Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der August 2020 mit einer Abweichung von rund +2 Grad deutlich zu warm. Damit reiht sich der zurückliegende Monat auf Platz 7 der wärmsten Augustmonate seit Messbeginn ein. Die größten Abweichungen finden sich im Südosten wieder, so verzeichnete Bad Radkersburg sogar einen knapp 3 Grad zu warmen August. Die relativ gesehen kühlste Region war dagegen der Westen und Südwesten, aber selbst in Tirol und Kärnten betragen die positiven Abweichungen immer noch 1 bis 1,5 Grad.
Hauptursache für den zu warmen August war weniger eine ausgeprägte Hitzewelle als viel mehr das nahezu durchgehend hohe Temperaturniveau ohne markante kältere Phasen. Gut zu erkennen ist dies an der Anzahl der heißen Tage. Von Rekorden sind wir zwar weit entfernt, 10 Tage mit 30 Grad oder mehr auf der Hohen Warte in Wien sind dennoch doppelt so viele wie im langjährigen Schnitt üblich.
Auch die Nachttemperaturen waren meist über dem Mittel und tragen so zu einem zu warmen August bei. Paradoxerweise gab es auf der Hohen Warte in Wien aber erstmals seit rund 25 Jahren im gesamten August keine Tropennacht.
Verbreitet große Regenmengen
Zu Beginn und dann noch einmal am Ende des Monats sorgten beinahe stationäre Kaltfronten für ergiebige Niederschlagsmengen in weiten Teilen des Landes. Somit ist es auch wenig überraschend, dass der August über ganz Österreich gemittelt rund 30 Prozent zu nass abschließt. Dies bedeutet zugleich des nassesten August seit 10 Jahren.
Betrachtet man die Niederschlagsabweichungen näher, so stechen zwei Regionen deutlich hervor: Rund doppelt so viel Regen wie üblich kam vom Brenner bis zum Dobratsch zusammen, selbiges gilt auch für das Most- und Waldviertel.
Herausragend bei den absoluten Mengen ist aber eindeutig Oberkärnten, so fielen am Weißensee im August mehr als 390 Liter und somit zweieinhalb mal so viel Regen pro Quadratmeter wie üblich.
Zu trockene Regionen gab es im zurückliegenden Monat nur sehr wenige, in Unterkärnten und im Südwesten der Steiermark fehlen lokal rund 20% auf eine ausgeglichene Bilanz.
Sonne erreicht Soll
Der Sonne gelang praktisch im gesamten Land eine Punktlandung und schien in etwa so lange wie im langjährigen Schnitt. Ein paar Überstunden machte sie unter anderem in Teilen Oberösterreichs, so verzeichnete Aspach 250 statt der üblichen 232 Sonnenstunden. Ähnliches gilt für Zell am See, wo mit 200 Sonnenstunden ein Überschuss von 17 Stunden gemessen wurde. Der absolut sonnigste Ort des Landes war jedoch Mörbisch, hier am Neusiedler See schien die Sonne in Summe 276 Stunden lang. Pro Tag bedeutet dies rund 9 Sonnenstunden, die man genießen konnte.
Extremwerte August 2020 (Bundesland, Tag des Auftretens) Stand: Montag, 31.08.2020, 12 Uhr
Höchste Temperaturen
35,6 Grad Innsbruck-Universität (T, 21.)
35,3 Grad Innsbruck-Kranebitten (T, 21.)
34,9 Grad Andau (B, 08.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
+2,2 Grad Seefeld (T, 31.)
+2,5 Grad Obergurgl (T, 31.)
+2,9 Grad Galtür (T, 25.)
+3,1 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 04.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
+4,5 Grad Ehrwald, Achenkirch (beide T, 31.)
+5,3 Grad Zwettl (NÖ, 28.)
+5,4 Grad Schoppernau (V, 5.)
Anzahl Sommertage (Höchstwert mind. 25,0 Grad)
27 Andau, Neusiedl am See, Güssing (alle B), Gänserndorf (NÖ), Bad Radkersburg (ST)
Seit Freitag sind in Vorarlberg, im Bereich des Brenners sowie in Osttirol und Oberkärnten örtlich mehr als 100 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen. Mit 142 Liter pro Quadratmeter war der Brenner der bislang nasseste Ort, gefolgt von Kötschach-Mauthen mit 127 (Stand: Sonntag, 10 Uhr)
142 mm Brenner (T)
127 mm Kötschach-Mauthen (K)
121 mm Weissensee (K)
117 mm Brand (V)
115 mm St. Jakob/Defereggen (T)
115 mm Feldkirch (V)
Am Sonntag regnet es hier zeitweise noch kräftig und gewittrig durchsetzt, am Abend ist dann eine Entspannung in Sicht. Die Vermurungsgefahr bleibt bis dahin allerdings erhöht, zudem führen besonders kleine Flüsse wie die Sill, der Ziller und der Oberlauf der Drau mitunter ein mittleres Hochwasser. Kleinere Gebirgsbäche wie der Valser Bach oder die Isel verzeichnen mitunter sogar ein großes Hochwasser!
Op dit moment is het flink oppassen als je in de bergen onderweg bent. Door de regen spoelt er veel zand weg en gaan rotsen rollen 🙁
Deze kwam net in het #Zillertal naar beneden op een doorgaande weg. (foto: via Tirols-Wetterdienst) pic.twitter.com/tTJotgl8JT
Am Samstag gab es im Südosten heftige Gewitter, landesweit wurden knapp über 60.000 Blitzentladungen erfasst. Besonders betroffen waren das Burgenland und die Steiermark mit 21.261 bzw. 19.547 Entladungen. Ein besonders kräftiges Gewitter sorgte in einem Streifen vom Großraum Wildon über Ilz bis in die Bezirke Oberwart und Güssing für teils großen Hagel und Sturmböen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 171 kA wurde in der Gemeinde Stadtschlaining im Bezirk Oberwart gemessen. Die stärkste Böe wurde mit 60 km/h in Kleinzicken gemessen, allerdings deuten Augenberichte und Schäden lokal auf deutlich höhere Windspitzen hin.
Der Sommer 2020 war im gesamten Land zu warm. Während der Juni und Juli noch nahezu durchschnittlich temperiert waren mit einer Abweichung von +0.2 bzw. +0.3 Grad zum Mittel, schließt der August rund 2 Grad wärmer als im Durchschnitt ab. Mit einer österreichweiten Abweichung von rund 0,8 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel reiht sich der Sommer 2020 in die zwanzig wärmsten Sommer der Messgeschichte ein. Im Vergleich zum Sommer 2019, der mancherorts sogar der wärmste der Messgeschichte war, lag die mittlere Temperatur allerdings fast 2 Grad niedriger. Das erklärt auch warum viele Menschen diesen Sommer fälschlicherweise als kühl bezeichnen, was wiederum eindrucksvoll zeigt, wie sich die Bevölkerung an die zunehmend heißen Sommer der vergangenen Jahre gewohnt hat. Die größte Abweichung zum Mittel wurde mit +1.6 Grad in Steinach am Brenner aufgestellt, die geringste mit +0,3 Grad in Neusiedl am See.
Mehr Hitzetage als üblich
Bei der Anzahl von Hitzetagen mit einem Höchstwert von mindestens 30 Grad wurden die langjährigen Mittelwerte erreicht oder überschritten. Besonders markant fällt die Abweichung in Bregenz aus, wo es 12 heiße Tage gab bei einem Mittel von 4. An der klimatologischen Wetterstation Wiens gab es 19 heiße Tage (das Mittel liegt hier bei 15). Landesweiter Spitzenreiter ist Andau im Seewinkel mit 30 heißen Tagen (Prognose bis inkl. 31.8.). Bei den Tropennächten hatte traditionell die Bundeshauptstadt die Nase vorn, insgesamt gab es in der Wiener Innenstadt bisher 23 Nächte mit einem Tiefstwert von 20 Grad oder mehr, der Rekord liegt hier bei 46 Tropennächten im Sommer 2018.
Auch wenn der Sommer 2020 nicht eine Top10-Platzierung verzeichnet, setzt sich der Trend zu immer heißeren Sommern fort. Aktuellen Studien zufolge wird ein Hitzesommer wie 2003 in Mitteleuropa bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad fast jedes zweite Jahr auftreten bzw. bei 2 Grad gar in der Mehrzahl der Jahre. Damit würde ein Sommer wie heuer mittelfristig tatsächlich zu den kühlen zählen.
Gebietsweise nasser Sommer
Der Sommer war von Beginn an unbeständig, so gab es bereits im Juni in weiten Teilen des Landes mehr Regen als üblich. In St. Pölten und Salzburg fiel sogar die doppelte Monatsniederschlagsmenge. Der Juli zeigte sich besonders im Süden und Südosten zu nass, während es im Westen trockener als üblich war. Im August haben dann Gewitter gebietsweise für große Regenmengen gesorgt, so wurde etwa am 11.8. die höchste stündliche Niederschlagssumme des Sommers in Fischbach (ST) mit 64 Liter pro Quadratmeter gemessen.
Über den gesamten Sommer fiel landesweit etwa 115% der üblichen Niederschlagsmenge, mit den größten Abweichungen um +70% im Mostviertel, in Oberkärnten und in der Oststeiermark. Der nasseste Ort österreichweit war Lunz am See mit mehr als 700 Liter pro Quadratmeter Regen. Viel Regen gab es aber auch im Seewinkel, traditionell eine der trockensten Regionen des Landes. In Neusiedl am See gab es etwa 150% des üblichen Sommerniederschlags.
Bislang eine Spur zu trocken war der Sommer in inneralpinen Regionen vom Tiroler Oberland bis zum Ennstal, in den letzten Tagen des Monats kommt hier aber zum Teil noch einiges an Regen dazu. Die Sonnenscheinbilanz zeigt sich dagegen relativ durchschnittlich, was verdeutlicht, dass es an manchen Tagen große Regenmengen gab.
Viele Blitze im August
Im vergangenen Sommer wurden landesweit vom Blitzortungssystem der UBIMET-Gruppe etwa 1,1 Mio. Blitzentladungen erfasst, davon allein 395.000 in der Steiermark. Der Start in die Saison im Juni verlief außergewöhnlich blitzarm. Der Juli war annähernd durchschnittlich, der August war dann deutlich überdurchschnittlich. Der blitzreichste Bezirk war Südoststeiermark.
Extremwerte Sommer 2020
(Bundesland, Tag des Auftretens); Vorläufiger Stand 30.08.20
Höchste Temperaturen
37,2 Grad Wien – Innere Stadt (W, 28.07)
36,4 Grad Wien – Botanischer Garten (W, 28.07)
36,3 Grad Innsbruck – Universität (T), Wien – Donaufeld (W), Hohenau (NÖ), alle am 28.07.
Tiefste Temperaturen
-0,1 Grad Lech am Arlberg (V, 01.06)
+0,2 Grad Obergurgl (T, 08.06.)
+0,3 Grad Galtür (T, 01.06.)
+0,4 Grad Schmirn (T, 01.06.), St. Leonhard im Pitztal (T, 01.06.)
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen Tief LYNN über der Nordsee und einem Randtief namens MARLIS über Norditalien. Die Kaltfront des Nordseetiefs liegt nahezu stationär über dem Alpenraum, in den kommenden Stunden wird sie aber wieder warmaktiv und verlagert sich somit nordwestwärts. Im Westen Österreichs fällt dabei mit einer südwestlichen Höhenströmung anhaltender und teils gewittrig durchsetzter Regen, die Hochwassergefahr nimmt hier in den Abendstunden zu. Besonders am Rhein zeichnet sich am Sonntag ein 10-jähriges Hochwasser ab, zudem nimmt die Vermurungsgefahr generell zu.
Gewitter im Südosten
Im Übergangsbereich zur energiereichen Luft im Südosten ziehen zudem in den Nachmittags- und Abendstunden besonders von Kärnten über die Steiermark bis zum Alpenostrand lokal kräftige Gewitter durch, dabei besteht bei ausgeprägter Höhenströmung örtlich die Gefahr von großem Hagel und Sturmböen! Aktuelle Wetterdaten gibt es hier.
Föhn im Osten
Am Sonntag kommt im Osten des Landes vorübergehend wieder kräftiger, föhniger Südwind auf, dabei zeichnen sich besonders von der Eisenwurzen über die Niederösterreichischen Voralpen bis ins Weinviertel sowie auch am Alpenostrand örtlich stürmische Böen um 70 km/h ab. Die Temperaturen erreichen im Seewinkel bis zu 32 Grad.
Im Westen liegen die Höchstwerte am Sonntag bei herbstlichen 14 bis 20 Grad. Die Luftmassengrenze wird im Tagesverlauf aber neuerlich kaltaktiv und erfasst somit am Abend den Osten Österreichs. Im Vorfeld davon sind besonders im Südosten neuerlich kräftige Gewitter möglich. Der Föhn lässt dabei nach, besonders im Donauraum kommt allerdings kräftiger West- bis Nordwestwind auf. Im Laufe des Abends beruhigt sich das Wetter allmählich überall, am Montag erreichen die Temperaturen aber auch in der Osthälfte nur noch 19 bis 24 Grad und in der Nacht auf Dienstag fällt hier verbreitet Regen.
