April 2025 wärmer als üblich und im Westen sehr trocken

Frühling

Österreichweit bilanziert der April im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 um etwa 1,9 Grad zu warm. Die größten Abweichungen um bzw. knapp über 3 Grad wurden im westlichen Bergland und speziell rund um den Arlberg registriert. Im Osten fiel das Plus zwar etwa geringer aus, aber auch hier schließt der April im Vergleich zum langjährigen Mittel rund 1,5 Grad zu warm ab.

Temperaturabweichung im April 2025. © UBIMET

Wie für den April üblich, gab es aber auch in diesem Jahr ein Auf und Ab. Nach einem milden Start sorgte etwa ein Kaltlufteinbruch rund um den 7. für eine deutlich zu kühle Wetterphase, recht verbreitet kam es noch einmal zu leichtem bis mäßigem Frost. Selbst in Wien konnte man am 6. noch einmal ein paar Schneeflocken beobachten. Anschließend zeigte der Trend aber wieder stark nach oben und bereits am 11. wurde in Villach der erste Sommertag des Jahres (T ≥ 25 Grad) registriert, am Folgetag war es dann u.a. auch in Imst, Innsbruck und Jenbach so weit. Im langjährigen Mittel wird der erste Sommertag des Jahres erst zwischen Ende April und Anfang Mai registriert, schon in den vergangenen Jahren war es aber häufig bereits zwischen Ende März und Mitte April so weit. Im Zuge der Klimaerwärmung wird diese Marke immer früher im Jahr erreicht. Am 17. wurden in St. Pölten schließlich ein sommerlicher Höchstwert von 28,3 Grad erreicht, der bislang wärmste Tag des Jahres.

Höchste Temperaturen
  • 28,3 Grad St. Pölten (NÖ, 16.)
  • 27,8 Grad Melk (NÖ, 17.)
  • 27,6 Grad Kremsmünster (OÖ, 16.)
  • 27,4 Grad Krems (NÖ, 16.)
  • 27,2 Grad Wieselburg (NÖ, 16.)

Die meisten Sommertage wurden in Schärding verzeichnet.
Tiefste Temperaturen (bewohnte Orte <1500 m)
  • -8,2 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 7.)
  • -8,0 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 9.)
  • -7,3 Grad St. Michael im Lungau (S, 7.), Weitensfeld (K, 7.)
  • -7,2 Grad Radstadt (S, 7.)
  • -7,1 Grad Flattnitz (K, 7.)

Lokal kräftige Gewitter

Die für die Jahreszeit äußerst warme Luftmasse führte dann im letzten Aprildrittel auch zu einzelnen, für die Jahreszeit außergewöhnlich kräftigen Gewittern. Am Ostermontag (21.) sorgt eine sich nur langsam verlagernde Gewitterzelle im nördlichen Waldviertel für Starkregen und große Hagelansammlungen, Keller und Straßen wurden überflutet. Die Hagelkörner erreichten einen Durchmesser von bis zu 3 cm. Am 24. lag dann der Südosten im Fokus, langsam ziehende Gewitter brachten sintflutartigen Regen und große Regenmengen in kurzer Zeit, Überflutungen waren die Folge. In Hartberg sind in nur einer Stunde 44 l/m² Regen zusammengekommen. Seit Messbeginn wurde hier an einem gesamten Apriltag noch nie so viel Regen gemessen, wie am 24. April innerhalb von nur einer Stunde. Betrachtet man den gesamten Tag, fielen knapp 57 l/m². Ebenso viel kam u.a. aber auch in Laßnitzhöhe zusammen, auch hier wurde ein neuer Tagesrekord für den April aufgestellt. Für den April sind solch kräftige Gewitter mit Starkregen und größerem Hagel wie etwa im Waldviertel durchaus außergewöhnlich. Im Zuge der Klimaerwärmung müssen wir aber immer häufiger bereits im Frühling mit den ersten kräftigen Gewittern samt erhöhtem Unwetterpotential rechnen.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel im April 2025. © UBIMET

Im Westen anhaltende Trockenheit

Wie auch schon in den ersten drei Monaten des Jahres bilanziert der Westen des Landes erneut zu trocken. Von Vorarlberg bis ins westliche Oberösterreich kam recht verbreitet weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge zusammen, in Innsbruck wurde gar nur ein Viertel der sonst üblichen Regenmenge registriert. Seit Messbeginn im Jahre 1877 gab es in der Tiroler Landeshauptstadt nur zwei Mal noch weniger Niederschlag in einem April, nämlich in den Jahren 1885 und 2007. Betrachtet man das gesamte bisherige Jahr, stechen mit einem Minus von 50 bis 70 Prozent dieselben Regionen ins Auge.

Nasseste Orte
  • 163 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 127 Liter pro Quadratmeter Kolm-Saigurn (S)
  • 107 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)
  • 105 Liter pro Quadratmeter Kindberg (ST)
  • 102 Liter pro Quadratmeter Sillian (T)

Dafür verlief der April hier äußerst sonnig, die Sonne zeigte sich im Vergleich zum langjährigen Mittel etwa 20 bis 30 Prozent häufiger. Im Süden und Osten war die Sonnenscheindauer hingegen nahezu durchschnittlich, mancherorts gab es etwa in Oberkärnten auch ein Minus von etwa 10 Prozent.

Sonnigste bewohnte Orte
  • 268 Sonnenstunden Rohrspitz (V)
  • 260 Sonnenstunden Feldkirch (V)
  • 253 Sonnenstunden Innsbruck-Kranebitten (T)

Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 107 km/h Zell am See (S, 17.)
  • 96 km/h Hochfilzen (T, 17.), Golling (S, 17.)
  • 93 km/h Gumpoldskirchen (NÖ, 11..)
  • 92 km/h Mondsee (OÖ, 17.)

Spektakuläre Superzellen und Tornados in Texas

Superzelle

In der vergangenen Woche erlebte der Norden von Texas eine Serie intensiver Gewitter, die teils auch Tornados und großen Hagel mit sich brachten. Schwerpunkt der Unwetter war das Texas Panhandle, insbesondere die Gebiete um Amarillo, Canyon und Lubbock. Dort wurden mehrere Tornados registriert, darunter ein seltener antizyklonaler (also im Uhrzeigersinn rotierender) Tornado nahe Silverton, Texas. Ein weiterer starker Tornado wurde nordwestlich von Matador beobachtet, während nahe Roaring Springs sehr große Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 13 cm beobachtet wurden.​ Die Chaser vor Ort haben spektakuläre Bilder dieser klassischen Superzellengewitter gemacht.

Neue Woche viel Sonne und frühsommerlich warm

Frühling - Image by freepik - https://www.freepik.com/free-photo/picnic-countryside-with-summer-elements_1172806.htm#fromView=search&page=1&position=11&uuid=4583abe3-9d84-48f4-9ff3-225b23db5a8a

Hohes Temperaturniveau

Den ersten Sommertag des Jahres haben wir bereits am 11. April geknackt, in Villach wurden die dafür erforderlichen 25 Grad gemessen. Seither gab’s noch den einen oder anderen 25er in Österreich, deren zwei beispielsweise in Wien-Stammersdorf und sogar drei in Schärding.

Top 10 der Stationen mit den meisten Sommertagen im April.

Dies resultiert in einer Temperaturanomalie von knapp +2 Grad verglichen mit dem langjährigen Mittel des Aprils. Von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark belaufen sich die Abweichungen des heurigen Aprils gar auf bis zu +3 Grad wie in Galtür. Dort im Paznaun erleben wir damit gerade den fünftwärmsten April der Messgeschichte, selbst ein Podium ist noch möglich.

Die Anomalien der Temperaturen im April bislang.

Neue Woche im Bann zweier Damen

In der neuen Woche dominieren die beiden Hochdruckgebiete PETRA und QUENDOLIN in weiten Teilen Mitteleuropas das Wetter – so auch in Österreich.

Hier exemplarisch die Wetterkarte für den Montag:

Die Großwetterlage zu Beginn der neuen Woche.

Von Montag bis einschließlich Samstag gibt die Sonne den Ton an, lokale Frühnebelfelder lichten sich rasch und Quellwolken tagsüber bleiben oft klein und harmlos. Einzig von Vorarlberg bis in die Obersteiermark und nach Kärnten muss man sich jeweils an den Nachmittagen auf kurze Schauer oder Gewitter einstellen. Man merkt hier die schon starke Sonne, welche die Luft Tag für Tag aufs Neue „aufkocht“. Unwetter sind aber nicht in Sicht. Mit den Temperaturen geht es deutlich nach oben: Werden am Montag schon 18 bis 24 Grad erreicht, dürfte am Dienstag mit 19 bis 25 Grad schon lokal der nächste Sommertag verzeichnet werden. Am Mittwoch und am Feiertag geht’s dann schon rauf auf 20 bis 26 Grad. 27 oder sogar 28 Grad kündigen sich am Freitag und Samstag im Süden und Osten an – der Mai startet also absolut sommerlich.

