Das Hoch SIEGLINDE bleibt auch zu Wochenbeginn vor allem in der Westhälfte des Landes wetterbestimmend, während der Ausläufer einer Kaltfront den Osten streift und dort am Montag vorübergehend für unbeständiges Wetter sorgt. In weiterer Folge setzt sich erneut Hochdruckeinfluss mit ruhigem Herbstwetter durch.
Überblick Warnungen
Derzeit sind keine Warnungen in Kraft.
Wetterausblick
Am Montag scheint besonders im westlichen und südlichen Bergland zeitweise die Sonne, im Rheintal und in den südlichen Becken hält sich streckenweise zäher Hochnebel. Etwa östlich von Salzburg überwiegen die Wolken, zunächst fällt im Nordosten und ab Mittag auch von Oberösterreich bis in die Obersteiermark ein wenig Regen. Am Nachmittag setzt sich im Weinviertel wieder trockenes Wetter durch und die Wolken lockern auf.
Der Dienstag beginnt in den Tälern, im nördlichen Alpenvorland und in den südlichen Becken mit hochnebelartigen Wolken, meist aber trocken und entlang des Alpenhauptkamms sowie auch im Donauraum und im Osten oft sonnig. Tagsüber lösen sich die Hochnebelfelder nur zögerlich auf, im Süden gehen sie teilweise in Quellwolken über und dort besteht am Nachmittag am ehesten eine geringe Schauerneigung. Im Nordosten ziehen am Nachmittag kompakte Wolken auf.
Am Mittwoch scheint besonders im westlichen und zentralen Bergland häufig die Sonne. In den Niederungen halten sich einige Nebel- und Hochnebelfelder, in der Osthälfte ziehen auch kompakte Wolken mit ein paar Regentropfen durch.
Der Donnerstag hat vor allem im Bergland nördlich des Alpenhauptkamms sonniges Herbstwetter zu bieten. Nebel und Hochnebel in den Tälern lösen sich im Laufe des Tages teilweise auf, lokal trüb bleibt es ganztags am Bodensee oder im Waldviertel. Im Süden halten sich häufig dichte Wolken, von den Nockbergen bis zu den Niederen Tauern fallen vereinzelt ein paar Tropfen.
Autor
Isabella Winterer
Montag, 13. Oktober 2025, 09:30 Uhr
Im Bereich der Britischen Inseln liegt in den nächsten Tagen das kräftige Hoch SIEGLINDE. Tiefausläufer erreichen daher eher den Norden und Osten Deutschlands und dies auch nur in abgeschwächter Form, markantes Wetter bleibt somit bis auf Weiteres aus.
Überblick Warnungen
Derzeit sind keine Warnungen in Kraft.
Warnausblick
Von Montag bis Donnerstag ziehen Wolkenfelder durch, ab und zu sind auch ein paar Tropfen möglich. Insgesamt sind aber keine markanten Wettererscheinungen zu erwarten.
Autor
Christoph Matella
Montag, 13. Oktober 2025, 09:10 Uhr
Am Montag Hochnebel, Obergrenze zunächst auf 1200-1500 m, ansteigend. Teilweise Auflockerungen. Entlang der Voralpen zäh. Sonst sonnig. 13-16 Grad. Bise. Nullgradgrenze um 3200 m.
AUSSICHTEN FÜR DIE SCHWEIZ
Am Dienstag Hochnebel, Obergrenze auf 1500 bis 1800 Meter. Teilweise Auflockerung. 13 bis 16 Grad, mäßige Bise. Ober- und außerhalb des Nebels sonnig.
Nebel tritt vor allem in der kühlen Jahreszeit auf, ganz besonders im Herbst und Frühwinter bei windschwachen Verhältnissen. Die Grundvoraussetzungen sind lange Nächte, ein tiefer Sonnenstand und ausreichend Feuchtigkeit in tiefen Luftschichten. Entscheidend dabei ist, dass Luft nur eine begrenzte Menge an Wasserdampf enthalten kann, und diese wird mit abnehmender Temperatur geringer: Bei atmosphärischem Normaldruck kann ein Kubikmeter Luft bei 0 Grad maximal 4,8 g Wasser aufnehmen, bei 25 Grad sind es dagegen schon 23 g. Im Sommer ist dies auch der Hauptgrund, weshalb die Gefahr von Starkregen im Zuge des Klimawandels zunimmt (mehr dazu hier: Klimawandel und Starkregen).
Was ist Nebel?
Nebel ist eine am Boden aufliegende Wolke. In der Meteorologie spricht man von Nebel, wenn die horizontale Sichtweite unter 1 Kilometer liegt. Wie eine Wolke besteht auch Nebel aus kondensiertem Wasserdampf. Die in der Luft schwebenden, mikroskopisch kleinen Wassertröpfchen verringern die Sichtweite, dabei liegt die relative Luftfeuchte nahe der Sättigung (100%). Wenn die Sicht eingeschränkt, aber noch über einem Kilometer liegt, spricht man von feuchtem Dunst.
Schattenstrahlen am Oberrand des Nebels (das Sonnenlicht wird an den kleinen Nebeltröpfchen gestreut). Mehr dazu: Optische Phänomene im Nebel
Was ist Hochnebel?
