Das Hoch YVONNE kommt um zu bleiben. Lediglich am Mittwoch sorgt eine schwache Kaltfront im Norden Deutschlands für etwas dichtere Wolken, vereinzelt leichten Regen und eine Abkühlung. Viel mehr ist von ihr aber nicht zu erwarten.
Bodendruck- und Frontenkarte für Mittwoch, 18. Juni 2025, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
Nachfolgend nimmt der Hochdruckeinfluss jedoch rasch wieder zu und bis zum Freitag stellt sich über Europa eine Omega-Lage ein, wodurch besonders am Wochenende warme Luftmassen den Süden des Landes erreichen.
Omega-Lage im ECMWF-Model
Im Detail bedeutet das:
Der Dienstag startet verbreitet sonnig. Lediglich im Norden halten sich ein paar harmlose Restwolken und im Tagesverlauf bilden sich dann in der Mitte und im Südwesten Quellwolken. Dabei erreichen die Temperaturen Höchstwerte zwischen 21 Grad an den Küsten und 29 Grad im Westen.
Der UV-Index liegt mit Werten zwischen 3 und 8 im mäßigen bis sehr hohen Bereich. Er beschreibt die Intensität der ultravioletten Strahlung der Sonne, die auf die Erdoberfläche trifft – und damit auch das Risiko für Sonnenbrand. In den kommenden Tagen ist daher besonders im Süden auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten.
UV Index für Dienstag, 17.06.2025
Am Mittwoch zeigt sich das Wetter in weiten Teilen des Landes weiterhin sonnig und freundlich. Nur im Norden ziehen zeitweise dichtere Wolkenfelder durch, vereinzelt fällt auch etwas Regen – die Mengen bleiben jedoch gering. An den Küsten wird es spürbar kühler mit Temperaturen knapp unter 20 Grad. Deutlich wärmer präsentiert sich das Wetter dagegen im restlichen Land. Am wärmsten wird es mit 31 Grad in der Eifel und auch im Süden kommen die Temperaturen der 30-Grad-Marke nahe.
Prognostizierte 24h Niederschlagsmengen für Mittwoch, 18.06.2025
Ausblick
Auch der Rest der Woche verläuft durchwegs sonnig und trocken. Bis zum Wochenende erreichen schließlich auch die Temperaturen im Norden wieder ein sommerliches Niveau.
Aussichten für Berlin und Stuttgart, Quelle: https://morecast.com/
Bis zur Wochenmitte gestaltet sich das Wetter verbreitet sonnig und warm. Erst am Donnerstag streift uns im Nordosten eine nur wenig wetterwirksame Kaltfront. Nachfolgend baut sich aber rasch wieder ein Hoch auf und das angenehme Sommerwetter setzt sich fort.
Aussichten für Salzburg und Graz, Quelle: https://morecast.com/
Am Dienstag freundlicher Sonne-Wolken-Mix
Am Morgen halten sich entlang der Alpen noch einige Restwolken, vereinzelt fallen letzte Regentropfen. Diese klingen jedoch rasch ab. Im weiteren Tagesverlauf zeigt sich das Wetter von seiner freundlichen Seite: In vielen Landesteilen stellt sich ein Mix aus Sonne und Wolken ein. Im Bergland entstehen zwar einige Quellwolken, die Schauerwahrscheinlichkeit bleibt jedoch gering. Der Wind weht mäßig, im Osten mitunter auch lebhaft aus nördlichen Richtungen. Die Temperaturen erreichen angenehme 21 bis 28 Grad und liegen damit im jahreszeitlich üblichen Bereich.
Niederschlagsprognose für Dienstag, 17.06.2025
Am Mittwoch viel Sonnenschein
Bei ein paar Schleierwolken scheint häufig die Sonne. Verbreitet sind bis zu 15 Sonnenstunden möglich. Ab Mittag tauchen über den Bergen neuerlich Quellwolken auf, eine geringe Schauerneigung besteht am ehesten entlang des Alpenhauptkamms. Verbreitet bleibt es aber freundlich und trocken. Bei nur noch schwachem Wind steigen die Temperaturen auf 25 bis 31 Grad.
Prognose der Sonnenstunden für Mittwoch, 18.06.2025
Der UV-Index liegt derzeit mit Werten zwischen 6 und 9 im hohen bis sehr hohen Bereich. Er beschreibt die Intensität der ultravioletten Strahlung der Sonne, die auf die Erdoberfläche trifft – und damit auch das Risiko für Sonnenbrand. In den kommenden Tagen ist daher besonders auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten.
UV Index für Mittwoch, 18.06.2025
Am Donnerstag lokale Schauer
Zunächst scheint häufig die Sonne, ab Mittag bilden sich Quellwolken und im Nordosten lokale Schauer, im zentralen und südlichen Bergland vereinzelt Gewitter. Alles in allem überwiegt aber weiterhin der freundliche Wettercharakter, in weiten Regionen geht der Tag trocken zu Ende. Im Osten weht mäßiger Nordwest-, am Bodensee Nordostwind. Die Höchstwerte liegen von Nord nach Süd zwischen 24 und 32 Grad.
Prognose 24h Temperaturmaximum für Donnerstag, 19.06.2025
Regionale Schauer und Gewitter am Freitag
Der Tag startet im Bergland mit Restwolken und vereinzelt mit etwas Regen, am Nachmittag bilden sich dort lokale Schauer und Gewitter. In weiten Landesteilen dominiert aber der Sonnenschein, im Donauraum und im Osten bleibt dieser oft sogar ungetrübt. Der mäßige Wind aus Nord bis Nordost bringt vorübergehend etwas kühlere Luft mit sich, maximal werden 22 bis 28 Grad erreicht.
Am Sonntag scheint zunächst noch verbreitet die Sonne. Von Vorarlberg breiten sich dann im Westen einige Wolken aus und auch in Oberkärnten und der Obersteiermark bilden sich zahlreiche Quellwolken, welche sich am Nachmittag zu Schauern oder kräftigen Gewittern weiter entwickeln. Sie breiten sich schließlich nordostwärts aus, bis zum Abend kommen sie etwa bis ins Waldviertel voran. Dabei besteht die Gefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit, lokalem Hagel sowie Sturmböen.
Unwetterpotenzial am 15.06.2025
Zuvor erreichen die Temperaturen von West nach Südost 24 bis 33 Grad.
Prognose des Niederschlags für Sonntag, den 15.06.2025
In der Nacht auf Montag breiten sich die Gewitter weiter in den Osten aus. Besonders in den Nordstaulagen regnet weiterhin ergiebig und im Zuge einer Druckwelle muss im Donauraum mit Sturmböen gerechnet werden.
Wind 10m des Modells ICON-D2 in der Nacht von Sonntag auf Montag
Zum Wochenbeginn unbeständig
Somit beginnt auch der Montag landesweit trüb und nass, an der Alpennordseite lokal auch noch gewittrig. Im Tagesverlauf lässt schließlich der Regen von Westen her nach und es beginnt aufzulockern. Im Süden bleibt es mit anhaltenden Schauern und Gewittern jedoch am längsten unbeständig.
Bis auf ein paar vereinzelte Schauer entlang der Nordalpen geht es verbreitet trocken in den Tag, jedoch oft mit Restwolken. Im Tagesverlauf stellt sich dann landesweit ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein. Dabei weht der Wind mäßig, im Osten auch noch lebhaft aus nördlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen 19 und 27 Grad, wobei es im Osten und Südosten am wärmsten wird.
Ausblick
Aus aktueller Sicht verlaufen auch die folgenden Tage bis auf sehr vereinzelte Hitzegewitter meist trocken, sonnig und warm. Am Mittwoch liegt im Südosten die 30-Grad-Marke schon zum Greifen nahe, ab Donnerstag wird sie dann auch im Westen und Osten häufig geknackt. Erst zum Wochenende macht sich nach derzeitigem Stand wieder eine Störung mit unbeständigerem Wetter bemerkbar.
Am Samstagmorgen ist im Wald- und Mühlviertel, im Wienerwald sowie in manchen höher gelegenen Alpentälern mit leichtem Frost in den Frühstunden zu rechnen.
Temperaturminimum am Samstag in der Früh (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Nach Sonnenaufgang geht es im Nordosten bei nur wenigen Wolken rasch aufwärts mit den Temperaturen. Nur inneralpin und im Süden bleibt es bei einigen Restwolken noch etwas länger kühl. Ab dem Vormittag überwiegt dann aber allgemein der Sonnenschein, nur in Vorarlberg und Tirol gehen am Nachmittag über den Bergen einzelne Schauer nieder. Ganz vereinzelt sind Blitz und Donner dabei, in weiten Landesteilen bleibt es aber trocken. Der Wind weht nur schwach und die Luft beginnt sich zu erwärmen, maximal werden 15 bis 22 Grad erreicht.
Prognose der Höchstwerte am 10.05.2025
Am Sonntag scheint im Westen sowie im Flachland zeitweise die Sonne, gegen Mittag muss im östlichen Hügelland und in der Folge dann am Arlberg sowie von Osttirol bis nach Mittelkärnten mit lokalen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Im Südosten halten sich dichte Wolken, dort fällt aber nur vereinzelt ein wenig Regen. Der Wind weht mäßig aus Nord bis Ost, je nach Sonne liegen die Höchstwerte zwischen 13 und 23 Grad.
24-stündige Niederschlagsprognose für den 11.05.2025
Die Zeit der Eisheiligen
Vom 11. Mai bis zum 15. Mai stehen die Eisheiligen bevor. Den Ursprung der Eisheiligen nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Die Ehrfurcht vor diesem Witterungsphänomen hat die Menschen dazu veranlasst, die Gedenktage Heiligen und Märtyrern zuzuordnen. Je nach Region sind das drei bis fünf Eisheilige: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie.
Die Statistik
Luftfrost zur Zeit der Eisheiligen ist im Flachland generell extrem selten, am ehesten kann es mitunter noch zu leichtem Bodenfrost kommen. Deutlich häufiger sind späte Fröste allerdings in höher gelegenen Alpentälern sowie im Oberen Mühl- und Waldviertel, so tritt der letzte Forst der Saison in Zwettl im Mittel Anfang Mai auf. Im Oberen Waldviertel sowie im Lungau ist sogar Anfang Juni noch leichter Morgenfrost möglich.
In Zwettl kommt es meist Anfang Mai zum letzten Frost der Saison.
Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, ein Ereignis, welches wiederholt auftritt. In den vergangen 50 Jahren gab es vor allem zwischen dem 20. und dem 25. Mai immer wieder Kaltlufteinbrüche. Sie bringen zwar meist keinen Frost, aber häufig noch eine letze markante Abkühlung vor dem Sommer. Das ist vor allem bemerkenswert, da der Zeitraum der Eisheiligen ursprünglich aus der Zeit des Julianischen Kalenders stammt. Bei der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert blieben die Tage allerdings unverändert. Genau genommen sind somit die Eisheiligen in Wirklichkeit erst zwischen dem 19. und dem 23. Mai, also eine gute Woche später.
Die Klimaveränderung macht allerdings auch vor den Eisheiligen nicht Halt: Zuletzt sind sie oft ganz ausgeblieben. Mitunter verhielt sich das Wetter sogar umgekehrt.
Und heuer?
Der Mai zeigt sich bisher von der eher bewölkten Seite und oft auch nassen Seite. Auch wenn das Bauchgefühl trübt, liegen die Temperaturen im Bereich des langjährigen Mittels bzw. regional auch darüber.
Temperaturabweichung vom Klimamittel (1991-2020)
Zu Beginn der Eisheiligen am Sonntag, den 11.05.2025 werden die höchsten Temperaturen mit bis zu 23 Grad im Inntal erwartet. Generell liegen die Temperaturen in der Westhälfte oft über der 20-Grad-Marke. In Richtung Osten ist es mit Höchstwerten zwischen 13 und 19 Grad etwas kühler.
Prognose der Höchstwerte am 11.05.2025
Auch in den kommenden Tagen merkt man jedoch kaum etwas von den Eisheiligen. Bei viel Sonnenschein werden teils Temperaturen über 20-Grad erreicht. Zwar gehen die Temperaturen zu Beginn der neuen Woche besonders im Osten etwas zurück. Generell bleiben wir jedoch verbreitet auf der milden Seite und Frost ist mit der Ausnahme der üblichen Kaltluftsenken nicht mehr in Sicht.
Ein Tiefdruckgebiet mit dem internationalen Namen HANS, welches sich in den kommenden Stunden vom westlichen Mittelmeerraum nach Norditalien verlagert, sorgt im Nordwesten von Italien für große Regenmengen und in höheren Lagen für einen späten Wintergruß.
Bodendruck- und Frontenkarte für Donnerstag, 17. April 2025, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
Am stärksten betroffen sind die Regionen Aosta, Piemont und die Lombardei. In den beliebten Urlaubsregionen setzte schon in der vergangenen Nacht Regen ein. Aktuell sind lokal schon zwischen 150 und 200 Liter pro Quadratmeter gefallen. Dabei kam es zu unzähligen Erdrutschen.
Frana nel Modenese, a Boccassuolo evacuate 15 persone. In una notte il terreno è avanzato di centro metri #ANSAhttps://t.co/20RHT6QHcL
Modena, frana a Boccassuolo di Palagano: «Continua ad avanzare con un fronte di 2 chilometri, 50 residenti isolati e famiglie senza acqua e elettricità» https://t.co/WS1p9SgChS
In den weiteren Stunden verschärft sich die Lage, denn der Regen staut sich weiter an den Alpen. Die Modelle berechnen bis zum Donnerstagabend zwischen 250 und 300 l/m² Niederschlag, lokal sogar noch etwas mehr. Dabei kommt es zu Überflutungen. Auch in den Nachbarländern Schweiz und Frankreich muss mit ergiebigem Dauerregen gerechnet werden .
48-Niederschlagsprognose.
Auch in Venetien, im Stau der Dolomiten, regnet es am Donnerstag kräftig. Hier werden jedoch mit knappen 100 l/m² aber deutlich geringere Mengen erwartet.
Winter Comeback
Bei dieser starken Niederschlagsintensität drückt es die Schneefallgrenze teils bis in die Täler hinab. In Rhemes Notre Dame, Aosta auf 1725 m hat sich schon eine geschlossene Schneedecke gebildet. Bei anhaltendem Starkregen sinkt die Schneefallgrenze im Laufe der kommenden Nacht auf 1400 bis 1200 Meter bzw. im Wallis sogar bis zum Talboden.
In der Po-Ebene muss am Donnerstag mit Sturm gerechnet werden. Die Modelle berechnen in dieser sonst eher windarmen Region Böen zwischen 70 und 90 km/h aus östlichen Richtungen. Auch an den Küsten weht stürmischer Wind, je nach Tidenhub kommt es zu hohen Wellen.
Böen 10m für den 17.04.2025 9 UTC des Modells ICON
Teile Japans hatte in den vergangenen Tagen mit rekordartigen Schneemassen zu kämpfen. Während sich Wintersportler über den lang ersehnten Schneefall freuten, sorgte dieser in vielen Landesteilen für Chaos. Bedauerlicherweise forderten die Schneemassen bereits mehr 20 Todesopfer, mehr als die Hälfte davon aufgrund von Dachlawinen oder bei der Räumung von Dächern.
OMG!! Incredible snow depth in Gassan Shizu Onsen, Japan. It measures a whopping 514 cm (16 feet 10.3 inches) 😱 pic.twitter.com/sY8GnGiw3r
Nicht nur die Schneemengen waren atemberaubend, auch die kurze Zeitspanne in welcher die Schneemassen gefallen sind. Die Stadt Obihiro verzeichnete am 4. Februar binnen zwölf Stunden eine Neuschneemenge von 120 Zentimetern – ein Wert, der den bisherigen landesweiten Rekord deutlich übertraf. In den umliegenden Städten Memuro, Urahoro und Shiranuka wurden ebenfalls historische Höchstwerte gemessen. Meterhohe Verwehungen begruben Fahrzeuge, machten zahlreiche Straßen unpassierbar und zwangen den Schienenverkehr zum Erliegen. An den Flughäfen Hokkaidos kam es zu Dutzenden Flugausfällen. Insgesamt traten die kräftigen Schneefälle in einem Zeitraum von rund zwei Wochen auf.
A record breaking 47 inches (120 cm) of snow fell in just 12 hours, burying Obihiro, Hokkaido.
Die starken Schneefallraten wurden durch ein Tiefdruckgebiet nördlich des Japanischen Meers verursacht, welches aus dem Osten Russlands sehr kalte Luftmassen in Richtung Japan lenkte. Dabei kam es zum aus den USA bekannten Phänomen namens „lake-effect snow“, im konkreten Fall auch „sea-effect snow“ genannt. Der konvektive Schneefall entsteht, wenn eine sehr kalte Luftmasse über eine relativ warme Wasseroberfläche zieht, dabei viel Wasserdampf aufnimmt und dann auf Land trifft. Im Stau der Japanischen Alpen wurde der ohnehin schon kräftige Schneefall zudem zusätzlich verstärkt.
Snow depth in Sukayu Onsen, Japan has reached 16.7 feet (5 meters), the highest since 2013.
Die gefallenen Schneemassen sind in Japan keine Seltenheit. Der Rekord für die höchste je gemessene Schneedecke der Nordhalbkugel wurde im Februar 1927 auf dem Berg Ibuki mit 11,8 Metern registriert. Allerdings verlief der Winter 2024/25 bisher ungewöhnlich mild und schneearm. Das traditionelle Sapporo-Schneefestival stand sogar kurz vor der Absage – nur kurzfristig hat die Umstellung der Großwetterlage das Fest noch ermöglicht.
Derzeit werden entlang des japanischen Berglands verbreitet Schneehöhen zwischen einem Meter und drei Metern gemessen. Eine beachtliche Schneehöhe von 5 Metern wird aktuell in Sukaya auf 890 m Höhe in der Region Präfektur Tohoku registriert, in Yonezawa in der Präfektur Yamagata auf 640 m Seehöhe werden sogar 7 m gemeldet.
Japan’s snowiest spot, Sukayu, has reached a snow depth of 5 m (=16.4 feet) for the first time in 12 years, which is 147% of its average. The current record is 5.66 m set on 2/26/2013.
Schön zu sehen ist auch, dass im Süden bzw. entlang der Ostküste des Landes kein Schnee liegt. Die Schneemassen wurden durch die Bergkette abgefangen und somit blieben diese Regionen von den Schneemassen verschont.
Während den Süden von Japan zu Beginn der neuen Woche mildere Luftmassen erreichen, verbleibt der nördliche Teil des Landes weiter in der kalten Luftmasse und somit muss in diesen Teilen durch aufziehenden Niederschlag mit weiterem Neuschnee gerechnet werden, jedoch werden deutlich geringer Mengen als in den letzten Wochen erwartet.
Heute Morgen ging es verbreitet mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in den Tag. Dabei wurden die tiefsten Werte kurz nach Sonnenaufgang besonders im Osten gemessen. Verbreitet kühlte es auf zweistellige, negative Werte ab. In Coschen in Brandenburg wurden beispielsweise -15,7 Grad gemessen und in Sohland/Spree in Sachsen -16,4 Grad. Dabei handelt es sich definitionsgemäß um sehr strengen Frost.
Frost kann in vier verschiedene Stufen unterteilt werden. Bei Temperaturen von unter 0 bis -5 Grad spricht man von leichtem Frost, während bei Werten zwischen -5 und -10 Grad mäßiger Frost vorliegt. Strenger Frost tritt bei Temperaturen von unter -10 bis -15 Grad auf und sehr strenger Frost entsteht bei Temperaturen unter -15 Grad.
Temperaturminimum 17.02.2025 bis 16 Uhr
Energieverlust
Auch in der Nacht auf Dienstag kühlt es erneut stark ab. Durch den anhaltenden Hochdruckeinfluss bleibt die kalte Luftmasse erhalten. Die Modelle prognostizieren zusätzlich eine meist klare Nacht. Lediglich im äußersten Süden und Osten halten sich einige dichte Wolken, welche hier im EZ Modell in Blau dargestellt werden.
EZ Modell Bewölkung 18.02.2025 00UTC
Durch die fehlende Wolkendecke kommt es in der Nacht zu einem Energieverlust durch langwellige Ausstrahlung an der Erdoberfläche. Dadurch wird auch der bodennahen Luftschicht Wärme entzogen und somit werden am Dienstagmorgen verbreitet Temperaturen im frostigen Bereich erwartet. Besonders im Osten, entlang der Alpen sowie in den Mittelgebirgen ist erneut strenger Frost möglich.
