Turbulenter Sonntag mit Sturm, Regen und Gewittern

Regenschirme am Himmel - pexels.com

Deutschland gerät am Sonntag unter den Einfluss eines kräftigen Tiefdruckkomplexes im Atlantik. Die Strömung dreht zunehmend auf Südwest und deutlich mildere Luftmassen aus Südeuropa treffen auf feucht-kühle Atlantikluft. Diese Mischung sorgt in der Bundesrepublik regional für Sturm, Starkregen und Gewitter.

Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 - UBIMET
Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 – UBIMET

Teils stürmischer Südwestwind

Bereits in der kommenden Nacht auf Sonntag frischt in der Eifel kräftiger Südwind auf. Dieser dreht dann am Sonntag immer mehr auf Südwest und lebt generell vom Saarland und dem Ruhrgebiet bis zum Harzvorland und dem Vogtland sowie auch an der Nordsee stark, in Böen auch teils stürmisch auf. Meist sind Böen um 60-70 km/h in Sicht, in sehr exponierten Lagen der Eifel und des Harzes sind aber Spitzengeschwindigkeiten bis 90 km/h in Reichweite. Der starke bis stürmische Südwestwind lässt dann am Sonntagabend und in der Nacht auf Montag generell wieder nach. Auch in den Alpen macht sich der Südföhn am Sonntag tagsüber bemerkbar, dieser weht aber auch am Montag weiterhin teils kräftig.

Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag, Stand 28.10.2023 um 15 Uhr - Updates auf www.uwr.de
Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag, Stand 28.10.2023 um 15 Uhr – Updates auf www.uwr.de

Lokal kräftige Gewitter möglich

Vor allem im Westen und Norden sind schon in der Nacht auf Sonntag vereinzelt Blitze möglich. Am Sonntag tagsüber muss man dann vom Saarland bis nach Schleswig-Holstein lokal mit regelrechten Gewittern rechnen. Diese können stellenweise durchaus Sturmböen bringen und selbst ein kurzer, eher schwacher Tornado ist dabei nicht ganz auszuschließen.

Gebietsweise gewittriger Starkregen

Die Grenze zwischen der kühleren Atlantikluft und der milden Luft aus Südeuropa liegt am Sonntag ziemlich genau vom Saarland und dem Oberrheingraben bis in den Osten des Landes. Diese Luftmassengrenze bleibt für etwa 48 Stunden mehr oder weniger ortsfest und sorgt von der Nacht auf Sonntag bis Montagnacht für ergiebige, teils auch gewittrig durchsetzte Niederschläge. Der Schwerpunkt des Starkregens mit lokal über 40-50 l/m² Regen liegt dabei im Saarland und im Pfälzerwald, aber auch von dieser Region bis zur Rhön und dem Thüringer Wald können durchaus 20-40 l/m² Regen fallen.

Prognose der 48-stündigen Niederschlagssumme am Sonntag und Montag - UBIMET
Prognose der 48-stündigen Niederschlagssumme am Sonntag und Montag – UBIMET

Laubverfärbung im Herbst

Blattverfärbung im Herbst @ pixabay.com

Herbstverfärbung zur Vermeidung von winterlichem Wassermangel

Im Sommer werden bei großen Bäumen mehrere hundert Liter Wasser pro Tag verdunstet. Wenn im Winter der Boden gefriert, bleibt der Wassernachschub aus, die Bäume und Sträucher können nicht mehr genug Wasser aufnehmen und würden vertrocknen. Deshalb entledigen sie sich im Herbst ihrer Blätter und stoppen so die Wasserabgabe. Für das Abwerfen der Blätter braucht es einen niedrigen Sonnenstand und kürzere Tage, nächtliche Temperaturen im einstelligen Bereich und mehrere sehr kühle Nächte hintereinander. Zudem wird der Vorgang auch durch Hormone gesteuert. Das Maximum der Herbstverfärbung ist im Oktober, in höheren Lagen etwas früher, in tiefen Lagen etwas später.

Blattverfärbung im Herbst @ pixabay.com

Vorgänge bei der herbstlichen Laubverfärbung

Der stickstoffreiche grüne Blattfarbstoff (Chlorophyll), mit dem die Pflanzen die Energie des Sonnenlichts für die Bildung von Zucker nutzen (Photosynthese), wird bei der Blattverfärbung in seine Bestandteile zerlegt und eingelagert. Im Laufe dieses Prozesses wird sichtbar, dass die Blätter auch orange und gelbe Farbstoffe enthalten: Karotinoide (gelb, orange, rot), Xanthophylle (gelb) und Anthocyane (oft rot). Pappel- und Ahornblätter werden beispielsweise gelb, Roteichen und Essigbäume oft orange bis rot.

Herbstliche Farben auch in Wien am Bisamberg @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg/

Das leuchtende Farbenspiel des Herbstes beruht in erster Linie auf einer Änderung des Mengenverhältnisses dieser Blattfarbstoffe. Im Frühling und Sommer überwiegt der grüne Farbstoff, das für die Photosynthese unabdingbare Chlorophyll. Es überdeckt alle anderen Pigmente. Mit dem Verschwinden des Chlorophylls kommen jetzt die anderen Pigmente voll zur Geltung und verursachen die beeindruckende herbstliche – zumeist gelbliche – Laubfärbung. Der Blattabwurf ist dabei nicht nur ein wirksamer Verdunstungsschutz, sondern hat noch weitere Vorteile für die Pflanzen: Er entsorgt giftige Stoffwechsel-Endprodukte und gespeicherte Umweltgifte. Auch können kahle Bäume im Winter besser grosse Schneelasten aushalten, ohne dass Äste oder sogar Stämme brechen. Ausserdem erhalten die im Frühjahr austreibenden Knospen durch den herbstlichen Laubfall ausreichend Licht für ihre Entwicklung.

Während die meisten Laubbäume ihre Blätter im Herbst abwerfen, ist dies mit Ausnahme der Lärche bei den Nadelbäumen nicht der Fall. Die Blätter der Nadelbäume verfügen nämlich über eine dicke Wachsschicht und eine sehr feste Haut, welche die Verdunstung hemmt. Ausserdem sind die sogenannten Spaltöffnungen, über die der Baum Wasser verdunstet, im Blatt versenkt, sodass die Verdunstung weiter gebremst wird. Hinzu kommt die kleine Oberfläche der Nadeln, wodurch sich die Verdunstung nochmals verringert. Deshalb ist ein herbstlicher Nadelfall nicht nötig. Dies gilt jedoch nicht für die Lärche, die oft in sehr kalten Regionen wächst, sodass die genannten Mechanismen nicht mehr wirken. Damit sie kein Wasser verdunstet, wirft sie im Herbst ihre Nadeln ab.

Webcam @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/heidi-chalets

Warum meist intensivere Verfärbung in Nordamerika?

Besonders intensiv zeigt sich die herbstliche Verfärbung in Nordamerika, hier unter dem Namen „Indian Summer“ bekannt (vgl. Abb. 4). Der Grund liegt darin, dass unsere Bäume weniger Farbstoffe produzieren. Diese sind nämlich auch dazu da, die Wirkung des Sonnenlichtes abzuschirmen, sodass das lichtempfindliche Chlorophyll nicht angegriffen wird. Je sonniger es ist, desto intensiver sind so die Farben. Bei uns ist es durchschnittlich häufiger bewölkt, so dass sich ein intensiverer Sonnenschutz zumeist erübrigt.

Besonders intensive herbstliche Laubverfärbung in den USA (Lake Elmore in Neuengland); Quelle: pixabay

Dieses Jahr sehr späte Herbstverfärbung

Dieses Jahr hat die Verfärbung Mühe, in die Gänge zu kommen, dies sowohl in den Bergen, als auch im Flachland. Der Grund liegt am bisher sehr warmen Herbst (im Mittel bis dato 3,8 Grad zu warm und damit bei weitem bisher wärmster Herbst seit Messbeginn) sowie dem in tiefen Lagen bis dato fehlenden Frost und dem Ausbleiben einer längeren Serie von sehr kühlen Nächten.

Abweichung der Temperatur vom Klimamittel im Herbst 2023, laufend bis 27.10. @ UBIMET

Sommerlicher Blattfall – Stressreaktion

Insbesondere bei längeren Hitzewellen oder Trockenphasen, wie in diesem Sommer oder 2018, kam es auch bei uns immer wieder zu vorzeitigem Laubfall durch Vertrocknen der Blätter. Solche Ereignisse sind im Zuge der weiteren Klimaerwärmung mit immer längeren Hitzewellen und sommerlichen Trockenphasen in Zukunft immer häufiger zu erwarten.

