Nassester Juli seit 2012, deutlich mehr Regentage als üblich

Im Westen und Norden kühler als üblich

Österreichweit fiel der Juli leicht kühler als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 aus. Negative Temperaturabweichungen wurden vor allem von Vorarlberg bis Oberösterreich gemessen, während es im äußersten Südosten leicht überdurchschnittliche Werte registriert wurden.
Die größten negativen Abweichungen von rund -1 Grad wurden vom Arlberg über den Pinzgau bis ins Ausseerland verzeichnet. In der Südoststeiermark war der Juli dagegen 1 Grad milder als üblich. Von Osttirol und Oberkärnten über die Obersteiermark bis ins östliche Flachland lagen die Temperaturen im Bereich des langjährigen Mittels.

Temperaturabweichung im Juli 2025.

Heißer Start, dann viel Tiefdruckeinfluss

Der Juli begann unter Hochdruckeinfluss mit großer Hitze: Am 3. wurden in Unterkärnten und im östlichen Flachland Höchstwerte zwischen 37 und 38 Grad gemessen. Eine Kaltfront beendete am 6. Juli im Süden eine der längsten Hitzewellen seit Beginn der Messungen. In Klagenfurt und Ferlach wurden mit 15 bzw. 19 heißen Tagen am Stück neue Rekorde aufgestellt. Die Kaltfront leitete aber eine nachhaltige Wetterumstellung ein. Bis zum Monatsende sorgten mehrere Tiefdruckgebiete – mit nur kurzen Unterbrechungen – für unbeständiges Wetter in weiten Teilen Mitteleuropas. Insgesamt war die Anzahl der Hitzetage aber in etwa durchschnittlich bzw. im Süden sogar leicht überdurchschnittlich.

Hitzetage Juli 2025

Mittel 1991-2020

Bregenz

3

3

Innsbruck

5

8

Salzburg

4

4

Linz

5

6

St. Pölten

7

7

Wien

9

8

Eisenstadt

10

8

Graz

9

6

Klagenfurt

10

7

 

Höchste Temperaturen
  • 38,0 Grad St. Andrä/Lavanttal (K, 3.7.)
  • 37,8 Grad Ferlach (K, 3.7.)
  • 37,6 Grad Bad Deutsch-Altenburg (NÖ, 3.7.)
  • 37,5 Grad Wien Unterlaa (W, 3.7.)
  • 37,4 Grad Gänserndorf (NÖ, 3.7.), Wien Donaufeld (W, 3.7.)

Überdurchschnittlich nass

Über ganz Österreich gemittelt brachte der Juli etwa 45 Prozent mehr Niederschlag als üblich und war damit der nasseste Juli seit 2012. Wie für die Sommermonate typisch, gab es auch diesmal große regionale Unterschiede: Besonders markant fielen die Abweichungen an der Alpennordseite aus. In Bregenz, Linz, Wiener Neustadt und Lunz am See wurde mehr als doppelt so viel Regen wie im langjährigen Mittel verzeichnet. Von Osttirol bis ins Südburgenland waren die Niederschlagsmengen hingegen durchschnittlich.

Der Juli brachte an der Alpennordseite und im Osten deutlich mehr Regen als üblich.
An mehreren Stationen gab es neue Monatsrekorde im Juli.

Örtlich nassester Juli seit Messbeginn

An manchen Wetterstationen war der vergangene Juli der nasseste seit Messbeginn – etwa in Bregenz mit knapp 400 mm Regen. Die häufig kühle Luft in Kombination mit dem vom Juni stark erwärmten Bodensee hat in Bregenz besonders große Regenmengen begünstigt. Neue Rekorde wurden u.a. auch in Galtür, Radstadt, Saalbach und Horn verzeichnet.
Auch die Zahl der Regentage mit mindestens 1 mm Niederschlag war überdurchschnittlich: In Bregenz gab es 20 nasse Tage, üblich wären 13. Im Mittel gab es vielerorts ein Plus von rund 50 Prozent.

Tage mit >1 mm Regen im Juli 2025

Mittel 1991-2020

Bregenz

20

13

Salzburg

20

15

Innsbruck

19

13

Linz

17

12

Wien

14

8

Nasseste bewohnte Orte (Stand: 31.7.)
  • 416 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 399 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
  • 398 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)
  • 398 Liter pro Quadratmeter Bregenz (V)
  • 383 Liter pro Quadratmeter Schoppernau (V)

Sonne machte Minusstunden, örtlich Rekorde

Im Flächenmittel wurden im Juli rund 25 Prozent weniger Sonnenstunden als üblich verzeichnet. Ähnlich trüb war ein Juli zuletzt im Jahre 2011, noch weniger Sonnenschein gab es im Juli 1979. Das größte Defizit wurde in den Alpen vom Arlberg bis zu den Hohen Tauern gemessen, wo die Abweichungen oft bei -30 bis -40 Prozent lagen. Regional war es im Westen sogar der trübste Juli seit Messbeginn, besonders in Vorarlberg, Tirol und Salzburg wurden gebietsweise neue Negativrekorde registriert.
Neue Stationsrekorde gab es u.a. in Salzburg, Landeck, Imst, Reutte, Mayrhofen, Krimml, Saalbach, Tamsweg und Warth am Arlberg. Etwas geringer fiel das Minus mit rund -15 Prozent dagegen im östlichen Flachland aus.

Sonnenscheinabweichung im Juli 2025.
Sonnigste Orte (Stand: 31.7.; 10 Uhr)
  • 250 Sonnenstunden Mörbisch (B)
  • 247 Sonnenstunden Bad Radkersburg (ST)
  • 242 Sonnenstunden Leibnitz (ST)
  • 240 Sonnenstunden Hornstein, Neusiedl am See (B)
An einigen Stationen war es der bislang trübste Juli seit Messbeginn, mitunter auch bei Stationen mit langen Messreihen, wie etwa Lienz und der Hohe Sonnblick.

Deutlich weniger Blitze als üblich

Das ausgeprägte Sonnendefizit und die meist energiearmen Luftmassen führten im Juli zu einer stark unterdurchschnittlichen Gewittertätigkeit: Mit insgesamt 208.000 Blitzentladungen wurde nur etwa die Hälfte der üblichen Blitzanzahl erreicht. In den vergangenen 15 Jahren wurde eine noch geringere Blitzanzahl nur im Juli 2018 registriert. Besonders deutlich fiel das Minus in Vorarlberg und Kärnten aus, mit Abweichungen um -75 Prozent. Am geringsten war die Abweichung dagegen in Niederösterreich, wo rund -25 Prozent weniger Blitze gezählt wurden. Der Bezirk mit der höchsten Blitzdichte war Linz, gefolgt von Wiener Neustadt und Urfahr-Umgebung.

Blitzdichte im Juli 2025.

Trotz der insgesamt unterdurchschnittlichen Gewitteraktivität kam es dennoch zu Unwettern: Am 13. Juli verursachten Starkregen und Sturmböen in Wiener Neustadt zahlreiche Schäden. Zwei Tage später, am 15. Juli, hinterließ ein möglicher Tornado im Bezirk Schärding lokal schwere Schäden. In der zweiten Monatshälfte kam es in den Alpen stellenweise zu Vermurungen – etwa am 19. in Vorarlberg und am 23. in Tirol.

Hagel
Hagel am Pogusch am 6. Juli 2025. Foto: FF Turnau
Hagel in Schwaz am 19. Juli 2025. Bild: Unwetterfreaks

Verhaltensregeln bei Gewittern

Gewitter mit Blitz

Ein Blitz kündigt sich nicht an und kann manchmal auch mehrere Kilometer abseits eines Gewitterkerns einschlagen. Blitze schlagen zudem nicht immer an den höchsten Objekten ein und können durchaus auch mehr als einmal den selben Punkt treffen (beispielsweise exponierte Gipfelkreuze).

Gefahrenquelle Blitz

Bei  einem Gewitter besteht nicht nur die Gefahr, dass man direkt von einem Blitz getroffen wird, sondern auch das Risiko, in unmittelbarer Nähe eines Einschlags zu stehen. Dabei springt der Blitz aufgrund der extrem hohen Spannung auf alle Stromleiter im unmittelbaren Umfeld über – schwere Verletzungen sind die Folge. Weiters gibt es auch die Gefahr der Schrittspannung: Wenn ein starker Blitz in unmittelbarer Nähe am Boden einschlägt, kann der Strom durch den menschlichen Körper fließen, wenn man im Zuge eines Schrittes den Boden an zwei unterschiedlichen Punkten mit unterschiedlichem elektrischen Potential berührt. Alleine in Deutschland und Österreich sterben jedes Jahr etwa 10 Menschen an den Folgen eines direkten oder indirekten Blitzschlages! Besonders gefährdet sind meist Landwirte und Sportler (besonders Wanderer, Bergsteiger, Golfspieler, aber auch Fußballer und Wassersportler)

10.000 Grad bei Blitzschlag

Bei einem Blitzschlag werden durchschnittliche Stromstärken von 5.000 bis 20.000 Ampere gemessen, vereinzelt werden aber sogar mehr als 250.000 Ampere erreicht. Die Temperatur kann direkt im Blitzkanal kurzzeitig auf mehrere 10.000 Grad steigen. Das explosionsartige Verdampfen des Wassers löst eine Schockwelle aus, die man in weiterer Folge als Donner wahrnimmt.

Wo findet man Schutz?