(1/3) Zum besseren Verständnis der aufkommenden Starkniederschläge in den Alpen: Animation von Theta-E (~Energiegehalt der Luftmasse) im Querprofil Milano-Zürich. Hebung durch Alpenstau und die Luftmassengrenze führen zu Starkregen vom Süden über Graubünden bis in den Nordosten pic.twitter.com/S1gwM9WRja
Bei Wassertemperaturen von über 30 Grad im Golf von Mexiko verstärkte sich der Sturm binnen weniger Tage. Am Mittwoch erreichte dieser Kategorie 4, sogar fast Kategorie 5. Hurrikan LAURA war nicht nur der stärkste Sturm der Saison sondern auch der kräftigste Hurrikan der jemals auf die Südwestküste des Staates Louisiana getroffen ist. Die Auswirkungen waren dementsprechend katastrophal. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 241 km/h sowie einer Sturmflut von 6 Meter traf der Sturm letzte Nacht auf die Küste.
Aufgrund der Prognosen der Meteorologen wurden die Küstenstreifen aber frühzeitig gewarnt und evakuiert. Bisher sind noch keine Personenschäden bekannt, wohl aber Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur. Auch das Inland könnte noch schwer getroffen werden, denn es wird vorausgesagt, dass die Sturmflut bis zu 65 Kilometer weit ins Land getrieben werden könnte.
Here is a mesmerizing yet terrifying 24+ hour loop following Hurricane #Laura as it strengthens to a high end category 4 before making landfall at 1AM CDT near Cameron, LA. [5:00AM WED – 5:30AM THU CDT] #txwx#stxwx#LAwx#HurricaneLaurapic.twitter.com/kf7yh2RolC
Der meteorologische Sommer neigt sich dem Ende zu und passend dazu stellt sich in den kommenden Tagen eine typische, frühherbstliche Wetterlage ein: Ein Tiefdruckgebiet namens LYNN mit Kern über Nordwesteuropa sorgt zusammen mit einem Randtief über Norditalien für eine ausgeprägte Südwestlage. In Österreich stellt sich dabei zweigeteiltes Wetter ein: Während von Vorarlberg bis Oberkärnten teils kräftiger, gewittrig durchsetzter Regen fällt, gibt es im Südosten weiterhin sommerliche Temperaturen.
Große Regenmengen im Westen
Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten überwiegen am Freitag die Wolken und bereits am Vormittag gehen hier erste Schauer nieder. Am Nachmittag breiten sich teils gewittrige Schauer von Vorarlberg bis Oberkärnten aus, zudem ziehen auch entlang der Nordalpen vom Kaiserwinkl bis ins Waldviertel mitunter kräftige Gewitter durch. Am Samstag regnet es im äußersten Westen anhaltend und teils kräftig, aber auch in Osttirol und Oberkärnten gehen im Tagesverlauf wieder gewittrige Schauer nieder, die später in anhaltenden Starkregen übergehen. Bis Sonntagabend sind in Vorarlberg, am Tiroler Alpenhauptkamm sowie im Bereich der Karnischen Alpen Regenmengen von 100 bis 130, vereinzelt auch 150 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Auf den zunehmend gesättigten Böden steigt die Vermurungsgefahr an, zudem zeichnet sich auch an manchen Flüssen wie dem Rhein ein mittleres Hochwasser ab.
Im Südosten sommerlich
Die Temperaturverteilung in Österreich weist in den kommenden Tagen große Unterschiede auf: Während die Höchstwerte am Wochenende in Vorarlberg und Tirol meist zwischen 14 und 19 Grad liegen, gibt es im Südosten bei bis zu 31 Grad weiterhin badetaugliche Temperaturen. Dazu kann man sich besonders von der südlichen Steiermark bis ins östliche Flachland auf überwiegend sonnige Wetterbedingungen freuen. Zu Wochenbeginn bleibt das Wetter unbeständig und auch im Osten gehen die Temperaturen pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn spürbar zurück.
Am heutigen Nachmittag liegt das Sturmtief KIRSTEN mit seinem Zentrum noch über der südlichen Ostsee, zieht aber in den Abendstunde rasch weiter ostwärts und erreicht bereits Mittwochnacht das Baltikum. Am Donnerstag herrscht dann Zwischenhocheinfluss und verbreitet freundliches Wetter. Von Westen nähert sich jedoch bereits Tief LYNN, deren schwache Warmfront jedoch Österreich nicht beeinflusst.
Anders als die Kaltfront, diese zieht im Laufe des Freitags von Frankreich und den BeNeLux-Staaten südostwärts. Am Mittag erstreckt sie sich vom Erzgebirge, über Basel, dem Zentralmassiv bis nach Katalonien. Wie häufig in solchen Wetterlagen entwickelt sich im Golf von Genua ein gleichnamiges Tief. Dieses zweite Tief sorgt nun dafür, dass sich eine Luftmassengrenze über Österreich aufbaut, die erst am Sonntag nach Osten abzieht. In ihrem Umfeld wird es nass. Im Folgenden die Detailprognose:
Details
Freitag tagsüber
Der Freitag beginnt besonders nördlich des Alpenhauptkamms noch mit viel Sonnenschein, während sich bereits in Osttirol und Oberkärnten dichte Wolken halten und erste Tropfen fallen. In Vorarlberg kommen im Laufe des Vormittags Wolken auf und spätestens ab Mittag setzt auch hier schauerartig verstärkter Regen ein.
Vom Tiroler Oberland bis zum Salzkammergut bilden sich Quellwolken und nachfolgend gehen hier Schauer und Gewitter nieder. Diese ziehen am Abend in den westlichen Donauraum und das Mühl- und Waldviertel. Zudem kommen im Süden und Südwesten Schauer und Gewitter von Italien herein gezogen.
Freitagnacht
Während in der Nacht die letzten Schauer und Gewitter nach Tschechien abziehen, intensiviert sich der Regen von Vorarlberg und dem Tiroler Oberland. Zudem erreichen weitere Schauer und Gewitter den Südwesten, aber auch am Tiroler Alpenhauptkamm regnet es teils kräftig. Mitunter sind auch Blitz und Donner möglich.
Samstag tagsüber
Am Samstag fällt aus der Nacht heraus zwischen dem Rheintal und dem Oberinntal, sowie an den Nordalpen zunächst kräftiger Regen. Dieser lässt vom Innsbruck ostwärts am Vormittag nach, denn mit einer auflebenden kräftigen Südströmung wird es hier leicht föhnig. Auf den Bergen weht stürmischer Südwind, mit teils orkanartigen Sturmböen.
Besonders in Osttirol und Oberkärnten nimmt dann jedoch der Südstau zu, es regnet anhaltend und ergiebig. Hier können zudem Gewitter eingelagert sein, die lokal für größere Regenmengen sorgen können. Am Nachmittag kommen schließlich in Tirol teils kräftige Schauer vom Arlberg her auf.
Samstagnacht
In der Nacht regnet es schließlich westlich einer Linie Innviertel – Villacher Alpe teils kräftig. Besonders entlang der Karnischen Alpen und der Karawanken kann der Regen gewittrig durchsetzt sein.
Sonntag
Der Sonntag beginnt von Vorarlberg über Innsbruck und dem Pinzgau bis nach Unterkärnten mit teils kräftigem Regen. Dieser kommt im Tagesverlauf ostwärts voran. Von Unterkärnten bis zum Semmering entwickeln sich Gewitter. Am späten Nachmittag lässt dann der Regen in Vorarlberg und Tirol nach.
Montag
Der Montag bringt dann weitere Schauer, die jedoch nicht mehr so kräftig ausfallen sollten, wie am Wochenende, denn die Luftmassengrenze ist nun nach Osten abgezogen. Somit liegt Österreich im Einflussbereich kühlerer Meeresluft.
Erwartete Niederschlagsmengen
Wie man bereits in der Graphik erkennt werden von Freitagnachmittag bis Sonntagnacht im Westen verbreitet 50 bis 80 L/m² erwartet, in Vorarlberg und an den Karnischen Alpen auch um oder über 100 L/m². Die Schneefallgrenze pendelt weiterhin im Hochgebirge, aber über 2800 Metern muss mit erheblichen Neuschneemengen gerechnet werden.
Auswirkungen
Da der Sommer in vielen Teilen Österreichs zu nass oder immerhin durchschnittlich verlaufen ist, sind die Böden allgemein recht feucht. Insbesondere im Vorarlberg und Oberkärnten muss bei den erwarteten Niederschlagsmengen mit Murenabgängen und lokalen Überflutungen gerechnet werden, da hier die lokal schon teils deutlich mehr Regen gefallen ist, als im Durchschnitt.
In den Morgenstunden lag der Kern von Sturmtief Kirsten noch knapp nordwestlich von Deutschland. Dennoch wurden in der Mitte und im Westen Deutschlands bereits die ersten stürmischen Böen gemessen. Inzwischen wurden fast landesweit verteilt schwere Sturmböen verzeichnet, auf dem Brocken in entsprechend exponierter Lage sogar in Orkanstärke.
Die Verteilung zeigt, dass bis auf den äußersten Nordosten das ganze Bundesgebiet betroffen ist. Der kräftige Niederschlag hemmt hier noch das sogenannte „Runtermischen“ der Windböen, dh. der typischerweise in größeren Höhen auch stärkere Wind wird noch nicht bis zum Boden fortgepflanzt.
Auch im Satellitenbild kann man den Tiefdruckwirbel samt Frontensystem gut erkennen. Der Kern befand sich um 11 Uhr Ortszeit knapp westlich von Dänemark, die Okklusion zieht sich über die Nordsee weiter und die Kaltfront hat inzwischen Österreich erreicht.
Sturmschäden
Weil zu dieser Jahreszeit die Bäume noch voll belaubt sind, bieten sie dem Wind eine entsprechend große Angriffsfläche. Die Sturmschäden fallen somit zahlreicher und stärker aus, als wenn Kirsten 2 Monate später über Deutschland ziehen würden.
Wegen Sturmtief „Kirsten“ saßen bei Gevelsberg im Ruhrgebiet heute Morgen 18 Menschen in einem Zug fest – sie mussten von der Feuerwehr befreit werden. pic.twitter.com/Mf4e2bszOw
Sturmtief KIRSTEN befindet sich am Dienstagmorgen über Irland und bringt schon teils schwere Sturmböen über den Britischen Inseln. Tagsüber verlagert sich das Tief rasch nach Osten und erreicht im Laufe des morgigen Mittwochs Dänemark und die Ostsee.
Südlich des Tiefkerns wird es somit in Deutschland verbreitet stürmisch. Österreich wird hingegen vom Sturmfeld des Tiefs nur gestreift. Allerdings sind am Mittwoch vor allem im Außerfern sowie im gesamten Donauraum und nördlich davon teils stürmische Böen von 60 bis 70 km/h einzuplanen.
Trotz auffrischenden Windes bleibt es am Mittwoch landesweit trocken. Am Donnerstag beruhigt sich die Lage allmählich wieder.
Das erste große Sturmereignis für Deutschland steht in den Startlöchern. Sturmtief KIRSTEN befindet sich am Dienstagmorgen über Irland und bringt schon teils schwere Sturmböen über den Britischen Inseln. Tagsüber verlagert sich das Tief rasch nach Osten und erreicht im Laufe des morgigen Mittwochs Dänemark und die Ostsee.
Südlich des Tiefkerns frischt somit bereits in den frühen Morgenstunden von Westen her starker bis stürmischer Südwestwind auf. Tagsüber erfasst das Sturmfeld des Tiefs dann die gesamte Bundesrepublik. Bis auf den äußersten Süden sind bis zum Abend überall stürmische Böen von 60 bis 80 km/h einzuplanen. Vor allem in einem breiten Streifen von NRW bis zur Elbe sind auch schwere Sturmböen um die 90 km/h, in exponierten und erhöhten Lagen sogar bis 100 km/h zu erwarten. Es handelt sich dabei um ein für die Jahreszeit außergewöhnliches Ereignis. Da die Bäume noch voll belaubt sind, besteht erhöhte Windbruchgefahr!
Das Frontensystem vom Tief KIRSTEN sorgt zudem im Norden für nennenswerte Niederschläge. Vor allem an der Nordsee muss man im Laufe des Tages kurzzeitig mit gewittrigem Starkregen rechnen.
Am Donnerstag zieht das Tief rasch nach Osten ab und die Lage beruhigt sich. Tagsüber sind nur noch im Osten letzte, teils stürmische Böen einzuplanen.
Schon seit Jahrhunderten gibt es unzählige Berichte von kugelförmigen Leuchterscheinungen während eines Gewitters. Diese Kugelblitze sollen ungefähr in einer Leuchtkraft einer 60-Watt-Birne leuchten und sich mit einer Geschwindigkeit von mehreren Metern pro Sekunde fortbewegen, bevor sie schlagartig verschwinden. Lange Zeit galten diese Erzählungen in wissenschaftlichen Kreisen als Märchen, doch in den letzten Jahren kam man dem Phänomen auf die Schliche.
Nebenprodukt eines Blitzeinschlags
Die gängigste Hypothese für einen Kugelblitz ist, dass bei einem Blitzeinschlag winzig kleine Materialpartikel in die Luft geschleudert, elektrisch aufgeladen und ionisiert werden. Dieses sogenannte Plasma kann dann unter gewissen Umständen, die noch nicht restlos geklärt sind, zu leuchten beginnen. Wichtig ist wohl, dass viele Siliziumpartikel vorhanden sind.
Weitere Theorie
Möglicherweise reichen auch elektrische Ladungen in einer gewittrigen Umgebung aus, um über Wasserflächen die Bildung von Kugelblitzen zu ermöglichen. Auch hierzu gab es bereits funktionierende Laborexperimente. Auch wenn der Entstehungsprozess der Kugelblitze noch nicht eindeutig geklärt ist, so kann man doch sagen, dass Kugelblitze keine mystischen Legenden sind, sondern sehr wohl in freier Natur entstehen – wenn auch nur sehr selten.
