Glättegefahr in der Osthälfte Österreichs

Glatteis durch gefrierenden Regen © https://pixabay.com/de/users/Markus60138-17484/

+++ Update Montag 22.01.2024 – 12:00 Uhr +++

Im Laufe des Nachmittags setzt von Nordwesten her allmählich Regen ein, in den Niederungen halten sich zu Beginn noch kalte Luftmassen und somit ist ausgehend vom Mühl- und Waldviertel und dem westlichen Donauraum allmählich mit Glatteis durch gefrierenden Regen zu rechnen. In den späten Abendstunden und in der Nacht auf Dienstag verlagert sich der Schwerpunkt zunächst in den Osten und in inneralpine Täler wie das Salzach-, Enns-, Mur- oder Mürztal. In der zweiten Nachthälfte ist schließlich auch der Süden und Südosten betroffen. Am Dienstag beruhigt sich die Lage aber spätestens am Vormittag rasch, der Niederschlag zieht ab und die Temperaturen steigen mit teils auffrischendem Westwind rasch an.

Warnungen vor Eisregen von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen. © www.uwz.at

+++ Stand Sonntag, 21.01.2024 +++

Viel Sonne in Österreich. @foto-webcam.eu

Noch präsentiert sich der Alpenraum meist ungetrübt sonnig. Jedoch gerät Österreich im Laufe des Montags bereits in den Einflussbereich eines Tiefs mit Kern über dem Nordatlantik.

Bodendruck- und Frontenkarte für Montag 22. Januar 2024, 13 Uhr MEZ (Quelle: UBIMET)

Dabei durchquert eine sogenannte maskierte Kaltfront Mitteleuropa – mit ihr wird es zwar in der Höhe kälter, am Boden jedoch erstmal wärmer. Die lagernde bodennahe Kaltluft wird also in der Osthälfte Österreichs langsam ausgeräumt.  Mit dem einsetzenden Regen besteht jedoch vorübergehend eine erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Erste Vorwarnungen für das bevorstehende Ereignis wurden bereits ausgesprochen. Warnungen der Stufe orange und rot werden noch folgen.

Vorwarnung vor gefrierenden Regen am Montag und Dienstag, Stand 21.01.2024, 12 Uhr @uwz.at

Updates folgen in regelmäßigen Abständen auf https://uwz.at/

Regional kräftiger Eisregen mit erheblicher Glättegefahr in Mitteleuropa

Mit der Warmfront des Tiefs GERTRUD strömen derzeit milde Luftmassen aus Südwesten nach Mitteleuropa, im Norden lagert hingegen weiterhin Luft arktischen Ursprungs.  Nördlich der Luftmassengrenze schneit es dabei besonders in der Mitte Deutschlands teils kräftig, entlang und südlich davon gleiten die äußerst milden Luftmassen hingegen auf die kalte Luft am Boden auf und somit besteht erhebliche Glättegefahr durch gefrierenden Regen.

Luftmassengrenze über Mitteleuropa - Temperaturen in rund 1500 m Höhe - Modell: ICON
Luftmassengrenze über Mitteleuropa – Temperaturen in rund 1500 m Höhe – Modell: ICON

Aus der Schweiz und aus Deutschland gab es bereits in den vergangenen Stunden hunderte Meldungen von Eispanzern auf Straßen und Autos. Während sich die Lage in der Schweiz nun langsam beruhigt, verschärft sie sich in Deutschland im Laufe des Nachmittags weiter. Regional ist mit großen Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr zu rechnen. Gebietsweise – etwa in Rheinland-Pfalz – sind mehrere Liter pro Quadratmeter bei Minusgraden zu erwarten, so könnten etwa auch Bäume bei großer Eislast zusammenbrechen.

Auch in Österreich zunehmende Glättegefahr

In den kommenden Stunden wird die Glättegefahr auch in Österreich immer mehr zum Thema, besonders vom nördlichen Flachgau und dem Innviertel bis ins Waldviertel ist mit mäßigem gefrierenden Regen zu rechnen.

Warnungen vor gefrierendem Regen am Mittwoch in Deutschland und Österreich - uwr.de + uwz.at
Warnungen vor gefrierendem Regen am Mittwoch in Deutschland und Österreich – uwr.de + uwz.at

In der Nacht auf Donnerstag nimmt die Gefahr auch vom Mostviertel bis ins nördliche Weinviertel und inneralpin vorübergehend zu, besonders im Salzach-, Enns- und Mürztal sowie in Unterkärnten besteht dann erhebliche Glatteisgefahr.

Warnungen und Vorwarnungen für gefrierenden Regen in Österreich am Donnerstag, dem 18.01.2024. Stand: 17.01.2024 um 17:00 Uhr - Updates auf www.uwz.at
Warnungen und Vorwarnungen für gefrierenden Regen in Österreich am Donnerstag, dem 18.01.2024. Stand: 17.01.2024 um 17:00 Uhr – Updates auf www.uwz.at

Aktuelle Infos zum Eisregen

Aufgrund der langen Kälteperiode und Temperaturen im zweistelligen, negativen Bereich ist vielerorts in den letzten Tagen der Boden gefroren. Das Hoch, welches uns diese trockene und sehr kalte Periode bescherte, zog nun aber langsam nach Osten ab und machte wieder Platz für Frontensysteme aus Westen.

Die Warmfront von Tief YUKON brachte nun heute vor alle von der Pfalz und dem Saarland bis hin zur Nordsee bereits markanten Eisregen. Selbst bei positiven Temperaturen wurde es stellenweise glatt. Die Temperaturkarten geben Ausschluss: Während es also in einer Höhen von etwa 2 Meter bereits Plusgrade gab, waren die Böden stellenweise noch gefroren.

Links: 2 Meter Temperaturen; Rechts: Temperaturen in -5 cm Tiefe; 11:00 MESZ ©UBIMET

Der gefallen Regen fror hier dann an Ort und Stelle an und bildete eine dünne Eisschicht bzw. Glatteis.

Warmfront verlagert sich nach Osten

Wie das Radarbild zeigt, verlagert sich das Niederschlagsband der Warmfront nun im Tagesverlauf immer weiter nach Osten. Somit muss in den kommenden besonders von Hamburg in Richtung Süden bis nach Stuttgart stellenweise mit Glatteisgefahr gerechnet werden.

Radarbild 15:20 MESZ ©UBIMET, DWD

Hier auch nochmal unsere aktuellen Warnungen:

Am Abend und in der Nacht erreicht der Niederschlag dann den Osten und Nordosten des Landes. Hier handelt es sich aufgrund der deutlich kühleren Temperaturen in der Höhe aber um Schnee. Erst in der Nacht kann der Schnee stellenweise in gefrierenden Regen und anschließend in Regen übergehen.

Titelbild: ©stock.adobe.com