Wenn man sich im Freien befindet sollte man hohe sowie generell stromleitende Gegenstände meiden sowie fern vom Wasser bleiben. Am besten ist der Unterschlupf in einem Haus mit verschlossenen Fenstern und Türen oder im Auto. Ist man im Freien, sollte man folgende Notmaßnahmen beachten:

  • Auf den Boden kauern, am besten in einer Mulde oder Senke. Die Beine müssen dabei eng beieinander stehen um die Schrittspannung gering zu halten. Im Notfall ist es jedenfalls besser zu hüpfen, als zu laufen.
  • Niemals unter einzelstehenden Bäumen (ganz egal welche Baumart) oder Stromleitungen Schutz suchen!
  • Im Gebirge: Von Graten und Gipfeln fernhalten und Stahlseile und Skilifte meiden. Nahe einer Felswand gibt es ein relativ sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Höhe der Wand entspricht.
  • Wenn man keinen Donner mehr hört, bedeutet das nicht, dass das Gewitter vorbei ist. Blitze können auch im Umfeld der Gewitterwolke in den Boden einschlagen. Deshalb ist es auch wichtig, dass man nach dem vermeintlich letzten Donner noch für längere Zeit in Sicherheit bleibt.
  • Stets lokale Wetterberichte lesen und die Tour entsprechend planen (nicht auf Apps verlassen). Bei einer erhöhten Gewitterneigung sollte man nur kurze Touren mit Ausstiegs- oder Schutzmöglichkeiten durchführen.
  • Stets den Himmel beobachten: So erkennt man, ob sich in der Nähe mächtige Quellwolken bzw. Gewitter entwickeln.

 

Die 5 besten Tipps gegen Gelsen

Tipps gegen Gelsen

Wenn der Frühsommer immer wieder kräftigen Regen in Abwechslung mit warmen Wetterphasen bringt, sind die Brutbedingungen für Gelsen ideal. Diese benötigen nämlich für die Ablage ihrer Eier Wasserlachen, die nach Regenfällen natürlich zahlreich zur Verfügung stehen. Anschließend ist die Temperatur entscheidend: Je wärmer es ist, desto schneller entwickeln sich aus den Eiern Larven und anschließend flug- und stechfähige Gelsen.

Maßnahmen gegen die Gelsenplage

In einer natürlichen Umgebung reduzieren beispielsweise Fische in Teichen die Population der Gelsenlarven. Anders ist dies natürlich bei Regentonnen oder Untertöpfen. Hier gefährden nur wenige Tiere die Gelsenlarven, deshalb stellen diese menschengemachten Lebensräume ideale Brutstätten für die Gelsen dar. Ein einziges Weibchen kann dabei bis zu 500 Eier legen.

Anbei die besten Tipps:

  • Um den Gelsen keine Grundlage für ihre Verbreitung zu geben, solltet ihr Gefäße wie Regentonnen und Gießkannen regelmäßig leeren.
  • Ein Gelsenspray ist das wirkungsvollste Mittel, um sich die Insekten für ein paar Stunden vom Leib zu halten. Aber auch bestimmte Kräuter bzw. Pflanzen wie Basilikum, Lavendel, Pfefferminze oder Zitronenmelisse können zumindest ein Teil der Gelsen vertreiben.
  • In den Fenstern ist es sinnvoll ein Gelsengitter zu montieren. Wenn Gelsen bereits in der Wohnung sind, kann man sie mit Durchzug vertreiben. Auch ein Ventilator kann dabei helfen.
  • Dunkle Kleidung soll besonders anziehend auf Gelsen wirken, daher sollte man besser helle Kleidung tragen. Ratsam ist auch, denGroßteil des Körpers mit Kleidung zu bedecken.
  • Im Garten ist es besser gelbe statt weiße Lichtquellen zu verwenden, da Gelsen gelbes Licht nicht wahrnehmen können.

Wirkungslos sind dagegen Zitruskerzen, ebenso wie das Verzehren von Bierhefe oder Knoblauchzehen. Die Wirkung von Lichtfallen ist ebenfalls sehr gering. Einen Stich sollte man jedenfalls auf keinen Fall kratzen: Dadurch kann es zu einer Zusatzinfektion kommen, welche den Heilprozess deutlich verlängert!

Weiterhin unbeständiges Wetter in Sicht in Deutschland

Heftige Regenschauer werden in den kommenden Tagen niedergehen. Quelle: https://stock.adobe.com/at/

Nach einem warmen bis heißen Juni fiel der Juli 2025 bislang durchschnittlich temperiert und häufig nass aus. Die unbeständige und – zumindest im Vergleich zu den letzten Sommermonaten – auch kühle Witterung setzt sich in Deutschland mit großer Wahrscheinlichkeit bis zum Monatsende fort. Denn nach Abzug des Tiefs KARLHEINZ Richtung Osteuropa folgen weitere Randtiefs aus dem Nordatlantik mit einer ähnlichen Zugbahn. Mitteleuropa und der Alpenraum verbleiben somit in den kommenden Tagen in einer weiterhin wechselhaften Nord- bis Nordwestströmung.

Animation der Großwetterlage (rot = Hochdruckeinfluss, weiß/blau = Tiefdruckeinfluss) am Sonntag, Montag und Dienstag über Europa. Eine unbeständige Nordströmung bleibt uns erhalten - ECMWF IFS, UBIMET
Animation der Großwetterlage (rot = Hochdruckeinfluss, weiß/blau = Tiefdruckeinfluss) am Sonntag, Montag und Dienstag über Europa. Eine unbeständige Nordströmung bleibt uns erhalten – ECMWF IFS, UBIMET

In den letzten 48 Stunden sorgte das Tief KARLHEINZ vor allem an den Alpen für häufig gewittrig durchsetzten Regen. Hier sowie punktuell im Zuge von langsam ziehenden Gewittern kamen dabei ergiebige Niederschlagsmengen zwischen 30 und 60 l/m² zusammen.

Akkumulierte Niederschläge in den letzten 48 Stunden in l/m². An den Alpen sowie punktuell mit Gewittern fielen bereits nennenswerte Regenmengen - UBIMET
Akkumulierte Niederschläge in den letzten 48 Stunden in l/m². An den Alpen sowie punktuell mit Gewittern fielen bereits nennenswerte Regenmengen – UBIMET

Die kommenden 48 Stunden gestalten sich weiterhin häufig nass, nur im Osten kann es längere trockene Phasen geben. Im Schwarzwald sowie an den Alpen sind hingegen anhaltende und schauerartige, teils auch noch gewittrig durchsetzte Niederschläge zu erwarten. Hier sind weitere 30 bis 60 l/m² Regen in Sicht. Punktuell kann aber im Zuge von kräftigen Schauern oder Gewittern auch etwas mehr zusammenkommen!

Prognostizierte Niederschlagsmenge für Sonntag und Montag in l/m² - UBIMET
Prognostizierte Niederschlagsmenge für Sonntag und Montag in l/m² – UBIMET

Übrigens: Der Juli war bislang bereits zu nass. Landesweit beträgt die Abweichung rund +20%, wobei vor allem im Nordosten mit dem Starkregen der letzten Tage schon doppelt so viel Niederschlag wie üblich zusammengekommen ist. Bis zum Monatsende wird auch entlang der Nordalpen rund doppelt so viel Niederschlag wie üblich gefallen sein.

Abweichung der Niederschlagssumme vom Klimamittel im Juli 2025 (bis zum 25.07.) - UBIMET
Abweichung der Niederschlagssumme vom Klimamittel im Juli 2025 (bis zum 25.07.) – UBIMET

Das unbeständige Wetter setzt sich in Österreich fort

Regenpfütze @ pixabay.com

Nach einem extrem heißen Juni fiel der Juli 2025 bislang durchschnittlich temperiert und häufig nass aus. Die unbeständige und – zumindest im Vergleich zu den letzten Sommermonaten – auch kühle Witterung setzt sich in Österreich mit großer Wahrscheinlichkeit bis zum Monatsende fort. Denn nach Abzug des Tiefs KARLHEINZ Richtung Osteuropa folgen weitere Randtiefs aus dem Nordatlantik mit einer ähnlichen Zugbahn. Mitteleuropa und der Alpenraum verbleiben somit in den kommenden Tagen in einer weiterhin wechselhaften Nord- bis Nordwestströmung.

Animation der Großwetterlage (rot = Hochdruckeinfluss, weiß/blau = Tiefdruckeinfluss) am Sonntag, Montag und Dienstag über Europa. Eine unbeständige Nordströmung bleibt uns erhalten - ECMWF IFS, UBIMET
Animation der Großwetterlage (rot = Hochdruckeinfluss, weiß/blau = Tiefdruckeinfluss) am Sonntag, Montag und Dienstag über Europa. Eine unbeständige Nordströmung bleibt uns erhalten – ECMWF IFS, UBIMET

In den letzten 48 Stunden sorgte das Tief KARLHEINZ für häufig gewittrig durchsetzten Regen. Entlang der Nordalpen sowie von Kärnten bis zum Alpenostrand und dem Seewinkel kamen dabei ergiebige Niederschlagsmengen zwischen 30 und 70 l/m².

Akkumulierte Niederschläge in den letzten 48 Stunden in l/m². Regional fielen bereits nennenswerte Regenmengen - UBIMET
Akkumulierte Niederschläge in den letzten 48 Stunden in l/m². Regional fielen bereits nennenswerte Regenmengen – UBIMET

Die kommenden 48 Stunden gestalten sich weiterhin nass, nur im Süden und Südosten kann es föhnbedingt längere trockene Phasen geben. Entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis zum Salzkammergut  sind hingegen anhaltende und schauerartige, teils auch noch gewittrig durchsetzte Niederschläge zu erwarten. Hier sind weitere 30 bis 70 l/m² Regen in Sicht. Punktuell kann es aber im Zuge von kräftigen Schauern oder Gewittern auch etwas mehr zusammenkommen!

Prognostizierte Niederschlagsmenge für Sonntag und Montag in l/m² - UBIMET
Prognostizierte Niederschlagsmenge für Sonntag und Montag in l/m² – UBIMET

Übrigens: Der Juli war bislang bereits zu nass, landesweit beträgt die Abweichung rund +40% und nahezu überall wurde der durchschnittliche Monatsniederschlag schon erreicht. Bis zum Monatsende wird besonders entlang der Nordalpen rund doppelt so viel Niederschlag wie üblich gefallen sein.