Hochnebel ist eine Nebelschicht, die sich an einer Temperaturinversion ausbreitet, die nicht direkt am Boden liegt, sondern in etwa 500 bis 2000 m Höhe. Die Sichtweite bei Hochnebel liegt in den Niederungen über 1 Kilometer, die Wolkenuntergrenze liegt aber sehr tief. Nebel und Hochnebel entstehen besonders häufig bei Inversionswetterlagen.
Schematischer Querschnitt im Donauraum bei Nebel und Hochnebel.
Was ist eine Inversionswetterlage?
Inversionwetterlagen zeichnen sich durch eine Umkehr der sonst üblichen Temperaturabnahme mit der Höhe aus, in mittleren Höhenlagen ist es also milder als in den Niederungen. Aufgrund der fehlenden Durchmischung mit der oberen Atmosphäre kommt es bei solchen Wetterlagen in den Niederungen zu erhöhten Konzentrationen von Schadstoffen, weshalb die Luftqualität vor allem in Ballungsräumen oft schlecht ist.
Der Dunst im Tal verrät die Höhe der Temperaturinversion bzw. des Kaltluftsees.
Bei einer Inversionswetterlage hält sich in den Niederungen ein sogenannter „Kaltluftsee“. Die Temperaturinversion kann dabei mehr als 10 Grad betragen, weshalb Wanderungen in den mittleren Höhenlagen besonders empfehlenswert sind (mehr Infos dazu gibt es hier: Inversionswetterlagen und Subsidenz). Im Laufe des Novembers werden Nebelfelder immer zäher, weil die Sonne nicht mehr die nötige Energie liefert, um die Kaltluftseen „wegzuheizen“.
Ein Querschnitt durch den sog. Kaltluftsee im Donauraum bei einer winterlichen Inversionswetterlage. Nur starker Wind kann diesen vertreiben.
Wie entsteht Nebel?
Grundsätzlich entsteht Nebel, wenn die relative Feuchtigkeit der Luft 100 % erreicht und der in der Luft enthaltene Wasserdampf an winzigen Aerosolen zu Wassertröpfchen kondensiert. Dies kann einerseits passieren, wenn sich die Luft bis zum Taupunkt abkühlt, andererseits auch wenn es zu einer Zunahme des Wasserdampfes durch Verdunstung kommt. Auch bei Mischung von feuchtwarmer mit kalter Luft kann es zu Nebel kommen. Je nach Entstehungsart gibt es unterschiedliche Nebeltypen:
Abkühlungsnebel (z.B. Strahlungsnebel, orographischer Nebel bwz. Hangnebel sowie auch Advektionsnebel)
Verdunstungsnebel (z.B. Seerauch)
Mischungsnebel bzw. Frontnebel (z.B. bei Warmfronten, wenn Regen in eine kalte Luftmassen in Bodennähe fällt)
Wo kommt es häufig zu Nebel?
In manchen Tal- und Beckenlagen wie dem Mürztal, dem Klagenfurter Becken oder dem Oberösterreichischen Seengebiet kommt es oft schon im August zum ersten Nebel der Saison, im September wird der Nebel dann immer häufiger und zäher. Ab etwa Mitte Oktober tritt am Bodensee und im Donauraum zudem immer häufiger Hochnebel auf. Die im Mittel trübste Region des Landes ist im Herbst das Alpenvorland in Oberösterreich von Wels bis zum Alpenrand.
Mittlere Luftfeuchte in den vergangenen Tagen. Während die Luft auf den Bergen sehr trocken war, gab es in den Niederungen eine hohe relative Luftfeuchtigkeit.
Die meisten Sonnenstunden von Oktober bis Dezember gibt es auf den Bergen, etwa auf der Villacher Alpe oder am Patscherkofel sind es durchschnittlich mehr als 400 Stunden. Am wenigsten Sonnenschein gibt es dagegen u.a. in Wels mit knapp 140 Sonnenstunden sowie in Litschau mit 180 Sonnenstunden. Noch weniger Sonnenstunden werden stellenweise in engen alpinen Tallagen verzeichnet, allerdings ist hier die Abschattung durch die umliegenden Berge ausschlaggebend.
Bei den Landeshauptstädten gibt es mit Abstand die meisten Nebeltage pro Jahr in Klagenfurt, die wenigsten in Innsbruck. Das östliche Flachland liegt im unteren Mittelfeld, da es hier häufiger zu Hochnebel statt Nebel kommt.
Mittlere Sonnenstunden (Okt. bis Dez.)
Trübe Tage (mittl. Bewölkung >80%) (Okt. bis Dez.)
Mittl. relative Feuchte um 7 Uhr (Okt. bis Dez.)
Klagenfurt
271 h
44
94 %
Linz
227 h
56
90 %
Salzburg
287 h
48
90 %
Graz
326 h
45
91 %
Wien
255 h
46
86 %
Eisenstadt
270 h
46
86 %
St. Pölten
237 h
51
90 %
Bregenz
238 h
46
89 %
Innsbruck
356 h
44
90 %
In Klagenfurt gibt es zwar besonders häufig Nebel, die mittlere Anzahl der trüben Tage zeigt aber, dass dieser hier vergleichsweise oft auflockert. Die wenigsten Sonnenstunden und die meisten trüben Tage gibt es von Oktober bis Dezember in Linz und St. Pölten. Die meisten Sonnenstunden in einer Landeshauptstadt gibt es dagegen in Innsbruck.