Hier der Temperaturtrend am Beispiel Villach:

Eine frühsommerliche Wetterphase auch in Kärnten.

Trockenheit im Westen wird kaum gelindert

Da es in den nächsten Tagen höchstens lokale Schauer und Gewitter gibt – ein flächiger Landregen also ausbleibt – wird auch die lokale Trockenheit im bisherigen Frühling nur wenig gelindert. Österreichweit ist die Regenbilanz seit dem 1. März zwar einigermaßen ausgeglichen, von Vorarlberg bis ins Innviertel fehlen allerdings 40 bis 70 % an Regen bzw. Schnee in den Messkübeln.

Die Anomalien der Niederschlagsmengen im Frühling bislang (01.03. bis 26.04.).

Konkret bedeutet dies etwa in Bregenz (siehe nächste Grafik) und Feldkirch aktuell den zweit- bzw. dritttrockensten Frühling der dortigen Messgeschichte. In Galtür rangiert der Frühling derzeit auf Rang 4.

Klimadiagramm Niederschlag in Bregenz für den Frühling (01.03. bis 26.04.).

Kaltfront wohl frühestens kommendes Wochenende

Noch sind sich die Wettermodelle nicht einig, aber derzeit deutet sich am kommenden Wochenende von Norden her eine Kaltfront an. Ob diese aber nur ein kurzes Intermezzo darstellt oder ob danach eine nachhaltige kühle Phase bevorsteht, kann man jetzt aber noch nicht sagen.

Feuchtes Wetter im Frühjahr: Vorsicht Zecken!

Vorsicht Zecken

Entscheidend für das Erscheinen der Zecken ist in erster Linie die Temperatur. Spätestens wenn kein Schnee mehr liegt und die Temperaturen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen 7 bis 10 Grad erreichen, erwachen die ersten Zecken aus der Winterstarre. Dies passiert immer häufiger bereits im Februar.

Feuchtwarm

Kälteeinbrüche im März und im April sorgen zwar für abrupte Einbrüche der Zeckenaktivität, den Zecken schadet das aber in der Regel nicht. Neben der Temperatur spielt vor allem die Feuchtigkeit eine wichtige Rolle: Wenn es nach längeren Schönwetterperioden sehr trocken ist, ziehen sich die Zecken vorübergehend in schattige Plätze zurück. Regnet es dann wieder, verlassen sie schnell die schützende Laubstreu und suchen verstärkt nach Wirten. Besonders bei feuchtwarmen Wetter kann die Zeckenaktivität dann regelrecht explodieren!

Vorsicht Zecken, hohes Gras und Unterholz meiden
Zecken halten sich nahe zum Boden auf. © Adobe Stock

Jährlich viele FSME-Fälle

Entgegen der landläufigen Meinung warten Zecken nicht auf Bäumen und lassen sich auf ihre Opfer fallen, sondern mögen es bodennah und feucht. Die Parasiten krabbeln auf Grashalme in Wiesen und Büschen und warten geduldig auf den Moment in dem ein potentieller Wirt sie streift und mitnimmt. Schützen kann man sich mit geschlossener Kleidung und Sprays, wobei auch diese keine Sicherheit garantieren.

Zecken
Eine Zecke auf der Lauer. © AdobeStock

Viele Zeckenbisse verlaufen harmlos, da nicht alle Zecken FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien in sich tragen und der Biss eines infizierten Exemplars nicht immer zu einer Infektion führt. Das Risiko ist aber groß, weshalb eine FSME-Impfung dringend zu empfehlen ist. Nach einem Wald- oder Wiesenspaziergang sollte man den Körper jedenfalls gründlich nach den Blutsaugern absuchen und etwaige Zecken möglichst bald mit einer Zeckenpinzette, -zange oder -karte zu entfernen, da Bakterien und Viren meist erst nach einer bestimmten Zeit übertragen werden. Wenn sich die Zecke nur schwer entfernen lässt, ist dies ein Indiz dafür, dass sie sich schon länger angesaugt hat. Die Bissstelle sollte desinfiziert und auf jeden Fall noch länger beobachtet werden und bei einer Rötung oder grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen ein Arzt konsultiert werden.

 

FSME-Fälle Österreich

(Daten: MedUni Wien)

Deutschland

(Daten: NaLI)

2016 89 352
2017 116 485
2018 154 582
2019 108 443
2020 216 717
2021 128 420
2022 179 559
2023 104 381

Die Anzahl an FSME-Erkrankungen hat in den letzten Jahren tendenziell zugenommen. Im Jahr 2019 hat wohl die Trockenheit für einen vorübergehenden Rückgang gesorgt, allerdings folgte im ersten „Corona-Sommer“ im Jahr 2020 ein neuer Negativrekord. Etwa bei der Hälfte der Erkrankungen gibt es einen schweren Krankheitsverlauf mit einer Gehirnentzündung. Nur mit einer Impfung kann man dieses Risiko minimieren.

Titelbild © AdobeStock

Beginn der Gartensaison – Das Wetter als wichtiger Faktor für Hobbygärtner

Typisch für Ende April und Anfang Mai sind die großen Temperaturschwankungen. Milde Tage mit Temperaturen über 20 Grad wechseln sich oft abrupt mit kalten Nächten oder sogar letzten Frostperioden ab. Für viele Pflanzen, vor allem für empfindliche Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika oder Kürbisse, ist diese Zeit kritisch. Ein verfrühter Auszug ins Freiland kann hier schnell zu Frostschäden führen und die Arbeit vieler Wochen zunichtemachen.

Symbolbild @ pixabay.com

Experten empfehlen daher, frostempfindliche Pflanzen erst nach den sogenannten Eisheiligen (Mitte Mai) dauerhaft ins Freie zu bringen. Bis dahin sollten Gartenliebhaber die Wettervorhersagen aufmerksam verfolgen und die Pflanzen gegebenenfalls nachts abdecken oder temporär wieder nach drinnen holen.

Auch Trockenheit kann im Frühjahr zu einem Problem werden. Gerade bei stabilen Hochdrucklagen, wie sie häufig Ende April auftreten, trocknet der Boden rasch aus. Ein regelmäßiges, aber nicht zu intensives Gießen ist entscheidend, um den Pflanzen optimale Bedingungen für ein kräftiges Wachstum zu bieten.

Symbolbild @ pixabay.com

Zudem lohnt es sich, den Boden regelmäßig aufzulockern und zu mulchen. So bleibt er länger feucht, und Unkraut hat es schwerer, sich auszubreiten. Gartenfreunde sollten auch bedenken, dass jetzt noch die optimale Zeit ist, um den Gartenboden mit organischem Dünger oder Kompost auf die bevorstehende Wachstumsphase vorzubereiten.

Die ideale Strategie ist also, flexibel auf das Wetter zu reagieren. Wer Geduld beweist und seine Pflanzen gut schützt, wird sich spätestens im Sommer über eine reiche Ernte und einen blühenden Garten freuen können.

Am Mittwoch Gewitterrisiko in Österreich

Der Alpenraum liegt weiterhin an der Vorderseite eines Tiefdruckgebiets namens Günter, das sich über Nordwesteuropa befindet. In dieser Konstellation werden sehr milde und energiereiche Luftmassen herangeführt. Die Luftschichtung ist labil – eine klassische Voraussetzung für die Bildung von Schauern und einzelnen Gewittern, die sich bevorzugt im Berg- und Hügelland entwickeln.

Weterlage Mittwoch 23.04.2025 - Quelle: FU Berlin
Wetterlage am Mittwoch, 23.04.2025 – Quelle: FU Berlin

Platzregen und kleinkörniger Hagel

Aufgrund der eher schwachen Höhenwinde verlagern sich diese Zellen nur langsam. Das erhöht lokal das Risiko für Platzregen sowie kleinkörnigen Hagel. Die Gewitter beschränken sich zunächst auf das Berg- und Hügelland, können aber vereinzelt auch ins Flachland hinausziehen. Im Verlauf des Nachmittags steigt schließlich auch im östlichen Flachland die Gewitterneigung an.

Prognostiziertes Radarbild für Mittwochnachmittag des ICON D2 Modells- Quelle: DWD/UBIMET

Erste Gewitter im Mürztal

Am Mittwochmittag haben sich bereits erste Gewitter im Mürztal geildet. Abschließend noch ein Überblick der aktuell ( Stand: 12:35 MEZ ) bestehenden Vorwarnungen und Warnungen für Gewitter.

