Am Sonntag kräftige Gewitter

Blitz und Gewitter

Heute sorgte Hoch VANESSA noch für meist sonniges und bis zu 32° heißes Wetter. Gewitter blieben die Ausnahme und beschränkten sich auf das Waldviertel und das Bergland Unterkärntens.

Morgen sieht die Sache aber schon etwas anders aus, wie auf der Bodenwetterkarte nachfolgend unschwer zu erkennen ist. VANESSA verlagert sich nach Rumänien und Mitteleuropa gerät allmählich unter Tiefdruckeinfluss. Konkret liegen wir im Warmsektor (also im Bereich zwischen Warmfront in Rot und Kaltfront in Blau des Tiefs SILAS über dem Nordatlantik):

Großwetterlage am Sonntag in Europa. Quelle: DWD

Folglich wird es noch einmal sommerlich warm bzw. heiß, hier die Höchstwerte für morgen. In den Landeshauptstädten erwarten wir 27 bis 31°, lokal sind in Niederösterreich auch wieder 32° möglich.

Prognose der Höchstwerte am Sonntag – der bislang heißeste Tag des Jahres steht bevor.

Doch die Luft ist nicht nur warm/heiß, sondern erstmals in diesem Jahr auch richtig schwül. Hier in der Karte ist die Temperatur des Taupunkts am Sonntagabend dargestellt. Generell gilt: ab ca. 15° empfinden wir die Luft als schwül, ab 20° als drückend.

Morgen bewegen wir uns da schon zwischen den genannten 15° und 19°, die Luft wird also ziemlich dampfig.

Die Taupunkttemperatur am Sonntagabend. Alles jenseits der 15° empfinden wir als schwül.

Das ganze äußert sich somit konsequenterweise in teils kräftigen Gewittern – und das nicht nur in Österreich. In der folgenden Karte sehr ihr eine Abschätzung der Gewittertätigkeit in Europa morgen Nachmittag. Hotspot der teils kräftigen Gewitter wird demnach ein Streifen von Nordspanien über Frankreich und die Schweiz bis nach Österreich und das östliche Mitteleuropa sein.

Gewitterpotential am Sonntag in Europa – einer der Hotspots ist Österreich.

Was heißt das konkret für uns? Der Sonntag startet noch trocken und oft sonnig, los geht’s mit ersten Schauern und Gewittern ab etwa Mittag vom Karwendel bis zum Alpenostrand.  In weiterer Folge, also am Nachmittag und Abend gehen dann in weiten Teilen des Berglands teils heftige Gewitter nieder.

3-stündiger Niederschlag am Sonntag laut Modell ICON-D2

Die Hauptgefahren dabei sind:

  • große Regenmengen von 20 bis 40 l/m² in nur einer Stunde
  • Sturmböen bis zu 80 km/h
  • Hagel mit Korngrößen von 2-5 cm

Monatswechsel bringt kräftige Schauer und Gewitter

Gewitter

Pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang passt sich das Wetter der Jahreszeit an. Dabei sind auch kräftige Schauer und Gewitter nicht fern. Ab Morgen beginnt somit eine von Schauern und Gewittern geprägte Wetterphase.

Samstag 31.05.

Ein kleines Tief über Frankreich namens ROLAND lenkt labile Luft in die Mitte und den Süden Deutschlands. Ab dem frühen Nachmittag bilden sich von Frankreich und Belgien ausgehend Schauer und Gewitter. In den rot eingefärbten Gebieten besteht die Gefahr von Sturmböen oder sogar schweren Sturmböen bis an die 100 km/h sowie Hagel über 2 cm Durchmesser samt Starkregen. Dabei verlagern sich die Gewitterzellen von der Eifel und dem Hunsrück ausgehend über das Sauerland, die Rhön, sowie das Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Gebiet zum Thüringer Wald sowie Franken und die Oberpfalz.

Warngebiete am Samstag, den 31.05.2025 © UBIMET

Sonntag 01.06.

Am Sonntag erreicht von Westen her die Kaltfront eines Tiefs bei Norwegen das Land. In ihrem Vorfeld gehen von der Früh weg in einem Streifen von der Ostsee bis zum Saarland erste Schauer und Gewitter nieder. Diese verstärken sich beim Vorankommen nach Osten und vor allem dort sowie im Süden sind nachmittags Unwetter mit heftigem Starkregen, Hagel um oder über 2 cm und Sturmböen zu erwarten. Vereinzelt sind auch Entwicklungen bis in den Violettbereich (unsere höchste Warnstufe) denkbar.

Warngebiete am Sonntag, den 01.06.2025 © UBIMET

Weitere Aussichten

Am Montag verlagert sich das Unwettergeschehen in den Süden des Landes. Hier muss vor allem mit Starkregen und Hagel gerechnet werden. Im Nordwesten und Norden ziehen auch Schauer und Gewitter landeinwärts, die Unwettergefahr ist aber nur gering. Der Dienstag bringt nach derzeitigem Stand ausgehend vom Südwesten neue kräftige Schauer und Gewitter, der Ablauf ist aber noch unsicher.

 

Am Wochenende 30 Grad, zunehmende Unwettergefahr

Der Mai präsentierte sich in den vergangenen Wochen verbreitet von seiner kühlen Seite, besonders im Norden und Osten war es regional sogar um mehr als 2 Grad kälter als im langjährigen Mittel üblich. Dabei startete der Monat noch außergewöhnlich warm, am 3. wurde etwa im Osten noch deutlich früher als üblich die 30-Grad-Marke geknackt und im Westen war das sogar schon im April der Fall. Die kühle Phase hat aber nun ein Ende, am verlängerten Wochenende erreichen aus Südwesten deutlich wärmere Luftmassen den Alpenraum und regional wird auch wieder die 30-Grad-Marke geknackt. Mit der sommerlichen Luftmasse nimmt aber auch die Unwettergefahr wieder allmählich zu.

