Historischer April-Blizzard in den USA

Im Vorfeld eines kräftigen Tiefs gelangten am vergangenen Wochenende mit einer südlichen Strömung sehr milde Luftmassen aus dem Golf von Mexiko in den Südosten der USA, während an dessen Nord- bzw. Westflanke arktische Luftmassen aus Kanada herangeführt wurden.

Das Tief am Sonntag um 00 UTC. © ECMWF / UBIMET
Das Tief am Sonntag um 00 UTC. © ECMWF / UBIMET

Besonders in den Central Plains und in den nördlichen Teilen des Mittleren Westens führte dies zu kräftigem Schneefall. Der stürmische Wind sorgte zudem für teils meterhohe Schneeverwehungen, mitunter wurden ganze Autos vom Schnee begraben. In Summe gab es gebietsweise mehr als einen halben Meter Neuschnee, so wurden in Green Bay (Wisconsin) bis zu 59 cm Schnee gemeldet. Das entspricht dort dem zweithöchsten Wert, der dort im Zuge eines Sturms jemals gemessen wurde! Im Bereich der Großen Seen gab es dagegen gefrierenden Regen, wie etwa in Michigan oder im Norden von New York. Einige Sportevents mussten daher abgesagt werden, zudem kam es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen.

72h-Schneemengen am 15. April 2018. © NOAA
72h-Schneemengen am 15. April 2018. 2 inch = 5 cm; 10 inch = 25 cm; 20 inch = 50 cm

An der Ostflanke gab es dagegen heftige Gewitter. Der Nationale Wetterdienst registrierte dabei mehr als 600 Unwettermeldungen (davon 34 Tornadomeldungen). Ein besonders großer Tornado wurde in Arkansas von einem Auto aus gefilmt, welches von den heftigen Winden umgeworfen wurde.

In den südlichen High Plains hat der starke Wind dagegen die Ausbreitung von Waldbränden gefördert. In diesen Regionen herrscht eine anhaltende Trockenheit und die Prognosen sehen sehr schlecht aus. So liegt die prognostizierte relative Luftfeuchtigkeit für Dienstag im Westen von Oklahoma und Norden von Texas teils unter 10% bei zunehmendem Wind und hohen Temperaturen. Jeder Funken kann in diesen Regionen zu Bränden führen, die rasch außer Kontrolle geraten!

Waldbrandgefahr in den USA. © NOAA
Waldbrandgefahr in den USA. © NOAA