Winter in Österreich von extremer Trockenheit geprägt
Der Winter 2024/25 war einer der 15 wärmsten seit Messbeginn. Trotz des nassen Endes fiel im Südosten Österreichs zudem außergewöhnlich wenig Niederschlag. Viele Gebiete von Graz bis nach Wien haben einen der trockensten Winter der Messgeschichte erlebt. Die zu Ende gehende kalte Jahreszeit war heuer zudem überdurchschnittlich sonnig.

Milder Winter, aber wenig Extreme
Die österreichweite Temperaturabweichung im Winter 2024/25 beträgt +1,3 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Besonders ausgeprägte Anomalien gab es in mittleren und höheren Lagen sowie in Osttirol und Kärnten, wo meist Abweichungen zwischen +1,5 und +2 Grad verzeichnet wurden. In den Niederungen vom Bodensee bis in den Donauraum sowie in manchen Tälern wie im Salzach- und Ennstal war der Winter dank Inversionswetterlagen rund 0,5 bis 1 Grad zu mild.

Vor allem der Jänner war auch von neuen Temperaturrekorden geprägt, ansonsten verlief der Winter temperaturtechnisch eher anonym – wenngleich im Schnitt doch zu mild. Die Marke von -20 Grad wurde heuer in bewohnten Gebieten nirgendwo erreicht, wenngleich es in der ersten Jännerhälfte inneralpin sehr knapp war. Zum Monatsende hin tauchten dann schon erste Frühlingsgefühle auf: Mit rund +18 Grad gab es u.a. in Bregenz und Dornbirn am 25.01. neue Jänner-Wärmerekorde.
Mittlerweile wurden heute neue Jänner-Monatsrekorde der Temperaturmaxima in #Bregenz, Dornbirn und Gaschurn verzeichnet. An 36 weiteren Stationen gab es Tagesrekorde für den 25. Jänner. Weitere #Wetter-Daten gibt es auf https://t.co/AgmjT8Rj2I pic.twitter.com/LhWgbnpjpI
— uwz.at (@uwz_at) 25. Januar 2025
Rekordtrocken und schneearm
Der Winter war landesweit zu trocken, es gibt nur einzelne Orte in der Südwesthälfte – wie z.B. Dornbirn in Vorarlberg, Mayrhofen in Tirol oder der Loiblpass in Kärnten – die durchschnittlich viel Niederschlag abbekommen haben. Landesweit beträgt die Abweichung jedoch beachtliche -46%. Besonders beachtlich ist das Niederschlagsdefizit von der Steiermark und dem Burgenland über Wien bis ins Waldviertel: Hier fehlen verbreitet rund 60% bis 80% des üblichen Winter-Niederschlags. An vielen Stationen zwischen Graz und Wien reiht sich der Winter 2024/25 unter den drei trockensten der jeweiligen Messgeschichte. In der Südsteiermark und im Südburgenland gab es im gesamten Winter, also insgesamt 90 Tage, oft nur 6 bis 9 Tage mit nennenswertem Niederschlag über 1 l/m². Landesweit betrachtet war der heurige Winter der trockenste seit 1997 (-55%). Seit 1961 war es nur im Winter 1964 noch trockener (-59%).


Die Trockenheit führte auch zu einem außergewöhnlich schneearmen Winter in allen Höhenlagen. Der Südosten und das östliche Flachland erlebten sogar einen nahezu schneefreien Winter, etwa an der Klima-Station in Wien Döbling wurde nur 1 cm Schnee im gesamten Winter gemessen: So wenig wie noch nie seit Messbeginn im Jahre 1929.

Sonniger Norden
Die Sonne machte im Winter 2024/2025 vor allem im äußersten Norden des Landes Überstunden mit bis zu 40 bis 50 Prozent mehr Sonnenstunden im Verglich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Auch österreichweit betrachtet war der Winter mit einer Abweichung von rund +15% sonniger als klimatologisch zu erwarten. Etwas trüber als normal war die Saison nur am Bodensee und in den Tälern Oberkärntens.

Extremwerte Winter 2024/2025 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Heute, 27.02.2025, 11 Uhr
Höchste Temperaturen
19,1 Grad Schönau an der Enns (OÖ, 28.01.)
19,0 Grad Andau (B, 28.01.)
18,8 Grad Feldkirch (V, 25.01.)

Tiefste Temperaturen (Tallagen)
-19,9 Grad Lech am Arlberg (V, 13.01.)
-19,3 Grad Zell am See (S, 04.01.)
-19,1 Grad Tannheim (T, 04.01.)