Noch ist die genaue Entwicklung mit ein paar Unsicherheiten behaftet, alle großen Wettermodelle zeigen aber doch ein ähnliches Bild: Das Tief KIRSTEN firmiert sich aktuell vor Neufundland und erreicht in der Nacht zum Dienstag Irland. Spannend wir es für uns am Mittwoch, wenn es sich von der Nordsee über Dänemark hinweg zur Ostsee verlagert.
Dann zeichnen sich in der gesamten Nordhälfte Sturmböen zwischen 70 und 80 km/h ab, in einem engeren Bereich sind auch Böen zwischen 80 und 100 km/h möglich. Momentan wird dieser Bereich etwa vom Rheinland bis zur Magdeburger Börde berechnet, aber das kann sich natürlich noch ändern. Selbst in der Südhälfte muss man man mit stürmischem Wind und verbreiteten Böen über 60 km/h rechnen.
Titelbild: Prognostizierte Lage des Tiefs KIRSTEN am Mittwochnachmittag @ NCEP, UBIMET
So hat es besonders im Bereich der Ortschaften Mank, Kilb und Bischofstetten etwa 20 km südwestlich der Landeshauptstadt enorme Regenmengen um 100 l/m² gegeben. In Kilb steht eine Messstation des Hydrographischen Dienstes Niederösterreich, hier wurden innerhalb von 7 Stunden 132 l/m² an Regen registriert, über 110 l/m² waren es allein in 3 Stunden zwischen 15 und 18 Uhr. Die Auswirkungen dieses enormen Regens sind in den nachfolgenden Aufnahmen dokumentiert:
Nicht nur die Gewitter sind inzwischen nach Süden und Osten weitergezogen, auch der sich nachfolgend eingestellte, schauerartige Regen in der Osthälfte schwächt sich nun deutlich ab. Es trocknet mehr und mehr ab.
Zeit für ein erstes Fazit:
Wie erwartet war die über Österreich hinweggezogene Kaltfront in der eh schon sehr feuchten und nochmals gut aufgeheizten Luftmasse der sinnbildliche Funke, der für die Auslöse der kräftigen Gewitter sorgte.
Während die Sonne am Vormittag in der Osthälfte des Landes noch von strahlend blauem Himmel schien, bildeten sich ganz im Westen bereits erste Quellwolken. Um die Mittagszeit wuchsen diese dann auch zu Gewittern heran. Anhand nachfolgender Grafik lässt sich der zeitliche Verlauf der Gewitter an diese Samstag erkennen. Die Kernzeit lag dabei zwischen 15 und 22 Uhr. Nach Sonnenuntergang erreichten die Gewitter schließlich auch den Südosten. Hier blitzte es bis Mitternacht:
Neben stellenweisem Hagelschlag bereiteten vor allem aber die großen Niederschlagsmengen Probleme. Vielerorts wurden Mengen um 60 Liter pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit gemessen – Spitzenreiter Feldbach mit 66,4 Liter:
Es gingen zahlreiche Meldungen von überfluteten Straßen, Kellern und Garagen ein.
Hiermit beenden wir den Liveticker, danken für Euer Interesse, hoffen vor allem aber, vielen mit unseren Warnungen und Informationen geholfen zu haben und dass keiner zu Schaden gekommen ist! Euer UWZ-Team
Update 22:50 Uhr
Inzwischen blitzt es nur noch ganz vereinzelt. Vor allem in der Osthälfte hat es sich nun verbreitet eingeregnet, wobei der Regen stellenweise noch schauerartig und kräftiger ausfällt. Anbei ein aktuelles Radarbild:
Update 21:55 Uhr
Schichtwechsel: Ich, Andreas Demel, darf euch nun die kommenden Stunden durch die Nacht begleiten, denn wir sind immer rund um die Uhr besetzt. Als meine erste Information eine aktuelle Blitzkarte.
In diesen Minuten erreicht die östliche der beiden Zellen das Burgenland, im Speziellen triffts Güssing.
Die westliche Zelle zieht allmählich nach Süden aus Kärnten raus.
Update 21:10 Uhr
Die höchsten Niederschlagsmengen der letzten 12 Stunden
Radstadt
61,4 L/m²
Kalwang
57,8 L/m²
Puchberg
52,8 L/m²
Döllach
50,2 L/m²
St. Veit/Pongau
46,8 L/m²
Oberndorf/Melk
46,4 L/m²
Update 20:50 Uhr
Jetzt haben sich auch östlich von Klagenfurt noch kräftige Gewitter gebildet.
Update 20:30 Uhr
Die Gewitteraktivität hat sich nach Unterkärnten und die Südoststeiermark verlagert. Hier muss auch noch in der nächsten Stunde mit teils kräftigen Gewittern gerechnet werden. Ansonsten regnet es nur noch, mitunter jedoch kräftig.
Update 19:40 Uhr
Der Blick von oben mit der untergehenden Sonne rechts. Man erkennt im Süden von Österreich einen noch wolkenfreien Himmel, hier besteht in der nächsten Stunde noch die Gefahr von kräftigen Gewittern.
Update 19:35 Uhr
Die Zelle bei Graz-Kalsdorf aufgenommen von unseren Freunden von Storm Science Austria.
Update 19:30 Uhr
Jetzt am Abend erreichen die stärksten Gewitter den Süden, wie diese Superzelle bei Graz. Schön zum anschauen, aber eher ungemütlich wenn man mittendrin ist.
Foto: Heimo Berghold, Facebook/Skywarn pic.twitter.com/jYsVKcItUw
Besonders im Bereich der Gebirgsgauen regnet es momentan kräftig und ergiebig. Hier teils 40 L/m² in einer Stunde.
Update 18:00 Uhr
Einzelne kräftige Gewitter gibt es auch vom Lungau bis nach Osttirol. Hier muss man mit Böen um 70 km/h und teil erheblichen Regenmengen rechnen.
Update 17:50 Uhr
Aber auch in der Steiermark toben heftige Gewitter, besonders die Zelle nördwestlich von Graz bringt Hagel.
Update 17:30 Uhr
Momentan ist knapp nördlich von Wien eine sehr heftige Gewitterzelle unterwegs, die allmählich nach Osten zieht.
Update 16:40 Uhr
Bisher gab es heute schon rund 31500 Blitze in Österreich.
Update 16:30 Uhr
Das aktuelle Radarbild zeigt die heftigen Gewitter in der Osthälfte, die allmählich auf Wien zuziehen. Aber auch sonst sind teils kräftige Gewitter vom Pinzgau bis ins Mariazellerland unterwegs.
Update 16:10
An der Station Puchberg sind in den letzten 3 Stunden 52,1 Liter pro Quadratmeter gefallen.
Update 16:00
Update 15:40
Anbei ein Bild aus Wien, wo derzeit vermehrt Quellwolken entstehen. Von St. Pölten und Krems bis Wien nimmt die Gewittergefahr nun zu. Ein heftiges Gewitter befindet sich derzeit über der Wachau.
Update 15:30 – Starke Gewitter
Das Gewitter bei Puchberg am Schneeberg hat für Hagel und Starkregen gesorgt, die Wetterstation dort hat bereits 33 Liter pro Quadratmeter gemessen. Das Gewitter ist nahezu ortsfest.
Ein weiteres, starkes Gewitter hat sich am Rande der Wachau entwickelt, der Kern liegt derzeit bei Mühldorf (Krems-Land) und zieht langsam ostwärts. Achtung, es besteht erhöhte Hagelgefahr, Vorsicht auch im Großraum St. Pölten!
Update 15:25 – Gewitter in der Steiermark
Zwischen dem Schoberpass und Leoben gehen derzeit teils kräftige Gewitter nieder, die Wetterstation in Kalwang hat bereits 24 Liter pro Quadratmeter Regen gemessen. Anbei der Blick aus Süden auf die Gewitterwolken.
Update 15:10 – Starkregen im Mühlviertel
Das kräftige Gewitter im Raum Freistadt hat für kleinräumige Überflutungen gesorgt. Die Wetterstation dort hat bislang 18 Liter pro Quadratmeter gemessen.
Update 14:50 – Energiereich
Wie bereits vorhin berichtet, ist heute das „niederschlagbare Wasser“ der Atmosphäre sehr hoch. Beim Wiener Radionsondenaufstieg wurde ein Wert von etwa 40 mm gemessen, wobei lokal wie etwa im Wienerwald oder Waldviertel bei zusammenströmendem Wind noch höhere Werte zu erwarten sind. Die Schichtung der Luft ist instabil, wie man an der roten Fläche erkennen kann (etwa 1500 J/kg CAPE). Allerdings ist auch noch eine stabile Schicht vorhanden (orange Fläche), die aktuell im Flachland noch die Entstehung von Gewittern verhindert.
Update 14:40 – Unwettergefahr
Am Rande von Puchberg am Schneeberg hat sich ein sehr hochreichendes Gewitter, nahezu ortsfestes gebildet (etwa 15 km hoch). Es gilt die höchste Warnstufe aufgrund von Starkregen und Hagel!
Update 14:30 – Zweigeteilt
Die Temperaturen im Land sind derzeit zweigeteilt, so hat kühlere Luft bereits die Regionen vom Vorarlberg bis ins Innviertel erreicht. Aktuell werden etwa in Bregenz nur noch 19 Grad gemessen. Von Osttirol bis nach Niederösterreich befindet sich dagegen feuchtwarme, energiereiche Luft. In Graz, Klagenfurt und Lienz werden derzeit 31 Grad gemessen, in Wien und Eisenstadt 32. Am heißesten ist es im Bad Vöslau sowie in Leoben mit knapp 33 Grad.
Update 14:00 – Gewitter im Westen
Aus Westen zieht derzeit eine Gewitterlinie auf den Großraum Innsbruck. Mit Durchzug der Gewitter muss man mit kräftigem Regen rechnen, zudem kann kurzzeitig auch starker Westwind mit teils stürmischen Böen auffrischen. Die kräftigsten Gewitter mit Hagelgefahr befinden sich dagegen knapp südwestlich von Gutenstein (NÖ) sowie am Rande von Freistadt im Mühlviertel (OÖ)!
Update 13:40 – Wolkenbild
Über den Bergen entstehen derzeit vermehrt Quellwolken, aber auch im Osten sieht man bereits typische Gewittervorboten, nämlich Altocumulus Castellanus. Diese kleinen Wolken weisen im oberen Abschnitt kleine Aufquellungen in Form von Türmchen auf, die der Wolke im Allgemeinen ein zinnenartiges Aussehen verleihen. Sie deuten auf eine instabile Schichtung der Luft.
Update 13:30 – Gewitter werden häufiger
Die Gewitterneigung steigt nun im gesamten Bergland an. Im Mühlviertel ist ein kräftiges Gewitter entstanden und auch in Nordtirol ziehen aus Westen Schauer und Gewitter durch. Innerhalb der nächsten Stunde sind auch in der nördlichen Obersteiermark erste Gewitter zu erwarten.
Update 13:10 – 32 Grad in Wien
Die Temperaturen im Osten haben mittlerweile verbreitet die 30-Grad-Marke erreicht, die höchste Temperatur wird derzeit in Stammersdorf mit 32 Grad gemessen. Der Taupunkt liegt liegt dabei verbreitet um 20 Grad, die Luft ist also drückend schwül.
Update 12:45 – Gewitter im Waldviertel
Der Schauer im Waldviertel ist mittlerweile zu einem Gewitter herangewachsen. Man kann die Cumulonimbus-Wolke nun auch aus Wien gut sehen.
Update 12:35 – Gewitter in Tirol
Aus Westen greifen derzeit Gewitter auf das Tiroler Oberland und Außerfern über. Wir haben im Oberinntal auch die erste Warnung der Stufe „rot“ ausgegeben, da die Gefahr von stürmischen Böen nun zunimmt.
Update 12:10 Uhr – Quellwolken
Wenn man derzeit genau das Satellitenbild beobachtet, sieht man wie die Berge von den Tauern bis in die Obersteiermark sowie im Waldviertel begonnen haben, warme Luft in die Höhe zu pumpen. In diesen Regionen sind die ersten Quellwolken des Tages entstanden, ein Vorbote der erwarteten Gewitter.
Update 11:45 Uhr – Wetterscheide Arlberg
Der Arlbergpass trennt derzeit kühle Luft in Vorarlberg – wo derzeit im Klostertal ein Gewitter durchzieht – von feuchtwarmer Luft in Nordtirol. Da kühle Luft schwerer als warme ist, sammelt sie sich in den Tälern an. Mittlerweile schwappt sie wasserfallartig ins Stanzer Tal über, wie man an der typischen Wolkenformation auf dem folgenden Webcambild sehen kann. In den Mittagsstunden nimmt die Gewittergefahr in Nordtirol aus Westen rasch zu.
Update 11:30 Uhr – 30 Grad
Die Wetterstation in Langenlebarn im Tullnerfeld hat als erste Station des Landes soeben die 30-Grad-Marke erreicht! Die Luft ist derzeit verbreitet schwül, so liegen die Taupunkte im Donauraum und im Südosten verbreitet um 20 Grad (ab etwa 16 empfindet man die Luft meist als schwül). Dies verdeutlicht auch, dass die Luft sehr feucht bzw. energiereich ist. Aktuelle Wetterdaten gibt es stets hier.
Update 11:00 Uhr – Temperaturen
In der Osthälfte Österreichs steigen die Temperaturen derzeit rasch an, so werden etwa in Langenlebarn bereits 29 Grad gemessen. Im Dornbirn ist die Temperatur dagegen auf 21 Grad zurückgegangen, hier hat ein Gewitter in den letzten 10 Minuten rund 5 Liter pro Quadratmeter Regen gebracht. Dieser Kontrast zwischen West und Ost wird in den kommenden Stunden noch etwas markanter.