Mittlere Luftfeuchte im Herbst 2022. Man erkennt Nebelhotspots wie etwa im Donauraum in Oberösterreich, im Pinzgau, im Gailtal, im Jauntal oder auch im Gesäuse.
Was ist gefrierender Nebel?
Die schwebenden Wassertröpfchen bleiben auch bei negativen Temperaturen in der flüssigen Phase. Wenn sie allerdings mit dem Boden oder Gegenständen in Berührung kommen, gefrieren sie und bilden sofort dünne Eisablagerungen, die meist als Raureif bezeichnet werden.
Meteorologen prognostizieren die Höhe der Nebelobergrenze anhand von Modellkarten in unterschiedlichen Höhenstufen (v.a. Luftfeuchtigkeit und Temperatur). In der Kurzfrist werden hochaufgelöste Satellitenbilder, Stationsdaten sowie Wetterballondaten ausgewertet. Weiters hilft auch immer ein Blick auf die zahlreichen Webcams in den Alpen: Man sucht nach bekannten Berggipfeln, die gerade noch aus dem Nebel herausragen, und leitet daraus die Höhe der Nebelobergrenze ab.
Nein, er wird tendenziell seltener bzw. die Saison verkürzt sich. Es gibt nämlich ein paar Faktoren, welche sich negativ auf die Nebelhäufigkeit auswirken:
Rückläufiger Trend von Inversionwetterlagen
Weniger Luftverschmutzung
Trockenlegung der Böden durch Versiegelung
Eine Studie aus dem Jahre 2018 hat die Häufigkeit von Tagen mit Inversionwetterlagen im Zeitraum von 1961 bis 2017 untersucht und dabei festgestellt, dass sowohl die Häufigkeit als auch die Stärke von Inversionwetterlagen im landesweiten Durchschnitt um 11 Prozent abgenommen hat. Besonders stark ist der rückläufige Trend in den „Nebelhochburgen“ Oberösterreich und Kärnten. Verantwortlich dafür sind u.a. die unterschiedliche Geschwindigkeit der Temperaturerwärmung je nach Seehöhe, die Veränderung der Großwetterlagen sowie auch die abnehmende Schneebedeckung in tiefen Lagen. Weiters sind Aerosole (Kondensationskeime) ein wichtiger Faktor für die Tröpfchenbildung: Sind diese kleinen Partikel wie Feinstaub und Rußteilchen in der Luft vorhanden, können Nebeltröpfchen leichter entstehen. Da die Luft in den vergangenen Jahrzehnten aber sauberer geworden ist, hat auch die Nebelhäufigkeit abgenommen (insbesondere aufgrund der Abnahme der Emission von Schwefeldioxid). Die zunehmende Bodenversiegelung kann örtlich zudem zu einer Verringerung der Luftfeuchtigkeit führen.
Im Jahr 1914 wurden 125 Nebeltage in Wien verzeichnet, im Jahr 2007 waren es nur 6.
Diese rückläufige Tendenz drückt auch das 30-jährige Klimamittel gut aus:
1900-1930: 71 Nebeltage
1931-1960: 51 Nebeltage
1961-1990: 38 Nebeltage
1991-2020: 16 Nebeltage
Die Zahl der Nebeltage in den vergangenen 30 Jahren hat sich im Vergleich zu den 30ern, 40ern und 50ern des vorigen Jahrhunderts um fast 70% verringert. Bei dieser Auswertung wird Hochnebel allerdings nicht berücksichtigt.
Wann löst sich Nebel auf?
Eine Inversionswetterlage kann manchmal viele Tag lang ohne Unterbrechung zu Nebel oder Hochnebel führen. Zur Nebelauflösung kommt es meist, wenn auffrischender Wind die bodennahe Kaltluft wegfegt oder Föhneffekte auftreten, oder wenn der Wind kontinentale, trockene Luft heranführt. Auch eine aufziehende Wolkenschicht über dem Nebel führt meist zur Nebelauflösung, im Winter tritt jedoch nicht selten der Fall ein, dass Nebelfelder in den Niederungen nahtlos von darüber aufziehenden Wolken eines Tiefs abgelöst werden. Dann bessert sich zwar die Sichtweite, es bleibt aber weiterhin trüb.
Herbstverfärbung zur Vermeidung von winterlichem Wassermangel
Im Sommer werden bei großen Bäumen mehrere hundert Liter Wasser pro Tag verdunstet. Wenn im Winter der Boden gefriert, bleibt der Wassernachschub aus, die Bäume und Sträucher können nicht mehr genug Wasser aufnehmen und würden vertrocknen. Deshalb entledigen sie sich im Herbst ihrer Blätter und stoppen so die Wasserabgabe. Für das Abwerfen der Blätter braucht es einen niedrigen Sonnenstand und kürzere Tage, nächtliche Temperaturen im einstelligen Bereich und mehrere sehr kühle Nächte hintereinander. Zudem wird der Vorgang auch durch Hormone gesteuert. Das Maximum der Herbstverfärbung ist im Oktober, in höheren Lagen etwas früher, in tiefen Lagen etwas später.