Nasseste Orte
405 Liter pro Quadratmeter Loiblpass (K)
345 Liter pro Quadratmeter Rudolfshütte (S)
336 Liter pro Quadratmeter Alberschwende, Schröcken (V)
Trockenste Orte
25 Liter pro Quadratmeter Wien Donaufeld (W)
26 Liter pro Quadratmeter Laa an der Thaya (NÖ)
27 Liter pro Quadratmeter Groß Enzersdorf (NÖ)
Absolut sonnigste bewohnte Orte
387 Sonnenstunden Mariapfarr (S)
368 Sonnenstunden Zeltweg (ST)
365 Sonnenstunden Innsbruck Kranebitten (T)

Stärkste Windspitzen Niederungen
116 km/h Brand (V, 06.01.)
112 km/h Wiener Neustadt (NÖ, 10.01.)
110 km/h Micheldorf (OÖ, 19.12.)
Stärkste Windspitzen Berge
154 km/h Patscherkofel (T, 06.01.)
153 km/h Kölnbreinsperre (K, 24.12.)
147 km/h Feuerkogel (OÖ, 06.12.)
Den Winter 2024/25 kann man im Ostalpenraum aus meteorologischer Sicht wohl als den bislang langweiligsten seit Messbeginn einstufen (zu mild und extrem trocken: Dadurch gab es nicht nur im Flachland, sondern auch auf den Bergen extrem wenig Schnee).
— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87.bsky.social) 27. Februar 2025 um 16:46
Winterrückblick in Deutschland 2024/2025
Trotz ein paar durchaus nennenswerten Kältephasen schließt der Winter 2024/2025 in Deutschland im Schnitt rund 0,8 Grad milder im Vergleich zum langjährigen Klimamittel 1991-2020. Die positiven Anomalien waren besonders markant ganz im Norden und Nordosten des Landes mit häufig +1 bis +1,5 Grad Abweichung. Im Südwesten Richtung Saarland war der Winter hingegen nahezu durchschnittlich temperiert. Man sollte aber auch hinzufügen, dass das Klimamittel 1991-2020 schon besonders mild ist. Vergleicht man die Werte mit dem „kühleren“ Durchschnitt aus den Jahren 1961-1990, so würde die Saison landesweit deutlich überdurchschnittlich (um rund +1,5 Grad) abschließen.


Der Winter war auch tendenziell eine Spur zur trocken. Landesweit beträgt das Manko etwa -22%, aber es gibt natürlich regionale Unterschiede. Im Oberrheingraben war die kalte Jahreszeit z.B. überdurchschnittlich nass mit einer Abweichung zwischen +10 und +20 Prozent. Besonders trocken war der Winter hingegen von Bremen und Hamburg bis zur Ostsee sowie in der äußersten Südosthälfte des Landes etwa von Niederbayern über Tschechien bis nach Ostsachsen. Hier gab es häufig 30% weniger Niederschlag als sonst im Winter zu erwarten.


Bei der Sonnenscheindauer gibt es eine Region, die eindeutig begünstigt wurde. Vom Harz und der Rhön über Thüringen und Oberfranken bis nach Sachsen gab es mehr Sonnenstunden als klimatologisch zu erwarten mit einer Abweichung von rund +20 bis +30 Prozent. Negative Anomalien gab es am ehesten zwischen Ems- und Münsterland sowie an der Ostsee. Deutschlandweit war der Winter jedoch durchschnittlich sonnig.


Extremwerte Winter 2024/2025 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
+18,9 Grad Bad Kohlgrub (BY, 27.01.), Metzingen (BW, 21.02.)
+18,7 Grad Ohlsbach (BW, 25.01.)
+18,5 Grad Waltrop-Abdinghof (NW, 21.02.), Bochum (NW, 21.02.)

Tiefste Temperaturen (<1500 m)
-19,7 Grad Deutschneudorf-Brüderwiese (SN, 18.02.)
-19,0 Grad Oberharz am Brocken-Stiege (ST, 18.02.), Sohland/Spree (SN, 18.02.)
-18,5 Grad Bertsdorf-Hörnitz (SN, 18.02.)

Vorläufig nasseste Orte
528 Liter pro Quadratmeter Baiersbronn/Ruhestein (BW), Todtmoos (BW)
496 Liter pro Quadratmeter Baiersbronn/Mitteltal (BW)
406 Liter pro Quadratmeter Freudenstadt (BW)
Vorläufig sonnigste Orte
441 Sonnenstunden Zugspitze
307 Sonnenstunden Großer Arber
302 Sonnenstunden Hohenpeißenberg
Stärkste Windspitzen
160 km/h Brocken (06.01.)
135 km/h Feldberg/Schwarzwald (02.01.)
130 km/h Bückeburg (06.01.)

Sea-effect: Starker Schneefall im Norden der Türkei und in Georgien
Seit Mitte dieser Woche haben arktische Luftmassen das Schwarze Meer und den Kaukasus erfasst. Im Zusammenspiel mit einem Tief über dem Schwarzen Meer kam es regional zu ergiebigem Schneefall. Besonders kräftig hat es im Norden der Türkei und im Westen Georgiens geschneit, mancherorts kam es an den Küsten auch zu Schneegewittern.