Aktuelle Warnkarte uwz.at – Stand 12:35 MEZ

 

Titelbild: Christoph Matella

Ostern 2025 frühsommerlich und föhnig

Ostern mit frühsommerlichen Temperaturen

Trüber und feuchter Karfreitag

Heute müssen wir uns aber erst einmal mit einem Tief begnügen, das von Südwest nach Nordost über uns hinwegzieht. Dabei regnet es verbreitet und zum Teil sogar kräftig, nachfolgend die gemessenen Top 10 seit Mitternacht bis kurz vor Mittag:
Gemessene Regenmengen seit Mitternacht.

Strömung dreht auf Süd

Über Nacht zieht das Tief jedoch ab und Zwischenhocheinfluss macht sich bemerkbar. Zudem dreht die Strömung im Vorfeld des Tiefs FRITZ über der Biskaya auf Südwest und so erreichen wieder deutlich wärmere Luftmassen unser Land. Gut zu sehen auf der Bodenwetterkarte des DWD für morgen:
Bodendruck- und Frontenkarte für Samstag, 19. April 2025, 14 Uhr MESZ (Quelle: DWD)

 Warmes Osterfest

Somit steigen die Temperaturen mit Hilfe des föhnigen Südwinds am Karsamstag schon wieder auf frühlingshafte 16 bis 23 Grad, wobei es in den Nordalpen am mildesten wird.

Prognose der Höchstwerte am Karsamstag.

Der Ostersonntag bringt dann noch etwas wärmere Luft und so Höchstwerte von 17 bis 25 Grad. Die 25 Grad und damit per Definition ein Sommertag gehen sich dabei wieder in den föhnigen Nordalpen, in Unterkärnten und im Süden der Steiermark sowie im Südburgenland aus.

Prognose der Höchstwerte am Ostersonntag.

Dazu dominiert an beiden Tagen der Sonnenschein, nur lockere Quellwolken zeigen sich. Etwas mehr Wolken sind am ehesten rund um den Alpenhauptkamm und in Osttirol sowie in Oberkärnten anzutreffen.

Ostern endet wechselhafter

Auch am Ostermontag wird es mit 16 bis 25 Grad angenehm warm, nach einigen Sonnenstunden muss man dann aus heutiger Sicht jedoch in den Nordalpen sowie im Mühl- und Waldviertel am Nachmittag mit teils kräftigen Schauern und Gewittern rechnen. Abends könnte es dann auch im Flachland Ober- und Niederösterreichs nass werden.

Historie: Zu Ostern alles möglich

Das Osterfest findet jährlich zwischen dem 22. März und dem 25. April statt. Genauso variabel wie das Datum gestaltet sich auch das Wetter, wobei das Datum nicht der einzige Grund dafür ist. Im Frühjahr befinden sich im hohen Norden nämlich noch kalte Luftmassen (die arktische Meereisfläche erreicht im März ihre maximale Ausdehnung), somit kann sich das Wetter bei einer ausgeprägten Nord- oder Nordostlage auch im Alpenraum nochmals spätwinterlich gestalten. Andererseits gelangen bei einer Südwestlage, so wie es heuer der Fall ist, schon sehr milde Luftmassen aus Nordafrika zu uns, welche durch Föhneffekte zusätzlich erwärmt werden.

Schnee im Jahr 2013…

Schaut man sich die Osterfeste der vergangenen 30 Jahre an, so sticht einem sofort 2013 ins Auge. Ein massiver Kaltlufteinbruch hat damals am 31. März für winterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen gesorgt. In den östlichen Nordalpen gab es 20 bis 30 cm Schnee, aber selbst im Flachland fiel im Norden und Osten etwas Nassschnee. Die Höchstwerte am Ostersonntag lagen zwischen -1 Grad im östlichen Berg- und Hügelland und +7 Grad in Lienz. In Wien kam die Temperatur bei zeitweiligem Schneefall und lebhaftem Nordwestwind nicht über 2 Grad hinaus und in der folgenden Nacht gab es verbreitet Frost.

…Sommer im Jahr 2000

Dass Ostern wettertechnisch auch ganz anders ausfallen kann, zeigt ein Blick auf das Jahr 2000: Bei Temperaturen bis zu 29 Grad in Salzburg gab es teils sogar hochsommerliches Wetter im April.
Anbei die Höchstwerte am Ostersonntag seit 1990:
Höchstwert Wien Innsbruck Kranebitten
15.04.1990 17 12
31.03.1991 11 14
19.04.1992 17 10
11.04.1993 5 10
03.04.1994 11 8
16.04.1995 14 11
07.04.1996 16 18
30.03.1997 9 5
12.04.1998 11 10
04.04.1999 21 13
23.04.2000 27 (max)
26 (max)
15.04.2001 8 4
31.03.2002 19 16
20.04.2003 19 18
11.04.2004 11 11
27.03.2005 14 20
16.04.2006 19 17
08.04.2007 18 17
23.03.2008 6 3 (min)
12.04.2009 23 23
04.04.2010 18 14
24.04.2011 22 21
08.04.2012 5 4
31.03.2013 2 (min)
5
20.04.2014 18 18
05.04.2015 8 6
27.03.2016 15 18
16.04.2017 14 10
01.04.2018 13 12
21.04.2019 22 24
12.04.2020 23 24
04.04.2021 10 13
17.04.2022 13 15
09.04.2023 10 13
31.03.2024 22 19
20.04.2025 22* 23*

*Prognose

Der mittlere Höchstwert zu Ostern von 1991 bis 2020 liegt in Wien bei 14,6 und in Innsbruck bei 13,7 Grad, wobei dafür vor allem das variable Datum des Osterfests eine entscheidende Rolle spielt. Der mittlere Höchstwert am 22. März liegt in Wien bei 12 Grad und am 25. April bereits bei 19 Grad. Temperaturen oberhalb der 20-Grad-Marke wurden seit dem Jahre 1990 in Innsbruck an fünf bzw. in Wien an sechs Ostersonntagen verzeichnet.

Unwetter in Italien

Ein Tiefdruckgebiet mit dem internationalen Namen HANS, welches sich in den kommenden Stunden vom westlichen Mittelmeerraum nach Norditalien verlagert, sorgt im Nordwesten von Italien für große Regenmengen und in höheren Lagen für einen späten Wintergruß.

Bodendruck- und Frontenkarte für Donnerstag, 17. April 2025, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Am stärksten betroffen sind die Regionen Aosta, Piemont und die Lombardei. In den beliebten Urlaubsregionen setzte schon in der vergangenen Nacht Regen ein. Aktuell sind lokal schon zwischen 150 und 200 Liter pro Quadratmeter gefallen. Dabei kam es zu unzähligen Erdrutschen.

In den weiteren Stunden verschärft sich die Lage, denn der Regen staut sich weiter an den Alpen. Die Modelle berechnen bis zum Donnerstagabend zwischen 250 und 300 l/m² Niederschlag, lokal sogar noch etwas mehr.  Dabei kommt es zu Überflutungen.  Auch in den Nachbarländern Schweiz und Frankreich muss mit ergiebigem Dauerregen gerechnet werden .

48-Niederschlagsprognose.

Auch in Venetien, im Stau der Dolomiten, regnet es am Donnerstag kräftig. Hier werden jedoch mit knappen 100 l/m² aber deutlich geringere Mengen erwartet.

Winter Comeback

Bei dieser starken Niederschlagsintensität drückt es die Schneefallgrenze teils bis in die Täler hinab. In Rhemes Notre Dame, Aosta auf 1725 m hat sich schon eine geschlossene Schneedecke gebildet. Bei anhaltendem Starkregen sinkt die Schneefallgrenze im Laufe der kommenden Nacht auf 1400 bis 1200 Meter bzw. im Wallis sogar bis zum Talboden.

Rhemes Notre Dame 1725m Quelle: panomax https://rhemesnd.panomax.com/

Unüblich windig

In der Po-Ebene muss am Donnerstag mit Sturm gerechnet werden. Die Modelle berechnen in dieser sonst eher windarmen Region Böen zwischen 70 und 90 km/h aus östlichen Richtungen. Auch an den Küsten weht stürmischer Wind, je nach Tidenhub kommt es zu hohen Wellen.

Böen 10m für den 17.04.2025 9 UTC des Modells ICON

In der Karwoche wechselhaft und nach Südwesten zu nass

Schauer

Nach dem Ende der lang anhaltenden, nördlichen Höhenströmung am Samstag liegt der Alpenraum nun im Vorfeld von ausgeprägtem Tiefdruckeinfluss über Westeuropa in einer teils föhnigen, südlichen Strömung. Damit erreichen sehr warme, aber auch immer wieder feuchte Luftmassen das Land. Im Laufe der Woche mischt zudem auch noch ein Italientief mit, welches unser Wetter besonders am Gründonnerstag und Karfreitag beeinflussen wird.

