates based on MODIS Deep Blue aerosol products, Rev. Geophys., 50, RG3005, doi:10.1029/2012RG000388.

Kein Wunder also, dass Europa gerade zwischen März und Juli den Großteil der Saharastaub-Ereignisse erleben darf (siehe untenstehende Grafik, Statistik zwischen 1979 und 2018). Denn ohne Sandstürme im Norden Afrikas gäbe es auch keine Saharastaub-Ereignisse bei uns.

Saharastaub-Ereignisse pro Monat zwischen 1979 und 2018 in Ungarn - György Varga, Changing nature of Saharan dust deposition in the Carpathian Basin (Central Europe): 40 years of identified North African dust events (1979–2018), Environment International, Volume 139, 2020, 105712, ISSN 0160-4120, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.
Saharastaub-Ereignisse pro Monat zwischen 1979 und 2018 in Ungarn – György Varga, Changing nature of Saharan dust deposition in the Carpathian Basin (Central Europe): 40 years of identified North African dust events (1979–2018),
Environment International, 2020, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.

Interessant ist es auch die Häufung an Saharastaub-Ereignissen in den letzten Jahrzehnten. Das Gefühl, dass solche Ereignisse in letzer Zeit öfters vorkommen ist also wissenschaftlich bestätigt. Was die totale Ablagerung angeht (also, was tatsächlich über Mitteleuropa am Boden bleibt, rote Linie unten), gibt es aber in den letzten vier Jahrzehnten keine großen Variationen.

Anzahl an Saharastaub-Ereignissen in Ungarn von 1979 bis 2018. Die rote Linie ist die jährliche Ablagerung in g/m² - György Varga, Changing nature of Saharan dust deposition in the Carpathian Basin (Central Europe): 40 years of identified North African dust events (1979–2018), Environment International, Volume 139, 2020, 105712, ISSN 0160-4120, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.
Anzahl an Saharastaub-Ereignissen in Ungarn von 1979 bis 2018. Die rote Linie ist die jährliche Ablagerung in g/m² – György Varga, Changing nature of Saharan dust deposition in the Carpathian Basin (Central Europe): 40 years of identified North African dust events (1979–2018), Environment International, 2020, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.

Erweitert man aber den Blick auf die letzten 200 Jahre (mittels Analyse der Eisbohrkerne der Alpengletscher), so sieht es anders aus. Im langjährigen Verlauf scheint die Häufung an Saharstaub-Ereignissen in letzter Zeit leicht rückläufig zu sein, nach dem Maximum in den 70er bzw. 80er Jahren.

Verlauf der Häufigkeit und Stärke der Sahasrastaub-Ereignisse in den Westalpen aus den Eisbohrkernen des Colle Gnifetti Gletschers - Clifford, H. M., Spaulding, N. E., Kurbatov, A. V., More, A., Korotkikh, E. V., Sneed, S. B., et al. (2019). A 2000 year Saharan dust event proxy record from an ice core in the European Alps. Journal of Geophysical Research: Atmospheres, 124, 12882– 12900. https://doi.org/10.1029/2019JD030725
Verlauf der Häufigkeit und Stärke der Saharastaub-Ereignisse in den Westalpen aus den Eisbohrkernen des Colle Gnifetti Gletschers – Clifford, H. M., et al. (2019). A 2000 year Saharan dust event proxy record from an ice core in the European Alps. Journal of Geophysical Research: Atmospheres, 124, 12882– 12900. https://doi.org/10.1029/2019JD030725

Im Zuge des Klimawandels erwarten Experten eine generelle Abnahme der Saharastaub-Ereignisse über Europa, dafür könnten sie aber oft kräftiger ausfallen.

Saharastaub: Ein Geschenk aus der Wüste

Beduine in der Algerischen Wüste - pixabay.com

Die Großwetterlage führt momentan tonnenweise Saharastaub von Nordafrika in Richtung Alpenraum und Mitteleuropa. Nach den Ereignissen der letzten Tagen werden ab morgen im Vorfeld des neuen, kräftigen Tiefs ELFI neuerlich extrem viele, kleinere Sandpartikel aus der Algerischen Wüste durch kräftige Winde in die Luft gebracht. Der Staub wird dann durch die Südströmung zunächst in den Alpenraum geführt. Am Wochenende erfasst die staubige Luftmasse auch den Großteil Mitteleuropa und bleibt dann auch zu Beginn der neuen Woche an Ort und Stelle.

Großwetterlage am 08.03.2024 - UBIMET
Großwetterlage am 08.03.2024 – UBIMET

Dabei kann es mit häufigen Regenschauern und im Bergland auch mit etwas Schnee neuerlich zu nennenswerten Ablagerungen kommen. Das wird bis zur kommenden Woche verbreitet für eine dünne rötliche Schicht sorgen. Autos und exponierte Fenster werden damit wieder schmutzig, die Natur freut sich aber auf eine neue Ladung natürlichen Dünger.

Animation der Saharastaub-Konzentration über Nordafrika und Europa vom 07.03. bis zum 12.03. (täglich ein Bild um 13 Uhr MEZ) - SKIRON Modell University of Athens https://forecast.uoa.gr/
Animation der Saharastaub-Konzentration über Nordafrika und Europa vom 07.03. bis zum 12.03. (täglich ein Bild um 13 Uhr MEZ) – SKIRON Modell University of Athens https://forecast.uoa.gr/

Hintergrundwissen und Klimatologie

In letzter Zeit ist Saharastaub häufig zum Thema geworden. Doch dies sollte niemanden überraschen, denn Frühling ist typischerweise Saharastaub-Zeit. Am Ende des Winters auf der Nordhalbkugel sind die Gebiete rund um die Sahara-Wüste am trockensten. Gleichzeitig herrscht im Atlantik bzw. über Europa noch rege Tiefdrucktätigkeit. Das Zusammenspiel zwischen diesen beiden Aspekten sorgt häufig für starke Winde über Nordafrika, die die Sandpartikeln aufwirbeln und sie in die Luft bringen. Die kleineren und leichteren Partikeln (‚Staub‘) gelangen somit bis in große Höhen und können daher bis nach Europa transportiert werden.

Zugbahnen des Sharastaubs - Querol, X., Tobías, A., Pérez, N., Karanasiou, A., Amato, F., Stafoggia, M., Pérez García-Pando, C., Ginoux, P., Forastiere, F., Gumy, S., Mudu, P., & Alastuey, A. (2019). Monitoring the impact of desert dust outbreaks for air quality for health studies. Environment international, 130, 104867. https://doi.org/10.1016/j.envint.2019.05.061
Zugbahnen des Sharastaubs nach Europa (hell-orange Pfeilen) – Querol, X et al. (2019). Monitoring the impact of desert dust outbreaks for air quality for health studies. Environment international, 130, 104867. https://doi.org/10.1016/j.envint.2019.05.061

Man unterscheidet dabei meist drei Arten von Saharastaub-Ereignissen über Mitteleuropa. Entweder wird der Staub direkt von Marokko und Algerien über die Balearen und Italien bis nach Mitteleuropa gebracht (Typ 1), oder stammt der Sand eher aus Libyen und wird von den Südwinden über den Balkan bis nach Europa transportiert (Typ 2). Bei einem dritten Fall (Typ 3), der besonders im heurigen März stattgefunden hat, entsteht die Staubwolke über Marokko und verlagert sich dann über Spanien und Frankreich bis in den Alpenraum. Die dazugehörigen, typischen Wetterlagen sind oft von einem Tief (‚L‘) über Westeuropa oder direkt im Mittelmeerraum beherrscht. Nur bei Typ 3 liegt das Tief weiter im Südwesten bei den Kanaren. Ein Hoch (‚H‘) über Algerien sorgt dann für die kräftigen Südwestwinde, die den Sand bis zu uns bringen.

https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.
Trajektorien und auslösende Wetterlagen für drei verschiedene Arten von Saharastaub-Ereignissen – György Varga, Changing nature of Saharan dust deposition in the Carpathian Basin (Central Europe): 40 years of identified North African dust events (1979–2018), Environment International, 2020, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.

Die Sahara-Wüste ist bei weitem der weltweite Hot-Spot der Produktion von Sand- und Staubstürmen. Die Aktivität dieser Stürme variiert aber stark mit den Jahreszeiten. Das Maximum der Aktivität wird dabei im Frühling und im Sommer erreicht, wenn die Böden in Nordafrika am trockensten sind.

Anzahl der Tage mit viel Staub in der Atmosphäre pro Jahreszeit. Die Sahara-Wüste ist der Hot-Spot weltweit - Ginoux, P., Prospero, J. M., Gill, T. E., Hsu, N. C., and Zhao, M. (2012), Global-scale attribution of anthropogenic and natural dust sources and their emission rates based on MODIS Deep Blue aerosol products, Rev. Geophys., 50, RG3005, doi:10.1029/2012RG000388.
Anzahl der Tage mit viel Staub in der Atmosphäre pro Jahreszeit. Die Sahara-Wüste ist der Hot-Spot weltweit – Ginoux, P., et al.  (2012), Global-scale attribution of anthropogenic and natural dust sources and their emission rates based on MODIS Deep Blue aerosol products, Rev. Geophys., 50, RG3005, doi:10.1029/2012RG000388.

Kein Wunder also, dass Europa gerade zwischen März und Juli den Großteil der Saharastaub-Ereignisse erleben darf (siehe untenstehende Grafik, Statistik zwischen 1979 und 2018). Denn ohne Sandstürme im Norden Afrikas gäbe es auch keine Saharastaub-Ereignisse bei uns.

Saharastaub-Ereignisse pro Monat zwischen 1979 und 2018 in Ungarn - György Varga, Changing nature of Saharan dust deposition in the Carpathian Basin (Central Europe): 40 years of identified North African dust events (1979–2018), Environment International, Volume 139, 2020, 105712, ISSN 0160-4120, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.
Saharastaub-Ereignisse pro Monat zwischen 1979 und 2018 in Ungarn – György Varga, Changing nature of Saharan dust deposition in the Carpathian Basin (Central Europe): 40 years of identified North African dust events (1979–2018),
Environment International, 2020, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.

Interessant ist es auch die Häufung an Saharastaub-Ereignissen in den letzten Jahrzehnten. Das Gefühl, dass solche Ereignisse in letzer Zeit öfters vorkommen ist also wissenschaftlich bestätigt. Was die totale Ablagerung angeht (also, was tatsächlich über Mitteleuropa am Boden bleibt, rote Linie unten), gibt es aber in den letzten vier Jahrzehnten keine großen Variationen.

Anzahl an Saharastaub-Ereignissen in Ungarn von 1979 bis 2018. Die rote Linie ist die jährliche Ablagerung in g/m² - György Varga, Changing nature of Saharan dust deposition in the Carpathian Basin (Central Europe): 40 years of identified North African dust events (1979–2018), Environment International, Volume 139, 2020, 105712, ISSN 0160-4120, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.
Anzahl an Saharastaub-Ereignissen in Ungarn von 1979 bis 2018. Die rote Linie ist die jährliche Ablagerung in g/m² – György Varga, Changing nature of Saharan dust deposition in the Carpathian Basin (Central Europe): 40 years of identified North African dust events (1979–2018), Environment International, 2020, https://doi.org/10.1016/j.envint.2020.105712.

Erweitert man aber den Blick auf die letzten 200 Jahre (mittels Analyse der Eisbohrkerne der Alpengletscher), so sieht es anders aus. Im langjährigen Verlauf scheint die Häufung an Saharstaub-Ereignissen in letzter Zeit leicht rückläufig zu sein, nach dem Maximum in den 70er bzw. 80er Jahren.

Verlauf der Häufigkeit und Stärke der Sahasrastaub-Ereignisse in den Westalpen aus den Eisbohrkernen des Colle Gnifetti Gletschers - Clifford, H. M., Spaulding, N. E., Kurbatov, A. V., More, A., Korotkikh, E. V., Sneed, S. B., et al. (2019). A 2000 year Saharan dust event proxy record from an ice core in the European Alps. Journal of Geophysical Research: Atmospheres, 124, 12882– 12900. https://doi.org/10.1029/2019JD030725
Verlauf der Häufigkeit und Stärke der Saharastaub-Ereignisse in den Westalpen aus den Eisbohrkernen des Colle Gnifetti Gletschers – Clifford, H. M., et al. (2019). A 2000 year Saharan dust event proxy record from an ice core in the European Alps. Journal of Geophysical Research: Atmospheres, 124, 12882– 12900. https://doi.org/10.1029/2019JD030725

Im Zuge des Klimawandels erwarten Experten eine generelle Abnahme der Saharastaub-Ereignisse über Europa, dafür könnten sie aber oft kräftiger ausfallen.

Italientief bringt im äußersten Süden Regen und Schnee

Ursache

In der Nacht zum Mittwoch verlagert sich ein Kaltlufttropfen (Gebiet kälterer Luft in der Höhe) langsam Richtung Norditalien, damit kommt es zu einer Bildung eines Tiefdruckgebietes. Dieses transportiert feuchte Luft von Süden und Südosten in den Alpenraum, gleichzeitig werden in tiefere Luftschichten von Südwesten her kältere Luftmassen herangeführt, eine sogenannte Gegenstromlage stellt sich ein. Dabei kommt es einerseits zu einer erzwungenen Hebung, auf der anderen Seite übersättigen kältere Luftmassen beim Zusammentreffen mit feuchtwarmer Luft eher als wärmere Luftmassen. Die Folge sind stärkere Niederschlagsintensitäten, entweder in Form von Regen oder von Schnee.

Wind in 800 m Höhe am Mittwoch, dem 6. März 2024 im Süden der Bundesrepublik.

Wetterverlauf bis Mittwoch, dem 6. März

Bereits der Dienstag verläuft abgesehen vom Nordosten verbreitet unbeständig mit einigen Schauern. Zum Abend hin breiten sich zwischen dem Schwarzwald und Oberbayern von Süden her Niederschläge unter Verstärkung auf die Alpen und das nördliche Alpenvorland aus. Der teils kräftige Regen und Schneefall hält die ganze Nacht bis zum Mittwochabend an, dabei liegt die Schneefallgrenze anfangs um 1000 m und sinkt bis Mittwochmorgen vorübergehend auf Lagen zwischen 500 und 700 m, ehe sie tagsüber wieder gegen 800 m ansteigt.

Prognose der Niederschlagsmengen bis Mittwochabend. © UBIMET

Teils größere Neuschneemengen in höheren Lagen

Im äußersten Süden kann sich in höheren Lagen eine dünne Schneedecke aus Nassschnee bilden, selbst am Bodensee ist Nassschnee oder zumindest Schneeregen möglich. In Lagen ab etwa 600 m des südlichen Schwarzwaldes und der Alpen sind 5-10 cm, ab 800 m mehr als 10 cm Neuschnee zu erwarten.

Prognose der Neuschneemengen bis Mittwochabend. © UBIMET

Leichte Abkühlung: Neue Woche bringt Schnee im Bergland und Frostgefahr

Morgenfrost im Frühling - pixabay.com

Die Temperaturen in Österreich liegen seit mehr als 5 Wochen durchgehend über dem langjährigen Mittel. In den kommenden Tagen gelangen nun am Südrand eines Skandinavienhochs etwas kühlere Luftmassen in den Alpenraum: Es steht zwar kein Kaltlufteinbruch an, die Temperaturen liegen aber zumindest vorübergehend wieder im Bereich des jahreszeitlichen Mittels. Im Laufe der zweiten Wochenhälfte kündigt sich im Flachland vor allem im Norden auch leichter Frost an. Infolge des Rekordfebruars ist die Vegetationsentwicklung um zwei bis drei Wochen verfrüht, was das Risiko für Spätfröste erhöht.

Das Italientief zieht nach der Wochenmitte ab und aus Nordosten gelangt kühle und trockene Luft ins Land.
Die Temperaturen passen sich vorübergehend dem jahreszeitlichen Mittel an. © ECMWF/UBIMET

Im Westen Regen und Schnee

Am Dienstag breiten sich aus Westen  etwas kühlere Luftmassen an der Alpennordseite aus und im Laufe des Tages gerät der Westalpenraum unter den Einfluss eines Genuatiefs. An der Alpennordseite verläuft der Tag somit dicht bewölkt und in Vorarlberg fällt zeitweise etwas Regen bzw. oberhalb von etwa 1200 m Schnee. Auch im Norden ziehen einzelne Schauer durch, von Osttirol bis ins Burgenland scheint dagegen häufig die Sonne. Am Nachmittag steigt die Schauerneigung auch im Süden an, im Donauraum bleibt es dagegen meist trocken.

Eine Gegenstromlage sorgt Dienstagnacht in Vorarlberg für Schnee bis in tiefe Lagen. In der Animation sieht man die Zufuhr an kühler Luft unterhalb des Kammniveaus (1400 m) sowie die Zufuhr an feuchter Luft aus dem Mittelmeer in der Höhe (5500 m). Am Ende folgt die Niederschlagsprognose für die Nacht auf Mittwoch.

Am Abend wird der Regen im äußersten Westen stärker und in der Nacht regnet und schneit es in Vorarlberg und im Tiroler Oberland zeitweise kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt dank der Niederschlagsabkühlung auf 1000 bis 500 m ab, zum Morgen hin ist dann selbst im Rheintal Nassschnee möglich. In Lagen oberhalb von etwa 1000 m sind in Vorarlberg und im Tiroler Oberland um 20 cm Schnee zu erwarten, auf den Bergen kommen 30 bis 50 cm Neuschnee zusammen.

In der Nacht auf Mittwoch zeichnen sich auch im Rheintal ein paar Zentimeter Nassschnee ab, auf den Bergen kommen bis zu 50 cm zusammen.

Leichter Frost in Sicht

Am Mittwoch setzt sich das unbeständige Wetter in den Alpen fort, während der Norden und Osten des Landes wetterbegünstigt sind mit zeitweiligem Sonnenschein. In der zweiten Wochenhälfte dreht die Strömung am Südrand eines Skandinavienhochs auf nordöstliche Richtung, damit breitet sich kühle Luft am Donnerstag bzw. Freitag auf weite Teile des Landes aus. Bei klaren Verhältnissen zeichnet sich besonders in der Nacht auf Freitag an der Alpennordseite eine erhöhte Gefahr für leichten Frost ab. Das ist zu dieser Jahreszeit zwar nicht unüblich, aufgrund der verfrühten Vegetationsentwicklung heuer aber heikel.

1. März: Meteorologischer Frühlingsanfang

Am 1. März beginnt laut Definition der World Meteorological Organization (WMO) der meteorologische Frühling. Die Jahreszeiten beginnen für Meteorologen und Klimatologen jeweils am Monatsersten (März, Juni, September und Dezember), um eine einfachere Handhabung von klimatologischen Daten zu gewährleisten. Damit können beispielsweise die Monatsmittelwerte von Temperatur oder Niederschlag im zeitlichen Verlauf direkt verglichen werden, da die meteorologischen Jahreszeiten immer am selben Tag beginnen, während etwa der astronomische Frühlingsanfang zwischen dem 19. und 21. März variiert. Nach astronomischer Bestimmung beginnt der Frühling nämlich exakt zur ersten Tag-und-Nacht-Gleiche (Primäräquinoktium) in einem Kalenderjahr.  Dieser Zeitpunkt wird etwa drei Wochen nach dem meteorologischen Frühlingsanfang erreicht.

Die meteorologischen Jahreszeiten passen besser zum mittleren Temperaturverlauf als die astronomischen. Z.B. der Sommer: Mitte September (noch astronomischer Sommer) ist es schon deutlich kühler als Mitte Juni (bereits meteorologischer Sommer).

Phänologischer Frühlingsstart

Im Gegensatz zu den fixen Anfangs- und Enddaten der astronomischen und meteorologischen Jahreszeiten ist der Beginn der phänologischen Jahreszeiten regional und von Jahr zu Jahr äußert variabel. Für den phänologischen Frühlingsbeginn (Vollfrühling) wird meist die Apfelblüte verwendet: Während diese etwa in Portugal teilweise bereits im Februar beginnt,  ist dies in Deutschland und Österreich dagegen meist im April oder Mai der Fall.

Abgesehen von der geographischen Breite hat auch das Mikroklima einen wichtigen Einfluss auf den Zeitpunkt der Apfelblüte, wie beispielsweise die Nähe zu Gewässern wie dem Bodensee, eine windgeschützte Lage oder die Höhe über dem Meeresspiegel. Den mittleren phänologischen Frühlingseinzug kann man kartieren: In der folgenden Abbildung ist der historische Frühlingsbeginn für Mitteleuropa zu sehen, die Landkarte stammt aus einem sächsischem Schulatlas, datiert um das Jahr 1930 (heutzutage hat sich der Zeitpunkt nach vorne Verschoben).

Quelle: Lange-Diercke – Sächsischer Schulatlas, Wikimedia Commons.
Apfelblüte in Deutschland. © https://aktuell.nationalatlas.de/

Die phänologischen Jahreszeiten sowie deren Eintrittsdaten werden oft in einer sog „Phänologischen Uhr“ kreisförmig dargestellt. Der äußere Ring zeigt dabei das vieljährige Mittel, der innere Kreis den aktuellen Stand des laufenden phänologischen Jahres.

Der Erstfrühling hat heuer bereits begonnen, die Apfelblüte (Vollfrühling) könnte je nach Witterung bereits in der ersten Aprilhälfte anstehen.

Wärmer als im März: Februar 2024 sprengt Rekorde in Österreich

Österreichweit betrachtet schließt der Februar 5,8 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Solch eine große Abweichung zum Monatsmittel wurde in den vergangenen 200 Jahren noch nie gemessen, in keinem Monat. Damit reiht sich der Februar 2024 mit Abstand auf Platz 1 der wärmsten Februarmonate ein, der bisherige Rekordhalter aus dem Jahre 1966 mit einer Abweichung von knapp über +4 Grad wurde deutlich überboten.

Temperaturabweichungen im Februar. Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Wiener Neustadt: Februar wärmer als Rekordmärz

Die landesweit größten Abweichungen zwischen +7 und +8 Grad wurden im östlichen Flachland gemessen. Mit einer mittleren Temperatur von gut 9 Grad war der Februar im Wiener Becken milder, als zu dieser Jahreszeit etwa in Rom oder Madrid üblich. Eine Spur geringer waren die Abweichungen in Kärnten, auch hier war der Februar aber 4 bis 5 Grad milder als im langjährigen Mittel.
Allgemein war der Februar in weiten Teilen des Landes milder als ein durchschnittlicher März: In Wiener Neustadt war der Februar sogar wärmer als der bislang wärmste März seit Beginn der lokalen Messreihe im Jahre 1949.

In Wiener Neustadt übertrifft der Februar 2024 der bislang wärmsten März seit Messbeginn (1990 mit 8,8 Grad).

Der dritte Wintermonat ist heuer komplett ausgefallen und war am Ende ausschlaggebend, dass in Summe der wärmste Winter seit Messbeginn hinter uns liegt. Entscheidend für die anhaltende Wärme war der starke atlantische Einfluss auf das Wettergeschehen im Alpenraum: Einerseits war für die hohen Temperaturabweichungen die Großwetterlage verantwortlich, andererseits spielt aber auch die Erderwärmung eine erhebliche Rolle. Die Wassertemperaturen des Nordatlantiks sind rekordwarm für die Jahreszeit, daher sind auch die Luftmassen, die uns von dort erreichen, noch eine Spur milder als sie es ohnehin schon wären.

In Wien und Bregenz erstmals kein Frost

Die Temperaturen lagen in diesem Februar von Anfang an über dem jahreszeitlichen Mittel, daher gab es an mehreren Wetterstationen erstmals keinen einzigen Frost im gesamten Monat, wie etwa an der Hohen Warte in Wien, wo seit 1872 gemessen wird, in Bregenz oder auch auf der Hohen Wand in 937 Meter Höhe (Im Mittel wären in Wien 15, in Bregenz 16 und auf der Hohen Wand 21 Frosttage üblich). In Höhenlagen unter 1400 Meter wurde auch an keiner einzigen Wetterstation ein Eistag verzeichnet.

Zeitreihe der Frosttage in Wien im Februar. Heuer waren es 0.

10 Grad an jedem einzelnen Tag

Im Gegenzug zum fehlenden Frost wurden zahlreiche Rekorde bei der Anzahl an milden Tagen mit einem Höchstwert über 10 Grad verzeichnet. Mancherorts wie in Wiener Neustadt wurde an jedem einzelnen Tag des Monats ein Höchstwert von mindestens 10 Grad gemessen, in Wien und Graz waren es 26 Tage.

Zeitreihe der Tage mit einem Höchstwert von mind. 10 Grad in Wien im Februar.

Der wärmste Tag des Monats war der 5., als föhniger Westwind in der südlichen Steiermark, im Grazer Becken und im Südburgenland zu Temperaturen knapp über 20 Grad geführt hat (am Flughafen Graz wurden 21,3 Grad erreicht). An einigen Stationen im Südosten wurden noch nie zuvor so hohe Temperaturen so früh im Jahr gemessen.

An mehreren Stationen im Südosten wurde die 20-Grad-Marke noch nie so früh wie heuer erreicht.
Höchste Temperaturen
  • 21,3 Grad Graz Flughafen (ST, 05.02.)
  • 21,2 Grad Leibnitz-Wagna, Deutschlandsberg (ST, 05.02.)
  • 21,1 Grad Graz-Straßgang (ST, 05.02.)
  • 20,9 Grad Güssing (B, 05.02), Lutzmannsburg (B, 06.02)
Tiefste Temperaturen (<1500 m)
  • -11,0 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 24.), Lech am Arlberg (V, 24.)
  • -10,2 Grad Seefeld (T, 24.)
  • -9,9 Grad Schmirn (T, 24.)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 106 km/h Brand (V, 9.)
  • 101 km/h Gumpoldskirchen (NÖ, 5.)
  • 97 km/h Wien – Innere Stadt (W, 5.)

Teils nass, teils trocken

Im landesweiten Flächenmittel brachte der Februar in etwa durchschnittliche Niederschlagsmengen, wobei es regional zu großen Unterschieden kam. In Osttirol und Oberkärnten gab es mehr als doppelt so viel Niederschlag wie üblich, die relativ nassesten Orte des Landes waren der Loibl mit einer Bilanz von 260 Prozent und Sillian mit 230 Prozent. Deutlich zu trocken war der letzte Wintermonat hingegen im Wiener Becken: Vom Steinfeld bis nach Wien gab zum Teil weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge. Zu trocken war es zudem auch im östlichen Flachland, rund um das Grazer Becken sowie im Tiroler Oberland.

Vorläufig nasseste Orte
  • 316 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 139 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
  • 131 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)

Schnee blieb im Flachland komplett aus, in den Alpen sorgte ein Italientief dagegen am 23. vorübergehend für einen winterlichen Eindruck. Am Brenner kam in weniger als 12 Stunden sogar mehr als ein halber Meter Neuschnee zusammen, was einen Verkehrschaos und einer Teilsperre der Brennerautobahn zur Folge hatte (für starken Schneefall sind inneralpin keine markanten Kaltlufteinbrüche erforderlich, siehe auch hier). Die einzige Landeshauptstadt mit messbarem Schnee im Februar war Innsbruck mit 5 cm.

Im Westen trüber Februar

Der Februar brachte im Flächenmittel etwa 15 Prozent weniger Sonnenschein als üblich. Besonders trüb mit etwa 25 bis 40 Prozent weniger Sonnenstunden als üblich war es im Arlberggebiet, im Oberen Mühlviertel sowie in den Alpen von Osttirol und Oberkärnten bis in die nördliche Obersteiermark. Knapp überdurchschnittlich sonnig war der Monat nur im Südosten und im südlichen Wiener Becken.

 

Vorläufig sonnigste bewohnte Orte
  • 146 Sonnenstunden Mörbisch (B)
  • 136 Sonnenstunden Wörterberg
  • 135 Sonnenstunden Kleinzicken (B)

Wärmster Winter seit Messbeginn

Mit Endspurt auf Platz 1

Mit einem außergewöhnlich milden Februar endet der meteorologische Winter, der im landesweiten Flächenmittel mit einer Abweichung von +3,1 Grad im Vergleich zum Mittel von 1991 bis 2020 abschließt. Die größten positiven Abweichungen wurden dabei eindeutig im Februar verzeichnet, die geringsten dagegen im Jänner. Alle drei Monate endeten aber deutlich überdurchschnittlich temperiert mit Abweichungen zwischen +1,3 und etwa +6 Grad. In Summe war der vergangene Winter der wärmste seit Messbeginn und löst an der Spitze den Winter 2006/07 ab.

Verlauf der Tagesmitteltemperatur in Wien im Winter 23/24

Deutlich überdurchschnittliche Temperaturen gab es vor allem im Osten, so war der Winter in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland verbreitet 3,3 bis 3,7 Grad milder als im Mittel von 1991 bis 2020. Etwas geringer zwischen +2,0 und +2,5 Grad waren die Abweichungen in den windgeschützten Tallagen vom Salzburger Land bis nach Kärnten. Die außergewöhnliche Wärme machte sich im heurigen Winter vor allem bei der Anzahl von milden Tagen mit einem Höchstwert von mindestens 10 Grad bemerkbar. In allen Landeshauptstädten bis auf Graz wurde dabei ein neuer Rekord verzeichnet.