Auch in Teilen Istanbuls wurden bis zu 10 cm Zentimeter Schnee verzeichnet, weiter östlich fielen die Mengen aber noch ergiebiger aus. Etwa in Samsun wurden heute 30 cm gemeldet, in Zonguldak 37 cm und in Bartin sogar 56 cm. Noch größere Mengen sind in den Bergen gefallen, mancherorts werden etwa südlich von Rize sogar mehr als 2 m gemessen. Die Großwetterlage ist derzeit festgefahren, somit ist von Westen her nur eine zögerliche Entspannung in Sicht. Besonders im Kaukasus bzw. im Westen Georgien muss man bis zur Wochenmitte mit weiteren Scheeschauern rechnen.
Kastamonu Isırganlık 🌬️🌨️
📍 Türkiye Kastamonu (23.02.2025) pic.twitter.com/uL6yYvtCNF
— Hava Medya (@havamedyaa) February 23, 2025
Kastamonu’da danalar karda böyle zorlandı 😮
📍 Türkiye Kastamonu (20.02.2025) pic.twitter.com/vjhWD9T4ot
— Hava Medya (@havamedyaa) February 21, 2025
İstanbul Kağıthane anlık… 👇🏻❄️ Provası bile çok güzel…#AltayKarFırtınası #karyağışı pic.twitter.com/ZrYV8OzDCF
— Hava Forum (@HavaForum) February 19, 2025
Sea-effect snow
Ursache für die extremen Schneemassen ist der sog. „sea-effect snow“: Die sehr kalten Luftmassen aus Russland nehmen beim Überströmen des vergleichsweise milden Schwarzen Meeres viel Feuchtigkeit auf und sorgen für eine instabile Luftschichtung. Damit entwickeln sich kontinuierlich Schauerstraßen, welche dann an den windzugewandten Küsten für starken Schneefall sorgen. Im Stau der Berge wird der ohnehin schon kräftige Schneefall zusätzlich verstärkt. Es handelt sich dabei um den selben Prozess, der im Bereich der Großen Seen der USA für starken Schneefall sorgt: Während man in Amerika von „lake-effect snow“ spricht, ist in anderen Regionen der Welt wie etwa im Nordwesten Japans oder am Schwarzen Meer auch von „sea-effect snow“ die Rede.

مدينة باتومي الساحلية في جورجيا اليوم 🚨❄️👀
جورحيا 21-2-2025#Batumi #Geargia pic.twitter.com/Cn0Ko8EsyA— طقس_العالم ⚡️ (@Arab_Storms) February 21, 2025
Dieser Effekt kann allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auftreten: Voraussetzung dafür sind sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Beispielsweise tritt dieser Effekt in manchen Jahren auch an der Westflanke der Adria oder an der Ostsee auf. Vor zwei Jahren war sogar Athen betroffen. Auch in Österreich gibt es aber zumindest im Kleinformat ein Beispiel dafür, nämlich im Raum Bregenz bzw. im Vorderen Bregenzerwald.

Extremereignisse
Da die Meere im Zuge des Klimawandels milder werden, sind mitunter besonders extreme Schneefallereignisse möglich – vorausgesetzt es kommt zu arktischen Kaltluftausbrüchen, was bevorzugt im Umfeld der kontinentalen Regionen Kanadas und Sibiriens passiert. So kam es in den vergangenen Wochen etwa auch in Japan zu ausgeprägtem „sea-effect snow“, mehr dazu hier: Schneemassen in Teilen Japans. Auch im Alpenraum kann der zunehmende Feuchtigkeitsgehalt der Luft aber zu Extremereignissen führen, vorausgesetzt es kommt zu einer passenden Großwetterlage, was in diesem Winter nicht der Fall war. Weitere Details zu diesem Thema gibt es hier: Starker Schneefall und Klimawandel: Ein Widerspruch?

Gewitter und Wasserhosen
Die sehr labile Luftschichtung sorgt bei solchen Wetterlagen mitunter für eingelagerte Gewitter, zudem werden im Bereich der Schauerstraßen nicht selten auch Wasserhosen beobachtet. Anbei zwei aktuelle Videos mit einer Wasserhose aus der Türkei und einem Schneegewitter in Georgien.
Giresun Tirebolu’da su hortumu meydana geldi 🌪️
📍 Türkiye Giresun (23.02.2025)pic.twitter.com/lA8BvX8EgK
— Hava Medya (@havamedyaa) February 23, 2025
Close-up lightning strikes during thundersnow in Batumi, Georgia. pic.twitter.com/mJNIeRYpBX
— Kirill Bakanov (@WeatherSarov1) February 21, 2025
Zahlreiche weitere Bilder und Videos findet man auf Twitter u.a. hier oder hier.
Extreme Schneemassen in Teilen Japans
Teile Japans hatte in den vergangenen Tagen mit rekordartigen Schneemassen zu kämpfen. Während sich Wintersportler über den lang ersehnten Schneefall freuten, sorgte dieser in vielen Landesteilen für Chaos. Bedauerlicherweise forderten die Schneemassen bereits mehr 20 Todesopfer, mehr als die Hälfte davon aufgrund von Dachlawinen oder bei der Räumung von Dächern.
OMG!! Incredible snow depth in Gassan Shizu Onsen, Japan. It measures a whopping 514 cm (16 feet 10.3 inches) 😱 pic.twitter.com/sY8GnGiw3r
— Volcaholic 🌋 (@volcaholic1) February 21, 2025