Großwetterlage am Montag, 14.04.2025. ECMWF Modell - Der Alpenraum kommt in einer warmen, aber auch feuchten südwestlichen Höhenströmung zu liegen. Über Westeuropa deutet sich der zunehmende Tiefdruckeinfluss mit den Grün- und Blautönen an.
Großwetterlage am Montag, 14.04.2025. ECMWF Modell – Der Alpenraum kommt in einer warmen, aber auch feuchten südwestlichen Höhenströmung zu liegen. Über Westeuropa deutet sich der zunehmende Tiefdruckeinfluss mit den Grün- und Blautönen an.

Zu Wochenbeginn oft freundlich, dann im Südwesten nass

Am Montag zeigt sich besonders an der Alpennordseite und im Osten zeitweise die Sonne. Im Süden überwiegen hingegen die Wolken und v.a. in Osttirol und Kärnten fällt im Tagesverlauf etwas Regen. Am Nachmittag steigt dann auch entlang der Nordalpen sowie im Oberen Mühl- und Waldviertel die Schauerneigung an, vereinzelt kann auch ein Gewitter dabei sein. Bei mäßigem bis lebhaftem, an der Alpennordseite leicht föhnigem Südwind liegen die Höchstwerte zwischen 14 und 23 Grad.

Der Dienstag hat generell viele Wolken zu bieten, von den Ötztaler Alpen bis nach Osttirol und Oberkärnten regnet es zeitweise und auch im Osten und Südosten ziehen einzelne Schauer durch. Die Sonne zeigt sich von Vorarlberg bis Oberösterreich ab und zu, entlang der westlichen Nordalpen wird es am Nachmittag lokal gewittrig. Der Wind weht lebhaft bis kräftig aus südlichen Richtungen. Je nach Sonne und Föhn werden 14 bis 23 Grad erreicht.

Niederschlagsprognose für den Dienstag 15.04. (Stand Sonntag, 12 Uhr) - © UBIMET - Besonders in Osttirol und Oberkärnten deutet sich ergiebiger Regen an.
Niederschlagsprognose für den Dienstag (Stand Sonntag, 12 Uhr) – © UBIMET – Besonders in Osttirol und Oberkärnten deutet sich ergiebiger Regen an.

Zur Wochenmitte oft freundlich, anschließend wieder nass

Am Mittwoch scheint vor allem im Nordosten häufig die Sonne. Im Westen und Süden geht es dagegen trüb in den Tag, der Regen legt aber tagsüber eine Pause ein und zumindest zwischendurch lockert es auf. Zum Abend hin beginnt es entlang des westlichen Hauptkamms und von Kärnten bis ins Südburgenland neuerlich regnen. Der Südwind weht weiterhin lebhaft bis kräftig, im Bergland ist es föhnig. Damit steigen die Temperaturen auf 17 bis 27 Grad, mit den höchsten Werten im Norden und Osten.

Am Gründonnerstag und Karfreitag erhöht schließlich ein Italientief die Unsicherheiten deutlich. Während der Gründonnerstag besonders im Südwesten wieder viele Wolken und etwas Regen zu bieten haben dürfte, deutet sich am Karfreitag auch in den übrigen Landesteilen unbeständiges und teils nasses Wetter mit gedämpfteren Temperaturen an.

Großwetterlage am Donnerstag, 17.04.2025 - ECMWF Modell - Das Tief über dem Mittelmeer/Norditalien ist gut zu erkennen.
Großwetterlage am Donnerstag, 17.04.2025 – ECMWF Modell – Das Tief über dem Mittelmeer/Norditalien ist gut zu erkennen.

Wetterbesserung am Osterwochenende?

Eine Prognose für das Osterwochenende ist aufgrund der diffizilen Wetterlage freilich noch nicht seriös, nach derzeitigem Modellstand geht die Tendenz aber am Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag wieder in Richtung ruhigeres, wenn auch weiterhin leicht unbeständiges Frühlingswetter. Für Details muss man sich aber leider noch den ein oder anderen Tag gedulden.

Extremniederschläge und Überflutungen in Queensland

Über Wochen hinweg kam es im sonst trockenen Landesinneren von Queensland wiederholt zu kräftigem und teils anhaltenden Regen. Anfang März war es zunächst der nur langsam ziehende ehemalige tropische Zyklon Alfred, der ungewöhnlich weit südlich auf die Küste von Queensland traf und sich anschließend ins Landesinnere verlagerte. Nachfolgend lenkten immer wieder Tiefdruckgebiete feuchtwarme Luftmassen aus den Tropen tief ins Outback. Ende März entluden sich schließlich auch noch die Überreste von Zyklon Dianne, der zuvor von Nordwesten Australiens einmal quer über den Kontinent gezogen war.

Laut dem australischen Wetterdienst (BOM) regnete es in einigen Regionen bis zu viermal so viel wie normalerweise im März. Gemeinsam mit den Ausläufern des früheren Zyklons Alfred Anfang des Monats sorgten diese Wetterlagen für den drittnassesten März seit Beginn der Aufzeichnungen.

Rekord höchster täglicher Niederschlag im März
Rekord höchster täglicher Niederschlag im März Quelle: BOM
Höchster jemals gemessener März-Gesamtniederschlag
Top 10 Höchster jemals gemessener März-Gesamtniederschlag Quelle: BOM

Langsame Flutwelle rollt durchs Outback

Die Folge dieser extremen und wiederholten Regenfälle sind Überschwemmungen von einem Ausmaß, das sich in Europa kaum jemand vorstellen kann. Die überfluteten Gebiete erstrecken sich über rund 500.000 Quadratkilometer – einer Fläche so groß wie Frankreich.

Besonders hart getroffen sind landwirtschaftliche Betriebe. Laut Behörden hat die Flut bereits über 140.000 Nutztiere das Leben gekostet. Zahlreiche Betriebe melden Verluste von bis zu 80 Prozent ihres Viehbestands infolge der anhaltenden Wassermassen und schlammigen Bedingungen.

Aus dem All sichtbar

Diese gewaltigen Wassermassen sammeln sich in den Flusssystemen des Cooper Creek sowie des Georgina- und Diamantina Rivers und bewegen sich nur langsam in Richtung des Kati Thanda–Lake Eyre im Süden Australiens – dem mit 17 Metern unter dem Meeresspiegel tiefsten Punkt des Kontinents. Dieses Naturschauspiel kann man in diesen Wochen sogar aus dem Weltall mitverfolgen.

Satelitenbild vom 7. April 2025. Die blauen Flecken sind überflutete Gebiete, normalerweise ist es dort trocken – Quelle: NASA

Es wird noch Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Flut den See erreicht. Doch wenn es so weit ist, wird sich das normalerweise fast ausgetrocknete Becken vollständig füllen – ein Naturschauspiel, das sich im Schnitt nur vier mal pro Jahrhundert  ereignet.

 

Am Wochenende regional frühsommerlich warm

Eis im Sommer - pixabay.com

Sommertage definieren wir Meteorologen als jene Tage, an denen die Temperaturen die 25-Grad-Marke erreichen oder überschreiten.

Bis dato wurde diese Schwelle hierzulande noch nicht erreicht, auch wenn manche Stationen im laufenden Frühling schon knapp dran waren. Hier ein Überblick der bisher höchsten Temperaturen heuer:

Die bislang höchsten gemessenen Temperaturen im Frühling 2025.
Die bislang höchsten Temperaturen im Frühling in den Landeshauptstädten und Lienz.

Doch obige Temperaturen dürften am Wochenende getoppt werden und auch der erste 25er des Jahres könnte aus heutiger Sicht fallen.

Verantwortlich für diese zu erwartenden frühsommerlichen Höchstwerte ist – wie so oft zu dieser Jahreszeit – der Föhn. Dabei wird mit einer südlichen Strömung sehr warme Luft aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika zu den Alpen geführt, der Föhn sorgt für eine zusätzliche Erwärmung der Luftmasse an der Alpennordseite. Außerdem hat die Sonne mittlerweile sehr viel Kraft, konkret so viel wie Anfang September.

Die Hotspots

In den kommenden Tagen kratzen wir mehrmals an der 25-Grad-Marke. Am Freitag ist zuerst Oberkärnten an der Reihe. Am Wochenende verlagert sich der Schwerpunkt zunächst in die westlichen Nordalpen und dann in die östlichen Nordalpen. Die Prognose für den Sonntag ist allerdings noch recht unsicher, da uns ein Schub Saharastaub erfasst. In der Karwoche zeichnen sich dann vor allem im Osten Höchstwerte zwischen 23 und 25 Grad ab. Anbei die voraussichtlichen Hotspots:

Höchstwerte bei 24 oder 25 Grad
Freitag Drau- und Gailtal (Oberkärnten)
Samstag Drau- und Gailtal (Oberkärnten), Oberinntal (Tirol)
Sonntag Gesäuse / Eisenwurzen
Montag/Mittwoch örtlich im Osten / Wiener Becken

Vereinzelt sind aber auch abseits der genannten Regionen ähnlich hohe Temperaturen in Reichweite, wie etwa im Lavanttal oder im Raum Bruck an der Mur.