Temperaturminimum EZ Modell 18.02.2025 06 UTC
Wärme der Sonne
Tagsüber zeigt sich dann am Dienstag die Sonne oft von einem wolkenlosen Himmel. Bis zu 10 Sonnenstunden sind möglich, was auch zu dieser Jahreszeit das Tagesmaximum ist. Dabei geht es mit den Temperaturen aufwärts. Größtenteils liegen sie im positiven Bereich, lediglich im Osten kann es gebietsweise noch Dauerfrost geben.
Prognostizierte Sonnenscheinstunden für Dienstag, den 18.02.2025 Quelle: UBIMET
Ausblick
Auch die Nacht auf Mittwoch verläuft nochmals landesweit frostig. Danach verlagert sich jedoch das Hoch FINJA weiter in den Osten und im Kombination mit einem Atlantiktief erreichen im Laufe des Mittwochs von Südwesten allmählich wieder deutlich mildere Luftmassen die Bundesrepublik.
Der Alpenraum liegt derzeit unter dem Einfluss eines Tiefdruckgebiets namens MAX mit Kern über Benelux. Am Mittwochabend breiten sich aus Westen vorübergehend milde Luftmassen in der Höhe aus, während sich in den Niederungen im Osten oft frostige Luft hält. Die Schneefallgrenze steigt vorübergehend von tiefen Lagen auf über 1000 m Höhe an, weshalb von Mittwochabend bis Donnerstagvormittag besonders vom Mühlviertel bis ins Weinviertel sowie am Alpenostrand mit leichtem gefrierenden Regen gerechnet werden muss. Vor allem im Waldviertel herrscht erhebliche Glättegefahr! Auch im östlichen Flachland ist in der Nacht aber stellenweise mit leichtem gefrierenden Regen oder Schneeregen zu rechnen.
Warnungen gefrierender Regen für Mittwoch auf Donnerstag
Winter-Comeback
Am Donnerstag erfasst die Kaltfront von Tief Max den Alpenraum. Am Bodensee und in Außerfern geht es schon nass in den Tag. Im weiteren Verlauf breitet sich der Niederschlag langsam auf die Alpennordseite aus, in der Nacht greift der Niederschlag auf weite Teile des Landes über. Die Schneefallgrenze sinkt am Donnerstagabend an der Alpennordseite zunächst von etwa 1400 m gegen 700 m ab. In der Nacht auf Freitag bzw. am Freitag schneit es dann im Westen und Süden immer häufiger bis in tiefe Lagen. Auf den Bergen und in den Hochtälern kommen meist zwischen 20 und 30 cm Neuschnee zusammen, in Lagen um 1000 m sind 5 bis 15 cm Schnee in Sicht. Ein paar Zentimeter Nassschnee zeichnen sich aber auch in den großen Tälern und ganz im Süden ab.
Schneeprognose für Donnerstag und Freitag
Ruhiges Wochenende
Im Laufe des Freitags beruhigt sich das Wetter langsam und besonders das Wochenende verläuft bis auf ein paar ganz vereinzelte Flocken größtenteils trocken. Dabei wird es in der Osthälfte durch kühle Luftmassen aus dem Nordosten noch eine Spur kälter, in der Nächten gibt es mäßigen bzw. im Bergland örtlich auch strengen Frost.
Ein arktischer Kaltlufteinbruch hat in Teilen der zentralen und östlichen USA zu Rekordkälte geführt. Gleichzeitig hat feuchte Luft vom Golf von Mexiko für teils starken Schneefall entlang der Golfküste der USA von Houston bis in den Nordwesten Floridas gesorgt. Neben außergewöhnlichen Schneemengen kam es zudem auch zu teils stürmischen Wind. Die Golfküstenstaaten erlebten dadurch bislang unbekannte Blizzard-Bedingungen.
Ab Montagabend stellten sich in weiten Teilen von Südosttexas schon winterliche Bedingungen ein, wobei Eisansammlungen bis nahe der mexikanischen Grenze gemeldet wurden. Am frühen Dienstag intensivierte sich der Schneefall jedoch, der sich von Südosttexas bis in den Süden Louisianas ausbreitete. Die Schneefallrate lag mehrere Stunden lang bei über 2,5 cm pro Stunde. Zudem nahm der Wind zu mit Böen um 65 km/h, welche den Schnee aufwirbelten und die Sicht weiter verschlechterten. In Reaktion darauf gab der Nationale Wetterdienst die erste Blizzard-Warnung überhaupt für Teile der Golfküste heraus. Im Laufe des Tages dehnte sich das Schneeband auf die südlichen Teile von Mississippi, Alabama und Nordwestflorida aus. Seit Dienstagabend sind auch die östlichen Carolinas betroffen.
Waist deep snow drift on the levee in Metairie! Can you believe this is in Louisiana!? pic.twitter.com/9wfFvXcKkJ
In diesen Regionen wurden neue Schneerekorde aufgestellt. Lafayette, Louisiana, verzeichnete 27 cm, nachdem am Dienstagmorgen sogar Gewitter gemeldet wurden. New Orleans meldete 20 cm, mehr als das Doppelte des bisherigen Tagesrekords von 9 cm, wobei in der Umgebung sogar bis zu 30 cm gemeldet wurden. In Mobile, Alabama, betrug die Schneehöhe 19 cm, mit Schneeverwehungen von bis zu 40 cm. Florida überschritt seinen vorherigen Landesrekord für Schneefall mit 22 cm in Milton um mehr als das Doppelte. Die örtliche Infrastruktur ist nicht auf solche Schneemengen ausgelegt und viele Gebiete haben derzeit keinen Strom. Reisen werden dringend abgeraten.
Der arktische Kaltlufteinbruch in den USA sorgt derzeit für Schnee u.a. in Houston, Texas (~30°N: liegt auf der Höhe von Kairo). In den kommenden Stunden verlagert sich der Schneefall entlang der Küste des #gulfofmexico nach New Orleans und dann bis in den Südosten der Carolinas. pic.twitter.com/7jSoliodU8
Der Nordstau an der Alpennordseite hält noch bis zum Dienstag, Heiligabend an. Damit setzt sich das schneereiche Winterwetter besonders in den Nordalpen fort uns lässt somit das Skifahrerherz höher schlagen. Ab dem Christtag sorgt zunehmender Hochdruckeinfluss für ruhigeres Wetter. Allerdings könnte rund um den Stefanitag ein Höhentief im Osten noch für Wetteränderungen sorgen.
Schnee und Wind am Heiligabend
Der Dienstag, Heiligabend, hat von Vorarlberg bis in die Obersteiermark zunächst kräftigen Schneefall zu bieten, welcher im Tagesverlauf langsam nachlässt. In diesen Regionen steigt die Gefahr von Lawinen und Schneebrüchen deutlich an. Abseits der Alpen ziehen lediglich einzelne Schnee- und unterhalb von etwa 300 m auch Regenschauer durch. Im Süden bleibt es trocken, die Sonne zeigt sich am ehesten vom Lienzer bis ins Klagenfurter Becken.
Schneewarnungen bis Dienstag (Heiligabend)
Im Osten sowie in den prädestinerten Nordföhntälern weht kräftiger bis stürmischer Nordwestwind. Dabei werden lokal (Rotwarnungen) bis zu 100 km/h erwartet, in den orangenen Bereichen meist zwischen 60 und 80 km/h. Die Temperaturen erreichen maximal -1 bis +6 Grad.
Windwarnungen bis Mittwoch (Christtag)
Wetterberuhigung am Christtag
Am Mittwoch, dem Christtag, scheint abseits lokaler Hochnebelfelder inneralpin und im Süden häufig die Sonne. Im Norden und Osten ziehen mit anfangs gebietsweise noch kräftigem Nordwestwind dichte Wolken durch, es bleibt aber trocken und im Tagesverlauf zeigt sich auch dort zeitweise die Sonne.
Erwartete Sonnenstunden am Mittwoch (Christtag)
Morgens gibts inneralpin teils strengen Frost unter -10 Grad, tagsüber liegen die Höchstwerte zwischen -2 Grad in schneebedeckten Tälern der Nordalpen und +6 Grad im Süden.
Prognose 24h Temperaturmaximum für Mittwoch, den 25.12.2024
Aufziehendes Höhentief am Stefanitag
Der Donnerstag, der Stefanitag, beginnt abseits lokaler Nebel- oder Hochnebelfelder häufig sonnig. Ab Mittag zieht es im Norden und Osten aus aktueller Sicht durch ein Höhentief zu, aber nur vereinzelt fallen ein paar Schneeflocken oder in tiefen Lagen auch Regentropfen. Von Vorarlberg bis Kärnten dominiert weiterhin der Sonnenschein. Bei mäßigem Wind aus nördlichen Richtungen liegen die Höchstwerte zwischen -1 und +8 Grad.
Europa liegt zwar klimatologisch in der Westwindzone, derzeit ist der atlantische Einfluss auf unser Wetter allerdings verschwindend gering, denn ein Hochdruckgebiet namens ZAYYAN mit Kern über Osteuropa leitet aktuelle alle potenziell aufziehenden Tiefdruckgebiete, die von Westen kommen nach Norden oder Süden ab, wodurch unter anderem die Lage an der spanischen Mittelmeerküste angespannt bleibt.
Bodendruck- und Frontenkarte für Dienstag, 5. November, 13 Uhr MEZ (Quelle: UBIMET)
Solch eine Wetterlage wird unter Meteorologen als „Blocking-Lage“ benannt. Diese Konstellation gilt als sehr stabil und kann oft mehrere Tage, wenn nicht gleich ein paar Wochen anhalten. Das folgende Diagramm zeigt die tägliche Wahrscheinlichkeit für die vier Arten von euroatlantischen Wetterregimen. In rot ist dabei die Blocking-Lage dargestellt. Diese ist bis zum Beginn der neuen Woche recht abgesichert.
Wahrscheinlichkeiten des Wetterregimes. Quelle: ECMWF
Somit gestalte sich das Wetter in den kommen Tage sehr ruhig und trocken. Das Modell GFS berechnet bis zum Beginn der nächsten Woche keine nennenswerten Regenmengen in der Bundesrepublik.
Akkumulierte Niederschlagsmengen bis 12.11.2024 21 UTC des Modell GFS
Im Detail bedeutet das, dass sich der aus den vergangenen Tagen bekannte Mix aus Sonnenschein und besonders in den Tälern und Niederungen teils zähen Nebelfeldern fortsetzt.
