Nicht nur nasskaltes Wetter, sondern auch Lichtmangel führen oftmals zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Melancholie. In schwerer Ausprägung liegt sogar eine Winterdepression vor. Das ist der Fall, wenn permanente Müdigkeit, melancholische Verstimmung und Kraftlosigkeit Dauerbegleiter in der kalten Jahreszeit sind.
Ursachen
Hauptverantwortlich für all diese unangenehmen Begleiterscheinungen sind die Hormone Melatonin und Serotonin, deren Aufbau vom Tageslicht abhängig ist. Serotonin, oft auch als Glückshormon bezeichnet, ist wesentlich für die Förderung des Wachzustandes zuständig. Dessen Produktion ist aber aufgrund der kürzeren Tageslichtphasen im Herbst und Winter eingeschränkt. Auf der anderen Seite wird das Hormon Melatonin, das in der Nacht das Einschlafen fördert, in den lichtarmen Monaten auch tagsüber vermehrt produziert.
Der Mangel an Serotonin und das Übermaß an Melatonin führen dazu, dass empfindliche Menschen sich zunehmend schlapp und schläfrig fühlen und mehr Appetit verspüren, speziell auf Süßes. Neben den Hormonen kann aber auch ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel im Blut eine gedrückte Stimmung verursachen. Hauptgrund dafür: Trifft zu wenig Sonnenlicht die Haut, produziert der Körper nicht genügend Vitamin D.
Therapiemöglichkeiten
- Lichttherapie: Dabei kommen helle Speziallampen, sogenannte Tageslichtlampen, zum Einsatz, deren künstliches Tageslicht sich besonders positiv auswirkt. Allerdings muss dieses Licht über die Augen aufgenommen werden, das verhindert die Melatonin-Ausschüttung.
- Johanniskraut und Grüntee: Johanniskraut wirkt nicht nur gegen depressive Verstimmungen, die Pflanze steigert auch die Lichtempfindlichkeit der Haut, wodurch der winterliche Lichtmangel besser ausgeglichen werden kann. Auch Grüntee wirkt positiv bei depressiven Stimmungslagen, schon zwei bis drei Tassen täglich wirken stimmungsaufhellend.
- Vitamin-D-Verabreichung: bei einem ärztlich festgestellten Vitamin-D-Mangel können entsprechende Präparate verschrieben werden.
Weitere Tipps
Wenn die Beschwerden gering sind, helfen oft schon einfache Mittel:
30- bis 60-minütige Spaziergänge bei Tageslicht bringen den Melatoninhaushalt wieder in Ordnung. Genauso den Kreislauf in Schwung bringen kalte Aufgüsse. Diese fördern auch die Durchblutung und stärken das Immunsystem. Kurze Wellness-Aufenthalte, Saunabesuche oder professionelle Massagen können ebenfalls dazu beitragen, der schlechten Stimmung keine Chance zu lassen.