Und täglich grüßt das Murmeltier: Auf kräftigen Südföhn folgt Starkregen

Murmeltier in den Alpen - pixabay.com

Derzeit ähnelt das Wetter dem berühmten Hollywood-Film, wo jeder Tag  einfach gleich verläuft („Und täglich grüßt das Murmeltier“). Man ersetzt „Tag“ mit „Wetterlage“ und schon hat man die perfekte Beschreibung der derzeitigen Wetterphase. Eine gefühlt endlose Schleife, die aus Südföhn-Starkregen-Kaltfront besteht. Solch eine Schleife ist aber recht typisch für einen normalen Herbst. Man darf sich also als Meteorologe diesbezüglich nur wenig aufregen.

Wir befinden uns momentan am Ende einer dieser Schleifen, die nächste steht aber schon in den Startlöchern. Denn ab Sonntag gerät Österreich zunehmend an die Vorderseite eines kräftigen Atlantiktiefs und der föhnige Süd- bis Südwestwind frischt neuerlich teils kräftig auf.

Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 - UBIMET
Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 – UBIMET

Teils stürmischer Südföhn

Sowohl der Sonntag als auch der Montag verlaufen vor allem in den Nordalpen (Südföhn) sowie stellenweise auch im Südosten (Jauk/Südwestwind) windig. In einzelnen, prädestinierten Tälern des Westens wie z.B. im Brandner Tal sowie generell auf den Bergen sind auch teils schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten. Meist bewegen sich aber die maximalen Böen zwischen 60 und 80 km/h.

Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag/Montag, Stand 28.10.2023 um 12:15 Uhr - Updates auf www.uwt.at
Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag/Montag, Stand 28.10.2023 um 12:15 Uhr – Updates auf www.uwt.at

Neuerlich Starkregen in Sicht

Bereits im Laufe des Montags beginnt es aber in Osttirol und Oberkärnten kräftig, teils auch gewittrig durchsetzt zu regnen. In der Nacht auf Dienstag breitet sich der Niederschlag mit Eintreffen einer Kaltfront aus Westen allmählich auf das gesamte Land aus. Erneut sind bis Dienstagabend vor allem in Oberkärnten ergiebige Niederschlagsmengen von 50-100 l/m² in Sicht. Aber auch sonst kommen im Bergland recht verbreitet 20 bis 40 l/m² Regen zusammen. Die Schneefallgrenze sinkt mit der Kaltfront in den Nordalpen auf rund 1600 bis 1400 m ab, was für die Jahreszeit eigentlich kaum erwähnenswert ist.

Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag – UBIMET

Mittelfristprognose

Zur Wochenmitte beruhigt sich die Lage nur vorübergehend, denn nach Abzug der Kaltfront dreht die Strömung an der Vorderseite der nächsten atlantischen Störung allmählich wieder auf Süd: Eine neue Schleife bahnt sich schon an. Auch die zweite Wochenhälfte gestaltet sich somit zunächst (leicht) föhnig, dann zunehmend nass. Dabei bleiben die Temperaturen bis auf Weiteres überdurchschnittlich.

Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Wien - IFS Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Wien – IFS Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Bregenz - IFS Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Bregenz – IFS Ensemble, UBIMET

Partielle Mondfinsternis am Samstagabend

Wer sich für astronomische Beobachtungen und allgemein für Himmelserscheinungen interessiert, sollte sich den Samstagabend vielleicht einmal von gesellschaftlichen Verpflichtungen freihalten. Der Vollmond wird vom Erdschatten getroffen und bietet somit zumindest eine partielle Mondfinsternis.

Grafik partielle Mondfinsternis @ https://www.timeanddate.de

Zwar nur gering, aber…

Allzu spektakulär fällt sie nicht aus, wird der Mond doch nur zu einem geringen Teil vom Kernschatten der Erde getroffen. Aus unserer Sicht ist er mit maximal 13 % seines Durchmessers verfinstert zu sehen. Allerdings erscheint auch der Rest etwas dunkler als sonst, weil er sich im Halbschatten befindet. Von dort aus gesehen würden hypothetische Astronauten eine teilweise, im Kernschatten hingegen eine totale Bedeckung der Sonne durch die Erde erleben.

… dafür zur Primetime

Die Finsternis findet genau in der Nacht der Zeitumstellung statt, aber noch während der Gültigkeit der Sommerzeit. Somit erreicht der Erdschatten um 20 Uhr erstmals den Mond, was aber zunächst unbeobachtbar bleibt. Im Verlauf der folgenden eineinhalb Stunden lässt sich aber doch verfolgen, wie der Vollmond von Osten her (von „links“) allmählich an Helligkeit nachlässt. Um 21.35 MESZ trifft schließlich der Kernschatten ein (auf dem entsprechenden Teil des Mondes beginnt damit eine totale Sonnenfinsternis) und aus unserer Sicht wird der runde Vollmond quasi „angebissen“. Um 22.14 ist dann die größte Verfinsterung erreicht, um 22.53 verlässt der Kernschatten den Mond wieder.

Prognose der Bewölkung am Samstagabend gegen 23 Uhr @ UBIMET, ECMWF (blau: tiefe Wolken, braun: mittelhohe Wolken, schraffiert: dünne hohe Wolken)

Wetter spielt zumindest teilweise mit

Prinzipiell setzt sich am Samstag wieder ein Zwischenhoch durch, sodass in den meisten Landesteilen genügend Wolkenlücken für die Beobachtung zu erwarten sind. Etwas hartnäckiger sind die Wolken im Süden und in der fortgeschrittenen Jahreszeit lässt sich im Flachland oder in Tallagen auch  Nebel nicht ausschließen.

Titelbild: pixabay.com

Am Freitag im Süden und Osten teils kräftiger Regen

Ein ausgeprägter Tiefdruckkomplex erstreckt sich vom Atlantik bis nach Europa und sorgt mit einigen Fronten weiterhin für oft unbeständiges und teils nasses Wetter. In der Nacht auf Freitag nähert sich dem Alpenraum aus Westen schon die nächste Kaltfront, über Oberitalien bildet sich zudem neuerlich ein Tiefdruckgebiet. Dieses verlagert sich im weiteren Verlauf langsam nach Nordosten und zieht am Freitag und Samstag in Richtung Ukraine ab.

Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag, den 27. Oktober 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag, den 27. Oktober 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Am heutigen Donnerstag breitet sich gegen Abend zunächst im Westen, im Laufe der Nacht auch von Süden her schauerartiger und teils kräftiger Regen auf weite Landesteile aus. Die größten Mengen kommen erneut im Süden und besonders in Kärnten zusammen, hier sind auch Gewitter eingelagert. Meist kommen etwa 20 bis 50 mm zusammen, der Schwerpunkt liegt aber mit Mengen zwischen 40 und 70 mm erneut entlang der Karawanken – direkt in den Staulagen ist auch mit noch größeren Mengen zu rechnen. Auch von der Steiermark bis nach Niederösterreich und Wien regnet es in der ersten Tageshälfte teils kräftig. Ohne Regenjacke und Schirm kommt man also am Freitagmorgen und auch noch am Vormittag kaum aus dem Haus, auch die morgendliche Gassirunde fällt ordentlich ins Wasser. Zudem macht sich am Alpenostrand und generell im Osten ab dem Vormittag auch kräftiger bis stürmischer West- bis Nordwestwind bemerkbar.

Niederschlagspronose - Donnerstagnacht bis Freitagmittag © UBIMET
Niederschlagsprognose – Donnerstagnacht bis Freitagmittag © UBIMET
Warnungen der österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) - Stand 26.10.2023, 11:30 Uhr
Warnungen der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) – Stand 26.10.2023, 11:30 Uhr

Am Freitagnachmittag lässt der Regen rasch nach und von Westen her lockert es auf, es bleibt aber mit ein paar Schauern noch unbeständig. Am Wochenende setzt sich schließlich allmählich ein Zwischenhoch durch, der Alpenraum gelangt aber wieder zunehmend in eine föhnige Südströmung. Damit wiederholt sich am Sonntag und zu Wochenbeginn die Wetterlage erneut, schon am letzten Freitag (https://uwz.at/de/a/stuermischer-suedfoehn-am-donnerstag-und-freitag) und am Montag (https://uwz.at/de/a/am-montag-im-westen-neuerlich-kraeftiger-suedfoehn) hatten wir es schon mit einer ähnlichen Lage zu tun. So kräftig wie jenes Ereignis in der letzten Woche wird es aber bei weitem nicht, auf den Bergen und in den prädestinierten Tallagen ist aber erneut mit Sturmböen zu rechnen und auch die Temperaturen steigen mit Föhnunterstützung gebietsweise wieder über die 20-Grad-Marke an.