Blattverfärbung im Herbst @ pixabay.com
Vorgänge bei der herbstlichen Laubverfärbung
Der stickstoffreiche grüne Blattfarbstoff (Chlorophyll), mit dem die Pflanzen die Energie des Sonnenlichts für die Bildung von Zucker nutzen (Photosynthese), wird bei der Blattverfärbung in seine Bestandteile zerlegt und eingelagert. Im Laufe dieses Prozesses wird sichtbar, dass die Blätter auch orange und gelbe Farbstoffe enthalten: Karotinoide (gelb, orange, rot), Xanthophylle (gelb) und Anthocyane (oft rot). Pappel- und Ahornblätter werden beispielsweise gelb, Roteichen und Essigbäume oft orange bis rot.
Herbstliche Farben auch in Wien am Bisamberg @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg/
Das leuchtende Farbenspiel des Herbstes beruht in erster Linie auf einer Änderung des Mengenverhältnisses dieser Blattfarbstoffe. Im Frühling und Sommer überwiegt der grüne Farbstoff, das für die Photosynthese unabdingbare Chlorophyll. Es überdeckt alle anderen Pigmente. Mit dem Verschwinden des Chlorophylls kommen jetzt die anderen Pigmente voll zur Geltung und verursachen die beeindruckende herbstliche – zumeist gelbliche – Laubfärbung. Der Blattabwurf ist dabei nicht nur ein wirksamer Verdunstungsschutz, sondern hat noch weitere Vorteile für die Pflanzen: Er entsorgt giftige Stoffwechsel-Endprodukte und gespeicherte Umweltgifte. Auch können kahle Bäume im Winter besser grosse Schneelasten aushalten, ohne dass Äste oder sogar Stämme brechen. Ausserdem erhalten die im Frühjahr austreibenden Knospen durch den herbstlichen Laubfall ausreichend Licht für ihre Entwicklung.
Während die meisten Laubbäume ihre Blätter im Herbst abwerfen, ist dies mit Ausnahme der Lärche bei den Nadelbäumen nicht der Fall. Die Blätter der Nadelbäume verfügen nämlich über eine dicke Wachsschicht und eine sehr feste Haut, welche die Verdunstung hemmt. Ausserdem sind die sogenannten Spaltöffnungen, über die der Baum Wasser verdunstet, im Blatt versenkt, sodass die Verdunstung weiter gebremst wird. Hinzu kommt die kleine Oberfläche der Nadeln, wodurch sich die Verdunstung nochmals verringert. Deshalb ist ein herbstlicher Nadelfall nicht nötig. Dies gilt jedoch nicht für die Lärche, die oft in sehr kalten Regionen wächst, sodass die genannten Mechanismen nicht mehr wirken. Damit sie kein Wasser verdunstet, wirft sie im Herbst ihre Nadeln ab.
Warum meist intensivere Verfärbung in Nordamerika?
Besonders intensiv zeigt sich die herbstliche Verfärbung in Nordamerika, hier unter dem Namen „Indian Summer“ bekannt. Der Grund liegt darin, dass unsere Bäume weniger Farbstoffe produzieren. Diese sind nämlich auch dazu da, die Wirkung des Sonnenlichtes abzuschirmen, sodass das lichtempfindliche Chlorophyll nicht angegriffen wird. Je sonniger es ist, desto intensiver sind so die Farben. Bei uns ist es durchschnittlich häufiger bewölkt, so dass sich ein intensiverer Sonnenschutz zumeist erübrigt.
Besonders intensive herbstliche Laubverfärbung in den USA (Lake Elmore in Neuengland); Quelle: pixabay
Sommerlicher Blattfall – Stressreaktion
Insbesondere bei längeren Hitzewellen oder Trockenphasen im Sommer kam es auch bei uns schon immer wieder zu vorzeitigem Laubfall durch Vertrocknen der Blätter. Solche Ereignisse sind im Zuge der weiteren Klimaerwärmung mit immer längeren Hitzewellen und sommerlichen Trockenphasen in Zukunft immer häufiger zu erwarten.
In den kommenden Stunden verlagert sich ein langsam ziehendes Höhentief von der Biskaya in Richtung Balearen und bleibt dann bis zum Wochenende über dem westlichen Mittelmeer nahezu ortsfest. Im Zusammenhang mit einem mächtigen, blockierenden Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln kommt es zu einer sogenannte „Hoch über Tief“ – Wetterlage. Solche Konstellationen gelten in der Meteorologie als äußerst stabil und können sich häufig über mehrere Tage hinweg fortsetzten.
Animation der Großwetterlage in höheren Schichten bis Sonntag im westlichen Mittelmeerraum (blaue Töne = Tiefdruckeinfluss) – ECMWF IFS, UBIMET
Lokale Überflutungen zu befürchten
Mit dem anhaltendem Tiefdruckeinfluss gehen an der Ostküste Spaniens – etwa von Tarragona über Valencia bis nach Murcia – sowie auf Ibiza und Formentera in den kommenden Tagen immer wieder Schauer und Gewitter nieder. Bis inklusive Samstag zeichnen sich hier größere Regenmengen zwischen 70 und 100 mm ab. Vor allem knapp südlich von Valencia sowie örtlich aufgrund kräftigerer Gewitter sind aber auch bis zu 200-300 mm möglich. Besonders die Ortschaften direkt am Mittelmeer werden von Überflutungen stark gefährdet.