Die Tendenz für die zweite Hälfte der Karwoche deutet auf eher unbeständiges und etwas kühleres Wetter hin, ein richtiger Kaltlufteinbruch ist aber nicht in Sicht.

Frühe Wärme

Normal für diese Jahreszeit sind übrigens deutlich niedrigere Höchsttemperaturen. Je nach Höhenlage wären aus klimatologischer Sicht etwa 13 bis 17 Grad Tageshöchstwerte, die man sich nun erwarten dürfte. Gut abzulesen in der folgenden Karte:

Die durchschnittlichen Höchstwerte Mitte April in Österreich.

Freilich gibt es eine gewisse Streubreite je nach Wetterlage, so wären etwa in Wien Mitte April Höchstwerte zwischen 14 und 20 Grad üblich.

Hohe jährliche Variabilität

Falls am Wochenende oder zu Wochenbeginn tatsächlich die 25 Grad erstmals in diesem Jahr erreicht werden, so wäre das zwar recht früh, bei weitem aber kein Rekord. In den vergangenen Jahren war es meist ebenfalls im April so weit. In den Jahren 2024, 2021, 2017 und 2016 wurde die Marke schon Ende März geknackt (orange markiert in Tabelle). Im Vorjahr gab es dann sogar am 7. April schon erstmals 30 Grad (neuer Rekord) – ein wahrlich extremer Frühling! Von Jahr zu Jahr gibt es aber je nach Großwetterlage eine hohe Variabilität, so musste man sich etwa im Jahre 2023 bis in den Mai gedulden.

Übersicht des Termins für den österreichweiten ersten Sommertag seit dem Jahr 2012:

Jahr

Datum (Ort) des ersten Sommertags 

2024

30. März (Schärding, Oberndorf an der Melk, Tullnerfeld)

2023

04. Mai (Innsbruck)

2022

12. April (Innsbruck)

2021

30. März (Wolkersdorf)

2020

10. April (Hermagor)

2019

20. April (Innsbruck)

2018

07. April (Bludenz)

2017

31. März (Weyer)

2016

31. März (Waidhofen an der Ybbs)

2015

15. April (Güssing/Andau)

2014

08. April (Hartberg)

2013

15. April (Innsbruck)

2012

26. April (Salzburg)

Durch Klimawandel immer früher sommerlich warm

Betrachtet man die Landeshauptstädte und vergleicht das langjährige Mittel von 1991-2020 mit jenem von 1961-1990, so fällt auf,  dass sich der erste Sommertag in den vergangenen 30 Jahren im Schnitt um ein bis zwei Wochen vorverlegt hat, und dieser Trend setzt sich unvermindert fort. In Innsbruck beispielsweise war es früher im Mittel um den 12. Mai so weit, in den letzten 30 Jahren schon am 29. April. Auch in Klagenfurt und Linz wird die Marke um etwa 10 Tage früher erreicht, in Graz um knapp zwei Wochen.

Erster Tag im Jahr mit 25 Grad oder mehr in den Landeshauptstädten.

Konkret betrachtet für Innsbruck zeigt sich auch ein eindeutiges Bild:

Tag des ersten Sommertags in Innsbruck: Die Balken zeigen das Datum des ersten Sommertages seit 1908. Rote (und kurze) Balken zeigen einen frühen Sommertag, gelbe (und lange) Balken einen späten Sommertag. Die schwarze Linie zeigt die Entwicklung im 30-Jahres-Mittel. Hier ist gut zu erkennen, dass der erste Sommertag im Mittel immer früher auftritt. Links oben ist zudem noch eine Rangliste mit den 3 frühesten, den 3 spätesten und den ersten Sommertagen im langjährigen Mittel zu sehen – UBIMET

Rekorde

Den bislang frühesten Sommertag mit 25,3 Grad gab es hierzulande übrigens am 18.03.2004 in Pottschach-Ternitz (NÖ), den frühesten Hitzetag mit 30,0 Grad hingegen am 7.4.2024 in Bruck an der Mur (ST).

Schwere Überflutungen und Tornados im Mittleren Westen der USA

Zeitlicher Ablauf

Erstes Tief

Am 29.3. bildete sich im Lee der Rocky Mountains über Kansas ein erstes Tief, welches in den folgenden Tagen in Richtung der großen Seen und weiter in Richtung Neufundland zog. Im Warmsektor des Tiefs bildete sich eine Gewitterlinie, welche am 30. und 31.3. bis zum Atlantik zog. Dabei gab es neben Sturm, Hagel und Tornados bereits im Bereich der Bundesstaaten Arkansas, Kentucky und Tennessee kräftigen Regen.

Zudem gab es in Ontario auf der kalten Seite der Warmfront markanten gefrierenden Regen, wie die folgenden Aufnahmen zeigen:

 

Zweites Tief

Zügig nachdem die Kaltfront des ersten Tiefs auf dem Atlantik hinaus gezogen war, bildete sich am 1.4. erneut über Kansas ein zweites Tief, welches in den folgenden Tagen über Wisconsin und Ontario in Richtung Quebec zog. Dabei blieb die Kaltfront aber in etwa von West Virginia über Kentucky und Arkansas bis nach Texas liegen und wandeltet sich am 3.4. in eine Luftmassengrenze bzw. Frontalzone um. Dabei strömte von Norden her Polarluft heran, von Süden wurde feucht-warme Luft vom Golf von Mexiko herangeführt. Somit stellten sich gute Bedingungen für kräftigen Regen ein.

Diese Konstellation hielt bis zum 6.4. an. In der Zwischenzeit zogen in der Höhe immer wieder Störungen über die Luftmassengrenze und die Feuchtigkeit wurde effizient in heftigen Regen überführt. Zudem gab es bei auftretenden Gewittern Hagel, Starkregen, Sturmböen und Tornados. Erst heute verlässt die inzwischen zur Kaltfront gewordenen Luftmassengrenze allmählich das Land nach Südosten.

Regensumme 72 Stunden zwischen dem 3.4. 02 Uhr MESZ und 6.4. 02 Uhr MESZ © https://mrms.nssl.noaa.gov/qvs/product_viewer/

Die Niederschlagssumme zeigt dabei, dass örtlich in 72 Stunden mehr als 12 in also 304 L/m² fielen, verbreitet aber über 10 in (254 L/m²) zusammen gekommen sind. Generell kann gesagt werden, dass es sich um eine diffizile Wetterlage gehandelt hat.

Auswirkungen

Tornados

In der gesamten Periode traten mehr als 100 Tornados auf und teils fiel Hagel mit 7 cm Durchmesser. Die kräftigsten Tornados wurden am 2. und 3.4. registriert. Die endgültige Einordnung der stärksten Tornados steht derzeit noch aus, da zum einen viele Informationen ausgewertet werden müssen, zum anderen Vor-Ort Begehungen durch die weiteren Unwetter aber auch unterbrochen werden mussten. Ein sehr starker und photogener Tornado trat am Abend des 2.4. in Arkansas mit einer der Kaltfront vorlaufenden Superzelle auf:

Die Schäden, die der Tornado hinterließ, lassen auf enorme Windgeschwindigkeiten schließen:

Weitere markante Tornados traten an jenem Tag in Mississippi und Tennessee auf. Aber auch im Bereich der Gewitterlinien sowie weiterer Superzellen traten immer wieder Tornados auf, zudem gab es auch größeren Hagel. Zudem wurden auch Gewitterböen von teils an die 160 km/h gemessen. Bisher sind 18 Tote bestätigt, mindestens 7 davon durch Tornados.

Überflutungen

Wie bereits beschrieben etablierte sich zwischen dem 3. und 6.4. eine Luftmassengrenze einmal quer über den USA. Da wiederholt gewittrig verstärkter Regen fiel stiegen die Flusspegel vor allem zwischen Arkansas und Ohio deutlich an, am heftigsten traf es Kentucky. Die Unten stehende Karte zeigt die Pegelstände farbig aufgeteilt nach ‚Major Flood‘ in Pink, ‚Moderate Flood‘ in Rot, ‚Minor Flood‘ in Orange und ‚Action‘ in Gelb.

Pegelstände am 7.4. 2025 um 16.00 Uhr MESZ © http://water.noaa.gov

Hier die Situation in Frankfort in Kentucky, die Pegel erreichen dort nun ihren Höchststand.

Pegel des Kentucky River in Frankfort © http://water.noaa.gov

Aber auch in Arkansas steht das Wasser teils kilometerweit auf den Feldern, wie die folgenden Bilder eindrucksvoll zeigen:

 

Das viele Wasser fließt nun in den großen Fluss dort, den Mississippi. Dieser wird in den kommenden Tagen noch weiter ansteigen, beispielhaft sei hier der Pegel in Hickman an der Grenze von Kentucky und Missouri gezeigt:

Pegen in Hickman am Mississippi © http://water.noaa.gov

Kaltlufteinbruch bringt regional Spätfrost

Frostschutzberegnung.

