Geschlechterwandel bei Hochs und Tiefs

Aus männlich wird weiblich. Die Tiefs tragen in diesem Jahr wieder Frauennamen. Für die sonnigen Wettermomente sind hingegen die Männer verantwortlich.

Wie alles begann

Zuständig für die Taufe von Hoch- und Tiefdruckgebieten in Mitteleuropa ist die Freie Universität Berlin. Sie vergibt im Rahmen der Aktion “Wetterpate” die Namen. Jeder kann eine Patenschaft übernehmen und sich so ein Hoch oder Tief selbst gönnen oder verschenken. Die Einnahmen kommen der studentischen Wetterbeobachtung am Institut für Meteorologie zugute.

Begonnen hat alles 1954 in den USA. Damals wurden zur leichteren Kommunikation zwischen den Meteorologen erstmals Tiefs mit Namen versehen. Die breite Öffentlichkeit wurde aber erst 1990 durch die Orkantiefs VIVIAN und WIEBKE darauf aufmerksam. Seit dem ist  die Verwendung der Namen in den Medien quasi Standard. Jedoch waren damals Tiefs immer weiblich und Hochs männlich.

Frauen bekommen Recht auf ruhiges Wetter

Das änderte sich 1998 mit der Diskussion über eine mögliche Diskriminierung der Frauen. Tiefs bringen nunmal eher ’schlechtes Wetter‘ und sorgen mitunter sogar für Schäden. Warum sollten also immer die Frauen dafür verantwortlich sein? Letztendlich hat man sich auf eine neue Vorgehensweise geeinigt und die Geschlechter werden fortan im jährlichen Turnus gewechselt. 

Im Jahre 2002 wurde schließlich die Aktion Wetterpate ins Leben gerufen. Bis heute konnten bereits über 2000 Menschen aus 15 europäischen Ländern sowie Brasilien, Japan, den USA und Südafrika als Wetterpaten begrüßt werden.