Prognose der 3-tägigen Niederschlagssumme im westlichen Mittelmeerraum bis inklusive Samstag – DWD ICON, UBIMET
Der Klimawandel mischt sich ein
Überflutungen an der Spanischen Ostküste sind in letzter Zeit häufiger zum Thema geworden, etwa vor ein paar Wochen sowie auch im Herbst 2024. Der Herbst ist am Mittelmeer seit eh und je der Höhepunkt der Gewitter- und Starkregensaison, dennoch kommen heftige Ereignisse im Zuge des Klimawandels häufiger vor. Aktuell liegt die Wassertemperatur im westlichen Mittelmeer mit rund 24 Grad etwa 1 bis 2 Grad über dem klimatologischen Durchschnitt für diese Jahreszeit. Dies führt einerseits zu kräftigerer und effizienterer Konvektion – aufgrund der größeren Temperaturunterschiede zwischen tieferen und höheren Schichte der Atmosphäre – und andererseits steht Schauern und Gewittern mit verstärkter Verdunstung deutlich mehr Feuchtigkeit zur Verfügung. Diese beiden Aspekte führen zu stärkeren Niederschlägen.
Aktuelle Wassertemperatur im westlichen Mittelmeer – Copernicus MyOceanAktuelle Anomalie der Wassertemperatur im westlichen Mittelmeer – Copernicus MyOceanZeitlicher Verlauf der im Mittelmeer gespeicherte Energie in Form von Wärme – Copernicus MyOcean
In den kommenden Stunden verlagert sich ein langsam ziehendes Höhentief von der Biskaya in Richtung Balearen und bleibt dann bis zum Wochenende über dem westlichen Mittelmeer nahezu ortsfest. Im Zusammenhang mit einem mächtigen, blockierenden Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln kommt es zu einer sogenannte „Hoch über Tief“ – Wetterlage. Solche Konstellationen gelten in der Meteorologie als äußerst stabil und können sich häufig über mehrere Tage hinweg fortsetzten.
Animation der Großwetterlage in höheren Schichten bis Sonntag im westlichen Mittelmeerraum (blaue Töne = Tiefdruckeinfluss) – ECMWF IFS, UBIMET
Lokale Überflutungen zu befürchten
Mit dem anhaltendem Tiefdruckeinfluss gehen an der Ostküste Spaniens – etwa von Tarragona über Valencia bis nach Murcia – sowie auf Ibiza und Formentera in den kommenden Tagen immer wieder Schauer und Gewitter nieder. Bis inklusive Samstag zeichnen sich hier größere Regenmengen zwischen 70 und 100 mm ab. Vor allem knapp südlich von Valencia sowie örtlich aufgrund kräftigerer Gewitter sind aber auch bis zu 200-300 mm möglich. Besonders die Ortschaften direkt am Mittelmeer werden von Überflutungen stark gefährdet.
Prognose der 3-tägigen Niederschlagssumme im westlichen Mittelmeerraum bis inklusive Samstag – DWD ICON, UBIMET
Der Klimawandel mischt sich ein
Überflutungen an der Spanischen Ostküste sind in letzter Zeit häufiger zum Thema geworden, etwa Ende September 2025 sowie auch im Herbst 2024. Der Herbst ist am Mittelmeer seit eh und je der Höhepunkt der Gewitter- und Starkregensaison, dennoch kommen heftige Ereignisse im Zuge des Klimawandels häufiger vor. Aktuell liegt die Wassertemperatur im westlichen Mittelmeer mit rund 24 Grad etwa 1 bis 2 Grad über dem klimatologischen Durchschnitt für diese Jahreszeit. Dies führt einerseits zu kräftigerer und effizienterer Konvektion – aufgrund der größeren Temperaturunterschiede zwischen tieferen und höheren Schichte der Atmosphäre – und andererseits steht Schauern und Gewittern mit verstärkter Verdunstung deutlich mehr Feuchtigkeit zur Verfügung. Diese beiden Aspekte führen zu stärkeren Niederschlägen.
Aktuelle Wassertemperatur im westlichen Mittelmeer – Copernicus MyOceanAktuelle Anomalie der Wassertemperatur im westlichen Mittelmeer – Copernicus MyOceanZeitlicher Verlauf der im Mittelmeer gespeicherte Energie in Form von Wärme – Copernicus MyOcean
Am 20. Juni 2025 wurde Enderlin, North Dakota, von einem außergewöhnlich starken Tornado getroffen. Der Tornado legte eine Spur von knapp 20 km zurück und erreichte eine maximale Breite von gut 1,5 km. Neben zerstörten Gebäuden – eines davon wurde vollständig weggefegt – wurden auch entrindete Bäume gefunden, ein typisches Merkmal extremer Tornados (mehr Infos hier: Wie Tornados klassifiziert werden). Drei Menschen kamen ums Leben. Besonders bemerkenswert war, dass der Tornado Eisenbahnwaggons anhob und umkippte — darunter ein leerer Tankwagen, der mehr als 100 Meter weit in ein Feld geschleudert wurde.
The Enderlin, North Dakota Tornado Has Been Rated EF-5!
This Is The First Rated EF-5 Since Moore 2013, And (Based On My Understanding Of The Report) The Highest Rated EF-5 Ever So Far.
Estmated Windspeeds From The Northern Tornado’s Project Came Out To About >266Mph Due To A… pic.twitter.com/WMWDgeeGOX
Ursprünglich als EF3 eingestuft, wurde der Tornado nach eingehender Untersuchung der Schäden auf EF5 hochgestuft. Damit handelte es sich um den ersten bestätigten EF5-Tornado in den USA seit dem Moore-Tornado in Oklahoma im Mai 2013.