The ski resort in Minamiuonuma City, Niigata Prefecture, Japan, currently boasts an impressive snow depth of 450 cm (14.8 ft) ❄️.
With more snowfall expected tomorrow and the following day, the total could reach an incredible 5 meters (16.4 ft) this season!
It seems like this… pic.twitter.com/toMHV5falz
— Volcaholic 🌋 (@volcaholic1) February 23, 2025
Rekordschneefälle legen Verkehr lahm
Nicht nur die Schneemengen waren atemberaubend, auch die kurze Zeitspanne in welcher die Schneemassen gefallen sind. Die Stadt Obihiro verzeichnete am 4. Februar binnen zwölf Stunden eine Neuschneemenge von 120 Zentimetern – ein Wert, der den bisherigen landesweiten Rekord deutlich übertraf. In den umliegenden Städten Memuro, Urahoro und Shiranuka wurden ebenfalls historische Höchstwerte gemessen. Meterhohe Verwehungen begruben Fahrzeuge, machten zahlreiche Straßen unpassierbar und zwangen den Schienenverkehr zum Erliegen. An den Flughäfen Hokkaidos kam es zu Dutzenden Flugausfällen. Insgesamt traten die kräftigen Schneefälle in einem Zeitraum von rund zwei Wochen auf.
A record breaking 47 inches (120 cm) of snow fell in just 12 hours, burying Obihiro, Hokkaido.
This is the highest 12-hour snow total ever recorded in Japan. pic.twitter.com/vYgsuwJymt
— Nahel Belgherze (@WxNB_) February 4, 2025


Wie kam es dazu?
Die starken Schneefallraten wurden durch ein Tiefdruckgebiet nördlich des Japanischen Meers verursacht, welches aus dem Osten Russlands sehr kalte Luftmassen in Richtung Japan lenkte. Dabei kam es zum aus den USA bekannten Phänomen namens „lake-effect snow“, im konkreten Fall auch „sea-effect snow“ genannt. Der konvektive Schneefall entsteht, wenn eine sehr kalte Luftmasse über eine relativ warme Wasseroberfläche zieht, dabei viel Wasserdampf aufnimmt und dann auf Land trifft. Im Stau der Japanischen Alpen wurde der ohnehin schon kräftige Schneefall zudem zusätzlich verstärkt.
Snow depth in Sukayu Onsen, Japan has reached 16.7 feet (5 meters), the highest since 2013.
Sukayu Onsen is one of the snowiest places on Earth. pic.twitter.com/xuwG0fSvn0
— BNO News Live (@BNODesk) February 20, 2025
Historische Schneemengen retten Winterfestival
Die gefallenen Schneemassen sind in Japan keine Seltenheit. Der Rekord für die höchste je gemessene Schneedecke der Nordhalbkugel wurde im Februar 1927 auf dem Berg Ibuki mit 11,8 Metern registriert. Allerdings verlief der Winter 2024/25 bisher ungewöhnlich mild und schneearm. Das traditionelle Sapporo-Schneefestival stand sogar kurz vor der Absage – nur kurzfristig hat die Umstellung der Großwetterlage das Fest noch ermöglicht.

Aktuelle Schneelage
Derzeit werden entlang des japanischen Berglands verbreitet Schneehöhen zwischen einem Meter und drei Metern gemessen. Eine beachtliche Schneehöhe von 5 Metern wird aktuell in Sukaya auf 890 m Höhe in der Region Präfektur Tohoku registriert, in Yonezawa in der Präfektur Yamagata auf 640 m Seehöhe werden sogar 7 m gemeldet.
Japan’s snowiest spot, Sukayu, has reached a snow depth of 5 m (=16.4 feet) for the first time in 12 years, which is 147% of its average. The current record is 5.66 m set on 2/26/2013.
Sukayu has had a total snowfall of over 14 m (=46 feet) so far this winter⛄ pic.twitter.com/lOY9iCdqJk
— Sayaka Mori (@sayakasofiamori) February 20, 2025
Schön zu sehen ist auch, dass im Süden bzw. entlang der Ostküste des Landes kein Schnee liegt. Die Schneemassen wurden durch die Bergkette abgefangen und somit blieben diese Regionen von den Schneemassen verschont.

Ausblick
Während den Süden von Japan zu Beginn der neuen Woche mildere Luftmassen erreichen, verbleibt der nördliche Teil des Landes weiter in der kalten Luftmasse und somit muss in diesen Teilen durch aufziehenden Niederschlag mit weiterem Neuschnee gerechnet werden, jedoch werden deutlich geringer Mengen als in den letzten Wochen erwartet.
Frostige Nächte
Heute Morgen ging es verbreitet mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in den Tag. Dabei wurden die tiefsten Werte kurz nach Sonnenaufgang besonders im Osten gemessen. Verbreitet kühlte es auf zweistellige, negative Werte ab. In Coschen in Brandenburg wurden beispielsweise -15,7 Grad gemessen und in Sohland/Spree in Sachsen -16,4 Grad. Dabei handelt es sich definitionsgemäß um sehr strengen Frost.
Frost kann in vier verschiedene Stufen unterteilt werden. Bei Temperaturen von unter 0 bis -5 Grad spricht man von leichtem Frost, während bei Werten zwischen -5 und -10 Grad mäßiger Frost vorliegt. Strenger Frost tritt bei Temperaturen von unter -10 bis -15 Grad auf und sehr strenger Frost entsteht bei Temperaturen unter -15 Grad.