Temperaturabweichung vom Klimamittel (1991 – 2020)

Außergewöhnlich nass und in höheren Lagen auch schneereich

Der Winter war landesweit ausreichend bis außergewöhnlich nass. Zum Teil doppelt so viel Niederschlag wie erwartet fiel vor allem von den Tauern bis in die westliche Obersteiermark und Kärnten. Landesweit liegt die Abweichung aber häufig bei +50 Prozent, nur im Grazer Becken und teils auch in den oberösterreichischen Voralpen war der Winter durchschnittlich nass. Nach einem auch für das Flachland schneereichen Start Anfang Dezember zog sich die Schneefallgrenze im weiteren Verlauf des Winters meist in höhere Lagen über 1500 m zurück. Durch die nassen Verhältnisse liegt oberhalb von etwa 2000 m am Ende des Winters oft überdurchschnittlich viel Schnee, während in den meisten Niederungen bereits der Vorfrühling eingekehrt ist.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel (1991 – 2020)

Der heurige Winter reiht sich zudem mit 1.432 georteten Blitzen auf Platz 3 der gewitterreichsten seit Beginn der modernen Blitzerfassung ein. Nur 2020 und 2012 gab es eine höhere Blitzaktivität. Gewitter spielen im Winter aber eine untergeordnete Rolle, im Schnitt gibt es in der kalten Saison österreichweit lediglich etwas mehr als 600 Blitzentladungen.

Sonniger Südosten und neue Sturmrekorde

Die milde Witterung wurde vor allem zwischen Ende Dezember und Anfang Jänner durch häufige Sturmlagen begleitet. An vielen Stationen im Norden wurden dabei neue Monatsrekorde der Windböen verzeichnet, in der Wiener Innenstadt gab es am 04. Jänner mit 111 km/h sogar einen neuen Winter-Rekord. Vom Wald- und Weinviertel über Wien, das Burgenland und die Südsteiermark bis nach Unterkärnten gab es deutlich mehr Sonnenschein als üblich. Verbreitet zeigt die Bilanz hier ein Plus von gut 25 bis 40 Prozent bzw. im Wiener Becken teils sogar bis zu 50 Prozent. In den Nordalpen und im Mühlviertel gab es hingegen etwas weniger Sonne als üblich.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel (1991 – 2020)

Extremwerte Winter 2023/2024 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Stand: 28.02.2024, 15 Uhr

Höchste Temperaturen

21,2 Grad Leibnitz-Wagna (ST, 05.02.)

21,2 Grad Deutschlandsberg (ST, 05.02.)

21,1 Grad Graz (ST, 05.02.)

Tiefste Temperaturen (Tallagen)

-25,4 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 04.12.)

-24,2 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 04.12.)

-20,9 Grad Radstadt (S, 04.12.)

Nasseste Orte

832 Liter pro Quadratmeter Loiblpass (K)

698 Liter pro Quadratmeter Warth (V)

664 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)

Trockenste Orte

62 Liter pro Quadratmeter Köflach (ST)

78 Liter pro Quadratmeter St. Radegund (ST)

92 Liter pro Quadratmeter Graz (ST)

Absolut sonnigste bewohnte Orte

389 Sonnenstunden Graz (ST)

383 Sonnenstunden Deutschlandsberg (ST)

377 Sonnenstunden Laßnitzhöhe (ST)

Stärkste Windspitzen Niederungen

135 km/h Mariazell (ST, 23.12.)

127 km/h Wolfsegg (OÖ, 23.12.)

120 km/h Weyer (OÖ, 23.12.)

Stärkste Windspitzen Berge

190 km/h Feuerkogel (OÖ, 23.12.)

165 km/h Kölnbreinsperre (K, 22.12.)

159 km/h Galzig (V, 22.12.)

 

Titelbild: Peter Wölflingseder / Roland Reiter

Turbulente Wetter-Woche am Mittelmeer

Ein kräftiges Gewitter an der Adria. © NIkolas Zimmermann

Zu Beginn der neuen Woche isoliert sich ein ausgeprägtes und nahezu stationäres Mittelmeertief zwischen Italien und Nordafrika. Es sorgt in der neuen Woche von den Iberischen Halbinsel über Italien und Nordafrika bis nach Griechenland für ungewöhnlich große Niederschlagsmengen. Im Bergland sind auch markante Neuschneemengen in Sicht. Auch Gewitter und Sturm werden mit von der Partie sein.

Animation der Großwetterlage (bläuliche Töne = tieferer Luftdruck) für die neue Woche bis Freitag 01.03.2024 - UBIMET, ECMWF IFS Modell
Animation der Großwetterlage (bläuliche Töne = tieferer Luftdruck) für die neue Woche bis Freitag 01.03.2024 – UBIMET, ECMWF IFS Modell

Warnfreie Woche in Deutschland

Das Mittelmeertief liegt dabei zu weit im Süden, um etwaige Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland zu verursachen. Da aus dem Atlantik auch nur sehr schwache Störungen aufziehen werden, gestaltet sich die neue Woche in der Bundesrepublik ruhig und vor allem in der Osthälfte auch nahezu komplett trocken. Für ein paar Tage bleibt somit unsere Warnkarte auf www.uwr.de aller Voraussicht nach komplett grün.

Prognose der akkumulierten Niederschlagsmengen (l/m²) in der neuen Woche bis Freitag 01.03.2024 - UBIMET
Prognose der akkumulierten Niederschlagsmengen (l/m²) in der neuen Woche bis Freitag 01.03.2024 – UBIMET

Anders sieht es am Mittelmeer. Primär in den Pyrenäen, im Norden- und Mittelitalien, zwischen Algerien und Tunesien sowie in Teilen Griechenlands sind bis Freitag sehr große Niederschlagsmengen zwischen 100 und 200 l/m² einzuplanen. Mit lokalen Schauern oder Gewittern sind aber noch höhere Mengen möglich! Die Schneefallgrenze steigt dabei langsam in Richtung 1500 m an, in mittleren Lagen sind in diesen Regionen somit meterhohe Neuschneemengen in Sicht.

Linderung der Trockenheit

Regen und Schnee sind zurzeit ausgerechnet am Mittelmeer mehr als willkommen. Denn in allen diesen Regionen herrscht eine mäßige bis hohe Dürregefahr und auch die Schneereserven waren sowohl in den Pyrenäen als auch in Italien bislang unterdurchschnittlich. Doch so viel Niederschlag in so kurzer Zeit ist dann auch rasch zu viel. Gebietsweise steigt somit das Risiko von Überflutungen und Muren deutlich an.

Trockenheit- und Dürregefahr in Europa. Am Mittelmeer ist Regen dringend notwendig - European Drought Observatory EDO (https://edo.jrc.ec.europa.eu/)
Trockenheit- und Dürregefahr in Europa. Am Mittelmeer ist Regen dringend notwendig – European Drought Observatory EDO (https://edo.jrc.ec.europa.eu/)

 

 

Februar endet mild mit Temperaturen bis zu 16 Grad

Schneeglöckchen

Der Februar 2024 endet so, wie er begonnen hat: überdurchschnittlich warm. Im Flachland war dieser Februar sogar vom ersten bis zum letzten Tag durchgehend zu mild. Der dritte Wintermonat war heuer somit ein Totalausfall, so war er im Flachland sogar deutlich wärmer als ein durchschnittlicher März.

Die Föhnmauer am Sonntag am Tiroler Alpenhauptkamm. © www.foto-webcam.eu

Auch in den kommenden Tagen liegen die Temperaturen am Rande eines Tiefs, das vom Atlantik in den westlichen Mittelmeerraum zieht, besonders an der Alpennordseite und im Osten weiterhin um etwa 6 Grad über dem jahreszeitlichen Mittel. In der zweiten Wochenhälfte gelangen zudem größere Mengen an Saharastaub nach Mitteleuropa.

Zu Wochenbeginn leicht föhnig

Der Montag verläuft im Norden und Osten überwiegend sonnig und trocken, von Vorarlberg bis nach Oberkärnten dominieren hingegen die Wolken und am Alpenhauptkamm fallen ab und zu ein paar Flocken bzw. unterhalb von 1200 m Tropfen. Im Osten weht lebhafter bis kräftiger Südostwind, im Bergland bleibt es leicht föhnig. Die Temperaturen erreichen 6 bis 15 Grad mit den höchsten Werten im äußersten Osten.

Im Norden und Osten bleibt es mild für die Jahreszeit.

Am Dienstag scheint vom Tiroler Unterland bis ins westliche Niederösterreich ab und zu die Sonne, abseits davon dominieren die Wolken und am Alpenhauptkamm sowie im Süden fällt zeitweise etwas Schnee bzw. unterhalb von 1200 m Regen. Ein paar Tropfen fallen anfangs auch im Westen und am Nachmittag im Südosten. Von der nördlichen Obersteiermark bis ins Mostviertel bleibt es leicht föhnig. Die Höchstwerte liegen zwischen 6 Grad in Osttirol und 15 Grad im Osten.

Vor allem von den Ötztaler Alpen bis zu den Karnischen Alpen gibt es am Montag und Dienstag etwas Neuschnee.

Wolken und Saharastaub

Ein Tief über dem Mittelmeer führt zur Wochenmitte weiterhin milde Luft nach Österreich, zudem gelangen größere Mengen an Saharastaub in den Alpenraum. Der Mittwoch hat in der Osthälfte ein paar sonnige Auflockerungen zu bieten, meist überwiegen jedoch die Wolken. Vom Tiroler Alpenhauptkamm bis zu den Karawanken regnet es zeitweise leicht bei einer Schneefallgrenze zwischen 1100 und 1300 m, sonst bleibt es trocken. Von West nach Ost liegen die Höchstwerte zwischen 5 und 16 Grad.

Zur Wochenmitte liegt der Alpenraum am Rande eines Tiefs über dem Mittelmeerraum.

Am Donnerstag dominieren weiterhin die Wolken, anfangs hält sich an der Alpennordseite und im Osten auch Hochnebel. Im Süden und Osten ist das trübe Grau hartnäckig, während es von Vorarlberg bis Oberösterreich im Tagesverlauf auflockert, der Himmel präsentiert sich aber äußerst diesig. Ein wenig Regen bzw. oberhalb von 1300 m Schnee fällt gelegentlich nur im äußersten Süden. Die Temperaturen erreichen 7 bis 15 Grad.
Zu Beginn des neuen Monats gibt es wenig Änderungen, wobei der Saharastaub voraussichtlich auch am kommende Wochenende für diesige Verhältnisse sorgt.

In der Höhe breitet sich Saharastaub aus.

Italientiefs: Regen und Schnee in Österreich

Regen

Wenn kalte Luftmassen westlich der Alpen in den Mittelmeerraum vordringen, sind die Bedingungen für die Entstehung von Tiefdruckgebieten rund um dem Golf von Genua aufgrund der Lage und Ausrichtung des Alpenbogens besonders günstig („Lee-Zyklogenese“). Mit dem Druckfall über Norditalien wird feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum zu den Alpen geführt, wo es zu Staueffekten und damit zu teils großen Niederschlagsmengen kommt. Italientief ist aber nicht gleich Italientief, so können die Auswirkungen auf unser Wetter je nach Zugbahn und Großwetterlage sehr unterschiedlich ausfallen.

Besondere Wetterlagen

Viele Italientiefs ziehen vergleichsweise schnell nach Osten oder Südosten ab und sorgen nur vorübergehend für kräftige Niederschläge im Süden Österreichs. Italientiefs stehen allerdings auch im Zusammenhang mit markanten Wetterlagen, welche gebietsweise mit großen Niederschlagsmengen verbunden sind:

  • Ergiebiger Südstau (v.a. in Osttirol und Oberkärnten)
  • Gegenstromlagen (im gesamten Alpenraum)
  • Vb-Tiefs bzw. „Fünf-b-Tiefs“ (v.a. im Osten und Südosten)

Südstau

Nahezu ortsfeste Tiefdruckgebiete über dem westlichen Mittelmeerraum sorgen in Österreich für eine anhaltende Südströmung. Bevor die Luft auf die Alpen prallt, nimmt sie über dem Mittelmeer viel Feuchtigkeit auf und wird in weiterer Folge in den Südalpen wie ein Schwamm ausgepresst. In Österreich sind davon Osttirol und Oberkärnten besonders stark betroffen.  Je nach Ausrichtung und Stärke der Höhenströmung gibt es dabei die größten Niederschlagsmengen meist im Gail- und Lesachtal oder am Loibl in den Karawanken. In den Nordalpen und im Osten Österreichs weht dagegen meist föhniger Südwind.

Solange keine kühle Luft aus NW eintrifft, weht in den Nordalpen Föhn.

Im Winterhalbjahr kann die Schneefallgrenze bei solchen Lagen selbst bei einer relativ hohen Nullgradgrenze um 2000 m Höhe bis in manche Tallagen absinken: Die Schmelzwärme des Schnees, die der Umgebung entzogen wird, sorgt nämlich in engen Tälern für eine Abkühlung der Luft bis auf 0 Grad.

Eine Südstaulage im Dezember 2020. Karten via wetter3.com

Niederschlagsabkühlung

Bei diesem Prozess wird die Luft vor Ort durch das Schmelzen der Schneeflocken nach und nach auf 0 Grad abgekühlt. Entscheidend dafür sind folgende Faktoren:

    • Anhaltende und starke Niederschläge (als Faustregel mind. 2-3 mm pro Stunde) bei einer Nullgradgrenze um oder unterhalb des Kammniveaus der Alpen
    • Windschwache Verhältnisse, damit der Wind die gekühlte Luft nicht verdrängt
    • Enge Tallagen, da hier wesentlich weniger Luft abgekühlt werden muss als beispielsweise über der gleichen Grundfläche im Flachland. Je enger das Tal, desto effektiver die Niederschlagsabkühlung.
Niederschlagsabkühlung in einem Tal.

Wenn der Niederschlag lange genug anhält, sinkt die Temperatur in den Tälern je nach Niederschlagsintensität mehr oder weniger rasch gegen 0 Grad ab, somit geht der Regen auch am Talboden in Schneefall über. Ab diesem Moment ist keine weitere Abkühlung mehr möglich und die Temperatur bleibt konstant bei 0 Grad, bis der Niederschlag wieder nachlässt. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von isothermen Schneefall, da die Temperatur vom Talniveau manchmal sogar bis in Höhenlagen um 2000 m konstant bei 0 Grad liegt (was oft einem Höhenunterschied von mehr als 1000 Metern entspricht!). Aus diesem Grund sind für Schneefall in den Alpen auch nicht zwingend markante Kaltlufteinbrüche erforderlich, welche ja in Zeiten des Klimawandels seltener werde.

Eine verwellte Kaltfront sorgt für Föhnende und eine beginnende Gegenstromlage mit Niederschlagsabkühlung im Februar 2024. Karten via wetter3.com
Ein Beispiel für die Niederschlagsabkühlung. Sobald die Schneefallgrenze bis zum Talboden absinkt, stabilisiert sich die Temperatur auf 0 Grad.

Gegenstromlagen

Bei vielen Südstaulagen weht in den Nordalpen Föhn. Wenn das dazugehörige Höhentief allerdings nahezu ortsfest über dem nördlichen Mittelmeerraum zu liegen kommt bzw. ein weiteres Randtief nördlich der Alpen ostwärts zieht, dann sickert an der Alpennordseite unterhalb des Kammniveaus aus Nordwesten allmählich kühle Luft ein, die den Föhn beendet. Die südliche Strömung im Kammniveau sinkt dann an der Alpennordseite nicht mehr ab, sondern gleitet über die eingeflossenen, kühle Luft in tiefen Schichten auf. Der Niederschlag kann aus Süden also auch auf die Alpennordseite übergreifen. Meteorologen sprechen dann von einer Gegenstromlage, da in den Tälern der Nordalpen eine schwache nördliche Strömung aufkommt, während in der Höhe starker Südwind weht.

Eine Gegenstromlage sorgt auch in den Nordalpen für Regen bzw. Schneefall.

Bei diesen Wetterlagen kann die Schneefallgrenze auch in den Nordalpen je nach Niederschlagsintensität dank der Niederschlagsabkühlung bis in manche Täler der Nordalpen absinken, so ist diese Wetterlage meist auch für den ersten Schnee der Saison etwa am Brenner oder im Pinz- und Pongau verantwortlich.

Eine Gegenstromlage im Mai 2019. Karten via wetter3.com

Vb-Tief

Wenn Italientiefs sich ost- bis nordostwärts über die Adria in Richtung Ungarn und schließlich Polen verlagern, bestehen auch im Osten Österreichs die größten Chancen auf kräftigen Regen bzw. Schneefall. Bei solch einer Zugbahn des Tiefkerns sprechen Meteorologen auch von einem Vb-Tief („Fünf-b-Tief“).

Die häufigsten Zugbahnen von Tiefdruckgebieten nach van Bebber und Köppen (1891).

Auch bei dieser Wetterlage gleiten feuchte Luftmassen auf der kühlen Luft in tiefen Schichten auf, aufgrund der Zugbahn des Tiefs sind die größten Niederschlagsmengen aber im Osten und Südosten Österreichs zu erwarten. Diese Wetterlage ist relativ selten, im Winter kann sie aber zu markanten Wintereinbrüchen führen. In seltenen Fällen sind selbst im Frühjahr noch Wintereinbrüche möglich, wie etwa im April 2017.

Ein Vb-Tief im April 2017. Karten via wetter3.com

Spezialfall VAIA

Ein folgenschweres Italientief mit einer ungewöhnlichen Zugbahn war Sturm VAIA im Oktober 2018. Zunächst stellte sich eine Südstaulage ein, in weiterer Folge zog das Mittelmeertief aber unter Verstärkung direkt über die Schweiz hinweg nach Deutschland. Die Kaltfront von VAIA erfasste die Südalpen aus Südwesten. In Oberkärnten führten extreme Regenmengen zu einer Hochwasserlage, auf den Bergen gab es einen Föhnorkan. Kurz vor bzw. mit Durchzug der Kaltfront kam dann auch in den Südalpen stürmischer Wind mit Böen teils um 200 km/h auf, in den Wäldern gab es schwere Schäden.

Sturm VAIA im Oktober 2018. Karten via wetter3.com

Titelbild © AdobeStock

Italientief bringt am Freitag kräftigen Regen und Schneefall

In der Nacht zum Freitag erstreckt sich die Kaltfront des Sturmtiefs WENCKE von Dänemark über die Alpen bis nach Portugal und zieht nördlich der Alpen rasch ostwärts. Südlich der Alpen wird die Kaltfront durch die Gebirgsketten gebremst, wodurch die Luftmassengrenze verwellt und es im Bereich von Genua zu einer sogenannten Lee-Zyklogenese kommt. Mit dem Druckfall über Norditalien wird feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum zu den Alpen transportiert, wo es zu Staueffekten und damit zu teils großen Niederschlagsmengen kommt.

Boden- und Frontenkarte am Mittwoch, dem 21.02.2024 um 12 UTC © DWD
Durchziehende Kaltfront mit anschließender Lee-Zyklogenese über Norditalien

Wetterverlauf

Nach Zusammenbruch des Südföhns in der Nacht zum Freitag verläuft der Freitag verbreitet trüb und nass, trockene Abschnitte sind am ehesten im Rheintal zu erwarten. Die Schneefallgrenze liegt zunächst zwischen 800 und 1000 m in den Zentralalpen und bei 1500 m im Südosten. Die Niederschläge intensivieren sich noch am Vormittag und halten bis Freitagabend an. Dazu sinkt die Schneefallgrenze entlang der Nordalpen, in Osttirol sowie in Oberkärnten bei hohen Niederschlagsraten auf 500 bis 600 m, damit schneit es bis in viele Täler. Südöstlich der Mur-Mürz-Furche sowie in Unterkärnten schneit es durchwegs oberhalb von etwa 1200 bis 1500 m. Im Osten weht kräftiger Wind aus südlichen Richtungen. In der Nacht auf Samstag lassen die Niederschläge deutlich nach, ehe sich am Samstag eine deutliche Wetterbesserung einstellt.

Prognose der Niederschlagssumme für Freitag, den 23.2.2024 © UBIMET

Teils erhebliche Nassschneemengen

Am Freitag sind innerhalb von 24 Stunden in den Zentralalpen 30 bis 50 mm, im Süden 50 bis 80 mm und im Bereich der Karnischen Alpen auch bis zu 100 mm Niederschlag möglich.  In mittleren Lagen Osttirols, den Hohen Tauern oder in Oberkärnten fällt dieser als Nassschnee, auf dem Bergen schneit es kräftig. Der Nassschnee ist schwer und kann in manchen Tallagen zu Schneebruch führen. In tieferen Tallagen wie zum Beispiel im Inn- und Ennstal, in Villach und im unteren Salzachtal geht sich meist nur vorübergehend eine dünne Schneedecke aus. In Unterkärnten handelt es sich aufgrund der höheren Schneefallgrenze um Starkregen, dabei fallen dort Mengen von rund 50 Liter pro Quadratmeter, im Bereich der Karawanken auch mehr.

Sturmtief VIVIENNE bringt turbulenten Donnerstag

Aktuelle Situation

Mit der derzeit herrschenden Westwetterlage sind in den vergangen Tagen immer wieder schwächere Fronten von Westen aufgezogen und haben besonders im Norden und Westen etwas Regen gebracht. Nun deutet sich für Donnerstag eine deutlich markantere Kaltfront an. Diese gehört prinzipiell zu dem Tief VIVIENNE, welches sich derzeit über dem Atlantik entwickelt.

Aktuelles Satellitenbild von Dienstag, dem 20.2. um 16 MEZ © EUMETSAT

Dabei stellt sich die Übersicht ein wenig komplizierter da. Während das Tief VIVIANNE in Richtung ISLAND ziehen wird, hat sich quasi ein Begleiter in den Warmsektor des Tiefs geschummelt. Dieser führt einen Schwall sehr feuchter Subtropikluft nach Westeuropa. Die folgende Animation zeigt den Prozess, je höher das sog. niederschlagbare Wasser ist, desto feuchter und potentiell regenbringend ist die Luftmasse.

Niederschlagbares Wasser © https://tropic.ssec.wisc.edu/real-time/mtpw2/product.php?color_type=tpw_nrl_colors&prod=natl×pan=24hrs&anim=anigf#

Ablauf

In der Folge wird der Begleiter aber am Mittwoch über den Britischen Inseln von der Kaltfront des Tiefs eingebunden, die Feuchtigkeit bleibt aber vor Kaltfront erhalten. Derweil zieht am Abend die Warmfront des Tiefs über Deutschland hinweg, die jedoch kaum Regen bringen wird.

In der Nacht auf Donnerstag erreicht ein erster Schub teils kräftigen Regens mit der Kaltfront des Begleiters das Land. Um es nun noch komplizierter zu machen, bildet sich über dem westlichen Ärmelkanal am Donnerstagmorgen noch ein kleines Randtief an der Kaltfront, sodass die Kaltfront bei ihrem Vorankommen zur Landesmitte aufgehalten wird. Dabei regnet es um die Mittagszeit im Süden, vor der Front. Am Nachmittag zieht dann das Randtief zur Nordsee und der Wind frischt in der Westhälfte spürbar auf. Dann können im Westen auch vereinzelt Gewitter mit der Passage der eigentlichen Kaltfront des Tiefs VIVIENNE auftreten. In der Nacht auf Freitag beruhigt sich das Wetter von Westen wieder, da das Randtief nach Norwegen zieht.

Auswirkungen

Die folgenden zwei Karten geben die Prognose für den Donnerstag wieder. Dabei zeichnen sich besonders im Süden und Westen verbreitet zwischen 10 und 20, in den Staulagen der Mittelgebirge teils bis 40 L ab. Dies sind zwar nicht besonders große Mengen, da jedoch der Herbst und Winter nass waren, wir berichteten hier und hier, werden die kleineren Flüsse wieder anschwellen.

Zudem treten mit dem Randtief in der Westhälfte verbreitet stürmische Böen auf, vereinzelt sind auch Sturmböen zu erwarten. In den höheren Lagen der Mittelgebirge sowie an den Küsten und bei Schauern sind zudem schwere Sturmböen zu erwarten. An den Küsten und in den Hochlagen der Mittelgebirge zeichnen sich vereinzelt auch orkanartige Böen ab.

Regenprognose für Donnerstag, den 22.2.2024 © UBIMET
Böenprognose für Donnerstag, den 22.2.2024 © UBIMET

Wochenausblick: unbeständig und mild, am Freitag in den Alpen Schnee

Föhnwolken. © Adobe Stock

So wie schon in den vergangenen zwei Wochen präsentiert sich das Wetter auch in der letzten Woche der Semesterferien von seiner milden Seite. Atlantische Tiefausläufer bringen feuchtmilde Luft nach Österreich. Eine Umstellung der Wetterlage ist erst im Laufe der zweiten Wochenhälfte zu erwarten: Am Donnerstag nimmt der Tiefdruckeinfluss zu, dabei kündigt aufkommender Föhn einen Wetterumschwung an. Am Freitag zeichnet sich in den Alpen nach längerer Zeit wieder verbreitet Schneefall ab.

Eine Serie an atlantischen Tiefausläufern zieht in der ersten Wochenhälfte durch.

Zu Wochenbeginn unbeständig

Der Montag startet bewölkt und vor allem entlang der Nordalpen nass, oberhalb von 1100 bis 1300 m fällt Schnee. Auch abseits der Alpen regnet es anfangs ein wenig, tagsüber ziehen noch einzelne Schauer durch. Dazu frischt im Donauraum und im Osten kräftiger Westwind auf, im Süden wird es leicht föhnig. Die Temperaturen erreichen 7 bis 14 Grad. Auch der Dienstag gestaltet sich an der Alpennordseite und im Osten unbeständig, besonders von den Kitzbüheler Alpen bis zu den Niederösterreichischen Voralpen fällt häufig Regen und zeitweise bis knapp unter 1000 m herab Schnee. Wetterbegünstigt ist der Süden des Landes. Von Nord nach Süd werden 6 bis 14 Grad erreicht.

48h-Niederschlagsprognose für Montag und Dienstag.

Am Mittwoch dominieren in weiten Landesteilen die Wolken, von Oberösterreich bis ins Nordburgenland fallen ab und zu ein paar Regentropfen. Etwas häufiger wird der Regen im Tagesverlauf im Mühlviertel. Inneralpin und im Süden lockert es ab und zu auf, die meisten Sonnenstunden sind im Süden zu erwarten. Die Höchstwerte erreichen 7 bis 14 Grad.

Prognose der Höchstwerte am Mittwoch.

Am Donnerstag zunehmend föhnig

Der Donnerstag bringt ausgedehnte Wolken und in der ersten Tageshälfte fällt vom Bodensee bis ins Mühl- und Waldviertel sowie später dann vom Tiroler Alpenhauptkamm bis zu den Karnischen Alpen etwas Regen. Von Nordtirol bis an den Alpenostrand und im Südosten bleibt es dagegen trocken mit sonnigen Auflockerungen. Dort frischt zunehmend kräftiger, föhniger Süd- bis Südwestwind auf. Die Temperaturen steigen auf 8 bis 15 Grad, mit Föhn örtlich auch noch etwas höher.

Am Freitag in den Alpen Schneefall

Am Freitag erfasst eine Kaltfront Österreich und im Zusammenspiel mit einem Italientief zeichnet sich mit der Ausnahme vom äußersten Osten verbreitet Regen bzw. in den Alpen auch Schneefall ab. Die Schneefallgrenze sinkt rasch auf unter 1000 m ab, tagsüber schneit es vom Arlberg bis in die nördliche Obersteiermark sowie in Osttirol und Oberkärnten zeitweise bis in manche Täler. Auf den Bergen kündigt sich am Alpenhauptkamm ein halber Meter Neuschnee an, aber auch in den größeren Alpentälern sind ein paar Zentimeter Nassschnee möglich.

Eine erste Modellprognose für Freitag. Es gibt aber noch einige Unsicherheiten.
Auch im Inntal ist die Wahrscheinlichkeit für Schnee oder Nassschnee am Freitag erhöht. © ECMWF

Am kommenden Wochenende setzt sich der Tiefdruckeinfluss fort, die Temperaturen gehen im Flachland aber nur geringfügig zurück. Ein richtiger Kaltlufteinbruch ist nämlich nicht in Sicht, die tiefe Schneefallgrenze in den Alpen kommt nur aufgrund der starken Niederschlagsraten in windgeschützten Alpentälern zustande. Mehr dazu hier (siehe Niederschlagsabkühlung).

Zunehmende UV-Strahlung ab dem Spätwinter

Sonne, Berge und Schnee sorgen besonders im Frühling für erhöhte Sonnenbrandgefahr - pixabay.com

Die UV-Strahlung ist eine für den Menschen unsichtbare, elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge, welche kürzer ist als diejenige des für den Menschen sichtbaren Lichts. Diese Strahlung trifft als kurzwelliger Anteil der Sonnenstrahlung auf die Ozonschicht der Erde auf und wird nur teilweise von dieser absorbiert. Während der UV-A Anteil (Wellenlänge 380 bis 315 Nanometer) zu großen Teilen von der Ozonschicht nicht absorbiert wird und somit bis zur Erdoberfläche durchkommt, nehmen die Ozonmoleküle zu 90 % den UV-B Anteil (Wellenlänge 315 bis 280 Nanometer) und gar zu 100 % den UV-C Anteil (Wellenlänge 280 bis 200 Nanometer) auf.

Vor allem UV-A-Strahlung dringt bis zum Erdboden durch.
Vor allem UV-A-Strahlung dringt bis zum Erdboden durch.

Gefahren

Bereits als kleines Kind lernt so gut wie jeder, dass zu viel Sonnenstrahlung schädlich für die Haut ist. Dabei sorgt insbesondere die zuvor erwähnte UV-A Strahlung bei einer zu hohen Dosis für lichtbedingte Hautausschläge und Sonnenallergien. Im fortgeschrittenen Alter führt dies vermehrt zu Hautalterung und Faltenbildung, zudem hinterlässt die Strahlung Schäden im Erbgut und erhöht deutlich die Hautkrebsgefahr . Für den Sonnenbrand ist allerdings die UV-B Strahlung verantwortlich, das heißt selbst wenn jemand keinen Sonnenbrand erlitten hat, sind andere Schäden, insbesondere Spätschäden, in der Haut nicht ausgeschlossen!