The Enderlin tornado of June 20, 2025 became the droughtbreaker today, being retroactively upgraded to make it the first EF5 since Moore 2013. I overlaid DAT polygons and surveyed Damage Indicators onto radar to show the movement of the tornado as precisely as possible. pic.twitter.com/52Ir0rjsAy
An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass die Stärke von Tornados anhand der verursachten Schäden beurteilt wird. Zieht ein Tornado jedoch über unbebautes oder offenes Gelände, fehlen sichtbare Schäden – und damit die Grundlage für eine Einstufung. Untersuchungen mit mobilen Doppler-Radaren haben gezeigt, dass Tornados mit Windgeschwindigkeiten im EF4- oder sogar EF5-Bereich häufiger auftreten, als es die offizielle Klassifikation vermuten lässt. Mehr Infos dazu gibt es in dieser Studie.
Die Analyse der Zugbahn des Tornados (rot = EF5; gelb EF3) sowie die Ein Satellitenbild mit der Analyse der jeweiligen Schadenspuren.
🌪️ Impresionante poder de la naturaleza: el tornado ocurrido el 20 de junio en Enderlin, Dakota del Norte, fue reclasificado a categoría EF-5, la más alta, por el Servicio Meteorológico de EE.UU. ⚠️
Es el más fuerte registrado en la última década.#FernandoCanales#UltraNoticiaspic.twitter.com/qarLiBvyID
Eine Grundvoraussetzung für die Entstehung verheerender Tornados sind sogenannte Superzellengewitter. Es handelt sich um meist langlebige, kräftige und oft isolierte Gewitterzellen, die durch einen rotierenden Aufwind – die sogenannte Mesozyklone – gekennzeichnet sind. Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung, also einer Änderung der Windrichtung und -geschwindigkeit mit der Höhe. Starke Windscherung führt zur Bildung horizontal ausgerichteter Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters kann eine solche Walze „einsaugen“ und ihre Achse aufrichten, sodass sie vertikal rotiert. Dieser Drehimpuls überträgt sich auf den gesamten Aufwindbereich. In seltenen Fällen, zum Beispiel bei der Interaktion mit anderen Gewitterzellen oder lokalen bodennahen Prozessen, kann sich ein Tornado entwickeln.
Auch in Mitteleuropa bzw. am Mittelmeer werden regelmäßig Tornados sowie Wasserhosen gesichtet, diese sind aber oft nur schwach und kurzlebig. Meist stehen sie auch nicht im Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich beispielsweise an Böenfronten oder bei konvergenten Windfeldern (sog. „Typ-II-Tornados“). Typisch ist also eine bodennahe, vorbestehende Rotation, die durch einen Aufwind erfasst und die Höhe gestreckt wird (Pirouetteneffekt). Starke Tornados sind selten, kommen aber auch in Europa immer wieder vor. Etwa im Juni 2021 kam es knapp nördlich der österreichischen Grenze in Tschechien zu einem F4-Tornado.
Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 14,5 Grad lag der September 2025 rund 0,7 Grad über der aktuellen Referenzperiode von 1991 bis 2020 (13,8 Grad) und 1,2 Grad über dem Klimamittel von 1961 bis 1990 (13,3 Grad). Besonders hohe Abweichungen um oder teils sogar über +1 Grad wurden von Bremen und Hamburg über Sachsen-Anhalt bis in die Niederlausitz sowie im Südosten Bayerns verzeichnet. Im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Südhessen und Baden-Württemberg war der September dagegen durchschnittlich.
Die höchste Temperatur des Monats wurde am 20. September in Huy-Pabstorf (Sachsen-Anhalt) gemessen mit 32,6 Grad, gefolgt von Helmstedt-Emmerstedt mit 32,3 und Ohlsbach mit 32,2 Grad. In der letzten Dekade erfasste dann deutlich kühlere Luft und mancherorts gab es den ersten Frost der Saison, wie etwa in Deutschneudorf-Brüderwiese mit -2,4 Grad oder in Faßberg sowie in Sohland/Spree mit -0,7 Grad.
Im Südwesten außergewöhnlich nass
Im Flächenmittel fiel im September rund 30 Prozent mehr Niederschlag als üblich. Regional gab es aber große Unterschiede: Während im Südwesten außergewöhnlich viel Regen fiel – im Saarland war es sogar der nasseste seit Messbeginn im Jahr 1881 – gab es im Norden gebietsweise deutlich weniger Regen als sonst. Zwischen Bremen und Hamburg gab es nur die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge.
Die absolut nasseste Region war der Schwarzwald, wo an manchen Stationen über 200 l/m² Niederschlag gemessen wurden. Besonders extrem war allerdings ein Niederschlagsereignis am 8. September im äußersten Westen des Landes, als in Mönchengladbach-Hilderath 119 l/m² in nur wenigen Stunden fielen. In Bedburg gab es sogar einen Tagesniederschlag von 134 l/m². Weitere Infos zur Wetterlage gibt es hier: Gewittriger Starkregen in NRW. Kräftigen Regen gab es zudem auch im äußersten Osten in der Nacht zum 11. September sowie neuerlich im Südwesten am 24. September. In Erinnerung bleibt zudem auch Sturm Zack zur Monatsmitte, als etwa auf Hallig Hooge orkanartige Böen bis 111 km/h und in Büsum bis 108 km/h gemessen wurden. Auf dem Brocken wurden sogar Orkanböen bis 143 km/h verzeichnet.