Energieverlust
Auch in der Nacht auf Dienstag kühlt es erneut stark ab. Durch den anhaltenden Hochdruckeinfluss bleibt die kalte Luftmasse erhalten. Die Modelle prognostizieren zusätzlich eine meist klare Nacht. Lediglich im äußersten Süden und Osten halten sich einige dichte Wolken, welche hier im EZ Modell in Blau dargestellt werden.

Durch die fehlende Wolkendecke kommt es in der Nacht zu einem Energieverlust durch langwellige Ausstrahlung an der Erdoberfläche. Dadurch wird auch der bodennahen Luftschicht Wärme entzogen und somit werden am Dienstagmorgen verbreitet Temperaturen im frostigen Bereich erwartet. Besonders im Osten, entlang der Alpen sowie in den Mittelgebirgen ist erneut strenger Frost möglich.

Wärme der Sonne
Tagsüber zeigt sich dann am Dienstag die Sonne oft von einem wolkenlosen Himmel. Bis zu 10 Sonnenstunden sind möglich, was auch zu dieser Jahreszeit das Tagesmaximum ist. Dabei geht es mit den Temperaturen aufwärts. Größtenteils liegen sie im positiven Bereich, lediglich im Osten kann es gebietsweise noch Dauerfrost geben.

Ausblick
Auch die Nacht auf Mittwoch verläuft nochmals landesweit frostig. Danach verlagert sich jedoch das Hoch FINJA weiter in den Osten und im Kombination mit einem Atlantiktief erreichen im Laufe des Mittwochs von Südwesten allmählich wieder deutlich mildere Luftmassen die Bundesrepublik.
Max bringt Eisregen und Schnee
Der Alpenraum liegt derzeit unter dem Einfluss eines Tiefdruckgebiets namens MAX mit Kern über Benelux. Am Mittwochabend breiten sich aus Westen vorübergehend milde Luftmassen in der Höhe aus, während sich in den Niederungen im Osten oft frostige Luft hält. Die Schneefallgrenze steigt vorübergehend von tiefen Lagen auf über 1000 m Höhe an, weshalb von Mittwochabend bis Donnerstagvormittag besonders vom Mühlviertel bis ins Weinviertel sowie am Alpenostrand mit leichtem gefrierenden Regen gerechnet werden muss. Vor allem im Waldviertel herrscht erhebliche Glättegefahr! Auch im östlichen Flachland ist in der Nacht aber stellenweise mit leichtem gefrierenden Regen oder Schneeregen zu rechnen.

Winter-Comeback
Am Donnerstag erfasst die Kaltfront von Tief Max den Alpenraum. Am Bodensee und in Außerfern geht es schon nass in den Tag. Im weiteren Verlauf breitet sich der Niederschlag langsam auf die Alpennordseite aus, in der Nacht greift der Niederschlag auf weite Teile des Landes über. Die Schneefallgrenze sinkt am Donnerstagabend an der Alpennordseite zunächst von etwa 1400 m gegen 700 m ab. In der Nacht auf Freitag bzw. am Freitag schneit es dann im Westen und Süden immer häufiger bis in tiefe Lagen. Auf den Bergen und in den Hochtälern kommen meist zwischen 20 und 30 cm Neuschnee zusammen, in Lagen um 1000 m sind 5 bis 15 cm Schnee in Sicht. Ein paar Zentimeter Nassschnee zeichnen sich aber auch in den großen Tälern und ganz im Süden ab.

Ruhiges Wochenende
Im Laufe des Freitags beruhigt sich das Wetter langsam und besonders das Wochenende verläuft bis auf ein paar ganz vereinzelte Flocken größtenteils trocken. Dabei wird es in der Osthälfte durch kühle Luftmassen aus dem Nordosten noch eine Spur kälter, in der Nächten gibt es mäßigen bzw. im Bergland örtlich auch strengen Frost.
Trockener Winter im Osten auf Rekordkurs
Die Wetterlagen, die für die außergewöhnlich trockenen vergangenen Wochen verantwortlich waren, zeichneten sich in erster Linie durch häufigen Hochdruckeinfluss aus. Wenn es mal Fronten aus Westen nach Österreich schafften, brachten diese v.a. dem Westen Niederschlag. Italientiefs waren auch sehr rar, die wenigen sorgten für nennenswerten Niederschlag im Süden und Südwesten Österreichs.
Im ersten Bild sieht man die gemessenen Niederschlagsmengen in diesem Winter (seit dem meteorologischen Winterbeginn am 01.12.24). Tatsächlich fallen einem sofort die geringen Werte (in hellblau) vom östlichen Unterkärnten bis hoch ins Weinviertel und Untere Waldviertel auf. Negative Spitzenreiter sind hierbei die Stationen Wiener Neustadt und Pottschach-Ternitz mit gerade einmal 16 l/m² – wohlgemerkt über die vergangenen knapp zweieinhalb Monate. Auch in Wien gab’s je nach Bezirk nur 20-30 l/m², selbiges gilt für Graz. Viel mehr Regen und Schnee fielen dagegen von Vorarlberg bis zu den Karawanken und ins Mostviertel – zum Vergleich: im Kleinwalsertal wurden schon mehr als 300 l/m² gemessen.