In den vergangenen Wochen lag Österreich häufig unter dem Einfluss einer südlichen bis östlichen Strömung, weshalb der März zwar recht unbeständig, aber in Summe auch deutlich zu mild war. Das frühlingshafte Wetter wird am Samstagabend bzw. in der Nacht auf Sonntag beendet: Die Strömung dreht auf Nord und besonders in der Osthälfte des Landes breiten sich kalte Luftmassen arktischen Ursprungs aus. Kaltlufteinbrüche im April sind zwar nicht ungewöhnlich, aufgrund der milden Vorgeschichte fällt dieser mit einem Temperatursturz von 10 bis 15 Grad aber kräftig aus. Im Laufe der kommenden Woche geht es mit den Temperaturen dann langsam, aber sicher wieder aufwärts.

Am Sonntag steht eine markante Abkühlung bevor, im Laufe der kommenden Woche geht es dann zögerlich wieder aufwärts mit den Temperaturen. © ECMWF/UBIMET

10 bis 15 Grad Temperatursturz

Der Samstag verläuft noch häufig sonnig und frühlingshaft mild bei Höchstwerten um 20 bzw. im Süden auch 23 Grad. Ab dem mittleren Nachmittag beginnt es jedoch zunächst in Ober- und Niederösterreich und in Wien abzukühlen und in der Nacht auf Sonntag wird es im Großteil des Landes spürbar kühler. Im Westen fällt die Abkühlung noch einigermaßen moderat aus, in Bregenz zum Beispiel gehen die Temperaturen um rund 8 Grad zurück. Von Salzburg ostwärts kündigt sich aber ein Temperatursturz von 10 bis 15 Grad an.

Direktvergleich der Höchstwerte am Samstag und Sonntag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Direktvergleich der Höchstwerte am Samstag und Sonntag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Zu Wochenbeginn regional Frost

Bereits in der Nacht auf Sonntag rutschen die Temperaturen im Nordosten regional ins Minus, so sind etwa vom Mühlviertel bis ins Weinviertel Tiefstwerte zwischen -1 und -5 Grad zu erwarten. In Teilen Ober- und Niederösterreichs sowie im Wienerwald kündigt sich regional aber ebenfalls leichter Frost an.

Prognose der Tiefstwerte am Sonntag.

Noch etwas kälter wird es jedoch die Nacht auf Montag, wenn es mit wenigen Ausnahmen im Großteil des Landes Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes gibt. In einigen Alpentälern sowie im Mühlviertel und im Oberen Waldviertel ist mäßiger Frost um -5 Grad in Sicht. Besonders für die Marillen, die derzeit oft in Vollblüte stehen oder schon verblüht sind, stellen solche Temperaturen eine erhebliche Gefahr dar. Nur in windexponierten Lagen wie etwa im östlichen Flachland wird der Nordwestwind die Pflanzen vor nennenswertem Frost schützen, da er eine noch stärkere Abkühlung verhindert.

Prognose der Tiefstwerte am Montag.

Die Nacht auf Montag bringt nicht nur in Österreich, sondern in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas Frost, in der Landwirtschaft drohen regional Frostschäden. Um dies zu verhindern, werden oft Feuer gezündet (z.B. Holzfackeln und Frostschutzkerzen) oder Wasser auf die Pflanzen gesprüht (die sog. Frostschutzberegnung). Um Frostschäden im Privatbereich zu vermeiden, müssen empfindliche Pflanzen wie Tomatensetzlinge oder Kübelpflanzen wie etwa Hibiskus ab Samstag unbedingt ins Haus gestellt werden. Die Gefahr vor Nachtfrost hält in manchen Regionen unter Abschwächung noch mehrere Tage, voraussichtlich bis Donnerstag kommender Woche an.

Prognose der Tiefstwerte in der Nacht auf Montag in Mitteleuropa.

Klimawandel und Spätfrostgefahr

Durch den Klimawandel haben sich in den vergangenen Jahrzehnten sowohl das mittlere Datum des Vegetationsbeginns als auch des letzten markanten Frosts vorverlegt. Diese Veränderungen verlaufen jedoch nicht mit der gleichen Geschwindigkeit ab, so hat sich der Vegetationsbeginn stärker vorverlegt, als das mittlere Datum des letzten markanten Frosts unter -2 Grad.

Zeitliche Veränderung von üblichem Vegetationsbeginn und letztem Frost unter -2 Grad in Kremsmünster (OÖ) - UBIMET, GSA
Zeitliche Veränderung von üblichem Vegetationsbeginn und letztem Frost unter -2 Grad in Kremsmünster (OÖ) – UBIMET, GSA

Der Unterschied zwischen dem letzten markanten Frost und dem Vegetationsbeginn hat sich verkleinert, weshalb die Gefahr für Frostschäden in der Landwirtschaft zugenommen hat. Beispielsweise hat sich der Vegetationsbeginn in Graz seit den 70er Jahren von Ende März auf Mitte März nach vorne verschoben, der letzte nennenswerte Frost aber nur um wenige Tage und tritt üblicherweise ebenfalls Mitte März auf.

Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Graz - UBIMET mit Daten GSA
Tag des Vegetationsbeginns (Methode der Wärmesumme) und des letzten Tiefstwerts unter -2 Grad im Frühjahr für Graz.

Am Samstag bis zu 23 Grad, dann Temperatursturz

Eines vorneweg: Kaltluftvorstöße im Frühling sind völlig normal und kommen praktisch jedes Jahr vor. Selbst in Zeiten eines immer wärmer werdenden Klimas ist dies also kein Widerspruch, der April ist einer jener Monate, wo von Schnee und Frost bis hin zu 30 Grad und mehr alles möglich ist.

Um zu verstehen, warum es am Wochenende so massiv abkühlt, lohnt der Blick auf die Herkunft der Luftmasse. Im folgenden Bild erkennt man gut, dass am Sonntag die Luft direkt vom Nordpol über Spitzbergen, Finnland und das Baltikum zu uns strömt. Auf dem langen Weg nach Österreich kann sich die Polarluft natürlich etwas erwärmen, dennoch erreicht uns am Sonntag die so ziemlich kältestmögliche Luftmasse für Anfang April.

Die Luft strömt am Wochenende aus dem hohen Norden nach Österreich. Quelle: NOAA

Auf folgender Animation sieht man eindrucksvoll, wie die Kaltlfuft (in blau/lila) das östliche Mitteleuropa und v.a. Osteuropa flutet. Dargestellt ist dabei die Temperatur in rund 1400 m Höhe. Am Freitag (Bild 1) sind es über Wien noch +5 Grad, am Sonntag dann nur noch -9 Grad.

Animation der Temperatur in rund 1400 m Höhe für drei Zeitschritte: Freitag-, Samstag- und Sonntagnachmittag. Quelle: ECMWF

Heute, morgen und auch zumindest teilweise der Samstag noch werden angenehm frühlingshaft mild. Die Höchstwerte liegen dabei meist zwischen 15 und 20 Grad, am Samstag kündigen sich in Osttirol, Kärnten und der Südsteiermark (siehe Grafik) sogar Temperaturen von 21 bis 23 Grad an. So mild war es in diesen Regionen noch überhaupt nicht seit Jahresbeginn, in Klagenfurt stehen z.B. noch immer 18,9°C am 24. März zu Buche.

Vor allem im Süden wird es am Samstag noch einmal sehr warm.

Im Laufe des Samstags beginnt es jedoch zunächst in Ober- und Niederösterreich und in Wien abzukühlen, in der Nacht auf Sonntag erfasst die Kaltluft dann den Großteil Österreichs. Im folgenden Bild ist die Änderung der Höchstwerte von Samstag auf Sonntag dargestellt. Im Westen fällt die Abkühlung noch einigermaßen moderat aus, in Bregenz zum Beispiel gehen die Temperaturen demnach um rund 8 Grad zurück. Von Innsbruck ostwärts kündigt sich aber ein Temperatursturz von 10 bis 15 Grad an!

Differenz der Höchstwerte am Sonntag und Montag (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

Änderung der Höchstwerte von Samstag auf Sonntag. Zum Ablesen der Werte anklicken!Eine solche Abkühlung in nur 24 Stunden ist nicht alltäglich. Werfen wir einen Blick auf die April-Rekorde für die Station Graz-Universität in der nachfolgenden Tabelle. Gemessen wird dort seit über 130 Jahren, eine wie im obigen Bild prognostizierte Abkühlung um 13 Grad würde sich jedenfalls in die Top 5 der größten Temperaturänderungen innerhalb von 24 Stunden einreihen.

Rang Änderung der Höchstwerte von … auf …
1 +16,0 Grad 29. -> 30.04.1922
2 -13,5 Grad 03. -> 04.04.1938
3 -12,9 Grad 17. -> 18.04.1991
4 -11,9 Grad 12. -> 13.04.2021
5 +11,6 Grad 05. -> 06.04.1996

Wenn es so kalt wird, wie sieht es dann mit Schnee aus?