UV-Index

Gemessen wird die UV-Belastung mit dem sog. UV-Index. Er hängt vor allem vom Sonnenstand ab und ändert sich daher am stärksten mit der Jahreszeit, der Tageszeit und der geografischen Breite. Die Bewölkung und die Höhenlage eines Ortes spielen ebenfalls eine Rolle, sowie weiters auch die Gesamtozonkonzentration in der Atmosphäre, welche im Frühjahr je nach Wetterlage etwas variieren kann! In Mitteleuropa werden im Sommer Werte von 8 bis 9, in den Hochlagen der Alpen sogar bis 11 erreicht. Am Äquator können Werte von 12 und höher auftreten.

UV-Index und Schutzmaßnahmen - bfs.de
UV-Index und Schutzmaßnahmen – bfs.de
Maximal erreichbarer UV-Index in den Alpen im Laufe des Jahres (angenommen perfekt sonniges Wetter und Schnee auf den Bergen) - UBIMET
Maximal erreichbarer UV-Index in den Alpen im Laufe des Jahres (angenommen perfekt sonniges Wetter und Schnee auf den Bergen) – UBIMET

Schutz

Den besten Schutz erhält man durch die Bedeckung der Haut durch Textilien und das Tragen einer Kopfbedeckung. Zudem sollte besonders die Mittagssonne gemieden werden bzw. man sollte sich soviel wie möglich im Schatten von Sonnenschirmen oder natürlichen Schattengebern aufhalten. Besonders sehr helle Hauttypen besitzen eine Eigenschutzzeit von lediglich 5 bis 10 Minuten. Eine ergänzende, aber durchaus notwendige Maßnahme, stellt das Sonnenschutzmittel dar. Je höher der Lichtschutzfaktor, umso länger kann man sich, abhängig vom jeweiligen Hauttyp in der Sonne aufhalten. Nachcremen bzw. nach einer gewissen Dauer die Sonne meiden ist jedoch unumgänglich. Ab einem UV-Index 3 ist stets an Sonnenschutz zu denken!

Klimatologie und Messwerte für 2024 des UV-Indexes am Hohen Sonnblick. Ab etwa Mitte Februar kann der Wert 3 wieder erreicht oder überschritten werden. Im Fkachland ist dies meist erst im März der Fall. Graphik: https://www.uv-index.at/

Aktuelle Messwerte zum UV-Index gibt es hier: http://www.uv-index.at/

Titelbild © pixabay.com

Die Sonne und ihr Einfluss auf unser Gemüt

Die Sonne ist gut für unser Gemüt und unsere Stimmung. @shutterstock

Tagtäglich wird es den meisten bewusst: Scheint die Sonne, ist die Laune automatisch besser; verdunkeln Wolken dagegen den Himmel und ist es dazu gar noch feucht-kalt, sind die Mundwinkel doch häufiger nach unten gezogen. Zahlreiche Studien gibt es zu diesem Thema. Und sie zeigen nicht nur, in welche Richtung sich unsere Mundwinkel bewegen: So ist bei Sonnenschein das Ausgabeverhalten größer, das Gedächtnis funktioniert besser und gar Flirtversuche sind erfolgreicher. Doch auf welchem Weg genau beeinflusst Sonnenlicht unsere Stimmung?

Melatonin, Serotonin und Vitamin D

Drei biologische Komponenten sind die Hauptakteure:

  • Melatonin
  • Serotonin
  • Vitamin D

Das Hormon Melatonin wird auch als ‚Schlafhormon‘ bezeichnet. Die Zirbeldrüse produziert es automatisch über Nacht bei Dunkelheit und erst am Morgen mit zunehmender Helligkeit wird die Bildung gehemmt und die Müdigkeit nimmt ab. Sind die Nächte im Winter also länger, bleibt auch der Melatoninspiegel tagsüber erhöht. Das Hormon Serotonin ist auch als ‚Glückshormon‘ bekannt und gehört zur Gruppe der Endorphine. Es steigert das allgemeine Wohlbefinden, reguliert den Zuckerstoffwechsel und vertreibt Ängste und Depressionen. Sonnenlicht fördert dessen Produktion. Vitamin D wird vom Körper gebildet, wenn Sonnenlicht mit ausreichender Intensität auf unsere Haut trifft. Je höher das Vitamin-D-Level ist, desto besser fühlen wir uns. Es ist möglich im Sommer einen Vorrat im Körperfett anzulegen, um den Mangel dann im dunklen Winterhalbjahr gering zu halten. Von Mitte Oktober bis Mitte März ist der Sonnenstand nämlich zu flach, um den Vitamin-D-Spiegel anzuheben. Als Fausregel gilt, dass dies erst ab einem UV-Index der Stufe 3 möglich ist.

Februar 2024: Vom Winter keine Spur

Erste Monatshälfte

Die erste Monatshälfte verlief deutschlandweit ausgesprochen mild. Die folgende Tabelle gibt die bisherigen Monatsmitteltemperaturen für ausgewählte Stationen an:

Stadt Mitteltemperatur [°C] Klimamittel 1991 bis 2020 [°C]
Hamburg 6,7 2,1
Berlin 7 1,2
Köln 9,4 4,1
München 8,1 1,3

Man erkennt insbesondere im Süden der Republik sind die Abweichungen in diesem Monat schon sehr groß. Aber generell in großen Teilen Europas verlief der Monat viel zu warm, außer in Skandinavien. Dort hat der Winter eindrucksvoll Einzug gehalten, wie auf der unten stehenden Karte zu sehen ist.

Abweichungen der Temperatur © http://www.karstenhaustein.com/reanalysis/gfs0p5/ANOM2m_europe/ANOM2m_pastMTH_europe.html

Gründe:

Eine Antwort warum es  derzeit so warm ist, liefert der sog. NAO (Nordatlatische Zirkulation) – Index. Ist er positiv, so herrscht eine Tendenz zur Westwetterlage, ist er negativ so nimmt die Wahrscheinlichkeit für Kälte in Mitteleuropa zu. Man erkennt, das insbesondere seit Ende Januar der Index positiv oder nur geringfügig negativ war. Somit herrschte eher eine Westwetterlage. Diese sorgte nicht nur für häufigen Regen (wir berichteten), sondern auch für überdurchschnittliche Temperaturen.

Nordatlantische Zirkulations Index © https://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/precip/CWlink/pna/nao.gefs.sprd2.png

Zudem ist auch der Atlantik sehr warm, wie die folgende Karte zeigt:

Abweichungen der Oberflächenwassertemperaturen © https://climatereanalyzer.org/clim/sst_daily/

Daher steht zum einen mehr Wärme in Form vom sensitiven Wärmestrom (Temperaturfluss) zur Verfügung, zum anderen auch mehr Feuchte durch den latenten Wärmestrom (Feuchtefluss/Verdunstung). Beide Flüsse/Ströme haben natürlich Einfluss auf die Entwicklung von Tiefdruckgebieten und deren Zugbahn. Die Niederschlagsanalyse zeigt das erwartete Bild einer positiven NAO-Phase, ein sehr nasses nördliches Mitteleuropa und ein eher trockener Mittelmeerraum.

Niederschlagsanalyse seit Monatsbeginn © https://ds.data.jma.go.jp/tcc/tcc/products/climate/rmap/hmonth/cont_latlon_pr_reg6.png

Dabei zogen viele Tiefs eher in Richtung Skandinavien, sodass auf deren Südseite die warme Luft und die Fronten auf Mitteleuropa übergriffen und Regen brachen. Zudem transportieren Tiefs auf ihrer Vorderseite warme Luft nach Norden. Dies bedeutet, bei einer generell eher nördlichen Zugbahn, dass die mitgebrachte Warmluft über Mittel- und Südeuropa verbleibt und nicht von Kaltfronten vertrieben wird, die dann generell häufig nur noch schwach ausfielen.

Prognose

Auch die kommenden Tage werden weiterhin zu warm ausfallen, wie die folgende Prognose zeigt:

Prognose der Temperaturanomalie © http://www.karstenhaustein.com/reanalysis/gfs0p5/ANOM2m_europe/ANOM2m_mean_europe.html

Dabei werden die Temperaturen zwar ein wenig zurück gehen, ein markanter Wintereinbruch ist nicht in Sicht. Dabei wird es zwar immer wieder auch etwas regnen, größere Mengen werden derzeit aber nicht prognostiziert.

Februar 2024 klar auf Rekordkurs

Tauwetter

Der Februar war in Europa bislang durch rege Tiefdrucktätigkeit über Nordeuropa geprägt. Die daraus resultierende westliche Strömung hat für einen ausgeprägten atlantischen Einfluss auf das Wetter im Alpenraum gesorgt. In Summe war die erste Februarhälfte in Österreich sogar um fast 7 Grad wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 und damit rekordwarm.

Tiefdruckeinfluss über Nordeuropa hat zu einer überwiegenden westlichen Strömung in Mitteleuropa geführt.

Milder Atlantik wärmt Mitteleuropa

Einerseits ist für die hohen Temperaturabweichungen die Großwetterlage verantwortlich, andererseits spielt aber auch die Erderwärmung eine erhebliche Rolle, da die Wassertemperaturen des Nordatlantiks weiterhin rekordwarm für die Jahreszeit sind. Daher sind die Luftmassen, die uns aus Westen erreichen, noch eine Spur milder als sie es ohnehin schon sind.

V.a. südwestlich von Europa ist der Atlantik deutlich milder als üblich. Von einer Abkühlung aufgrund der schwächelnden Umwälzzirkulation ist vorerst noch nichts zu sehen.
Im Flächenmittel entspricht die Wassertemperatur des Nordatlantiks aktuell jener von Mitte Mai im langjährigen Mittel von 1982 bis 2011.

Die Abweichungen zum Mittel in Österreich liegen derzeit zwischen +4 Grad im Lavanttal und +9 Grad im südlichen Wiener Becken. Selbst wenn die zweite Monatshälfte durchschnittlich ausfallen sollte, wird der Februar 2024 der wärmste der Messgeschichte in Österreich.

Am Freitag nochmals sehr mild

Am Rande eines Nordseetiefs liegt der Alpenraum am Freitag weiterhin unter dem Einfluss sehr milder Luftmassen für die Jahreszeit, die Nullgradgrenze steigt auf gut 3000 m Höhe an. Regional wie etwa im Wald- und Mostviertel hält sich zwar Nebel, abseits davon scheint bei nur harmlosen Schleierwolken aber häufig die Sonne. Im Tagesverlauf werden die Wolken im Westen etwas dichter, es bleibt aber trocken. Die Höchstwerte liegen je nach Nebel und Sonne zwischen 8 Grad im Waldviertel und gut 18 Grad in den Nordalpen.

Die Höhe der Nullgradgrenze am Freitag.

Am Wochenende leicht unbeständig

Der Samstag verläuft meist bewölkt und an der Alpennordseite fällt zeitweise etwas Regen. Ein paar Auflockerungen sind am ehesten im äußersten Süden zu erwarten. Die Temperaturen gehen an der Alpennordseite leicht zurück und die Höchstwerte liegen von Nord nach Süd zwischen 8 und 15 Grad. Am Sonntag überwiegen zunächst die Wolken und stellenweise fallen im Süden ein paar Regentropfen. Tagsüber lockern die Wolken im Westen sowie im Donauraum aber langsam auf und zeitweise kommt die Sonne zum Vorschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 und 15 Grad.

Kein Wintereinbruch in Sicht

Am Montag setzt sich der Tiefdruckeinfluss fort und im Tagesverlauf breitet sich von Westen her Regen auf weite Landesteile aus. Die Temperaturen gehen leicht zurück und liegen meist zwischen 6 und 12 Grad. Die Schneefallgrenze pendelt um etwa 1200 m.
Ein Wintereinbruch ist bis auf Weiteres nicht in Sicht, damit ist auch keine Besserung bei der teils mehr als dürftigen Schneelage in mittleren Höhenlagen der Alpen zu erwarten. Stattdessen zeichnet sich ein verfrühter phänologischer Frühlingsablauf und mittelfristig auch eine erhöhte Spätfrostgefahr für die Landwirtschaft ab.

Nur im Hochgebirge liegt derzeit viel Schnee. © www.foto-webcam.eu

Pollenbelastung: Vegetationsbeginn rückt immer näher

Die äußerst milde Witterung lässt die Vegetation heuer deutlich früher erwachen - visualhunt.com

Bislang war der Februar österreichweit knapp 7 Grad zu mild im Vergleich zum langjährigen Klimamittel 1991-2020. Schon jetzt kann man getrost davon ausgehen, dass der Februar 2024 der mildeste seit Messbeginn sein wird. Eine richtig unterkühlte Wetterphase ist zudem weiterhin nicht in Sicht.

Temperaturabweichung für Februar 2024 (bis zum 13.02.) - UBIMET
Temperaturabweichung für Februar 2024 (bis zum 13.02.) – UBIMET

Temperaturen wie im April

Das Temperaturniveau der ersten Februarhälfte 2024 entspricht in etwa dem von Mitte April. Die desaströse Schnee-Situation in den tieferen Lagen der Alpen (im Gegensatz zur überdurchschnittlichen Schneebedeckung der höheren Lagen ab etwa 2500 m) bestätigt die langanhaltend zu milde Witterung. Das hat natürlich auch gravierende Auswirkungen auf die Pflanzenwelt: Der Pollenflug von Hasel und Erle läuft schon auf Hochtouren und erreicht in tieferen Lagen eine mäßige bis hohe Belastung.

Abweichung der täglichen Mitteltemperatur in Wien im Jahr 2024. Die derzeitige außergewöhnlich warme Phase wäre im April normal - UBIMET
Abweichung der täglichen Mitteltemperatur in Wien im Jahr 2024. Die derzeitige außergewöhnlich warme Phase wäre im April normal – UBIMET

Vegetation etwa drei Wochen zu früh dran

Als Parameter für den phänologischen Start in den Frühling wird oft eine „Wärmesumme“ gleich 200 genommen. Die Wärmesumme ist dabei die „einfache“ Summe der täglichen Mitteltemperaturen, wenn sie über 0 Grad liegen – wobei die Werte für Januar und Februar anders gewichtet werden. Erreicht dieser Wert 200, werden die meisten Pflanzenarten aktiv in den neuen Vegetationszyklus starten. Im Bild unten kann man eine Statistik der Wärmesumme für Innsbruck, Klagenfurt, Wien und Graz finden. Man sieht: Im Vergleich zur Klimatologie der 70/80er Jahre wird der Wert „200“ – also der Phänologische Frühlingsbeginn – heutzutage im Schnitt 10 bis 12 Tage früher im Jahr erreicht. Heuer ist die Wärmesumme aber landesweit deutlich überdurchschnittlich, in Tal- und Beckenlagen der Alpen oft auf Rekordkurs (Innsbruck, Klagenfurt). Der Schwellenwert von 200 wird z.B. in Wien aller Voraussicht nach sogar in nur rund anderthalb Wochen und somit schon vor dem meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März erreicht!

Statistik der Wärmesumme (Ein Wert = 200 führt zum Erwachen der meisten Pflanzenarten) für Innsbruck, Klagenfurt, Wien und Graz. Das Jahr 2024 ist auf Rekordkurs – UBIMET
Statistik der Wärmesumme (Ein Wert = 200 führt zum Erwachen der meisten Pflanzenarten) für Innsbruck, Klagenfurt, Wien und Graz. Das Jahr 2024 ist auf Rekordkurs – UBIMET

Frostgefahr nimmt markant zu

Solche Nachrichten sind aber nicht nur für Allergiker schlecht, denn auch die Vegetation selbst wird durch das frühe Erwachen zum Beispiel gegen den Spätfrost deutlich empfindlicher. In einem immer wärmer werdenden Klima tritt natürlich auch der letzte Tag mit nennenswertem Frost (Tagestiefstwert unter -2 Grad) früher im Jahr auf. In den Jahren 1931-1960 passierte dies im Schnitt in den Niederungen gegen Ende März, heutzutage hingegen eher schon Mitte März. Doch entscheidend für die Vegetation und die damit verbundene Frostgefahr ist die Geschwindigkeit dieser beiden Veränderungen, denn diese ist unterschiedlich. Im Idealfall erwacht die Vegetation erst deutlich nach dem letzten nennenswerten Frost, zumindest im Durchschnitt („positive“ Differenz im Bild unten). Doch im Zuge des Klimawandels wird die Differenz zwischen dem letzten Tag mit nennenswertem Frost und dem Vegetationsbeginn immer kleiner. In manchen Fällen wird sie sogar umgedreht (im unteren Bild z.B. in Innsbruck). Die Gefahr, dass verspätete Wintereinbrüche die Vegetation mit Frost überraschen, nimmt also tendenziell zu. Das Risiko ist heuer nach diesem äußerst milden Februar besonders erhöht.

Statistik der Wärmesumme und des letzten, markanten Frosts unter -2 Grad zwischen dem Mittel 1931-1960 (orange) und dem Mittel 1991-2020 (blau). Im Zuge des Klimawandels erwachen die Pflanzen immer früher. Dadurch wird die Vegetation gegen den Spätfrost immer empfindlicher – UBIMET
Statistik der Wärmesumme und des letzten, markanten Frosts unter -2 Grad zwischen dem Mittel 1931-1960 (orange) und dem Mittel 1991-2020 (blau). Im Zuge des Klimawandels erwachen die Pflanzen immer früher. Dadurch wird die Vegetation gegen den Spätfrost immer empfindlicher – UBIMET

Golfstrom schwächer als je zuvor in den vergangenen 1000 Jahren

Wetterboje

Update 2024: Kipppunkt näher als gedacht?

Seit einigen Jahren gerät die Atlantische Umwälzströmung (AMOC) aufgrund potentieller Veränderungen im Zuge des Klimawandels wiederholt in die Schlagzeilen. Zunehmend aufwändige Studien und Simulationen geben nämlich Anzeichen, dass sich die AMOC nicht einfach nur kontinuierlich abschwächt, sondern dass sie nach dem Erreichen eines Kipppunkts rasch kollabieren kann. In den vergangenen Tagen sorgte eine neue Studie für  Aufsehen: Ein niederländisches Forschungsteam definierte mit Hilfe der bislang aufwändigsten Simulation mehrere Signale, die sich vor dem Erreichen eines solchen Kipppunkts zeigen. Entscheiden dabei ist das Salzgehalt des Wassers, das den südlichen Atlantik passiert, in etwa auf Höhe der Südspitze von Afrika: Frischwasserzufuhr durch Eisschmelze und erhöhten Niederschlägen lässt das Salzgehalt nämlich weiter sinken. Es wird zwar keine dezidierte Jahreszahl genannt, möglicherweise ist ein überschreiten dieses Kippunkts aber noch in diesem Jahrhundert möglich, wir bewegen uns also rasch darauf zu.

Ab einer bestimmten Zufuhr an Süßwasser im Nordatlantik könnte sich die AMOC abrupt abschwächen. Wie weit entfernt dieser Kipppunkt liegt, ist unsicher. © René M. van Westen

Über die möglichen Auswirkungen war zuletzt schon viel zu lesen. Kommt die Heizung Europas zum Erliegen, hätte dies vor allem für den Norden Europas fatale Folgen: Die Temperaturen würde deutlich sinken und sich jenen von Kanada auf gleichem Breitengrad annähern. Dabei würde es aber nicht nur kälter, sondern auch deutlich trockener. Durch den schlechteren Wärmeabtransport würde sich die Erwärmung in den niederen Breiten dagegen verstärken, besonders stark in der südlichen Hemisphäre. Trotz der regional deutlichen Abkühlung in Europa, was extremste Auswirkungen u.a. auf die Landwirtschaft hätte, würde es global gesehen aber weiterhin wärmer werden. Die Folgen wären jedenfalls verheerend und weltweit spürbar, so müsste man u.a. auch mit einer Verlagerung der tropischen Regengebiete rechnen. Wann bzw. ob überhaupt dieser unumkehrbare Kipppunkt erreicht wird, kann man aufgrund der Datenlage derzeit noch nicht sagen, es liegt aber an uns, dieses Risiko gar nicht erst einzugehen. Diese Studie verdeutlicht auch, wie komplex Klimaprognosen in Zeiten des Klimawandels sind und welche Gefahren zukünftigen Generationen bevorstehen können.

Modellierung der Veränderungen der Jahresmitteltemperaturen nach einem AMOC-Zusammenbruch. Nordeuropa wäre besonders extrem betroffen. © René M. van Westen

 

Überblick: Das Globale Förderband

Der Golfstrom und die atlantische Umwälzzirkulation sind ein Teil des globalen Förderbands, einem weltumspannenden Strömungssystem, welches von den Dichteunterschieden des Wassers innerhalb der Weltmeere angetrieben wird. Die Salzkonzentration des Wassers spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie in Zusammenspiel mit der Temperatur die Dichte des Oberflächenwassers bestimmt. Allgemein ist kaltes und salzreiches Wasser schwerer als warmes und salzarmes Wasser, und neigt daher zum Absinken. Der Salzgehalt des Wassers wird durch die Bildung von Meereis erhöht, somit ist das Wasser in der Labrador- und Grönlandsee besonders salzig. Dies ist ein entscheidender Faktor um die atlantische Umwälzzirkulation und somit auch den Golfstrom anzutreiben.

Golfstrom im Nordatlantik. © shutterstock.us
Die AMOC im Nordatlantik. © shutterstock.us

Salzgehalt nimmt ab

Durch die globale Erwärmung kommt es im subpolaren Nordatlantik zu einer ansteigenden Zufuhr von Süßwasser, einerseits durch zunehmende Niederschlagsmengen, andererseits durch das Schmelzen des Grönland- und Polareises. Der abnehmende Salzgehalt erschwert in diesen Regionen das Absinken des Wassers und beeinträchtigt somit die gesamte atlantische Umwälzzirkulation. Um diese Abschwächung nachzuweisen, wurden in einer Studie vom Potsdamer-Institut für Klimafolgenforschung im Jahre 2018 die verfügbaren Messdatensätze der Meerestemperaturen seit dem 19. Jahrhundert mit einer Simulationsrechnung eines hochaufgelösten Klimamodells verglichen.

Golfstrom und beobachtete Änderung der Temperatur. © Caesar; Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Golfstrom und beobachtete Änderung der Temperatur. © L. Caesar; Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Die Ergebnisse zeigen eine Abkühlung des subpolaren Atlantiks südlich von Grönland und eine Erwärmung entlang der amerikanischen Ostküste, was laut den Forschern auf eine Abschwächung sowie Verschiebung des Golfstrom in Richtung Küste zurückzuführen ist. Die Änderung der Wassertemperaturen zeigt zudem, dass sich der Golfstrom seit Mitte des 20. Jahrhunderts um etwa 15% abgeschwächt hat. In einer weiteren neuen Studie wurden Bohrkerne von Sedimenten am Meeresgrund analysiert (paläoklimatischen Proxydaten) . Die Messgenauigkeit ist zwar geringer, dafür ermöglicht dies aber Rückschlüsse über einen wesentlich größeren Zeitraum von etwa 1.600 Jahren zu ziehen. Die analysierten Daten dieser Studie ergeben, dass der Golfstrom in den letzten 150 Jahren wesentlich schwächer geworden ist im Vergleich zu den vorherigen 1.500 Jahren.

Kurzfristige Folgen für Europa

Die Auswirkungen des sich abschwächenden Golfstroms betreffen derzeit in erster Linie die Wassertemperaturen im Nordatlantik. Diese spielen allerdings eine wesentliche Rolle für die großräumige Luftdruckverteilung und somit auch für die allgemeine atmosphärische Zirkulation über Europa. So deuten die Ergebnisse einer weiteren Studie darauf hin, dass die veränderte Luftdruckverteilung derzeit im Sommer Hitzewellen in Europa begünstigt, wie es etwa auch im Jahr 2015 der Fall war. Damals war der subpolare Atlantik so kalt wie noch nie zuvor seit Messbeginn und in Mitteleuropa gab es einen der bislang heißesten Sommer der Messgeschichte. Andere Forscher vermuten zudem, dass Winterstürme in Europa häufiger werden könnten.

Update 2021: Stabilitätsverlust

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Atlantische Umwälzströmung in der Erdgeschichte neben dem aktuellen starken Zustand auch einen wesentlich schwächeren Zustand eingenommen hat. Der Übergang zwischen diesen beiden Zuständen dürfte allerdings abrupt verlaufen, man spricht auch von einem Kipppunkt. Das Szenario einer bevorstehenden, abrupten Abschwächung der AMOC galt bislang als eher unwahrscheinlich, eine neue Studie kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass die Abschwächung der AMOC während des letzten Jahrhunderts wahrscheinlich mit einem Stabilitätsverlust verbunden sei. Das würde bedeuten, dass wir uns bereits einer kritischen Schwelle annähern, hinter der das Zirkulationssystem zusammenbricht. Eine Änderung in den schwachen Zirkulationsmodus würde langfristig weltweit schwerwiegende Folgen haben, das Klima in manchen Regionen würde regelrecht auf den Kopf gestellt werden.

Weiterführende Links:

Anmerkung: Dieser Artikel wurde im April 2018 veröffentlicht und im August 2021 sowie im Februar 2024 erweitert.

Mikroplastik in Wolken

Konfetti zu Fasching

Die Quellen für Mikroplastik sind vielfältig: In Kosmetika und Hygieneartikeln wird es oft absichtlich verwendet, sonst entsteht es im Rahmen des Alterungsprozesses von Kunststoffen – egal ob Plastikverpackung, Funktionsbekleidung oder auch schlichter Reifenabrieb von Millionen von Fahrzeugen (tatsächlich einer der grössten Verursacher). Durch mechanische, thermische und UV-Belastung zerfällt das primäre Mikroplastik (noch etwas gröbere Stücke) in immer feinere Partikel – bis es schliesslich zu Nanoplastik wird.

Mikroplastik ist überall

Mit Regen, Wind und Abwasser wurde Mikroplastik in den vergangenen Jahrzehnten nahezu überall hin verteilt. Es findet sich Meerwasser und daher auch im daraus gewonnenen Meersalz, in Fischen und anderen Organismen, selbst im Schnee der Arktis. Wir nehmen es mit der Nahrung und über Getränke auf. Durch den Wind wird es aufgewirbelt, wir atmen es ein. Es verteilt sich aber wohl noch wesentlich weiter in der Atmosphäre, als gedacht. Vor allem scheint es hier auch als Kondensationskeim zu fungieren.

Ein Plastikpartikel alle fünf Kubikmeter Wolken

Dieser Aspekt ist noch relativ neu und wurde zuletzt von Forschenden der Shandong University in Qindao untersucht. Diese Studie wurde im veröffentlicht. Die Arbeitsgruppe wählte dafür den Tài Shān, einen 1545 Meter hohen Berg im Osten Chinas. Sie fingen mit Hilfe von Teflonfäden das Wasser von Wolkentröpfchen auf und analysierten es. In 24 von 28 Proben fand sich Mikroplastik in verschiedenen Größen, im Mittel enthielt ein Liter 463 Partikel. Sie bestanden aus vielen unterschiedlichen Kunststoffarten (darunter Polystyrol und Polyamid), die meisten Teile waren zudem kleiner als 100 Mikrometer (Größen zwischen 8 und 1542 μm, 60 % kleiner als 100 μm).

Der Berg Tài Shan in China.

Im Labor wurde die Alterung der Partikel unter verschiedenen Bedingungen untersucht. Unter atmosphärischen Bedingungen (Sauerstoff, UV-Strahlung, Wasser und größere Temperaturschwankungen) war sie anders als beispielsweise im Meer oder Boden. Die Partikel wiesen im ersten Fall eine rauhere Oberfläche auf, was auf die photochemische Alterung zurückzuführen ist. Dadurch verbesserte sich die Adsorptionsfähigkeit für potentiell giftige Metalle wie Quecksilber und Blei. In Kombination scheinen diese feinen Partikel als Kondensationskeime zu fungieren, was wiederum die Wolkenbildung modifiziert. Und diese wiederum hat in weiterer Folge Einfluss auf Wetter und Klima (via Strahlungshaushalt und Niederschlag). Dieses Verhalten muss nun genauer untersucht werden.

Tiefststand beim Schnee in den Alpen

Die Schneebedeckung der Alpen ist Jahr für Jahr ein wichtiger Punkt, der besonders jetzt, in Zeiten des Klimawandels, intensiver Beobachtung unterliegt. Ein bedeutendes Beispiel für die Auswirkungen ist der Verlust eines Gletschers bei unseren deutschen Nachbarn. Der Südliche Schneeferner an der Zugspitze auf bayrischer Seite musste in den letzten Jahren derart an Eisdicke einbüßen, dass von keiner Eisbewegung mehr auszugehen ist und ihm somit der Status Gletscher entzogen werden musste.

Das herausragende Wetter samt neuer Rekordtemperaturen in den Herbstmonaten des vergangen Jahres setzte sich auch in diesem Winter fort. Dies hat deutliche Auswirkungen auf die Schneebedeckung in den Alpen, d.h. auf die mit Schnee bedeckte Gesamtfläche. Zu Beginn diesen Monats hat eben diese trotz eines verheißungsvollen Starts in den Winter einen für die Jahreszeit neuen Tiefststand erreicht. Die Grafiken aus obigen Tweets veranschaulichen neben dem neuen Tiefststand bzgl. der Schneebedeckung in den Alpen auch die beiden kälteren und somit wieder positiv auf die Schneebilanz auswirkenden Phasen – Anfang Dezember (manch einer wird sich sicher noch an die schneereichen Tage in Wien erinnern können), sowie Mitte Jänner.

Ursachenforschung – mangelnder Niederschlag?