Temperaturabweichung vom Klimamittel (1991-2020) im Mai 2025, Stand 27.05. - Verbreitet war der Mai bislang um etwa 1,5 Grad kühler als im Mittel üblich. Im Norden und Osten sogar teils um mehr als 2 Grad. © UBIMET
Temperaturabweichung vom Klimamittel (1991-2020) im Mai 2025, Stand 27.05. – Verbreitet war der Mai bislang um etwa 1,5 Grad kühler als im Mittel üblich. Im Norden und Osten sogar teils um mehr als 2 Grad. © UBIMET
Bisherige Höchstwerte im Mai 2025 nach Bundesland, Stand 28.05. - Die Maxima stammen allesamt vom Beginn des Monats. © UBIMET
Bisherige Höchstwerte im Mai 2025 nach Bundesland, Stand 28.05. – Die Maxima stammen allesamt vom Beginn des Monats. © UBIMET

Zunächst weiterhin viele Wolken, regional unbeständig

Der Donnerstag, Christi Himmelfahrt, verläuft an der Alpennordseite oft bewölkt und besonders zu Beginn nass, im Osten setzt sich bei kräftigem Nordwestwind ein Mix aus Sonne und Wolken durch und im Süden scheint bei kräftigem Südföhn häufig die Sonne. Maximal 15 bis 23 Grad. Am Freitag überwiegen im Osten lange Zeit Wolken und zeitweiliger Regen. Von Vorarlberg bis Kärnten zeigt sich häufig die Sonne, die Temperatur steigt auf 20 bis 28 Grad.

Verbreitet sommerlich, aber schwül samt Unwettergefahr

Der Samstag bringt schließlich viel Sonnenschein, nur lokal sind im südlichen Bergland sowie im Wald- und Weinviertel auch einzelne, kräftige Gewitter möglich. Bei Höchstwerten zwischen 24 und 30 Grad wird es verbreitet frühsommerlich, aber auch schwül.

Prognose der Höchstwerte am Samstag, 31.05.2025 © UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Samstag, 31.05.2025 © UBIMET

Am Sonntag nimmt schließlich die Gewitterneigung von Westen her und im Bergland zu, dann besteht auch Unwettergefahr. Davor wird es zumindest noch zeitweise sonnig und maximal werden 24 bis 31 Grad erreicht.

Prognose der Höchstwerte am 1. Juni 2025. © UBIMET

Perfektes Wetter für Kurzurlaub an der Adria

Für alle, die das verlängerte Wochenende für einen Ausflug in den Süden nutzen, gibt es gute Nachrichten: Während am heutigen Mittwoch und auch Donnerstagfrüh entlang der Oberen Adria noch kräftige Gewitter zu erwarten sind, stellt sich anschließend bis Sonntag oft sonniges und ruhiges Sommerwetter ein. Die Schauer- und Gewitterneigung ist nur sehr gering. Dazu liegen die Höchstwerte meist zwischen 25 und 30 Grad, das Wasser in der Oberen Adria misst aktuell 18 bis 20 Grad. Damit steht einem Sprung ins Nass nichts mehr im Wege.

Im Süden Spaniens sind sogar Höchstwerte bis 40 Grad zu erwarten (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Tornado-Verdacht in der Südoststeiermark am Donnerstag

Bilder der Trichterwolke in der Südoststeiermark am 22.05.2025 - © Marc Bauer
Am 22.05.2025 zwischen 14:40 und 14:50 Uhr kam es in der Südoststeiermark bei Sankt Anna am Aigen mit Durchzug einer Gewitterlinie zur Bildung einer gut entwickelten Trichterwolke. Leider ist anhand der verfügbaren Aufnahmen unklar, ob die rotierende Wolkenformation den Boden erreicht hat oder nicht. Wäre es zu einem Kontakt zwischen der rotierenden Luft und dem Boden gekommen, hätte man von einem Tornado sprechen können.
Die Lage war gerade im Südosten Österreichs recht günstig für die Entwicklung von kräftigen Gewittern. Im Vorfeld der aufziehenden Kaltfront des Skandinavientiefs MAGNUS wurde eine feucht-milde Luftmasse aufgehoben. Vor allem der Feuchtegehalt der Atmosphäre war am 22.05.2025 für diese Jahreszeit außergewöhnlich hoch.
Geortete Blitzentladungen in Österreich am 22.05.2025 - UBIMET, nowcast
Geortete Blitzentladungen in Österreich am 22.05.2025 – UBIMET, nowcast
Bezüglich der lokalen Lage: Die verantwortliche Gewitterlinie bildete sich entlang einer Windkonvergenzzone in tieferen Schichten (Zusammenströmen von Winden aus Südwest im Großraum Leibnitz mit Winden aus Südost aus dem Südburgenland/Ungarn). Der Gewitterturm selbst rotierte also nicht – wie normalerweise der Fall bei deutlich stärkeren Tornados, die aus rotierenden Gewittern (Superzellen) erfolgen – und die schwache Trichterwolke machte lediglich eine in der unteren Atmosphäre bereits vorhandene Rotation sichtbar (Meteorologen sprechen in solchen Fällen von „Typ-II-Tornados“).
Radaranimation zwischen 14:20 Uhr und 14:40 Uhr in der Südoststeiermark mit Windrichtung in 10m Höhe. Sankt Anna am Aigen ist im schwarzen Kreis - UBIMET, Austrocontrol
Radaranimation zwischen 14:20 Uhr und 14:40 Uhr in der Südoststeiermark mit Windrichtung in 10m Höhe. Sankt Anna am Aigen ist im schwarzen Kreis – UBIMET, Austrocontrol
Aufnahmen der Trichterwolke in der Südoststeiermark am 22.05.2025 – © Marc Bauer

