Aktuelle Wetterdaten aus Österreich
Schneefresser Föhn: Tauwetter in den Nordalpen
Tief GORAN hat von Mittwoch bis Freitag für eine föhnige Südwestströmung im Alpenraum gesorgt, welche die Temperaturen in die Höhe getrieben hat. Am Donnerstag wurden etwa bis zu 14 Grad in Bludenz erreicht – und das relativ kurz nach dem außergewöhnlichen Neuschneeereignis etwa eine Woche zuvor. Besonders in höheren oder exponierten Tallagen, wo sich in den Nächten kein flacher Kaltluftsee ausbilden konnte, hat der Föhn ganze Arbeit geleistet: Besonders extrem ist der Schneeverlust im Bereich des Rheintals ausgefallen, wo streckenweise mehr als ein halber Meter Schnee getaut ist!
Von über 80 Zentimeter auf unter 30 Zentimeter in rund 48 Stunden! Der #Föhn hat sich im Sarganserland als wahrer #Schneefresser entpuppt! Zu Beginn der Woche wäre das gesamte im Bild ausgezogene Metermass noch im Schnee versunken… (rp). pic.twitter.com/QEd1eofa44
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) January 21, 2021
Schneehöhe am Samstag, 7 Uhr | 72h-Differenz | |
Feldkirch (A) | 8 cm | -34 cm |
Fraxern (A) | 34 cm | -42 cm |
Reutte (A) | 50 cm | -25 cm |
Brand (A) | 44 cm | -39 cm |
Innsbruck (A) | 15 cm | -19 cm |
Dalaas (A) | 60 cm | -36 cm |
Oberstdorf (D) | 43 cm | -32 cm |
Sargans (CH) | 2 cm | -81 cm |
Sevelen (CH) | 0 cm | -42 cm |
Elm (CH) | 60 cm | -50 cm |
Appenzell (CH) | 22 cm | -32 cm |
Tja, der #Föhn aka #Schneefresser war am Werk… 🔥💦 pic.twitter.com/0cwVxF7RBr
— wetterkenny (@wetterkenny) January 21, 2021

Ein kleiner Teils dieses Schneeverlusts beruht zwar auch auf der Setzung der Schneedecke, die Kombination aus relativ frischem, lockerem Schnee und Föhn stellt allerdings eine perfekte Kombination für markantes Tauwetter dar.
Auf Föhn folgt Kaltfront
In der Nacht auf Samstag erfasst eine Kaltfront das Land und der Föhn lässt von Westen her nach. Im Zusammenspiel mit einem Italientief ist vor allem auf den Bergen auch wieder etwas Neuschnee in Sicht.

Bergwetter am Wochenende
Freitag, 22. Jänner
Am Freitag ziehen in den Nordalpen und im östlichen Bergland zeitweise hochliegende Wolken durch, zwischendurch sind aber auch föhnige Auflockerungen zu erwarten und besonders vom Außerfern über das Berchtesgadener Land bis ins Mariazellerland kommt auch längere Zeit die Sonne zum Vorschein. Südlich des Alpenhauptkamms stauen sich dagegen viele Wolken und von Südtirol bis nach Kärnten fällt zeitweise etwas Regen bzw. oberhalb von 700 bis 1200 m Schnee. Am Abend verdichten sich die Wolken auch im Westen und ausgehend von Vorarlberg breiten sich in der Nacht Regen und Schneefall ostwärts aus. Die Schneefallgrenze sinkt dabei von etwa 1000 m allmählich bis in die Tallagen. Vor allem in Osttirol und Oberkärnten schneit es in der Nacht auch ergiebig.
Zuvor weht der föhnige Südwind am Alpenhauptkamm, in den Nordalpen und am Alpenostrand kräftig mit Sturmböen in exponierten Lagen. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m Höhe maximal -8 bis -5 Grad, in 2000 m liegen die Höchstwerte von Süd nach Nord zwischen -3 und +2 Grad.