Acapulco: Hurrikan OTIS trifft mit Stärke 5 auf Land

Hurrikan OTIS kurz vor dem Landfall bei Acapulco, Mexiko @ https://www.tropicaltidbits.com

Überraschungen solchen Ausmaßes kommen in der Welt der Meteorologie heutzutage kaum mehr vor. „Verrückt“ war wohl der am häufigsten verwendete Ausdruck im Kollegenkreis am Mittwochmorgen, als die neuesten Infos aus Mexiko gesichtet wurden. Über Nacht hatte sich über dem Ostpazifik vor der mexikanischen Küste der bis zuletzt als ‚tropische Sturm‘ eingeordnete OTIS derart rasch und massiv verstärkt, dass er plötzlich als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf Land traf. Nur 12 Stunden hat er dafür gebraucht, damit dürfte er als einer der am schnellsten sich entwickelten Hurrikans in die Geschichte eingehen.

Diese Intensivierung wurde de facto von keinem Vorhersagemodell oder Wetterdienst vorhergesehen, nach übereinstimmender Meinung hätte OTIS ein tropischer Sturm bleiben oder sich maximal zu einem Hurrikan der Stufe 1 verstärken sollen. Die Ursache dieser rapiden Intensivierung ist derzeit noch nicht geklärt.

Und damit nicht genug: Das Auge des Hurrikans traf ausgerechnet auf die Millionenstadt Acapulco, auch hierzulande bekannt als Bade- und Urlaubsort, der auch heute noch von unzähligen Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird. Mit maximalen Böen um 300 km/h traf der Hurrikan hier in der Nacht auf Land, für Acapulco war dies sozusagen das ‚worst case scenario‘. Über Twitter verbreiten sich aktuell diverse Aufnahmen aus der Stadt, das ganze Ausmaß der Zerstörung wird aber erst tagsüber sichtbar werden.

Acapulco, Mexiko @ holidaycheck

Titelbild: Vorher-nachher-Vergleich eines Gebäudes in Acapulco, Mexiko @ https://twitter.com/Justa_Guy907/

Hurrikan OTIS trifft Millionenstadt Acapulco

Überraschungen solchen Ausmaßes kommen in der Welt der Meteorologie heutzutage kaum mehr vor. „Verrückt“ war wohl der am häufigsten verwendete Ausdruck im Kollegenkreis am Mittwochmorgen, als die neuesten Infos aus Mexiko gesichtet wurden. Über Nacht hatte sich über dem Ostpazifik vor der mexikanischen Küste der bis zuletzt als ‚tropische Sturm‘ eingeordnete OTIS derart rasch und massiv verstärkt, dass er plötzlich als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf Land traf. Nur 12 Stunden hat er dafür gebraucht, damit dürfte er als einer der am schnellsten sich entwickelten Hurrikans in die Geschichte eingehen.

Diese Intensivierung wurde de facto von keinem Vorhersagemodell oder Wetterdienst vorhergesehen, nach übereinstimmender Meinung hätte OTIS ein tropischer Sturm bleiben oder sich maximal zu einem Hurrikan der Stufe 1 verstärken sollen. Die Ursache dieser rapiden Intensivierung ist derzeit noch nicht geklärt.

Und damit nicht genug: Das Auge des Hurrikans traf ausgerechnet auf die Millionenstadt Acapulco, auch hierzulande bekannt als Bade- und Urlaubsort, der auch heute noch von unzähligen Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird. Mit maximalen Böen um 300 km/h traf der Hurrikan hier in der Nacht auf Land, für Acapulco war dies sozusagen das ‚worst case scenario‘. Über Twitter verbreiten sich aktuell diverse Aufnahmen aus der Stadt, das ganze Ausmaß der Zerstörung wird aber erst tagsüber sichtbar werden.

Acapulco, Mexiko @ holidaycheck

Titelbild: Hurrikan OTIS kurz vor dem Landfall bei Acapulco, Mexiko @ https://www.tropicaltidbits.com

Kräftiger Regen im Süden

Ein Frontensystem erstreckt sich von der Nordsee bis in den Mittelmeerraum, entlang dieser Luftmassengrenze bildet sich über dem Ligurischem Meer ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet. Es verlagert sich am Dienstagnachmittag weiter Richtung Nordosten und schaufelt feuchte Luft nach Österreich.

Infrorot-Satellitenbild mit Blitzen vom Dienstag, 24.10.2023, 10:00 Uhr MESZ @ UBIMET, EUMETSAT
Bodendruck- und Frontenkarte für Dienstag, den 24. Oktober 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Am Nachmittag ist vor allem im Süden des Landes aufgrund lokaler Staueffekte mit teils kräftigem Regen zu rechnen, auch einzelne Gewitter können eingelagert sein. Wie in der 24-Stunden-Prognose von Dienstag 8 Uhr MESZ bis Mittwoch 8 Uhr MESZ zu sehen ist, ist etwa im Bereich der östlichen Karnischen Alpen punktuell mit bis zu 100 Litern pro Quadratmeter zu rechnen. Auch in anderen Teilen Kärntens werden größere Regenmengen erwartet, so können etwa im Gailtal zwischen 50 und 75 oder im Drautal zwischen 30 und 50 Liter zusammenkommen. Die Regenwarnungen gelten bis die Nacht auf Mittwoch. Auch in den übrigen Teilen des Landes fallen verbreiten 10 bis 20 Liter Regen, diese liegen aber unterhalb der Warnschwellen, weshalb hier keine Warnungen gesetzt sind.

24-h Prognose der Niederschlagssumme ab Dienstag, 08 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
UWZ-Warnkarte am Dienstag, dem 24. Oktober 2023

 

Bereits am Mittwochmorgen zieht letzter Regen im Südosten ab, doch bereits für die Nacht von Donnerstag auf Freitag deutet das nächste Italientief an. Dann sind im Süden noch einmal größere Niederschlagsmengen zu erwarten.

 

Titel: Webcambild St. Jakob in Defereggen @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/stjakob

Am Montag im Westen neuerlich kräftiger Südföhn

Föhnwolken - Archivbild

Der Alpenraum gerät in den kommenden Stunden zunehmend in den Warmsektor des von der Iberischen Halbinsel in Richtung Nordsee ziehenden Tiefs XANTHOS.

Großwetterlage am Montag, 23.10.2023 - UBIMET
Großwetterlage am Montag, 23.10.2023 – UBIMET

Dabei dreht die Strömung zu Beginn der neuen Woche neuerlich auf Süd und deutlich mildere Luftmassen aus Nordafrika werden nach Mitteleuropa geführt. Aufgrund des streifenden Tiefs nehmen auch die Druckgegensätze zwischen Norditalien und den westlichen Nordalpen vorübergehend zu.

Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in dern kommenden drei Tagen zwischen München und Bozen in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Fön relevant) - UBIMET, ECMWF IFS
Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in den kommenden drei Tagen zwischen München und Bozen in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Föhn relevant) – UBIMET, ECMWF IFS

Die prognostizierten Druckunterschiede  zwischen der Nord- und der Südseite erreichen im westlichen Alpenraum zwischen Montagnachmittag und Dienstagfrüh verbreitet 8 bis 12 hPa. Zwar werden solche Werte nur für kurze Zeit geknackt, sie sollten aber durchaus reichen, um ein kurzes, aber durchaus kräftiges Südföhnereignis zu fördern.

Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in dern kommenden drei Tagen zwischen Zürich und Mailand in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Fön relevant) - UBIMET, ECMWF IFS
Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in den kommenden drei Tagen zwischen Zürich und Mailand in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Föhn relevant) – UBIMET, ECMWF IFS

In den Nordalpen von der Schweiz bis nach Vorarlberg wird es somit im Laufe der zweite Montaghälfte ausgehend vom Westen zunehmend föhnig. In der Nacht auf Dienstag erreichen dann die Druckgegesätze auch in den Tauern ihren Höhepunkt. Besonders betroffen werden die Schweizer Alpen sowie die von Südwest nach Nordost gerichteten Tälern südlich des Walgaus in Vorarlberg. Hier sind in prädestinierten Lagen Spitzenböen von 80-100 km/h in Reichweite. In den meisten Föhnlagen Vorarlbergs und Nordtirols werden hingegen oft 60 bis 80 km/h Böen erwartet, weiter östlich in Richtung Tauern eher bis 70 km/h.