Auch solche schwache Winderscheinungen können aber trotzdem zu kleinen Schäden führen, wenn sie den Boden erreichen. Die Lage war gestern im Vorfeld der Kaltfront überregional recht fördernd für Windhosen. Auch aus Nordostitalien gab es mindestens zwei Tornado-Meldungen, nur kurz nach der Trichterwolke über der Südoststeiermark:

Tornados in Österreich

Im Durchschnitt treten in Österreich pro Jahr etwa 3 bis 5 Tornados auf, allerdings sind die meisten davon nur schwach und kurzlebig. Meistens stehen diese auch nicht im Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich an lokalen Windkonvergenzen („Typ-II-Tornados“). Starke Tornados sind extrem selten, wobei das bislang bekannteste Ereignis der Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916 war. Die Einschätzung der Stärke dieses Tornados liegt bei F4/T8, was Windgeschwindigkeiten um 350 km/h bedeutet. Vor wenigen Jahren, am 10.07.2017, kam es auch knapp südlich von Wien (10.07.2017 – Tornado bei Wien) zu einem Tornado im Zuge einer Superzelle.

Verteilung aller Tornado-Meldungen in Österreich seit 1900 anhand der ESWD-Datenbank - https://eswd.eu/cgi-bin/eswd.cgi
Verteilung aller Tornado-Meldungen in Österreich seit 1900 anhand der ESWD-Datenbank – https://eswd.eu/cgi-bin/eswd.cgi

Wirft man einen Blick auf die österreichischen Nachbarländer, blieben in den letzten Jahren einige Fälle in Erinnerung. Etwa der starke Tornado knapp nördlich der österreichischen Grenze in Tschechien am 24.06.2021 (24.06.2021 – Starker Tornado in Tschechien) oder mehrere Tornados am 20.05.2022 in Deutschland (20.05.2022 – Tornados richten in Deutschland Schäden an).

Am Donnerstag verbreitet Dauerregen und im Südosten Gewitter

Die Kaltfront des Tiefs MAGNUS erreicht den Alpenraum, damit kommt es zu einer Lee-Zyklogenese über dem Golf von Genua. Mit der Bildung eines neuen Tiefs werden feuchte Luftmassen von Südwesten her in den Alpenraum geführt, damit stellt sich österreichweit trübes und nasses Wetter ein.

Prognose des Bodendrucks und der Frontenlage für Donnerstag | © DWD

Wetterverlauf

Bereits in der Nacht auf Donnerstag setzt von Vorarlberg bis Oberkärnten schauerartiger Regen ein. Am Donnerstag breitet sich der Regen auf das gesamte Bergland aus und hält bis zum Abend an. Im Süden regnet es teils kräftig und gewittrig durchsetzt. Im Südosten startet der Tag hingegen noch aufgelockert, aber bald zieht es auch dort zu und ab Mittag muss mit teils kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Mit ihnen sind Starkregen und Hagel möglich. Gegen Abend gehen die Schauer und Gewitter in Dauerregen über, dazu sinkt die Schneefallgrenze auf rund 1500 m ab. Der Wind weht schwach bis mäßig aus West, frischt am Nachmittag im östlichen Flachland teils lebhaft aus Nordwest, im Südosten aus Südwest auf.

Am Donnerstag besonders im Südosten teils kräftige Gewitter

Im Süden größere Mengen

Im gesamten Bergland kommen zwischen 20 und 30 Liter pro Quadratmeter zusammen, mit den Schauern und Gewittern im Südosten fallen die Mengen lokal größer aus. Am Alpenhauptkamm und im Bereich der Hohen Tauern sind rund 30 bis 50 mm zu erwarten. An den Karnischen Alpen, Karawanken und im Gailtal fallen zwischen 50 und 80 Liter pro Quadratmeter, punktuell auch etwas mehr.

Prognose der Niederschlagssumme am Donnerstag – UBIMET

Ausblick

Am Freitag beruhigt sich das Wetter allmählich, dabei regnet es anfangs im Südosten und an der Alpennordseite noch. Tagsüber gehen an der Alpennordseite weitere unergiebige Schauer nieder. Überall sonst trocknet es ab und am Nachmittag stellt sich ein Sonne-Wolken-Mix ein. Das Wochenende verläuft generell freundlich, dabei scheint zeitweise die Sonne. Tagsüber bilden sich Quellwolken. Am Samstag sind im Bergland einzelne Schauer einzuplanen, während es am Sonntag meist trocken bleibt.

Steht uns ein Jahrhundertsommer bevor?

Hochsommer mit Hitzewelle

Zurzeit gibt es in den Medien gehäuft Schlagzeilen, dass laut manchen Meteorologen in Europa ein „Jahrhundertsommer“ mit Temperaturen um 40 Grad und mehr zu erwarten sei. Diese Aussagen stammen von einzelnen Plattformen, die gezielt Aufmerksamkeit erhalten wollen (Stichwort Clickbaiting). Sie sind allerdings deutlich überspitzt und zum Teil sogar unseriös.  Generell werden auch zwei Themen vermischt: Die mittlere Sommertemperatur und die absoluten Höchstwerte. Die verfügbaren Modelle geben nämlich nur einen Hinweis auf ersteres, während die absoluten Höchstwerte von einzelnen Wetterlagen abhängen. Erst im Vorjahr gab es ein Paradebeispiel: Der Sommer 2024 war etwa in Wien der wärmste seit Messbeginn, es gab aber eine Höchsttemperatur von „nur“ 36,4 Grad, was deutlich unter dem Wiener Rekord von 39,5 Grad aus dem August 2013 liegt.