Die Schneebedeckung hängt verständlicherweise stark von der Niederschlagsmenge ab. Bleibt der Niederschlag überwiegend aus, führt dies zu entsprechender Schneearmut. Die Analyse der Niederschlagsmenge des bisherigen Winters zeigt aber sogar gegenteiliges – in vielen Regionen Österreichs wurde das Niederschlagssoll schon erreicht, gar deutlich überschritten:

Niederschlagsbilanz laufend für den bisherigen Winter 2023/24

Herausragender Dezember: der erste Wintermonat hatte derart viel Niederschlag, dass er sich unter die Top 3 der niederschlagsreichsten Dezembermonate reihen kann. Auch der Jänner lag knapp über dem vieljährigen Durchschnitt. Warum aber dann dieses Minimum bzgl. schneebedeckter Fläche?

Die Temperaturen – positive Abweichung

Ein Blick auf die Temperaturverhältnisse bringt uns der Lösung nahe: die aktuellen Wintermonate setzen die Reihe der zu warmen Monate fort. Unter anderem sorgten anhaltende Wetterlagen mit sehr milder Strömung aus Südwesteuropa und nur wenigen Kaltlufteinbrüchen für eine bis zum aktuellen Tag laufende Abweichung von +2,6 Grad im Vergleich zur eh schon milderen Klimaphase der Jahre 1991 bis 2020. Der Dezember war trotz der anfangs kalten Wetterphase auf die Fläche gemittelt um 2,3 Grad zu warm. Ähnliches zeigte sich im Jänner. Dieser schnitt mit einem Plus von 1,3 Grad ab, wobei die Berge hier noch stärker herausstechen, als das Flachland.

Die Niederschlagsart – mehr Regen als Schnee

Als Fazit kann man sagen, dass aufgrund der überwiegend zu warmen Verhältnisse tiefere Lagen kaum einen Neuschnee verzeichnen konnten, in den höheren Lagen aber aufgrund des bisher eher niederschlagsreichen Winters sogar übermäßig viel Schnee liegt. Trotz der sehr milden Phasen war es dort aber noch kalt genug für Schneefall, bzw. konnten dort kurze sehr milde Phasen besser überstanden werden (mehr zum Thema Schneefall in Zeiten des Klimawandels gibt es hier). In Summe aber hat die anfangs erwähnte schneebedeckte Fläche in den Alpen ein Minimum erreicht.
Die Schneehöhe in höheren Lagen (auf den Bergen) liegt deutlich über dem Durchschnitt, die von Schnee bedeckte Fläche der Alpen hat aktuell aber das bisherige Minimum unterschritten.

Als Beispiel sei hier erneut der Jänner aufgeführt: in Lagen unter 1000 m Seehöhe erreichte dieser bei der Neuschneesumme eine Abweichung von bis -80% zum langjährigen Durchschnitt, dh. das meiste fiel in flüssiger Form als Regen.

Zuletzt auch noch zwei Gegenbeispiele für die höheren Lagen:
Der Pitztaler Gletscher auf knapp 3000 m Seehöhe hat übermäßig fiel Schnee, sogar knapp unter der Rekordschneehöhe.

Zeitlicher Verlauf der Schneehöhe – Quelle: Hydrographischer Dienst Tirol

Auf gut 1700 m Seehöhe sind die Mengen im Bereich des Mittels.

Zeitlicher Verlauf der Schneehöhe – Quelle: Hydrographischer Dienst Tirol

Unterhalb von etwa 1500 m sind die Schneehöhen aber verbreitet stark unterdurchschnittlich, etwa ist Hochfilzen erstmals zu dieser Jahreszeit schneelos (Daten seit 1991).

Zeitlicher Verlauf der Schneehöhe – Quelle: Hydrographischer Dienst Tirol
Auch in der Schweiz liegt in den Hochlagen mehr Schnee als üblich, in tiefen Lagen dagegen deutlich weniger. © SLF

Auch in den französischen Alpen ist das Wasseräquivalent der Schneedecke überdurchschnittlich groß aufgrund der großen Schneemengen in den Hochlagen. Für die Gletscher stellt dies zwar eine gute Ausgangslage dar, allerdings ist für die Massenbilanz hauptsächlich die Witterung in den Sommermonaten entscheidend.

Dauerregen lässt die Flüsse neuerlich anschwellen

Der nasse und milde Winter setzt sich auch zu Beginn des Februars weiter fort. Nachdem der Dezember deutschlandweit rund 2 Grad zu warm und 70 % zu nass verlief, folgte ein leicht zu warmer (etwa 0,5 Grad) und etwas zu nasser (etwa 15 %) Januar. Da auch schon der Herbst zu nass war (wir berichteten bereits), waren die Böden zu Monatsbeginn bereits sehr gut gefüllt. Da nun auch das erste Monatsdrittel sehr nass verlaufen ist, liegen die Pegel besonders von Niedersachsen bis nach Franken nun wieder deutlich höher.

Aktuelle Pegel © https://www.hochwasserzentralen.de/

Die Niederschlagskarten (anklicken zum vergrößern) geben die jeweils 48-stündigen Niederschlagssummen seit dem 4. Februar an. Dabei erkennt man, dass insbesondere vom Sauerland bis zum Schwarzwald, aber auch im Luv des Thüringer Waldes bis zum Vogtland viel Regen gefallen ist, zudem war es auch im Weserbergland und im Harz sehr nass. In den Staulagen der Mittelgebirge sind alleine seit Monatsbeginn über 100 L/m² gefallen.

Grund hierfür war eine wellende Luftmassengrenze, an der es teils kräftig geregnet hat. Auf der warmen Seite (südlich) wurde dabei sehr warme Luft aus subtropischen Breiten nach Mitteleuropa geführt. Da wärme Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann, führt wärmere Luft in der Regel zu heftigerem Regen. Diese Entwicklung wird sich mit fortschreitendem Klimawandel sehr wahrscheinlich verstärken.

Prognose

Die Prognosen der kommenden Tage sind jedoch durchaus positiv. Zwar kommt immer wieder etwas Regen, doch die Mengen bleiben insgesamt gering (meist nur 10 bis 20 L bis Donnerstag). Damit wird sich die Hochwassersituation zunächst nicht weiter verschlimmern.

 

Rückblick: Vor 4 Jahren zog Orkan Sabine über Europa

Der Winter ist die Hochzeit der Orkane. Aufgrund des großen Temperaturunterschiedes zwischen der Arktis und den Subtropen ist das Potential in dieser Jahreszeit besonders hoch, wie auch in der Zeit vom 7.2.2020 bis zum 12.2.2020. In diesem Zeitraum bildete sich das Orkantief SABINE über dem Atlantik und zog in der Folge nach Norwegen. Dabei lag der niedrigste Kerndruck vor der Küste Norwegens am Abend des 9.2.2020 etwas unterhalb von 945 hPa.

9.2.2020

Das Tief griff am 9.2. abends auf Deutschland mit seiner Kaltfront über. Diese war gewittrig durchsetzt und brachte verbreitet orkanartige Böen, lokal Orkanböen.

Höchste Windböen am 9.2.2020 © DWD/UBIMET
Blitzverlauf am 9.2.2020 © nowcast/UBIMET
Radarbild von 20.20 Uhr © UBIMET/DWD

10.02.2020

Am 10.2. zog die Kaltfront weiter landeinwärts. Da es auch hinter der Front labil blieb bildeten sich tagsüber zahlreiche Schauer und Gewitter, die von heftigen Böen begleitet wurden. Insbesondere im Süden des Landes wurde dabei auch einzelne Orkanböen gemessen. Diese führten besonders in Bayern zu Stromausfällen und an der Nordsee trat wie üblich eine Sturmflut auf.

Höchste Windböen am 10.2.2020 © DWD/UBIMET
Blitzverlauf am 10.2.2020 © nowcast/UBIMET

 

Außergewöhnlich mild, auch zum Wochenende mit Südföhn noch frühlingshaft

Föhnstimmung in Wien - foto-webcam.eu/UBIMET

Seit Ende Jänner präsentiert sich das Wetter in Österreich oft deutlich zu mild, die erste Februar-Woche verlief österreichweit im Mittel um 7 Grad zu mild – gebietsweise liegen die Abweichungen sogar bei 10 bis 11 (!) Grad. In den vergangenen Tagen wurde etwa im Südosten auch die 20-Grad-Marke geknackt – an einigen Stationen so früh im Jahr wie überhaupt noch nie seit Aufzeichnungsbeginn. Im langjährigen Mittel ist das erst Ende März/Anfang April der Fall. In Feldbach wurde der alte Rekord etwa um 18 Tage gebrochen, in Güssing um 16 Tage. Temperaturrekorde für den Februar wurden meist Ende des Monats verzeichnet, an manchen Stationen gab es aber Temperaturrekorde für die erste Februardekade.

Temperaturabweichung in der ersten Februarwoche im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Österreichweit war es im Mittel um 7 Grad, gebietsweise um fast 11 Grad zu mild. (Klick aufs Bild für größere Ansicht). - UBIMET
Temperaturabweichung in der ersten Februarwoche im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Österreichweit war es im Mittel um 7 Grad, gebietsweise um fast 11 Grad zu mild. (Klick aufs Bild für größere Ansicht). – UBIMET
Erster Tag mit Höchstwert von mindestens 20.0 Grad oder mehr im Jahr für ausgewählte Stationen im Südosten. (Klick auf Bild für größere Ansicht). Das rote "X" zeigt das mittlere Datum im Zeitraum 1991 bis 2020, das orange "X" jenes im Zeitraum 1961 bis 1990. Der erste 20er tritt also immer früher auf. (Klick aufs Bild für größere Ansicht) - UBIMET
Erster Tag mit Höchstwert von mindestens 20.0 Grad oder mehr im Jahr für ausgewählte Stationen im Südosten. (Klick auf Bild für größere Ansicht). Das rote „X“ zeigt das mittlere Datum im Zeitraum 1991 bis 2020, das orange „X“ jenes im Zeitraum 1961 bis 1990. Der erste 20er tritt also immer früher auf. (Klick aufs Bild für größere Ansicht) – UBIMET

Zum Wochenende mit Südföhn noch einmal extrem mild

In der Nacht auf Freitag dreht die Strömung allmählich auf Südwest, somit wird zunehmend lebhafter bis kräftiger Südföhn und im Südosten des Landes lebhafter bis kräftiger Südwestwind zum Thema.  Zudem verlaufen der Freitag und Samstag im Südwesten häufig trüb. Regen ist zunächst nur entlang des Tiroler Hauptkamms und entlang der Karnischen Alpen und Karawanken ein Thema, am Samstag greift dieser aber auch zunehmend auf Oberkärnten und in abgeschwächter Form auch Unterkärnten über. Somit dürfte auch der Villacher Fasching am Samstag eine trübe und nasse Angelegenheit werden. Sonst bleibt es noch meist trocken, am Freitag dominieren aber generell die Wolken. Am Samstag setzt sich hingegen von Salzburg ostwärts häufig die Sonne durch und mit dem lebhaften bis kräftigen, föhnigen Südwind wird es für die Jahreszeit noch einmal extrem mild. Selbst Höchstwerte um 20 Grad sind wieder in Reichweite.

Prognose der Höchstwerte am Samstag, 10.02.2024 (Klick aufs Bild für größere Ansicht). In Föhnregionen - etwa im Raum Salzburg und im nördlichen Alpenvorland - muss man noch 2 bis 3 Grad addieren. – ICON/UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Samstag, 10.02.2024 (Klick aufs Bild für größere Ansicht). In Föhnregionen – etwa im Raum Salzburg und im nördlichen Alpenvorland – muss man noch 2 bis 3 Grad addieren. – ICON/UBIMET

Am Sonntag und in der neuen Woche Temperaturrückgang

In der Nacht auf Sonntag bricht der Föhn schließlich von Westen her allmählich zusammen, eine Kaltfront bringt am Sonntag in ganz Österreich trübes und zunehmend nasses Wetter. Die extrem milde und lang anhaltende Wetterphase geht zu Ende, die Temperaturen bewegen sich aber weiterhin auf einem überdurchschnittlichen Niveau – besonders im Südosten sind auch weiterhin zweistellige Höchstwerte in Sicht. Auch Schnee ist vorerst weiterhin kein großes Thema – die Schneefallgrenze sinkt aber zumindest langsam gegen 1000 m.

Föhnwolken – Altocumulus Lenticularis

Föhnwolken. © Adobe Stock

Föhnwolken, im Fachjargon Altocumulus lenticularis, also “linsenförmige hohe Haufenwolken” genannt, entstehen, wenn ein in der Luftströmung stehender Berg von mäßig feuchter Luft überströmt wird und somit die Luft in eine Wellenbewegung (auch Leewelle genannt) gerät. Die zunächst nicht gesättigte Luft kühlt beim Aufsteigen bis zur Wolkenbildung ab, an der Rückseite des Berges sinkt sie hingegen wieder ab und die Wolke löst sich auf. Die Luft weht also durch diese ortsfeste Wolke hindurch und während sich die Wolke am windzugewandten Ende dauernd neu bildet, löst sie sich am windabgewandten Ende ständig auf. Im Alpenraum werden diese Wolken meist als Föhnfische bezeichnet, da ihre Form oft an den Körper eines Fisches ohne Flossen erinnert.

Diese Wolken entstehen speziell bei einer stabil geschichteten Atmosphäre, also vorwiegend zwischen Herbst und Spätwinter, und können bei ausreichender Feuchte auch mehrere Stockwerke aufweisen. Immer wieder kursieren dabei spektakuläre Aufnahmen im Internet, wie hier aus dem kanadischen Alberta:

Semesterferien starten in den Alpen mit vorfrühlingshaftem Wetter

Schneeglöckchen im Frühling - pixabay.com

Der Alpenraum liegt in den kommenden Tagen im Übergangsbereich zwischen einem Hoch über Südwesteuropa und einem umfangreichen Skandinavientief namens Nadine. Mit einer westlichen Höhenströmung gelangt in der kommenden Woche feuchtmilde Luft vom subtropischen Atlantik nach Österreich. Die Temperaturen steigen weiter an und erreichen lokal Spitzenwerte über 15 Grad. Neuschnee ist zwar nicht in Sicht, in vielen Skigebieten liegt aber ausreichend Schnee zum Skifahren, teils durch Kunstschnee und teils durch Altschnee.

Am Nordrand eines Hochs namens „Frank“ gelangt subtropische Luft nach Mitteleuropa.

Am Wochenende zweigeteilt

Das Wochenende hat im Westen und Süden bei nur harmlosen Wolken einige Sonnenstunden zu bieten. Von Oberösterreich bis ins Nordburgenland ziehen mit kräftigem Westwind hingegen dichte Wolken durch und im Norden fallen stellenweise auch ein paar Regentropfen. Die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad im Mühlviertel und 15 Grad im südlichen Bergland von Osttirol bis zum Joglland in der Oststeiermark.

Am Samstag gibt es die meisten Sonnenstunden im Westen und im zentralen Bergland.

Stürmisch und mild

Der Montag beginnt mit vielen Wolken und besonders von Oberösterreich bis ins Nordburgenland mit einzelnen Regenschauern, die tagsüber abklingen. Die Sonne zeigt sich aber kaum. Im Süden und Westen bleibt es dagegen weiterhin trocken, tagsüber lockert es auf und es wird zunehmend sonnig. Der Wind weht im Norden stürmisch aus West: Besonders in der Nacht auf Montag und am Montagvormittag sind von Wien bis ins Steinfeld auch schwere Sturmböen zu erwarten. Die Temperaturen erreichen 8 bis 16 bzw. rund ums Grazer Becken auch 17 Grad.

Prognose der Windspitzen von Sonntag auf Montag von ICON.

Frühlingshafte Wochenmitte

Am Dienstag nimmt der Hochdruckeinfluss etwas zu, damit bleibt es verbreitet trocken bei einem freundlichen Sonne-Wolken-Mix. Nur vereinzelt ist in inneralpinen Tälern und in den südlichen Becken mit Frühnebel zu rechnen. Der Wind lässt etwas nach und mit 9 bis 17 bzw. lokal auch 18 Grad wird es noch eine Spur milder, die höchsten Werte kündigen sich dabei im Süden Niederösterreichs an. Auch am Mittwoch bleibt es trocken und bei ein paar durchziehenden Wolkenfeldern scheint zeitweise die Sonne.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag.

Zum Wochenende hin unbeständig

Am Donnerstag lässt der Hochdruckeinfluss nach und die Wahrscheinlichkeit für Regen steigt an. Die Temperaturen gehen zwar etwas zurück, sie verbleiben aber auch am Wochenende auf einem für die Jahreszeit hohen Niveau. Obwohl die Temperaturen kommende Woche für Frühlingsgefühle sorgen, sollte man den Winter aber noch nicht abschreiben. Im Laufe des zweiten Ferienabschnitts deuten die Modelle tendenziell auf eine Rückkehr des Winters in Mitteleuropa hin.

Im 2. Abschnitt der Ferien kündigt sich eine Umstellung an und mit Drehung der Strömung auf Nordwest geht es mit den Temperaturen tendenziell wieder abwärts. © ECMWF/UBIMET
In der Mittelfrist zeichnet sich eine Rückkehr des Winters ab. © ECMWF

 

 

Halos: Faszinierende optische Erscheinungen

Halos: Faszinierende optische Erscheinungen

Das Wort ‚Halo‘ kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie Rundung, grob übersetzt auch Ring. Diese optische Erscheinung entsteht durch die mehrfache Brechung und Reflexion des einfallenden Lichts  an Eiskristallen.

Sonne und Mond

In Mitteleuropa zeigen sich Halos vor allem in Zusammenspiel mit Cirruswolken in größeren Höhen von etwa 10 km, im Winter treten sie bei Polarschnee, Eisnebel oder in der Nähe von Schneekanonen aber manchmal auch auf Augenhöhe auf: Wenn Lichtstrahlen winzige Eiskristalle durchqueren, wird das Licht mehrfach gespiegelt und gebrochen. Die Sonne ist aber nicht die einzige Lichtquelle: Auch bei hellem Mondschein kann es zu Haloerscheinungen kommen.

Halo rund um den Mond
Ein Mondhalo. © www.foto-webcam.eu

Schlechtwetterbote?

Wenn sich ein Halo in einem milchigen, dünnen Schleier aus hochliegenden Wolken zeigt, dann droht etwa einen Tag später schlechtes Wetter: Ausgedehnte Cirruswolken kündigen nämlich häufig den Durchzug einer Warmfront an. Dies ist aber nur bei zunehmend dichten und verbreitet auftretenden Schleierwolken der Fall, da Cirruswolken durchaus auch während einer stabilen Wetterlage durchziehen können.

Halo als Schlechtwetterbot
Ein Halo als Schlechtwetterbote.

Halo ist nicht gleich Halo

Aufgrund der vielfältigen Formen der Eiskristalle gibt es mehr als 50 Haloarten. Je nach Form und Größe sowie Ausrichtung der Kristalle kann man sowohl Ringe, Säulen, Kreise oder Flecken beobachten. Eine Übersicht findet man hier: Haloarten.

Nebensonnen und Zirkumzenitalbogen

Besonders häufig treten Nebensonnen auf, auch Parhelia genannt. Man erkennt sie an hellen, oft auch farbigen länglichen Aufhellungen rechts und/oder links von der Sonne, die an der Innenseite rötlich sind. Auch der Zirkumzenitalbogen gehört zu den häufiger auftretenden Haloerscheinungen. Er tritt als farbenprächtiger Halbkreis in Erscheinung und ist nach unten hin gebogen. Man findet ihn oberhalb der Sonne. Ein Zirkumzenitalbogen kann nur bis zu einer Sonnenhöhe von ungefähr 32° entstehen, am besten ist er bei Sonnenhöhen zwischen 15° und 25° sichtbar.

Nebensonnen am Strand
Nebensonnen bzw. Parhelia.

Jänner 1,3 Grad milder als üblich, im Osten Rekord an Sonnenschein

Ski

Österreichweit betrachtet schließt der Jänner rund 1,3 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen von bis zu +2 Grad wurden im östlichen Flachland, im Oberinntal sowie in Osttirol und Oberkärnten gemessen. Nahezu durchschnittlich waren die Temperaturen lediglich im Pinz- und Pongau.

Nur vorübergehend winterlich

Nach einem sehr milden Start lagen die Temperaturen besonders in der zweiten Woche des Jahres unter dem jahreszeitlichen Mittel, wobei der Tiefpunkt im Flachland am 9. erreicht wurde, als etwa in Wien mit einem Höchstwert von -4,7 Grad der kälteste Wintertag seit sechs Jahren verzeichnet wurde. Zur Monatsmitte pendelten sich die Temperaturen zunächst wieder im Bereich des jahreszeitlichen Mittels ein und stiegen nachfolgend weiter an. Der wärmste Tag des Monats war der 24., als föhniger Westwind besonders in Tirol zu zahlreichen neuen Monatsrekorden geführt hat. In Haiming wurden 18,4 Grad erreicht, aber auch am Brenner wurde mit 11,3 Grad eine neuer Jännerrekord aufgestellt.

Höchste Temperaturen
  • 18,4 Grad Haiming (T, 24.)
  • 17,9 Grad Innsbruck, Imst (T, 24.)
  • 17,7 Grad Weyer (OÖ, 24.)
  • 17,6 Grad Ebensee (OÖ, 24.)
  • 17,5 Grad Wiener Neustadt (NÖ, 24.), Mattersburg (B, 24.)

Tiefste Temperaturen (<1500 m)
  • -21,1 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 9.)
  • -20,8 Grad Lech am Arlberg (V, 20.)
  • -19,8 Grad St. Jakob in Defereggen (T, 20.)
  • -19,3 Grad Schmirn (T, 20.)
  • -19,2 Grad Liebenau / Gugu (OÖ, 17.)

Sturm und Eisregen

Der Jänner war mehrfach durch turbulentes Wetter gekennzeichnet. Zunächst kam es am 4. zu einem schweren Weststurm in Wien sowie entlang der Thermenlinie: In der Wiener Innenstadt wurde mit einer orkanartigen Böe von 111 km/h sogar ein neuer Stationsrekord für den gesamten Winter verzeichnet. Stürmisch war es aber auch am 24. sowie am 26. Jänner.
Weiters kam es auch mehrmals zu gefrierendem Regen bzw. Glatteis, wie etwa am 18. oder auch am 23., als es im Osten und Südosten zu zahlreichen glättebedingten Unfällen kam. In Erinnerung bleibt zudem auch der sog. Industrieschnee in Wien am 17., ein Phänomen, dass in der Bundeshauptstadt nur etwa alle vier Jahre auftritt.

Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 111 km/h Wien – Innere Stadt (W, 4.)
  • 107 km/h Wien – Unterlaa (W, 4.), Wolfsegg (OÖ, 24.)
  • 106 km/h Gumpoldskirchen (NÖ, 4.)
  • 104 km/h Reichenau an der Rax (NÖ, 26.)
  • 103 km/h Wiener Neustadt (NÖ, 24.)

Teils nass, teils trocken

Im landesweiten Flächenmittel brachte der Jänner knapp 15 Prozent mehr Niederschlag als üblich, wobei es regional große Unterschiede gab. Der relativ nasseste sowie auch der relativ trockenste Ort lagen beide in Kärnten: Während es in Obervellach nur die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge gab, wurde vom Klagenfurter Becken bis zu den Karawanken mehr als doppelt so viel Niederschlag wie üblich gemessen. Auch in der Südweststeiermark liegt die Bilanz bei 200 Prozent. Im östlichen Flachland, im Oberen Mühlviertel, in Rheintal und im Außerfern gab es meist ein Plus von 25 bis 75 Prozent, während der Monat im Norden vielerorts durchschnittlich nass war. Zu trocken war es vor allem in inneralpinen Lagen wie im Bezirk Landeck sowie in den Regionen vom nördlichen Osttirol über den Lungau bis zum Inneren Salzkammergut.

nasseste Orte
  • 207 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 183 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
  • 182 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
  • 177 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 173 Liter pro Quadratmeter Warth (V)

Im Osten örtlich sonnigster Jänner

In weiten Teilen des Landes war der Jänner überdurchschnittlich sonnig, im Flächenmittel liegt die Bilanz bei 130 Prozent. Die größten Abweichungen wurden im Osten und Südosten verzeichnet, im Tullnerfeld und im Oberen Waldviertel gab es sogar doppelt so viele Sonnenstunden wie üblich. U.a. in St. Pölten, Eisenstadt, Wiener Neustadt, Neusiedl am See, Krems, Langenlebarn und Laa an der Thaya wurden auch neue Monatsrekorde aufgestellt. Auch in Wien war der Jänner mit über 120 Sonnenstunden der sonnigste seit mehr als 100 Jahren. Der absolut sonnigste Ort im Jänner war Graz mit 156 Sonnenstunden. Etwas weniger Sonne als üblich gab es lediglich entlang der Nordalpen vom Bregenzerwald bis nach Salzburg.

sonnigste bewohnte Orte
  • 156 Sonnenstunden Graz (ST)
  • 155 Sonnenstunden Feldkirchen (K)
  • 154 Sonnenstunden Deutschlandsberg (ST)
  • 154 Sonnenstunden Preitenegg (K)
  • 152 Sonnenstunden Villach (K)

Lawinen – die weiße Gefahr

Lawinen die weiße Gefahr

Derzeit herrscht im Bergland vom Karwendel bis in die nördliche Obersteiermark recht verbreitet Lawinenwarnstufe 4 und eine Entspannung der Lage ist aufgrund von weiterem Neuschnee und Sturm noch nicht in Sicht. Es ist also größte Vorsicht abseits der Pisten geboten!

Eine Schneebrettlawine. © Nikolas Zimmermann
Schneebrettlawinen auf einer Schwachschicht im Schnee. Bild © N. Zimmermann

Verschiedene Typen von Lawinen

Bei den meisten Lawinen handelt es sich um sog. Schneebrett- oder Lockerschneelawinen. Schneebretter kennzeichnen sich durch einen linienförmigen Abriss quer zum Hang aus, dabei rutscht eine ganze Schneeschicht auf einer anderer oder auf dem Grund ab. Wenn die gesamte Schneedecke am Boden abgleitet, spricht man auch von Gleitschneelawinen. Lockerschneelawinen haben ihren Ursprung in einem einzelnen Punkt, sie nehmen beim Abgang immer mehr Schnee auf und wachsen daher rasch an. Vor allem bei mildem Wetter im Winter sowie generell im Frühjahr auf Südhängen kommt es vermehrt zu Nassschneelawinen: Hauptauslöser ist dabei flüssiges Wasser, welches die Bindung innerhalb der Schneedecke schwächt. Staublawinen sind dagegen vergleichsweise selten und treten meist nur bei markanten Lagen mit sehr viel Neuschnee auf.

Eine kleine Lockerschneelawine. © Nikolas Zimmermann
Eine kleine Lockerschneelawine. Bild © N. Zimmermann

Hangneigung und Schneemenge

Grundsätzlich ist für eine Lawine eine gewisse Masse an Schnee notwendig, die sich an einem Hang mit einer Neigung von etwa 30° oder mehr ansammelt. Je größer die Neigung, desto öfter ist mit Lawinenabgängen zu rechnen. Andererseits können sich gerade auf mäßig steilen Hängen besonders große Schneemengen ansammeln, weshalb hier besonders viele Unfälle passieren. Ist der Hang zudem nach Norden ausgerichtet und damit weniger der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann sich eine Schneedecke schlechter stabilisieren und eine mögliche Gefahrenstelle bleibt länger bestehen. Bei Lawinenwarnstufe 3 sind in den meisten Fällen besonders schattige Nordhänge oberhalb der Waldgrenze zu meiden!

Beispielbild eines Schneebretts @ https://pixabay.com/de/users/hans-2/
Eine Gleitschneelawine in steilem Gelände.

Schwachschichten

Fällt viel Neuschnee in kurzer Zeit, ist dieser mit einer vorhandenen, bereits gesetzten Schneedecke vorübergehend schlecht verbunden. Erst nach ein paar Tagen – je nach Höhe und Exposition – kann sich der Neuschnee setzen und mit dem Altschnee verbinden. Auch ohne Neuschnee können die verschiedenen Schneeschichten allerdings große Unterschiede in der Beschaffenheit aufweisen, beispielsweise kann es zu einem Festigkeitsverlust in einer Schneeschicht durch die sogenannte aufbauende Schneeumwandlung kommen. Zudem kann es auch eingelagerte Schwachschichten geben wie eingeschneiter Oberflächenreif. Manchmal reicht dann bereits ein geringes Zusatzgewicht wie beispielsweise ein Skifahrer aus, um eine Schneeschicht ins Rutschen zu bringen.

Staublawinen treten nur bei markanten Lagen mit viel Neuschnee auf.

Faktor Wind

Der Wind spielt für Lawinen eine ganz entscheidende Rolle: Verfrachteter Schnee lagert sich auf windabgewandten Seiten von Hängen ab und es bilden sich Treibschnee und Schneewächten. Diese sind in der Regel für ein paar Tage nur schlecht verbunden zur unteren Schneeschicht und sind somit besonders leicht zu stören. Wenn Triebschnee von frischem Neuschnee überlagert wird und somit schlecht zu erkennen ist, dann ist die Lage besonders brenzlig.

Wind und Schnee © Nikolas Zimmermann
Wind und Schnee stellen eine gefährliche Kombination dar. Bild © N. Zimmermann

Triebschnee

Triebschnee präsentiert sich im Vergleich zu Neuschnee eher matt (kein Glitzern der Schneekristalle) und weist eine gespannte Oberflächenstruktur auf. Wenn man eine Spur durch Treibschnee legt, entstehen scharfe Kanten. Risse in der Schneedecke, oft neben der Spur, sowie ein stumpfer Widerstand beim Skifahren sind ebenfalls ein Indiz für Triebschnee.