Eher mau. Die Temperatur der Luftmasse würde zwar durchaus für Schneefall bis ins Flachland passen, die Luft ist aber auch ziemlich trocken und so sind selbst auf den Bergen nur wenige Zentimeter Schnee zu erwarten. Allerdings können sich v.a. am Sonntag zumindest ein paar Flocken bis nach St. Pölten, Wien oder Eisenstadt verirren.

Selbst im Hochgebirge bringt der Kaltlufteinbruch kaum Neuschnee.

Kalter Marathon

Der Vienna City Marathon findet in diesem Jahr zum 42. Mal statt. Doch pünktlich zum großen Event erreicht noch einmal ungewöhnlich kalte Luft den Osten Österreichs. Zwar werden am frühen Samstagnachmittag noch rund 18 Grad in Wien gemessen, im Tagesverlauf zieht jedoch eine markante Kaltfront durch. So liegt die Temperatur am Sonntagmorgen zum Start nur noch wenig über dem Gefrierpunkt und auch im Verlauf des Vormittags wird es nur unwesentlich wärmer. Dazu weht ein kräftiger Nordwestwind, der die gefühlte Temperatur noch einmal rund 5 Grad tiefer erscheinen lassen wird.

Immerhin sollte es bis auf die erwähnten Schneeflocken trocken bleiben und auch die Sonne wird sich zwischen den rasch durchziehenden tiefen Wolken immer wieder mal blicken lassen.

Uhrzeit Temperatur Windmittel
9 Uhr +2 Grad 19 km/h Nordwest (Böen um 35 km/h)
11 Uhr (kurz vor Zieleinlauf der Top-Läufer) +4 Grad 21 km/h Nordwest (Böen bis 45 km/h)
13 Uhr +5 Grad 22 km/h Nordwest (Böen bis 50 km/h)

Gutes Laufwetter?

Das perfekte Laufwetter hängt im Grunde vom subjektiven Empfinden des Läufers ab. Studien zeigen allerdings, dass die idealen Wetterbedingungen bei einem Marathon Temperaturen zwischen etwa 5 und 10 Grad, Windstille, niederschlagsfreies Wetter sowie nicht zu trockene Luft sind. Das Wetter ist heuer also nicht ideal. Eine Zeit um etwa 2:07 h ist also durchaus möglich, aber der Streckenrekord von 2:05:08 aus dem Jahre 2023 ist aus meteorologischer Sicht nicht in Reichweite.

Frostige Nächte – Gefahr für Obstbäume

In der Nacht auf Sonntag rutschen die Temperaturen schon ins Minus, v.a. vom Mühlviertel bis zum Wechsel ist leichter Frost zu erwarten.

Noch etwas kälter wird dann die Nacht auf Montag, wenn es im Großteil des Landes Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes gibt, hier grafisch dargestellt:

Prognostizierte Tiefstwerte in der Nacht von Sonntag auf Montag.

Besonders für die Marillen, die derzeit in Vollblüte stehen oder schon verblüht sind, bedeuten solche Temperaturen eine große Gefahr!

Ausblick

In der neuen Woche erholen sich die Temperaturen ziemlich sicher wieder, der späte Kaltlufteinbruch ist also nur von kurzer Dauer. Zum übernächsten Wochenende sind sogar wieder Höchstwerte jenseits der 20 Grad möglich. Es kann alles sehr schnell gehen im April.

Temperaturtrend für den Nordosten Österreichs. Prognosen für alle Orte: morecast.com

März 2025 in Deutschland: extrem trocken und sonnig

Kräftige Gewitter mit mittelgroßem Hagel am 23.03.2025 im Großraum Rosenheim - @ Unwetterfreaks

Deutschlandweit war der März rund 1,4 Grad zu mild im Vergleich zum jüngeren Klimamittel 1991-2020. Die größten positiven Abweichungen um +2 bis +3 Grad gab es aber in mittleren und höheren Lagen der Mittelgebirge sowie im Osten. In einigen Niederungen war der Monat hingegen nur leicht überdurchschnittlich temperiert.

Temperaturabweichung vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 - UBIMET
Temperaturabweichung vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 – UBIMET
Klimadiagramm der täglichen Mitteltemperatur in Frankfurt am Main für den März 2025 - UBIMET, DWD
Klimadiagramm der täglichen Mitteltemperatur in Frankfurt am Main für den März 2025 – UBIMET, DWD

Extreme Trockenheit

Der März 2025 war aber vor allem extrem trocken. Von Köln über das Münsterland bis nach Bremen und der Nordseeküste sowie im Harzvorland handelte es sich oft um den trockensten März seit Messbeginn. Hier sind nur ein paar wenige Liter pro Quadratmeter Niederschlag gefallen. Aber auch sonst war der Monat sehr trocken, im Flächenmittel beträgt die Abweichung rund -70%. Lediglich an den Alpen war es mit Gewittern und einer schönen regnerischen Phase zum Monatsende hin ausreichend nass.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 - UBIMET
Niederschlagsabweichung vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 – UBIMET
Klimadiagramm der täglichen Niederschlagssumme am Flughafen Köln-Bonn für den März 2025 - UBIMET, DWD
Klimadiagramm der täglichen Niederschlagssumme am Flughafen Köln-Bonn für den März 2025 – UBIMET, DWD

Die oben bereits erwähnten Gewitter in Bayern waren zudem außergewöhnlich kräftig und schon eher sommerlich-anmutend. Örtlich fielen auch größere Hagelkörner bis 2 cm. Der Monat war jedoch nicht außergewöhnlich aktiv in puncto Blitzaktivität.

Anzahl der georteten Blitzentladungen im März 2025 - UBIMET, nowcast
Anzahl der georteten Blitzentladungen im März 2025 – UBIMET, nowcast

Sonne pur

Der Sonnenschein machte im Laufe des Märzes 2025 eindeutig Überstunden. Deutschlandweit gab es 55% mehr Sonne als üblich, wobei vor allem im Nordwesten der Bundesrepublik auch bis zu doppelt so viele Sonnenstunden als klimatologisch zu erwarten dabei waren. An vielen Stationen vom Münsterland über Hannover und das Emsland bis zur Nordsee reiht sich der März 2025 unter den drei sonnigsten März der Messgeschichte.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 - UBIMET
Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 – UBIMET
Klimadiagramm der Sonnenscheindauer in Dresden/Klotzsche für den März 2025 - UBIMET, DWD
Klimadiagramm der Sonnenscheindauer in Dresden/Klotzsche für den März 2025 – UBIMET, DWD

 

Extremwerte März 2025 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
+24,0 Grad Rheinstetten (BW, 21.03.)
+23,7 Grad Worms (RP, 21.03.)
+23,4 Grad Duisbrug-Baerl (NW, 21.03.)

Tiefste Temperaturen (<1500 m)
-11,2 Grad Deutschneudorf-Brüderwiese (SN, 18.03.)
-10,9 Grad Großer Arber (BY, 18.03.)
-9,5 Grad Schipkau-Klettwitz (BB, 18.03.)

Nasseste Orte
179 Liter pro Quadratmeter Krün (BY)
150 Liter pro Quadratmeter Marktschellenberg (BY)
148 Liter pro Quadratmeter Ramsau-Schwarzeck/Schmuck (BY)

Sonnigste Orte
234 Sonnenstunden Norderney (NI)
231 Sonnenstunden Braunschweig (NI)
230 Sonnenstunden Nienburg (NI)

Stärkste Windspitzen
114 km/h Brocken (ST, 30.03.)
97 km/h Zugspitze (BY, 22.03.)
90 km/h Hornigsrinde (BW, 18.03.)

März 2025 in Österreich: Mild, nass und gewittrig

Gewitterwolken im Großraum Wien am 23.03.2025 - Peter Wölflingseder, UBIMET

Österreichweit schließt der März rund 2,2 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen von bis zu +3 Grad wurden im Bergland gemessen, wie etwa in Ehrwald, Bad Mitterndorf und Fischbach. Doch selbst in den relativ gesehen kühlsten Regionen des Landes speziell in Ober- und Niederösterreich lagen die Abweichungen bei rund +1 bis +1,5 Grad im Vergleich zum Klimamittel. Bei den Landeshauptstädten reiht sich der März mit Ausnahme von Salzburg überall in die Top 20 ein – in Eisenstadt, Graz, Innsbruck und Klagenfurt reicht es sogar für einen Top-10-Platz. Auf der Rax in gut 1500 m Seehöhe war der März 2025 überhaupt der mildeste der noch kurzen, 30-jährigen Messreihe.