Update 10:35 – Erste Blitze
Die ersten Blitze des Tages werden derzeit im äußersten Westen des Landes erfasst. Ein Gewitter ist vor wenigen Minuten über der Schweiz entstanden und zieht nun mit kräftigem Regen über das Rheintal hinweg. Die Unwettergefahr hält sich in diesen Regionen aber in Grenzen, so liegen die Temperaturen etwa in Feldkirch oder Dornbirn bei 23 Grad.
Update 10:20 Uhr – Modellupdate
Anbei der neueste Lauf unseren Lokalmodells. Es bestätigt, dass man im Laufe der zweiten Tageshälfte besonders im zentralen und südlichen Bergland sowie auch im Nordosten örtlich mit großen Regenmengen in kurzer Zeit rechnen muss.
Update 9:50 Uhr
Derzeit ist der Himmel in weiten Teilen des Landes noch wolkenlos, wie man auf dem Webcam vom Hochkönig in Richtung Hohe Tauern sehen kann. Bei Bergtouren muss man heute allerdings bis Mittag wieder im Tal oder in der Nähe einer Hütte sein, da die Gewittergefahr dann rasch ansteigt!
Update 08:50 Uhr
Der Feuchtigkeitsgehalt in der Luft über Österreich ist heute außergewöhnlich hoch. Als Indikator dafür dient das sog. „niederschlagbare Wasser“ der Atmosphäre (precipitable water bzw. „PWAT“). Darunter versteht man die Menge an Wasserdampf, die in einer vertikalen Luftsäule vom Boden bis zum oberen Rand der Troposphäre enthalten ist. Heute werden von den Modellen Werte um 45 mm berechnet, wobei lokal bei bodennaher Windkonvergenz noch höhere Werte möglich sind. Der langjährige Durchschnitt liegt im August bei etwa 25 mm (Standardabweichung bei 31 mm). Die nächste PWAT-Messung erfolgt bei der Radiosondierung um etwa 14 Uhr in Wien.
Update 08:00 Uhr
Die Front liegt bereits quer über Deutschland. Auch unmittelbar an der Front ziehen derzeit einige Gewitter über die Schweiz und Bayern hinweg, die stärksten Gewitter werden sich am Nachmittag allerdings im Vorfeld der Front entwickeln, da hier noch einige Stunden lang die Sonne scheint. Die Temperaturen erreichen von Osttirol und Kärnten bis ins östliche Flachland nochmals 30 bis 32, vereinzelt auch 33 Grad.
Überblick: Unwettergefahr am Samstag
Am Samstag erfasst aus Westen eine Kaltfront das Land. Im Vorfeld der Kaltfront liegen sehr feuchte und labil geschichtete Luftmassen über Österreich, somit muss man im Tagesverlauf mit teils heftigen Gewittern rechnen. Besonders vom zentralen Bergland über die Steiermark bis nach Niederösterreich und Wien zeichnet sich örtlich Unwettergefahr ab:
ergiebige Regenmengen mit über 40 L/m² in einer Stunde
Hagel zwischen 2 und 4 cm
Sturmböen um 75 km/h
Länger trocken bleibt es von Unterkärnten bis ins Südburgenland, am Abend nimmt die Gewittergefahr aber auch hier zu, zudem fällt im zentralen und östlichen Bergland dann zeitweise gewittrig durchsetzter Regen mit erhöhter Vermurungsgefahr.
Nahezu pünktlich zum Ende der Hundstage wird der Hochsommer im Alpenraum an diesem Wochenende durch eine Kaltfront beendet. Der Samstag startet zwar noch verbreitet sonnig, in Vorarlberg und Nordtirol ziehen aber bereits am Vormittag Wolken und erste Regenschauer auf. Die Temperaturen kommen im Bregenzerwald kaum noch über 22 Grad hinaus.
Örtlich Unwettergefahr
Ab etwa Mittag entstehen vor allem im Bergland Gewitter, die sich in weiterer Folge auch ins Flach- und Hügelland ausbreiten. Am längsten sonnig und trocken bleibt es im äußersten Süden und Südosten, hier steigen die Temperaturen auch noch auf hochsommerliche 30 bis 32, in Kärnten lokal auch 33 Grad.
Vor allem vom zentralen Bergland bis nach Niederösterreich und in die Steiermark besteht am Nachmittag und Abend allerdings Unwettergefahr, hier kann es örtlich zu ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit sowie auch Hagel und stürmischen Böen kommen.
Im Osten weiterhin sommerlich
Am Sonntag ziehen im Südosten und in den Alpen in der Früh einzelne Regenschauer durch, am Vormittag lockert es auf und vor allem im Norden und Osten scheint zeitweise die Sonne. In Osttirol und Kärnten entstehen am Nachmittag neuerlich ein paar Schauer und lokale Gewitter, gegen Abend greift Regen Regen dann auch auf Salzburg und die Steiermark über. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 Grad am Alpenhauptkamm und sommerlichen 29 Grad im Weinviertel.
Kommende Woche liegt der Alpenraum unter dem Einfluss einer westlichen Höhenströmung. Am Montag sind im Bergland wieder ein paar Schauer zu erwarten, sonst stellt sich ein Mix aus Sonne und Wolken ein. Die Temperaturen erreichen allerdings nur noch im Osten sommerliche Werte um 25 Grad. Zur Wochenmitte steigen die Temperaturen aber wieder verbreitet etwas an mit Höchstwerten zwischen 23 und 29, am Mittwoch lokal auch 30 Grad.
Ein kräftiges Tief namens JANTRA hat am Donnerstag seht warme Luftmassen aus Südwesteuropa nach Deutschland geführt, so wurde etwa in Saarbrücken, Trier, Kaiserslautern oder auch Freiburg Höchstwerte um 35 Grad erreicht. In der Nacht auf Freitag folgten äußert hohe Tiefstwerte, so gab es in NRW örtlich die ganze Nacht über Temperaturen von mindestens 25 Grad. Zur besseren Einordnung: Bereist ab Tiefstwerten von 20 Grad spricht man von einer Tropennacht.
Die hohen Tiefstwerte in der sehr warmen Luftmassen wurden hauptsächlich durch zwei Faktoren ermöglicht:
Leicht föhniger Südostwind mit Böen um 40, lokal auch 50 km/h
Viele Wolken im Vorfeld einer Kaltfront, welche die langwellige Ausstrahlung verhinderten
Anbei die wärmsten Orte in der Nacht auf Freitag:
Ort
Tiefstwerte (bis 8 Uhr)
Gevelsberg-Oberbröking (NRW)
25, 1 Grad
Weilerswist-Lommersum (NRW)
24,9 Grad
Nideggen-Schmidt (NRW)
24,9 Grad
Köln-Stammheim (NRW)
24,5 Grad
Trier-Petrisberg (R-P)
24,5 Grad
Lennestadt-Theten (NRW)
24,4 Grad
In Summe wurde landesweit an mehr als 100 Wetterstationen eine Tropennacht registriert, darunter waren Wetterstatinen in NRW, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Nur in Thüringen wurde nirgendwo eine Tropennacht verzeichnet. Am kühlsten war die Nacht in einem bewohnten Ort in Pfullendorf (B-W) mit 11,6 Grad.
Guten Morgen! Im Bild zu sehen: Die aktuellen Temperaturen um 5 Uhr in der Früh.
➡️ Im Westen hat es an einigen Stationen nicht unter 25 Grad abgekühlt! Jetzt um 6 Uhr liegt die Temperatur in Lippstadt-Bökenförde bei 27,6 Grad. Dazu bilden sich im Ruhrgebiet die ersten Gewitter. pic.twitter.com/1W2XdtY4k6
Der Alpenraum liegt derzeit unter Hochdruckeinfluss und der Himmel ist abgesehen von ein paar Quellwolken an der Alpensüdseite nahezu überall wolkenlos. Die Temperaturen erreichen verbreitet wieder ein hochsommerliches Niveau, so wurde etwa in Vorarlberg, Ober- und Niederösterreich sowie Wien örtlich schon die 30-Grad-Marke erreicht, siehe aktuelle Wetterdaten. Die heißeste Luftmasse liegt noch über Westeuropa, dementsprechend gibt es die höchsten Temperaturen hierzulande in Vorarlberg.
Sonne und Hitze am Freitag
Am Freitag erfasst die heißeste Luft Süddeutschland, die Schweiz sowie die Westhälfte Österreichs, dabei scheint verbreitet von der Früh weg die Sonne. Oft ist der Himmel wolkenlos, nur über den Berggipfeln bilden sich ab Mittag ein paar lockere Quellwolken. Die Gewitterneigung bleibt aber überall sehr gering, am ehesten ist im Bereich der Tauern gegen Abend ein kurzer Schauer nicht ganz ausgeschlossen. Die Temperaturen steigen verbreitet auf 30 bis 33, im Westen örtlich auch 35 Grad. Die absoluten Hotspots sind der Walgau und das Inntal.
Hitze durch Subsidenz
Die Luft, die uns derzeit erfasst, stammt nicht aus Nordafrika, sondern aus Südwesteuropa. Die hohen Temperaturen im Westen des Landes werden hauptsächlich durch zwei Faktoren ermöglicht:
Überdurchschnittlich warme Luftmasse über Südwesteuropa
Absinken und Erwärmung der Luft unter Hochdruckeinfluss
Die Hitze in Mitteleuropa ist somit gewissermaßen hausgemacht. Kräftige Hochdruckgebiete sorgen in der freien Atmosphäre nämlich für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“): Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert bzw. erwärmt.
Heute beschäftigt uns noch schwacher Tiefdruckeinfluss, wechselhaftes Wetter ist im Großteil Österreichs die Folge. In der Wetterküche stehen aber schon alle Zutaten für zunehmend heiße Bedingungen in den kommenden Tagen bereit: Schon am Mittwoch macht sich aus Südwesten nämlich das Hoch FREDERIK bemerkbar, zeitgleich bringt sich draußen auf dem Atlantik Tief JANTRA in Stellung. Dieses für die Jahreszeit ungewöhnlich kräftige Tief sorgt bei uns für eine südwestliche Höhenströmung, die Temperaturen steigen von Tag zu Tag an. Am Mittwoch selbst ist mit 20 bis 27 Grad von der nahenden Hitze noch nichts zu spüren, doch schon am Donnerstag klettern die Temperaturen im Westen auf bis zu 32 Grad.
Brütende Hitze am Freitag
Am Freitag findet sich das Tief nördlich von Irland ein, an dessen Vorderseite wird noch deutlich heißere Luft von der Iberischen Halbinsel bis nach Österreich geschaufelt.
Uns erwartet nach derzeitigem Stand der heißeste Tag in diesem August, der bisherige Höchstwert liegt bei 35,5 Grad – aufgestellt am Monatsersten in Innsbruck. Siehe die Tabelle mit den 10 höchsten Temperaturen bislang im August 2020:
Der Westen des Landes wird auch am kommenden Freitag der Hitzepol sein, auf bis zu 36 Grad klettern die Temperaturen bei leicht föhnigen Bedingungen von Vorarlberg bis Salzburg. Die 30-Grad-Marke wird jedoch in jedem Bundesland klar überschritten.
Hier die prognostizierten Höchstwerte der Landeshauptstädte am Freitag und Samstag:
Stadt
Höchstwert am Freitag
Höchstwert am Samstag
Wien
31
32
St. Pölten
31
33
Eisenstadt
31
32
Linz
32
34
Graz
31
33
Klagenfurt
33
33
Salzburg
35
33
Innsbruck
36
31
Bregenz
34
28
Heftige Gewitter am Samstag
Am Samstag verlagert sich die Heißluft mehr und mehr in die Osthälfte, Temperaturen von 34 Grad werden dann an der leicht föhnigen Alpennordseite von Salzburg ostwärts erreicht. Im Westen macht sich dagegen schon die kräftige Kaltfront von Tief JANTRA bemerkbar. Nach einem freundlichen Start entstehen ab etwa Mittag in Vorarlberg und Nordtirol mehr und mehr Gewitter, diese breiten sich bis zum Abend auch auf Salzburg, Ober- und Niederösterreich aus. Die Gewitter können heftig ausfallen und mit großen Regenmengen, Hagel und Sturmböen einhergehen. Sie vertreiben auch die heiße Luft nach Osten, so pendeln sich die Temperaturen am Sonntag bei deutlich erträglicheren und zur Jahreszeit passenden 20 bis 26 Grad ein.
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss einer festgefahrenen Wetterlage: Während am Boden nur schwache Druckgegensätze vorherrschen, lenken Höhentiefs über Nordwesteuropa schubweise feuchte Luftmassen ins Land. Auch am Montag sind wieder kräftige Gewitter zu erwarten, die größte Unwettergefahr zeichnet sich von den Gurktaler Alpen über die Steiermark bis ins Burgenland sowie später auch vom Tiroler Unterland über Salzburg bis nach Oberösterreich ab.
Erhöhte Vermurungsgefahr
Lokal können die Gewitter etwa im Grazer Bergland oder am Alpenostrand durchaus für Mengen von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sorgen. Die Hauptgefahr stellen somit die großen Regenmengen dar, weshalb es örtlich wieder zu kleinräumigen Überflutungen kommen kann. Da die Böden hier durch den Regen der vergangenen Tage zum Teil schon gesättigt sind, nimmt die Vermurungsgefahr weiter zu. Vereinzelt kann es im Südosten aber auch zu großem Hagel und stürmischen Böen kommen.