Einschätzung der Föhnstärke am Montag und Dienstag, Stand 22.10.2023 12:30 Uhr - Updates folgen auf www.uwz.at
Einschätzung der Föhnstärke am Montag und Dienstag, Stand 22.10.2023 12:30 Uhr – Updates folgen auf www.uwz.at

Am Dienstag flaut der Südföhn ausgehend von Vorarlberg rasch ab, denn aus Westen nährt sich eine Kaltfront mit zahlreichen und teils gewittrigen Regenschauern Österreich. Dabei dreht der Wind allmählich wieder auf West. Mit Eintreffen der Störung bildet sich aber im Laufe des Dienstags ein Italientief, das primär in Kärnten für zunehmend kräftige und teils gewittrig durchsetzte Regengüsse sorgt. Bis Mittwoch bleibt es hier recht unbeständig und vor allem in Oberkärnten sind markante Niederschlagsmengen von 50 bis 100 l/m² in Sicht.

Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag und Mittwoch - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag und Mittwoch – UBIMET

Sowohl der Südföhn am Montag und Dienstag als auch der Starkregen am Dienstag und Mittwoch werden in den kommenden Stunden von den Meteorologen der Österreichischen Unwetterzentrale analysiert und gegebenenfalls bewarnt. Auf https://www.uwz.at/ könnt ihr immer die aktuellsten Warnungen aufrufen.

Rückblick Sturmhochwasser an der Ostsee

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kam es an der Ostseeküste von Schleswig-Holstein zu einem markanten Hochwasserereignis. Verursacht wurde dieses Hochwasser durch einen besonders starken Sturm auf der Ostsee.

Sturmflut oder Sturmhochwasser

Von einer Sturmflut spricht man, wenn die Faktoren Flut und Wind auftreten und in der Folge zu einem ungewöhnlich hohen Anstieg des Wassers an Küsten oder Tidenflüssen führt. In Deutschland treten Sturmfluten immer an den Nordseeküsten auf.  Hingegen kommt es an der Ostsee kaum zu einem nennenswerten Tidenhub ( Unterschied zwischen Ebbe und Flut), folglich spricht man hier meist von einem Sturmhochwasser. Ob nun Sturmflut oder Sturmhochwasser, die Auswirkungen an den Küsten sind aber dieselben.

Straffe Ostströmung

Zwischen einem kräftigen Tief über den Britischen Inseln und einem ausgedehnten Hochdruckgebiet über Skandinavien stellte sich von Donnerstag auf Freitag eine straffe Ostströmung im äußersten Norden von Deutschland ein. In der Folge kam es zu einem Sturm, dieser drückte das Meerwasser mit Orkanböen an die Ostseeküste von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern heran und lies die Pegel stark ansteigen. Verbreitet wurden entlang der Küsten Windspitzen über 100 km/h gemessen, die stärkste Böe mit 133 km/h wurde dabei auf Kap Arkona verzeichnet. Gleichzeitig kam es an der Nordsee zum gegenteiligen Effekt, hier drückte der Herbststurm das Meerwasser von der Küste weg und es machte sich ein außergewöhnliches Niedrigwasser bemerkbar. Hier wurden Fahrrinnen stellenweise so flach, dass der Fährbetrieb auf die ostfriesischen Inseln vorübergehend eingestellt werden musste.

Maximale Böen am 20.10.23 – QUELLE: UBIMET

Jahrhunderthochwasser

An der Ostseeküste waren die Auswirkungen im Vergleich zur Nordsee dagegen katastrophal. An mehreren Küstenorten überschreitete der Pegel die 2 Meter Marke. Dabei gerieten die schützenden Deiche an ihre Grenzen und ca. 2000 Personen mussten vorsorglich aus ihren Häusern evakuiert werden.  In der Stadt Flensburg stellte der Wasserstand in der Nacht auf Freitag mit 2.27 Metern einen Jahrhundertrekord ein.

Wasserstand Flensburg Quelle: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie

Im benachbarten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gab es zwar auch ein Sturmhochwasser, die Auswirkungen waren hier aber geringer als in Schleswig-Holstein. Spektakuläre Bilder gab es dabei von der Insel Rügen, hier lösten sich in Sassnitz durch die Wassermassen die Betonplatten der Strandpromenade und wurden teilweise weggeschwemmt.

Zahlreiche Schäden

Zusätzlich zu den Wassermassen sorgten auch die Orkanböen für schwere Schäden und forderten auf Fehrmann sogar ein Todesopfer. Noch lässt sich der materielle Gesamtschaden schwer abschätzen, Behörden gehen aber von einer dreistelligen Millionensumme aus.

Titelbild:  Hohe Wellen – pixabay.com

Am Freitag Föhnsturm in den Alpen

Zunehmend stürmisch in den Nordalpen

Bereits am Donnerstag macht sich der Südföhn in den prädestinierten Tälern der Nordalpen – etwa dem Wipptal und bis Innsbruck – mit ersten Sturmböen bemerkbar, im Bergland sind auch schwere Sturmböen zu erwarten.

Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am 19.10.2023 QUELLE: UBIMET
Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am Donnerstag – QUELLE: UBIMET

Am Freitag bleibt es entlang und südlich des Alpenhauptkamms meist trüb und zeitweise nass, auch Blitz und Donner können dabei sein. An der föhnigen Alpennordseite sind zumindest ein paar sonnige Auflockerungen zu erwarten. Mit der Annäherung des ausgeprägten Tiefdruckkomplexes aus Westen verstärkt sich aber auch der Druckunterschied entlang der Alpen und folglich der Südföhn weiter, vom Brandnertal über den Großraum Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern muss man mit Böen von 80 bis 100 km/h. In den exponierten Lagen der Nordalpen muss man auch mit Böen bis zu 150 km/h einplanen. Auch entlang der östlichen Nordalpen frischt stürmischer Südwind auf, welcher mit kräftigen bis stürmischen Böen zudem auf das Flach- und Hügelland übergreifen kann. Am Freitagnachmittag und in der Nacht auf Samstag bricht der Föhn von Westen her schließlich zusammen und das Wetter beruhigt sich. Am Samstag gehen auch die Temperaturen mit dem Eintreffen einer Kaltfront wieder zurück.

Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET
Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET

 

Deutlich zu warm

Der Föhn lässt auch die Temperaturen wieder stark ansteigen. Bereits am Donnerstag wird die 20-Grad-Marke im Westen schon wieder überschritten, auch im äußersten Osten und Südosten kommt sie in Reichweite.

Prognose der maximal zu erwartenden Temperatur am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET
Prognose der maximal zu erwartenden Temperatur am 19.10.2023 QUELLE: UBIMET

Am Freitag liegen die Höchstwerte entlang der Alpennordseite und generell in der Osthälfte oft zwischen 21 und 24 Grad, vereinzelt ist mit dem kräftigen bis stürmischen Südwind mit 25 Grad sogar ein Sommertag möglich. Derzeit wären Höchstwerte um 14 oder 15 Grad zu erwarten, somit liegen die Temperaturen am Donnerstag und Freitag wieder um 5 bis 10 Grad über dem langjährigen Mittel.  

Prognose der maximal zu erwartenden Temperatur am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET

Titelbild:  Wind – Quelle: Pixabay.com

 

Zu Wochenbeginn im Berg- und Hügelland regional erster Frost

In der Nacht auf Sonntag haben kühle Luftmassen arktischen Ursprungs Österreich erfasst, der Tiefdruckeinfluss lässt am Sonntagabend aber nach. Zu Wochenbeginn liegt der Alpenraum unter dem Einfluss eines Zwischenhochs namens VERENA und es stellt sich wieder überwiegend sonniges Wetter ein.