Absolutmengen sind natürlich immer mit Vorsicht zu genießen, sie sagen ja nix darüber aus, ob es nun an einem bestimmten Ort zu feucht oder zu trocken war.
Deswegen betrachten wir gerne die Abweichungen von der Norm: Die folgende Grafik zeigt die Abweichungen in % beim Niederschlag vom 01.12.24 bis inkl. Freitag 05.02.25. Landesweit über ganz Österreich gemittelt fehlen gut 40% auf das Soll eines durchschnittlichen Winters der vergangenen 30 Jahre.
Deutlich größere negative Anomalien gibt es aber wieder in dem zuvor erwähnten Streifen vom Lavanttal in Kärnten bis zur Grenzregion von Niederösterreich und Tschechien. Zum Beispiel fehlen auf der Hohen Warte in Wien 68% auf das Soll, in Graz rund 60% und in Reichenau an der Rax sogar knapp 80%. Das ist schon absolut markant und vergleichbar mit einer sommerlichen Dürreperiode.

Wie markant der Winter im Osten hinsichtlich Niederschlags bisher war, zeigt sich auch bei der Anzahl jener Tage, die Niederschlagsmengen von mehr als 5 l/m² pro Tag brachten. In den zu trockenen Regionen waren solche Tage bisher absolute Mangelware. Wir haben diesbezüglich mal eine Auswertung für verschiedene Stationen gemacht. Man sieht, dass wir oftmals im Bereich der absoluten Negativrekorde sind!
Station
|
Tage mit 5 l/m² oder mehr im heurigen Winter
|
Tage mit 5 l/m² oder mehr im langjährigen Wintermittel
|
Negativ-rekord bisher
|
Mess- beginn
|
Reichenau/Rax (NÖ)
|
2
|
10
|
3
|
1902
|
Wien-Hohe/Warte (W)
|
2
|
8
|
1
|
1852
|
Wiener Neustadt (NÖ)
|
0
|
4
|
0
|
1948
|
Deutschlandsberg (ST)
|
1
|
8
|
1
|
1895
|
Mürzzuschlag (ST)
|
4
|
11
|
4
|
1949
|
Pottschach-Ternitz (NÖ)
|
0
|
6
|
2
|
1962
|
Wörterberg (B)
|
1
|
5
|
1
|
1935
|
Station
|
Niederschlag im heurigen Winter bis dato
|
Niederschlag
im langjährigen Mittel bis 7.Februar
|
Negativrekord bisher für gesamten Winter
|
Messbeginn
|
Reichenau/Rax (NÖ)
|
29 l/m²
|
139 l/m²
|
36 l/m² (1989/90)
|
1902
|
Wien-Hohe/Warte (W)
|
32 l/m²
|
97 l/m²
|
27 l/m² (1893/94)
|
1852
|
Wiener Neustadt (NÖ)
|
16 l/m²
|
58 l/m²
|
25 l/m² (1996/97)
|
1948
|
Deutschlandsberg (ST)
|
23 l/m²
|
92 l/m²
|
37 l/m² (2018/19)
|
1895
|
Mürzzuschlag (ST)
|
35 l/m²
|
133 l/m²
|
66 l/m² (1970/71)
|
1949
|
Pottschach-Ternitz (NÖ)
|
16 l/m²
|
75 l/m²
|
34 l/m² (1997/98)
|
1962
|
Wörterberg (B)
|
18 l/m²
|
54 l/m²
|
23 l/m² (1980(81)
|
1935
|
Abschließend die alles entscheidende Frage: Wie geht’s weiter, kommt da bis Ende Februar noch nennenswert was hinzu? Nun, ganz so weit können wir nicht in die Zukunft schauen, aber hier eine aktuelle Berechnung des Niederschlags bis einschließlich 17.02.2025. Und wir sehen in blau Mengen zwischen 2 und 5 l/m², wirklich viel ist im Osten also weiterhin nicht in Sicht!