Foto: Kecko on Visual Hunt / CC BY

Immer weniger Tage mit geschlossener Eisdecke auf den heimischen Seen

Knapp 60 Millionen Seen sind weltweit zumindest saisonal von Eis bedeckt, so waren es auch Mitte Jänner mehrere Seen in Österreich. Die Grundvoraussetzung für die Eisbildung Mitte Jänner war ausgeprägter Hochdruckeinfluss über Mitteleuropa: Einerseits wurden mehrere Eistage verzeichnet, andererseits kam es in einigen Landesteilen in den teils sternenklaren Nächten zu strengem Frost.

See ist nicht gleich See

Ein einfaches Maß für die benötigte Kälte zum Zufrieren eines Sees stellen die sogenannten negativen Gradtage (NGT) dar: Hier werden die Grade der Tage mit einer Durchschnittstemperatur unter 0 Grad zusammengezählt. Ein Tag mit einer Durchschnittstemperatur von -2 Grad liefert so zum Beispiel 2 NGT. Seichte Seen wie die Alte Donau oder der Neusiedler See benötigen weniger als 25 NGT, während es etwa am Bodensee 370 NGT sind. Damit kann sich an seichten Gewässern wie dem Neusiedler See oder der Alten Donau auch in vergleichsweise milden Wintern zumindest vorübergehend eine geschlossene Eisecke bilden. Der Bodensee war zuletzt hingegen im Winter 1962/63 komplett zugefroren.

Eis am Neusiedler See im Jänner 2024.

Eisbildung hängt von mehreren Faktoren ab

Wie lange es dauert, bis ein See vollständig zufriert und sich eine tragfähige Eisdecke bildet ist von See zu See unterschiedlich. Die Wassertiefe spielt dabei die wichtigste Rolle: Je tiefer ein See ist, desto länger dauert es, bis sich darauf Eis bildet. Tatsächlich muss sich nämlich erst das gesamte Seewasser auf +4 Grad Celsius abkühlen, bevor das Wasser an der Oberfläche gegen 0 Grad abkühlen und anschließend gefrieren kann. Weiters spielt für große Seen auch die Wassertemperatur zu Saisonbeginn eine Rolle: Erwärmt sich ein See im Sommer überdurchschnittlich und kühlt aufgrund eines warmen Herbstes nur zögerlich ab, dauert es auch bei einer frostigen Wetterphase länger, bis sich eine Eisdecke bildet.

Tragfähige Neue Donau im Jänner 2017. Auch auf der Donau gab es Eisschollen. © N. Zimmermann

Immer selteneres Phänomen

Die globale Erderwärmung beeinflusst diese Faktoren allesamt negativ, weshalb die Seen auch in Zukunft immer seltener vollständig zufrierend werden: Das Eis bildet sich später und taut früher. Noch seltener wird es, dass die Eisdecke auch die nötige Tragfähigkeit erreicht, damit darauf gefahrlos Wintersport betrieben werden kann. In Österreich wird an drei Seen kontinuierlich die Seeeisbedeckung erfasst: am Weißensee in Kärnten, am Neusiedler See und am Lunzer See in den Ybbstaler Alpen. Den Trend zu immer wenigen Tagen mit einer Eisdecke lässt sich an allen erkennen.

Nur der seichte Westteil des Weissensees ist aktuell gefroren. In den 80er Jahren fror der Ostteil meist noch im Dezember zu. © https://weissensee.it-wms.com/

Der Neusiedler See kommt im Zehnjahresmittel auf 19 solcher Tage, im Winter 21/22 gab es dort keinen einzigen Tag mit geschlossener Eisfläche. Letzten Winter waren es acht Tage, heuer dürfte man sich dem Mittel wieder annähern. In den 1980ern wurden im Vergleich im Mittel noch 62 Tage pro Jahr erreicht. Ähnliches Bild zeigt sich am Lunzer See, hier finden seit über 100 Jahren kontinuierliche Messreihen statt. Vor 40 Jahren kam man hier noch im Schnitt auf knapp 90 Tage pro Jahr, in den letzten zehn Jahren sank dieser Schnitt auf magere 35 Tage pro Jahr.

Zeitreihe der Eisbedeckung am Lunzer See Quelle: WasserCluster Lunz / Kryomon.at

Auswirkungen noch wenig erforscht

Die saisonale Eisbedeckung wirkt sich nicht nur auf den örtlichen Tourismus oder die sportliche Erholung der Bevölkerung aus, sie spielt auch eine bedeutende Rolle im lokalen Ökosystem. Das Eis schützt den See vor äußeren Einflüssen wie Sonneneinstrahlung, Wind oder auch Nährstoffen die vom Land eingeschwemmt werden. Lebewesen und Pflanzen die im See leben, sind auf diese Bedingungen angepasst und eine Veränderung kann manche davon auf Dauer verdrängen.

Aussichten für die kommende Woche

In den vergangenen Tagen nagten die milden Temperaturen an der Eisbedeckung.  Auf vielen Seen ist das Eis entweder schon komplett verschwunden oder nur noch sehr dünn. Am Neusiedler See gibt es auch seitens der Behörden eine eindringliche Warnung: Die Tragfähigkeit ist stark beeinträchtigt und ein Betreten ist nicht mehr möglich. Die kommenden Tagen ändern an der Situation recht wenig, eine markante Abkühlung, die wieder für einen Zuwachs am Eis sorgen könnte, ist nicht in Sicht. Wer sich abseits von Kunsteisbahnen sportlich betätigen will: Aktuell kann man am am westlichen Weißensee in Kärnten noch gefahrlos Eislaufen, Eisstockschießen oder Eishockey spielen. Hier beträgt die Eisstärke aktuell 20 cm, ab so einer Stärke ist das Eis sogar für ein Auto tragfähig, mehr dazu hier.

Titelbild: See Eis – pixabay.com

 

Beginn der Pollensaison durch Hasel und Erle

Die Blühbereitschaft der Frühblüher Erle und Hasel ist weder von Schnee noch Frost abhängig sondern orientiert sich allein an der Tagestemperatur. Erreichen die Temperaturen 8 bis 10 Grad und scheint dazu noch die Sonne, beginnen die Sträucher zu blühen. Nach einer eher kurzen Belastungsspitze von 1 bis 2 Wochen lässt die Pollenkonzentration aber bald wieder nach.

Wo ist die Belastung am größten?

Besonders im Westen und Südwesten der Bundesrepublik wird die Belastung aktuell auf Mittel eingestuft. Aller Voraussicht nach steigt die Belastung sogar bis zur Mitte der Woche regional durch die milden Temperaturen weiter an.

ICON-Pollenrprognose für den 30.1.24. © DWD

Im Südosten ist die Pollenkonzentration in der Luft dagegen noch etwas geringer. Schuld daran sind die dort etwas niedrigen Temperaturen in den letzten Tagen. Aber auch hier werden in den kommenden Tagen teils Höchstwerte im zweistelligen Bereich erwartet und somit nimmt auch hier der Pollenflug von Hasel und Erle Fahrt auf.

2m Temperature für die kommenden Tage in München. © ECMWF
2m Temperature für die kommenden Tage in Düsseldorf. © ECMWF

Zwischenzeitliche Verschnaufpause

In der Nacht auf Donnerstag und am Donnerstag selbst zieht die okkludierte Front eines Tiefdruckgebiets über Nordskandinavien über Deutschland. Somit werden die derzeitigen Pollen in der Luft vorübergehend etwas ausgewaschen.

Durchzug der Okklusion am Donnerstag des Modells ECMWF mit den 3-stündigen Niederschlagssummen

 

Spanische Rekordhitze

Eis im Sommer - pixabay.com

Mit 30,7 Grad wurde in Gavarda in der spanischen Provinz Valencia am 25. Jänner die bisher höchste Jännertemperatur in Europas Messgeschichte registriert. Damit setzt sich auch eine andere beachtliche Reihe fort – es ist in Spanien bereits der vierte Monat in Folge mit Rekordtemperaturen.

Vielerorts sommerlich

Auch einige andere Stationen, besonders aber jene in der Provinz Valencia an der „Costa del Azahar“ (Küste der Orangenblüte) verzeichneten Temperaturen um 30 Grad, einzelne somit neue Rekorde für den Monat Januar. Hier die Liste der Tageshöchstwerte für den gestrigen 25.01.2024:

Die Station Villafranca registrierte etwa 23,9 Grad, überschritt damit den bisherigen Januarrekord. Beachtlich ist dieser Wert vor allem dann, wenn man bedenkt, dass diese Station üblicherweise einen Höchstwert von 8,4 Grad für einen 25. Januar aufweist.

Enorme Abweichung

Rekorde sind das eine, aber betrachtet man flächenmäßig ganz Spanien, fällt auf, dass das gesamte Land in den letzten Tagen teils im zweistelligen Bereich vom Klimamittel abwich.

In obiger Grafik ist die Abweichung der 2-Meter-Temperatur vom 1981-2010er Klimamittel dargestellt. Speziell Südwesteuropa sticht dabei mit Abweichung um bzw. über 10 Grad heraus.

Mittelt man die Tageshöchstwerte aller Stationen in Spanien und vergleicht die einzelnen Tage bis 1950 zurück, so ergibt sich ein weiterer Rekord – den die obige Grafik bereits vermuten lässt: über die Fläche Spaniens gemittelt war es an einem Januartag noch nie derart warm, wie an dem gestrigen 25.01.2024. In folgender Tabelle sind die Top 10 wärmsten Januartage gemittelt über ganz Spanien dargestellt – mit dem 25.01. als neuer Nummer 1.

Beständige Rekordwärme

Die letzten Tage brachten unter Hochdruckeinfluss enorme Temperaturabweichungen und damit setzt sich eine beachtliche Reihe von vier aufeinanderfolgenden Monaten mit neuen Rekordtemperaturen für Spanien fort.

Auswirkungen auf Deutschland

Das angesprochene Hoch ENNO verlagert sich an diesem Wochenende weiter nach Mitteleuropa. Für Spanien bedeutet dies einen Rückgang der Temperaturen, für Deutschland hingegen stehen nach den zuletzt eher stürmischen und unbeständigen wieder sehr sonnige und ruhige Tage bevor.

Prognostizierte Frontenkarte für den Samstag, 27.01.2024 – Quelle: DWD

Titelbild: Eis im Sommer – pixabay.com

Ausblick auf das Wochenende: Ideales Skiwetter und gute Fernsicht

Perfektes Skiwetter

Mit dem großräumigen Hoch ENNO beruhigt sich das Wetter zunehmend und eine Inversionslage stellt sich ein. Damit sind am Wochenende vor allem in den mittleren Höhenlagen immer bessere Bedingungen für winterliche Freizeitaktivitäten zu erwarten. Aus derzeitiger Sicht hält der Hochdruckeinfluss bis Mitte nächster Woche an.

Prognosekarte für Samstag: Hoch ENNO über Mitteleuropa bringt bestes Winterwetter.

Am Wochenende viel Sonnenschein

Am Samstag scheint von Osttirol bis ins Südburgenland oft ungetrübt die Sonne, weiter nördlich halten sich zunächst einige Wolken. Die letzten Schneeschauer um das Mariazellerland klingen jedoch in der Früh ab und tagsüber kommt zumindest zeitweise die Sonne zum Vorschein. Im Osten weht bis zum Nachmittag noch kräftiger Westwind, gegen Abend lässt der Wind auch dort nach. Von Nordwest nach Südost liegen die Höchstwerte zwischen 3 und 11 Grad.

Der Sonntag hat viel Sonnenschein zu bieten, die meisten Nebelfelder lösen sich rasch auf. Am ehesten bleibt es im Rheintal oder im Klagenfurter Becken längere Zeit trüb, ansonsten zeigen sich nur vereinzelt harmlose Wolken. Der Wind dreht von Nordwest allmählich auf östliche Richtungen, spielt aber allgemein keine große Rolle mehr. Maximal werden 3 bis 11 Grad erreicht, mit den höchsten Werten Richtung Westen und in Lagen um 1000 m. Zudem wird die Luft in den mittleren Höhenlagen von Westen her sehr trocken.

Im Westen in rund 1500 m unter 20 % Luftfeuchtigkeit am Sonntag – Modell: ICON

Zwei Vorteile der geringen Feuchtigkeit für das Skiwetter

Einerseits sind durch den geringeren Wasserdampf in der Luft und den sonnigen Bedingungen die besten Bedingungen für eine gute Fernsicht gegeben. Andererseits wird der Schnee trotz der teils zweistelligen Plusgrade in den mittleren Höhenlagen dennoch nicht feucht. Dafür müsste der Schnee beim Übergang in die Dampfphase zwischendurch flüssig werden, was auch eine positive Feuchtkugeltemperatur voraussetzt.  Da in den mittleren Höhenlagen sowohl die Feuchtkugeltemperatur als auch der Taupunkt bis in die nächste Woche hinein weit unter dem Gefrierpunkt liegen werden, sublimiert der Schnee höchstens und geht von der festen direkt in die gasförmige Form über. Infolgedessen wird der Schnee auf den Pisten nicht schwer.

Prognose des vertikalen Verlaufs des Taupunktes (blau) und der Temperatur (rot) über Salzburg am Sonntag um 13 Uhr zeigt die trockene Luft in den mittleren Hochlagen – Modell: ECMWF

Ausblick auf die nächste Woche

Am Montag verlagert sich das Hoch weiter Richtung Osten, damit steigen auch in den mittleren Hochlagen der östlichen Nordalpen die Temperaturen an. Die Bedingungen für sehr gute Fernsicht bleiben und zum Wochenstart erhalten. Am Bodensee, entlang und nördlich der Donau sowie in den südlichen Becken muss mit Nebel- und Hochnebelfeldern gerechnet werden, welche sich stellenweise zäh halten. Im Osten weht mäßiger bis lebhafter Südostwind. Die Höchstwerte liegen je nach Nebel, Sonne und Höhenlage zwischen 2 und 12 Grad. 

Verbreitet unter 20 % Luftfeuchtigkeit am Montag in rund 1500 m Höhe – Modell: ICON

Der Dienstag beginnt in den Niederungen wieder mit Nebel oder Hochnebel, besonders im Waldviertel erweist sich das trübe Grau als hartnäckig. Meist löst es sich bis Mittag auf, aber auch darüber ist der Sonnenschein nicht mehr ungetrübt. Vor allem im Westen ziehen ausgedehnte Wolkenfelder durch, dennoch bleibt es trocken. Der Südostwind frischt im Osten lebhaft auf, nördlich des Alpenhauptkamms wird es stellenweise leicht föhnig. Je nach Nebel und Sonne erreichen die Temperaturen 2 bis 12 Grad.

Die Nullgradgrenze steigt zu Wochenbeginn auf 3000 m Höhe an, in den Niederungen stellt sich aber eine Inversionswetterlage ein.

Am Mittwoch verbreitet Sturmböen

Frau steht bei starkem Sturm an der Küste eines Meeres @ https://stock.adobe.com

Zwischen einem Hoch über der Iberischen Halbinsel und einem Tiefdrucksystem über Skandinavien stellen sich am Mittwoch große Druckunterschiede ein, damit sind gute Bedingungen für verbreitete Sturmböen in Deutschland gegeben.

Tief JITKA über Skandinavien bringt stürmische Verhältnisse.

 

Bereits in der Nacht zum Mittwoch zieht eine Warmfront mit zahlreichen Schauern und stürmischen Böen aus Südwest über Deutschland hinweg, kurz darauf folgt schon am Mittwochvormittag eine Kaltfront, die weitere Schauer mit im Gepäck hat, dabei dreht der Wind auf West und legt noch an Stärke zu. Generell sind landesweit stürmische Böen um 70 km/h möglich, in der Nordhälfte und in den Mittelgebirgen sind auch Sturmböen bis 90 km/h möglich, lokal auch etwas mehr. An den Küsten können auch schwere Sturmböen bis 110 km/h auftreten. Am Nachmittag lässt der Wind in der Südhälfte nach, während es im Nordosten noch bis in die Nacht hinein stürmisch bleibt, dabei kann es vor allem an der Ostseeküste noch zu schweren Sturmböen kommen.  Es wird mild, die Tageshöchstwerte liegen zwischen 7 und 14 Grad.

 

Prognose der Windspitzen am Mittwoch © UBIMET

 

Warnungen vor Sturm am Mittwoch, Stand 23.01.2024, 20:20 Uhr @uwr.de
Warnungen vor Sturm am Mittwoch, Stand 23.01.2024, 20:20 Uhr @uwr.de

Sturm am Mittwoch und Donnerstag

Achtung Sturmschaden! @ https://stock.adobe.com

Das Skandinavientief JOCELYN greift bereits in der Nacht auf Mittwoch mit Durchzug seiner Warmfront ins österreichische Wettergeschehen ein. Sie leitet eine recht turbulente Phase ein, die für viele Landesteile viel Sturm im Gepäck hat. Entlang der Nordalpen sorgt das verwellende Frontensystem von JOCELYN zudem für nennenswerte Niederschlagsmengen.

Großwetterlage am Mittwoch - UBIMET
Großwetterlage am Mittwoch – UBIMET

Glatteisgefahr

Mit Durchzug der Warmfront von JOCELYN setzt in der Nacht auf Mittwoch entlang der Nordalpen Schneefall ein, der aber bis 1000 – 1500 m rasch in Regen übergeht. Dabei besteht in manchen Tälern vorübergehend eine erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Zum Morgen hin erreicht der Regen schließlich auch den Südosten des Landes, dann könnte es auch hier stellenweise vorübergehend glatt werden!

Glättegefahr durch gefrierenden Regen bis Mittwochmorgen, stand 23.01.2024 um 18 Uhr - www.uwz.at
Glättegefahr durch gefrierenden Regen bis Mittwochmorgen, Stand 23.01.2024 um 18 Uhr – www.uwz.at

Einsetztender Sturm

Tagsüber frischt dann auf der Rückseite der Warmfront vor allem nördlich der Alpen und am Alpenostrand verbreitet kräftiger bis stürmischer Westwind auf. Vom Bodensee und dem Außerfern bis in den Norden und Osten des Landes sind dabei Spitzenböen von 60 bis 80 km/h einzuplanen. In exponierten Lagen des Wienerwalds, im Wiener Becken und möglicherweise kurzzeitig auch in Wien sind aber schwere Sturmböen bis 100 km/h durchaus in Reichweite.

Prognose der maximalen Windböen am Mittwoch - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Mittwoch – UBIMET

Mit Durchzug der Kaltfront von JOCELYN dreht der Westwind in der zweiten Tageshälfte auf Nordwest. Dann wird es auch in den Südalpen und im Südosten windig. Vor allem in den Föhnlagen vom Lungau bis zum Alpenostrand sowie vom Grazer Bergland über die Fischbacher Alpen bis zum Mittelburgenland sind dann auch Sturmböen bis 80 km/h in Sicht. In exponierten Lagen muss man aber auch in diesem Fall Spitzenböen bis 100 km/h berücksichtigen.

Sturmwarnungen für Mittwoch und Donnerstag, stand 23.01.2024 um 20:20 Uhr - www.uwz.at
Sturmwarnungen für Mittwoch und Donnerstag, stand 23.01.2024 um 20:20 Uhr – www.uwz.at

Regen und Schnee

Am Donnerstag verwellt die aufgezogene Kaltfront genau über Österreich und bleibt für einige Stunden an Ort und Stelle. Dies sorgt für eine Intensivierung der Niederschläge entlang der Nordalpen, mit nennenswerten und vereinzelt möglicherweise auch warnrelevanten Mengen. Schnee fällt dabei im Westen nur ab etwa 1500 m. Im zentralen und östlichen Bergland liegt die Schneefallgrenze deutlich tiefer bei etwa 800-1000 m. In manchen Tälern der östlichen Nordalpen kann es je nach Niederschlagsintensität sogar bis auf 600-700 m runterschneien.

Prognose der Niederschlagsmenge am Donnerstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagsmenge am Donnerstag – UBIMET

Dabei verbleibt vor allem die Osthälfte Österreichs auch am Donnerstag weiterhin in einer straffen Nordwestströmung. Von den Südalpen über den Südosten bis in den Nordosten des Landes sind weiterhin teils stürmische Verhältnisse mit Windböen zwischen 60 und 80 km/h einzuplanen. Primär in exponierten Lagen des südöstlichen Berglands sowie am Alpenostrand sind Spitzenböen bis 90 km/h in Sicht.

Prognose der maximalen Windböen am Donnerstag - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Donnerstag – UBIMET

Am Freitag ist zunächst eine kurzzeitige Beruhigung in Sicht, doch im Tagesverlauf erreicht uns aus Nordwesten bereits das nächste atlantische Frontensystem. Es bringt in den Nordalpen neuerlich Regen und später auch ein wenig Schnee. Vor allem wird es aber im Nordosten des Landes und in den Südalpen neuerlich stürmisch.

Glättegefahr in der Osthälfte Österreichs

Glatteis durch gefrierenden Regen © https://pixabay.com/de/users/Markus60138-17484/

+++ Update Montag 22.01.2024 – 12:00 Uhr +++

Im Laufe des Nachmittags setzt von Nordwesten her allmählich Regen ein, in den Niederungen halten sich zu Beginn noch kalte Luftmassen und somit ist ausgehend vom Mühl- und Waldviertel und dem westlichen Donauraum allmählich mit Glatteis durch gefrierenden Regen zu rechnen. In den späten Abendstunden und in der Nacht auf Dienstag verlagert sich der Schwerpunkt zunächst in den Osten und in inneralpine Täler wie das Salzach-, Enns-, Mur- oder Mürztal. In der zweiten Nachthälfte ist schließlich auch der Süden und Südosten betroffen. Am Dienstag beruhigt sich die Lage aber spätestens am Vormittag rasch, der Niederschlag zieht ab und die Temperaturen steigen mit teils auffrischendem Westwind rasch an.

Warnungen vor Eisregen von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen. © www.uwz.at

+++ Stand Sonntag, 21.01.2024 +++

Viel Sonne in Österreich. @foto-webcam.eu

Noch präsentiert sich der Alpenraum meist ungetrübt sonnig. Jedoch gerät Österreich im Laufe des Montags bereits in den Einflussbereich eines Tiefs mit Kern über dem Nordatlantik.

Bodendruck- und Frontenkarte für Montag 22. Januar 2024, 13 Uhr MEZ (Quelle: UBIMET)

Dabei durchquert eine sogenannte maskierte Kaltfront Mitteleuropa – mit ihr wird es zwar in der Höhe kälter, am Boden jedoch erstmal wärmer. Die lagernde bodennahe Kaltluft wird also in der Osthälfte Österreichs langsam ausgeräumt.  Mit dem einsetzenden Regen besteht jedoch vorübergehend eine erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Erste Vorwarnungen für das bevorstehende Ereignis wurden bereits ausgesprochen. Warnungen der Stufe orange und rot werden noch folgen.

Vorwarnung vor gefrierenden Regen am Montag und Dienstag, Stand 21.01.2024, 12 Uhr @uwz.at

Updates folgen in regelmäßigen Abständen auf https://uwz.at/

Stürmische und unbeständige neue Woche

Sturm Orkan

Bereits in der Nacht zum Montag nähert sich ein kräftiges Tief der Nordsee, damit verschärfen sich die Druckunterschiede und eine starke Südwestströmung stellt sich über Deutschland ein. Sturmböen von 70 bis 90 km/h werden generell im Nordwesten und im Mittelgebirge erwartet, an der Nordseeküste sowie in exponierten Lagen ist mit schweren Sturmböen von 90 bis 110 km/h zu rechnen. In der zweiten Nachthälfte kommt von Westen her schauerartig verstärkter Regen auf. Zudem ist in besonders windgeschützten Lagen lokal noch gefrierender Regen möglich.

Prognose der Windspitzen am Montag © UBIMET

 

Warnungen vor Sturm am Montag, Stand 21.01.2024, 18 Uhr @uwr.de

 

Am Montag lässt der Wind etwas nach, weht aber immer noch stark bis stürmisch, in Küstennähe sowie in höheren Lagen des Mittelgebirges sind weiterhin Sturmböen einzuplanen. Dazu ziehen immer wieder Regenschauer durch, die vor allem im Norden vereinzelt von Blitz und Donner begleitet sein können. Vor allem vom Fichtelgebirge bis nach Niederbayern ist im Tagesverlauf mit gefrierendem Regen zu rechen. Von Südost nach Nordwest erreichen die Temperaturen höchstens 2 bis 11 Grad.

Am Dienstag beruhigt sich das Wetter vorübergehend etwas, nur am Vormittag ziehen bei frischem bis starkem Westwind ein paar Schauer durch. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 und 9 Grad.

Neuerlicher Sturm am Mittwoch

Am Mittwoch verstärken sich die Druckunterschiede wieder. Mit einer Warm- und anschließender Kaltfront ziehen dann im ganzen Land bei starkem bis stürmischen Westwind immer wieder teils kräftige Schauer durch. Besonders am Vormittag sind in der Nordhälfte Sturmböen von 70 bis 90 km/h, an den Küsten und in höheren Lagen schwere Sturmböen zu erwarten. Dazu steigen die Höchstwerte auf 8 bis 14 Grad.

Prognose der Windspitzen am Mittwoch © ECMWF

Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung am Donnerstag zieht am Freitag erneut eine Kaltfront mit teils kräftigen Schauern durch, dabei sind besonders an den Küsten und in höheren Lagen des Mittelgebirges wieder stürmische Böen möglich.

 

Am Wochenende freundlich – in der neuen Woche unbeständig, windig und mild

Winterstimmung @ pixabay.com

Die langgezogene Kaltfront des Tiefs FARIMA mit Kern über Nordeuropa zieht nun langsam nach Südosten ab, der Schneefall in Kärnten und der südwestlichen Steiermark klingt allmählich ab. Am Wochenende setzt sich schließlich das ausgeprägte Hoch CORVIN durch, uns erwartet ruhiges Wetter mit viel Sonnenschein. Somit können auch die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel unter besten Bedingungen über die Bühne gehen.

Bodendruck- und Frontenkarte für Samstag, 20. Januar 2024, 13 Uhr MEZ (Quelle: UBIMET)
Bodendruck- und Frontenkarte für Samstag, 20. Januar 2024, 13 Uhr MEZ (Quelle: UBIMET)

Am Samstag geht es häufig mit mäßigem bis strengem Morgenfrost in den Tag, in prädestinierten Tallagen – etwa im Lungau – sind Tiefstwerte von -20 Grad in Reichweite. Tagsüber scheint die Sonne von einem oft wolkenlosen Himmel, hochnebelartige Restwolken an der Alpennordseite sowie einzelne Nebelfelder in den inneralpinen Tälern und südlichen Becken lösen sich rasch auf. Im Norden und Osten weht bis zum Nachmittag noch lebhafter Wind aus West bis Nordwest und die Höchstwerte liegen zwischen -5 Grad in den inneralpinen Tälern und bis zu +6 Grad am Alpenostrand.

Prognose Temperaturminimum in der Nacht auf Samstag | UBIMET (Klick aufs Bild für größere Ansicht)
Prognose Temperaturminimum in der Nacht auf Samstag | UBIMET (Klick aufs Bild für größere Ansicht)

Der Sonntag verläuft nach einem verbreitet frostigen Start erneut freundlich, allfällige Nebelfelder lösen sich rasch auf. Tagsüber ziehen von West nach Ost aber Wolken durch, welche an der Alpennordseite vorübergehend auch kompakter ausfallen können. Es bleibt aber trocken und am Nachmittag lockert es von Westen her wieder auf. Der Wind dreht auf Südost und weht im Osten mäßig, ansonsten spielt er kaum eine Rolle. Mit -2 bis +7 Grad wird es vor allem in höheren Lagen allmählich eine Spur milder.

In der neuen Woche unbeständig, gebietsweise erneut Eisregen möglich

Zu Wochenbeginn nimmt der Hochdruckeinfluss schließlich ab, an der Alpennordseite dominieren häufig die Wolken und zeitweise fällt Regen. Schnee ist am Dienstag vorübergehend ab etwa 1000 m ein Thema. Im Laufe des Montags und bis in die Nacht auf Dienstag nimmt zudem die Gefahr vor Eisregen erneut zu. Zunächst an der Alpennordseite, besonders vom Innviertel bis ins Nordburgenland – in der Nacht ist dann auch in inneralpinen Täler und im Süden Glatteis möglich. Die Höchstwerte liegen an beiden Tagen meist zwischen 2 und 11 Grad.

Zur Wochenmitte bei stürmischem Westwind frühlingshaft?

Am Mittwoch erreichen nach aktuellem Stand außergewöhnlich milde Luftmassen den Alpenraum, die Temperaturen könnten an der Alpennordseite mit kräftigem bis stürmischem Westwind auf bis zu 16 Grad ansteigen. Die kurzzeitigen Frühlingsgefühle wären aber wohl nur von kurzer Dauer, gegen Abend deutet sich bereits die nächste Kaltfront an. Man darf in jedem Fall gespannt sein, ob sich die aktuellen Modelllösungen bewahrheiten.

Mögliche Höchstwerte am Mittwoch - Modellstand: Freitag | UBIMET (Klick aufs Bild für größere Ansicht)
Mögliche Höchstwerte am Mittwoch – Modellstand: Freitag | UBIMET (Klick aufs Bild für größere Ansicht)

Regional kräftiger Eisregen mit erheblicher Glättegefahr in Mitteleuropa

Mit der Warmfront des Tiefs GERTRUD strömen derzeit milde Luftmassen aus Südwesten nach Mitteleuropa, im Norden lagert hingegen weiterhin Luft arktischen Ursprungs.  Nördlich der Luftmassengrenze schneit es dabei besonders in der Mitte Deutschlands teils kräftig, entlang und südlich davon gleiten die äußerst milden Luftmassen hingegen auf die kalte Luft am Boden auf und somit besteht erhebliche Glättegefahr durch gefrierenden Regen.