Vor allem auf den Bergen werden ausgesprochen sonnige Bedingungen erwartete. Die zeitweise durchziehenden hohen Wolken stören den freundlichen Wettercharakter kaum.
Aktuell befindet sich das Zentrum des Hurrikans Helene zwischen Kuba und Mexiko. Auf dem Satellitenfilm der Karibik und des Atlantiks erkennt man Helene ebenfalls sehr gut auf der linken Seite mit der klassischen Rotation gegen den Uhrzeigersinn:
Hurrikane Helene am 25.09.2024, Quelle: NOAA
Helene bewegt sich mit etwa 17 km/h in nordnordwestliche Richtung. Eine Wende nach Norden und Nordnordost mit einer Erhöhung der Vorwärtsgeschwindigkeit wird ab sofort bis Donnerstag erwartet, wodurch das Zentrum von Helene bis Donnerstagabend (Ortszeit) über den östlichen Golf von Mexiko und an die Küste von Florida Big Bend gelangen wird. Nach der Landung wird erwartet, dass Helene am Freitag und Samstag langsamer wird und über Georgia nach Nordwesten abdreht und noch die südlichen Appalachen erreicht.
Die Zugbahn von Helene. Quelle: https://www.nhc.noaa.gov/
Dabei werden die stärksten Windgeschwindigkeiten um 170 km/h zwischen Tampa und Tallahassee erwartet, aber auch in weiten Teilen von Florida und Georgia muss mit orkanartigen Böen gerechnet werden. Dazu ist an der Westküste mit einer mehrere Meter hohen Sturmflut zu rechnen.
Prognostizierte Windspitzen auf dem Kurs von Helene basierend auf ECMWF
Natürlich hat Helene auch einiges an Niederschlag im Gepäck. Im Bereich des Panhandle werden Regenmengen um 160 mm in 24 Stunden erwartet, aber auch in den umliegenden Regionen und entlang der nördlichen Zugbahn können die Regenmengen zu Überflutungen und in den bergigen Regionen von Tennessee und Alabama zu Murenabgängen führen.
Prognostizierte 24-stündige Niederschlagsmengen auf dem Kurs von Helene basierend auf ECMWF
Definitionsgemäß ist die atlantische Hurrikansaison erst am 30. November zu Ende. Somit gibt es durchaus noch Potenzial für weitere Entwicklungen in den nächsten Monaten. Auch für weiterer Namen ist bereits gesorgt.
Von der Weltorganisation für Meteorologie ausgewählte Namen tropischer Wirbelstürme im Atlantik. Quelle: www.noaa.gov
Die Warmfront des Tiefdruckgebiets namens VALESCA mit Zentrum über Großbritannien zieht am Freitag über das Land. Die Front sorgt besonders in der ersten Tageshälfte landesweit für Schauer. Ab etwa Mittag liegen weite Teile Deutschlands schließlich im Warmluftsektor uns somit herrschen meist ruhige Bedingungen, ehe am Abend die zugehörige Kaltfront von Westen aufzieht.
Für das erste Spiel der Gruppe A bedeutet das trockene Bedingungen. Aber nicht nur im Stadion bleiben die Fans und Spieler trocken, auch die Fans beim Public Viewing dürfen sich verbreitet auf trockene Bedingungen freuen. Lediglich westlich einer Linie vom Pfälzerwald bis an die Nordseeküste muss mit Schauern und Gewittern gerechnet werden. Die Temperaturen sind allerdings für Mitte Juni etwas verhalten. Im Stadion werden zum Anpfiff rund 18 Grad erwartet. Am wärmsten ist es beim Public Viewing in Baden-Württemberg bei Temperaturen zu Beginn um 20 Grad.
Am Samstag überquert schließlich die Kaltfront die Bundesrepublik von West nach Ost. Im Tagesverlauf regnet es in einem Streifen von Bayern und Baden-Württemberg bis an die Ostsee teils ergiebig. Das Timing der Front könnte für die Fußballfans jedoch nicht besser sein. Bis zum ersten Spiel des Tages um 15 Uhr in Köln hat sich dort das Wetter schon wieder beruhigt. Vereinzelt können zwar noch ein paar Tropfen fallen, besonders gegen Spielende zeigt sich aber noch die Sonne. Ähnliche Bedingungen sind auch in Berlin zum Anpfiff um 18 Uhr zu erwarten. Zu Beginn können noch letzte Tropfen fallen, rasch machen jedoch die Wolken der Sonne Platz. Auch beim letzten Spiel des Tages in Dortmund um 21 Uhr bleibt es meist trocken.
EM-Wetter am Samstag, dem 15.06.2024
Die Temperaturen machen im Vergleich zum Vortag keine großen Sprünge. Am wärmsten wird es beim Spiel in Berlin sein. Im restlichen Land sowie besonders beim letzten Spiel empfiehlt es sich jedoch eine dünne Jacke zum Public Viewing mitzunehmen.
Am Sonntag verlagert sich das Tief über die Nordsee und somit bleibt im Norden und Westen das unbeständige Wetter erhalten. Von der Eifel bis zur Nord- und Ostseeküste ziehen immer wieder teils gewittrige Schauer durch. Somit werden aus heutiger Sicht lediglich in Stuttgart für das Spiel um 18 Uhr trocken Bedingungen bei einem Sonne-Wolken-Mix und Temperaturen bis 21 Grad erwartet. In Hamburg und Gelsenkirchen können jedoch besonders zu Beginn noch ein paar Schauer über das Stadion ziehen.
Nachdem der März bereits der wärmste der Messgeschichte war (wir berichteten Wärmster März der Messgeschichte ), geht es nun auch im April deutlich zu warm für die Jahreszeit weiter.
Durch die Zusammenarbeit von einem ausgeprägten Tiefdruckgebiet namens TIMEA nordwestlich von Großbritannien und einem Hochdruckgebiet namens OLLI über dem Mittelmeer dreht die Strömung schon im Laufe des Freitags auf Südwest. Somit werden für diese Jahreszeit zu warme Luftmassen nach Mitteleuropa geschaufelt, welche erneut eine ordentliche Ladung Saharastaub im Gepäck haben. Dadurch werden die Temperaturen sogar einen Tick geringer ausfallen, als es die Luftmasse eigentlich erlauben würde.
Bodendruck- und Frontenkarte für Samstag, 06. April 2024, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
Erster Sommertag des Jahres
Verbreitet wird dieses Wochenende die 25-Grad-Marke geknackt. Dabei handelt es sich der Definition nach um einen Sommertag, um genauer zu sein den erste in diesem Jahr. Am Samstag wird es im Süden und Westen am wärmsten, mit Höchstwerten bis zu 28 Grad im Oberrheingraben. Dabei zeigt sich die Sonne häufig, nur der Saharastaub kann den Himmel etwas diesig erscheinen lassen. Im Nordosten halten sich dagegen ein paar mehr Wolken. Besonders an den Küsten liegen die Temperaturen oft unter 20 Grad.
Prognose 24h Temperaturmaximum für Samstag, 06.April 2024
Am Sonntag sind die höchsten Temperaturen im Süden und Osten anzufinden. Hier werden bis zu 13 Sonnenstunden prognostiziert und Höchstwerte bis zu 28 Grad werden erwartet. Besonders in Alpennähe sind durch Föhnunterstützung sogar 29 Grad möglich, am Oberrheingraben liegt die 30-Grad-Marke sogar zum Greifen nahe. Etwas kühler wird es jedoch im Nordwesten. Hier ziehen vermehrt Wolken und gewittrige Schauer durch. Oft liegen die Temperaturen unter der 20-Grad Marke.
Prognose 24h Temperaturmaximum für Sonntag, 07.April 2024
Deutliche Abkühlung ab Dienstag
Der Montag präsentiert sich schließlich im Süden auch noch von seiner warmen und freundlichen Seite. Am Dienstag stellt sich jedoch die Wetterlage um. Mit einem Trog aus Westen sowie dem dazugehörenden Bodentief über Großbritannien erreichen kühlere und auch feuchterer Luftmassen die Bundesrepublik. Damit stellt sich unbeständiges Wetter ein und die Temperaturen passen sich wieder der Jahreszeit an.
RelTop 500/1000 des EZ Modells Dienstag, 09.April 2024 18 UTC
Die Blühbereitschaft der Frühblüher Erle und Hasel ist weder von Schnee noch Frost abhängig sondern orientiert sich allein an der Tagestemperatur. Erreichen die Temperaturen 8 bis 10 Grad und scheint dazu noch die Sonne, beginnen die Sträucher zu blühen. Nach einer eher kurzen Belastungsspitze von 1 bis 2 Wochen lässt die Pollenkonzentration aber bald wieder nach.
Wo ist die Belastung am größten?
Besonders im Westen und Südwesten der Bundesrepublik wird die Belastung aktuell auf Mittel eingestuft. Aller Voraussicht nach steigt die Belastung sogar bis zur Mitte der Woche regional durch die milden Temperaturen weiter an.
Im Südosten ist die Pollenkonzentration in der Luft dagegen noch etwas geringer. Schuld daran sind die dort etwas niedrigen Temperaturen in den letzten Tagen. Aber auch hier werden in den kommenden Tagen teils Höchstwerte im zweistelligen Bereich erwartet und somit nimmt auch hier der Pollenflug von Hasel und Erle Fahrt auf.
In der Nacht auf Donnerstag und am Donnerstag selbst zieht die okkludierte Front eines Tiefdruckgebiets über Nordskandinavien über Deutschland. Somit werden die derzeitigen Pollen in der Luft vorübergehend etwas ausgewaschen.
Durchzug der Okklusion am Donnerstag des Modells ECMWF mit den 3-stündigen Niederschlagssummen
Ein Tiefdruckgebiet über Osteuropa und ein Hochdruckgebiet über Westeuropa sorgen zu Wochenbeginn für eine nördliche Strömung in Mitteleuropa. Mit dieser erreichen uns ab Sonntagabend kalte Luftmassen polaren Ursprungs, die bis Montagvormittag das gesamte Land erfassen . Diesbezüglich sind sich die Wettermodelle einig und der bevorstehende Temperatursturz ist abgesichert. In der Nacht zum Dienstag sinken die Temperaturen auch verbreitet unter den Gefrierpunkt, lediglich an den Küsten, im Oberrheingraben und in weiten Teilen Bayerns bleiben die Tiefstwerte im zarten Plusbereich.