Rekordschneefälle in der Präfektur Hokkaido in Japan
Zwei sich rasch verstärkende Tiefdruckgebiete nahe Nordjapan haben arktische Kaltluft in die Region gelenkt. Zeitgleich strömte feuchte Pazifikluft aus dem Osten ein. Diese Wetterkonstellation führte zu außergewöhnlich starken Schneefällen mit neuen Rekordwerten in ganz Ost-Hokkaido.
It’s happening: Record snowfall of 120 cm in 12 hours in Obihiro, Hokkaido, Japan! 🇯🇵 pic.twitter.com/IjbFvDTCp7
— Weather Monitor (@WeatherMonitors) February 4, 2025
Video from NHK of Obihiro, Hokkaido, which received 1.15 meters of snowfall in the 24 hours leading up to 8AM today. pic.twitter.com/8j4cMQ3h69
— Jeffrey J. Hall 🇯🇵🇺🇸 (@mrjeffu) February 4, 2025
Rekordschneefälle legen Verkehr lahm
In der Nacht zum Montag erreichte der Schneefall die stärkste Intensität. Die Stadt Obihiro mit ihren 163.000 Einwohnern verzeichnete binnen zwölf Stunden eine Neuschneemenge von 120 Zentimetern – ein Wert, der den bisherigen landesweiten Rekord deutlich übertraf. In den umliegenden Städten Memuro, Urahoro und Shiranuka wurden ebenfalls historische Höchstwerte gemessen. Meterhohe Verwehungen begruben Fahrzeuge, machten zahlreiche Straßen unpassierbar und zwangen den Schienenverkehr zum Erliegen. An den Flughäfen Hokkaidos kam es zu Dutzenden Flugausfällen. Die Wetterprognosen kündigen weitere massive Schneefälle für die japanischen Binnenregionen an – in den Gebirgszügen Honshus könnten bis zum Wochenende stellenweise bis zu 200 Zentimeter Neuschnee fallen.
A record breaking 1.2 metres of snow fell in just 12 hours, burying Obihiro City, Hokkaido
Low pressure will continue to bring blizzards to parts of north Japan for the next five days
Half a metre of snow will fall widely, but the mountains of Honshu could see over two metres pic.twitter.com/9dCNG7spka
— BBC Weather (@bbcweather) February 4, 2025
🌨️Record #snow in northern #Japan…pic.twitter.com/8Smxahb8xl
💬 The #Hokkaido prefectural government said the record snowfall was particularly noticeable in eastern areas of the island, including #Obihiro & #Kushiro, whose city offices received dozens of calls for help from…— ⚡️🌎 World News 🌐⚡️ (@ferozwala) February 5, 2025
Historische Schneemengen retten Winterfestival
Solche Schneemengen sind in Japan keine Seltenheit. Der Rekord für die höchste je gemessene Schneedecke der Nordhalbkugel wurde im Februar 1927 auf dem Berg Ibuki mit 11,8 Metern registriert. Allerdings verlief der Winter 2024/25 bisher ungewöhnlich mild und schneearm. Das traditionelle Sapporo-Schneefestival, geplant für Dienstag, stand sogar kurz vor der Absage – bis es ausgerechnet der aktuelle Schneesturm ermöglichte.
Rekordschneefälle in der Präfektur Hokkaido in Japan
Zwei sich rasch verstärkende Tiefdruckgebiete nahe Nordjapan haben arktische Kaltluft in die Region gelenkt. Zeitgleich strömte feuchte Pazifikluft aus dem Osten ein. Diese Wetterkonstellation führte zu außergewöhnlich starken Schneefällen mit neuen Rekordwerten in ganz Ost-Hokkaido.
It's happening: Record snowfall of 120 cm in 12 hours in Obihiro, Hokkaido, Japan! 🇯🇵 pic.twitter.com/IjbFvDTCp7
— Weather Monitor (@WeatherMonitors) February 4, 2025
https://twitter.com/sayakasofiamori/status/1886606850784633295
Rekordschneefälle legen Verkehr lahm
In der Nacht zum Montag erreichte der Schneefall die stärkste Intensität. Die Stadt Obihiro mit ihren 163.000 Einwohnern verzeichnete binnen zwölf Stunden eine Neuschneemenge von 120 Zentimetern – ein Wert, der den bisherigen landesweiten Rekord deutlich übertraf. In den umliegenden Städten Memuro, Urahoro und Shiranuka wurden ebenfalls historische Höchstwerte gemessen. Meterhohe Verwehungen begruben Fahrzeuge, machten zahlreiche Straßen unpassierbar und zwangen den Schienenverkehr zum Erliegen. An den Flughäfen Hokkaidos kam es zu Dutzenden Flugausfällen. Die Wetterprognosen kündigen weitere massive Schneefälle für die japanischen Binnenregionen an – in den Gebirgszügen Honshus könnten bis zum Wochenende stellenweise bis zu 200 Zentimeter Neuschnee fallen.
Přes noc napadlo ve městě Obihiro na severním ostrově Hokkaidó trochu sněhu.🇯🇵 pic.twitter.com/KlsoIZssH3
— KAFKAvTOKIU (@TomasVilimec) February 4, 2025
Historische Schneemengen retten Winterfestival