Im Bergland leichter Frost

In der Nacht auf Montag lockern die Wolken abseits der Nordalpen auf und in inneralpinen, windgeschützten Tallagen sowie im Mühl- und Waldviertel zeichnet sich leichter Frost ab. In der Nacht auf Dienstag ist leichter Frost dann vor allem im südlichen sowie östlichen Berg- und Hügelland zu erwarten, wie etwa in Osttirol, im Pongau, in der Obersteiermark sowie im Mühl- und Waldviertel. Im Lungau und im Freiwald ist lokal auch mäßiger Frost in Reichweite. Im Flachland wäre Frost zu dieser Jahreszeit auch schon möglich, die Tiefstwerte liegen hier allerdings meist  zwischen +1 und +4 Grad bzw. in der Wiener Innenstadt bei +5 Grad.

Prognose der Tiefstwerte am Dienstag. © UBIMET

Frostarmer Herbst, Milderung in Sicht

In Summe brachte dieser Herbst bislang weniger Frost als üblich. selbst in Lagen um 1500 m gab es bislang nahezu keinen Frost. Etwa im Lungau kommt es meist noch im September zum ersten Herbstfrost, heuer ist es kommende Nacht erstmals der Fall. In Obertauern wurde heute der erste Frost des Herbsts verzeichnet. Im gesamten Monat wären hier durchschnittlich 12 Frosttage zu erwarten, was sich heuer aber nicht ausgehen wird: In den kommenden 10 Tagen kommen voraussichtlich nur zwei bis drei weitere dazu. Tatsächlich steigen die Temperaturen zur Wochenmitte wieder spürbar an, in der zweiten Wochenhälfte zeichnen sich auch wieder Höchstwerte um 20 Grad ab.

Mittlerer erster Herbstfrost. Daten: GSA

Der erste Frost in Österreich

In den höher gelegenen Alpentälern wie etwa am Arlberg oder im Lungau tritt der erste Frost miest im September auf, in den größeren Tallagen sowie im Flachland ist es meist in der zweiten Oktoberhälfte der Fall. Nur in den größeren Ballungsräumen wie in Wien und Linz sowie im Bereich des Bodensees kommt es meist erst im November erstmals zu Frost.

 Ort (Auswahl) Erster Frost im langjährigen Mittel (1961-90)
 Waizenkirchen (OÖ) 10.10.
 Bruck / Mur  (ST) 16.10.
 Innsbruck (T) 23.10.
 St. Pölten (NÖ) 24.10.
 Flughafen Wien-Schwechat (NÖ) 25.10.
 Enns (OÖ) 25.10.
 Gmunden (OÖ) 26.10.
 Kremsmünster (OÖ) 26.10.
 Linz Stadt (OÖ) 6.11.
Tiefstwerte in der ersten Monatshälfte. (<1600 m).  Zu Wochenbeginn werden diese unterboten.

Kältepol Freiwald

In den flachen Senken des Oberen Waldviertels bzw. Unteren Mühlviertels kann es bei passenden Bedingungen das ganze Jahr über zu leichtem Frost kommen. Etwa in Schwarzau im Freiwald wurde heuer am 13. sowie 15. Juni leichter Frost gemessen und  in Liebenau/Gugu gab es im Oktober immerhin schon 7 Frosttage. Es handelt sich dabei zwar um sehr kleinräumige, aber durchaus bewohnte, flache Kaltluftseen.

Ein flacher Kaltluftseen im Oberen Waldviertel. © www.wetter-hausruckviertel.at

Kaltfront beendet am Wochenende das sommerliche Wetter

Nasser Herbsttag - pixabay.com

Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines Hochs namens TORA und mit einer westlichen Strömung gelangen einmal mehr ungewöhnlich warme Luftmassen nach Österreich. Am Wochenende lässt der Hochdruckeinfluss aber nach und in der Nacht auf Sonntag zieht eine Kaltfront eines Tiefs namens TINO durch. Damit wird eine nachhaltige Umstellung der Großwetterlage eingeleitet: Der anhaltende Tiefdruckeinfluss über Nordeuropa klingt langsam ab und im Laufe der kommenden Woche etabliert sich über Skandinavien ein mächtiges Hochdruckgebiet, was hierzulande oft unterdurchschnittliche Temperaturen zur Folge hat.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag zieht die Kaltfront über Österreich hinweg. © ECMWF/UBIMET

Bis Samstag spätsommerlich warm

Unter Hochdruckeinfluss verläuft der Donnerstag ruhig und meist trocken. Lokale Frühnebelfelder lichten sich rasch und bei nur harmlosen Wolken scheint häufig die Sonne. An der Alpennordseite werden die Wolken ab dem Nachmittag dichter, aber erst am späten Abend fällt im äußersten Norden stellenweise ein wenig Regen. Die Höchstwerte erreichen vom Wiener Becken bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet bis zu 28 Grad und liegen damit um teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Schnitt. Am Freitag ziehen im Norden und Osten anfangs noch einige Wolken durch, sonst scheint nach Auflösung lokaler Nebelfelder bereits häufig die Sonne. Im Tagesverlauf kommt im gesamten Land wieder häufig die Sonne zum Vorschein und die Temperaturen erreichen 22 bis 27 Grad mit den höchsten Werten am Alpennordrand vom Flachgau bis ins Mostviertel.

Umstellung am Wochenende

Der Samstag beginnt im Süden und Osten häufig mit Nebel, dieser lockert am Vormittag aber auf und macht der Sonne Platz. Im Westen ziehen hingegen vermehrt Wolken auf und ab dem Nachmittag breiten sich von Vorarlberg bis Oberösterreich Regenschauer aus. Im Südosten wird es leicht föhnig, damit erreichen die Temperaturen von West nach Ost maximal 17 bis 26 Grad. In der Nacht zieht die Kaltfront über ganz Österreich hinweg, dabei sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen gegen 1300 m ab. Am Sonntag überwiegen zunächst die Wolken und im Südosten sowie stellenweise auch in den Alpen fällt zeitweise Regen. Nördlich der Donau lockert es tagsüber etwas auf, bei lebhaftem Nordwestwind kommen die Temperaturen aber nicht mehr über 8 bis 15 Grad hinaus.

Prognose der Höchstwerte am Samstag & Sonntag (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

Kühler Wochenstart

Der Beginn der neuen Woche gestaltet sich nach aktuellem Stand unter Zwischenhocheinfluss wieder ruhig bei zeitweiligem Sonnenschein. Tagsüber bleiben die Temperaturen auf einem grob der Jahreszeit entsprechenden Niveau von etwa 10 bis 15 Grad. Nachts kühlt es jedoch schon markant ab, im Berg- und Hügelland kann es vielerorts zum ersten leichten Frost kommen.

Temperaturtrend in Wien. © ECMWF/UBIMET

Der goldene Oktober

Im Oktober sorgen Vegetation und Sonne für goldenes Licht

Der Ausdruck „goldener Oktober“ hat im deutschsprachigen Raum eine sehr lange Tradition. Er wurde nachweislich bereits vor mehreren hundert Jahren verwendet, wobei das exakte Datum des Aufkommens jedoch nicht gesichert ist. Entscheidend für den goldenen Eindruck in dieser Jahreszeit sind zwei Faktoren:

  • Die Laubfärbung
  • Der Sonnenstand
Herbst
Goldener Oktober bei Oberstdorf. © www.foto-webcam.eu/

Faktor Vegetation

Die Laubverfärbung der Laubwälder erreicht ab Mitte Oktober vielerorts ihren Höhepunkt. Mit der abnehmenden Sonnenstrahlung lässt die Photosynthese nach: Um den dazu benötigten, wichtigen grünen Farbstoff Chlorophyll über den Winter nicht zu verlieren, wird dieser den Blättern entzogen und andere Farbstoffe werden sichtbar. Bei Lärchen und Birken etwa kommt es durch Karotin zu einer gelb bis goldgelben Färbung, bei Eiche und Ahorn hingegen sorgt der Stoffe Anthocyan für einen deutlich rote Farbe, während Buchen und Eichen aufgrund von Gerbstoffen eher ins Bräunliche gehen.

Herbst
Goldener Oktober in Kärnten. © www.foto-webcam.eu

Faktor Sonne

Die Färbung der Blätter wird durch die verstärkte Streuung des Sonnenlichts in dieser Jahreszeit zusätzlich hervorgehoben, insbesondere in den Morgenstunden sowie am späten Nachmittag bzw. Abend. Dadurch überwiegt die gelb-rötliche Strahlung, welche die Blattverfärbung noch besser und intensiver zur Geltung bringt, und oftmals geht der Farbton sogar ins Goldene. Ruhige Hochdrucklagen sowie auch Föhnlagen im Herbst garantieren meist diesen Sonnenschein, sofern der Nebel keinen Strich durch die Rechnung macht.