Abweichung der Niederschlagssumme vom Klimamittel im Juli 2025 (bis zum 25.07.) - UBIMET
Abweichung der Niederschlagssumme vom Klimamittel im Juli 2025 (bis zum 25.07.) – UBIMET

Alle Jahre wieder: Die Hundstage im Hochsommer

Die Hundstage stellen die heißeste Zeit des Jahres dar.

Die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August ist landläufig als Hundstage bekannt und gilt als die heißeste Zeit im Jahr. Ihren Ursprung haben diese Tage im alten Ägypten rund zweitausend vor Christus: Rund um den 23. Juli wurde damals nämlich des hellste Stern Sirius am Morgenhimmel  sichtbar. Bei den alten Ägyptern war dieses astronomische Ereignis von besonderer Bedeutung, da zu diesem Zeitpunkt oftmals die Nilflut einsetzte. Außerdem glaubten die Menschen, dass der hellste Stern am Morgenhimmel als „zusätzliche“ Sonne für die sommerliche Hitze verantwortlich sei. Die Dauer der Hundstage erklärt sich daraus, dass vom ersten Auftauchen des Sterns in der Morgendämmerung bis zum vollständigen Erscheinen des Sternbilds etwa ein Monat vergeht.

Sirius zeigt sich am Himmel südöstlich vom Sternbild Orion. Photo credit: AlvinWuFoto on VisualHunt.com

Hundstage und Hitze in Europa: Zufall

Im Alpenraum sind die Hundstage im Mittel tatsächlich die heißeste Zeit des Jahres: Häufig erleben wir von Ende Juli bis Mitte August sehr heiße Tage und warme, teils sogar tropische Nächte. Auch die meisten Hitzerekorde in Mitteleuropa stammen aus dieser Zeit. Mit dem Sternbild „Großer Hund“ hat das aber nichts zu tun, da sich das Erscheinen von Sirius im Laufe der Jahrtausende verschoben hat: Mittlerweile taucht Sirius erst ab Ende August am Morgenhimmel auf, zudem wird das gesamte Sternbild hierzulande erst im Winter vollständig sichtbar.

In Europa kommt Sirius erst im Herbst zum Vorschein. Photo credit: tsbl2000 on Visualhunt

Titelbild: visualhunt.com

 

Ab Donnerstag in Österreich regional starke Gewitter

Rotierendes Gewitter (Superzelle) über Hartberg © Christoph Matella / uwz.at

Im Vorfeld eines Tiefs über Frankreich, welches sich bis zum Wochenende langsam in Richtung Norditalien verlagert, liegt der östliche Alpenraum in den kommenden Tagen zwischen kühlerer und energieärmerer Luft über Westeuropa und einer äußerst heißen Luftmasse über Süd- und Südosteuropa. Entlang der Luftmassengrenze nimmt die Schauer- und Gewitterneigung ab Donnerstag deutlich zu, regional zeichnet sich eine erhöhte Unwettergefahr ab.

Großwetterlage am Donnerstag, dem 24.07.2025 nach dem ECMWF-Modell. Im Vorfeld eines Tiefs über Frankreich wird sehr energiereiche und gewitteranfällige Luft in den östlichen Alpenraum geführt.
Großwetterlage am Donnerstag, dem 24.07.2025 nach dem ECMWF-Modell. Im Vorfeld eines Tiefs über Frankreich wird sehr energiereiche und gewitteranfällige Luft in den östlichen Alpenraum geführt.

Besonders in der Osthälfte erhöhte Unwettergefahr

Am Donnerstag ziehen in Vorarlberg, Tirol und Oberkärnten sowie zum Teil auch im Norden und Nordosten schon von der Früh weg Schauer durch, auch einzelne Gewitter können dabei sein. Tagsüber breiten sich Schauer und Gewitter auf weite Landesteile aus, vor allem im Süden und Osten besteht dann am Nachmittag erhöhte Unwettergefahr durch große Regenmengen in kurzer Zeit, lokal auch Hagel um 2 bis 4 cm Durchmesser und Sturmböen.

Unwettergefahr in Österreich am Donnerstag, dem 24.07.2025 © uwz.at | Die kräftigsten Gewitter sind am Nachmittag in der Südosthälfte des Landes zu erwarten.
Unwettergefahr in Österreich am Donnerstag, dem 24.07.2025 © uwz.at | Die kräftigsten Gewitter sind am Nachmittag in der Südosthälfte des Landes zu erwarten.

Auch am Freitag sowie am Wochenende sind weitere, teils kräftige Gewitter zu erwarten, besonders in der Osthälfte bleibt die Unwettergefahr erhöht. Zur neuen Woche deutet sich dann nach derzeitigem Stand eine Entspannung der Lage an, auch wenn es vorerst weiterhin unbeständig bleiben dürfte.

Schwere Gewitter regional auch in den Urlaubsländern

Nicht nur in Österreich ist die Unwettergefahr in den kommenden Tagen erhöht, entlang der Luftmassengrenze ist generell mit teils starken Gewittern und regional hoher Unwettergefahr zu rechnen. Am Donnerstag sind etwa auch die Balearen, Korsika und Norditalien betroffen. Bis zum Wochenende verschiebt sich der Schwerpunkt langsam südostwärts, dann steigt die Unwettergefahr auch in Süditalien und generell entlang der Adriaküste (also auch Kroatien) an. Im Detail gibt es noch Unsicherheiten, verbringt man aber in den genannten Regionen derzeit seinen Urlaub oder steht der Urlaub kurz bevor, ist ein täglicher Blick auf den Wetterbericht in jedem Fall sehr empfehlenswert.

Prognose der Unwettergefahr am Donnerstag, 24.07.2025. © UBIMET/UWZ.at
Prognose der Unwettergefahr am Donnerstag, 24.07.2025. © UBIMET/UWZ.at

 

Starkregen im Nordosten Deutschlands

Starkregen (Archivbild) - Adobe Stock

Ab dem Montagnachmittag setzte im Nordosten Deutschlands teils kräftiger Dauerregen ein. Besonders betroffen waren Mecklenburg-Vorpommern und der Norden Brandenburgs, wo es über Nacht ergiebig regnete. An einzelnen Messstationen wurden innerhalb von 24 Stunden Regenmengen von bis zu 100 l/m² registriert.

Wetterlage

Ein Tiefdruckkomplex namens ISAAC beeinflusste am Montag große Teile Europas. Er reichte von den Britischen Inseln bis zur Ostsee. Im Tagesverlauf zog die zugehörige Front ostwärts über Mitteleuropa und erreichte am Abend den Nordosten Deutschlands. Besonders in Mecklenburg-Vorpommern fiel dabei anhaltender, teils kräftiger Regen, der bis in die Morgenstunden andauerte.

Frontenkarte für den 22. Juli 2025, 12 UTC; Quelle: meteonews.ch
Frontenkarte für den 22. Juli 2025, 12 UTC; Quelle: meteonews.ch

Messwerte

Durch den anhaltenden Regen meldeten viele Wetterstationen aufsummierte Niederschlagsmengen von über 50 l/m². An einer Station wurden sogar 106 l/m² gemessen. Auch entlang der dänischen Inseln setzte sich der starke Regen fort – dort wurden ebenfalls stellenweise über 100 l/m² registriert.

24-stündige Niederschlagssumme in l/m² am 22. Juli 2025 um 9 UTC

Ausblick

Das Regenfeld ist zwar vorübergehend weiter nach Norden gezogen, doch das Tief über der Ostsee lenkt das Frontensystem bis zum Abend wieder zurück in Richtung deutsche Ostseeküste. Damit bleibt der Norden Deutschlands in den kommenden 24 Stunden erneut im Einflussbereich des Tiefs mit teils kräftigen Niederschlagsmengen.

Prognose der Regenmenge für die nächsten 24 Stunden

Für das Gebiet an der dänischen-deutschen Grenze werden Regenmengen um die 30 bis 50 Liter erwartet. Regenwarnungen bis Mittwochnachmittag sind für die Region in Kraft.

Regenwarnungen für die kommenden Stunden. Stand 22.07.2025 13:50 Uhr - www.uwr.de
Regenwarnungen für die kommenden Stunden. Stand 22.07.2025 13:50 Uhr – www.uwr.de

Hitzewelle in Nordeuropa

Wie kam es zu der Hitzewelle?

Ein Zusammenspiel von Drucksystemen hat in Skandinavien für eine ausgeprägte Hitzewelle gesorgt. Das Hochdruckgebiet „DORLE“, das sich über Nordskandinavien festgesetzt hat, lenkte gemeinsam mit einem Tief über Großbritannien warme Luftmassen aus Südwest- und Südosteuropa weit in den Norden.

Die absinkenden Luftmassen rund um das Hoch sorgten für überwiegend wolkenfreies Wetter – ideale Bedingungen für eine starke Sonneneinstrahlung. Die Folge: Die Luft konnte sich zusätzlich deutlich erwärmen. Besonders in Norwegen wurde die Hitze durch den Föhneffekt noch verstärkt.

Seit Mitte der Woche lagen die Temperaturen in weiten Teilen Norwegens verbreitet über der 30-Grad-Marke – ein für die Region außergewöhnliches Ereignis. Am Donnerstag wurde in Frosta, nördlich von Trondheim, ein Höchstwert von 34,9 Grad Celsius gemessen.

Auch andere Orte verzeichneten bemerkenswerte Hitze: In Evanger wurden 34,2 Grad, in der Hauptstadt Oslo immerhin 30,9 Grad registriert. Damit zählt die aktuelle Hitzewelle zu den intensivsten des bisherigen Sommers.

Tageshöchstwerte am 17.07.2025

Vereinzelt wurden in den vergangenen Nächten an den norwegischen Küsten sogar Tropennächte verzeichnet – ein seltenes Phänomen so weit im Norden. Als Tropennacht gilt eine Nacht, in der die Temperatur nicht unter 20 Grad Celsius sinkt. Der Grund dafür liegt im ungewöhnlich warmen Meerwasser, das selbst in den Nachtstunden kaum Abkühlung zulässt. Somit bleibt es auch noch Sonnenuntergang mild.