Prognose 24h Temperaturminimum für Montag 27.März 2023 @ UBIMET
Graupel und Schnee
Durch die sinkenden Temperaturen sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht zum Montag ausgehend von den nördlichen Landesteilen bis in tiefe Lagen ab. Nennenswerte Schneemengen um etwa 10 cm werden in den Alpen, im Erzgebirge und im Harz erwartet, aber auch im Alpenvorland sowie in höheren Lagen der Mittelgebirge kommen ein paar Zentimeter zusammen. Im Flachland gehen tagsüber Schneeregen- und Graupelschauer durch. In der Nacht zum Dienstag ziehen dann vor allem im Nordosten weitere Schneeschauer durch, hier kann es zumindest örtlich zu einer dünnen Schneedecke kommen.
Von langer Dauer wird die weiße Pracht allerdings nicht sein, denn tagsüber geht es, unter anderem aufgrund des hohen Sonnenstands, verbreitet aufwärts mit den Temperaturen. Am Montag steigen die Temperaturen auf 4 bis 9 Grad und am Dienstag – nach einer vielerorts frostigen Nacht – auf 7 bis 18 Grad mit den höchsten Werten im Südwesten.
Aussichten
Wie bereits erwähnt, ist der Temperaturabfall durch die Einigkeit der verschiedenen Modelle bereits abgesichert. Der erneute Temperaturanstieg auf ein frühlingshaftes Niveau ist ebenfalls sicher. Dies kann gut aus den nachfolgenden ECMWF-Ensembles abgelesen werden. Hier wird die Temperatur auf einem Höhennieveau von 850 hPa der verschiedenen Modellversionen dargestellt. Liegen die hier in rot dargestellten Linien nahe aneinander, so gilt die Prognose als abgesichert. Genau das ist hier von Montag bis Freitag gut zu sehen. Viele Modelle zeigen nach dem Temperaturrückgang einheitlich einen Anstieg. Anders dagegen zeigen sich die Folgetage: Hier gehen die unterschiedlichen Modellläufe deutlich auseinander. Wie es also in der folgenden Woche genau weiter geht, ist noch nicht in Stein gemeißelt, eine neuerliche Abkühlung kann aber nicht ausgeschlossen werden.
Ensemble Temperatur 850 hPa für Berlin – Quelle: ECMWFEnsemble Temperatur 850 hPa für Dresden – Quelle: ECMWFEnsemble Temperatur 850 hPa für Stuttgart – Quelle: ECMWF
In der Nacht von Dienstag stellt sich eine recht spannende Wetterlage ein. Von Frankreich nähert sich allmählich eine Tiefdruckrinne und im Zuge dessen schiebt sich eine Luftmassengrenze zunächst über den Südwesten, später dann aber über den kompletten Süden.
In Kombination mit einer aufziehenden Warmfront ist somit die Gefahr von gefrierendem Regen deutlich erhöht. Die Front zieht am späten Dienstagabend von Südwesten auf und erstreckt sich dann bis zum Mittwochabend über die Südhälfte von Deutschland. Konkret sind dabei die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland betroffen.
Dreistündige prognostizierte Niederschlagssumme des EZ Modells für den 13. und14. Dezember 2022
Wie entsteht eigentlich gefrierender Regen?
Wenn Niederschlag in flüssiger Form aus einer warmen Luftschicht in eine kältere Luftschicht fällt, dann gefriert der Regen auf dem Weg nach unten zu kleinen Eiskörnern.
Und genau das wird von Dienstag auf Mittwoch geschehen. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen mildere Luftmassen ins Land. Dies wird zunächst in den höheren Luftschichten der Fall sein, wie im EZ Modell hier deutlich zu erkennen ist. Dargestellt wird die Temperatur auf einem Höhenniveau von 850hPa. Hierbei werden Werte über 0 Grad in grünen und gelblichen Farbtönen dargestellt. All Werte unter dem Gefrierpunkt sind blau eingefärbt.
EZ Modell der Temperatur auf einem Höhenniveau von 850hPa am Mittwoch den 14.12.2022 um 3 UTC
Zur gleichen Zeit herrschen allerdings in niedrigeren Luftschichten und am Boden noch verbreitet Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Der Niederschlag, welcher also bei positiven Temperaturen südlich der Luftmassengrenze fällt (grüner Bereich im Modell), gefriert auf dem Weg zur Erde wenn er in kältere Luftschichten gerät. Niederschlag, welcher nördlich davon fällt geht jedoch in Form von Schnee nieder, da die Temperaturen in allen Luftschichten negativ sind.
Im Laufe des Tages erwärmen sich dann auch die tieferen Luftschichten allmählich und somit werden für den Mittwoch im äußersten Süden verbreitet Temperaturen über dem Gefrierpunkt erwartet. Die Folge davon ist, dass der noch anhaltende Niederschlag dann in diesen Regionen als Regen nieder gehen wird. Konkret wird das in den südlichen Teilen von Bayern und Baden-Württemberg der Fall sein. Nördlich davon kann es allerdings weiter zu gefrierendem Regen kommen, welcher noch weiter nördlich in Schneefall übergeht.
Wo genau die Luftmassengrenze verlaufen wird ist allerdings noch nicht in Stein gemeißelt. Es hängt stark von der Zugbahn des Tiefs ab. Aus heutiger Sicht wird sich die Luftmassengrenze aber entlang einer Linie von Straßburg über Stuttgart bis nach München erstrecken. Somit würde der Niederschlag im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg in Form von Schneefallen. In den südlichen Landesteilen der Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg muss aber mit einer erhöhten Gefahr von gefrierendem Regen gerechnet werden. Die Nordhälfte des Landes bleibt von diesem Ereignis verschont. Hier herrschen meist trockene Bedingungen bei frostigen Temperaturen.
Deutschland erwartet verbreitet ein winterliches Adventswochenende. Den Grund dafür sehen wir u.a. im GFS-Modell des amerikanischen Wetterdienstes: Die Berechnungen zeigen, dass am Wochenende durch das Zusammenspiel eines Hochdruckgebiets über Grönland mit einem Trogvorstoß über Skandinavien kalte Luftmassen polaren Ursprungs Deutschland erreichen. Es handelt sich um einen so genannten „Arctic Outbreak“.
Prognose der rel. Topographie (Höhenwetterkarte) sowie des Bodendrucks vom GFS Modell.
Auch die Ensembles vom ECMWF-Modell zeigen, dass es schon in den kommenden Tagen mit den Temperaturen abwärts geht. Dabei sind sich die Modelle recht einig. Erst in der Mittelfrist ab etwa kommenden Dienstag nehmen die Unsicherheiten rasch zu: Vor allem in München sieht man, dass einige Modellläufe auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für mildere Temperaturen durch Westwinde zur Wochenmitte hindeuten, denn Bayern gerät voraussichtlich in den Warmsektor eines weiteren Tiefs über Westeuropa.
Ensemblevorhersage der Temperatur in etwa 1400 m Höhe für Berlin. Quelle: www.ecmwf.intEnsemblevorhersage der Temperatur in etwa 1400 m Höhe für Dresden. Quelle: www.ecmwf.intEnsemblevorhersage der Temperatur in etwa 1400 m Höhe für München. Quelle: www.ecmwf.int
Auch in der darauffolgenden Woche liegen die Modelle verbreitet unter dem langjährigen Mittel – bezogen auf die Temperatur. Die wöchentliche mittlere Abweichung der Temperatur ist laut dem ECMWF Modell für die nächste Woche deutlich negativ (in der Karte in blauen Farbtönen dargestellt) und somit wird, auch wenn das besonders in diesem Jahr eigentlich niemand hören will, der Großteil des Dezembers deutlich zu kalt ausfallen.
Prognose der wöchentlichen, mittlere Abweichung der Temperatur vom 12. bis 19.12.2022. Quelle: www.ecmwf.int
Am Samstag verbreitet frostig
Doch bleiben wir zunächst einmal beim dritten Adventswochenende: In der Nacht auf Samstag sinken die Temperaturen verbreitet unter den Gefrierpunkt und liegen zwischen -6 Grad in den höheren Lagen der Mittelgebirge und 0 Grad in Küstennähe sowie am Bodensee.
Im Tagesverlauf steigen die Temperaturen leicht an und es werden Höchstwerte zwischen – 3 Grad im östlichen Mittelgebirgsraum und etwa +4 Grad im äußersten Nordwesten vorhergesagt.
In der Nacht zum dritten Advent wird es dann sogar noch eine Spur kälter. Dabei werden die niedrigsten Temperaturen erneut im nördlichen Mittelgebirgsraum erwartet. Hier kommen wir der Marke von -10 Grad sehr nahe. Aber auch im Süden und Osten sinkt die Temperatur auf -2 bis -5 Grad, im äußersten Norden werden Temperaturen um den Gefrierpunkt oder nur knapp darunter prognostiziert.
Am Sonntag liegen die Höchstwerte ebenfalls etwas tiefer als am Samstag. An den Küsten und im Westen werden bis zu +2 Grad erwartetet, meist ist es aber frostig mit Werten zwischen -4 und – 1 Grad. Auf der Zugspitze werden -10 Grad erwartet.
Und nun zur spannenden Frage: Wird es am Wochenende schneien?
Das hängt sehr stark von der Zugbahn der Tiefs BIRGIT ab. Nimmt BIRGIT eine leicht südlichere Zugbahn, so wird es im Süden nur leicht schneien. Zieht das Tief hingegen knapp südlich der Alpen über Oberitalien hinweg, dann würde sich ein durchaus markantes Schneeereignis ausgehen und auch in tiefen Lagen würde besonders im Süden und Osten am Sonntags der Winter einziehen. Beide Varianten sind derzeit noch möglich und somit bleibt es weiterhin spannend.
Zusammenfassend kann man also festhalten, dass die niedrigen Temperaturen am Wochenende recht abgesichert sind. Bezüglich der Intensität des Schneefalls und dessen geographischer Ausbreitung gibt es aber noch große Unterschiede in den Modellen, je nach Zugbahn von Tief BIRGIT. Die höchste Wahrscheinlichkeit für Schnee gibt es nach derzeitgem Stand jedenfalls in Südbayern sowie vom Erzgebirge bis nach Ostsachsen.