Goldenes Licht in Wien am Dienstagabend.
Goldenes Licht in Wien. © foto-webcam.eu

Ungemütliche Wochenmitte im Norden mit Regen und Wind

Nasser Herbsttag - pixabay.com

Deutschland gerät in den kommenden Stunden immer mehr unter den Einfluss des Skandinavientiefs ROLF. Mit Durchzug der Warmfront wird vor allem in der Südhälfte neuerlich außergewöhnlich warme Luft aus Südwesten herangeführt. Im Norden sorgt hingegen die aufkommende Kaltfront im Laufe des Tages für einsetzenden Regen und teils stürmischen Westwind.

Großwetterlage am Mittwoch, dem 11. Oktober 2023 um 14 Uhr MESZ - UBIMET
Großwetterlage am Mittwoch, dem 11. Oktober 2023 um 14 Uhr MESZ – UBIMET

Nochmals spätsommerlich

In der Mitte und im Süden Deutschlands wird es am Mittwoch spätsommerlich warm. Verbreitet ist hier die 25-Grad-Marke in Reichweite, im Oberrheingraben sind sogar 28 Grad möglich! Ganztags unter 20 Grad wird es nur im äußersten Norden bleiben.

Prognose der Tageshöchstwerte für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der Tageshöchstwerte für den Mittwoch – UBIMET

Auffrischender Wind

Bereits mit Durchzug der Warmfront frischt in der Nordhälfte am Vormittag teils starker Südwestwind auf. Im Küstenbereich sind auch schon stürmische Böen möglich. In der zweiten Tageshälfte dreht der Wind hier ausgehend von der Nordsee mit Eintreffen der Kaltfront auf Nordwest. Dann sind vereinzelt in sehr exponierten Lagen im Umfeld der Nordsee auch Sturmböen möglich.

Prognose der maximalen Windböen am Mittwoch - UBIMET, UWR.de
Prognose der maximalen Windböen am Mittwoch – UBIMET, UWR.de

Gebietsweise viel Regen, aber wo genau?

In der zweiten Hälfte des Mittwochs beginnt es im Norden mit Durchzug der Kaltfront teils schauerartig verstärkt zu regnen. Die Front verbleibt dann einige Stunden mehr oder weniger an Ort und Stelle und sorgt somit bis in die Nacht zum Donnerstag für lokal ergiebige Regenmengen. Doch wo genau der Schwerpunkt des Niederschlags liegen wird und wie hoch die Mengen sein werden, ist noch recht unsicher! Die größten Chancen für nennenswerte Regensummen binnen weniger als 12 Stunden bestehen aber eindeutig im Norden Niedersachsens und in Bremen. Ob es auch in Richtung Hamburg und Hannover kurzzeitig so kräftig regnen kann, ist noch nicht abgesichert.

Prognose der 24-stündigen Niederschlagssumme am Mittwoch lauf verschiedenen Modellen - oben links ECMWF, oben rechts UBIMET-RACE, unten links DWD-ICON, unten rechts DWD-ICOND2
Prognose der 24-stündigen Niederschlagssumme am Mittwoch laut verschiedenen Modellen – oben links ECMWF, oben rechts UBIMET-RACE, unten links DWD-ICON, unten rechts DWD-ICOND2

Aktuelle Warnungen für Wind und Regen könnt ihr immer auf www.uwr.de finden.

 

Titelbild: Nasser Herbsttag – pixabay.com

Spätsommerliche Temperaturen auch in der neuen Woche

21,3 Grad betrug die Tiefsttemperatur der vergangenen Nacht in Eisenstadt, auch an einigen anderen Orten im Osten wurde eine so genannte Tropennacht mit mehr als 20 Grad registriert. Der beständig wehende Westföhn machte es möglich, in Wiener Neustadt konnte man die morgendliche Gassirunde bei 23 Grad genießen.

Inzwischen hat eine Kaltfront den Alpenraum erreicht und die Temperaturen sinken, doch von einer Wetterumstellung kann keine Rede sein. Bereits ab morgen steigen die Temperaturen wieder verbreitet über die 20 Grad-Marke an, ab Dienstag setzt sich auch im Osten wieder Hochdruckeinfluss mit Sonnenschein durch. Aktuell erscheinen ab Mittwoch in den Niederungen häufig Höchstwerte von 25 Grad und mehr realistisch, üblich wären zu dieser Zeit im Jahr etwa 16 bis 17 Grad. Damit zeichnet sich selbst jetzt schon ab, dass auch dieser Monat mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich zu warm ausfallen wird. Der bis dato wärmste Oktober der Messgeschichte wurde erst letztes Jahr erreicht.

Zur Abwechslung sind in Wien mal Wolken aufgezogen – Webcam vom Bisamberg @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg

Die Aussichten im Detail:

Am Montag dominieren im Norden und Osten nach einem noch teils freundlichen Start rasch die Wolken und ab Mittag breitet sich von Nordosten her Regen aus. Sonst bleibt es meist trocken und nach Auflösung lokaler Nebelfelder stellt sich ein teils freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein, am längsten zeigt sich die Sonne von Vorarlberg bis Oberkärnten. Der Wind lebhaft bis kräftig aus West- bis Nordwest, im Osten zunächst noch mäßig aus Süd und die Temperaturen erreichen von Nord nach Südwest maximal 17 bis 27 Grad.

Am Dienstag geht es in der Osthälfte mit vielen Wolken und gebietsweise noch mit etwas Regen in den Tag, im Westen dominiert hingegen rasch der Sonnenschein. Im Tagesverlauf trocknet es ab und von Westen her setzt sich nach und nach die Sonne durch, am Nachmittag überwiegt schließlich verbreitet ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken. Bei mäßigem bis lebhaften Wind aus meist westlichen Richtungen erreichen die Temperaturen 19 bis 27 Grad, mit den höchsten Werten im Südwesten.

Der Mittwoch hat zunächst einige Nebel- bzw. Hochnebelfelder zu bieten, etwa in den südlichen Becken oder im Donauraum. Diese lösen sich aber spätestens am Vormittag auf und anschließend dominiert der Sonnenschein, hochliegende und harmlose Schleierwolken trüben den freundlichen Eindruck kaum. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen bis südlichen Richtungen und es wird erneut außergewöhnlich warm, die Höchstwerte liegen zwischen 21 und 27 Grad.

Prognose der Höchstwerte am Donnerstag nach dem ICON-Modell @ UBIMET, DWD

Am Donnerstag halten sich in den Tälern und Becken zunächst ein paar Nebelfelder, diese lichten sich aber am Vormittag und anschließend setzt sich besonders im Süden und Westen ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken durch. Sonst können sich ab Mittag auch mehr Wolken bemerkbar machen. An der Alpennordseite frischt mäßiger bis lebhafter Westwind auf, die Temperaturen erreichen maximal 21 bis 27 Grad.

Und auch der Freitag hat nach mitunter bewölktem Start wieder viel Sonnenschein und ungewöhnlich hohe Temperaturen zu bieten. Meist werden Höchstwerte von 22 bis 27 Grad erwartet, selbst in mittleren Höhenlagen sind sommerliche Temperaturen um 25 Grad möglich.

Schneelage der Alpen: Auf unseren Bergen setzt sich der Sommer fort

Sommerlich anmutender Blick in die Niederen Tauern am 07. Oktober 2023 - https://www.foto-webcam.eu/webcam/obertauern2/

Am Hohen Sonnblick (3109 m Seehöhe) wird momentan keine Schneedecke beobachtet und die Mitteltemperatur liegt seit 13 Tagen über 0 Grad. Im meteorologischen Herbst (also ab dem 1. September) gab es hier bereits 9 rekordwarme Tage (rote Balken im Diagramm unten) und lediglich zwei Tage, an denen die Mitteltemperatur unter dem langjährigen Klimamittel lag. Das derzeitige Temperaturniveau ist vergleichbar mit Mitte/Ende August.