Aktuelle Modellprognosen

Ursache für die aktuellen Schlagzeilen sind die neuesten saisonalen Modellberechnungen der internationalen Wetterdienste. Diese werden einmal im Monat veröffentlicht, und zwar am 10. Tag des Monats. Da der meteorologische Sommer vom 1. Juni bis zum 31. August geht, war dies das letzte Update vor dem Sommerbeginn.

Multimodell-Prognose der Temperaturabweichung im Sommer 2025.

Im Mittel geben die neun Wettermodelle ein recht eindeutiges Signal für den kommenden Sommer in Europa. Von West nach Ost gibt es Abweichungen zwischen etwa +1 und +2 Grad im Vergleich zum Modellklima von 1993 bis 2016. Im Detail gibt es von Modell zu Modell aber Unterschiede: So sind einzelne Modelle besonders extrem, wie etwa das kanadische Modell ECCC, während andere geringere Abweichungen berechnen, wie das amerikanische NCEP-Modell.

Besonders extrem ist die Anomalie im kanadischen Modell (im Ostalpenraum um +2 Grad Abweichung) ↙️, weniger ausgeprägt fällt dagegen die Berechnung der Amerikaner aus (um +1 Grad Abweichung) ↘️.

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— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87.bsky.social) 12. Mai 2025 um 18:33

Feucht oder trocken?

Man kann also mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Sommer 2025 wärmer bzw. vermutlich sogar deutlich wärmer als üblich ausfallen wird. Ob der Sommer aber feuchtwarm wie etwa im Vorjahr oder trocken-heiß mit extremen Hitzepeaks verlaufen wird, kann man daraus allein nicht ableiten. Das hängt von den vorherrschenden Großwetterlagen und den Niederschlagsmengen ab. Deren Prognosen sind aber mit noch größeren Unsicherheiten behaftet, als jene der Temperatur.

Multimodell-Prognose der Niederschlagsabweichung im Sommer 2025.

Im Mittel deuten die Modellberechnungen derzeit auf einen etwas zu trockenen Sommer in Mittel- und vor allem in Osteuropa hin. Die Berechnungen gehen aber weiter auseinander als jene der Temperatur, so deuten einzelne Modelle sogar auf leicht überdurchschnittliche Niederschlagsmengen in den Alpen hin. Beim Niederschlag können zudem immer häufiger einzelne Wetterlagen über die Bilanz entscheiden, da der Wasserkreislauf durch den Klimawandel intensiviert wird. Es kann also wochenlang trocken sein, und dann bei passender Wetterlage innerhalb von ein oder zwei Tagen der gesamte Monatsniederschlag fallen. In den Alpen gibt es zudem oft große Unterschiede auf engem Raum.

Die Berechnungen gehen auch etwas mehr auseinander als bei der Temperatur: Das amerikanische Modell deutet auf etwas mehr Niederschlag in den Alpen hin ↙️, während u.a. das französische Modell im Ostalpenraum generell auf etwas zu trockene Bedingungen hindeutet ↘️.

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— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87.bsky.social) 12. Mai 2025 um 18:33

Was ist ein Jahrhundertsommer?

Ähnlich wie die Angabe „Jahrhunderthochwasser“ verliert auch der Begriff „Jahrhundertsommer“ im Zuge des Klimawandels seinen Sinn. Der Begriff ist zwar interessant, um statistische Vergleiche mit dem vergangenen Klima zu ziehen, allerdings müssen wir uns in Zukunft immer häufiger auf Jahrhundertereignisse einstellen, weil sich das Klima derzeit relativ rasch verändert: Was damals selten war, wird in Zukunft mitunter üblich sein.
Etwa ein Jahrhundertsommer wie 2003 wird schon in wenigen Jahren unser neuer Durchschnitt sein. Die Frage ist also, wie werden Rekordsommer im Zeitraum um 2030, 2050 oder 2100 aussehen? Auf jeden Fall wesentlich wärmer als der Sommer 2003. Der Begriff „Jahrhundertsommer“ soll also Synonym für „Rekordsommer“ sein, wobei es u.a. in Wien erst im Vorjahr einen neuen Rekord gab.

Wie viele Jahrhundertsommer gab es in den vergangenen Jahren?

Die absoluten Höchstwerte spielen dabei nur eine Nebenrolle. Im Sommer 2024 gab es außergewöhnlich viele Hitzetage sowie Tropennächte, aber keine extremen Hitzepeaks um 40 Grad wie etwa im Sommer 2013. Am Ende ist für die Sommerbilanz der Durchschnitt entscheidend, und ein durchgehend warmer Sommer hat eine höhere Wahrscheinlichkeit auf Platz 1 zu landen, als ein Sommer mit einzelnen, aber dafür extremen Hitzewellen (mehr dazu: Wie entstehen Hitzewellen?).

Im Jahr 2024 wurde u.a. in Wien ein neuer Rekord an Hitzetagen aufgestellt. Der absolute Höchstwert war mit 35 Grad an der Station Hohe Warte aber vergleichsweise unauffällig (der Rekord liegt dort bei 38,5 Grad im August 2013).

Mittlerweile kann man jedes Jahr von einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für einen Rekordsommer ausgehen, da die Anzahl und Intensität von Hitzewellen durch den Klimawandel zunimmt. Alle paar Jahre wird man mit solch einer Aussage also ohnehin recht haben. Ob es heuer der Fall sein wird, ist aber noch alles andere als abgesichert.