Folgen

Die anhaltend hohen Temperaturen belasten den Permafrostboden in den Bergen Skandinaviens zunehmend. Permafrost bezeichnet dauerhaft gefrorenen Boden, der durch die derzeitige Wärme zum Schmelzen beginnt. Dies führt zu Bodeninstabilitäten und erhöht das Risiko für Felsstürze. Zusätzlich steigt durch die Trockenheit und Hitze auch die Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen weiter an.

Ausblick

Zwar scheint der Höhepunkt der Hitzewelle nun erreicht zu sein. Mit einer nennenswerten Abkühlung kann aber erst im Laufe der nächsten Woche gerechnet werden mit zunehmendem Tiefdruckeinfluss aus Westen. Alle gelb markierten Bereiche deuten auf ungewöhnlich hohe Temperaturen hin, während die roten Farbtöne extreme Wärme in den jeweiligen Regionen anzeigen.

Extremwetterindex des europäischen Wetterdienstes ECMWF im Bezug auf die Temperaturen in den nächsten fünf Tagen; Quelle: ECMWF

Tornado-Verdacht in Oberösterreich am Dienstag

Schwere Sturmschäden in Taufkirchen an der Pram am 15.07.2025 - © Feuerwehr Laufenbach
Am 15. Juli 2025 zog zwischen 14:30 und 15:00 Uhr eine kräftige Gewitterzelle über den Raum Taufkirchen an der Pram in Oberösterreich hinweg und richtete schwere Schäden an mehreren Gebäuden an. Es besteht der Verdacht, dass ein Tornado dafür verantwortlich sein könnte. Da kein Bild- oder Videomaterial vorliegt, bleibt eine abschließende Einschätzung jedoch vorerst aus. Ob sich der Tornadoverdacht bestätigt, kann erst nach einer detaillierten Analyse der Schadensbilder festgestellt werden.
Österreich befand sich an der Vorderseite des Tiefdruckgebiets HORST über Deutschland. In Verbindung mit einer durchziehenden Kaltfront aus Westen wurden in Oberösterreich günstige Bedingungen für die Entstehung von Gewittern geschaffen. Eine Gewitterzelle, die sich zunächst in Niederbayern entwickelte, zog anschließend unter Verstärkung über die Grenze bei Schärding – wie auch anhand des Blitzverlaufs vom 15. Juli ersichtlich ist.
Geortete Blitzentladungen in Österreich am 15.07.2025 - UBIMET, nowcast
Geortete Blitzentladungen in Österreich am 15.07.2025 – UBIMET, nowcast
Bezüglich der lokalen Lage: Die verantwortliche Gewitterzelle verstärkte sich an einer Windkonvergenzzone in tieferen Schichten (Zusammenströmen von Winden aus Südwest mit Winden aus nördlicher Richtung). Tatsächlich trafen hier Schauer aus Westen mit Gewittern aus Nordwesten zusammen. Damit gab es vorübergehend günstige Bedingungen für die Entstehung eines Tornados.
Radaranimation zwischen 14:30 Uhr und 15:00 Uhr MESZ am 15.07.2025 im westlichen Donauraum mit Windrichtung in 10m Höhe. Taufkirchen an der Pram ist im schwarzen Kreis - UBIMET, Austrocontrol
Radaranimation zwischen 14:30 Uhr und 15:00 Uhr MESZ am 15.07.2025 im westlichen Donauraum mit Windrichtung in 10 m Höhe. Taufkirchen an der Pram ist im schwarzen Kreis – UBIMET, Austrocontrol

 

Tornados in Österreich

Im Durchschnitt treten in Österreich pro Jahr etwa 3 bis 5 Tornados auf, allerdings sind die meisten davon nur schwach und kurzlebig. Meistens stehen diese auch nicht im Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich an lokalen Windkonvergenzen („Typ-II-Tornados“). Starke Tornados sind extrem selten, wobei das bislang bekannteste Ereignis der Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916 war. Die Einschätzung der Stärke dieses Tornados liegt bei F4/T8, was Windgeschwindigkeiten um 350 km/h bedeutet. Vor wenigen Jahren, am 10.07.2017, kam es auch knapp südlich von Wien (10.07.2017 – Tornado bei Wien) zu einem Tornado im Zuge einer Superzelle.

Verteilung aller Tornado-Meldungen in Österreich seit 1900 anhand der ESWD-Datenbank - https://eswd.eu/cgi-bin/eswd.cgi
Verteilung aller Tornado-Meldungen in Österreich seit 1900 anhand der ESWD-Datenbank – https://eswd.eu/cgi-bin/eswd.cgi

Wirft man einen Blick auf die österreichischen Nachbarländer, blieben in den letzten Jahren einige Fälle in Erinnerung. Etwa der starke Tornado knapp nördlich der österreichischen Grenze in Tschechien am 24.06.2021 (24.06.2021 – Starker Tornado in Tschechien) oder mehrere Tornados am 20.05.2022 in Deutschland (20.05.2022 – Tornados richten in Deutschland Schäden an).

Yesterday’s probable tornado in Taufkirchen an der Pram (Upper Austria) had a small velocity couplet around 12:55 UTC in storm-relative doppler winds as seen from GSA Hochficht radar. Visualization by ESSL/Bram van ‚t Veen.

[image or embed]

— Alois M. Holzer (@alois-m-holzer.bsky.social) 16. Juli 2025 um 12:18


Titelbild: Schwere Sturmschäden in Taufkirchen an der Pram am 15.07.2025 – © Feuerwehr Laufenbach

Heftige Unwetter im Nordosten der USA: Rekordregen führt zu Überschwemmungen

Am Montag kam es in Teilen von New Jersey, New York und Connecticut zu schweren Überschwemmungen. Ursache waren ortsfeste Gewitterzellen, die innerhalb kurzer Zeit enorme Regenmengen freisetzten. In New York City drang das Wasser bis in die Schächte der U-Bahn ein.

Extremregen mit Rekordwerten

Bereits am Montagnachmittag bildeten sich erste Gewitter über den Vororten von New York City. Aufgrund ihrer langsamen Zuggeschwindigkeit entluden sie sich nahezu stationär über der Region. Das führte lokal zu Rekordniederschlagsmengen: Die Wetterstation im Central Park registrierte innerhalb einer Stunde rund 67 Millimeter Regen – der zweithöchste je gemessene Wert an diesem Standort. Andere Stationen im Stadtgebiet meldeten sogar bis zu 150 Millimeter.

Wasser bis in die U-Bahn-Schächte

Die Wassermassen setzten weite Teile Manhattans unter Wasser. Besonders betroffen war das öffentliche Verkehrsnetz: In der U-Bahn-Station an der 28th Street stand das Wasser und Menschen saßen im Zug fest. Auch auf den Straßen kam es zu gefährlichen Situationen – Autos wurden weggespült, einige Menschen mussten aus ihren Fahrzeugen gerettet werden.


In New Jersey starben zwei Menschen, als ihr Auto von der überfluteten Straße abkam. Auch in New York City waren Kellerwohnungen betroffen. Hier standen die Wohnungen teils bis zur Hüfte unter Wasser. Dank neuer Notfallprotokolle, die nach den tragischen Kellerüberflutungen im September 2021 eingeführt wurden, konnten diesmal jedoch schwerwiegendere Verletzungen oder Todesfälle verhindert werden.

Wo es am meisten blitzt: Die Gewitter-Hotspots Österreichs

Gewitter

Gewitter können in Mitteleuropa bei passenden Wetterbedingungen das ganze Jahr über auftreten. Die klassische Hochsaison liegt hierzulande typischerweise zwischen Mitte Mai und Ende August. In dieser Zeit sorgt einerseits der hohe Sonnenstand für eine starke Erwärmung der bodennahen Luft, was zu einer labilen Schichtung der Atmosphäre führen kann. Andererseits werden die Luftmassen im Laufe des Sommers insgesamt energiereicher, da wärmere Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann

Blitze in Österreich

Im 15-jährigen Mittel stechen bei der Blitzdichte in Österreich zwei Regionen besonders hervor:

  • Die Gebiete vom Grazer Bergland über die Oststeiermark bis ins Südburgenland
  • Der Alpennordrand vom Innviertel über das Salzkammergut bis ins Gesäuse

Am wenigsten Blitze gibt es dagegen am Alpenhauptkamm vom Montafon bis zu den Ötztaler Alpen, da hier die lange Schneebedeckung sowie die hochgelegenen Täler mit vergleichsweise trockener Luft nur eine kurze Gewittersaison zulassen.

Mittlere Blitzdichte von 2010 bis 2024. © UBIMET

Weiz auf Platz 1

Im Mittel von 2010 bis 2024 sind die drei blitzreichsten Bezirke des Landes in der Steiermark anzutreffen. Weiz liegt an der Spitze, gefolgt von Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld. Auf dem vierten Platz folgt Braunau am Inn in Oberösterreich.

  • 32,7 Blitze/km² Weiz (ST)
  • 31,3 Blitze/km² Graz-Umgebung (ST)
  • 30,6 Blitze/km² Hartberg-Fürstenfeld (ST)
  • 30,5 Blitze/km² Braunau am Inn (OÖ)
  • 30,1 Blitze/km² Graz (ST)
  • 29,1 Blitze/km² Südoststeiermark (ST)
  • 27,8 Blitze/km² Ried im Innkreis (OÖ)
  • 27,3 Blitze/km² Oberwart (B)
  • 26,4 Blitze/km² Voitsberg (ST)
  • 25,8 Blitze/km² Jennersdorf (B)
  • 25,3 Blitze/km² Salzburg Stadt (S)
  • 25,1 Blitze/km² Leibnitz (ST)
Die blitzreichsten Bezirke des Landes liegen in der Steiermark (im Bild: 2010 bis 2024)

Gewitter entstehen besonders häufig über den Bergen und ziehen unter Verstärkung ins angrenzende Flachland.  Die stärksten Gewitter treten oft direkt am Alpenrand auf, da die Luft hier tendenziell feuchter und damit energiereicher ist. Da Mitteleuropa im Bereich der Westwindzone liegt, ziehen Gewitter besonders häufig von West nach Ost. Mit zunehmender Entfernung von den Bergen lässt die Gewitterhäufigkeit nach.