Tägliche Mitteltemperaturn am Hohen Sonnblick im Verlauf des heurigen Jahres im Vergleich zum langjährigen Klimamittel (orange/rot = zu mild) - UBIMET, Daten GSA
Tägliche Mitteltemperaturen am Hohen Sonnblick im Verlauf des heurigen Jahres im Vergleich zum langjährigen Klimamittel (orange/rot = zu mild) – UBIMET, Daten GSA

Der Sonnblick ist aber kein Einzelfall. Der gesamte Alpenraum präsentiert sich momentan selbst im Hochgebirge immer noch im spätsommerlichen Gewand. Im Schnitt sollte die Saison der Schneeakkumulation in den Nordalpen – von der Schweiz bis zu den Tauern – oberhalb von rund 2500 m genau Anfang bis Mitte Oktober starten. Heuer ist aber die Schneelage so mager wie seit mindestens Oktober 2014 nicht mehr. Im gesamten Alpenraum gibt es momentan keine nennenswerte Schneedecke.

Gesamtschneehöhe am Pitztaler Gletscher (Tirol). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max - https://wiski.tirol.gv.at/hydro/#/Schneehöhe?
Gesamtschneehöhe am Pitztaler Gletscher (Tirol). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max – https://wiski.tirol.gv.at/hydro/#/Schneehöhe?
Gesamtschneehöhe am Gornergratsee (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max - https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow
Gesamtschneehöhe am Gornergratsee (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max – https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow
Gesamtschneehöhe am Weissfluhjoch (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max - https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow
Gesamtschneehöhe am Weissfluhjoch (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max – https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow

Die zu dieser Jahreszeit rekordverdächtig schneefreien Alpen sieht man ganz gut auch am Satellitenbild. In der Animation unten ist ein Oktober-Satellitenbild pro Jahr von 2017 bis 2023 dargestellt. Den Schnee auf den Bergen kann man dabei in weiß erkennen (Achtung: Auch die Wolken/Nebelfelder werden weiß dargestellt!). Der Oktober 2020 sticht dabei deutlich heraus: Damals gab es schon reichlich Schnee bis in mittlere Lagen. Der Oktober 2023 ist hingegen eindeutig Schlusslicht, zumindest seit 2017.

Animation der Schneelage in den Alpen vom Satellit (2017 bis 2023) - Copernicus/Sentinel 1
Animation der Schneelage in den Alpen vom Satellit (2017 bis 2023) – Copernicus/Sentinel 1

Diese Entwicklung kann man auch aus der Sicht einer Webcam betrachten, wie in der Animation unten entlang der Großglockner Hochalpenstraße zwischen 2014 und 2023. In diesem Fall gibt es ein Webcam-Bild pro Jahr immer rund um den 7. Oktober. Auch hier fällt der Oktober 2020 (und an zweiter Stelle 2021) als besonders schneereich auf. Im Jahr 2014 war die Schneelage im Hochgebirge hingegen ähnlich mager wie heuer.

Blick auf die Großglockner Hochalpenstraße (Animation 2014-2023, 1 Bild pro Jahr rund um den 7. Oktober) - https://www.foto-webcam.eu/webcam/wallackhaus/
Blick auf die Großglockner Hochalpenstraße (Animation 2014-2023, 1 Bild pro Jahr rund um den 7. Oktober) – https://www.foto-webcam.eu/webcam/wallackhaus/

Die Aussichten für die kommenden Tage sind dabei nicht vielversprechend. Nennenswerte Niederschlagsmengen sind nicht in Sicht. Zudem bleibt die Nullgradgrenze (die Höhe, auf der 0°C zu erwarten sind) nahezu durchgehend zwischen 3000 m und 4000 m. Eine nachhaltige Änderung der Großwetterlage könnte erst nach der Monatsmitte stattfinden, ob es auch zu nennenswertem Schnee in mittleren und höheren Lagen führen würde ist aber noch unklar.

Prognose der Nullgradgrenze für die kommenden 7 Tage in der Tauernregion - ECMWF IFS, UBIMET
Prognose der Nullgradgrenze für die kommenden 7 Tage in der Tauernregion – ECMWF IFS, UBIMET

Tief PATRICK bringt Ostseeraum ersten Herbststurm

Der Oktober ist der erste meteorologische Herbstmonat, in dem regelmäßig die ersten kräftigeren Stürme in Europa auftreten. So auch dieses Jahr, allerdings zunächst recht weit nördlich. Somit wird zunächst Skandinavien und das Baltikum betroffen sein. In abgeschwächter Form aber auch der Norden und Osten von Deutschland.

Aktuell

Derzeit befindet sich das Tief über Südnorwegen und besitzt weniger gut definierte Strukturen, wie man im Titelbild dieses Blogs (Aufnahmezeitpunkt 6.10.2023 14 Uhr MESZ) erkennen kann. Lediglich die Warmfrontbewölkung, die in etwa von Südschweden bis in den Nordosten Deutschlands reicht ist einfach auszumachen.

Entwicklung

In den kommenden Stunden wird das Tief relativ gerade nach Osten ziehen und dabei Süd- und Mittelschweden überqueren. Dabei wird es sich deutlich verstärken. Grund hierfür sind zwei generelle Prozesse, zum einen die markante Zufuhr von warmer Luft (für Kenner: Warmluftadvektion) und zum anderen die Verstärkung/Bildung von Tiefs im Lee von Gebirgen (für Kenner: Lee-Zyklogenese), hier die norwegischen Berge.

Die folgende Animation zeigt nun die Prognose der Böen bis zum Montag. Dabei deuten sich insbesondere für die Seegebiete von Mittelschweden, über die Schären bis ins Baltikum orkanartige Böen an. Mit Spitzenböen nahe 120 km/h und Wellenhöhen bis zu 6 m werden die Bedingungen auf See schon sehr rau sein, allerdings nicht so ungewöhnlich für die Ostsee wie mancher denken wird. Zudem wird auch eine Sturmflut entlang der baltischen Küste erwartet.

Prognose der Böen nach dem ECMWF-Modell © ECMWF/UBIMET

 

 

 

 

 

 

 

Signifikante Wellenhöhe Sonnabendvormittag nach dem ECMWF © ECMWF

Die Kaltfront des Tiefs wird dabei insbesondere von der Nordsee bis nach Sachsen teils kräftigen Regen bringen, örtlich sind hier 20 bis 30 L zu erwarten. Zudem weht speziell in der kommenden Nacht an der vorpommerschen Ostseeküste stürmischer Westwind.

Mit dem Weiterzug des Tiefs gen Osten dreht die Strömung auf nördliche Richtungen und es erfolgt ein erster Kaltluftausbruch nach Osteuropa. Dieser wird auch den Osten Norden von Deutschland streifen.

Dies wird sich insbesondere in der Nacht auf Sonntag bemerkbar machen. Dann werden örtlich nur mehr +1 Grad erwartet, örtlich ist Bodenfrost möglich. In diesem bisher milden Herbst doch eher eine Ausnahme.

Temperaturentwicklung in rund 1500 m Höhe © ECMWF/UBIMET
Prognostizierte Tiefstwerte am Sonntagmorgen © UBIMET

Milder Oktober setzt sich weiter fort

Der sommerliche Charakter des diesjährigen Oktobers wird sich auch die kommenden Tage weiter fortsetzen. Die Höchstwerte liegen weiterhin über 20 Grad, ja teils sogar über 25 Grad.

Prognose der Höchstwerte (zum Vergrößern auf die Karte klicken). © UBIMET

Grund hierfür ist das wetterbestimmende Hoch TORA, welches ihr Zentrum zu den Alpen verlagert. Dabei erfasst neuerlich subtropische Luft das Land. Lediglich am Sonntag erfahren die Temperaturen im Osten des Landes einen kleinen Dämpfer. Nördlich des angesprochenen Hochs verlagert sich das Tief PATRICK vom Atlantik, über Südnorwegen und -schweden zum Baltikum und weiter nach Russland.

Am Sonntag im Osten vorübergehend kühler

Am Sonntag stößt eine Kaltfront über Osteuropa nach Süden vor und erreicht dabei auch den Osten Österreichs. Kurzzeitig dreht die Strömung auf Nord und die Höchstwerte liegen im Norden und Osten bei 16 bis 20 Grad. Dann ist auch etwas Regen zu erwarten, meist bleibt es bei ein bis zwei Litern, lediglich in Richtung Mostviertel deuten sich teils 10 Liter an. Dabei wird es in den prädestinierten Nordföhntälern föhnig und im Süden steigen die Höchstwerte auf bis zu 28 Grad.

Ausblick

Am Montag erreicht dann von Westen schon die nächste Warmfront das Land. Dann werden im Westen teils mehr als 25 Grad erwartet. Am Dienstag wird schließlich eine schwache Kaltfront außer im Westen für ein wenig Abkühlung sorgen. Dennoch liegen wir weiterhin überdurchschnittlich temperiert.