Luftmassengrenze über Mitteleuropa - Temperaturen in rund 1500 m Höhe - Modell: ICON
Luftmassengrenze über Mitteleuropa – Temperaturen in rund 1500 m Höhe – Modell: ICON

Aus der Schweiz und aus Deutschland gab es bereits in den vergangenen Stunden hunderte Meldungen von Eispanzern auf Straßen und Autos. Während sich die Lage in der Schweiz nun langsam beruhigt, verschärft sie sich in Deutschland im Laufe des Nachmittags weiter. Regional ist mit großen Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr zu rechnen. Gebietsweise – etwa in Rheinland-Pfalz – sind mehrere Liter pro Quadratmeter bei Minusgraden zu erwarten, so könnten etwa auch Bäume bei großer Eislast zusammenbrechen.

Auch in Österreich zunehmende Glättegefahr

In den kommenden Stunden wird die Glättegefahr auch in Österreich immer mehr zum Thema, besonders vom nördlichen Flachgau und dem Innviertel bis ins Waldviertel ist mit mäßigem gefrierenden Regen zu rechnen.

Warnungen vor gefrierendem Regen am Mittwoch in Deutschland und Österreich - uwr.de + uwz.at
Warnungen vor gefrierendem Regen am Mittwoch in Deutschland und Österreich – uwr.de + uwz.at

In der Nacht auf Donnerstag nimmt die Gefahr auch vom Mostviertel bis ins nördliche Weinviertel und inneralpin vorübergehend zu, besonders im Salzach-, Enns- und Mürztal sowie in Unterkärnten besteht dann erhebliche Glatteisgefahr.

Warnungen und Vorwarnungen für gefrierenden Regen in Österreich am Donnerstag, dem 18.01.2024. Stand: 17.01.2024 um 17:00 Uhr - Updates auf www.uwz.at
Warnungen und Vorwarnungen für gefrierenden Regen in Österreich am Donnerstag, dem 18.01.2024. Stand: 17.01.2024 um 17:00 Uhr – Updates auf www.uwz.at

Inversionswetterlagen und Industrieschnee

Emissions und Industrieschnee. @shutterstock.com/Anatoliy Berislavskiy

Industrieschnee entsteht bei Hochdrucklagen mit tief liegendem Hochnebel oder Nebel durch Emissionen von Wasserdampf und/oder feinen Ruß- und Staubpartikeln vor allem aus größeren Industrieanlagen wie Kraft- oder Heizwerke. Voraussetzung ist eine ausgeprägte Temperaturinversion mit sehr kalter, frostiger Luft in den Niederungen und milder und trockener Luft in mittleren Höhenlagen. Häufig ist Industrieschnee nur auf wenige hundert Meter beschränkt, kann aber im Extremfall in kurzer Zeit eine mehrere Zentimeter dicke Schneeschicht verursachen.

Menschengemacht

Aufgrund des generell höheren Schadstoffausstoßes durch das größere Verkehrsaufkommen und die ausgeprägte Industrie hält sich über Städten oftmals eine drei- bis fünfmal höhere Konzentration an Kondensationskernen, was die Entstehung von Nebel und mitunter auch von Niederschlag begünstigt. Allerdings betrifft dies oft nur kleine Teile oder das nähere Umland der Städte, da sich der Niederschlag auf die windabgewandten Seiten der Industrieanlagen beschränkt. Dieser Schnee ist oft feinkörniger als normaler Schnee, da er aus deutlich geringeren Höhen stammt.

Luftmassengrenze über Deutschland: Zur Wochenmitte Eisregen und teils starker Schneefall

Eisregen und Glatteis - AdobeStock (Archivbild)

Am Mittwoch erreicht die Warmfront des Tiefs GERTRUD den Südwesten Deutschlands, gleichzeitig nähert sich von Norden her eine Kaltfront eines weiteren Skandinavientiefs, damit bildet sich über Deutschland eine Luftmassengrenze aus. Südlich der Warmfront ist verbreitet mit gefrierendem Regen zu rechnen, dabei besteht auf den gefrorenen Böden teils erhebliche Glättegefahr! Nördlich der Luftmassengrenze bleibt es auch in höheren Lagen kalt genug, sodass der Niederschlag meist in Form von mäßigem bis starkem Schneefall auftritt. Am Donnerstag schiebt sich die Kaltfront von Norden her weiter Richtung Süden, bis zum Abend geht der Regen auch im äußersten Südwesten in Schneefall über.

Am Mittwochmorgen zieht von Südwesten her die Warmfront auf.

Glättegefahr am Mittwoch

Bereits in der Nacht auf Mittwoch setzen im Südwesten leichte Niederschläge in Form von Schneefall ein, die sich rasch verstärken und in Regen übergehen. Nachfolgend breiten sich Regen und Schneefall innerhalb der Vormittagsstunden bis zu den Mittelgebirgen nach Norden und Nordosten aus. Durch die negativen Temperaturen in Bodennähe gefriert der teils kräftige Regen verbreitet von Rheinland-Pfalz bis Sachsen südostwärts an. In der gesamten Südhälfte besteht für alle Verkehrsteilnehmer teils erhebliche Glättegefahr! Am Nachmittag und Abend greift von Süden her frischer bis starker Südwestwind nach und nach in tiefere Schicht durch, eine Entschärfung der Situation ist aber eher nur im Südwesten und in höheren Lagen möglich. Die Temperaturen erreichen von Nordost nach Südwest maximal -2 bis +11 Grad.

Das größte Potenzial für Eisregen am Mittwoch herrscht in den rot- und violett eingefärbten Regionen.

Durchziehende Kaltfront am Donnerstag

Am Donnerstag schneit es in der Mitte zunächst teils kräftig, Richtung Süden fällt noch zeitweise Regen mit lokaler Glättebildung. Im Tagesverlauf zieht die Kaltfront und mit ihr der Niederschlagsschwerpunkt weiter Richtung Südwesten, damit geht der Regen auch im Süden nach und nach in Schneefall über. Der teils kräftige Südwestwind dreht mit Durchgang der Front auf Nordwest, zuvor steigen die Temperaturen im Süden nochmals auf +1 bis +8 Grad. In der Mitte bleibt es mit -4 bis 0 Grad durchwegs frostig. Im Norden scheint oft schon von Beginn an die Sonne, damit steigen die Höchstwerte auf +1 bis +3 Grad.

Am Donnerstagmorgen schiebt sich die Kaltfront Richtung Südwesten.

In der Mitte teils große Neuschneemengen

Die größten Neuschneemengen sind in der Mitte knapp nördlich der Luftmassengrenze, die sich entlang einer Linie von der Eifel über Thüringen bis Oberlausitz erstreckt, ab Mittwochvormittag zu erwarten. Dort fällt der Niederschlag durchwegs als Schnee und lässt erst ab Donnerstagnachmittag nach. Bis Donnerstagabend ist vor allem in der Mitte mit einer dicken Schneedecke von 10 bis 20 cm zu rechnen. Entlang der Luftmassengrenze sind auch mehr als 20 cm, knapp nördlich der Eifel sind sogar bis zu 30 cm Neuschnee möglich. Im Nordwesten bildet sich hingegen abgesehen von der Nordseeküste meist keine Schneedecke aus.

Neuschneeprognose am Mittwoch und Donnerstag. © UBIMET

 

Wochenausblick: Wechselhaftes Winterwetter, am Mittwoch Föhn und Eisregen

Wetterhahn

Zu Wochenbeginn lässt der Hochdruckeinfluss langsam nach und im Einflussbereich einer kühlen Nordwestströmung machen sich an der Alpennordseite die Ausläufer eines Tiefs über dem Baltikum bemerkbar. Zur Wochenmitte stellt sich die Wetterlage vorübergehend um: Ein Tief über dem Ostatlantik namens Gertrud führt am Mittwoch und Donnerstag milde Luft nach Mitteleuropa und in den Alpen wird es leicht föhnig. Der Donnerstag wird der mildeste Tag der Woche, nachfolgend zieht eine Kaltfront durch und am Wochenende breitet sich ein Hochdruckgebiet aus.

Zur Wochenmitte ziehen aus Südwesten milde Luftmassen auf.

Zu Wochenbeginn im Süden oft sonnig

Am Montag überwiegen an der Alpennordseite die Wolken und im Mühlviertel sowie entlang der Nordalpen schneit es immer wieder leicht. Am Abend ziehen auch im Norden ein paar Schneeschauer durch. Im Osten und Süden bleibt es dagegen trocken und zumindest zeitweise sonnig. Der Wind weht im Donauraum und im Osten lebhaft bis kräftig aus West und die Temperaturen erreichen -2 bis +6 Grad. Der Dienstag beginnt an der Alpennordseite bewölkt, bis auf ein paar Flocken im Norden bleibt es aber trocken. Im Süden und Osten gibt es einige Sonnenstunden, aber auch in Vorarlberg und Tirol lockert es auf. Der anfangs kräftige, am Alpenostrand in Böen auch stürmische Westwind lässt ab Mittag nach und die Temperaturen erreichen -3 bis +5 Grad.

Prognose der Windspitzen von Montag auf Dienstag.

Zur Wochenmitte Glättegefahr und Föhn

Am Mittwoch zeigt sich vom Salzkammergut ostwärts ab und zu die Sonne, meist überwiegen aber die Wolken. Am Bodensee beginnt es in den Morgenstunden leicht zu regnen, Richtung Böhmerwald fallen am Vormittag vorübergehend ein paar Flocken. Von Westen her steigt die Schneefallgrenze aber rasch auf 1500 m an. Vor allem in Teilen Oberösterreichs kündigt sich am Mittwochabend erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen an. Im östlichen Flachland kommt lebhafter Südostwind auf, im Bergland wird es föhnig. Die Temperaturen steigen auf -1 bis +8 Grad an mit den höchsten Werten in Vorarlberg.

Das größte Potential für Eisregen am Mittwoch herrscht in den rot- und violett eingefärbten Regionen.

Der Donnerstag startet vereinzelt mit Regenschauern, besonders an der föhnigen Alpennordseite aber auch sonnig aufgelockert. Tagsüber zeigt sich vor allem im Osten und Südosten ab und zu die Sonne, an der Alpennordseite breitet sich ab dem späten Nachmittag mit einer Kaltfront von Nordwesten her aber Regen aus. In der Nacht schneit es nach und nach wieder bis in tiefe Lagen. Mit der Front frischt kräftiger Nordwestwind auf, zuvor wird es mit 4 bis 13 Grad vor allem im Südosten vorübergehend sehr mild.

Prognose der Höchstwerte am Donnerstag.

Hochdruckeinfluss am Wochenende

In der Nacht auf Freitag zieht die Kaltfront über das ganze Land hinweg. In den Alpen fällt etwas Neuschnee, die Mengen halten sich aber in Grenzen. Am Wochenende breitet sich dann ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa aus, somit stellt sich frostiges, aber oft sonniges Winterwetter ein. Auch beim jährlichen Hahnenkammrennen in Kitzbühel kann man sich also auf günstige Wetterbedingungen freuen: Besonders bei der zweiten Abfahrt am Samstag kündigt sich sonniges Winterwetter an.

Temperaturtrend für Wien.

Ab welcher Eisdicke kann man Eislaufen?

Zugefrorener See @ b_hanakam on VisualHunt / CC BY-NC-SA

Üblicherweise nimmt die Dichte von Stoffen mit abnehmender Temperatur zu, weshalb sich beispielsweise die kühlste Luft bei einer ruhigen Hochdrucklage im Winter immer am Boden eines Tals ansammelt. Es gibt jedoch ein paar Stoffe, darunter Wasser, die ein gegenteiliges, anomales Verhalten zeigen. So rücken die Moleküle des Wassers bei einer Temperatur von +4 Grad besonders nah zusammen und erreichen die maximale Dichte. Bei Temperaturen unter 4 Grad nimmt die Dichte des Wassers wieder etwas ab.

Der Weissensee in Kärnten. © https://weissensee4.it-wms.com/

Die 4-Grad-Marke

Durch die Dichteanomalie des Wassers kühlt ein stehendes Gewässer im Laufe des Herbstes gänzlich auf 4 Grad ab, bevor sich das Wasser an der Oberfläche weiter in Richtung Gefrierpunkt abkühlen kann. Im Winter kommt es somit immer an der Oberfläche eines Gewässers zur Eisbildung, während am Seeboden eine 4 Grad „warme“ Schicht erhalten bleibt. Diese Eigenschaft des Wassers ist überlebenswichtig für die dortige Tier- und Pflanzenwelt.

Der Reifinger See im Chiemgau. © https://www.terra-hd.de/grassau4/

Freigabe

Die Freigabe einer Eisfläche erfolgt meist durch lokale Vereine. In der Regel wird aber nicht ein ganzer See freigegeben, sondern immer nur bestimmte, gekennzeichnete Bereiche, da die Eisdicke besonders im Uferbereich oder in der Nähe von Zuflüssen meist ungleichmäßig ist. Wer sich auf das glatte Parkett bewegt, sollte sich der damit verbundenen Gefahren aber bewusst sein! In der Regel soll das Eis eines stehendes Gewässers mindestens 8 cm dick sein, um es gefahrlos betreten zu können:

  • 5 cm: einzelne Personen
  • 8 cm: mehrere Personen
  • 12 cm: Schlittengespanne
  • 18 cm: Autos

Gefrorene Flüsse bzw. Fließgewässer sind viel gefährlicher als stehende Gewässer, diese sollte man also generell nicht betreten.

Der Ritzensee in Saalfelden. https://www.foto-webcam.eu/webcam/saalfelden/

Bisher wenige zugefrorene Seen

Der Winter 2023/24 war bislang recht mild, somit was es vielerorts nicht kalt genug für zugefrorene Seen. Lediglich in windgeschützten Tal- und Beckenlagen, wo es häufig zu starken Temperaturinversionen kam, sind ein paar wenige Seen tragfähig. In Österreich betrifft dies den Weissensee in Oberkärnten, sonst sind nur vereinzelt sehr kleine Seen tragfähig. Die meisten Seen sind aber noch nicht freigegeben, anbei eine Übersicht für Unterkärnten: www.evw.at

Der Frauenwieserteich im Waldviertel. © http://wetter-hausruckviertel.at/
Kaum Eis am Hintersee im Berchtesgadener Land. © https://www.terra-hd.de/hintersee/

Reif, Raureif und Raueis

Frost

Ein häufiges Phänomen bei stabilen Hochdruckwetterlagen mit klaren Nächten im Winterhalbjahr ist der Reif. Während er im Flachland meist tagsüber wieder sublimiert, kann er sich in schattigen Tallagen über mehrere Tage hinweg halten: Der Reifansatz wird nämlich Nacht für Nacht etwas mächtiger. In extrem feuchten und schattigen Lagen, etwa entlang von Bächen und Flüssen, können die Reifkristalle mehrere Zentimeter groß werden. Besonders in West-Ost ausgerichteten Tälern kann man den starken Kontrast zwischen grünen, sonnigen Südhängen und reifig-weißen, schattigen Nordhängen bzw. Talböden beobachten.

Raureif
Raureif und Nebel in der Buckligen Welt. © www.foto-webcam.eu

Entstehung von Reif

Die Luft kann je nach Temperatur nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann sie fassen. Kommt die Luft jedoch in Kontakt mit kalten Oberflächen, dessen Temperatur kälter als der eigene Taupunkt ist, kühlt sie sich ab und kann den gespeicherten Wasserdampf nicht mehr halten (siehe auch Taupunkt). Der Wasserdampf wächst bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts in Form von Eiskristallen typischerweise an Grashalmen oder Autos an. Dabei handelt es sich um Eisablagerungen in Form von Schuppen, Nadeln oder Federn. Dieser Prozess, bei dem der Wasserdampf der Luft in den festen Zustand übergeht, nennt man Resublimation.

Raureif

Raureif ist ein fester Niederschlag, der bei hoher Luftfeuchtigkeit, wenig Wind und kalten Temperaturen unter etwa -8 Grad an freistehenden Gegenständen wie etwa Bäume oder Zäune durch Resublimation entsteht (oft innerhalb einer Wolke bzw. bei Nebel). Er besteht meist aus dünnen, an Gegenständen nur locker haftenden und zerbrechlichen Eisnadeln oder -schuppen.

Raureif
Raureif im Wienerwald am 2.12.2020. © N. Zimmermann

Raueis

Raueis bzw. Raufrost entsteht meist bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt und erhöhten Windgeschwindigkeiten, wenn unterkühlte Nebel- oder Wolkentropfen auf freistehende Gegenstände treffen. Raueis wächst entgegen der Windrichtung und ist relativ fest. Durch Lufteinschlüsse erscheint es milchig weiß.


Klareis

Eine weiter Form der Frostablagerung ist das Klareis. Es handelt sich um eine glatte, kompakte und durchsichtige Eisablagerung mit einer unregelmäßigen Oberfläche. Klareis entsteht bei Temperaturwerten zwischen 0 und -3 Grad durch langsames Anfrieren von unterkühlten Nebeltröpfchen an Gegenständen und kann zu schweren Eislasten anwachsen.

Klareis im Wienerwald am 19.12.2020. ©: M. Beisenherz

Titelbild © AdobeStock

2023 global wärmstes Jahr der Messgeschichte

Seit 1850 gibt es globale systematische Temperaturmessungen, 2023 ist dabei das neue wärmste Jahr der Messgeschichte. Die globale Durchschnittstemperatur lag im Vorjahr bei exakt 14,98 Grad, das bisherige Rekordjahr 2016 (Durchschnittstemperatur 14,81 Grad) wurde dabei um 0,17 Grad übertroffen.

Die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittel von 1991-2020 belief sich auf 0,6 Grad, gegenüber dem noch vom Klimawandel weitgehend unbeeinflussten vorindustriellen Mittel sogar auf fast 1,5 Grad.

Auf der nachfolgenden Karte sieht man die globale Verteilung der Anomalien 2023. Nahezu auf dem gesamten Globus war es zu warm, die markantesten Abweichungen von mehr als +2 Grad gegenüber dem Mittel von 1991-2020 ergaben sich über dem Norden Kanadas und Russlands. Auch rund um die Antarktis gab es recht große Anomalien. Das stützt einmal mehr die Tatsache, dass sich die Polarregionen schneller und stärker erwärmen als der Rest der Erde.

Temperaturabweichungen 2023 gegenüber dem langjährigen Mittel von 1991-2020.
Quelle: climate.copernicus.eu

Auf nachfolgender Grafik sieht man recht die Anomalien der einzelnen Jahre seit 1967 inkl. dem neuen Spitzenreiter 2023. Der Trend zu einem immer wärmeren Klima ist unverkennbar, ebenso in der Grafik links. Sie zeigt die Entwicklung seit 1850, auch hier ist der neue Peak 2023 gut zu sehen.

Temperaturabweichungen seit 1850 gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter (1850-1900)
Quelle: climate.copernicus.eu

Was 2023 markant war: Alle (!) Monate von Juni bis Dezember waren die jeweils wärmsten der Messgeschichte. Jänner bis Mai waren zwar nicht rekordwarm, aber doch unter den Top 10 angesiedelt. Dies ist gut in der nächsten Grafik zu sehen:

Temperaturabweichungen auf Monatsbasis 2023.
Quelle: climate.copernicus.eu

2023 war zudem das erste Jahr der Messgeschichte, in dem jeder einzelne Tag global gesehen um mindestens 1 Grad zu warm ausfiel. Fast 50% der Tage hatten sogar eine Abweichung von mehr als 1,5 Grad (entspricht den Zielen der Pariser Klimavereinbarung). Im November wurden sogar erstmals zwei Tage registriert, die eine Anomalie von mehr als 2 Grad hatten. Das gab es in den 173 Jahren zuvor kein einziges Mal!

Temperaturabweichung auf Tagesbasis im Jahr 2023.
Quelle: climate.copernicus.eu

Hauptverantwortlich für diese deutlich zu hohen Temperaturen hatte einmal mehr der ungebremste Ausstoß von Treibhausgasen. Nachfolgend sieht man links die Entwicklung der CO₂-Konzentrationen der vergangenen 20 Jahre. In diesem Zeitraum hat sie sich von 375pp auf 419ppm um 12% erhöht – ein neuer Rekord wurde auch hier 2023 erreicht. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem zweiten wichtigen Treibhausgas Methan (in Bild rechts): auch hier waren die Konzentrationen noch nie so hoch wie 2023.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen in den vergangenen 20 Jahren.
Quelle: climate.copernicus.eu

Doch auch das beginnende El-Nino-Event hatte 2023 einen großen Einfluss auf die neuerlich höchsten gemessenen globalen Durchschnittstemperaturen.

Extremer Frost in Skandinavien, Seerauch in Oslo

Im Norden Europas wurde in den vergangenen Tagen vom Höhepunkt der Kältewelle heimgesucht. In Finnland wurden in Enontekiö am Mittwoch -44,3 Grad gemessen, was der niedrigsten Temperatur entspricht, die in diesem Jahrhundert in Skandinavien gemessen wurde (genau genommen seit dem Jahre 1999). An einer Straßenwetterstation in der Umgebung wurden sogar -46,5 Grad gemessen. In der kommenden Woche wird es zumindest vorübergehend deutlich milder.


Auch in den Nachbarländern war es aber extrem kalt, etwa in Norwegen wurden in Kauteokeino -43,5 Grad gemessen und in Schweden in Naimakka -43,8 Grad. Es handelt sich dabei aber nicht um Landesrekorde, so wurden im vergangenen Jahrhundert in Nordschweden auch schon Temperaturen knapp unter -50 Grad verzeichnet (zuletzt wurden im Jänner 1999 in Karesuando -49 Grad erreicht). Aufgrund der anhaltenden Kälte ist auch der nördliche Bottnische Meerbusen bereits komplett gefroren. Zuletzt mehr Eis zu dieser Jahreszeit gab es hier im Jahre 2011.

Nahe Oslo -30 Grad

In Bjørnholt, etwa 15 km nördlich von Oslo, wurde in der Nacht auf den 6.1. ein Tiefstwert von -31,1 Grad verzeichnet, was einem neuen Stationsrekord entspricht. In Oslo selbst war es eine Spur weniger frostig, dennoch wurden etwa in Oslo-Blinden -23,1 Grad erreicht, was der tiefsten Temperatur seit Januar 1987 entspricht, als -23,2 erreicht wurden. Noch kälter war es hier im Februar 1966 und 1985 mit -24,9 Grad und im Februar 1941 mit -26 Grad.

Meerrauch
Meerrauch in Oslo. © oslohavn.no

Meerrauch in Oslo

Über dem vergleichsweise milden Wasser der Nordsee kam es in Oslo zu intensivem Seerauch bzw. in diesem Fall Meerrauch. Es handelt sich dabei um Verdunstungsnebel: Er entsteht, wenn sehr kalte Luft über relativ warmes Wasser fließt. Infolge des starken Taupunktgefälles zwischen der Wasseroberfläche und der kalten Luft setzt dann Verdunstung ein. In der wassernahen Luftschicht kommt es zur Übersättigung und zur Bildung von Nebeltröpfchen, die aber in der sehr trockenen Kaltluft rasch wieder verdunsten. So entsteht der Eindruck einer rauchenden Wasseroberfläche.


Kälte und Klimawandel

Auch im Zuge des Klimawandels kommt es noch zu ausgeprägten Kältewellen, sie werden aber seltener. Tatsächlich stellt Skandinavien in diesem Winter auf der Nordhalbkugel die einzige Region mit unterdurchschnittlichen Temperaturen dar, überall sonst war es zu mild. Beispielsweise haben Kanada und der Norden der USA den wärmsten Dezember seit Messbeginn gerade erst hinter sich.

Temperaturanomalien im Oktober und November. © ERA5/climatereanalyzer.org

Auch in Lappland sind starke Fröste in den letzten Jahrzehnten deutlich seltener gewordeb. Beispielsweise wurden in Sodankylä im 20. Jahrhundert durchschnittlich jeden zweiten Winter -40 Grad beobachtet, im 21. Jahrhundert jedoch nur einmal.

Auch in Zeiten des Klimawandels treten Kälterekorde auf, im Gegensatz zu Hitzerekorden werden sie aber deutlich seltener. © www.deutschesklimaportal.de

Wintercomeback am Wochenende mit Schnee und Frost

Schneefall, Quelle: pixabay.com

Der Dezember reihte sich auf Rang 15 der wärmsten aller Zeiten ein, auch die ersten Jännertage geizen mit winterlichen Temperaturen. Am Mittwoch zum Beispiel gingen sich am Alpenostrand lokal bis zu +16 Grad aus. Das viel zu milde Winterwetter hat aber ein klares Ablaufdatum, man könnte auch sagen, der Winter besinnt sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe! Am Samstag erreicht nämlich ein Tiefdruckgebiet Mitteleuropa, zugleich strömt aus Nord- und Nordosteuropa immer kältere Luft in den Alpenraum. Im Zusammenspiel mit einem weiteren Tief über dem Mittelmeer, das die nötige Feuchtigkeit bereitstellt, stellen sich am Wochenende nach und nach in weiten Teilen des Landes winterliche Bedingungen ein.

Tief CHARLOTTE über dem zentralen Mittelmeer führt feuchte Luft zum Alpenraum.

Mittelmeertief trifft auf Kaltluft

Ein Mittelmeertief namens CHARLOTTE führt am Wochenende feuchte Luft ins Land. Die Niederschlagsmengen fallen aufgrund der vergleichsweise entfernt gelegenen Zugbahn des Tiefs zwar nicht extrem aus (es handelt sich nicht um ein klassisches Adriatief), dennoch wird es mit dem Einsickern von kontinentaler Kaltluft verbreitet winterlich.

Animation der Temperaturwerte in rund 1500 m Höhe von Donnerstag bis Sonntag. Die mildere Luft im Alpenraum (gelb/orange) wird von einer deutlich kälteren Luftmasse (blau/violett) ersetzt
Animation der Temperaturwerte in rund 1500 m Höhe von Donnerstag bis Sonntag. Die mildere Luft im Alpenraum (gelb/orange) wird von einer deutlich kälteren Luftmasse (blau/violett) ersetzt

Am Samstag regnet und schneit es im ganzen Land mit leichter bis mäßiger Intensität. Die Schneefallgrenze liegt anfangs zwischen 700 und 1200 m und sinkt in den Nordalpen im Laufe des Tages langsam gegen 500 m ab. Im Süden und Südosten liegt die Schneefallgrenze noch in 1000 bis 1200 m Höhe. In der Nacht auf Sonntag sinkt die Schneefallgrenze an der Alpennordseite immer öfter bis in tiefe Lagen ab.

In Wien geht der Regen (grün) am Sonntagmorgen in Schnee (blau/pink) über.

Am Sonntag schneit es an der Alpennordseite und im Nordosten mit leichter bis mäßiger Intensität verbreitet, im Süden und Südosten fällt anfangs noch Regen bzw. vereinzelt im äußersten Osten auch gefrierender Regen. Tagsüber sinkt die Schneefallgrenze auch im Süden langsam in tiefe Lagen ab, der Schneefall klingt hier aber rasch ab. Vom Außerfern bis zum Wienerwald sowie im Waldviertel schneit es hingegen weiter mit meist leichter Intensität, wobei der Schneefall immer pulvriger wird. Zu Wochenbeginn fallen vor allem im Norden noch ein paar Schneeflocken, sonst bleibt es bereits weitgehend trocken.

Auf den Bergen 20 bis 40 cm

In weiten Teilen des Landes bildet sich am Sonntag eine mehr oder weniger geschlossene Schneedecke. Ausnahme sind allerdings die Niederungen in Kärnten, der südlichen Steiermark und teils auch das Südburgenland, wo es zu lange zu mild ist und der Niederschlag am Sonntag bald wieder abklingt. Dort bleibt es also streckenweise grün. Ansonsten sind im Donauraum und im Osten meist um 5 cm Neuschnee zu erwarten, auch in Wien kündigen sich von Ost nach West zwischen knapp 5 und 10 cm im Wienerwald an. Generell mehr Schnee mit meist 15 bis 25 cm fällt im Oberen Waldviertel und in den Nordalpen oberhalb von etwa 800 Metern. Auf den Bergen fallen recht verbreitet 20 bis 40 cm Neuschnee.

Neuschneeprognose für das Wochenende (in Flachland fällt erst am Sonntag Schnee). Zum Vergrößern auf das Bild klicken. © UBIMET

Am Sonntag frischt im Osten zudem lebhafter bis kräftiger Nordwind auf, wobei besonders von den Fischbacher Alpen bis zum Günser Gebirge auch stürmische Böen zu erwarten sind. In exponierten Lagen der Oberen Waldviertels, des Wienerwalds und der Semmering-Wechsel-Gebiets kann es zu leichten Schneeverwehungen kommen.

Ausblick: Eiskalt, aber kein Neuschnee mehr

In der neuen Woche geht es sehr kalt weiter, auch tagsüber bleiben die Temperaturen meist unterhalb des Gefrierpunkts. Besonders die teils sternenklaren Nächte auf Dienstag und Mittwoch bringen dann weiten Teilen des Landes strengen Frost. In den Landeshauptstädten werden die Tiefstwerte zwischen -6 (Wien-City und Klagenfurt) und -12 Grad (Salzburg) liegen. In den klassischen Kältepolen (Freiwald, Lungau, Aichfeld) zeichnen sich lokal auch Temperaturen zwischen -15 und -20 Grad ab.

Ausblick auf die Tiefstwerte in der Nacht auf Mittwoch (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

In der zweiten Wochenhälfte schwächt sich der Frost ab und die Temperaturen kommen tagsüber wieder immer öfter ins Plus. Neuschnee ist in der neuen Woche aber kein Thema mehr.