Zusammengefasst

Ja, Europa steht vor der zunehmenden Gefahr, dass extreme Hitzewellen, die früher als „Jahrhundertsommer“ galten, künftig zur neuen Normalität werden. Diese Entwicklung ist eng mit dem Klimawandel verknüpft. Wir können daher auch sagen, dass der Sommer 2025 mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wärmer als im Mittel abschneiden wird.

Nein, wir wissen nicht, ob der Sommer 2025 in Mitteleuropa Temperaturen um 40 Grad bringen wird. Wir wissen auch noch nicht, ob der Sommer ein neuer „Rekordsommer“ wird.

Nein, wir wissen auch noch nicht, ob in Mitteleuropa ein eher unbeständiger Sommer oder ein sehr tockener Sommer bevorsteht. Die Wahrscheinlichkeit für Phasen mit Trockenstress ist aber v.a. abseits der Alpen erhöht, weil das Frühjahr nördlich der Alpen regional trocken war und weil in einer wärmeren Atmosphäre allgemein die Verdunstung höher ausfällt.

Kühler Mai setzt sich in Österreich fort

Kalter Mai-Morgen im Alpenvorland - https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochleckenhaus/

Der Schwerpunkt der Tiefdrucktätigkeit liegt aktuell im Südwesten Europas. Die Österreichische Unwetterzentrale gönnt sich somit unter dem Einfluss des Hochs SIMONE ein paar ruhigere Tage.

Großwetterlage am Montag, dem 12.05.2025 - UBIMET
Großwetterlage am Montag, dem 12.05.2025 – UBIMET

Einzelne Gewitter auf den Bergen, lokaler Frost

Bis auf einzelne Wärmegewitter vom Bregenzerwald über das Tiroler Oberland bis nach Osttirol und Oberkärnten ist nämlich bis zur Wochenmitte meist ruhiges Wetter in Sicht. Im Norden und Osten überwiegt sogar der Sonnenschein.

Prognose der Niederschlagssumme (meist durch Schauer und Gewitter) am Montag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme (meist durch Schauer und Gewitter) am Montag – UBIMET

Dabei bleibt es bis Mittwoch im Norden und Osten recht frisch für die Jahreszeit, vor allem im Mühl- und Waldviertel ist Morgenfrost ein Thema. Wirklich überraschend ist dies aber nicht, in Zwettl kam es in den 70ern und 80ern Jahren durchschnittlich am 13. Mai zum letzen Frost, im Jahre 1986 sank die Temperatur hier sogar am 6. Juni nochmals unter den Gefrierpunkt.

Verteilung des Termins mit letztem Frost in Zwettl (Waldviertel) seit Messbeginn - UBIMET, GSA
Verteilung des Termins mit letztem Frost in Zwettl (Waldviertel) seit Messbeginn – UBIMET, GSA

Kaltfrontdurchzug am Donnerstag

Erst am Donnerstag kommt eine Kaltfront aus Nordosteuropa ins Spiel. Sie bringt vor allem im Norden und Osten Schauer und lokale Gewitter mit Sturm und kleinem Hagel. Der Wind frischt lebhaft bis kräftig aus Nord bis Nordwest auf und in den Südalpen macht sich der Nordföhn zum Abend hin bemerkbar. In exponierten Lagen der Osthälfte sind auch stürmische Böen um 60-70 km/h möglich.

Animation der Temperatur in rund 1500 m Höhe (blau = kalt, orange = warm) von Dienstag bis Samstag - UBIMET, ECMWF IFS
Animation der Temperatur in rund 1500 m Höhe (blau = kalt, orange = warm) von Dienstag bis Samstag – UBIMET, ECMWF IFS

Unbeständiges, kühles Wochenende

Ab dem Freitag beruhigt sich das Wetter nur sehr langsam wieder. Aus jetziger Sicht bleibt ein Höhentief zwischen Osteuropa und dem Alpenraum wetterbestimmend. Für Österreich heißt das: Kühles und leicht unbeständiges Wetter bis ins Wochenende hinein. In mittleren Lagen um 1500 m wird es vor allem am Freitag sogar zeitweise anzuckern.

Prognose der Temperatur in 2m Höhe in Wien - UBIMET, ECMWF Ensemble
Prognose der Temperatur in 2m Höhe in Wien – UBIMET, ECMWF Ensemble

Mai endet höchstwahrscheinlich leicht zu kühl

Der Mai 2025 war bislang vor allem in der Nordosthälfte leicht unterdurchschnittlich im Vergleich zum jüngeren Klimamittel 1991-2020. Der neue Kaltluftvorstoß am Donnerstag bietet dem Monat große Chancen an, als leicht zu kühl archiviert zu werden. Es wäre im Osten der 4. Mai der letzten 7 Jahre, der zu kühl zu Ende geht.

Temperaturanomalie für Mai 2025 bis zum 11.05.2025 - UBIMET
Temperaturanomalie für Mai 2025 bis zum 11.05.2025 – UBIMET
Temperaturanomalie für den Monat Mai in Wien seit Messbeginn - UBIMET, GSA
Temperaturanomalie für den Monat Mai in Wien seit Messbeginn – UBIMET, GSA

Solch ein Mai wäre hingegen in den 30 Jahren zuvor (1961-1990) völlig normal gewesen, wenn nicht sogar leicht zu mild. Die gute Nachricht: Solange sich kühlere und eher trockene Luftmassen bei uns aufhalten, bleibt die Energie für kräftigere Gewitter aus und die Unwettergefahr ist entsprechend gebannt. Die Österreichische Unwetterzentrale kann sich somit weiterhin ausruhen und sich auf den Sommer vorbereiten.