Das unwetterbringende Tief sorgte bereits am Freitagnachmittag in der Nähe von Barcelona für Gewitter. Im weiteren Verlauf sind diese Gewitterzellen in Richtung Süden über das Mittelmeer gezogen, wo das Tief nochmals Energie „tanken“ konnte. In der Nacht haben sich dann weitere, heftige Gewitter südlich von Sardinien gebildet, welche in den frühen Morgenstunden schließlich auch das italienische Festland erreicht haben.
Satellitenbild mit Blitzen vom 25.November bis 26.November 2022
Die größten Regenmengen wurden rund um Neapel und vor allem aber auf der vorgelagerten Ferieninsel Ischia registriert. Hier wurden zum Teil über 120 Liter pro Quadratmeter Regen in nur wenigen Stunden gemessen. Die Regenmassen haben für Überflutungen bzw. Sturzfluten gesorgt, dabei wurden zum Teil sogar Autos bis ins Meer gerissen:
Seems like Casamicciola, Campania, got hit by a nasty flood. Cars were washed into the sea and there are some reports regarding people pic.twitter.com/y8JqgAk5tK
Per il maltempo, emergenza a Ischia. Intorno alle 5 una di questa mattina,una frana ha messo in ginocchio Casamicciola: al momento 13 i dispersi. Il Premier Meloni è in costante contatto con il Ministro Musumeci. Il Governo esprime vicinanza ai cittadini dell’isola. pic.twitter.com/FBvNr7Oho8
Außerdem kam es durch die großen Regenmassen in nur kurzer Zeit zu verheerenden Erdrutschen. Dabei wurden mehrere Menschen mitgerissen, mittlerweile werden auch Todesopfer gemeldet. Die genaue Zahl ist noch ungewiss, mittlerweile wurden jedoch schon sieben betätigt und es gibt noch ein paar Vermisste. Zum Teil wurden die Menschen in Ihren Häusern von der Schlammlawine erfasst. In dem Schlamm gestaltet sich die Suche in den engen Straßen allerdings schwierig. Mancherorts ist auch der Strom ausgefallen wie etwa in der am stärksten betroffenen Stadt Casamicciola Terme im Norden der Insel.
Sono scioccato nel vedere le immagini che arrivano da #Ischia. Una tragedia annunciata, l’ennesima. In un paese civile non si può continuare a morire così! pic.twitter.com/2wrhuMO0Hs
Auf der Insel sind kleine Erdrutsche keine Seltenheit, denn sie weist durch ihren vulkanischen Ursprung große Höhenunterschiede auf. Somit rutscht das gesättigte Erdmaterial, welches durch das zusätzliche Gewicht des Wassers ins rutschen kommt, an den steilen Hängen besonders schnell herab.
Unwettersaison
Unwetter mit solch einer Intensität sind im Mittelmeerraum im Herbst leider keine Seltenheit. Durch die noch immer relativ hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer und der damit verbundenen labilen Luftschichtung sind dort in dieser Jahreszeit ergiebige Regenmengen keine Seltenheit. Weitere Informationen dazu gibt es in folgendem Blog dazu: Herbst: Unwettersaison am Mittelmeer
Im weiteren Verlauf zieht das Tief nun in Richtung Ionisches Meer ab und schwächt sich dabei nur zögerlich ab. In den schwer getroffenen Gebieten wird sich die Lage aber entschärfen.
Dreistündige prognostizierte Niederschlagssumme des RACE Models für den 26. November 2022
Der derzeitige Rekordhalter für den spätesten Hurrikan-Landfall an der Ostküste Floridas ist Yankee im Jahre 1935: Er traf am 4. November nahe Miami Beach als Kategorie-2-Hurrikan auf das Festland. Dieser Rekord gerät aber nun gewaltig ins Wackeln, denn es wird erwartet, dass Hurrikan Nicole am Mittwoch den 9. November in den späten Abendstunden den Osten von Florida erreichen wird, nur knapp einen Monat nachdem Hurrikan IAN über 100 Todesopfer gefordert hat. Er ist der 14. benannte Sturm der diesjährigen Hurrikansaison.
Aktuelle Situation
Derzeit befindet sich der Subtropensturm noch östlich der Bahamas. Momentan wird er noch nicht als Hurrikan klassifiziert, da er im Kern mittlere Geschwindigkeiten von etwa 85 km/h aufweist.
Das wird sich aber schon bald ändern, denn die Modelle zeigen, dass er auf seinem weiteren Weg in Richtung Florida an Intensität gewinnen wird und bevor er das Festland erreicht, zu einem Hurrikan der Kategorie 1 heranwachsen wird. Für die nordwestlichen Bahamas wurden bereits Hurrikanewarnungen ausgegeben.
Nach derzeitigen Berechnungen wird die Region von Miami über Fort Lauderdale und Cape Canaveral bis nach Melbourne am stärksten betroffen sein. Beim Auftreffen auf die Küste Floridas werden mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 120 km/h erwartet. Aber nicht nur Florida wird die Auswirkungen des Nachzüglers zu spüren bekommen: Das Windfeld des Hurrikans erstreckt sich an der Ostküste entlang über Georgia bis nach South und Nord Carolina.
Resultierend aus dem stürmischen Wind bilden sich im Atlantik sehr große Wellen. Diese werden mit einer prognostizierten Höhe zwischen etwa 3 und 5 Metern auf die Küste treffen. Durch den schon leicht abnehmenden Vollmond wird die Sturmflut noch zusätzlich verstärkt.
Und wäre das alles noch nicht genug, hat der Hurrikan auch noch einiges an Niederschlag im Gepäck: Bis zum Wochenende werden regional an der Küste Regenmengen um 100 mm erwartet.
Prognostizierter akkumulierter Niederschlag nach EZ
Durch den stürmischer Wind, die heftige Regenfälle sowie die hohen Wellen muss mit Küstenerosion und Überschwemmungen gerechnet werden. Laut Modellen soll der Hurrikan nach dem Landfall in eine nordöstliche Richtung quer über Florida hinweg ziehen und wird sich auf seinem Weg allmählich abschwächen. Sollte er aber auf seinem Weg erneut über Wasser ziehen, besteht die Gefahr, dass er erneut Energie aufnehmen und sich verstärken kann.
Wie kam es zu dieser Entwicklung so spät im Jahr?
Grund dafür ist die für diese Jahreszeit noch relativ hohe Wassertemperatur, welche die Entwicklung möglich macht, denn für die Bildung eines Hurrikans sind hohe Wassertemperaturen (ab etwa 26 Grad) begünstigend, da dann große Wassermengen verdunsten, die dem thermodynamischen System bei seiner Entwicklung enorme Energiemengen bereitstellen. Tatsächlich weist der Atlantik aktuell eine höhere Wassertemperatur auf, als zu dieser Jahreszeit üblich wäre.
Abweichung der Wassertemperatur https://podaac-tools.jpl.nasa.gov
Der Monsun ist bekannt dafür, dass er große Regenmengen bringt. Doch dieses Jahr ist deutlich mehr Niederschlag gefallen als in den vergangenen Jahren. In den pakistanischen Provinzen Belutschistan und Sindh im Süden und Westen des Landes ist bereits das fünffache der normalen Monsunregenmenge gefallen, so viel wie seit sechs Jahrzehnten nicht mehr. Somit ist es nicht verwunderlich, dass diese historischen Regenmengen katastrophale Überschwemmungen mit sich bringen, welche schon über tausend Menschenleben gefordert haben. Außerdem haben Millionen von Menschen ihr Hab und Gut in den Fluten verloren.
Hard to comprehend the scale of the flood disaster in Pakistan, the 5th most populated nation in the world.
Nearly 1400 dead, 1 million houses damaged or destroyed, and 50,000,000 people displaced.
Das Wort Monsun stammt aus dem arabischen und bedeutet Jahreszeit, denn er ist ausschlaggebend für die zwei Jahreszeiten, welche es in dieser Region gibt. Es handelt sich um einen beständigen Wind, welcher zweimal im Jahr recht drastisch seine Richtung ändert. Dadurch entstehen die Jahreszeiten.
Im Sommer wehen die Monsunwinde vom Ozean in Richtung Land. Somit kann die Luft über dem Meer viel Feuchtigkeit aufnehmen. Trifft diese Luft nun auf die Landmasse kommt es zur Hebung. Somit Kondensiert das Wasser und es bilden sich Wolken, aus denen es schließlich regnet. Dieser Regen wird dann als Monsunregen bezeichnet und die dazugehörige Jahreszeit ist die Regenzeit. Im Winter kehrt dann die Trockenzeit ein. Grund dafür ist die Änderung der Windrichtung. Der Wind weht dann vom Kontinent über das Land und bringt nur noch trocken Luft.
Warum ist der Monsun dieses Jahr so stark ausgefallen?
Üblicherweise schwächt sich der Monsuneffekt im August ab. Dieses Jahr hielt sich aber eine ungewöhnliche Menge an tropischer Feuchtigkeit in der Luft. Dadurch wurden die saisonalen Regenfälle verlängert und somit haben sich die Überschwemmungen weiter verstärkt. Nach offiziellen Angaben wurden mehr als 400 000 Häuser und zwei Millionen Hektar Ackerland zerstört. Auch die sozialen Medien zeigen die erschreckenden Bilder der mächtigen Wassermassen.
The worst flood ever in Pakistan happening right now.
33 mil people affected.
784% above normal rainfall.
This video is shocking.
Watch the buildings getting taken out.
Hier nochmal einen kurzen Überblick über die aktuelle Gewitterlage. Die Zelle südlich von Nürnberg verliert nach und nach an Intensität. Der Gewitterkomplex im Nordosten ist aber weiterhin noch sehr aktiv und zieht langsam nach Norden.
In der letzten Stunde ist lokal nochmal einiges an Niederschlag gefallen. Besonders die Zelle im äußersten Nordwesten hat für viel Regen gesorgt! Somit kam in den letzten drei Stunden eine Summe von 60,6 Liter Regen in Emden in Niedersachsen zusammen. Aber auch in Mecklenburg-Vorpommern in Grabow sind nennenswerte 41,2 Liter gefallen und auch in Brandenburg in Marwitz nahe Berlin wurden 35 Liter registriert.
Niederschlagssummen der letzten drei Stunden in Deutschland in mm
+++ Update 19:00 Uhr +++
Die Gewitter haben teils einiges an Regen im Gepäck. Wie viel genau ist in der folgenden Tabelle zu sehen. Die Natur freut sich darüber. Um die Trockenheit im Land aber zu beenden reicht es bei weitem nicht aus.