Wettertendenz der Temperatur (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für Bregenz für die kommenden 10 Tage
Wettertendenz der Temperatur (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für Bregenz für die kommenden 10 Tage
Wettertendenz der Temperatur (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für Wien für die kommenden 10 Tage
Wettertendenz der Temperatur (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für Wien für die kommenden 10 Tage

Hintergrundwissen: Eistage

Eistage gehören in Österreich zum Jänner wie Sommertage zum Juli, sind also völlig normal. Wir Meteorologen sprechen von einem Eistag, wenn die Temperaturen den ganzen Tag (und auch in der Nacht) unterhalb des Gefrierpunkts verharrt. Im langjährigen Mittel gibt es in den Landeshauptstädten im Jänner zwischen 5 Eistagen in Innsbruck und 12 in Klagenfurt, rund 6 bis 8 Eistage gibt es im Jänner je nach Bezirk in der Bundeshauptstadt. Bis dato waren Eistage in ebendiensen Landeshauptstädten eher noch Mangelware, im gesamten bisherigen Winter kommt St. Pölten mit drei Tagen samt Dauerfrost noch auf die meisten. Bregenz wartet indes noch immer auf seinen ersten Eistag.

Langzeitstatistik der Eistage (Tageshöchstwert unter 0 Grad) im Winter in Innsbruck
Langzeitstatistik der Eistage (Tageshöchstwert unter 0 Grad) im Winter in Innsbruck

Bis Samstag Schnee und Glätte von Hamburg bis Berlin

Hamburg mit Schneefall - visualhunt.com

Wer im Norden Deutschlands angesiedelt ist, hat es vermutlich schon bemerkt: Eine deutlich kältere Luftmasse hat in den letzten Stunden aus Nordosteuropa auch die Bundesrepublik erreicht. Bereits in der kommenden Nacht sorgt die eingeflossene Kaltluft im Zusammenspiel mit dem aus Westen aufziehenden Tief BRIGITTA für langsam einsetzten Schneefall etwa nordöstlich einer Linie Bremen – Hannover – Magdeburg.

Animation der 3-stündigen Niederschlagsart (grün/gelb = Regen, rosa/violett = Schneeregen oder gefr. Regen, hellblau/blau = Schnee) in Deutschland von Freitagmorgen bis Samstagnacht - ECMWF IFS Modell
Animation der 3-stündigen Niederschlagsart (grün/gelb = Regen, rosa/violett = Schneeregen oder gefr. Regen, hellblau/blau = Schnee) in Deutschland von Freitagmorgen bis Samstagnacht – ECMWF IFS Modell

Neuschnee im nördlichen Flachland

Bis Samstagmittag schneit es dann vor allem von der Elbebucht über Hamburg bis nach Mecklenburg oft mäßig. Hier sind dabei oft um 10 cm Neuschnee in Sicht. Eine dünne Schneedecke (2-5 cm, lokal etwas mehr) sollte sich aber bis dahin generell in einem breiten Streifen von der Nordsee bis nach Nordbrandenburg ausgehen.

Prognostizierte Neuschneemenge in 24 Stunden bis Samstagvormittag - UBIMET
Prognostizierte Neuschneemenge in 24 Stunden bis Samstagvormittag – UBIMET

Gebietsweise erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen

Am Südrand der Luftmassengrenze geht der Schneefall im Laufe des Freitags zeitweise in Regen oder Schneeregen über. Doch die kalte Luft bodennah bleibt hier unangetastet. Damit steigt die Gefahr von Glätte durch gefrierenden Regen oder Schneeregen in einem schmalen Streifen von der Nordsee über den Norden Sachsen-Anhalts bis nach Berlin vor allem in der zweiten Tageshälfte am Freitag an. In diesem Streifen fallen natürlich auch die Neuschneemengen entsprechend geringer aus.

Prognose der Glättegefahr durch gefrierenden Regen von Freitagmittag bis Freitagnacht (orange = mäßig, rot = erheblich, violett = extrem) - DWD ICON Modell
Prognose der Glättegefahr durch gefrierenden Regen von Freitagmittag bis Freitagnacht (orange = mäßig, rot = erheblich, violett = extrem) – DWD ICON Modell

Die neue Woche beginnt klirrend kalt

Ab dem Samstagnachmittag verlagert sich der Schwerpunkt des Schneefalls in Richtung Alpen, hier mit ergiebigen Neuschneemengen in Sicht bis Sonntag. Im Rest des Landes trocknet es ab Sonntag hingegen meistens ab. Die Temperaturen bleiben aber zumindest in der ersten Hälfte der neuen Woche auf einem tiefwinterlichen Niveau. Bei nahezu landesweitem Dauerfrost sind oft die -10 Grad in Reichweite, stellenweise – primär wo frisch gefallener Schnee reichlich vorhanden ist – sind aber auch Tiefstwerte zwischen -15 und -20 Grad möglich.

Tief Dietmar bringt kräftigen Regen, Gefahr von Hochwasser nimmt erneut zu

Die Hochwasserlage bleibt derzeit vor allem in Teilen Niedersachsens angespannt, während sich die Lage in der Mitte und im Süden über den Jahreswechsel entspannt hat. In den kommenden Tagen kommen aber neuerlich teils große Regenmengen zusammen, damit nimmt die Hochwassergefahr ausgehend von den Mittelgebirgen erneut zu.

Die aktuelle Hochwasserlage. © https://www.hochwasserzentralen.de/

Kräftiger Regen am Dienstag

Reger Tiefdruckeinfluss über Nordeuropa sorgt in den kommenden Tagen für eine feuchtmilde Westströmung in Mitteleuropa. Ein Tief namens „Dietmar“ zieht am Dienstag vom Atlantik zur Nordsee, weshalb es in einigen Regionen Deutschlands zeitweise kräftig regnet. Bereits in der Nacht zum Dienstag setzt von Rheinland-Pfalz bis Niedersachsen verbreitet Regen ein, der am Dienstag weite Teile des Landes erfasst. Besonders im Nordwesten und in der Mitte regnet es zeitweise kräftig mit nur vorübergehenden Unterbrechungen. Dazu frischt zunächst im Südwesten bzw. am Abend dann auch im Nordwesten und in der Mitte starker Südwestwind mit stürmischen Böen auf. In exponierten Lagen wie in der Eifel muss man mit Sturmböen rechnen, in Ostfriesland sind in der Nacht auch schwere Sturmböen zu erwarten.

48h-Niederschlagsprognose vom ICON-Modell.:

In der Nacht zum Mittwoch zieht das Niederschlagsgebiet langsam nach Nordosten ab, im Bereich der Mittelgebirge regnet es aber weiter. Auch am Mittwoch und Donnerstag ziehen aus Westen zahlreiche Schauer durch, welche sich in den Mittelgebirgen weiterhin stauen und für größere Regenmengen sorgen. Abseits der Mittelgebirge fallen die Mengen meist nur noch gering aus.

Lokal 100 l/m²

In Summe kommen bis inklusive Donnerstag in den Staulagen der Mittelgebirge (Schwarzwald, Sauerland, Rhön, Thüringer Wald, Fichtelgebirge, Bayerischer Wald) 40 bis 80, punktuell auch bis zu 100 mm Regen zusammen. In tiefen Lagen fallen regional 20 bis 40 mm. Da die Böden vielerorts schon gesättigt sind, nimmt die Hochwassergefahr ausgehend von den Mittelgebirgen neuerlich zu. Deutlich geringer bleiben die Niederschlagsmengen nur im Osten und Südosten.

Am Freitag setzt sich das wechselhafte Wetter mit zeitweiligem Regen fort, die Unsicherheiten sind aber noch erhöht. Flächendeckender und ergiebiger Regen ist aber nicht in Sicht. Am kommenden Wochenende stellt sich die Wetterlage um und aus Norden gelangt kalte, der Jahreszeit entsprechende Luft nach Deutschland.

Regen- und Sturmwarnungen für den Dienstag (weitere Warnungen werden am Montagabend ausgegeben). © www.uwr.de
Bereits in der Weihnachtswoche gab es regional ergiebige Niederschlagsmengen, entsprechend sind die Böden vielerorts schon gesättigt.

2023 wärmstes Jahr seit Messbeginn, Dezember 2 Grad wärmer als üblich

Global ist das Jahr 2023 das bislang wärmste der Messgeschichte und liegt nur knapp unter der 1,5-Grad-Marke des Pariser Klimaabkommens. Auch in Österreich schließt das Jahr 2023 mit einer Abweichung von +1,2 Grad gleichauf mit 2018 als das bislang wärmste der hiesigen Messgeschichte ab. An einigen Stationen liegt 2023 sogar allein auf Platz 1, wie etwa in Bregenz, Kremsmünster, Kufstein, Salzburg, St. Pölten und Wien.

Die langjährige Messreihe in Wien im Vergleich zum aktuellen Mittel von 1991 bis 2020.

Auf den Bergen war es das drittwärmste Jahr, die Messreihe geht hier bis 1851 zurück. Am Hohen Sonnblick liegt das Jahr 2022 gleichauf mit 2020 auf Platz 1.

Am Hohen Sonnblick war es das drittwärmste Jahr seit Messbeginn.

Wenn man sich den Verlauf im Detail anschaut, fällt einem sofort das Ungleichgewicht zwischen Wärme- und Kälterekorden auf. Etwa in Bregenz gab es heuer bei den Tiefstwerten einen einzigen Tag mit einem Kälterekord und ganze 15 Tage mit einem Wärmerekord.

Die täglichen Temperaturabweichungen zum Mittel 1991-2020 im Jahr 2023 in Wien.
Anzahl der Hitzetage pro Jahr in Wien.

Milder Dezember

Von den vergangenen 12 Monaten waren zwei rekordwarm (September und Oktober) und drei weitere unter den zehn wärmsten seit Messbeginn (Jänner, Juni und Juli). Mit dem April war nur ein Monat deutlich kühler als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020, wobei der April im Vergleich zum älteren, noch kühleren Klimamittel von 1961 bis 1990 sogar relativ unauffällig war. Auch der Dezember war österreichweit betrachtet sehr mild mit einer Abweichung von rund 2 Grad, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen haben wir von Oberösterreich bis ins Wiener Becken und auf den Bergen gemessen. Deutlich geringer fallen die Abweichungen in den südlichen Becken und der Mur-Mürz-Furche aus, da es hier häufiger Inversionswetterlagen gab.

Temperaturabweichungen im Dezember 2023. © UBIMET

Kalter Start, dann nur noch Wärme

Der Dezember hat heuer kalt und winterlich begonnen, so gab es am 2. an der Alpennordseite und in den Alpen verbreitet kräftigen Schneefall. Selbst in Wien wurde mit bis zu 21 cm die größte Schneehöhe seit Februar 2013 gemessen. Neben massiven Einschränkungen im Verkehr kam es auch zu Schneebruch, wobei hier besonders stark die Steiermark betroffen war: Etwa im Murtal kam es zu einem großräumigen Zusammenbruch des Strom- und Mobilfunknetzes. Am 4. folgte die bislang kälteste Nacht des Winters, als die Temperatur im Waldviertler Freiwald auf bis zu -25,4 Grad sank. Nach der ersten Monatsdekade geriet Mitteleuropa jedoch unter den Einfluss einer milden Westströmung mit Temperaturen über dem jahreszeitlichen Mittel. Besonders mild war es rund um den Christtag, als etwa in Wiener Neustadt und Eisenstadt neue Weihnachtsrekorde aufgestellt wurden. Der mildeste Tag des Monats war der Stefanitag mit bis zu 19 Grad in Kroisegg.

Höchste Temperaturen
  • 19,0 Grad Kroisegg (B, 26.)
  • 18,6 Grad Wiener Neustadt (NÖ, 25.)
  • 18,3 Grad Berndorf (NÖ, 25.)
  • 17,8 Grad Weyer (OÖ, 25.)
  • 17,7 Grad Eisenstadt (B, 25.)
Tiefste Temperaturen
  • -25,4 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 4.)
  • -24,2 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 4.)
  • -21,2 Grad Summerau (OÖ, 4.)
  • -20,9 Grad Radstadt (S, 4.)
  • -20,7 Grad Horn (NÖ, 4.)

Schwerer Sturm im Norden

Kurz vor Weihnachten geriet der Alpenraum unter den Einfluss eines Sturmtiefs namens Zoltan. Bereits mit Durchzug der Kaltfront des Tiefs kam es am Abend des 21. mit Durchzug von Gewittern zu teils schweren Sturmböen in Oberösterreich und im Flachgau. In der Nacht vom 22. auf den 23. kam im Norden neuerlich stürmischer Westwind auf: Örtlich gab es neue Monatsrekorde, wie beispielsweise in Mariazell, Weyer, Micheldorf, Aigen im Ennstal und Enns. Auf den Bergen wurden Böen teils über 200 km/h gemessen, zudem gab es besonders im östlichen Berg- und Hügelland ergiebige Regen- und Schneemengen. Allein in Ober- und Niederösterreich sowie in der Obersteiermark gab es tausende Feuerwehreinsätze. Hier findet man mehr Infos zu den Unwettern im Jahre 2023.

Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 133 km/h Mariazell (ST, 23.)
  • 125 km/h Wolfsegg (OÖ, 23.)
  • 120 km/h Weyer (OÖ, 23.)
  • 119 km/h Straßwalchen-Ederbauer (S, 21.)
  • 119 km/h Kremsmünster, Micheldorf (beide OÖ, 23.)
  • 117 km/h Irdning-Gumpenstein (ST, 22.)
Schäden an der Mariazellerbahn im Dezember 2023. Bild:  NB/Danner

Extrem nasser Dezember

Mit der überwiegend westlichen Höhenströmung wurde jede Menge Feuchtigkeit vom subtropischen Atlantik nach Mitteleuropa gelenkt. Das regenreichste Bundesland im Dezember war Vorarlberg, der Monat bilanziert aber im gesamten Land deutlich zu nass, die Gesamtbilanz liegt im östlichen Berg- und Hügelland sogar zwischen +200 und +300 Prozent, in Zeltweg gab es sogar die vierfache übliche Niederschlagsmenge. In Summe gab es landesweit mehr als doppelt so viel Niederschlag wie üblich, damit war es einer der nassesten Dezembermonate der Messgeschichte.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel im Dezember. © UBIMET
nasseste Orte
  • 374 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 325 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
  • 318 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 289 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 271 Liter pro Quadratmeter St. Anton am Arlberg (T)
  • 264 Liter pro Quadratmeter Tannheim (T)
trockenste Orte
  • 41 Liter pro Quadratmeter St. Radegund bei Graz (ST)
  • 43 Liter pro Quadratmeter Gleisdorf (ST)
  • 44 Liter pro Quadratmeter Graz, Feldbach (ST)
sonnigste bewohnte Orte
  • 115 Sonnenstunden Deutschlandsberg (ST)
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Jahresrückblick 2023: Die markantesten Unwetter in Österreich

Das Jahr 2023 geht in die Schlussphase und wir blicken zurück auf ein turbulentes Jahr mit einigen Unwettern. Anbei folgt eine Auswahl der 10 markantesten Wetterlagen in den vergangenen 365 Tagen (mit Sturm Zoltan kurz vor Weihnachten wurden es 11).

  • Jänner: Oststau auf der Pack am 23.
  • Februar: Nordlage mit Schnee und Sturm vom 2. bis 4.
  • März: Stürmischer Westwind im Donauraum am 11.
  • April: Vb-Tief mit Regen und Schnee am 13.
  • Juni: ortsfeste Gewitter mit Starkregen im Osten
  • Juli: Gewitterlinien mit Orkanböen im Alpenraum
  • August: Hochwasser im äußersten Süden sowie am Inn
  • Oktober: Föhnsturm in den Alpen am 20.
  • November: Starker Schneefall in den Nordalpen ab dem 25.
  • Dezember: Starker Schneefall von Vorarlberg bis Wien am 2.
  • Dezember: Weststurm an der Alpennordseite am 23.
Die Übersicht der Unwetterlagen. Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

In Erinnerung bleiben aber auch der sehr milde Start ins neue Jahr, das kühle Frühjahr sowie der rekordwarme Herbst mit neuen Rekorden sowohl im September als auch im Oktober. In Summe schließt das Jahr 2023 gemeinsam mit 2018 als das bislang wärmste der österreichischen Messgeschichte ab.

Jänner: Erst mild, dann Schnee

Das Jahr 2023 hat wie schon im Vorjahr von Beginn an für Rekorde gesorgt, so brachte der Neujahrstag zahlreiche Rekorde bei Temperaturen bis zu 19,7 Grad in Puchberg am Schneeberg. Generell verlief die erste Monatshälfte so warm wie noch nie zuvor, etwa in Graz und Innsbruck war sie um mehr als 4 Grad wärmer als üblich. In der zweiten Monatshälfte pendelten sich die Temperaturen dann im Bereich des jahreszeitlichen Mittels ein. In Erinnerung bleibt dabei vor allem der 23., als es auf der Pack bzw. der Koralpe starken Oststau mit knapp 1 Meter Neuschnee gab. In Preitenegg wurden mehr als 40 cm Neuschnee in 24 Stunden gemessen, aber auch in Unterkärnten wie etwa in Ferlach und Völkermarkt gab es größere Neuschneemengen. Durch Schneebruch wurden immer wieder Stromleitungen gekappt, zeitweise waren 5.000 Haushalte ohne Strom. Besonders betroffen waren Abschnitte des Lavanttals, das Jauntal sowie auch der Keutschacher Seental und das Gurktal.

Schnee
Viel Schnee in Teilen Unterkärntens am 24.1.. © Storm Science Austria

Februar: Erst Schnee und Sturm, dann Wärme

Der Februar wurde durch eine markante Nordwestlage vom 2. bis 4. geprägt. Zunächst kam es vor allem im östlichen Bergland zu starkem Schneefall, in Aflenz wurden 70 cm Neuschnee in 24 Stunden gemessen. Damit wurde hier der Rekord aus dem Februar 1986 eingestellt.

Schneemassen in Turnau am Abend des 2.2.. Ein Video dazu findet man auf Twitter.

Nachfolgend wurde der stürmische Wind zum Thema: Ein Tief namens „Pit“ sorgte am 3. in Wien für orkanartige Böen bis 112 km/h und am 4. kam von Osttirol über Kärnten und die Steiermark bis ins Burgenland stürmischer Nordföhn auf: In Zeltweg wurden orkanartige Böen bis 108 km/h erreicht, in Gröbming 103 km/h und in Millstatt sowie Kals am Großglockner 99 km/h. Im folgenden Video sieht man Schneeverwehungen in Prägraten am Großvenediger.

Ab der Monatsmitte ging es aber rasant bergauf mit den Temperaturen und am 18. wurde in Innsbruck mit bis zu 21,7 Grad der bislang wärmste Wintertag der Tiroler Messgeschichte verzeichnet.

März: Sturm im Donauraum

Der März verlief mild und vor allem im Osten sehr trocken. Das markanteste Wetterereignis gab es am 11., als ein Tief namens „Diethelm“ vor allem in einem Streifen von Oberösterreich über das südliche Wiener Becken bis ins Nordburgenland für stürmischen Westwind sorgte. In Podersdorf wurde eine Orkanböe von 118 km/h gemessen, in St. Pölten 102 km/h, in Wiener Neustadt 98 km/h. Allein in Ober- und Niederösterreich kam es zu mehr als 200 Feuerwehreinsätzen wegen Sturmschäden. In Linz deckte der Sturm das Dach der Kammerspiele beim Linzer Landestheater ab.

Ein umgestürzter Baum im Alois-Drasche-Park im 4. Bezirk Wiens. © M. Salmi

April: Vb-Tief

Der April bleibt in Erinnerung, weil es der einzige deutlich zu kühle Monat des Jahres war. Am 5. April gab es nochmals landesweiten Frost, auf dem Dachstein sank die Temperatur sogar auf -20,1 Grad. Dazu kam es wiederholt zu Regen bzw. im Bergland auch zu Schneefall. Besonders große Niederschlagsmengen gab es am 13., als ein Vb-Tief etwa in Gumpoldskirchen 103 l/m² in nur 48 Stunden brachte. Damit war der April im Norden und Osten der nasseste seit 1965, ein wahrer Glücksfall für den unter Trockenheit leidenden Neusiedler See.


Ende April kam es bei Oberfladnitz im Waldviertel am 29. auch zum ersten bestätigten Tornado des Jahres in Österreich. Der zweite Folgte dann exakt eine Woche später bei Ziersdorf im Bezirk Hollabrunn.

Tornado am 29. April 2023. Quelle: Wetter Weitersfeld

Juni: Gewitter mit extremen Regenmengen

Im ersten Sommermonat haben stationäre Gewitter lokal zu extremen Regenmengen in kurzer Zeit geführt. Etwa am 5. fielen in Wels 125 l/m² in 24 Stunden, davon 107 in nur zwei Stunden. Nur einen Tag später gab es in Bruckneudorf im Nordburgenland 111 l/m² in wenigen Stunden, aber auch in Wien kam es auf Bezirksebene zu großen Regenmengen wie etwa 19 l/m² in nur 10 Minuten in der Innenstadt. Bis zum ersten Hitzetag musste man sich dagegen bis zum 18, Juni gedulden, was dem spätesten ersten 30er seit dem Jahre 1990 entspricht. Während im Osten punktuell große Regenmengen gab, war der Juni von Vorarlberg bis Oberösterreich vielerorts knochentrocken.

Gewitter in Wien
Ein Gewitter mit Starkregen in Wien am 7.6.

Juli: Schwergewitterlagen mit Hagel und Orkanböen

Der Höhepunkt der Gewittersaison wurde heuer im Juli erreicht, als es rund um die Alpen immer wieder schwere Unwetter gab. In Österreich kam es dabei mehrmals zu Gewitterlinien mit schweren Sturm- und Orkanböen, in Summe wurden im Juli und August an mehr als 50 Wetterstationen neue monatliche Sturmrekorde aufgestellt. Etwa in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli zog eine Gewitterlinie von Vorarlberg bis Oberösterreich, dabei wurden in Waizenkirchen 123 km/h bzw. in Enns 117 km/h gemessen. In der darauffolgenden Nacht sorgte eine Gewitterlinie in Bad Radkersburg für eine Orkanböe von 119 km/h. Am 18. folgten bereits die nächsten Sturmrekorde: Eine Gewitterlinie zog von Vorarlberg bis ins Burgenland, dabei wurden am Flughafen-Tower in Innsbruck 161 km/h gemessen. Orkanböen gab es aber u.a. auch in Gröbming mit 118 km/h und in Bad Eisenkappel mit 121 km/h.

Der Kirchturm von St. Marxen nach dem Unwetter am 17.7.23 . © Storm Science Austria

Dazu kam es rund um die Alpen auch mehrmals zu großem Hagel: Am 24. Juli wurde im benachbarten Friaul sogar ein Hagelkorn mit einer Größe von 19 cm dokumentiert, was einem neuen europäischen Rekord entspricht. Auch in Österreich wurde aber sehr großer Hagel beobachtet, wie etwa im Bezirk Voitsberg mit knapp 10 cm am 25. August oder im Bezirk Völkermarkt mit 8 cm am 23. Juni.

Eines der größten Hagelkörner in Österreich (25.8.23 im Bezirk Voitsberg). Bild © N. Koretic

August: Hochwasser und Gewitter

Im äußersten Süden kam es zwischen dem 3. und 5. zu ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit, als ein Mittelmeertief namens „Zacharias“ im Süden Kärntens und der Steiermark zu einem schweren Hochwasser führte. Innerhalb von nur 48 Stunden kamen dabei etwas am Loiblpass, in Bad Eisenkappel oder in Ferlach mehr als 200 l/m² Regen gemessen. Neue Rekorde gab es zudem auch in Völkermarkt und Klagenfurt.

Zwei Bilder aus der Südweststeiermark (Saggaubach und Sulm). Fotos: Hydrographie Steiermark


Zu einem weiteren Extremereignis kam es am 28. August, als ein weiteres Mittelmeertief namens „Erwin“ von Vorarlberg bis Salzburg für ein schweres Hochwasser sorgte. Bei einer sehr hohen Schneefallgrenze kam es besonders in Vorarlberg sowie am Alpenhauptkamm zu extremen Regenmengen wie etwa in Fraxern mit 196 l/m² oder Kolm-Saigurn in den Hohen Tauern mit 146 l/m².  Teils massive Vermrurungen und Hochwasser waren die Folge, auch am Inn kam es zu einem außergewöhnlichen Hochwasser.

Hochwasser
Hochwasser in Innsbruck am 28.8. Auf Twitter gibt es u.a. ein Video der Schäden im Ötztal.
Vermurungen und Hochwasser im Raurisertal. Bild: FF Rauris

Zwischendurch brachte der August aber auch heftige Gewitter: Am 12. wurde etwa Salzburg von einer starken Gewitterzelle getroffen, am Flughafen wurde mit einer Orkanböe von 126 km/h ein neuer Monatsrekord verzeichnet.


Der Höhepunkt wurde mit mehr als 93.000 Entladungen dann am 26. August erreicht, als eine Gewitterlinie über Oberösterreich und Teile Niederösterreichs hinwegzog. In Reichersberg wurden dabei Orkanböen bis 125 km/h gemessen.

Unwetterfront am 26.8.23 in Oberösterreich. © Storm Science Austria

Rekordherbst

Sowohl der September als auch der Oktober waren die bislang wärmsten der Messgeschichte in Österreich. Beide Monate brachten Rekorde bei der Anzahl an Sommertagen, zudem wurde im Oktober mit bis zu 30,3 Grad in Tulln auch ein neuer Monatsrekord aufgestellt. Aus UWZ-Sicht bleibt aber vor allem ein schwerer Föhnorkan in den Alpen am 20. Oktober in Erinnerung. Am Patscherkofel wurden Böen bis knapp 200 km/h erreicht, was nicht nur einem neuen Oktoberrekord für den sturmerprobten Hausberg der Innsbrucker darstellt, sondern zugleich die höchste Windböe in Österreich in einem Herbst seit 1997. Auch in vielen Tallagen kam es aber zu schweren Sturmböen, wie etwa in den Karawanken, im Bereich der Tauern oder auch im Ennstal.

Von Vorarlberg über Salzburg bis in die Obersteiermark sowie auch in Teilen Kärntens waren mehr als 30.000 Haushalte zeitweise ohne Strom, zudem gab es unzählige Feuerwehreinsätze wegen umgestürzter Bäume und abgedeckter Dächer. Auch einige Straßen mussten gesperrt werden, wie etwa die Katschberg-Straße oder auch der Tauern- und der Katschbergtunnel auf der A10.

Sturmschäden im Lungau. © FF Lungau

November: Starkregen und Schneefall

Der dritte Herbstmonat fiel nicht mehr so extrem warm aus, reger Tiefdruckeinfluss sorgte aber für teils ergiebige Niederschlagsmengen sowie für das Ausbleiben von Inversionswetterlagen. Zu Beginn des Monats kam es an der Gail zu einem 30-jährigen Hochwasser und vor allem im Bezirk Hermagor kam es zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen wegen überfluteter Keller und Straßen. In den Karawanken führte föhniger Wind zudem neuerlich zu Stromausfällen. Zum Ende des Monats kam es dann vermehrt zu Nordwestlagen und in höheren Tallagen kamen große Schneemengen zusammen. Das erste größere Ereignis gab es am 25. November, wobei es an diesem Tag auch im Flachland wie etwa in Wien den ersten Schnee der Saison gab.

Verlauf von Temperatur, Niederschlag und Schneehöhe Ende November in Warth am Arlberg.

Dezember: Starkschneefall von München bis Wien

Pünktlich zu Beginn des meteorologischen Winters gab es am 2. Dezember von Bayern über Oberösterreich bis nach Wien eine markante Grenzwetterlage mit kalten Luftmassen arktischer Herkunft an der Alpennordseite und feuchtwarmer Luft subtropischen Ursprungs an der Alpensüdseite. Ein Italientief sorgte dabei für starken Schneefall: In München wurde mit 46 cm Schnee die höchste Schneedecke seit März 2006 gemessen bzw. in Wien  mit 21 cm die höchste seit Februar 2013. Neben massiven Einschränkungen im Verkehr kam es auch zu Schneebruch, wobei hier besonders stark die Steiermark betroffen war: Etwa im Murtal kam es zu einem großräumigen Zusammenbruch des Strom- und Mobilfunknetzes, allein im Oberen Murtal waren mehr als 20.000 Haushalte ohne Strom und das teils mehr als 24 Stunden lang. In den Bezirken Murau und Murtal war der 4.12. wetterbedingt auch schulfrei. Der Gesamtschaden liegt in Millionenhöhe und bis zur vollständigen Behebung wird es noch mehrere Wochen dauern.

Schäden infolge von Schneebruch. © Energie Steiermark

Dezember: Schwerer Sturm im Norden

Kurz vor Weihnachten geriet der Alpenraum unter den Einfluss eines Sturmtiefs namens Zoltan. Bereits mit Durchzug der Kaltfront des Tiefs kam es am Abend des 21. mit Durchzug von Gewittern zu teils schweren Sturmböen in Oberösterreich. Nachfolgend etablierte sich eine Luftmassengrenze quer über dem Nordosten Österreichs und in der Nacht vom 22. auf den 23. kam im Norden neuerlich stürmischer Westwind auf. Örtlich gab es neue Monatsrekorde, wie beispielsweise:

  • 135 km/h Mariazell
  • 120 km/h Weyer
  • 118 km/h Micheldorf
  • 112 km/h Aigen im Ennstal

Auf den Bergen wurden Böen teils über 200 km/h gemessen, zudem gab es besonders im östlichen Berg- und Hügelland ergiebige Regen- und Schneemengen. Die Feuerwehren waren vor allem in Oberösterreich, in der Obersteiermark und in Niederösterreich im Dauereinsatz, allein in Oberösterreich gab es mehr als 1000 Einsätze. Die Behebung der Schäden dauert noch an, so ist etwa die Mariazellerbahn aufgrund des heftigen Windwurfs bzw. Oberleitungsschäden zum Teil noch gesperrt. Auch die Landesstraße über den Pogusch ist aufgrund von Hangrutschungen bis auf Weiteres gesperrt.