 

Ausgeprägte Trockenheit in weiten Teilen von Deutschland

Trockenheit | © Christoph Matella

Das Jahr 2025 ist in Deutschland bislang von außergewöhnlicher Trockenheit geprägt. Nach einem noch durchschnittlichen bzw. besonders in der Südwesthälfte zu nassen Januar gab es seit Februar kaum mehr ergiebigen Regen, Schauer und Gewitter linderten die Trockenheit höchstens lokal. Besonders der März war einer der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (siehe auch: März 2025 in Deutschland: extrem trocken und sonnig). Im Frühling (meteorologisch, seit 1. März) liegt die Bilanz im deutschlandweiten Mittel bei etwa -50 Prozent, bislang fiel also im Vergleich zum langjährigen Mittel nur etwas weniger als die Hälfte der sonst üblichen Niederschlagsmenge. Im Norden ist die Situation regional noch dramatischer, hier sind gebietsweise bislang nur knapp 10 Prozent der üblichen Menge zusammengekommen.

Niederschlagsabweichung in Deutschland im Frühling 2025, Stand 09.05.2025. Deutschlandweit ist bislang nur die Hälfte des im Mittel üblichen Niederschlags gefallen, besonders im Norden sogar teils nur knapp 10 Prozent. Die Trockenheit spitzt sich zu. | UBIMET
Niederschlagsabweichung in Deutschland im Frühling 2025, Stand 09.05.2025. Deutschlandweit ist bislang nur die Hälfte des im Mittel üblichen Niederschlags gefallen, besonders im Norden sogar teils nur knapp 10 Prozent. Die Trockenheit spitzt sich zu. | © UBIMET

In einigen Regionen, vor allem im Norden, liegt die Bodenfeuchte mittlerweile weit unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Trockenheit macht besonders der Natur und der Landwirtschaft zu schaffen, auch die Waldbrandgefahr nimmt stetig zu. Recht verbreitet herrscht mittlerweile mittlere, im Norden von Deutschland auch hohe Waldbrandgefahr.

Waldbrandgefahr, exemplarisch für Montag, dem 12. Mai 2025. Recht verbreitet herrscht durch die Trockenheit in Deutschland mittlere, besonders im Norden teils hohe Waldbrandgefahr. | © UBIMET
Waldbrandgefahr, exemplarisch für Montag, dem 12. Mai 2025. Recht verbreitet herrscht durch die Trockenheit in Deutschland mittlere, besonders im Norden teils hohe Waldbrandgefahr. | © UBIMET

Die Sorgen werden im Vorfeld des näher rückenden Sommers immer größer, ein trockener Hitzesommer nach einem außergewöhnlich trockenen Frühling hätte teils dramatische Folgen für Natur und Mensch. In den kommenden Tagen ist jedenfalls weiterhin kaum Regen in Sicht, unter Hochdruckeinfluss setzt sich die Trockenheit weiter fort.

Akkumulierte Niederschlagsprognose des ECMWF-Modells für die kommenden 10 Tage in Deutschland. De facto bleibt es verbreitet trocken, ergiebiger Regen ist ohnehin weit und breit nicht in Sicht. Die Trockenheit verschärft sich weiter. | © ECMWF
Akkumulierte Niederschlagsprognose des ECMWF-Modells für die kommenden 10 Tage in Deutschland. De facto bleibt es verbreitet trocken, ergiebiger Regen ist ohnehin weit und breit nicht in Sicht. Die Trockenheit verschärft sich weiter. | © ECMWF

Am Wochenende lokal Frost, tagsüber sonnig und mild

Seerauch, ein typisches Herbstphänomen

Am Samstagmorgen ist im Wald- und Mühlviertel, im Wienerwald sowie in manchen höher gelegenen Alpentälern mit leichtem Frost in den Frühstunden zu rechnen.

Temperaturminimum am Samstag in der Früh (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Nach Sonnenaufgang geht es im Nordosten bei nur wenigen Wolken rasch aufwärts mit den Temperaturen. Nur inneralpin und im Süden bleibt es bei einigen Restwolken noch etwas länger kühl. Ab dem Vormittag überwiegt dann aber allgemein der Sonnenschein, nur in Vorarlberg und Tirol gehen am Nachmittag über den Bergen einzelne Schauer nieder. Ganz vereinzelt sind Blitz und Donner dabei, in weiten Landesteilen bleibt es aber trocken. Der Wind weht nur schwach und die Luft beginnt sich zu erwärmen, maximal werden 15 bis 22 Grad erreicht.

Prognose der Höchstwerte am 10.05.2025

Am Sonntag scheint im Westen sowie im Flachland zeitweise die Sonne, gegen Mittag muss im östlichen Hügelland und in der Folge dann am Arlberg sowie von Osttirol bis nach Mittelkärnten mit lokalen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Im Südosten halten sich dichte Wolken, dort fällt aber nur vereinzelt ein wenig Regen. Der Wind weht mäßig aus Nord bis Ost, je nach Sonne liegen die Höchstwerte zwischen 13 und 23 Grad.

24-stündige Niederschlagsprognose für den 11.05.2025
24-stündige Niederschlagsprognose für den 11.05.2025

Die Zeit der Eisheiligen

Vom 11. Mai bis zum 15. Mai stehen die Eisheiligen bevor. Den Ursprung der Eisheiligen nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Die Ehrfurcht vor diesem Witterungsphänomen hat die Menschen dazu veranlasst, die Gedenktage Heiligen und Märtyrern zuzuordnen. Je nach Region sind das drei bis fünf Eisheilige: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie.

Die Statistik

Luftfrost zur Zeit der Eisheiligen ist im Flachland generell extrem selten, am ehesten kann es mitunter noch zu leichtem Bodenfrost kommen. Deutlich häufiger sind späte Fröste allerdings in höher gelegenen Alpentälern sowie im Oberen Mühl- und Waldviertel, so tritt der letzte Forst der Saison in Zwettl im Mittel Anfang Mai auf. Im Oberen Waldviertel sowie im Lungau ist sogar Anfang Juni noch leichter Morgenfrost möglich.