Typische Gewitterzugbahnen in Österreich. Bei Südwestagen ist vor allem die Alpennordseite betroffen, bei West- bis Nordwestlagen dagegen eher der Südosten.

Schlusslicht Landeck

Die geringste Blitzdichte auf Bezirksebene weist der Bezirk Landeck mit einer Dichte von 7,7 Blitzen/km² auf, gefolgt von Bludenz und Imst mit jeweils 7,8 Blitzen/km². Auf Gemeindeebene liegt Sölden auf dem letzten Platz mit 4,5 Blitzen/km², knapp hinter Galtür und Bartholomäberg (auf Platz 1 liegt die Gemeinde Weiz mit 41,5 Blitzen/km²).

In Tirol gibt es große Unterschiede: Während es in Ötztaler Alpen vergleichsweise selten blitzt, gibt es am Alpenrand häufig blitzreiche Gewitter (im Bild: 2010 bis 2024).

Saison-Höhepunkt im Juli

Der blitzreichste Monat des Jahres in Österreich ist meist der Juli mit einem 15-jährigen Mittel von rund 498.000 Blitzentladungen. Es folgen der August mit 370.000, der Juni mit 333.000 und der Mai mit 130.000. Gegen Ende August lässt die Blitzhäufigkeit aufgrund der rasch abnehmenden Tageslänge deutlich nach. Die blitzärmsten Monate sind der November und der Dezember mit jeweils etwa 100 Entladungen.

Mittlere Blitzdichte pro Monat in der Gewittersaison in Österreich. © www.uwz.at

Hagel in Österreich

Hagel ist in Österreich keine Seltenheit, vor allem bei leicht föhnigen Wetterlagen kommt es am Alpennordrand, im Südosten oder im Waldviertel nahezu jährlich lokal auch zu großem Hagel. Vereinzelt wurde auch schon sog. Riesenhagel mit einer Größe von über 10 cm beobachtet. Der Rekord stammt vom 24. Juni 2021, als in Ziersdorf im Bezirk Hollabrunn ein Hagelkorn mit einer Größe von 14 cm dokumentiert wurde. Mehr Infos dazu gibt es hier: Der europäische Hagelrekord.

Hagelmeldungen >2 cm in der ESWD-Datenbank von 2010 bis 2024. © ESWD

Blitzhauptstadt Graz

In Österreich stellt Graz aufgrund der geografischen Lage am Südostrand der Alpen die blitzreichste Landeshauptstadt dar. Einerseits gibt es hier zahlreiche Gebirgsgruppen wie etwa die Lavanttaler Alpen und das Grazer Bergland, welche die Auslöse von Gewittern begünstigen, andererseits ist die Luft hier im Sommer oft sehr feucht bzw. energiereich. Hinzu kommt noch, dass sich die feuchte Luft in tiefen Schichten bei Kaltfrontdurchgängen besonders lange halten kann, weil die bodennahe Kaltluft von den Alpen blockiert wird bzw. über Wien hinweg umgeleitet wird. In mittleren Höhenlagen findet aber dennoch eine Temperaturabnahme statt, was dann in der Steiermark und im Südburgenland zu einer labilen Luftschichtung führt.

Das Wiener „Schutzschild“

Dieser Effekt führt auch dazu, dass es in Graz deutlich häufiger zu kräftigen Gewittern kommt als etwa in Wien. Die energiereiche Luft in der Hauptstadt wird aufgrund der exponierten Lage am Alpenostrand durch aufkommenden Westwind schnell ausgeräumt. Außerdem sorgt ein kanalisierender „Flaschenhals“ zwischen dem Waldviertel und den Voralpen dafür, dass der Wind ab dem Mostviertel meist beschleunigt und etwaigen Gewittern davon läuft – Meteorologen sprechen dabei von einer Druckwelle, die manchmal auch als „Wiener Schutzschild“ bezeichnet wird. Beim Absinken hinter dem Wienerwald trocknet die Luft zusätzlich etwas ab.

Bei sommerlichen Kaltfronten aus NW hält sich südlich der Alpen länger die energiereiche Luft.

Mittlere Blitzdichte pro Landeshauptstadt:

    1. Graz 30,1 Blitze/km²
    2. Salzburg 25,3 Blitze/km²
    3. Bregenz 14,9 Blitze/km²
    4. Eisenstadt 14,8 Blitze/km²
    5. Linz 13,8 Blitze/km²
    6. Wien 13,5 Blitze/km²
    7. Innsbruck 13,2 Blitze/km²
    8. St. Pölten 12,9 Blitze/km²
    9. Klagenfurt 10,1 Blitze/km²

In Wien handelt es sich um einen Durchschnittswert über alle Bezirke – dennoch gibt es auch innerhalb der Stadt Unterschiede: Während in Floridsdorf durchschnittlich nur 11 Blitze pro Quadratkilometer und Jahr registriert werden, sind es in den westlichen Außenbezirken wie Döbling bis zu 16,6. Hier spielt der Wienerwald eine entscheidende Rolle: Einerseits entstehen dort häufiger Gewitter als im Flachland, andererseits wirkt er bisweilen wie eine Barriere für heranziehende Gewitter aus dem Mostviertel, die in der Stadt dann nur noch Regen und Wind bringen.

Gewitter-Hochburg Alpensüdrand

Auf mitteleuropäischer Ebene befinden sich die blitzreichsten Regionen in Norditalien, ganz besonders am Alpenrand rund um Bergamo sowie im Nordosten Italiens von Vicenza bis nach Friaul.

Jährliche Blitze pro Quadratkilometer von 2011 bis 2020. Weather, Climate, and Society 17, 2; 10.1175/WCAS-D-24-0038.1

Sommerwetter mit Dämpfer: Höhentief bringt Schauer und Gewitter

Die Bodendruck- & Frontenkarten zeigen aktuell ein ausgeprägtes Hoch über den Britischen Inseln, dessen Einfluss auch bis Mitteleuropa reicht:

Bodendruckkarte mit Frontenanalyse des DWD vom 10. Juli 2025

Wieso aber gehen dann so zahlreich Schauer und auch Gewitter nieder in Österreich? Hier kommt das auf der Bodendruckkarte nicht zu sehende Höhentief ins Spiel:

Höhentiefs liegen in mehren Kilometern Höhe und zeichnen sich durch niedrige Temperaturen im Vergleich zur Umgebung aus. Deren Entstehung wird oft durch Verwirbelungen des polarumlaufenden Jetstreams begünstigt, Meteorologen sprechen auch von einem Abschnürungsprozess bzw. einem „Cut-Off“. Solche Höhentiefs verlagern sich nicht mit der Höhenströmung, sondern werden durch die umgebende Luftdruckverteilung beeinflusst. Oft verharren sie wie ein Kreisel an Ort und Stelle.

Kaltlufttropfen

Ehemalige Tiefdruckgebiete bzw. Höhentiefs können sich zu sog. Kaltlufttropfen umwandeln, wenn das Bodentief durch Reibung oder Warmluftzufuhr aufgelöst wird und das Höhentief stattdessen erhalten bleibt. Tatsächlich befinden sich Kaltlufttropfen sogar oft im Randbereich eines Bodenhochs. In einem begrenzten Gebiet von etwa 100 bis 1000 Kilometern befindet sich dabei deutlich kältere Luft als in der Umgebung. Da diese kalte Anomalie aber nur in der oberen Hälfte der Troposphäre ausgeprägt ist, scheinen diese Gebiete nicht auf den Bodenwetterkarten auf. Kaltlufttropfen werden durch die bodennahe Strömung „gesteuert“, d.h. sie verlagern sich immer mit dieser zumeist relativ schwachen Strömung.

Höhentief im IR-Satbild mit IFS-Modelldaten und Blitzen am 10.07.2025, 17 Uhr MESZ. © EUMETSAT / UBIMET

Labile Schichtung der Luft

Ein Höhentief wirkt sich merklich auf das tägliche Wettergeschehen aus, denn Höhenkaltluft sorgt für eine verstärkte vertikale Temperaturabnahme und somit für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Besonders im Frühjahr und Sommer entstehen unter dem Einfluss der Höhenkaltluft Quellwolken, welche im Tagesverlauf zu Schauern und Gewittern heranwachsen. Die Lebensdauer von Kaltlufttropfen ist allerdings meist auf ein paar Tage bis etwa eine Woche begrenzt, da sich die Temperaturunterschiede in der Höhe allmählich ausgleichen.

Vorhersagegenauigkeit

Wenn Höhenkaltluft im Spiel ist, nimmt die Vorhersagbarkeit des Wetters ab: Einerseits werden Kaltlufttropfen durch die bodennahe Strömung gesteuert, was sich negativ auf die Qualität von Modellprognosen auswirkt, andererseits sorgt die konvektive Wetterlage für große Unterschiede auf engem Raum. Vor allem räumlich detaillierte Prognosen, wie etwa jene von Wetter-Apps, sind bei solchen Wetterlagen also mit Vorsicht zu genießen.

Schwere Gewitter in Sicht in Österreich, dann Abkühlung

Gewitterwolke in der Steiermark - Christoph Matella, UBIMET

Der Samstag verläuft im Großteils Österreichs noch ruhig und sommerlich warm bis heiß. Lediglich im Bergland und hier vor allem vom westlichen Hauptkamm über die Tauern bis in die Obersteiermark und nach Oberkärnten muss man am Nachmittag und Abend mit langsam ziehenden Gewittern rechnen. Örtlich sind Starkregen und Sturmböen einzuplanen.