Heftige Regenfälle führen zu teils massiven Überflutungen im Süden von Nordrhein-Westfalen. In den letzten 12 Stunden sind in Bedburg 134 l/qm gefallen. Die Aufnahme zeigt einen überfluteten Straßenzug in Mönchengladbach, vielen Dank an Claudia für die Zusendung. pic.twitter.com/BA8lfQSwte
Die Anzahl der Blitze war im September – wie auch schon im Sommer – unterdurchschnittlich, in Summe gab es etwa 50 Prozent weniger Blitze als üblich. Die meisten Entladungen gab es in Bayern: An der Spitze lag der Landkreis Kaufbeuren mit 14,9 Blitzen/km², gefolgt von Landberg am Lech mit 10,5 und Neu-Ulm mit 9,3.
Im Nordosten sonnig
Die Bilanz der Sonnenscheindauer fiel im September nahezu durchschnittlich aus. Während es im Südwesten 15 bis 25 Prozent weniger Sonnenstunden als üblich gab, wurde im Nordosten ein Plus von 20 bis 25 Prozent verzeichnet. Die absolut sonnigste Station war Arkona mit 235 Sonnenstunden.
Die Tabelle wird nur an Tagen mit Blitzen aktualisiert.
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Der Hurrikan HUMBERTO hat sich gestern, bei der Annäherung an eine Frontalzone, die derzeit über dem Westatlantik liegt, aufgelöst. Davor hat sich ein kleines Tief namens DETLEF gebildet, welches sich momentan noch im sog. Wellenstadium befindet und allmählich nordostwärts zieht. Der Kerndruck beträgt derzeit etwa 995 hPa.
Dieses kleine Tief hat nun eine rasante Entwicklung hin zu einem ausgewachsenen Orkantief vor sich. Die Bedingungen sind günstig für eine sog. Bombogenese. Dabei muss bei einem Tief der Kerndruck um mehr als 24 hPa in 24 Stunden sinken, um als solche identifiziert zu werden. Die Modelle berechnen den Kerndruck in der Nacht auf Samstag bei etwa 945 hPa knapp nördlich von Schottland, dies entspricht etwa 60 hPa in 36 Stunden. Dies ist das 1,7-fache der genannten Definition und schon außergewöhnlich.
Auswirkungen Europa
Solch eine rasche Vertiefung hat natürlich erhebliche Konsequenzen, ein Orkantief ist geborgen. Dieses wird knapp nördlich der Britischen Inseln in Richtung Nordmeer ziehen und von Irland bis zur norwegischen Küste Böen über 120 km/h bringen. Besonders heftig wird es im Norden von Irland und generell in Schottland. Hier sind sogar strichweise Böen über 150 km/h zu erwarten. Bitte die Grafik anklicken zum Vergrößern.
Da das Orkantief relativ weit weg von Deutschland zieht, halten sich die Auswirkungen im Rahmen. An der Küste sowie in den Hochlagen der Mittelgebirge werden vereinzelt Böen um die 100 km/h erwartet, ansonsten treten verbreitet Böen zwischen 60 und 80 km/h auf. Mit der Passage der Kaltfront am Samstag sind aber auch hier stellenweise stärkere Böen denkbar.
Vor allem im Norden wird es dabei zeitweise kräftig und ergiebig regnen. Auf der Rückseite der Kaltfront werden zudem von der Nordsee Schauer und Gewitter landeinwärts ziehen, sodass an der Nordseeküste am Wochenende Regensummen um 50 L/m² zu erwarten sind. Dies liegt u.a. daran, dass das Tief DETLEF von dem ehemaligen Hurrikan quasi die Feuchtigkeit übergeben bekommen hat. Im Warmsektor befindet sich ein sog. atmosphärischer Fluss. An der Nordseeküste und an Elbe und Weser wird zudem eine Sturmflut erwartet.
Österreichweit fiel der September deutlich milder als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 aus. Besonders warm war es im Süden des Landes: Die größten Abweichungen von rund +2,5 Grad wurden von Unterkärnten bis ins Südburgenland verzeichnet. Von Vorarlberg bis ins obere Mühlviertel lagen die Abweichungen dagegen um +1 Grad.
Besonders hohe Temperaturen wurden rund um den 21. gemessen, als örtlich wie etwa in Innsbruck neue Monatsrekorde aufgestellt wurden. An manchen Stationen wie etwa in Reichenau an der Rax handelte es sich zudem auch um den bislang spätesten Hitzetag seit Messbeginn. Sehr mild war es auch auf den Bergen, so wurde am Hahnenkamm bei Kitzbühel die bislang höchste Tropennacht des Landes gemessen.
Höchste Temperaturen
32,4 Grad Innsbruck (T, 20.9., Monatsrekord)
31,7 Grad Landeck (T, 20.9.)
31,4 Grad Prutz (T, 20.9., Monatsrekord)
31,2 Grad Ehrwald (T, 20.9., Monatsrekord), Reichenau an der Rax (NÖ, 21.9.)
31,0 Grad Mayrhofen (T, 21.9.)