In Zwettl kommt es meist Anfang Mai zum letzten Frost der Saison.

Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, ein Ereignis, welches wiederholt auftritt. In den vergangen 50 Jahren gab es vor allem zwischen dem 20. und dem 25. Mai immer wieder Kaltlufteinbrüche. Sie bringen zwar meist keinen Frost, aber häufig noch eine letze markante Abkühlung vor dem Sommer. Das ist vor allem bemerkenswert, da der Zeitraum der Eisheiligen ursprünglich aus der Zeit des Julianischen Kalenders stammt. Bei der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert blieben die Tage allerdings unverändert. Genau genommen sind somit die Eisheiligen in Wirklichkeit erst zwischen dem 19. und dem 23. Mai, also eine gute Woche später.

Die Klimaveränderung macht allerdings auch vor den Eisheiligen nicht Halt: Zuletzt sind sie oft ganz ausgeblieben. Mitunter verhielt sich das Wetter sogar umgekehrt.

Und heuer?

Der Mai zeigt sich bisher von der eher bewölkten Seite und oft auch nassen Seite. Auch wenn das Bauchgefühl trübt, liegen die Temperaturen im Bereich des langjährigen Mittels bzw. regional auch darüber.

Temperaturabweichung vom Klimamittel (1991-2020)

Zu Beginn der Eisheiligen am Sonntag, den 11.05.2025 werden die höchsten Temperaturen mit bis zu 23 Grad im Inntal erwartet. Generell liegen die Temperaturen in der Westhälfte oft über der 20-Grad-Marke. In Richtung Osten ist es mit Höchstwerten zwischen 13 und 19 Grad etwas kühler.

Prognose der Höchstwerte am 11.05.2025

Auch in den kommenden Tagen merkt man jedoch kaum etwas von den Eisheiligen. Bei viel Sonnenschein werden teils Temperaturen über 20-Grad erreicht. Zwar gehen die Temperaturen zu Beginn der neuen Woche besonders im Osten etwas zurück. Generell bleiben wir jedoch verbreitet auf der milden Seite und Frost ist mit der Ausnahme der üblichen Kaltluftsenken nicht mehr in Sicht.

Temperaturprognose für Wien – Quelle: www.morecast.com/
Temperaturprognose für Innsbruck – Weitere Orte gibt es hier: www.morecast.com/

Neue Woche beginnt kühl, trüb und häufig nass

Aprilwetter im Juli

Eine Kaltfront sorgt im Zusammenspiel mit einem Italientief zu Wochenbeginn für trübes und teils auch nasses Wetter. Von Montag an dominiert ein Tief über Norditalien unser Wetter und aus Norden sickert für die Jahreszeit recht kühle Luft ein. Folglich zeigt sich von Montag bis inklusive Freitag der Himmel meist grau in grau, Chancen auf ein paar sonnige Phasen gibt es am ehesten am Mittwoch im Norden und Osten.

Nasser Start in die Woche

Besonders am Montag muss man sich immer wieder auf Regen einstellen, ergiebig fällt dieser in Kärnten aus. In weiterer Wochenverlauf kommen zwar keine großen Mengen mehr zusammen, jedoch bleibt es v.a. im Bergland wechselhaft mit wiederholten Schauern. Die Temperaturen liegen am Montag bei kühlen 7 bis 15 Grad und im Laufe der Woche steigen sie nur geringfügig an. Für die Jahreszeit ist dies etwas zu kühl, liegen doch die üblichen Höchstwerte in der ersten Maidekade z.B. in Wien bei etwa 20 Grad. Auf den Bergen kommt noch einmal der eine oder andere Zentimeter Neuschnee hinzu, am Montag und Dienstag sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen nämlich vorübergehend auf 1500 bis 1300 m ab.

Prognose der Höchstwerte am Montag.

Trockenheit im Westen wird etwas gelindert

Da es in den nächsten Tagen immer wieder – und das im ganzen Land – regnet, wird auch die regionale Trockenheit im bisherigen Frühling ein wenig gelindert. Österreichweit ist die Regenbilanz seit dem 1. März zwar einigermaßen ausgeglichen, von Vorarlberg bis ins Innviertel fehlen allerdings nach wie vor 40 bis 70 % an Regen bzw. Schnee auf eine ausgeglichene Bilanz. Dieses Defizit wird in der neuen Woche etwas gelindert.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel im Frühjahr 2025 bis zum 3. Mai.

Wann wird’s wieder warm?

Frühestens am kommenden Wochenende deuten die Wettermodelle wieder auf Höchstwerte von 20 Grad oder knapp drüber hin, im Westen eher als im Osten. Bis dahin heißt es aber nicht nur für alle Pollenallergiker: Durchatmen!

Am Wochenende kräftige Gewitter

Gewitterfront

Heute befindet sich der Alpenraum und damit auch Österreich noch zur Gänze in sehr warmer und labil geschichteter Luft südlich einer Luftmassengrenze. Diese verläuft am Nachmittag (gut auf der Grafik zu erkennen) einmal quer über Norddeutschland.

Die Lage der Luftmassengrenze (schwarz strichliert) am Samstagnachmittag.

Somit steigen die Temperaturen immer weiter auf ein sommerliches Niveau, bis auf Bregenz wird wohl in jeder Landeshauptstadt der 25er mehr oder weniger deutlich überschritten. Regelrecht heiß wird es dabei am Nachmittag in Wien, Niederösterreich und im Burgenland: Hier gehen sich lokal zum ersten Mal heuer die 30 Grad aus, Innsbruck feierte ja gestern am 2. Mai die Österreich-Hitze-Premiere für dieses Jahr.