Einschätzung der Unwettergefahr durch Gewitter in Österreich am Samstag, dem 05.07.2025 - www.uzw.at
Einschätzung der Unwettergefahr durch Gewitter in Österreich am Samstag, dem 05.07.2025 – www.uzw.at

Kräftige Gewitter, regional erhöhte Unwettergefahr

Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs Friedemann mit Kern vor der Südküste Norwegens erreicht am Sonntag noch einmal eine warme und energiereiche Luftmasse das Land. Im Tagesverlauf steigt zunächst im gesamten Bergland die Schauer- und Gewitterneigung deutlich an, in der zweiten Tageshälfte erreichen die teils kräftigen Gewitter dann auch die östlichen und südöstlichen Landesteile. Örtlich besteht dabei erhöhte Unwettergefahr durch große Regenmengen in kurzer Zeit, größerem Hagel und besonders im Süden und Osten auch Sturmböen. Zuvor werden noch einmal maximal 23 bis 30 Grad erreicht.

Einschätzung der Unwettergefahr durch Gewitter in Österreich am Sonntag, dem 06.07.2025 - www.uzw.at
Einschätzung der Unwettergefahr durch Gewitter in Österreich am Sonntag, dem 06.07.2025 – www.uzw.at

Zu Wochenbeginn unbeständig, teils nass und deutlich kühler

Am Montag regnet es zunächst noch häufig, im Süden und Südosten auch kräftig und gewittrig durchsetzt. Tagsüber ziehen weitere Schauer durch, lokal sind Gewitter dabei. Die damit einhergehende Unwettergefahr ist zwar deutlich geringer im Vergleich zum Sonntag, in Gewitternähe sind aber Sturmböen möglich. Die Sonne lässt sich vor allem im Donauraum und Osten zeitweise blicken. Nördlich der Alpen weht lebhafter Westwind und die Höchstwerte liegen nur mehr zwischen 17 und 26 Grad.

Der Dienstag startet mit schauerartigem, teils kräftigem und gewittrig durchsetztem Regen erneut häufig nass. Im Tagesverlauf lässt dieser nach, die Sonne zeigt sich aber nur gelegentlich und vor allem an der Alpennordseite ziehen weitere Schauer oder Gewitter durch. Der Wind weht besonders im Donauraum und im Osten lebhaft bis kräftig aus West bis Nordwest, bei Gewittern ist mit einzelnen Sturmböen zu rechnen. Mit maximal 15 bis 24 Grad ist es vorübergehend einmal kühler als im jahreszeitlichen Mittel üblich.

Abkühlung in Sicht: Animation der Tageshöchstwerte von Samstag bis inklusive Donnerstag - UBIMET
Abkühlung in Sicht: Animation der Tageshöchstwerte von Samstag bis inklusive Donnerstag – UBIMET

Ab der Wochenmitte langsame Wetterberuhigung

Zur Wochenmitte nimmt der Hochdruckeinfluss aus Südwesten wieder allmählich zu, im Westen setzten sich in der Folge trockene und zunehmend warme Wetterverhältnisse durch. Ein Höhentief über Osteuropa sorgt hingegen in der Osthälfte des Landes für eine Verlängerung der angenehm warmen und leicht unbeständigen Phase. Spätestens ab dem Wochenende kündigt sich aber auch hier aus jetziger Sicht stabileres Wetter mit Höchstwerten im Bereich der 30-Grad-Marke an.

Eine kühle Wetterwoche steht uns bevor

Eine lange Phase mit anhaltendem Hochdruckeinfluss und Hitze geht am Wochenende zu Ende. Das Tiefdruckgebiet FRIEDEMANN über Südskandinavien verdrängt am Wochenende mit einer Kaltfront die letzten heißen Luftmassen aus Mitteleuropa. Dahinter fließen mit einer Nordwestströmung in der Höhe deutlich kühlere Luftmassen von der Nordsee ein.

Kühle Tage

Verglichen mit der Hitze der letzten Tage bringt der Start in die kommende Woche eine deutliche Abkühlung. Die Temperaturen bleiben landesweit bereits am Sonntag deutlich unter 30 Grad. Dieser Trend setzt sich auch am Montag und Dienstag fort. Nur noch Höchstwerte von knapp 20 Grad zeigt das Wettermodell ICON für Dienstag. Im klimatologischen Durchschnitt für die Jahreszeit bedeutet das eine negative Abweichung von verbreitet 5 bis 7 Grad.

Prognostizierte Höchstwerte nach dem ICON-Modell am Dienstag, dem 8.7.2025 © DWD/UBIMET
Abweichungen der 2m-Temperatur vom klimatologischen Durchschnitt am Dienstagnachmittag ©http://www.karstenhaustein.com/reanalysis/gfs0p5/ANOM2m_europe/ANOM2m_f96_europe.html

Westhälfte nass, Osthälfte trocken

Generell zeichnet sich unbeständiges Wetter ab. Immer wieder ziehen besonders im Westen und Süden Schauer und Gewitter durch. Überregional kommen bis Mittwoch Regenmengen von 20 bis 30 L/m² zusammen.

 

Prognostizierter Regen bis Mittwochmittag, den 9.7.2025 © DWD/UBIMET

 

Im Osten fallen nur 5 bis 10 L/m², doch gerade hier wird der Regen schmerzlich vermisst. Die Niederschlagsmengen im bisherigen Sommer sind deutlich unterdurchschnittlich, so fielen beispielsweise in Leipzig 50 % weniger als der Durchschnitt. Die Trockenheit hat bereits einige Wald- und Flächenbrände zur Folge.

Abweichungen des Niederschlags des Sommers 2025 © DWD/UBIMET

 

Blitzschlaggefahr: Das richtige Verhalten bei einem Gewitter

Gewitter

In Österreich kommt es jährlich zu etwa 1,3 Mio. Blitzentladungen, von denen rund 20 % in den Boden einschlagen.  Besonders viele Blitze pro Jahr treten im südöstlichen Berg- und Hügelland sowie entlang der Nordalpen auf. Im Zehnjahresmittel liegen die Bezirke mit der höchsten Blitzdichte in der Steiermark:

  • 34,6 Blitze/km² Weiz (ST)
  • 32,7 Blitze/km² Graz-Umgebung (ST)
  • 29,3 Blitze/km² Hartberg-Fürstenfeld (ST)

Am niedrigsten ist die Blitzdichte in den Bezirken Bludenz und Landeck mit durchschnittlich 8,2 bzw. 8,6 Blitzen pro km². Weitere Informationen dazu findet man hier: Die blitzreichsten Regionen in Österreich.

Mittlere Blitzdichte von 2010 bis 2019. © UBIMET

Gefahrenquelle Blitz

Die Zahl der Todesfälle durch Blitzschlag ist in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen: Während es in den 1960er-Jahren noch 20 bis 40 Blitztote pro Jahr gab, sind es heutzutage durchschnittlich ein bis zwei. Schätzungsweise enden ein Drittel aller Blitzunfälle tödlich. Damals waren vor allem Menschen in der Landwirtschaft betroffen, heute ereignen sich viele Unfälle bei Freizeitaktivitäten. Ein häufiger statistischer Vergleich zur Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, ist der Lotto-Sechser.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Lotto-Sechser ist in Österreich in etwa vergleichbar zu einem Blitzschlag. Grafik: APA

Ein Blitz kündigt sich in der Regel nicht an und er kann auch mehrere Kilometer abseits des Gewitterkerns einschlagen. Blitze treffen auch nicht immer die höchsten Objekte und können durchaus auch mehrfach am gleichen Punkt einschlagen – beispielsweise in Sendeanlagen auf Berggipfeln.

Blitz
In den Bergen können Blitze überall einschlagen. Foto: www.foto-webcam.eu

Viele Blitztote in Osteuropa

Laut einer neuen Studie des ESSL gab es in Europa zwischen 2001 und 2020 durchschnittlich 64 Todesfälle durch Blitzschlag pro Jahr. Die Mehrheit der Opfer ist männlich (78%) und stammt überwiegend aus Osteuropa – insbesondere aus der Türkei bzw. aus Bulgarien, Moldawien und Rumänien. Die wenigsten Blitztoten wurden in West- und Nordeuropa verzeichnet. Das liegt einerseits an der geringeren Blitzhäufigkeit, andererseits aber auch an der inhomogenen Datenverfügbarkeit sowie an gesellschaftlichen Aspekten: In diesen Regionen arbeiten deutlich mehr Menschen im Freien, vor allem in der Landwirtschaft, oft ohne ausreichende Schutzmöglichkeiten. In Westeuropa ereignen sich Blitzunfälle hingegen meist bei Freizeitaktivitäten – so kamen allein seit dem vergangenen Sommer fünf Menschen in den österreichischen Alpen durch Blitze ums Leben.

Anzahl an Blitztoten von 2001 bis 2020. © Weather, Climate, and Society 17, 2; 10.1175/WCAS-D-24-0038.1
Jährliche Blitze pro Quadratkilometer von 2011 bis 2020. © Weather, Climate, and Society 17, 2; 10.1175/WCAS-D-24-0038.1

Schrittspannung

Bei einem Gewitter besteht nicht nur die Gefahr eines direkten Blitzschlags, sondern auch das Risiko, sich in unmittelbarer Nähe eines Einschlags zu aufzuhalten. Der Strom breitet sich an der Einschlagstelle radial im Boden aus. Die Spannung zwischen zwei Punkten mit gleichem Abstand vom Einschlagpunkt nimmt mit zunehmender Entfernung ab – man nennt dieses Phänomen auch „Spannungstrichter“. Schlägt ein starker Blitz wenige Meter neben einer Person ein, kann Strom durch den Körper fließen, wenn die Person mit zwei Punkten mit unterschiedlichem elektrischen Potenzial in Berührung ist (zum Beispiel beim Gehen). Diese sog. „Schrittspannung“ wird gefährlicher, je größer der Abstand zwischen den Kontaktpunkten ist. Deshalb sind etwa Kühe auf den Almen bei Gewittern besonders gefährdet, und für uns Menschen ist die Hockstellung die sicherste Position.