Stellenweise wurde das Monatssoll an Niederschlag bereits übertroffen, wie etwa in Salzburg, Graz und St. Pölten. Am größten fällt die Abweichung mit etwa 130 bis 140% des durchschnittlichen Augustniederschlags in Salzburg, Weissensee, St. Pölten, Oberndorf/Melk, Fischbach und Fürstenfeld aus.
Besserung in Sicht
Am Dienstag setzt sich das unbeständige Wetter mit vielen Wolken sowie ein paar Schauern und Gewittern fort, die Unwettergefahr lässt aber etwas nach. Der Mittwoch bringt allmählich eine Wetterbesserung und die Sonne kommt wieder häufiger zum Vorschein, allerdings sind in den Mittags- und Nachmittagsstunden besonders im östlichen Berg- und Hügelland neuerlich lokale Gewitter zu erwarten. Am Donnerstag macht sich dann ein Hochdruckgebiet bemerkbar und bis Samstag stellt sich verbreitet sonniges und zunehmend heißes Sommerwetter ein. Die Spitzenwerte um 34 Grad werden im Westen am Freitag und im Osten am Samstag erreicht.
Bereits in der Früh gingen besonders am Alpenostrand heftige Regenschauer nieder, hier und da auch begleitet von Blitz und Donner. Aufgrund der langsamen Verlagerungsgeschwindigkeit kam es in kurzer Zeit wieder zu großen Regenmengen auf kleinem Raum und somit zu lokalen Überflutungen. Besonders der Bezirk Neunkirchen war betroffen, hier musste die Feuerwehr zu unzähligen Einsätzen gerufen werden und viele Keller auspumpen. Auf einem Feld bildete sich regelrecht ein kleiner See.
Am Nachmittag verlagerte sich das Geschehen dann in den Südosten des Landes. Wieder einmal war das besonders die Ost- und Südsteiermark sowie auch das Grazer Becken betroffen. Auch hier bildeten sich viele ortsfeste Gewitter und brachten in kurzer Zeit viel Regen. Hartberg wurde etwa gleich von zwei kräftigen Gewitter getroffen, in Summe fielen hier 70 Liter pro Quadratmeter.
Aber auch der Westen ging nicht leer aus, direkt über Innsbruck bildete sich am Nachmittag ein Gewitter und brachte hier viel Regen und Sturmböen bis 70 km/h.
Weitere teils kräftige Gewitter in der neuen Woche
Auch in der neuen Woche kann noch keine Entwarnung gegeben werden, am Montag müssen weitere kräftige Gewitter erwartet werden. Einmal mehr liegt der Schwerpunkt im Südosten, ausschließen kann man Gewitter morgen aber nirgends.
Deutlich ruhiger wird es aber dann ab Mittwoch und mit einer südwestlichen Strömung wird es zum Wochenende hin dann wieder hochsommerlich heiß.
Der Sonntag startete im Südosten trüb und regnerisch. Von Wien bis ins Südburgenland sorgten kräftige, teils gewittrige Schauer für nennenswerte Niederschlagsmengen. Punktuell kamen hier binnen wenigen Stunden mehr als 40 l/m² zusammen!
Im Westen und Norden begann der Tag hingegen meist sonnig. Der Vergleich zwischen den Webcams im Rheintal und in der Buckligen Welt ist unbarmherzig.
Im Laufe des Tages bleibt es im Südosten unbeständig mit teils kräftigen Schauern und einzelnen Gewitter. Vom Arlberg über den Tiroler Hauptkamm bis in den Südwesten des Landes bilden sich nach einem sonnigen Start zunehmend Schauer und auch teils kräftige Gewitter. Im Norden sorgt hingegen etwas trockenere Luft aus Norden für deutlich ruhigere und oft auch sonnige Verhältnisse.
Ein Hinweis in eigener Sache vorneweg: Falls ihr auf den Grafiken bestimmte Zahlen nicht lesen könnt, gibt es Abhilfe: Einfach anklicken bzw. antippen und schon seht ihr die Grafik etwas größer 🙂
Über das gesamte Land gemittelt verlief die erste Augusthälfte fast 2 Grad zu warm, +1,8 Grad beträgt die Abweichung ganz genau. Mehr als 1 Grad über dem langjährigen Mittel war es dabei überall, in Salzburg und Oberösterreich sowie im Südosten sogar mehr als 2 Grad.
Paradoxerweise ging diese zu warme erste Augusthälfte nicht – wie man vielleicht annehmen könnte – mit stabilem Hochdruckwetter einher. Anfang des Monats versorgte ein Italientief die Alpennordseite mit großen Regenmengen, zudem gingen viele Gewitter nieder. Folglich ist österreichweit bis dato um 50% mehr Regen gefallen als in einem durchschnittlichen August üblich. Herausragend ist dabei u.a. die Stadt Salzburg, wo es dreimal so viel Regen gab als sonst in der ersten Augusthälfte.
Bei der folgenden Karte der Blitzdichte sieht man gut, wo in den vergangenen 2 Wochen die meiste Action war: Besonders viele Gewitter gingen nämlich von Oberösterreich bis zur Südoststeiermark und zum Südburgenland nieder.
Bei den Absolutzahlen hat – mal wieder – die Steiermark die Nase vorne. Von den landesweit knapp 225.000 Blitzen entfielen mehr als 70.000 und somit rund jeder dritte Blitz auf die Steiermark.
Entlang einer Tiefdruckrinne, die quer über Österreich liegt, bildeten sich in den vergangenen Tagen vielerorts kräftige und meist nur langsam ziehende Gewitter. Aufgrund der geringen Verlagerungsgeschwindigkeit kamen lokal sehr große Regenmengen binnen wenigen Minuten zusammen. Spitzenreiter war gestern die Station Mariahilfberg bei Gutenstein (NÖ) mit fast 70 l/m², 50 davon innerhalb von nur 60 Minuten!
Weiterhin erhöhte Überflutungsgefahr
Heute sind bereits vielerorts kräftige Schauer oder Gewitter unterwegs. Stellenweise sind schon beachtliche Niederschlagsmengen zusammengekommen, wie etwa in Krems mit 20 l/m² binnen 30 Minuten. Im weiteren Verlauf sind vor allem in der Osthälfte mit den Gewittern teils große Regenmengen möglich. Nach Westen zu ist heute das Unwetterpotential deutlich geringer.
Von der Früh weg waren am gestrigen Freitag in der Mitte des Landes langsam ziehende Gewitter unterwegs. Im Laufe des Tages breiteten sich diese auf weite Landesteile (bis auf den äußersten Nordosten) aus. Aufgrund der geringen Verlagerungsgeschwindigkeit und der außergewöhnlich feuchten Luftmasse kamen punktuell große Regenmengen in kurzer Zeit zusammen. Vor allem vom Pfälzerwald und Franken bis zum Münster- und Emsland sowie in Sachsen und auf den Ostfriesischen Inseln kamen auch über etwas größeren Gebieten beachtliche Niederschlagsmengen zusammen. In Twist kamen zum Beispiel 80 l/m² binnen weniger als zwei Stunden zusammen!
Heute geht es in der selben Tonart weiter: Vor allem in einem breiten Streifen vom Bayerischen Wald und dem Erzgebirge bis nach NRW sind langsam ziehende Gewitter mit Starkregen und lokalen Überflutungen unterwegs.
Schwache Kaltfront aus Westen
Am Sonntag sind dann vor allem im Westen zum Abend hin kräftige Gewitter zu erwarten. Mit Annäherung einer schwachen Kaltfront nimmt aber im Vergleich zu den Vortagen die Windgeschwindigkeit in höheren Schichten etwas zu und die Gewitter werden sich dementsprechend schneller verlagern. Hauptgefahr wird dann nicht mehr – oder besser gesagt, nicht nur – Starkregen sein, sondern auch Hagel und Sturmböen.
Zunächst ein kurzer Rückblick auf das, was sich gestern abgespielt hat. Gewittert hat es im ganzen Land, besonders aber östlich einer Linie Salzburg-Klagenfurt. Mit insgesamt 125.000 registrierten Blitzen war es der in diesem Jahr zweitstärkste Tag nach dem 28. Juli.
Zwar hat es lokal auch gehagelt und mit 113 km/h wurde in Vöcklabruck eine orkanartige Sturmböe gemessen, doch die schlimmsten Schäden wurden einmal mehr durch sintflutartigen Regen verursacht. Wie man der nachfolgenden Tabelle entnehmen kann, gab es mehrere Stationen mit über 50 l/m² an Regen, meist fiel dieser innerhalb kurzer Zeit. Selbst in Wien bei registrierten 30 bis 40 l/m² standen Unterführungen unter Wasser.
Und nun zu heute: Aktuell am Vormittag halten sich noch einige Wolken über Österreich, sie lockern aber allmählich auf. Mit etwas Sonnenunterstützung geht die Temperatur rasch rauf auf bis zu 28 Grad, es wird also nicht ganz so heiß wie gestern. Jedoch ist die Luftmasse grundsätzlich die gleiche und so sind früher oder später im ganzen Land wieder Schauer und Gewitter möglich, explizit ausschließen kann man keine Region (siehe hierzu die Markierungen im Titelbild). Nur im östlichen Flachland wird es durch die vorhandenen Wolken wohl länger dauern bzw. kann es hier auch ganz trocken bleiben.
Häufig entwickeln sich Gewitter an Ort und Stelle und bleiben dort stationär, weswegen kräftiger Regen länger als üblich anhalten kann. Auch aufgrund der stellenweise nassen Vorgeschichte sind lokale Überflutungen und Muren möglich!
Titelbild: Satellitenbild von 10 Uhr mit eingezeichneten Regionen für Gewitter- und Unwettergefahr am Freitag, den 14.08.2020 @ UBIMET, EUMETSAT
Direkt über Wien hat sich vor etwa einer Stunde ein Gewitter entwickelt und da es ortsfest war auch für kräftigen Regen gesorgt. Innerhalb von 10 Minuten fielen etwa an der Station Hohe Warte 20 Liter Regen. Die Gewitterzelle ist dann langsam in Richtung Westen gezogen und im den westlichen Stadtteilen kam es dann stellenweise zu großem Hagel. Auch Sturmböen von bis zu 93 km/h wurden auf der Jubiläumswarte gemessen.
Auch Graz blieb nicht verschont und vom Murtal zog ein kräftiges Gewitter auf die Stadt zu. Neben großen Regenmengen brachte dieses auch Sturmböen und Hagel. An der Wetterstation in Graz Strassgang gab es in einem Zeitraum von 30 Minuten 55 Liter Regen.
In Wien und Graz ist es mittlerweile aber wieder ruhiger geworden, hier regnet es nur noch. Weiterhin aufpassen muss man aber noch im Südosten der Steiermark sowie in Unterkärnten. Aber auch im Nordosten und im Burgenland ist die Gewitterneigung noch erhöht.
Im zentralen Bergland haben sich in der letzten Stunde teils kräftige Gewitter gebildet. Diese Linie, derzeit noch knapp westlich von Mur- und Mürztal zieht nun langsam in Richtung Osten. Somit wird es in den kommenden Stunden im südöstlichen Flachland zunehmend gewittrig. Ebenso hat sich im Wiener Becken eine kräftige Zelle gebildet, auch im Raum Wien steigt die Gewitterneigung in den kommenden Stunden deutlich an.
Die Gewitter am Alpenrand sowie im Alpenvorland in Oberösterreich sind derzeit noch ortsfest, hier muss also lokal mit Starkregen und Sturmböen gerechnet werden. In Vöcklabruck wurde sogar gerade eine orkanartige Böe mit 113 km/h gemessen.
Auch in Unterkärnten und somit im Klagenfurt Becken kann ein Gewitter am Abend nicht ausgeschlossen werden.
Gefahr von kleinräumigen Überflutungen
Wie in den Tagen zuvor, besteht auch heute aufgrund der langsamen Verlagerung der Gewitter die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen. Auch kleinkörniger Hagel sowie lokale Sturmböen sind möglich.
Am späten Abend sowie in der Nacht nimmt die Gewitterneigung aber langsam wieder ab, Regenschauer ziehen sind dann aber vor allem noch im Osten des Landes durch.
Ein aktueller Blick aus dem Satelliten zeigt uns die Großwetterlage. Ein Tief dreht sich über Westfrankreich und schaufelt sehr warme und gewitteranfällige Luft nach Mitteleuropa. Besonders in der noch sonnigen Osthälfte unseres Landes (roter Kreis) steigt jetzt am Nachmittag die Gewittergefahr!
Die aktuellen Temperaturen: Knapp 30 Grad schon in Wien, Niederösterreich und im Burgenland, nach Westen zu etwas kühler unter den Wolken.
Die Vorwarnungen gelten heute für ganz Österreich, gewittern kann es also überall! Die größte Unwettergefahr besteht aber grob von Salzburg ostwärts, auch in Wien könnte es ab ca. 16 oder 17 Uhr blitzen und donnern. Da sich die Gewitter nur langsam verlagern besteht – ähnlich wie in den vergangenen Tagen – in erster Linie die Gefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit inkl. lokaler Überflutungen.
Hier ist es am Montag zu einem so genannten Derecho der gröberen Sorte gekommen – in Verbindung mit einem Gewittersystem hat es im mittleren Westen Sturm bis 180 km/h auf einer Strecke von über 1200 km gegeben. Diese Geschwindigkeit entspricht bereits derer, wie sie bei einem Hurrikan der Kategorie 2 vorkommt, wenngleich es sich hierbei natürlich nicht um einen solchen gehandelt hat.