In Gewitternähe frischt der Wind teils kräftig auf. In der folgenden Abbildung sehen wir die gemessenen Windböen. Erwähnenswert sind hierbei die 81 km/h in Freudenstadt in Baden-Württemberg sowie die 80 km/h in Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Aber auch am Feldberg und in der Nähe von Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz hat es mit 76 km/h stürmische Böen gegeben.
Windböen in Deutschland in km/h
+++ Update 17:50 Uhr +++
Die Konvergenzlinie erreicht gerade Hamburg. Hier am Hafen ziehen beeindruckend die Gewitterzellen vorbei!
Hier einmal eine vorläufige Blitzbilanz. Aktuell ist Niedersachsen das Bundesland mit den meisten Blitzen, dicht gefolgt von Sachsen-Anhalt und Sachsen.
Die meisten Gewitter bilden sich heute entlang der Konvergenzlinie, die von den Ostfriesischen Inseln bis nach Tschechien reicht. Hier strömt warme Luft und feucht-heiße Luft zusammen (Konvergenz) und letzter muss aufsteigen.
Ein solch gefülltes Radarbild gab es schon lange nicht mehr über Deutschland. Viele Gewitterzellen derzeit dabei, dort wo sie länger bleiben oder mehrere hintereinander drüber ziehen besteht Überflutungsgefahr durch Starkregen.
Derzeit gibt es große Temperaturunterschiede im Land. Während es in Wolfsburg bereits gerundet 30 Grad heiß ist, werden in Büchel zwischen Hunsrück und Eifel nur 17 Grad gemessen.
Temperaturen von 11 Uhr
+++ Update 10:45 Uhr +++
Derzeit gehen besonders in Nordhessen, dem Sauerland und Weserbergland einige kräftige Schauer und Gewitter nieder. Dabei muss örtlich begrenzt mit kräftigem Regen gerechnet werden, da die Zellen recht langsam ziehen.
Die Webcam im thüringeschen Schmalkalden zeigt erste Altucumulus castellanus, also konvektives Gewölk, d.h. die Atmosphäre ist labil geschichtet. Solche Wolken gelten oft als Vorbote von Schauern und Gewittern später am Tage.
Das aktuelle Satellitenbild zeigt einen bewölkten Südwesten und Süden und einen freundlich bis sonnigen Norden und Nordosten. Dort baut sich nun die Energie auf, die später in den Schauern und Gewittern umgewandelt wird.
Mit den aktuellen Radarbild begrüßen wir euch zu unserem Liveticker. Derzeit ziehen bereits erste Schauer und Gewitter in der Mitte und im Nordwesten durch. Diese bringen lokal etwas Regen, das ist zwar meist nur der Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin regnet es mal in diesem August.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass heute in vielen Teilen des Landes Gewitter durchgezogen sind. Verschont davon ist nur der Süden geblieben und weite Teile von Salzburg und Oberösterreich. Wie aus der Karte mit dem Blitzverlauf zu entnehmen ist, sind die meisten Gewitter von Westen her entlang des Alpenhauptkamms bis an den Alpenostrand gezogen, aber auch im Waldviertel hat sich eine Zelle entwickelt. Nennenswerter Niederschlag, welcher die Dürre im Land beenden könnte, ist dabei nicht gefallen. Die höchsten Regenmengen wurden aber im Westen gemessen.
Obwohl die meisten Blitze in Niederösterreich und der Steiermark registriert wurden sind vor allem in Vorarlberg und in Tirol die stärksten Blitze gemessen worden.
Aktuell gibt es zwei aktive Gewitterschwerpunkte im Land. Zum einen die Gewitterzelle in der Weststeiermark. Hier sind in der letzten Stunde knapp 13 Liter Regen in St. Georgen gefallen. Der andere Gewitterkomplex erstreckt sich vom Tiroler Unterland über Osttirol bis nach Oberkärnten. Dort ist der Niederschlag aber momentan nicht sehr ergiebig.
Im Westen machen sich nun immer mehr Gewitterzellen bemerkbar. Sehr beeindruckend ist das in dieser Animation (bitte anklicken) vom Viktorsberg in Vorarlberg zu sehen!
Derzeit gehen besonders im Bergland einige Gewitter mit lokal kräftigem Regen nieder. Dazu kommen jetzt in der Silvretta weitere von der Schweiz her auf. Zudem hat auch Eisenstadt einen Guss abbekommen.
Derzeit gibt es in Österreich im Westen kühle 19 Grad, während es im Osten teils schwüle 30 Grad warm ist.
Aktuelle Temperaturen
+++ Update 11:30 Uhr +++
Mit dem Blick von Oben begrüßen wir Sie zu unserem heutigen Liveticker. Dabei zeigt sich der Himmel über Österreich häufig klar oder nur gering bewölkt durch Schleierwolken. Lediglich über Nordtirol ziehen dichtere Wolken mit Regenschauern hinweg.
In den letzten Tagen wurde uns Meteorologen häufig die Frage gestellt, ob es stimmt, dass uns in den kommenden Wochen eine rekordbrechende Hitzewelle bevorsteht. Im Folgenden klären wir die Fragen, ob und wann eine Hitzewelle kommt und wie stark oder weniger stark diese ausfallen wird.
Nachdem die Temperaturen derzeit für den Juli eher unter dem Durchschnitt liegen, fragt sich so mancher: Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Denn bis jetzt hat sich der Juli eher von seiner kühleren Seite gezeigt. Die 30 Grad-Marke wurde in den vergangen Tagen nur äußerst selten erreicht.
Aber die Modelle zeigen: Zur Monatsmitte legt sich der Sommer erneut voll ins Zeug. Aus heutiger Sicht macht sich die nächste Hitzewelle auf den Weg zu uns. Das ist in der folgenden Animation sehr schön zu sehen. Dargestellt ist das Modell GFS mit der Prognose für die Temperatur in einer Höhe von rund 1500 m. Hier ist deutlich zu erkennen, dass sich aus dem Südwesten Europas heiße Luftmassen (dargestellt in den violetten Farbtönen) auf den Weg nach Mitteleuropa machen und zum nächsten Wochenende ganz Deutschland erreichen.
GFS Modell der Temperatur in 850hPa vom 15. bis 18. Juli 2022
Aber wie heiß wird es nun?
Nachdem die restliche Woche noch relativ kühl verläuft mit Höchstwerten oft um die 20 Grad, geht es dann zu Beginn der neuen Woche wieder bergauf mit den Temperaturen. Wir gelangen vermehrt unter Hochdruckeinfluss und besonders in der Südhälfte dürfen wir uns dann oft über Sonnenschein vom Feinsten freuen. Wie in den folgenden ECMWF-Temperaturmeteogrammen zu sehen ist, werden für das kommende Wochenende oft Temperaturen über 35 Grad prognostiziert, teils sogar noch höher. Hierbei stellt die Höhe der Balken die gesamte Temperaturspanne dar, welche die probabilistischen Modelle für möglich halten. Deutlich zu erkenn ist, dass die Balken in Richtung Ende des Prognosezeitraums immer länger werden und genau das deutet auf ein hohes Maß an Unsicherheit. Denn je weiter der Vorhersagezeitraum in der Zukunft liegt, desto unsicherer werden auch die Prognosen. Ob die Temperaturen also die 40 Grad-Marke knacken werden, ist aus heutiger Sicht noch nicht in Stein gemeißelt. Wenn, dann kommen wir ihr aber eher in der Mitte und im Norden des Landes am nächsten.
Mittelfristige, probabilistische Tendenz der 2m Temperatur in Berlin – ECMWF Ensemble ModellMittelfristige, probabilistische Tendenz der 2m Temperatur in Frankfurt – ECMWF Ensemble ModellMittelfristige, probabilistische Tendenz der 2m Temperatur in München – ECMWF Ensemble Modell
Wie geht es dann weiter mit den Temperaturen?
Die Antwort darauf finden wir in dieser Darstellung. Hier wird die Tendenz der wöchentlichen Temperaturanomalien in Vergleich zum Klimamittel dargestellt. Laut dem ECMWF-Modell bahnt sich in der nächsten Woche langsam die Hitzewelle an. Diese wird dann die ganze übernächste Woche anhalten, ehe sie in der letzten Juliwoche wieder abflaut. Nichts desto trotz werden auch die Temperaturen in dieser Woche über dem langjährigen Klimamittel liegen. Aber im Zuge des Klimawandels wird das in den zukünftigen Sommern vermutlich nichts Außergewöhnliches mehr sein.
Um es kurz und knapp auszudrücken: Sehr sicher ist, dass uns eine Hitzewelle bevorsteht, wie hoch die Temperaturen aber wirklich sein werden und ob Hitzerekorde gebrochen werden, ist aus heutiger Sicht noch ungewiss.
Tendenz der wöchentlichen Temperaturanomalien im Vergleich zum langjährigen Klimamittel über Europa für die kommenden drei Wochen (rötliche Töne = zu warm) – ECMWF
In den kommenden Tagen macht sich erneut ein Ereignis bemerkbar, welches wir in diesem Jahr schon öfter erlebt haben. Und zwar handelt es sich hierbei um den Saharastaub. Grund dafür ist ein Tiefdruckgebiet namens SIMONE über dem Mittelmeer. Durch seine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn gelangen wir in eine südliche Strömung und somit erreichen uns mildere und staubige Luftmassen aus dem Norden Afrikas.
Wetterlage am Donnerstag – UBIMET
Aber dieses Mal gibt es einen kleinen Unterschied, denn bereits heute hat uns schon ein Schwall staubiger Luftmassen erreicht. Hierbei handelt es sich aber nicht um Staub aus der Sahara. Das kann man gut auf der folgend Abbildung sehen. Dort sind die Rücktrajektorien der Luft in einer Höhe von 1000 m dargestellt. Das heißt es kann festgestellt werden wo die Luftmasse über uns ihren Ursprung hat. Wenn man die rote Linie betrachte sieht man, dass die Luftmasse über der Mitte von Deutschland bereits einen langen Weg aus dem Nahen Osten zurück gelegt hat. Anders dagegen die Luft, welche den Alpenraum und den Süden Deutschlands in den nächsten Tagen erreichen wird (blaue Linie). Die hat nämlich ihren Ursprung in Nordafrika und somit Staub aus der Sahara im Gepäck.