Spannungstrichter bzw. Schrittspannung in Folge eines Blitzeinschlages. Weitere Infos gibt es auch hier.

1. Schritt: Gute Planung

Der Schutz vor Blitzen beginnt bereits bei der Planung von Freizeitaktivitäten: Im Normalfall sollte vermieden werden, während eines Gewitters überhaupt unterwegs zu sein. Je nach Wettervorhersage muss die Tourenplanung angepasst werden – nur bei stabilen Wetterlagen sind sehr lange bzw. exponierte Touren sicher machbar. Generell sollte man sich nicht ausschließlich auf automatisierte Prognosen einer vorinstallierten Handy-App verlassen. Es ist ratsam, schriftlichen Prognosen von Meteorologen zu lesen und idealerweise mehrere Quellen zu vergleichen, zum Beispiel wetter.tv oder unseren Lagebericht). Ziel ist es, die Gewitterwahrscheinlichkeit einzuschätzen und die Tour entsprechend anzupassen. Tatsächlich gibt es kein „perfektes“ Wettermodell, das immer akkurate Gewitterprognosen liefert, ebenso wenig wie eine „perfekte“ App. Bei einer Gewittervorwarnung auf www.uwz.at sollte man von einer erhöhten Gefahr ausgehen. Auch knapp außerhalb der gelb markierten Gebiete ist aber Vorsicht geboten, denn die Wahrscheinlichkeit für Gewitter ist dort zwar geringer, aber meist nicht null.

Blitz
Blitzeinschlag bei einem Gewitter. © AdobeStock

Bei einer erhöhten Gewitterneigung sollte man jedenfalls nur kurze Touren mit Ausstiegs- und Einkehrmöglichkeiten planen. Es ist auch ratsam, früher zu starten und längere Klettersteige zu vermeiden. Die Exposition der Tour sollte eine freie Sicht auf etwaige aufziehende Gewitter ermöglichen (wenn etwa eine Gewitterfront aus Westen erwartet wird, sollte man auf eine halbwegs freie Sicht in diese Richtung achten).

2. Schritt: Wetter im Auge behalten

Unterwegs sollte man dann stets die Wolken im Auge behalten: Wenn viele Quellwolken in die Höhe wachsen bzw. zusammenwachsen und dunkler werden, nimmt die Gewittergefahr zu. Falls das Handynetz es ermöglicht, kann man auch gelegentlich aktuelle Radar– bzw. Blitzdaten checken. Sobald man einen Donner hört, muss sofort die Lage überprüft werden: Wo bildet sich das Gewitter bzw. wo zieht es hin? Im Zweifel sollte man direkt nach einem Unterschlupf Ausschau halten.

Zunehmende Quellbewölkung mit dunkler werdenden sowie absinkender Wolkenbasis kann auf Schauer und Gewitter hindeuten.

3. Schritt: Was tun im Notfall?

Wenn man von einem Gewitter im Freien erwischt wird, sollte man zunächst hohe bzw. exponierten Orte sowie stromleitende Gegenstände meiden (Klettersteige sind besonders gefährlich). Am besten ist der Unterschlupf in einem Haus mit verschlossenen Fenstern oder im Auto. Ist man im Freien, sollte man folgende Notmaßnahmen beachten:

  • In die Hocke gehen, am besten in einer Mulde oder Senke. Die Beine müssen dabei eng beieinander stehen, um die Schrittspannung gering zu halten. Im Notfall ist es besser zu hüpfen oder laufen, als zu gehen.
  • Nicht unter einzelnstehende Bäume (ganz egal welche Baumart) oder Strommasten Schutz suchen.
  • Von Graten und Gipfeln fernhalten und Stahlseile und Skilifte meiden. Nahe einer Felswand gibt es ein relativ sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Höhe der Wand entspricht. Die Wand soll man aber nicht berühren.
  • Blitze können auch einige Kilometer abseits der Gewitterwolke in den Boden einschlagen (ohne jeglichen Niederschlag). Nach dem vermeintlichen letzten Donner sollte man jedenfalls noch für längere Zeit am sicheren Ort abwarten (ca 15-30 Minuten).
Blitzeinschlag in den Wiener Donauturm am 8. August 2021. Foto: Thomas Görlitz
Blitzeinschlag in den Wiener Donauturm am 8. August 2021. Für den Menschen ist das Risiko eines direkten Blitzschlags in den Straßen einer größeren Stadt aufgrund der vielen Gebäude etwas geringer als im freien Gelände. Foto: Thomas Görlitz

Bislang etwas weniger Blitze als üblich

In diesem Jahr wurden bislang etwas weniger Blitze als üblich verzeichnet. Verantwortlich dafür war in erster Linie der kühle Mai, der etwa 60 Prozent weniger Entladungen brachte als im 10-jährigen Mittel. Der Juni war dagegen durchschnittlich, mehr dazu hier: Blitz-Hotspot Steiermark im Juni 2025.

Vorläufige Blitzdichte im Sommer 2025. © www.uwz.at

 

 

 

Heftige Gewitter: Blitz-Hotspot Steiermark im Juni 2025

Gewitter

Vom 1. bis 30. Juni 2025 registrierte das Blitzortungssystem von UBIMET im Hochpräzisionsmessbereich exakt 358.075 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze) über ganz Österreich. Die Anzahl der Blitze in diesem Juni entspricht ziemlich genau dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

Blitzdichte im Juni 2025 (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © www.uwz.at

Regional zeigte sich jedoch ein sehr unterschiedliches Bild: In Wien, dem Burgenland und der Steiermark lag die Blitzaktivität rund 30 bis 50 Prozent über dem mehrjährigen Mittel. Im Westen Österreichs war die Bilanz durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich. Von Salzburg bis Niederösterreich wurden hingegen weniger Blitze als üblich gezählt. Das deutlichste Minus wurde in Kärnten verzeichnet, hier lag die Blitzanzahl rund 60 Prozent unter dem Durchschnitt.

Gewitter in Wien.
Ein starkes Gewitter über Wien am 7. Juni. © Storm Science Austria

Unwetter mit Hagel, Sturm und Starkregen

Der blitzreichste Tag des Monats war der 26. Juni mit insgesamt 138.000 Entladungen. An zweiter Stelle folgt der 23. Juni mit etwa 94.000 Blitzen. An beiden Tagen kam es örtlich zu unwetterartigen Gewittern, so wurden am 26. etwa in Kamp bei Frantschach-St. Gertraud (Kärnten) sowie in Fügen im Zillertal (Tirol) Hagelkörner um 5 cm beobachtet.

Hagel
Bis zu fünf Zentimeter große Hagelkörner in Fügen im Zillertal am 26. Juni. © Unwetterfreaks

Auch in Teilen des Waldviertels und der Steiermark kam es zu kräftigen Gewittern mit Hagel, Starkregen und Sturmböen. Die stärkste Windböe des Monats wurde am 23. am Flughafen Salzburg gemessen – mit rund 120 km/h. Stürmisch verlief dieser Tag auch in Teilen Vorarlbergs, so wurden etwa in Alberschwende Böen bis 102 km/h registriert.


Am Monatsletzten führten langsam ziehende Gewitter zu lokalen Überflutungen und Vermurungen. Besonders betroffen waren das Gschnitztal sowie das Tiroler Oberland.

Steiermark auf Platz 1

Mit etwas mehr als 131.000 Blitzentladungen liegt die Steiermark im Bundesländervergleich deutlich voran, hier wurden im Flächenmittel 8 Blitze pro Quadratkilometer verzeichnet. Dahinter folgen das Burgenland mit 7,7 und Oberösterreich mit 5,4 Entladungen pro Quadratkilometer. An letzter Stelle liegt Kärnten mit durchschnittlich nur 1,2 Blitzen pro Quadratkilometer – das entspricht einem Minus von rund 60 Prozent gegenüber dem mehrjährigen Mittel.

Bundesland Blitze pro km² Entladungen Abweichung
Steiermark 8,0 131.900 +29%
Burgenland 7,7 30.500 +52%
Oberösterreich 5,4 65.000 -22%
Vorarlberg 3,4 8.800 +1%
Wien 3,1 1.300 +58%
Tirol 3,0 38.000 +17%
Salzburg 2,8 20.000 -23%
Niederösterreich 2,7 51.200 -17%
Kärnten 1,2 11.400 -61%
Blitz
Ein Blitz im Mürztal am 26. Juni.

Blitzhauptstadt Graz

Auf Bezirksebene liegt Graz mit einer Blitzdichte von 34,3 Entladungen pro Quadratkilometer an erster Stelle, gefolgt von Voitsberg mit 19,9 und Hartberg-Fürstenfeld mit 19,5 Entladungen pro Quadratkilometer. Die ersten Bezirke außerhalb der Steiermark sind Oberwart (Platz 6) mit 17,0 und Braunau am Inn (Platz 7) mit 14,4 Entladungen pro Quadratkilometer.

Dass Graz den ersten Platz belegt, überrascht kaum. Die geographische Lage am Südostrand der Alpen begünstigt die Entstehung von Gewittern. Zum einen sorgen zahlreiche umliegende Gebirgsgruppen für günstige Bedingungen, zum anderen ist die Luft im Sommer häufig sehr feucht und energiereich. Besonders bei Kaltfrontdurchgängen kann sich die feuchte Luft lange halten, da die kühlere Luft von den Alpen blockiert und über Wien umgeleitet wird. Mehr dazu hier: Die blitzreichsten Regionen des Landes.