Die stärksten Böen dauerten jeweils über einen Zeitraum von 15 bis 20 Minuten an und richteten teils große Schäden an. Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass bspw. bis zu einem Drittel der Hauptmaisernte des Bundesstaates Iowa zerstört wurde. Und das nur Wochen, nachdem sich die Region von einer Dürre erholt hatte. Der Schaden war so weit verbreitet, dass er am nächsten Tag auf Satellitenbildern sichtbar wurde (siehe unterer Tweet).
Selbst in Chicago kam es zu Böen bis zu 130 km/h, zahlreiche Stromleitungen und Bäume hatten dem nichts entgegenzusetzen. Nach einer Lebensdauer von über 14 Stunden löste sich das Derecho am Abend über Ohio auf.
#derecho that hit Cedar Rapids, IA, caused widespread damage, snapped power line poles like toothpicks, caved walls on homes, ripped buildings to pieces. 100+ mph sustained winds. pic.twitter.com/THkgyElEew
Der Blick auf das aktuelle Satellitenbild zeigt: Nahezu in ganz Deutschland ist es heute wieder ein Start nach Maß in einen typischen Hochsommertag. Meist zeigen sich keine Wolken am Himmel, entsprechend kann sich die Luft erhitzen auf verbreitet 30 bis 35 Grad. Nur direkt an den Küsten und in Mittelgebirgslagen wird kein so genannter ‚heißer Tag‘ mit Höchstwerten über 30 Grad erreicht.
Ganz beständig bleibt es jedoch nicht überall. Ein kleinräumiges Gebiet mit Gewittern lässt sich bereits jetzt am Vormittag vom Sauerland bis zum Taunus erkennen. In Gießen hat es bspw. 23 l/m² in der Stunde von 10 bis 11 Uhr geregnet. Im Vorfeld des Westeuropatiefs bilden sich in den rot markierten Regionen am Nachmittag vermehrt Quellwolken und einzelne Hitzegewitter, primär über Bergen. Wie schon in den letzten Tagen gilt: Aufgrund nur langsamer Verlagerung können diese vor allem große Regenmengen bringen und ganz lokal zu Überflutungen führen.
In der gewitteranfälligen Luft gab es am Dienstag bereits am Vormittag im Weinviertel und im Marchfeld sowie in Teilen von Kärnten Gewitter. Am frühen Nachmittag gingen dann besonders in den Fischbacher Alpen zwischen Fischbach und Ratten mit einem heftigen Gewitter enorme Regenmengen nieder. Dabei gab es mehr als 60 l/m² in nur einer halben Stunde. Dementsprechend kam es zu Überflutungen.
Ein ähnlich starkes Gewitter gab es dann am späten Nachmittag auch noch am Neusiedler See sowie stellenweise im Mühlviertel.
Hingegen nahezu gewitterfrei blieb es bis zum Abend im Westen von Österreich und auch um Wien machten die Gewitter einen Bogen.
In den kommenden Stunden gibt es nur mehr ganz vereinzelt Gewitter im Osten sowie an der Grenze zu Italien.
Bis zu 32 Grad in Hohenau
Trotz der vielen Wolken und Gewitter wurde es wieder heiß mit Höchstwerte um die 30 Grad. Spitzenreiter war dabei Hohenau im Weinviertel mit 32,2 Grad. Ähnlich heiß wurde es auch im sonnigen Westen.
Am Mittwoch wird es wieder ähnlich heiß, Gewitter sind dann vor allem zwischen Vorarlberg der westliche Obersteiermark und Kärnten zu erwarten.
Deutschland liegt heute „zwischen den Stühlen“. Im Norden und Osten bestimmt Hoch EMIL mit Kern über Skandinavien das Wetter mit trockener Luft, nach Westen und Süden zu macht sich hingegen Tief HEIKE über Frankreich mit deutlich feuchterer und somit gewitteranfälligerer Luft bemerkbar.
Heiß wird es in den kommenden Stunden überall, die 30-Grad-Marke fällt mit Ausnahme der Hochlagen der Mittelgebirge sowie des Küstenumfelds verbreitet. Spitzenwerte heute: 35 oder sogar 36 Grad entlang des Rheins.
Das angesprochene Tief sorgt für teils kräftige Gewitter, die am Nachmittag entstehen und besonders im Westen bis weit in die Nacht hinein andauern können. Da sich die Gewitter nur langsam bewegen, besteht die Hauptgefahr in großen Regenmengen. Doch auch kleinerer Hagel ist möglich! Hier ein Überblick der gefährdetsten Regionen (Abstufung gelb-orange-rot):
Folglich haben wir bereits die gesamte Südwesthälfte vorgewarnt, alle Warnungen findet ihr wie immer auf der Hauptseite des Unwetterradars.
Auf der Wetterkarte für heute sehen wir wenige Isobaren – Linien gleichen Luftdrucks – über Mitteleuropa. Das heißt, da ist wenig Bewegung drinnen, die heiße Luft wird also von der Sonne an Ort und Stelle aufgekocht und die Gewitter ziehen nur sehr langsam. Tief HEIKE über Frankreich sorgt zusätzlich für etwas Labilisierung.
Bis es mit den Gewittern so richtig losgeht, erwärmt sich die Luft auf sommerliche Werte, bis zu 30 Grad sind heute verbreitet zu erwarten.
Zwar gehen schon jetzt am Vormittag im östlichen Flachland, in Kärnten und der Weststeiermark erste Gewitter nieder, ab etwa Mittag steigt dann aber im Großteil des Landes die Gewitterneigung. Dementsprechend haben wir das gesamte Land vorgewarnt:
Da, wie eingangs erwähnt, die Gewitter nur sehr langsam ziehen, besteht heute die Hauptgefahr primär aus großen Regenmengen, kleinem Hagel und lokal kräftigen Böen.
Auch am heutigen Montag war der Osten der Hitze-Hotspot des Landes. Hier wurden vielerorts die 33 oder 34 Grad erreicht. Am heißesten war dabei in Gänserndorf und in Andau mit 34.7 Grad.
Erneut wurde in allen 9 Bundesländern ein weiterer Hitzetag (Tmax größer als 30 Grad) verzeichnet.
Im Laufe der zweiten Tageshälfte bildeten sich aber in der feucht-warmen Luft mehr Gewitter als am Vortag. Vor allem im Westen und Südwesten fielen diese auch kräftig aus!
Titelbild: Gewitter im Seewinkel am Montag, aufgenommen von einer Webcam in Wiener Neustadt – Quelle https://aviationacademy.panomax.com/
Das großflächige Hochdruckgebiet EMIL über Skandinavien hat in Europa die Zügel in der Hand und sorgt für die bisher längste Hitzewelle des Sommers. Eine schwache Tiefdruckrinne über Westeuropa sorgt für instabile Verhältnisse und in der feuchten Luft gehen im Laufe der Woche immer wieder teils kräftige Schauer und Gewitter nieder.
Höchstwerte teils über 35 °C
In Deutschland werden am Montag erneut hohe Lufttemperaturen erreicht, die 30-Grad-Marke wird in den meisten Regionen geknackt. Werte über 35 Grad wurden besonders häufig am Rhein gemessen. Die dichten Wolken und Gewitter im Osten machten sich auch in der Tageshöchsttemperatur bemerkbar. In der Deutschlandkarte werden die Maximaltemperaturen in der Fläche farblich dargestellt:
Es folgt eine detaillierte Auflistung der zehn gemessenen Temperaturmaxima in Deutschland:
Maximale Tagestemperatur
Ort
Bundesland
36,6 °C
Mergentheim, Bad-Neunkirchen
Baden-Württemberg
36,4 °C
Waghäusel-Kirrlach
Baden-Württemberg
36,3 °C
Trier-Zewen
Rheinland-Pfalz
36,2 °C
Perl-Nennig
Saarland
36,0 °C
Kitzingen
Bayern
35,9 °C
Rheinstetten
Baden-Württemberg
35,9 °C
Tönisvorst
Nordrhein-Westfalen
35,8 °C
Rheinau-Memprechtshofen
Baden-Württemberg
35,7 °C
Neunkirchen-Wellesweiler
Saarland
35,6 °C
Trier-Petrisberg
Rheinland-Pfalz
Viel Sonne im Süden und Norden
Die meisten Sonnenstunden verzeichnete der Süden und Norden, hier wurden bis 18 Uhr MESZ verbreitet zehn bis zwölf Stunden Sonne registriert. Dichte Wolken von Hessen bis Brandenburg ließen örtlich nur wenig Sonnenschein durch.
In einem breiten Streifen im Nordosten des Landes hielten sich hochreichende Wolken, zudem gingen dort kräftige Schauer und Gewitter nieder. Stellenweise wurden über 40 l/qm Regen an den Wetterstationen erfasst.
Titelbild: Strand in Norderney / Ostfriesland. Quelle: foto-webcam.eu
In der derzeit feucht-labilen und äußerst heißes Luft gab es auch über Nacht in einem Streifen von der Eifel und dem Münsterland bis zu Lausitz und dem Spreewald einige Gewitter, die stellenweise für starken Regen sorgten.
Wie das aktuelle Satellitenbild zeigt überwiegen hier auch die Wolken und am Rand der Regengebiete entwickeln sich immer wieder kurze Gewitter mit Starkregen.
Kräftige Gewitter am Nachmittag
Abseits der bewölkten Region wird es wieder sehr heiß und sowohl nördlich als auch südlich der aktuellen Regenzone entwickeln sich am Nachmittag und Abend wieder teils heftige Gewitter. So sind vor allem von Bremen über Hamburg bis in die Uckermark und Berlin, als auch vom Saarland und Eifel bis zum Oberpfälzer Wald Gewitter zu erwarten. Vor allem nach Westen zu sind neben Starkregen punktuell auch Hagel bis zu 3 cm und Sturmböen möglich.
Am Dienstag verlagert sich die gewitteranfällige Zone dann in die Südhälfte des Landes, während im Norden deutlich trockenere Luft einfließt und die Gewittertätigkeit.
Schwüle ist ein subjektives Empfinden. Das heißt während manche Menschen bereits bei 25 Grad unter der Hitze stöhnen, befinden sich andere bei diesen Temperaturen noch in ihrer ganz persönlichen „Wohlfühlzone“. Es gibt also keine eindeutige Definition. Einen Hinweis auf bevorstehende Schwüle gibt aber in einer klaren und windstillen Nacht die Tiefsttemperatur: Liegt sie bei mehr als 15 Grad ist ein schwüler Tag zu erwarten, bei mehr als 20 Grad (Tropennacht) ist mit starker, drückender Schwüle zu rechnen.
Auswirkungen auf den menschlichen Körper
Bei warmem Wetter wird der Körper durch die Verdunstungskälte von Schweiß gekühlt. Allerdings verdunstet der Schweiß umso schlechter, je feuchter die Luft ist. Damit kann der Körper bei schwüler Luft nur noch schlecht gekühlt werden. Als Folge davon drohen Kreislaufprobleme und Schwindel, auch die Gefahr von einem Kreislaufkollaps und eines Herzinfarkts ist erhöht. Daher sollten ungewohnte körperliche Anstrengungen vermieden werden.
Schwüle-Hotspots
Insgesamt sind schwüle Tage in Mitteleuropa recht selten – pro Jahr ist meist mit 10 bis 20 solcher Tage zu rechnen. Häufiger kommt es zu schwülen Tagen vor allem von Wien bis zum Neusiedler See, im Oberrheingraben von Basel bis Frankfurt und im Tessin. Hier sind jährlich etwa 25 bis 30 schwüle Tage zu zählen. Selten ist Schwüle hingegen in Norddeutschland, in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen.
Auch der heutige Sonntag verlief landesweit hochsommerlich heiß. In allen 9 Bundesländern würde die 30-Grad-Marke geknackt, dabei war es besonders im Osten nach wie vor am wärmsten. Spitzenreiter des Tages war Gänserndorf mit 34,5 Grad.
Im Vorfeld einer schwachen Tiefdruckrinne über Westeuropa wird aber allmählich feuchtere, labil geschichtete Luft herangeführt. Heute waren somit auch erste, isolierte Hitzegewitter unterwegs wie etwa im nördlichen Waldviertel und zwischen dem Südburgenland und der Südsteiermark. In den kommenden Tagen werden Hitzegewitter häufiger.
Titelbild: Gewitterwolke über dem Waldviertel am Sonntag – https://liebenau.panomax.com/
Mit 38.6 Grad an der Wetterstation in Tier geht der bisher heißeste Tag des Jahres langsam zu Ende. Generell stiegen die Temperaturen in der Bundesrepublik heute auf hochsommerliche Werte. An nur wenigen Wetterstationen blieben die Höchstwerte unter 30 Grad.
Tier-Petrisberg
38.6°C
Trier-Zewen
38.2°C
Kahl/Main
37.5°C
Frankfurt/Main
37.5°C
Berlin
37.4°C
Kräftige Hitzegewitter
Begleitet werden diese hohen Temperaturen aber auch von kräftigen Hitzegewitter mit Starkregen und Sturmböen. Vor allem in NRW gingen und gehen auch jetzt noch kräftige Gewitter nieder. So wurde etwa in Birkelbach eine Sturmböe mit 99 km/h gemessen. Aufgrund der langsamen Verlagerung der Gewitter kommt es lokal auch zu großen Regenmengen. Im Nordosten fielen zum Beispiel an der deutsch-polnischen Grenze innerhalb von 30 Minuten 32 Liter Regen.
Weiterhin hochsommerlich heiß
Auch in der neuen Woche ändert sich nur wenig an der Wetterlage. Die Temperaturen bleiben weiterhin auf hochsommerlich heißem Niveau und vor allem am Nachmittag gehen gebietsweise weitere kräftige Hitzegewitter nieder. Aktuelle Warnungen sowie Infos gibt es in unserem Lagebericht.