Regionl mehr Regen als üblich
Über ganz Österreich gemittelt brachte der September etwa 5 Prozent mehr Niederschlag als üblich, regional gab es aber große Unterschiede: Besonders markant fielen die Abweichungen im Tiroler Oberland, im südlichen Bergland von Osttirol bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet sowie im Nordosten aus. Im Tiroler Oberland und im Waldviertel wurde örtlich mehr als doppelt so viel Regen wie im langjährigen Mittel verzeichnet. An der Alpennordseite waren die Niederschlagsmengen hingegen leicht bzw. vom Flachgau bis zu den Niederösterreichischen Voralpen auch stark unterdurchschnittlich. Mancherorts wurde hier nur die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge gemessen.
Nasseste bewohnte Orte
204 Liter pro Quadratmeter Mönichkirchen (NÖ)
185 Liter pro Quadratmeter Fischbach (ST)
183 Liter pro Quadratmeter Rohrbach an der Lafnitz / Eichberg (ST)
167 Liter pro Quadratmeter Landeck (T), St. Radegund (ST)
164 Liter pro Quadratmeter Leibnitz (ST), Mallnitz (K)
Mit in Summe 21.400 Blitzentladungen gab es im September zwar weniger Gewitter als üblich, doch zu Monatsbeginn kam es lokal noch einmal zu Unwettern: Am 4. September brachten kräftige Gewitter im Norden Vorarlbergs und des Außerferns lokal großen Hagel mit einem Durchmesser von rund 5 cm.
Am Bodensee bei Hard und Bregenz ist soeben ein kräftiges Hagelgewitter durchgezogen ⚡️
Im Flächenmittel wurden im September rund 7 Prozent weniger Sonnenstunden als üblich verzeichnet. Das größte Defizit wurde am Alpennordrand von Vorarlberg bis nach Salzburg gemessen, wo die Abweichungen oft bei -15 bis -25 Prozent lagen. Nahezu durchschnittlich war die Bilanz dagegen entlang der Tauern sowie generell in der Osthälfte des Landes.
Als Tau bezeichnet man einen beschlagenden Niederschlag aus flüssigem Wasser. Er entsteht durch Kondensation von in der Atmosphäre unsichtbar enthaltenem Wasserdampf an unterkühlten Oberflächen. Förderlich für dieses Phänomen sind folgende Faktoren:
Kühle, aber frostfreie Nächte im Frühjahr und Herbst
Windschwache Verhältnisse
Wolkenloser Himmel
Die Luft kann je nach Temperatur nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann sie fassen.
Je höher die Temperatur, umso höher ist die maximale Luftfeuchtigkeit. Das Diagramm wird auch als Taupunktkurve bezeichnet.
Kommt etwas wärmere und feuchte Luft jedoch in Kontakt mit kühleren Oberflächen wie etwa Grashalme oder Autos, kühlt sie sich ab und kann den gespeicherten Wasserdampf nicht mehr halten. Dieser fällt aus und lagert sich dann in Form von Tautropfen ab. Dies passiert auch, wenn man bei feuchtwarmen Wetter beispielsweise eine kalte Flasche aus dem Kühlschrank holt: An seiner Oberfläche wird die angrenzende Luft abgekühlt und es bilden sich Wassertröpfchen auf der Flasche.
In unseren Breiten ist die Bedeutung von Tau vergleichsweise gering, in trockenen Regionen wie etwa in der Namib-Wüste ist Tau aber sehr wichtig für die Pflanzen und Tiere, die dort leben, da es oft keine anderen Wasserquellen gibt. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entsteht übrigens weißlicher Reif.
Der Tau hat in der Meteorologie sogar zur Namensgebung einer physikalischen Größe beigetragen: Unter der „Taupunkttemperatur“ versteht man nämlich jene Temperatur, auf die sich die Luft abkühlen müsste, um vollständig mit Wasserdampf gesättigt zu sein. Ab dieser Temperatur beträgt die relative Feuchte der Luft bereits 100 %. Kühlt sich die Luft nur um wenige Zehntel weiter ab, beginnt Wasser an Oberflächen oder Kondensationskernen in der Umgebung zu kondensieren und es entsteht Nebel bzw. Tau.
Abschätzung der Tiefsttemperatur
Da beim Phasenübergang vom gasförmigen Wasserdampf zu flüssigem Wasser Wärme freigesetzt wird, wird die nächtliche Abkühlung bei einsetzender Taubildung gebremst oder sogar gestoppt. Daher gibt es in der Wettervorhersage auch eine Faustregel, welche die Taupunktstemperatur am Nachmittag als grobe Abschätzung für die nächtlichen Tiefstwerte heranzieht. Dies funktioniert natürlich nur dann, wenn die Luftmasse über einem Ort in den Stunden zwischen Nachmittag und dem folgenden Morgen nicht durch eine Wetterfront ausgetauscht wird. Auch bei bewölktem Himmel oder Wind ist diese Abschätzung nicht möglich, beides führt zu milderen Nächten.
Advektionstau
Der Morgentau, der nach ruhigen und windschwachen Nächten entsteht nennt man Strahlungstau. Es gibt aber noch einen weiteren Prozess, der zu Tau führen kann: Wenn nach einer kühlen Wetterphase plötzlich warme, feuchte Luft zugeführt wird, deren Taupunkt oberhalb der Bodentemperatur liegt, kommt es zur Kondensation des Wasserdampfes. Dieses Phänomen kann auch sämtliche Straßen nass machen und man nennt es Advektionstau.