Die Höchstwerte am heutigen Samstag.

In dieser sehr warmen Luftmasse beginnt es im Laufe des Nachmittags zu „brodeln“, ausgehend vom Bergland entstehen immer mehr Schauer und Gewitter. Unwettergefahr besteht dabei vereinzelt rund um den Alpenhauptkamm, besonders aber (in Grafik violett markiert) in der Obersteiermark. Diese Gewitter ziehen dann nach Ost/Nordost, somit wird es heute auch im südlichen Niederösterreich und im Burgenland noch gewittrig mit erhöhter Unwettergefahr.

Dabei drohen:

  • Regenmengen von 30-50 l/m² in kurzer Zeit
  • Hagel von 2-3 cm
  • Sturmböen um 80 km/h
6-stündiger Niederschlag am Samstagnachmittag bzw. -abend.

Am Sonntag macht sich die Luftmassengrenze dann weiter auf den Weg nach Süden, am Nachmittag befindet sie sich in etwa über Bayern und Baden-Württemberg bzw. dem Waldviertel. Das heißt, die feucht-labile Luft verschiebt sich ebenfalls weiter nach Süden.

Die Lage der Luftmassengrenze (schwarz strichliert) am Sonntagnachmittag.

Für die Temperaturen heißt dies, dass es nicht mehr so warm wird. 25 Grad gehen sich noch in Unterkärnten aus, sonst bleiben die Höchstwerte mit 20-24 Grad schon deutlich unter jenen von heute zurück.

Die Höchstwerte am morgigen Sonntag.

Mit der Luftmassengrenze nimmt die Neigung zu Schauern und Gewittern landesweit deutlich zu! Lokal kann es kräftig regnen, die Unwettergefahr beschränkt sich morgen auf den Süden und Südosten des Landes. So kann es in Kärnten, der Steiermark und im Burgenland heftig gewittern. Hagel und Sturmböen sind hier ebenso möglich wie ergiebiger Regen (siehe Grafik).

12-stündiger Niederschlag am Sonntagnachmittag bzw. -abend.

Zu Beginn der neuen Woche kühlt es dann deutlich ab, wie der Temperaturtrend beispielhaft für den Wienerwald zeigt: Um knapp 20 Grad stürzen die Temperaturen im Vergleich zu heute ab, kommende Woche erholen sie sich auch nur langsam wieder.

Der Temperaturtrend für den Wienerwald.

Der April brachte 17.000 Blitze

Gewitter

Im April wurde in Österreich etwa mehr als 17.000 Blitzentladungen erfasst, die meisten davon in der Steiermark und in Niederösterreich.  In Summe gab es damit etwa 6 Prozent mehr Blitze als üblich, wobei es im April je nach Großwetterlage von Jahr zu Jahr zu großen Schwankungen kommt. Während etwa im April 2018 knapp 50.000 Entladungen detektiert wurden, waren es im April 2019 lediglich 2600.

Blitzdichte im April 2025. © www.uwz.at

In Vorarlberg, Tirol, Niederösterreich und der Steiermark gab es mehr Blitze als üblich, während die Bilanz in Salzburg, Oberösterreich und dem östlichen Flachland unterdurchschnittlich ausfällt. Der Bezirk mit der höchsten Blitzdichte war Waidhofen an der Thaya, gefolgt von Leibnitz und Hartberg-Fürstenfeld. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 179 kA wurde hingegen am 28. April im Bezirk Zell am See verzeichnet.

Blitzanzahl in April pro Bundesland.
Gewitter
Ein kräftiges Gewitter nahe Waidhofen an der Thaya. © Storm Science Austria

Lokal kräftige Gewitter

Die für die Jahreszeit äußerst warme Luftmasse führte im letzten Aprildrittel auch zu einzelnen, für die Jahreszeit außergewöhnlich kräftigen Gewittern. Am Ostermontag sorgte eine sich nur langsam verlagernde Gewitterzelle im nördlichen Waldviertel für Starkregen und große Hagelansammlungen, Keller und Straßen wurden überflutet. Die Hagelkörner erreichten einen Durchmesser von bis zu 3 cm. Üblich wären im April Kaltluftgewitter mit Graupel oder maximal kleinem Hagel.


Am 24. lag dann der Südosten im Fokus, langsam ziehende Gewitter brachten sintflutartigen Regen und große Regenmengen in kurzer Zeit, Überflutungen waren die Folge. In Hartberg sind in nur einer Stunde 44 l/m² Regen zusammengekommen. Seit Messbeginn wurde hier an einem gesamten Apriltag noch nie so viel Regen gemessen, wie am 24. April innerhalb von nur einer Stunde. Betrachtet man den gesamten Tag, fielen knapp 57 l/m². Ebenso viel kam u.a. aber auch in Laßnitzhöhe zusammen, auch hier wurde ein neuer Tagesrekord für den April aufgestellt. Für den April sind solch kräftige Gewitter mit Starkregen und größerem Hagel wie etwa im Waldviertel durchaus außergewöhnlich.

Hier geht es zum vollständigen Monatsrückblick: April 2025.

Hier gibt es aktuelle Daten sowie die Blitzentladungen in den vergangenen drei Stunden: Aktuelle Wetterdaten.

Der April leitet in Mitteleuropa die Gewitter-Frühsaison ein. Die blitzreichsten Monate sind hierzulande aber der Juli und August. Mehr Infos dazu: Wo es in Österreich am häufigsten blitzt.

Blitze >5 kA pro Monat in Österreich © www.uwz.at