Solche Schneemengen sind in Japan keine Seltenheit. Der Rekord für die höchste je gemessene Schneedecke der Nordhalbkugel wurde im Februar 1927 auf dem Berg Ibuki mit 11,8 Metern registriert. Allerdings verlief der Winter 2024/25 bisher ungewöhnlich mild und schneearm. Das traditionelle Sapporo-Schneefestival, geplant für Dienstag, stand sogar kurz vor der Absage – bis es ausgerechnet der aktuelle Schneesturm ermöglichte.
More insane video of the record breaking snow in Obihiro City, Japan, where 85 cm has fallen in just six hours ❄️☃️❄️ pic.twitter.com/lXIcgWTcsc
— Volcaholic 🌋 (@volcaholic1) February 3, 2025
Titelbild: Shirakawa-Go, pixabay.com
Historischer Regen in Australien
Ein kleines, aber gut organisiertes tropisches Tief hat sich in den letzten drei Tagen in der Nähe der Nordostküste von Queensland gehalten. Während des gesamten Zeitraums herrschte auf der Südseite des Tiefs eine feuchte auflandige Strömung. Günstige Geländemerkmale haben die Niederschlagsmengen auf bis zu 40-50 l/qm pro Stunde gebracht und zu schweren Überschwemmungen geführt.
🚨🇦🇺 North Queensland Floods. 1 death confirmed in Ingham. Evacuation orders issued for Townsville suburbs. 2,000+ homes without power. Flooding expected to worsen. Australia pic.twitter.com/hmY6WCtWLj
— Weather Monitor (@WeatherMonitors) February 2, 2025
Die stärksten Regenfälle traten in dem Gebiet zwischen Ingham und Townsville auf. An einigen Stationen in diesem Gebiet wurden in den letzten Tagen schwindelerregende Summen von über 1.000 l/qm gemessen. In Rollingstone, Queensland, wurden allein in den 24 Stunden bis Sonntagmorgen 702 l/qm gemessen. Bis Sonntagnachmittag wurden dort an drei Tagen insgesamt 1.200 l/qm gemessen.
Another incredibly wet day for NE QLD, especially between #Townsville and #Ingham with Rollingstone recording an incredible **702mm**!!
This is the 9th wettest February day ever recorded in QueenslandBambaroo recorded 487mm breaking its 1972 all-time daily record POR 105yrs pic.twitter.com/BFAZ2sPctE
— Cameron H 🇦🇺 (@Hitchy04) February 2, 2025
De fortes pluies orageuses engendrent des #inondations très importantes actuellement dans le Nord du Queensland en #Australie. La région de #Townsville est particulièrement touchée.
Vidéo via @DisastersAndI pic.twitter.com/eQ12Bm1Igf— Meteo60 (@meteo60) February 1, 2025
Selbst in dieser tropischen Umgebung haben diese gewaltigen Niederschlagsmengen Bäche und Flüsse überflutet. Für die Flüsse Herbert, Haughton, Burdekin, Ross und Bohle gilt eine Hochwasserwarnung. Es wird erwartet, dass einige dieser Flüsse Pegelstände erreichen, die seit fast 50 Jahren nicht mehr erreicht wurden. Die Flutwelle hat Tausende von Menschen in den Vororten von Townsville gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Es wird erwartet, dass die sintflutartigen Regenfälle bis mindestens Dienstagmorgen nicht abklingen werden, wobei zu hoffen ist, dass sie sich etwas von den am stärksten betroffenen Gebieten entfernen werden.
Polarjet: Wettermacher in Mitteleuropa
Entstehung des Polarjets
Der Polarjet bildet sich meist an der Grenze zwischen kalter Polarluft und deutlich wärmerer Luft der Subtropen und verläuft je nach Großwetterlage meist zwischen 40° und 60° geographischer Breite. Im Winter liegt die Grenze generell etwas südlicher als im Sommer. Das Maximum der Windgeschwindigkeiten wird meist zwischen 8 und 12 Kilometer Höhe erreicht, dabei werden 200 bis 500 km/h gemessen, über Japan wurden 1970 sogar bis zu 650 km/h gemessen. Das jahreszeitliche Maximum der Windgeschwindigkeit wird im Winter erreicht, wenn die Temperaturgegensätze zwischen Nord und Süd am größten sind.
Auswirkungen auf (Mittel-) Europa
Vor allem in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bergketten stellen ein Hindernis für den Polarjet dar. Es kommt zu wellenartigen Ausbeulungen – die Geburtsstätte der Hoch und Tiefdruckgebiete. Der Polarjet hat also direkten Einfluss auf das Wetter, wobei es die stärksten Wetterscheinungen in unmittelbarer Nähe des Starkwindbandes gibt. Ende Juni/Anfang Juli kommt es häufig zu einer Stabilisierung des Polarjets, was zu sehr stabilem Wetter in Mitteleuropa führt. Vielen ist in diesem Zusammenhang die Bauernregel über den Siebenschläfertag bekannt.
Schneller von New York nach Frankfurt
In der Luftfahrt machen sich die Fluggesellschaften den Polarjet zunutze und sparen sich auf dem Weg von West nach Ost gezielt mehrere Stunden Flugzeit sowie einige Tonnen Kerosin. Auf dem Weg nach Nordamerika wird dagegen versucht, dieses Starkwindband zu umgehen.