Temperaturprognose für Wien © ECMWF/UBIMET
Temperaturprognose für Bregenz © ECMWF/UBIMET

Wie in beiden Graphiken (für Wien und Bregenz) zu sehen ist, nimmt die Wahrscheinlichkeit für Höchstwerte über 25 Grad erst zum übernächsten Wochenende deutlich ab. Somit scheint sich die Langfristprognose des ECMWF zu bestätigen.

Langfristprognose des ECMWF © https://charts.ecmwf.int/streaming/20231004-1050/36/ps2png-worker-commands-77969c47cb-j9gnm-6fe5cac1a363ec1525f54343b6cc9fd8-690Md5.png

 

30,3 Grad im Oktober: Neuer Temperaturrekord bei Tulln

Altweibersommer

Mit einem Höchstwert von 30,3 Grad wurde am Dienstag in Langenlebarn ein neuer Oktober-Rekord aufgestellt. Der Winddrehung von Südost auf Süd bis Südwest ist es zu verdanken, dass um 15:40 Uhr die 30-Grad-Marke erreicht wurde, kurz vor 16 Uhr kletterte die Temperatur sogar bis auf 30,3 Grad.


Damit ist der Uralt-Rekord vom 4. Oktober 1956, der bei 30,2 Grad aus dem Jahre 1966 datiert, Geschichte. Gemessen wurde dieser Wert in Fußach am Bodensee. Diese Station gibt es inzwischen nicht mehr, bzw. wird jetzt unweit davon am Rohrspitz gemessen. Anbei bis bislang höchsten gemessenen Temperaturen in Österreich im Oktober:

  • 30,3 Grad Langenlebarn (NÖ, 3.10.2023)
  • 30,2 Grad Fußach (V, 4.10.1966)
  • 30,1 Grad Eisenstadt (B, 1.10.1956)
  • 30,0 Grad Deutschlandsberg (ST, 5.10.1983)

Auch an einigen anderen Stationen wurden neue Oktober-Rekordwerte erreicht, und das sowohl in tiefen Lagen als auch auf den Bergen, wie etwa auf der Rax mit 22,1 Grad oder auf der Rudolfshütte mit 16,8 Grad.

Hitliste mit den Höchstwerten am Dienstag, den 3.10.2023:

  • 30,3 Grad Langenlebarn (NÖ) OKTOBER-ÖSTERREICHREKORD
  • 29,4 Grad St. Aegyd am Neuwalde (NÖ)
  • 29,3 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
  • 29,1 Grad Kirchberg an der Pielach (NÖ)
  • 28,6 Grad St. Pölten (NÖ), Raabs/Thaya (NÖ), Weyer (OÖ)

Tief NOAH bringt am Dienstag regional Sturm und lokale Gewitter

Sturm

Deutschland liegt derzeit noch unter dem Einfluss eines Hochs namens SONJA, dessen Kern mittlerweile über Südosteuropa liegt. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen dabei sehr milde Luftmassen ins Land und die Temperaturen liegen deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel.

Prognose der Höchstwerte am Montag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Noah zieht auf

Vor den Küsten Frankreichs entsteht aktuell ein Wellentief, welches in der Nacht zum Dienstag unter Verstärkung über den Ärmelkanal hinwegzieht und am Dienstagmittag bereits über Südschweden liegt.

Bodenwetterkarte am Dienstagmittag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Damit kommt auch in Deutschland verbreitet frischer bis starker Südwestwind auf, besonders im östlichen Niedersachsen sowie generell im Bereich der Mittelgebirge wie etwa im Harzvorland und im Thüringer Wald sind auch stürmische Böen zu erwarten. In der Südosthälfte wird es zudem nochmals sehr warm für Anfang Oktober.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Sturmböen und lokale Gewitter

Mit Durchzug der Kaltfront kommt im Laufe der zweiten Tageshälfte vorübergehend starker West- bis Nordwestwind auf, wobei sich die Kaltfront auf ihrem Weg südostwärts voraussichtlich immer mehr zu einer geschlossenen Schauerlinie mit eingelagerten Gewittern verstärken wird. Vor allem in der Mitte bzw. in der Südosthälfte ist daher recht verbreitet mit stürmischen Böen zu rechnen, mancherorts wie etwa  in Sachsen und Franken sind in Gewitternähe aber auch teils schwere Sturmböen möglich!

Aktuelle Böenprognose von ICON-D2 von Dienstagvormittag bis Dienstagnacht. Achtung: Andere Lokalmodelle wie etwa AROME berechnen auch in Bayern stärkere Böen.

Am Dienstagabend ziehen im äußersten Norden weitere gewittrige Schauer durch, dabei sind auch an der Ostsee örtlich Sturmböen zu erwarten. Sonst ist nach Durchzug der Kaltfront eine rasche Wetterberuhigung in Sicht und im Laufe der Nacht zum Mittwoch zieht die Front nach Polen, Tschechien und Österreich ab.

Sturmwarnungen für Dienstag (Stand: 2.10.2023, 13 Uhr). © www.uwr.de

 

Herbst auf Abwegen: Zu Wochenbeginn bis zu 29 Grad

Strohballen beim Sonnenuntergang

Nach dem wärmsten September seit Messbeginn in weiten Teilen Mitteleuropas legt auch der Oktober einen außergewöhnlich warmen Start hin. Ein umfangreiches Hoch namens Sonja sorgt zu Wochenbeginn für stabile Wetterverhältnisse und aus Westen erfassen neuerlich sehr warme Luftmassen Mitteleuropa. Die Höchstwerte am Dienstag liegen an der Alpennordseite im Bereich der Monatsrekorde. Der landesweite Monatsrekord von 30,1 Grad vom 1. Oktober 1956 in Eisenstadt wird voraussichtlich nur knapp verfehlt. Damit beginnt auch der zweite Herbstmonat sommerlich. Den bislang wärmsten Oktober seit Messbeginn gab es erst im Vorjahr, als etwa am Sonnblick erstmals ein Temperaturmittel über 0 Grad gemessen wurde.

Am Rande eines Höhenhochs über dem MIttelmeer erfassen uns warme Luftmassen. © ECMWF

Sonnig und sehr warm

Am Montag lösen sich lösen sich lokale Nebelfelder rasch auf und verbreitet scheint die Sonne. Die Temperaturen erreichen am Nachmittag 24 bis 27 bzw. lokal in den Nordalpen auch 28 Grad. Der Dienstag beginnt im Flachland häufig mit Nebel, am Vormittag setzt sich verbreitet die Sonne durch. Die Luft erwärmt sich am Nachmittag auf 25 bis 28 bzw. lokal am Alpennordrand auch 29 Grad.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

Am Dienstagabend zieht aus Norden dann eine Kaltfront auf und von Vorarlberg bis Oberösterreich breiten sich Regenschauer und einzelne Gewitter aus. In der zweiten Nachthälfte ziehen dann auch im Osten und Süden Schauer durch.

Prognose der Höchstwerte im Vergleich zum Klimamittel. © UBIMET

Moderate Abkühlung

Der Mittwoch startet im Bergland und im Süden bewölkt mit schauerartigem Regen, im Donauraum und nördlich davon dagegen häufig sonnig. Tagsüber lockert es auch im Westen und in den Nordalpen zögerlich auf, im zentralen Bergland und im Süden halten sich die Wolken samt einzelner Schauer recht hartnäckig. Bei lebhaftem West- bis Nordwestwind gehen die Temperaturen zwar etwas zurück, liegen mit maximal 16 bis 22 Grad aber auch nach dem Kaltfrontdurchgang weiterhin über dem jahreszeitlichen Mittel.

Temperaturtrend für Wien mit Vergleich zum jahreszeitlichen Mittel. © ECMWF/UBIMET

Am Donnerstag machen die anfangs oft dichten Restwolken sowie lokale Nebelfelder am Vormittag der Sonne Platz. Tagsüber stellt sich vielerorts ein Mix aus Sonne und Wolken ein, dabei erreichen die Temperaturen 17 bis 23 Grad.

Erneut spätsommerlich

Zum Wochenende hin breiten sich über Westeuropa erneut sehr warme Luftmassen aus, welche im Laufe des Wochenendes voraussichtlich auch Österreich erreichen. Damit steigen die Temperaturen bei überwiegend sonnigem Wetter neuerlich an. Ab Sonntag kündigen sich wieder spätsommerliche Höchstwerte um 25 Grad an.