Woher kommt die Luft, die am kommenden Samstag über Europa sein wird? Die „Rücktrajektorien“ helfen dabei, die Zugbahnen der Luftmassen besser zu verstehen – NOAA HySPLIT Modell, UBIMET
Bereits am Donnerstag erreicht uns der Saharastaub im Süden und Osten, in den kommenden Tagen breitet er sich dann weiter nach Norden aus. Dabei werden die höchsten Staubkonzentrationen am Freitag erwartet. Somit wird dann der Himmel eher diesig wirken, mancher Orts auch eine gelb-orange Färbung haben.
Animation der Konzentration an Sandpartikeln in der Atmosphäre von Mittwoch bis Samstag (bräunliche Töne = viel Staub in der Luft) – University of Athens, SKIRON Modell
Mit dem so genannten Blutregen ist aber vorerst nicht zu rechnen, denn bis einschließlich Samstag werden nur sehr geringe Niederschlagsmengen erwartet, meist fällt aber überhaupt kein Niederschlag. Erst ab dem Sonntag macht sich das Tief THALKE dann mit Regen besonders in Süddeutschland bemerkbar. Somit wird der Staub erst ab Sonntag aus der Luft ausgewaschen. Dann kann sich auch wieder eine dünne Staubschicht draußen ablegen. Wer den Frühjahrsputz der Terrasse oder der Fenster noch nicht erledigt hat kann sich damit also noch getrost Zeit lassen.
Prognose der Niederschlagssumme [l/m²] bis inklusive Samstag – UBIMET UCM-Modell
Nachdem das Wetter in den vergangen Wochen schon deutlich frühlingshaft war schickt uns nun der Winter noch einmal einen kurzen Abschiedsgruß. In den kommenden Nächten sinken die Temperaturen in manchen Gebieten teils nochmal unter den Gefrierpunkt.
Verantwortlich dafür sind unter anderem zwei Druckgebilde. Das eine ist ein Hochdruckgebiet namens SPIRO, welches derzeit über der Skandinavischen Halbinsel liegt. Durch seine Drehung im Uhrzeigersinn schaufelt es zusammen mit einem Tief über dem westlichen Mittelmeer kontinentale Luftmassen aus Osten zu uns und die haben in unseren Breiten die Merkmale, dass sie im Winterhalbjahr meist trocken und kalt sind. Somit sinken die Temperaturen in Deutschland.
Großwetterlage am Mittwoch, dem 20. April 2022 – UBIMET
Da die Luft zusätzlich eher trocken ist, und wir am Mittwoch vermehrt unter den Einfluss eines Zwischenhochs gelangen bilden sich nur wenig bis keine Wolken. Das bedeutet, dass der Boden die tagsüber aufgenommene Energie Nachts ungehindert ins Weltall zurück geben kann. Somit kühlt auch die bodennahe Luftschicht ab.
Das wird in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch meist im Südosten Deutschlands der Fall sein. In höheren Lagen, wie zum Beispiel entlang der Alpen, der Fränkischen Alb, dem Fichtel- und Erzgebirge, dem Harz, sowie dem Thüringer Wald sinken die Temperaturen teils auf bis zu -4 Grad. Aber auch im restlichen Land ist es mit Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt recht kühl. Nur im Westen ist es mit Tiefstwerten um die 3 bis 5 Grad eine kleine Spur wärmer.
Prognose der Tiefstwerte am Mittwoch – UBIMET
Und auch die darauffolgende Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verläuft ähnlich. Diesmal finden wir die niedrigsten Temperaturen hauptsächlich in Bayern und Baden-Württemberg. Hier liegen die Tiefstwerte verbreitet zwischen -2 und 1 Grad. In Richtung Norden steigen die Temperaturen aber an und liegen bei Werten zwischen 3 und 5 Grad.
Prognose der Tiefstwerte am Donnerstag – UBIMET
Gefährlich werden diese frostigen Nächte besonders für die Landwirte, denn zum Beispiel die Kirschbäume befinden sich derzeit in der Vollblüte. Das ist eine Phase in der sie besonders verwundbar sind und Frost in dieser phänologischen Phase führt oft zu hohen Ernteausfällen. Aber nicht nur Landwirte müssen um ihre Pflanzen bangen, auch der Normalbürger sollte empfindliche Pflanzen in diesen Nächten wenn möglich in Sicherheit bringen oder zum Beispiel nahe an die Hauswand stellen.
Während bei uns der meteorologische Winter schon zu Ende ist, ist in der Antarktis auf der Südhalbkugel der Sommer zu Ende gegangen. Und das mit einem neuen traurigen Rekord – einem Negativrekord. Denn seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen vor über 40 Jahren wurde noch nie eine so kleine Fläche des antarktischen Meereises gemessen.
Im folgenden Diagramm ist der Jahresverlauf der Fläche des Antarktischen Meereises zu sehen. Normalerweise erreicht die Fläche im September oder Oktober seinen Höhepunkt, also gegen Ende der dortigen Wintersaison. Denn zu dieser Zeit ist das Wasser rund um die Antarktis kalt genug, dass sich Meereis bildet. Im Schnitt misst dann die Fläche der Antarktis im Winter rund 18 Millionen Quadratkilometer. Im Februar, also zum Ende der Sommerzeit, wird dagegen das jährliche Minimum erreicht, was bisher rund 2 Millionen Quadratkilometer waren. Nur diesen Februar wurde erstmals eine Fläche kleiner als 2 Millionen Quadratkilometer gemessen. Grund für den starken Verlust von Meereis ist ein für antarktische Verhältnisse relativ warmer Sommer und häufig auftretende Föhnereignisse.
Verlauf der Ausdehnung des antarktischen Meereises – https://nsidc.org/arcticseaicenews/charctic-interactive-sea-ice-graph/
#Antarctic sea ice extent has stayed below the previous all-time record low for over two weeks now…! 😵💫
🚨 Unsurprisingly, average #Antarctic sea ice extent was the lowest on record for February 2022. This was 910,000km² below the 1981-2010 average. Data from @NSIDC. pic.twitter.com/YTILtCaYoM
Angesichts der Klimaerwärmung wird das aller Voraussicht nach nicht der letzte Negativrekord in den nächsten Jahren gewesen sein. Grund dafür ist, dass das Schmelzen von Eisflächen einen positiven Rückkopplungseffekt mit sich bringt. Die Fläche, die nun ursprünglich mit Eis bedeckt war, wird dann von Meerwasser eingenommen. Das Wasser hat aber einen deutlich niedrigeren Albedowert als das Eis. Das heißt, die Wasserflächen absorbieren die Sonnenenergie und nehmen somit die Wärme auf, die Eisflächen dagegen würden das Sonnenlicht wieder zurück ins Weltall reflektieren. Das bedeutet, weniger Eisflächen führen zu einer Erwärmung der Wasseroberflächen, was wiederum das weiter Abschmelzen der Schnee- und Eisflächen fördert. Ironischerweise wirkt sich dann also der so genannte „positive“ Rückkopplungseffekt negativ auf das Klima aus.
Und noch ein kleiner Funfact am Rande. Obwohl die Antarktis einen Großteil der gesamten Süßwasserreserven der Erde enthält, gehören die antarktischen Trockentäler zu den niederschlagsärmsten Regionen der Welt.
Pünktlich zum Frühlingsbeginn am 1.März erwartet uns in den kommenden Tagen viel Sonnenschein. Grund dafür ist das Hoch namens KAI, welches heute und in den nächsten Tagen über Nordosteuropa liegt. Das sorgt verbreitet für Wolkenauflösung, somit hat die Sonne vielerorts freie Fahrt. Sogar 11 Sonnenstunden sind mit dabei. Nur im Nordosten des Landes tummeln sich am Freitag dichte Wolken. Es bleibt aber weitgehend trocken und auch windstill. Das erfreuliche: Diese Wetterlage wird uns aus heutiger Sicht noch bis zu Beginn der neuen Woche erhalten bleiben.
Wetterlage am Mittwoch – UBIMETAnimation der Prognose des täglichen Bedeckungsgrads von Mittwoch bis Sonntag (hell=sonnig) – ECMWF Model
Nächtlicher Frost
Trotz dem vielen Sonnenschein werden die bevorstehenden Nächte und auch Morgenstunden deutlich kühler. Grund dafür ist der wolkenlose Himmel. Dadurch kann die Wärme in Form von langwelliger Strahlung nun ungehindert in den Weltraum entweichen und es kommt zu einer markanten Abkühlung der bodennahen Luft. Verbildlicht ausgedrückt: Dem Boden wird also die Decke weggenommen. Somit ist in den nächsten Tagen verbreitet mäßiger Frost in den Nächten zu erwarten. Durch die Kraft der Frühlingssonne steigen die Temperaturen im Tagesverlauf aber deutlich an. Bis zu 12 Grad in der Westhälfte, vereinzelt sogar 15 Grad im Süden entlang des Rheins sind mit dabei.
Animation der Prognose der täglichen Tiefstwerte von Mittwoch bis Sonntag – ECMWF Model
Phänologie vs. Frost
Nach einem doch eher milden Winter mit Temperaturen oft im zweistelligen Bereich in den letzten Wochen hat so manche Pflanze schon begonnen sich auf den Frühling vorzubereiten. Die ersten Schneeglöckchen blühen und zum Leid der Allergiker auch schon Haselsträucher und Erlen. Doch woher weiß eine Pflanze eigentlich wann Frühling ist? Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Ein Beispiel dafür sind die Wachstumgradtage. Diese werden täglich berechnet aus den höchsten und niedrigsten Temperaturen des Tages. Schließlich werden diese Tage aufsummiert. Ist ein definierter Schwellenwert, abhängig von der Klimazone, erreicht hat die Pflanze genügen Wärmeenergie erhalten um in den phänologischen Frühling zu starten.
Befindet sich eine Pflanze in der Blüte ist sie besonders anfällig für Frost. Somit sind die bevorstehenden nächtlichen Temperaturen ein eher unangenehmes Unterfangen für die Pflanzen. Im Großen und Ganzen stellt Frost Anfang März aber kein allzu großes Problem dar, da die Pflanzen noch nicht allzu weit in ihrer Phänologie fortgeschritten sind. Deutlich schlimmer ist ein Frostereignis im April oder sogar Mai, denn dann stehen viele Pflanzen in der Vollblüte und sind am verwundlichsten. Besonders für Obstbauern stellt das dann ein großes Problem welches mit teils enormen Ernteausfällen einhergeht.