Temperaturabweichung vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 - UBIMET
Temperaturabweichung vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 – UBIMET
Stationen mit neuen Rekorden der Mitteltemperatur im März 2025 - UBIMET, GSA
Stationen mit neuen Rekorden der Mitteltemperatur im März 2025 – UBIMET, GSA

Frühsommer Anfang des Monats

Besonders die erste Monatsdekade zeichnete sich für den deutlich zu milden März verantwortlich, am 6. März wurde mit 24,1 Grad in Bad Vöslau der Höchstwert gemessen. Ein Sommertag (25 Grad oder mehr) wurde zwar nur knapp verpasst, nichtsdestotrotz war der Märzauftakt außergewöhnlich. Ganze sechs Mal in Folge wurde Anfang des Monats die 20-Grad-Marke überschritten, es war dies die längste Serie an warmen Tagen so früh im Jahr. Die gut 24 Grad haben auch den Österreichrekord für die erste Märzdekade nur denkbar knapp verfehlt (dieser liegt weiterhin bei 24,3 Grad).

Linderung der Trockenheit

Seit Jahresbeginn gab es von Vorarlberg bis ins östliche Flachland signifikant zu wenig Regen und Schnee, der März schaffte hier speziell von Lienz und Linz ostwärts durch wechselhaftere Phasen eine deutliche Linderung der Trockenheit.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 - UBIMET
Niederschlagsabweichung vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 – UBIMET

In ganz Österreich fiel rund ein Drittel mehr Regen und Schnee als üblich. Regional zeigen sich die Anomalien aber stark unterschiedlich. Während Bregenz ein Defizit von 50 % aufweist, gab es auf dem Patscherkofel mit nur 11 l/m² den dritttrockensten März der 84-jährigen Messgeschichte. Ganz anders das Bild im Osten: In Wien-Döbling fiel rund 35% mehr Niederschlag als im Klimamittel. Noch deutlich nasser zeigte sich der März in Graz und Klagenfurt, wo mehr als doppelt so viel Niederschlag wie üblich in den Messkübeln landete. Relativ gesehen am meisten Niederschlag – nämlich zwei bis drei Mal so viel wie üblich – fiel in Langenlois, auf der Laßnitzhöhe bei Graz und auf der Koralpe.

Stationen mit neuen Rekorden des Monatsniederschlags im März 2025 - UBIMET, GSA
Stationen mit neuen Rekorden des Monatsniederschlags im März 2025 – UBIMET, GSA

Ein neuer Rekord wurde u.a. in St. Radegund bei Graz registriert, kein März in den vergangenen 38 Jahren war hier nasser. Bei Stationen mit längeren Messreihen reichte es lokal für Platz 2 oder 3, wie etwa in Enns, Ferlach, Krems und Wiener Neustadt.

Stationen mit neuen Rekorden des Tagesniederschlags im März 2025 - UBIMET, GSA
Stationen mit neuen Rekorden des Tagesniederschlags im März 2025 – UBIMET, GSA

Erste „sommerliche“ Gewitter

Mit knapp 5.500 Blitzentladungen liegt der blitzreichste März seit 2012 hinter uns, heuer wurden mehr als doppelt so viele Blitze wie üblich registriert. Untypisch war dabei v.a. der frühsommerliche Charakter der Gewitter mit bis zu 10 km hochreichenden Gewitterwolken und Hagel bis etwa 3 cm in Oberösterreich. Normal wären zu dieser Jahreszeit eher Kaltluftgewitter mit Graupel. Bis auf Wien wurden im März in jedem Bundesland Gewitter verzeichnet, von der Gesamtzahl entfielen rund 80% auf Ober- und Niederösterreich.

Anzahl der georteten Blitzentladungen im März 2025 - UBIMET, nowcast
Anzahl der georteten Blitzentladungen im März 2025 – UBIMET, nowcast

Sonniges Ober- und Niederösterreich

Bedingt durch häufigen Hochdruckeinfluss zeigt sich auch die Bilanz der Sonnenstunden überdurchschnittlich. Knapp 10% mehr Sonnenschein als im langjährigen Mittel wurde über ganz Österreich betrachtet gemessen. Hierbei fällt eine deutlich Zweiteilung ins Auge: Von den Ötztaler Alpen bis zur Koralpe fällt die Sonnenbilanz leicht unterdurchschnittlich bzw. maximal ausgeglichen aus. In Ober- und Niederösterreich sammelte die Sonne dagegen zahlreiche Überstunden. Sei es Schärding, Tulln oder Litschau: Verbreitet beträgt hier die Anomalie +20 bis +30%.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 - UBIMET
Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel 1991-2020 im März 2025 – UBIMET

 

Extremwerte März 2025 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
24,1 Grad Bad Vöslau (NÖ, 06.)
23,7 Grad Weyer (OÖ, 06.)
23,6 Grad Berndorf (NÖ, 06.)
23,2 Grad Pottschach-Ternitz (NÖ, 06.)
23,0 Grad Krems, Gumpoldskirchen, St. Pölten, Wiener Neustadt, Klausen- Leopoldsdorf (alle NÖ, 06. bzw. 09.)

Tiefste Temperaturen ( bewohnte Orte <1500 m)
-14,6 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 18.)
-14,5 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 18.)
-12,4 Grad Flattnitz (K, 18.)
-11,9 Grad Lech/Arlberg + St. Leonhard/Pitztal (V+T, 2.)
-11,0 Grad St. Aegyd am Neuwalde – Kernhof (NÖ, 18.)

Nasseste Orte
374 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
167 Liter pro Quadratmeter Bad Bleiberg (K)
160 Liter pro Quadratmeter Eisenkappel (K)
159 Liter pro Quadratmeter Ferlach (K)
156 Liter pro Quadratmeter Rosenbach (K)

Sonnigste bewohnte Orte
214 Sonnenstunden Mörbisch (B)
207 Sonnenstunden Tullnerfeld (NÖ)
203 Sonnenstunden Andau (NÖ)

Stärkste Windspitzen Niederungen
100 km/h Brand (V, 21.)
85 km/h Reichenau an der Rax (NÖ, 30.)
84 km/h Innsbruck-Flughafen (T, 9.)
82 km/h Hollenthon (NÖ, 12.)

Das Wetter zum Vienna City Marathon 2025

Vienna City Marahon.

Der Vienna City Marathon findet in diesem Jahr zum 42. Mal statt. Doch pünktlich zum großen Event erreicht noch einmal ungewöhnlich kalte Luft den Osten Österreichs. Zwar werden am Samstagvormittag noch rund 15 Grad in Wien gemessen, im Tagesverlauf zieht jedoch eine markante Kaltfront durch und leitet eine unterkühlte Aprilphase ein. So liegt die Temperatur am Sonntagmorgen zum Start nur wenig über dem Gefrierpunkt und auch im Verlauf des Vormittags wird es nur unwesentlich wärmer. Dazu weht ein kräftiger Nordwestwind, der die gefühlte Temperatur noch einmal rund 5 Grad tiefer erscheinen lassen wird.

Immerhin sollte es aus aktueller Sicht weitgehend trocken bleiben und auch die Sonne wird sich zwischen den rasch durchziehenden tiefen Wolken immer wieder mal blicken lassen.

Uhrzeit Temperatur Windmittel
9 Uhr 2 Grad 19 km/h Nordwest (Böen um 35 km/h)
11 Uhr (kurz vor Zieleinlauf der Top-Läufer) 3 Grad 21 km/h Nordwest (Böen bis 45 km/h)
13 Uhr 4 Grad 22 km/h Nordwest (Böen bis 50 km/h)

Gutes Laufwetter

Das perfekte Laufwetter hängt im Grunde vom subjektiven Empfinden des Läufers ab. Studien zeigen allerdings, dass die idealen Wetterbedingungen bei einem Marathon Temperaturen zwischen etwa 5 und 10 Grad, Windstille, niederschlagsfreies Wetter sowie nicht zu trockene Luft sind. Das Wetter ist heuer also nicht ideal. Eine Zeit um etwa 2:07 h ist also durchaus möglich, aber der Streckenrekord von 2:05:08 aus dem Jahre 2023 ist aus meteorologischer Sicht nicht in Reichweite.

Der Weltrekord im Marathon wurde übrigens 2023 in Chicago vom Kenianer Kelvin Kiptum erreicht. Die Strecke von 42,195 Kilometer legte er damals in 2:00:35 Stunden zurück. Neben dem Wetter spielt allerdings auch eine flache Streckenführung eine entscheidende Rolle.

Wetterextreme beim VCM

Der Marathon ging in der Vergangenheit bei äußerst unterschiedlichen Wetterverhältnissen über die Bühne. So fand etwa der Zieleinlauf am 25. Mai 2003 bei schweißtreibenden 29 Grad statt. Am 13. April 1986 schneite es hingegen immer wieder und die Temperaturen kamen nur knapp über den Gefrierpunkt hinaus. Im Jahr 2017 sorgte der kräftige Nordwestwind mit Böen bis knapp 60 km/h für Probleme.

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