Schäden an der Mariazellerbahn. Bild:  NB/Danner
Hangrutsch am Pogusch. Bild © FF St. Lorenzen im Mürztal

Hier geht es zum Unwetter-Rückblick für die Jahre 2021 und 2022.

Titelbild: © Storm Science Austria, N. Koretic, FF St. Lorenzen im Mürztal, Energie Steiermark

Rückblick auf das Jahr 2023

Januar

Das Jahr begann mit einem deutlich zu warmem (knapp 3 Grad über dem Mittel) und besonders im Norden auch deutlich zu nassem Monat. Insbesondere in Schleswig-Holstein fiel mehr als das 1,5-fache des üblichen Regens, generell fiel in der Nordhälfte teils deutlich mehr als normal. Dazu wurde es am 15. stürmisch mit Böen von 101 km/h in Arkona und 112 km/h in List auf Sylt. Zum Monatsende blieb es zwar stürmisch, wirklich nennenswerte Böen blieben jedoch aus. Dabei zog eine recht blitzaktive Kaltfront mit über 1000 Entladungen durch.

Februar

Der Monat begann mit einer Nordwestlage in deren Zuge eine durchziehende Störung am 1. für stürmisches Wetter sorge, begleitet von Gewittern mit rund 6000 Blitzen. Dabei traten auch 2 Tornados auf, wir berichteten. Allgemein stürmisch blieb es bis zum 4. des Monats. Ein Tief brachte dann am 17. besonders im Norden und Osten Sturm meist mit Böen zwischen 80 und 100 km/h. In Summe verlief der Februar bundesweit leicht zu trocken (rund -20 %) und zu warm (rund 2 Grad).

März

Mit einem Tief am 7. begann ein recht turbulenter Wettermonat. Dabei wurden in List auf Sylt 103 km/h gemessen. In den Folgetagen verlagerte sich der Windschwerpunkt in den Süden, am 9. und 10. wurden in der Südhälfte Böen teils über 100 km/h (z.B. am 9.3. in Mühldorf) registriert. Grund war ein Tief, welches am 10. über die Mitte von West nach Ost zog. Etwas ungewöhnlich für den März war die Gewitterlage am 13. mit rund 45.000 Blitzen. Dazu gab es am 30. weitere Gewitter mit rund 33.000 Blitzen. In Summe war der Monat rund 1 Grad zu warm und deutschlandweit! knapp 1,5-fach zu nass.

April

Dieser in Summe recht ruhige Monat war im Durchschnitt etwas zu kalt (rund 1 Grad) und zu nass (rund 50 %). Dementsprechend gibt es hier nichts weiter zu berichten.

Mai

Die erste größere Gewitterlage (mehr als 100.000 Blitze in 24 Stunden) gab es am 5. des Monats. Dabei traten erste stürmische Böen und kräftiger Regen auf, wir berichteten. Die nächste gab es am 22. mit rund 113.000 Blitzen. Dabei fiel lokal teils mehr als 50 L/m². Die meisten Blitze gab es in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. In Summe war der Monat in etwa durchschnittlich temperiert und rund 40 % zu trocken. Dabei war es besonders im Osten des Landes sehr trocken mit teils nur 25 % des Üblichen.

Städte Anzahl Sommertage
Berlin 3
Hamburg 1
München 2
Köln 4

Info: Es traten landesweit keine heißen Tage im Monat Mai auf.

Juni

Der erste Sommermonat brachte amtliche Unwetterlagen. Die erste ereignete sich am 8. mit rund 180.000 Blitzen. Neuerlich lag der Schwerpunkt bei ergiebigem Starkregen mit lokal rund 60 L/m² und örtlichem kleinerem Hagel. Die meisten Blitze gab es an jenem Tag mit Abstand in Bayern.

Die erste Unwetterserie gab es vom 20. bis 22.. Mit einer Frontalzone, die von der Nordsee bis nach Spanien reichte, kam die erste Welle am Abend des 20. von Westen auf, in der Nacht verlagerten sich die Gewitter allmählich ostwärts (unser Liveticker dazu). Am 21. zog von der Schweiz her vormittags ein markantes Gewittersystem in Richtung Bayerischer Wald und brachte Böen teils weit über 100 km/h. Der Folgetag brachte dann die meisten Blitze an einem Tag des Jahres mit rund 748.000. Dabei gab es in Bayern rund 206.000 Blitze, in Hessen 131.000 und in Niedersachsen 107.000 Entladungen. Dabei fiel besonders in einem Streifen von Nordrhein-Westfalen über den Hatz bis zur Oder heftiger Starkregen. Dazu gab es mit Superzellen auch Hagel, hier noch einmal unser Liveticker vom Tage zum Nachlesen.

Des weiteren gab es im Nordosten am 26. noch eine Gewitterlinie, die stürmische Böen und kräftigen Regen brachte. Am nächsten Tag traten in einer kräftigen Nordwestanströmung weitere Gewitter auf, die rund 48.000 Blitze und etwas Regen brachten. Dabei war der Monat etwas mehr als 2 Grad zu warm. Außerhalb der kräftigen Gewitterniederschläge am 22. und 23., die zwischen Harz und Berlin für einen zu nassen Monat sorgen, verlief der Juni meist zu trocken (rund 35 %).

Städte Anzahl Sommertage Anzahl Heiße Tage Anzahl Tropennächte
Berlin 17 – 18 2 – 3 0
Hamburg 18 – 19 0 0
München 12 – 19 3 – 5 0
Köln 22 – 23 5 – 6 0 – 3

Info: Die städtische Wärmeinsel ist gut erkennbar, die meisten Sommer- und heißen Tage sind immer die Innenstadtstationen.

Juli

Der Juli begann mit einer für den Sommer recht ausgeprägten Westlage und am 5. mit einem ungewöhnlichen Sturmtief, welches für Böen von 80 bis 100 km/h an der Nordseeküste und im angrenzenden Binnenland sorgte. Anschließend begann eine Hitzewelle, in deren Folge weitere kräftige Gewitter niedergingen. Am 9. zogen kräftige Gewitter von Westen her auf und besonders vom Rhein bis zur Elbe gab es Starkregen, Sturmböen und Hagel. Der 11. brachte dann in Bayern und Baden-Württemberg ein heftiges Gewittersystem, welches Orkanböen und ergiebigen Starkregen brachte. Unser Liveticker dazu zum nachlesen.

Ab Monatsmitte wurde es in der Nordhälfte zeitweise herbstlich mit Höchstwerten teils unter 20 Grad, war doch am 15. noch die höchste Temperatur des Jahres mit 38.8 Grad in Möhrendorf in Franken erreicht worden. Auch ansonsten hielt sich die Hitze in der zweiten Monatshälfte zurück. Dabei traten immer wieder auch Gewitter auf, eine markante Unwetterlage trat jedoch nicht auf, obwohl am 24. und 29. jeweils mehr als 100.000 Blitze registriert wurden. Damit war der Monat im Mittel etwas zu nass (12 %) und nur geringfügig zu warm.

 

Städte Anzahl Sommertage Anzahl Heiße Tage Anzahl Tropennächte
Berlin 15 – 16 3 – 4 1
Hamburg 5 4 0
München 15 – 20 4 – 5 0
Köln 12 – 13 4 1

August

Der Monat begann durchaus unterkühlt, ab dem 12. stellte sich jedoch wieder hochsommerliche temperiertes Wetter ein. Dies wurde dann auch wieder von kräftigen Gewittern begleitet. Bis zum 17. wurden mehr als 1,1 Mio. Blitze registriert.

Abgeschlossen wurde der Monat mit einer heftigen Unwetterserie im Süden des Landes. Dabei zogen am 24. und 26. zwei markante Gewittersysteme von der Schweiz her auf und brachten teils Orkanböen und heftigen Starkregen. In Summe war der Monat nur etwas wärmer als im Durchschnitt, verlief aber um mehr als das 1,5-fache zu nass.

Städte Anzahl Sommertage Anzahl Heiße Tage Anzahl Tropennächte
Berlin 15 4 1 – 2
Hamburg 7 – 11 0 – 1 0
München 16 – 17 9 – 13 0 – 1
Köln 12 – 13 2 – 3 0 – 1

September

Der erste Herbstmonat brachte die Verlängerung des Sommers. Dabei trat in der ersten Monatshälfte eine Hitzewelle auf, dementsprechend kamen verbreitet einige Hitzetage zusammen. Zudem gab es am 12. noch eine amtliche Unwetterlage mit rund 283.000 Blitzen, die sich bis zum 13. hinzog. Dabei wurde dann in Summe der wärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland erreicht. Dazu war es aber besonders im Osten und Süden deutlich zu trocken und im Mittel rund 45 %.

Städte Anzahl Sommertage Anzahl Heiße Tage
Berlin 15 – 16 3 – 4
Hamburg 8 – 10 2 – 5
München 12 – 16 0 – 2
Köln 13 – 14 4 – 6

Oktober

Mit dem Monatswechsel wendete sich aber das Blatt, der Monat brachte rund 50 % mehr Regen als im Durchschnitt, besonders die Nordhälfte wurde gewässert. Zudem blieb es mild bis warm für die Jahreszeit und daher endete der Monat rund 2,5 Grad wärmer als im Durchschnitt. Markant war die Wetterlage von 20. und 21. als ein Tief über der Mitte zu markantem Oststurm auf der Ostsee führte. Dabei wurden an der Küste teils orkanartige Böen verzeichnet. Dies führte zu einer erheblichen Sturmflut an der Ostsee.

November

Der letzte Herbstmonat brachte teils windiges und regnerisches Wetter. Zur Monatsmitte hin wurde es stürmisch, markante Böen wurden jedoch nicht beobachtet. Am 16. und 17. wurde es am Alpenrand nochmals sehr windig, hier wurden teils schwere Sturmböen gemessen. Am 23. und 24. zog dann im Norden ein Sturmtief durch. Zum Monatsende wurde es dann winterlich und selbst im Flachland gab es teils mehr als 10 cm Neuschnee zu bewundern. In der Nacht auf den 1. Dezember sorgte dann ein markanter Wintereinbruch in den südlichen Teilen Bayerns für massive Probleme. In Summe war der November etwa 1 Grad zu warm und 100 % zu nass.

Dezember

Der erste Wintermonat begann auch entsprechend. Verbreitet lag Schnee, besonders in Ober- und Niederbayern teils 40 cm und mehr, wir berichteten in unserem Blog darüber. Aber auch entlang der Osteeküste waren es strichweise über 10 cm.  Dazu kam zunächst in höheren Lagen etwas Nachschub, ehe ab dem 9. massives Tauwetter in Zusammenspiel mit wiederholtem Regen die Flüsse anschwellen ließ. Einen weiteren Höhepunkt wurde dann mit einem Orkantief am 21. und 22. erreicht. Dabei wurden teils mit Gewittern auch im Binnenland orkanartige Böen gemessen. An den Küsten traten generell Böen von 100 bis 120 km/h auf. Auch an den Weihnachtstagen blieb es windig und nass, sodass sich die Hochwasserlage weiter verschärfte.

Wechselhafter Jahreswechsel in Sicht

Noch ruhiges Wetter am letzten Tag des Jahres

Das Tief COSTA mit Kern über den Britischen Inseln sorgt heuer für einen sehr wechselhaften Jahreswechsel.

Die Großwetterlage am letzten Tag des Jahres.
Quelle: DWD

Tagsüber ist es noch relativ ruhig, besonders im Berg- und Hügelland auch mit zeitweiligem Sonnenschein recht freundlich. In den Niederungen erweisen sich dagegen Nebel und Hochnebel als sehr zäh. Dementsprechend unterschiedlich die Höchstwerte am letzten Tag des Jahres: 2 Grad im Dauergrau und manchen schattigen Tälern und bis zu 12 Grad im föhnigen Montafon und im Südosten der Steiermark.

Hier grafisch die Verteilung der Höchstwerte am Sonntag:

Höchstwerte am letzten Tag des Jahres.

Am Nachmittag und Abend trübt es sich dann im Westen und Süden mit der Kaltfront von COSTA ein und von Vorarlberg bis Kärnten setzt Regen ein. Die Schneefallgrenze liegt dann meist zwischen 900 und 1300 Meter.

Kaltfront bringt Regen und Schnee in Silvesternacht

In der Silvesternacht überziehen dichte Wolken allmählich ganz Österreich, ein Feuerwerk vor sternenklarem Himmel wird es heuer also im Großteil des Landes nicht geben. Im Laufe des Abends breiten sich zudem Regen und Schneefall weiter ostwärts aus, wobei die Schneefallgrenze auf 1000 bis 700 Meter sinkt. Am ehesten trocken kann man die Korken im Burgenland und im Südosten der Steiermark sowie in Vorarlberg und dem Tiroler Oberland lassen. Auch im Großraum Wien könnte es noch trocken bleiben. Besonders Richtung Rheintal gibt es sogar realistische Chancen, dass die Raketen sich mit Sternen und Mond den Nachthimmel teilen.

Hier die Verteilung des Niederschlags rund um den Jahreswechsel laut ICON-D2-Modell:

Einstündiger Niederschlag in der Silvesternacht zwischen 0 und 1 Uhr.

Die Thermometer um Mitternacht zeigen dazu zwischen 0 Grad in höheren Alpentälern und +8 Grad im Südosten.

Hier die simulierten Temperaturen um Mitternacht:

Prognostizierte Temperaturen zum Jahreswechsel.

Archiv: Rekordtemperaturen zum Jahreswechsel

Ein Blick in die meteorologischen Geschichtsbücher hinsichtlich besonders hoher oder tiefer Temperaturen zeigt die enorme Spannbreite, die in einer der wichtigsten Nächte des Jahres hierzulande möglich sind. Besonders herausragend waren die Jahreswechsel der vergangenen beiden Jahre. Beim Läuten der Pummerin während des Wechsels von 2021 auf 2022 wurden in Wien, Eisenstadt, St. Pölten und Linz Rekordtemperaturen gemessen. Gut 15 Grad zeigte das Thermometer zum Beispiel beim Jahreswechsel in Eisenstadt, knapp 10 Grad waren es in der Landeshauptstadt Oberösterreichs. Vor einem Jahr gab es besonders in etwas höheren Lagen extreme Wärme um Mitternacht, 16 Grad wurden sowohl in Brand (Vorarlberg) als auch auf der Hohen Wand in je rund 1000 Meter Seehöhe registriert. Besonders kalt fiel der Jahreswechsel hingegen 1996/1997 aus, als in Bregenz, Graz, Linz, Eisenstadt und Wien die jeweils tiefsten Temperaturen zum Neujahrsfeuerwerk gemessen wurden. In Graz hieß es bei rund -11 Grad warm anziehen, fast -10 Grad waren es in der Bundeshauptstadt.

Rekordtemperaturen in den Landeshauptstädten zum Jahreswechsel:

Höchst- und Tiefstwerte zum Jahreswechsel in den Landeshauptstädten.

Letztmalig Temperaturen unter 0 Grad im ganzen Land zum Jahreswechsel gab es übrigens vor gut 20 Jahren mit der Euro-Einführung von 2001 auf 2002.

Windiger Jahreswechsel steht Deutschland bevor

Sturm in Sicht

Nach der äußerst windigen und regional auch sehr nassen Phase in der Weihnachtszeit beruhigte sich das Wetter deutlich. Die Wetterbesserung ist aber aller Voraussicht nach nur von sehr kurzer Dauer, denn Deutschland gerät bereits am 28.12. in eine straffe Westströmung (siehe Animation der Großwetterlage unten).

Animation der Wetterlage in mittleren Höhen bis zum Jahreswechsel (blau = Tiefdruckeinfluss, rot = Hochruckeinfluss) - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Animation der Wetterlage in mittleren Höhen bis zum Jahreswechsel (blau = Tiefdruckeinfluss, rot = Hochruckeinfluss) – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Am Freitag, dem 29.12., steht dann der gesamten Nordhälfte des Landes ein erstes, markantes Sturmereignis bevor. Verbreitet sind dabei Spitzenböen zwischen 60 und 80 km/h aus West bis Südwest einzuplanen. Auch im Süden sind aber in exponierten Lagen stürmische Böen zu erwarten. Zum letzten Wochenende des Jahres hin verwellt die Westströmung im Atlantik. Die direkte Folge ist die Entstehung eines kräftigen Tiefs, dessen genaue Zugbahn noch mit einer gewissen Unsicherheit behaftet ist. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit überquert es aber genau zum Jahreswechsel Deutschland. Nach einer kurzen, etwas ruhigeren Phase am Samstag legt der Südwestwind am Sonntag in der Westhälfte mit Böen bis 80 km/h schrittweise zu. Das neue Jahr 2024 beginnt aus jetziger Sicht verbreitet windig aus westlichen Richtungen, mit maximalen Windgeschwindigkeiten oft zwischen 60 und 80 km/h.

Animation der täglichen maximalen Windböen in km/h vom 30.12. bis zum 01.01. - UBIMET
Animation der täglichen maximalen Windböen in km/h vom 30.12. bis zum 01.01. – UBIMET

Selbst die Silvesternacht dürfte nach derzeitigem Stand mit Ausnahme des Ostens und Südostens Deutschlands sehr windig verlaufen. Für eine genauere Prognose bezüglich Wolken und Niederschläge ist es aber noch zu früh.

 

#Dresden heute (27.12. um 10 Uhr, Elbpegel 5.86m) #Hochwasser pic.twitter.com/CVh3d2GGii

Hochwasserlage entspannt sich in den meisten Regionen

Eine positive Nachricht betrifft die prognostizierten Niederschlagsmengen. Die momentan sehr heikle Hochwasserlage entspannt sich nur sehr langsam wieder. Bis zum Jahreswechsel werden im Großteil des Landes, im Alpenraum und in Tschechien keine großen Regenmengen erwartet. Vor allem im Süden und Osten Deutschlands kehren Flüsse und Bäche somit langsam aber sicher auf normale Pegelstände zurück. Anders sieht es nur vom Sauerland bis zur Nordsee. Hier sind bis ins neue Jahr nennenswerte Niederschläge in Sicht, teils auch über 50 l/m² bis zum 01.01.2024. In NRW, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bleibt die Lage vor allem im Küstenbereich sowie auch entlang von kleineren Flüssen und Bächen weiterhin angespannt.

Akkumulierte Niederschlagsmengen in l/m² vom 27.12.2023 bis zum 01.01.2024 - UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen in l/m² vom 27.12.2023 bis zum 01.01.2024 – UBIMET

Alle Jahre wieder: Weihnachten mit Tauwetter und bis zu 16 Grad

Weihnachten ohne Schnee im Flachland.

Beim Blick aus dem Fenster mag man es im Osten kaum glauben, aber Weiße Weihnachten bleiben auch heuer ein frommer Wunsch. Dabei hat es heute – 1 Tag vor Heiligabend – selbst in Wien noch für eine dünne Schneedecke gereicht.

Von Westen her setzt sich in den kommenden Stunden aber immer mildere Luft durch, der Schnee im Flachland wird den heutigen Tag so nicht mehr überleben.

Noch schlechter die Nachrichten für alle Schneefans, wenn man die morgigen Höchstwerte betrachtet. Verbreitet werden 5 bis 10 Grad erreicht, abseits der Berge gar 10-13 Grad.

Höchstwerte an Heiligabend.

Noch milder wird es dann sogar am Christtag. Mit starkem Westwind klettern die Temperaturen vielerorts über die 10-Grad-Marke, am Alpenostrand (Wien, Eisenstadt, Wiener Neustadt) sind auch Höchstwerte von 15 oder 16 Grad zu erwarten.

Höchstwerte am Christtag.

Doch nicht nur in Österreich wird der Christtag sehr mild, der Dauerfrost hat sich weit nach Nord- und Osteuropa zurückgezogen. Höchstwerte unter 0 Grad gibt es dann noch nördlich der Linie Oslo-Moskau. Rund ums Mittelmeer sind sogar Höchstwerte von rund 20 Grad drinnen.

Die Höchstwerte in Europa am 25.12.

Für Rekorde zu Weihnachten (24. – 26.12.) wird es zwar schwer, aber nicht unmöglich. Exakt 15,0 Grad beträgt der Rekord in Wien, dieser könnte am Montag ebenso fallen wie die 15,5 Grad in Eisenstadt. Auch die Christnacht wird im östlichen Flachland extrem mild mit Tiefst(!)werten von rund +10 Grad. Auch dies wäre ein neuer Rekord.

Rekorde der Tiefst- und Höchstwerte zu Weihnachten in den Landeshauptstädten.

Somit geht ein weiteres Jahr ohne Schneedecke in den Landeshauptstädten in die Statistik ein. Zuletzt Weiße Weihnachten gab es 2021 in Klagenfurt. In Wien war es 2012 so weit, in St. Pölten muss man gar bis 2007 zurückblicken, um Schnee an Weihnachten zu haben.

Statistik für Weiße Weihnachten bis 2022.

Weihnachtstauwetter

Der erste Schnee im Flachland fällt meist schon Ende November oder in der ersten Dezemberhälfte, dennoch gibt es im Flachland meist „grüne Weihnachten“. Neben der generellen Abnahme der Tage mit einer Schneedecke aufgrund des Klimawandels spielt dabei aber auch das sog. Weihnachtstauwetter eine wichtige Rolle. Es handelt sich um eine milde und teils auch nasse Witterungsperiode, bei der atlantische Luftmassen nach Mitteleuropa gelangen. Diese meteorologische Singularität (auch Witterungsregelfall genannt) tritt in Mitteleuropa in etwa sechs bis sieben von zehn Jahren rund um Weihnachten ein.

Weiße Weihnachten und Klimawandel

Weiße Weihnachten in den Niederungen sind generell selten. Allgemein spielt dabei die Seehöhe eine wichtige Rolle: Ab einer Höhe von etwa 500 m liegt die Wahrscheinlichkeit im Mittel bei 40 %, in 800 m Höhe bei 70 % und ab 1.200 m über 90 %.  Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels weiter ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert und der Trend deutet weiter abwärts. Vor allem seit den 2000ern hat die Häufigkeit deutlich abgenommen.

Rekorde

Besonders in den 60er Jahren lag zu Weihnachten häufig Schnee, in Klagenfurt war es damals sogar jedes Jahr weiß. Die Rekorde aus dem Jahr 1969 im Norden und Osten haben bis heute Bestand: Damals gab es in Linz 24, in Wien 30 cm, in Eisenstadt 39 cm und in St. Pölten sogar 50 cm der weißen Pracht. Letztmals Schnee in allen Landeshauptstädten zu Weihnachten gab es hingegen im Jahr 1996.

Wie Vulkane das Klima beeinflussen können

Der Sommer 1816 fiel einem Vulkanausbruch zum Opfer.

Allgemein können Vulkanausbrüche klimawirksam sein und einen kühlenden oder auch wärmenden Effekt auf unser Klima haben. Entscheidend dabei ist einerseits die Stärke der Eruption bzw. die Höhe der Eruptionssäule, andererseits aber auch die Zusammensetzung der vulkanischen Gase.

Damit es zu einer messbaren Wirkung auf das globale Klima kommen kann, müssen die Auswurfmaterialien lange in der Atmosphäre bleiben. Das ist nicht der Fall, wenn der Ausbruch unterhalb der atmosphärischen Sperrschicht der Tropopause in etwa 10 bis 15 km Höhe bleibt. Bei sehr starken Eruptionen gelangen die Gase aber in höhere Stockwerke der Atmosphäre, wo sie dann deutlich länger verweilen können.

Sulfataerosole entscheidend

Manche gasförmige Materialien eines Vulkanausbruchs wie CO2 und Wasserdampf vermindern die langwellige Wärmeausstrahlung der Erde und erwärmen damit die Atmosphäre. Dagegen reagiert Schwefeldioxid in der Atmosphäre mit Wasserdampf zu Schwefelsäure, aus der dann kleine Schwefelsalz-Partikel entstehen (Sulfataerosole). Diese vermindern die einfallende kurzwellige Sonnenstrahlung und kühlen die Atmosphäre. Entscheidend ist also die anteilige Zusammensetzung der Gase bei einem starken Ausbruch.

Aktuell eher wärmender Effekt

Der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Haʻapai im Jahre 2022 erreichte eine außergewöhnliche Höhe von teils mehr als 50 km, was der höchsten Eruptionswolke entspricht, die je vom Weltraum aus beobachtet wurde. Diese Ausbruch sorgte auch für den größten Eintrag von Wasserdampf in die Stratosphäre seit Beginn der Satellitenbeobachtungen. Aktuelle Studien zeigen, dass in diesem Fall der erwärmende Effekt des Wasserdampfs den kühlenden Effekt der Schwefelaerosole übertrifft und die globale Erwärmung vorübergehend leicht beschleunigt. Dieser Vulkanausbruch produzierte einfach zu wenig Sulfataerosole, um eine kühlende Wirkung zu erreichen, wie es etwa beim Ausbruch des Pinatubos im Jahr 1991 der Fall war (die globale Durchschnittstemperatur wurde damals für ein paar Jahre um etwa 0,5 Grad gesenkt).

Der hochreichende Ausbruch vom Hunga Tonga-Hunga Ha’apai im Januar 2022. © NASA

Aktuelle Lage in Island

Der aktuelle Vulkanausbruch in Island bei weitem nicht stark genug, um messbare Auswirkungen auf das globale Klima zu haben. Bei solchen Spalteneruptionen kommt es nämlich meist nicht zu großen Explosionen bzw. hochreichenden Aschewolken. Im Gegensatz zum Ausbruch des Eyjafjallajokull im Jahre 2010 handelt es sich diesmal auch nicht um einen Schildvulkan, der von einem Gletscher überlagert wird. Damals war es die Interaktion des Magmas mit dem Eis bzw. Schmelzwasser, die den Ausbruch so explosiv und gefährlich für die Luftfahrt machte.

Der Vulkanausbruch in Island am 19.12.2023.

Kurz vor Weihnachten: Regen, Sturm und auf den Bergen viel Schnee

Sturm mit Verwehungen im Gebirge.

Der Alpenraum gerät ab Donnerstag unter den Einfluss eines Sturmtiefs namens „Zoltan“ mit Kern über Nordeuropa und am Freitag stellt sich in Österreich eine ausgeprägte Nordwestlage ein. In den Alpen kommen am Freitag und Samstag große Regen- und Schneemengen zusammen, zudem lebt an der Alpennordseite und im Osten zunehmend stürmischer Wind auf. Zu Heiligabend breitet sich dann von Westen her wieder milde Luft auf das gesamte Land aus und zu Weihnachten steigen die Temperaturen auf bis 15 Grad.

Zwischen Tief „Zoltan“ und einem ausgeprägten Hoch über dem Atlantik stellt sich eine sehr starke Nordwestströmung ein. © ECMWF/UWZ

Zunehmend windig und nass

Am Donnerstag fällt im Norden von Beginn an zeitweise Regen. Im Tagesverlauf wird es an der gesamten Alpennordseite immer häufiger nass, dabei liegt die Schneefallgrenze zwischen 600 m im Mühlviertel und etwa 1000 m in Vorarlberg. Der Wind weht an der Alpennordseite lebhaft bis kräftig aus West und legt ab dem Nachmittag weiter zu, vom Bodensee bis ins Wiener Becken gibt es auch stürmische Böen. In den Abendstunden wird es an der Alpennordseite dann generell stürmisch.

Teils schwere Sturmböen um 100 km/h

Der Freitag bringt in weiten Teilen des Landes trübes und nasses Wetter, vom Arlberg bis in die Obersteiermark regnet es anhaltend und zeitweise kräftig. Der Niederschlag greift auch auf den Süden über, dabei besteht besonders in Unterkärnten die Gefahr von Glätte durch gefrierenden Regen. Die Schneefallgrenze liegt von Ost nach West weiterhin zwischen etwa 600 und 1000 m. Der Wind legt noch etwas zu und weht an der Alpennordseite und in einigen Tälern der Nordalpen kräftig mit Sturmböen aus West. In der Nacht zeichnen sich von Oberösterreich bis ins Wiener Becken teils schwere Sturmböen um 100 km/h ab. Auf den Bergen gibt es Orkanböen.

Regen und Schnee

Am Samstag weht anfangs noch stürmischer Westwind und in weiten Teilen des Landes regnet es, nur ganz im Süden bleibt es meist trocken. Die Schneefallgrenze liegt zunächst zwischen 700 und 1000 m, tagsüber sinkt sie im Norden und Osten aber zeitweise bis in einige Tallagen ab und besonders in der Obersteiermark schneit es kräftig. Am Nachmittag lässt der Regen im Westen nach, im östlichen Bergland sowie den Norden bleibt es dagegen noch oft nass.

1 Meter Schnee auf den Bergen

In Summe kommen bis zum 4. Advent auf den Bergen vom Arlberg bis in die Obersteiermark verbreitet 50 bis 100 cm Neuschnee zusammen bzw. regional wie etwa im Dachstein-Gebiet auch etwas mehr. Der Neuschnee wird durch den stürmischen Wind stark verfrachtet, daher muss man am Wochenende mit einer großen Lawinengefahr rechnen.

Allein von Freitagvormittag bis Samstagvormittag kommen auf den Bergen große Schneemengen zusammen. Die Prognose für Samstag ist noch unsicher.

Mildes Weihnachtsfest

Zu Heiligabend fällt an der Alpennordseite und im Osten zeitweise noch etwas Regen, die Mengen fallen aber nur noch gering aus und die Schneefallgrenze steigt gegen 1200 m an. Zu Weihnachten kommt dann vielerorts die Sonne zum Vorschein und bei teils lebhaftem Westwind steigen die Temperaturen auf bis zu 15 Grad im Norden und Osten des Landes. Damit zeichnet sich etwa in Wien und St. Pölten eines der bislang wärmsten Weihnachten der Messgeschichte ab.

Temperaturrekorde in der Weihnachtszeit (24.12. bis 26.12.) in den Landeshauptstädten bis Weihnachten 2022.