Titelbild: Offenbach am Main – Deutscher Wetterdienst
Nachdem der Juli nicht nur gefühlsmäßig verbreitet recht kühl war, folgt in den kommenden Tagen die Entschädigung. Der August präsentiert sich von seiner hochsommerlichen Seite und bringt bis weit in die nächste Woche hinein Werte über 30 Grad. Die höchsten Werte werden Anfang der kommenden Woche erwartet.
Der Hitzeschwerpunkt wird dabei der Westen und die Mitte des Landes sein. Etwas kühler bleibt es wie immer im Nordosten und hier vor allem an den Küsten. Zudem ist es auch im Südosten etwas gemäßigter mit Werten von Anfang 30 Grad. In der zweiten Wochenhälfte soll sich nach derzeitigem Stand die Hitze in den Osten verlagern. Dann sind im Westen vermehrt Gewitter zu erwarten, deren Ablauf ist aber noch vollkommen unsicher.
Die folgenden Tabellen geben die Top 10 der heißesten Orte der Hitzewelle an:
Weite Teile Mittel- und Westeuropas erleben derzeit die ausgeprägteste Hitzewelle des Sommers. Die heißeste Luft nordafrikanischen Ursprungs liegt über Westeuropa, so gab es heute etwa in Teilen Spaniens sowie örtlich auch in Südfrankreich Höchstwerte um 40 Grad. Von Frankreich bis nach Norddeutschland wurden zudem verbreitet Temperaturen zwischen 35 und 38 Grad verzeichnet.
Österreich liegt zwar nur am Rande der heißesten Luftmasse, dennoch hat es für Spitzenwerte bis 35 Grad im Seewinkel gereicht:
34,9 Grad Andau (B)
34,4 Grad Gänserndorf (NÖ)
34,3 Grad Hohenau (NÖ)
34,3 Wien Innere Stadt (W)
33,8 Grad Wolkersdorf (NÖ)
Mittagssonne
Die Sonnenbrandgefahr steht in direktem Zusammenhang mit dem Sonnenstand und ist den Mittagsstunden am größten. Der UV-Index erreicht beispielsweise in Innsbruck und Wien derzeit zwischen etwa 11 und 15 Uhr hohe Werte über 6, mit der Spitze um etwa 13 Uhr. In dieser Zeit muss man besonders gut auf ausreichenden Sonnenschutz achten.
Nachmittagshitze
Die höchste Lufttemperatur wird im Hochsommer meist erst im Laufe des Nachmittags erreicht, also um oder kurz nach 16 Uhr. Die Verzögerung hat mit der Trägheit der Erwärmung des Erdbodens zusammen. Eine Ausnahme stellen hier manchmal Meeresküsten und Berggipfel dar, weil hier ab Mittag die Seebrise bzw. Quellwolken mitunter eine weitere Erwärmung verhindern. Im Wasser ist der Unterschied sogar noch größer, so weisen Badeseen an windschwachen Tagen meist erst am Abend um etwa 18 Uhr die höchste Wassertemperatur auf.
Aus dem selben Grund erleben wir Anfang August im Mittel auch die wärmsten Tage des Jahres, obwohl der höchste Sonnenstand bereits am 20. Juni erreicht wurde und die Tage seither schon um fast 1,5 Stunden kürzer geworden sind. Tatsächlich steht die Sonne derzeit zu Mittag so hoch wie etwa Anfang Mai, die mittlere Tagestemperatur liegt aber 6 Grad höher.
Aus meteorologischer Sicht ist der ideale Zeitpunkt zum Baden jedenfalls am späten Nachmittag um etwa 17-18 Uhr, wenn die Sonne bzw. die UV-Strahlung nicht mehr so intensiv ist, dafür Luft und Wasser aber noch sehr warm sind.
Von einer Tropennacht spricht man in der Meteorologie, wenn das Temperaturminimum über Nacht nicht unter 20 Grad absinkt. Tropennächte kann man auch als Maß für die Schlafqualität sehen, da das Durchlüften der aufgeheizten Wohnung in der Nacht dann nur mehr schwer möglich ist.
Besonders häufig treten Tropennächte in dichtbesiedelten Ballungsräumen, wie etwa der Wiener Innenstadt auf. Auch im Nahbereich von großen Seen, wie in Österreich der Neusiedler See, treten gehäuft Tropennächte auf. Hier sorgt das aufgewärmte Seewasser für eine abgeschwächte Auskühlung.
Heuer bisher wenig Tropennächte
Da im heurigen Sommer bisher Hitzewellen ausblieben, ist auch die Anzahl an Tropennächten im Vergleich zu den Vorjahren deutlich geringer. Hier ein Vergleich von Tropennächten der vergangenen Jahre in der Wiener Innenstadt:
Jahr
Juni
Juli
August
2020
2
8
bisher 3
2019
13
13
16
2018
8
15
20
2017
9
9
14
2016
3
12
3
Das Tropennächte vor allem ein Problem von Großstädten sind, erkennt man auch daran, dass in den anderen Landeshauptstädte bisher Tropennächte Mangelwaren waren. So gab es in Linz, Graz, Eisenstadt und Bregenz bisher 1 Tropennacht, in den anderen Landeshauptstädten noch gar keine.
In der neuen Woche kommen in Wien noch einige Tropennächte hinzu, sonst liegen die Tiefstwerte in den Niederungen meist zwischen 15 und 18 Grad. In Den Alpentälern kühlt es in den längeren Augustnächten schon kräftiger ab, hier liegen die Tiefstwerte zwischen angenehmen 10 und 14 Grad.
Wenn euch schon zu warm ist, nicht wundern: Die anrollende Hitzewelle – definiert als mindestens drei Tage mit Höchstwerten größer als 30 Grad – macht schon ernst! Spitzenreiter war heute Hohenau in Niederösterreich mit fast 34 Grad, in 8 von 9 Bundesländern wurde zudem am heutigen Freitag ein Hitzetag (Höchstwert größer als 30 Grad) verzeichnet.
Eine ziemlich festgefahrene Wetterlage sorgt zudem auch in den kommenden Tagen für andauernde Hitze. Mit Hoch DETLEF über dem Baltikum und einem Hochdruckkeil in der Höhe, der sich von Marokko bis zur Ostsee erstreckt , wird weiterhin heiße Luft aus Nordafrika bis nach Mitteleuropa herangeführt.
Die 30-Grad-Marke wird somit mindestens bis Dienstag über weiten Teilen des Landes täglich erreicht oder übertroffen. Vor allem im Osten sind am Wochenende weiterhin bis zu 34 Grad in Reichweite. Eine nennenswerte Abkühlung ist aus heutiger Sicht laut mittelfristigen, probabilistischen Prognosen nur in etwa 7 Tagen möglich.
Mit der Ausnahme vom Südosten haben weite Teile Deutschlands seit dem Frühjahr wieder mit anhaltender Trockenheit zu kämpfen. In manchen Regionen wie etwa in Rheinland-Pfalz gab es hier im Sommerhalbjahr bislang lediglich als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge und auch im Flächenmittel von Saarland, NRW oder Hessen und gab es seit dem 1. April lediglich 50 bis 60% der üblichen Niederschlagsmenge.
Die derzeit beginnende Hitzewelle verschlimmert das Problem zusätzlich, zudem herrscht in manchen Regionen bereits Wasserknappheit, so steuert etwa die Stadt Oberursel im Taunus auf einen Trinkwasser-Notstand zu. Hier wurde die Bevölkerung bereits aufgerufen folgende Regeln einzuhalten:
die Garten-/Rasenbewässerung sofort einstellen
nur noch Neuanpflanzungen moderat zu bewässern
die Entnahme von Trinkwasser aus Standrohren zu stoppen
Weiters besteht zunehmende Waldbrandgefahr, besonders betroffen sind die Regionen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis nach Sachsen und Brandenburg.
Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von 1981 bis 2010 lagen die Temperaturen in diesem Sommer zwar im Bereich des Mittels, stabile Wetterlagen gab es aber kaum. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es in weiten Teilen des Landes mehr Niederschlag als üblich gab. Besonders markant fällt die Abweichung in Salzburg aus, so gab es seit dem 1. Juni bereits 546 Liter pro Quadratmeter Regen, was sogar über dem Gesamtsommerdurchschnitt von 473 L/m² liegt.
Stabiles Sommerwetter
Der Alpenraum liegt am Donnerstag am Südrand von Hoch DETLEF mit Kern über Nordosteuropa, im zentralen und südlichen Bergland sorgt das Höhentief – welches in den vergangenen Tagen für viel Regen gesorgt hat – allerdings noch für ein paar Regenschauer oder Gewitter. In den kommenden Tagen baut sich nun aber auch über Westeuropa ein Hochdruckkeil auf und hierzulande stellt sich stabiles Sommerwetter ein.
Große Hitze in Westeuropa
Bereits am Freitag gibt es bei viel Sonnenschein Temperaturen bis zu 32 Grad, am Wochenende stiegen die Temperaturen im östlichen Flachland und im Oberinntal örtlich auch auf 33 Grad. Richtig heiß wird es in Westeuropa, wo die Spitzenwerte sogar bei 38 Grad liegen.
Das stabile Sommerwetter setzt sich auch zu Wochenbeginn fort, lediglich im Bergland nimmt die Neigung zu lokalen Hitzegewittern langsam zu. Nach der kurzen Hitzewelle vor einer Woche steht uns nun die zweite Hitzewelle des Jahres bevor, auch wenn die absoluten Höchstwerte nicht so extrem ausfallen wie etwa im vergangenen Sommer.
Das Höhentief, welches in den vergangenen Tagen im Alpenraum für viel Regen gesorgt hat, liegt mittlerweile über dem Südosten Italiens und sorgt dort für Schauer und Gewitter. Am Mittwoch kam es dabei an der Nordküste Siziliens im Ort Cefalù zu einem Tornado. Zunächst handelte es sich noch um eine Wasserhose, diese ist in weiterer Folge aber über den Strand in die Stadt gezogen und hat für spektakuläre Bilder gesorgt.
Impressive! Watch what happens when a #waterspout makes landfall in Cefalù, Sicily (IT).
In der Region Kalabrien kam es im Bereich von Tropea bereits am Dienstag zu mehreren Wasserhosen, zum Teil wurden auch vier nebeneinander beobachtet. Wasserhosen gehören aus meteorologischer Sicht zu den Großtromben und sind nichts anderes als Tornados über einer Wasserfläche. Wenn diese auf Land treffen, spricht man von einem Tornado. Bei Wasserhosen handelt es sich in den meisten Fällen um lokale Verwirbelungen unterhalb einer Quellwolke, daher ist deren Stärke meist relativ schwach. Wenn sie auf Land treffen können sie aber dennoch gefährlich werden, da sie ausreichend hohe Windgeschwindigkeiten verursachen, um etwa größere Äste oder Strandliegen umstürzen bzw. abheben zu lassen.
Vom 1. bis 31. Juli registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 394.668 Blitze (Boden- und Wolkenblitze). So wenig Blitze wurden vom Blitzortungssystem LINET seit Bestehen noch nie im Juli registriert. Der Unterschied zum Juli des vergangenen Jahres ist groß: 2019 wurden mit knapp 1,3 Millionen Blitzen mehr als dreimal so viele Blitze registriert.
Spitzenreiter Bayern
Mit exakt 278.031 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking klar an, an zweiter Stelle folgt dann mit einem ordentlichen Abstand Baden-Württemberg mit nur 41.104 Entladungen und Brandenburg mit 26.983. An letzter Stelle befindet sich das gewitterfreie Saarland gefolgt von Hamburg, wo es im Juli lediglich 20 Blitzentladungen gab. Im Bezug auf die Blitzdichte hat ebenfalls Bayern deutlich die Nase vorne: Mit rund 4 Blitzen pro Quadratkilometer liegt der Freistaat mit Abstand vor Baden-Württemberg mit knapp 1 Blitz pro Quadratkilometer.
Auch auf Landkreisebene liegt Bayern deutlich in Führung, sowohl bei den Blitzentladungen, als auch bei der Blitzdichte werden die Top 15 beinahe nur von Landkreisen aus Bayern eingenommen. Einzig Biberach in Baden-Württemberg sprengt die bayrische Phalanx. Die Kreise mit den meisten Blitzen in diesem Juli waren Straubing-Bogen, Biberach und Neumarkt in der Oberpfalz. Die höchste Blitzdichte gab es ebenfalls in Straubing-Bogen mit 15 Blitzen pro Quadratkilometer, gefolgt von Dachau und München.
Unüblich wenig Blitze
Wie schon im ersten Halbjahr 2020 setzte sich die gewitterarme Witterung auch im Juli fort. Im Großteil des Landes traten nur vereinzelt Gewitter auf und dafür verantwortlich war die vorherrschende Großwetterlage: Die Nordhälfte war meist von Skandinavientiefs und kühler Nordseeluft beeinflusst, so lag die Temperaturabweichung im Vergleich zum langjährigen Mittel (1981-2010) von NRW und Niedersachsen bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg meist zwischen -1 und -2 Grad. Nur im Südosten gab es immer wieder kräftige Gewitterlagen. Somit ist es wenig verwunderlich, dass der Großteil aller Blitzentladungen zwischen Schwäbischer Alb und Bodenseeregion bis zum Alpenrand und Bayerischen Wald registriert wurden. In diesen Regionen waren die Gewitter aber durchaus heftig mit lokalen Überschwemmungen, Sturmschäden und teils großem Hagel.
Ein Italientief hat zu Wochenbeginn besonders am Alpennordrand für anhaltenden Regen gesorgt. Die größten Regenmengen von 110 bis 150 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden gab es vom Großraum Bad Tölz in Bayern bis zur Stadt Salzburg.