Gewitter
Gewitter bei Graz am 23. Juni 2025. © Storm Science Austria

Stärkster Blitz in Tirol

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Im heurigen Juni wurde der stärkste Blitz des Landes in Tirol gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit gut 287.700 Ampere am Abend des 21. Juni in Sölden im Bezirk Imst. Die stärksten Blitze treten aber meist nicht in Zusammenhang mit den stärksten Gewittern auf, so können auch vergleichsweise harmlose Kaltluftgewitter im Winter zu sehr starken Blitzentladungen führen.

Quellwolken
Quellwolken über den Tiroler Bergen am 30. Juni 2025. © Unwetterfreaks

Hier kann man sich den Blitzverlauf Tag für Tag anschauen: Blitzanimation Juni 2025.

Analyse und Messungen der maximalen täglichen Niederschlagssumme. © www.uwz.at

Am Mittwoch Hitzehöhepunkt und heftige Gewitter

Eine Hitzeblase liegt derzeit über Mitteleuropa. Die Temperaturen kletterten dabei z.B. in Frankreich in den vergangenen Tagen örtlich schon auf über 40 Grad. Auch in Deutschland ist diese Marke morgen in Reichweite, verbreitet erwarten wir aber Werte zwischen 35 und 38 Grad.

Prognostizierte Höchstwerte am Mittwoch, den 2.7.2025 © UBIMET

Kräftige Gewitter

Doch das Ende der Hitze ist in Sicht. Dieses geschieht aber nicht geräuschlos, so kündigen sich morgen von NRW bis zur Nordsee Unwetter an. Dabei bildet sich vor der herannahenden Kaltfront eine Tiefdruckrinne, in der sich zunächst erste Gewitter entwickeln können. In der Frontenkarte ist diese in Gelb dazu gezeichnet.

Bodendruck- und Frontenkarte für Mittwoch, den 2.7.2025, 14 Uhr MESZ © UBIMET

Mit der nachfolgenden Kaltfront gibt es dann einen zweiten Schub. Auch Superzellen sind zu erwarten, da die Windscherung (Wind nimmt mit der Höhe an Geschwindigkeit zu) günstig ist. Dabei besteht die Gefahr von schweren Sturmböen und Hagel bis zu 3 cm, ganz lokal sind durchaus auch Böen über 100 km/h zu erwarten. Die folgende Animation zeigt mit dem modellierten 3-stündigen Regen den prognostizierten Ablauf. Darunter befindet sich die Böenprognose für einen Zeitrum von 24 Stunden.

Prognostizierte 3-stündiger Niederschlag nach dem ICON-D2 Modell vom 01.07.2025 14 Uhr MESZ © DWD/UBIMET
Prognostizierte maximale Windböen von Mittwoch 08 Uhr bis Donnerstag 08 Uhr nach den ICON-D2 Modell vom 01.07.2025 14 Uhr MESZ © DWD/UBIMET

Der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig im Westen und Nordwesten des Landes. In der Nacht folgt nach dem ICON-D2 schließlich ein deutlich Abschwächung, da die Energie, die den Gewittern zur Verfügung steht, deutlich abnimmt.

Aussichten

Am Donnerstag verschiebt sich der Schwerpunkt der Gewitter in den Süden des Landes. Dann sind vor allem in Bayern und Baden-Württemberg noch kräftige Gewitter zu erwarten. Hier werden nochmals an die 30 Grad erreicht, ansonsten ist es spürbar kühler.

Prognostizierte Höchstwerte am Donnerstag, den 3.7.2025 © UBIMET

Der Juni 2025 in Österreich

Bei sommerlichen Temperaturen kann man sich ein Eis schmecken lassen.

Wieder mal zu warm

Österreichweit bilanziert der Juni im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 um fast 3 Grad zu warm.

Der Juni 2025 war deutlich zu warm.

Die größten Abweichungen um +4 Grad wurden vom Arlberg über die Hohen Tauern bis zur Koralpe registriert. Im Norden und Osten waren die Abweichungen zwar etwas moderater, doch auch vom Mühlviertel bis zum Neusiedler See fiel der Monat um meist 2 Grad zu warm aus. Damit reiht sich der Juni 2025 auf Platz der langen Messgeschichte Österreichs, unerreicht bleiben 2019 und 2003.

Hochsommerhitze im Juni

Besonders markant war im letzten Juni-Drittel der Beginn der noch immer laufenden Hitzewelle. Diese führte auch dazu, dass wir an 45 Wetterstationen sogar den bislang wärmsten Juni der Messgeschichte erlebten (u.a. in Lienz, Klagenfurt und Feldkirchen).

Verbreitet war der Juni 2025 unter den 3 wärmsten, lokal sogar der wärmste (rote Sterne)

24 Wetterstationen haben im Juni zudem einen neuen Höchstwert der Temperatur für den Monat aufgestellt. Dazu gehören wieder Klagenfurt und auch Villach mit 37,9 Grad und Feistritz ob Bleiburg mit sogar 38,3 Grad. Letztere bedeuten auch einen neuen Juni-Rekord für das ganze Bundesland Kärnten. Selbst der Österreich-Juni-Rekord von 38,6 Grad aus dem Jahre 2013 (Waidhofen/Ybbs) wurde nur knapp verfehlt.

Die höchsten gemessenen Temperaturen im Juni 2025.

Bis zum heutigen Tag gab es in Klagenfurt schon 10 heiße Tage (mit >30 Grad) am Stück. Der Rekord hier liegt bei 11 Tagen und wird bereits morgen überboten. Generell liegt die längste Juni-Hitzewelle der Messgeschichte in ganz Österreich hinter uns.

Anzahl der Tage mit 30 Grad oder mehr im Juni.

Landesweit zu trocken – jedoch regional Unwetter mit viel Regen

Über ganz Österreich gemittelt fehlt ein Drittel Regen in den Messkübeln, doch typisch für die Sommermonate gab es auch in diesem Juni große regionale Unterschiede durch den schauerartigen Charakter der Niederschläge. Auf der einen Seite weisen z.B. Unterkärnten und der Südwesten der Steiermark stark negative Abweichungen von -60 bis -80% auf, auf der anderen Seite gab es z.B. in Osttirol und im Tiroler Oberland durch Gewitter punktuell bis zu 50% mehr an Regen (Virgen).

In Summe war der Juni zu trocken – jedoch mit großen Unterschieden.

Bei Stationen mit längeren Messreihen stechen auf der negativen Seite der Loibl, Ferlach und St. Andrä im Lavanttal heraus. Vor allem in Unterkärnten war dies der trockenste Juni der Messgeschichte.

Besonders in Unterkärnten und der Südsteiermark war der Juni 2025 unter den 3 trockensten, lokal sogar der trockenste (rote Sterne)

Sonne macht viele Überstunden

Das überdurchschnittlich hohe Temperaturniveau ging auch mit deutlich häufigerem Sonnenschein als üblich einher. Fast 40% mehr Sonnenstunden als im langjährigen Mittel wurden über ganz Österreich gemittelt verzeichnet, damit liegt der zweitsonnigste Juni der Messgeschichte hinter uns. Unerreicht an der Spitze auch in punkto Sonnenstunden liegt der Juni 2019, als sogar ein Plus von 47% registriert wurde. Zwar machte die Sonne an jeder einzelnen Wetterstation Überstunden, ein deutliches Plus wurde hingegen besonders vom Tiroler Unterland bis Unterkärnten und zum Alpenostrand verbucht. Und auch bei der Sonnenscheindauer wurden an 54 Wetterstationen für den Juni neue Rekorde aufgestellt: Auf dem Schöckl – dem Hausberg der Grazer – schien die Sonne so oft wie noch nie seit Messbeginn vor über 60 Jahren, gleiches gilt für Abtenau im Salzburger Tennengau.

Verbreitet war der Juni 2025 unter den 3 sonnigsten, lokal sogar der mit den meisten Sonnenstunden (rote Sterne)

Extremwerte Juni 2025 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen

  • 38,3 Grad Feistritz ob Bleiburg (K, 26.)
  • 37,9 Grad Villach, Klagenfurt, St. Andrä/Lavanttal (alle K, 26.)
  • 37,8 Grad Ferlach (K, 26.)
  • 37,3 Grad Pörtschach (K, 26.)
  • 37,2 Grad Güssing (B, 26.)

Tiefste Temperaturen (bewohnte Orte <1500 m)

  • -0,5 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 10.) und Schwarzau im Freiwald (NÖ, 10.)
  • +1,4 Grad Schmirn (T, 09.)
  • +1,6 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 09.)
  • +2,5 Grad Zwettl (NÖ, 10.)
  • +2,6 Grad Nauders (T, 09.)

Nasseste bewohnte Orte

  • 182 Liter pro Quadratmeter Tannheim (T)
  • 178 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 167 Liter pro Quadratmeter Weitlanbrunn (T)
  • 166 Liter pro Quadratmeter Holzgau (T)
  • 162 Liter pro Quadratmeter St. Jakob/Defereggental (T)

Trockenste Orte

  • 10 Liter pro Quadratmeter Podersdorf (B)
  • 13 Liter pro Quadratmeter Feistritz ob Bleiburg (K)
  • 18 Liter pro Quadratmeter Leibnitz (ST)
  • 19 Liter pro Quadratmeter Bad Eisenkappel (K)
  • 21 Liter pro Quadratmeter Deutschlandsberg (ST)

Sonnigste Orte

  • 348 Sonnenstunden Bad Radkersburg (ST)
  • 343 Sonnenstunden Klagenfurt, Völkermarkt (K)
  • 340 Sonnenstunden Leibnitz (ST)
  • 338 Sonnenstunden Andau (B)
  • 337 Sonnenstunden Feldbach (ST)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 113 km/h Micheldorf (OÖ, 26.)
  • 102 km/h Alberschwende (V, 23.)
  • 98 km/h Kremsmünster (OÖ, 23.), Seibersdorf (NÖ, 23.)
  • 97 km/h Retz (NÖ, 26.)