Der Regen fiel im Einzugsgebiet der Donau, so führten etwa die Isar, der Unterlauf des Inns oder auch die Salzach bereits am Dienstag Hochwasser. Zum Teil wurde hier auch ein mittleres Hochwasser (HQ5 bis HQ10) verzeichnet. Mittlerweile haben die Wassermassen zum Teil schon den Hauptstrom der Donau erreicht, wo der Durchfluss mit Kraftwerken zusätzlich reguliert wird. Derzeit gibt es von Passau bis Wien ein kleines Hochwasser (HQ1-HQ5), was in diesem Ausmaß alle paar Jahre vorkommt. In Passau lag der Hochwasserscheitel bei knapp 800 cm. Zum Vergleich: Beim Donauhochwasser am 3.6.2013 erreichte es bis zu 1279 cm!
@br24#Hochwasser#passau vorsichtige Entwarnung. Meldestufe 4 wird wohl nicht erreicht. Donauufer teilweise unter Wasser, Innkai bis Marienbrücke, Ortsspitze komplett. Vereinzelt FW—Kräfte unterwegs. pic.twitter.com/qDT2I3qX8M
Die Neue Donau, der gradliniger Seitenarm der Donau in Wien, wurde als Entlastungsgewässer für den Hochwasserschutz gebaut. Normalerweise weißt er keine Strömung auf und ist vergleichbar mit einem Stausee. Wenn der Pegel in Korneuburg allerdings einen Wert von etwa 5,5 m erreicht (entspricht ungefähr der 1-jährlichen Hochwassermarke) beginnt Wasser in die Neue Donau einzutreten. Derzeit liegt der Pegel knapp über 6 m, dementsprechend weißt die Neue Donau eine Strömung auf und es herrscht Badeverbot.
Bereits am Donnerstag sollte der Pegel aber langsam wieder sinken. An den bevorstehenden, heißen Tagen in der zweiten Wochenhälfte wird sich das Wasser allerdings schlammiger und kühler als zuletzt präsentieren. Es wird zwar keine Strömung mehr geben, allerdings wird es noch eine Zeit lang dauern, bis die Wasserqualität wieder das gewohnte, hohe Niveau aufweisen wird. Man muss also abwarten, wie lange das Badeverbot dann noch in Kraft bleibt.
Stellenweise waren es sogar über 200 Liter am Quadratmeter die entlang der Nordalpen in den letzten 48 Stunden zusammen kamen, besonders auf der Bayrischen Seite.
Auch wenn der Dauerregen in den Abendstunden nun abklingt, ist der Höhepunkt der Pegel an den Flüssen noch nicht erreicht. So wird der höchste Wasserstand an der Salzach sowie am Inn erst um Mitternacht erwartet. Auch am Wasserpegel der Donau werden die Regenmengen nicht spurlos vorbeigehen, die Hochwasserwelle wird hier im Laufe des Mittwochs erwartet.
Im Südosten kräftige Gewitter
Während in der Nord- und Westhälfte des Landes eine nördliche Strömung deutlich kühlerer Luft brachte, lagern im Südosten des Landes noch warme und feuchte Luftmassen. So entwickelte sich kurz vor der Stadt Graz am Dienstagnachmittag ein kräftiges Gewitter und zog in Richtung Nordosten. Stellenweise fielen in kurzer Zeit über 50 Liter, dabei hat es auch wieder einmal Gleisdorf erwischt.
Das Gewitter über Graz hat 45 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 40 Minuten gebracht, davon 28 in nur 10 Minuten! https://t.co/exrB1C3CiZ
Das zuletzt wetterbestimmende Italientief zieht in den kommenden Tagen in Richtung Südosteuropa ab und von Westen her setzt sich Hoch DETLEF durch. Ab Freitag zeichnet sich dann landesweit für einige Tag sommerliches und ruhiges Wetter ab.
In der Nacht gab es vom Rheintal über das bayerische Alpenvorland bis ins Flachgau, inklusive der Stadt Salzburg, und weiter bis ins Hausruckviertel ergiebigen Dauerregen. Innerhalb von nur 12 Stunden fielen hier verbreitet 50 bis 80 l/m². Zwischen Chiemsee und der Stadt Salzburg sogar noch deutlich mehr mit 90 bis 120 l/m². Somit ist es wenig verwunderlich, dass die A8 im Großen Deutschen Eck derzeit wegen Überflutungen gesperrt ist.
Dementsprechend stiegen auch die Flüsse und hier vor allem die Saalach und Salzach deutlich an und erreicht ein 5 bis 10-jährliches Hochwasser. Der deutliche Anstieg der Saalach ist auch wunderbar durch die Foto-webcam bei Lofer erkennbar:
Kärnten betroffen
Ein zweiter Schwerpunkt lag gestern Abend bzw in der Nacht in Teilen von Kärnten. Hier sorgten Gewitter in kurzer Zeit für große Regenmengen. Betroffen ist dabei vor allem das Gebiet zwischen Villach und Feldkirchen. Hier gab es einige Überflutungen und Vermurungen
Wetterberuhigung in Sicht
Der starke Dauerregen in den Nordalpen lässt bis Mittag nach und am Nachmittag regnet es hier nur mehr schwach. Im Süden stellen sich längere trockene Phasen ein, am Nachmittag sind aber zur Grenze zu Slowenien nochmals lokal kräftige Gewitter mit Starkregen möglich. Am Mittwoch lässt der Tiefdruckeinfluss langsam nach und ab Donnerstag dominiert wieder heißes Sommerwetter.
Am Montagnachmittag bildet sich in Norditalien ein kräftiges Tief aus, das dort für heftige Gewitter sorgt und nach Österreich sehr feuchte Luft steuert. Dazu liegt Dienstagnacht eine Tiefdruckrinne über Österreich, das heißt im Osten haben wir eine südliche Höhenströmung im Westen eine nördliche Anströmung. Somit fällt vor allem vom Bodensee bis zum Mondsee von Montagabend bis Dienstagmittag ergiebiger Dauerregen mit lokal bis zu 100 l/m². Somit sind hier punktuell Vermurungen und Überflutungen zu befürchten.
Auch in Kärnten und Teilen der Steiermark gibt es bis Dienstagabend stellenweise größere Regenmengen. Hier ist es aber nicht der Dauerregen, sondern entweder starker gewittrig durchsetzter Regen für ein paar Stunden oder lokale Gewitter, die für große Niederschlagssumme sorgen.
Schwerpunkt lag bisher im Norden
In den vergangenen 24 Stunden gab es stellenweise schon große Regenmengen. Der Schwerpunkt lag Sonntagnacht und Montagvormittag vom Flachgau über das Traunviertel bis ins Waldviertel und den Großraum St. Pölten.
Bisher kaum Regen gab es ganz im Osten und Südosten und auch am Dienstag bleibt es in diesen Regionen oftmals trocken.
Feucht-labile Luft sorgt heute Nachmittag vor allem in Baden-Württemberg für zahlreiche Gewitter. Aufgrund der langsamen Verlagerung kommen in kurzer Zeit große Regenmengen auf engem Raum zusammen, lokale Überflutungen sind die Folge.
In der Nacht auf Dienstag dreht die Strömung dann auf nördliche Richtungen und die feuchte Luft wird gegen die Alpen gedrückt. Somit fällt dann vor allem vom Allgäu bis zum Bayrischen Wald kräftiger Regen. Am Alpenrand kommen bis Mittwoch lokal bis zu 80 Liter zusammen.
Hochwassergefahr gering
Auch wenn die Regenmengen schon recht beachtlich sind, ist die Gefahr von großräumigen Überflutungen gering. Für die großen Flüsse, wie etwa die Donau oder Isar, sind die Mengen zu gering. Es ist aber zu erwarten, dass besonders die Nebenflüsse lokal über die Ufer treten können.
Gewitter am Sonntag
Bereits gestern brachten einige kräftige Gewitter lokal hohe Regenmengen, aber auch in der Nacht fiel entlang der Alpen bereits schon einiges an Regen.
Einige Flüsse führen daher schon leichtes Hochwasser, wie etwa die Wolfegger Ach im Allgäu.
Eine Kaltfront nähert sich am Sonntag langsam aus Westen Österreich an, in deren Vorfeld entstehen in den kommenden Stunden zunehmend Schauer und Gewitter. Die Gewitter ziehen aber nur langsam, in der feuchten Luft kann es daher zu größeren Regenmengen in nur kurzer Zeit kommen.
In der Nacht auf Montag bzw. Montagvormittag bleibt die Front quer über Österreich liegen und bringt vor allem vom Bodenseeraum über das Tiroler Unterland bis ins Most- und Waldviertel ergiebigen Regen. Dabei kommen oftmals 30-50 l/m² zusammen.
Italientief bringt noch mehr Regen
Am Montag bildet sich mit einem weiteren Trogvorstoß über Oberitalien ein kräftiges Tief, das ab Montagabend feuchte Luft nach Österreich steuert. Dabei regnet es besonders von Vorarlberg bis Oberösterreich bis Dienstagabend ergiebig. Aufgrund der großen Regenmengen steigt das Risiko für Vermurungen und Überschwemmungen an.
Kaum Regen fällt in den kommenden Tagen im Osten, vom Weinviertel über Wien bis ins Burgenland und die östliche Steiermark halten sich die Regenmengen in Grenzen.
Bereits am Morgen gab es viele Gewitter und auch derzeit ziehen besonders in Thüringen und Niedersachsen teils kräftige Gewitter durch. Im Osten und Nordosten scheint teilweise noch die Sonne, aber auch hier geht es in den nächsten Stunden los. So beginnt es beispielsweise in Berlin in der nächsten Stunde kräftig zu regnen.
In der Nacht auf Montag legt sich die Kaltfront dann an die Alpen und in den Bayrischen Alpen fällt zunehmend kräftiger Regen. Gebietsweise kommt hier bis zum Abend in Summe 40 bis 60 Liter Regen zusammen.
Bereits am Samstag kräftige Gewitter
Auch gestern kam es bereits im Süden von Bayern zu kräftigen Gewittern. In Immenstadt zum Beispiel verzeichnete die Wetterstation 48 Liter in einer Stunde.
Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der Juni 2020 mit einer Abweichung von wenigen Zehntel Grad nahezu ausgeglichen, die Abweichungen sind über den Großteil des Landes ähnlich verteilt. Einzig Vorarlberg sticht etwas heraus, im Ländle war der Juli nämlich um etwa 1 Grad zu warm. Auch wenn der Juli 2020 verglichen mit der Referenzperiode von 1981 bis 2010 durchschnittlich verlief, liegt dennoch einer der 45 wärmsten Julimonate der Messgeschichte hinter uns. Erklären lässt sich dies mit dem Klimawandel. Stellt man den Juli 2020 nämlich der vorangegangenen Referenzperiode von 1961 bis 1990 gegenüber, so beträgt die Abweichung schon gut +1,5 Grad. Dieser Zeitraum war noch nicht so stark vom Klimawandel beeinflusst, das Temperaturmittel in diesen 30 Jahren war schlicht nicht so hoch.
Hitze- und Sommertage
Betrachtet man die Anzahl an Sommer- und Hitzetagen (also all jene Tage, an denen mindestens 25 bzw. 30 Grad gemessen wurden), sieht man, dass der Juli auch in dieser Hinsicht durchschnittlich verlief. 25 Sommertage waren es etwa in Hohenau an der March und in Andau, auch bei den Hitzetagen liegen diese Stationen mit 13 Tagen an der Spitze. Doch auch in höher gelegenen Orten wie Mariazell oder Holzgau schaffte der Juli am 28. des Monats einen Hitzetag. Dieser Tag war es auch, an dem die bislang höchste gemessene Temperatur in Österreich erreicht wurde: Bei 37,2 Grad schwitzte man in der Wiener Innenstadt, gut 36 Grad waren es am heißesten Tag des bisherigen Jahres aber auch in Innsbruck.
Große Unterschiede bei Regenmengen
Der zurückliegende Monat war – typisch für einen Hochsommermonat in Österreich – geprägt von zahlreichen Schauern und Gewittern und nur selten von flächendeckendem Regen. Im landesweiten Mittel ist dabei in etwa exakt so viel Regen gefallen wie in einem durchschnittlichen Juli, dabei gab es jedoch große lokale Unterschiede bei den Regenmengen. Deutlich zu trocken war der Juli in Vorarlberg und Tirol sowie punktuell im Osten. So fehlen etwa in Umhausen im Ötztal gut 60% auf eine ausgeglichene Regenbilanz, 44 statt 110 Liter pro Quadratmeter fielen hier. Im Gegensatz hierzu führt wiederholte Schauer- und Gewittertätigkeit in der Osthälfte vielerorts für einen Regenüberschuss. Besonders in Kärnten und der Steiermark beträgt dieser 40 bis 80%. Auf der Laßnitzhöhe bei Graz ist sogar die doppelte Regenmenge eines durchschnittlichen Julis zusammengekommen.
Sonne erreicht Soll
Der Juli wurde seinem Ruf als sonnigster Monat im Jahresverlauf voll und ganz gerecht, praktisch im gesamten Land wurde das Soll an Sonnenstunden erreicht oder sogar leicht übertroffen. So erreichte Feldkirch mit 266 Sonnenstunden einen leichten Überschuss von 40 Stunden. Der absolut sonnigste Ort des Landes war jedoch Mörbisch, hier am Neusiedler See schien die Sonne in Summe 319 Stunden lang. Pro Tag bedeutet dies mehr als 10 Sonnenstunden, die man genießen konnte.