Samstag, 23. Jänner
Der Samstag startet verbreitet trüb und vor allem im zentralen Bergland von den Kitzbüheler Alpen bis in die westliche Obersteiermark sowie im Süden fällt häufig Regen oder Schnee. Tagsüber verlagert sich der Schwerpunkt ins südöstliche Bergland, im Westen lockern die Wolken dagegen vorübergehend auf. Die Schneefallgrenze liegt im Westen in der Früh in den Tallagen, von Unterkärnten bis zum Alpenostrand sinkt sie tagsüber von 1000 gegen 400 m ab. Der Wind frischt lebhaft bzw. am Alpenhauptkamm und am Alpenostrand auch kräftig aus West bis Nordwest auf. Die Temperaturen kommen in 3.000 m nicht über -15 bis -12 Grad hinaus, in 2.000 m gibt es -9 bis -6 Grad.
Sonntag, 24. Jänner
Am Sonntag ziehen viele Wolken durch und zeitweise fällt etwas Schnee. Anfangs gehen vor allem von Vorarlberg bzw. dem Allgäu bis ins Salzkammergut Schneeschauer nieder, tagsüber schneit es nach derzeitigem Stand dann vor allem im zentralen und südlichen Bergland. Teils sonnige Auflockerungen sind im Tagesverlauf bevorzugt vom Walgau bis ins Tiroler Oberland sowie in Südtirol zu erwarten. Der Wind weht in den Nordalpen und später auch am Alpenhauptkamm teils kräftig aus westlicher bis nordwestlicher Richtung. Die Höchstwerte liegen in 3000 m Höhe zwischen -18 und -15 Grad, in 2.000 m liegen die Temperaturen zwischen -12 Grad in den Allgäuer Alpen und -7 Grad in den Dolomiten.
Bergwetter-Tipp
An diesem Wochenende finden zum 81. Mal die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel statt. Die Athleten müssen sich bei den Abfahrten über die Streif am Freitag und Samstag auf unterschiedliche Pistenbedingungen einstellen: Am Freitag ist es föhnig mit guten Sichtverhältnissen und Temperaturen knapp über 0 Grad, in der Nacht sorgt eine Kaltfront aber für Neuschnee. Am Samstag ist die Sicht dann schlechter und anfangs schneit es noch leicht bei Temperaturen unter 0 Grad. Aufgrund des milden Wetterabschnitts wird sich die Piste zudem generell unruhig präsentieren. Da es keine Zuschauer gibt, wird bei der TV-Übertragung heuer übrigens besonders auf die Geräusche der Ski fokussiert. Auch zum Super-G am Sonntag gibt es vielen Wolken und ein paar Schneeflocken.
Lawinen – die weiße Gefahr
Derzeit herrscht in den Alpen verbreitet Lawienegefahr der Stufe 3 oder 4. Es ist also Vorsicht abseits der Pisten geboten. In den kommenden Tagen bleibt die Situation angespannt, steigende Temperaturen und starker Windeinfluss sorgen für einen ungünstigen Schneedeckenaufbau. Hier ein paar allgemeine Informationen zu Lawinen:
Verschiedene Typen von Lawinen
Am häufigsten treten Lockerschnee- und Schneebrettlawinen auf. Erstere haben ihren Ursprung in einem einzelnen Punkt, sie nehmen beim Abgang immer mehr Schnee auf und wachsen daher rasch an. Zweitere kennzeichnen sich durch einen linienförmigen Abriss quer zum Hang aus, dabei rutscht eine ganze Schicht auf einer anderer Schneeschicht oder auf dem Grund ab. Wenn die gesamte Schneedecke am Boden abgleitet, spricht man auch von Gleitschneelawinen.

Nassschneelawinen lösen sich ebenfalls als Schneebrett oder als Lockerschneelawine. Sie treten vor allem im Frühjahr an Südhängen auf. Hauptauslöser von Nassschneelawinen ist flüssiges Wasser in der Schneedecke, das die Bindung der Schichtgrenzen schwächt. Staublawinen treten dagegen nur bei markanten Lagen mit viel Neuschnee auf und sind somit vergleichsweise selten zu beobachten.

Hangneigung und Schneemenge
Grundsätzlich ist eine gewisse Masse an Schnee notwendig, die sich an einem Hang mit einer Neigung von etwa 25° oder mehr ansammelt. Je größer die Neigung, desto öfter ist mit Lawinenabgängen zu rechnen. Andererseits können sich gerade auf nur mäßig steilen Hängen besonders große Schneemengen ansammeln, weshalb hier besonders viele Unfälle passieren. Ist der Hang zudem nach Norden ausgerichtet und damit weniger der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann sich eine Schneedecke schlechter stabilisieren und eine mögliche Gefahrenstelle bleibt länger bestehen.

Schwachschichten
Fällt viel Neuschnee in kurzer Zeit, ist dieser mit einer vorhandenen, bereits gesetzten Schneedecke vorübergehend schlecht verbunden. Erst nach ein paar Tagen – je nach Höhe und Exposition – kann sich der Neuschnee setzen und mit dem Altschnee verbinden. Auch ohne Neuschnee können die verschiedenen Schneeschichten allerdings große Unterschiede in der Beschaffenheit aufweisen, beispielsweise kann es zu einem Festigkeitsverlust in einer Schneeschicht durch die sogenannte aufbauende Schneeumwandlung kommen. Zudem kann es auch eingelagerte Schwachschichten geben wie eingeschneiter Oberflächenreif. Manchmal reicht somit bereits ein geringes Zusatzgewicht wie beispielsweise ein Skifahrer aus, um eine Schneeschicht ins Rutschen zu bringen.

Faktor Wind
Der Wind spielt für Lawinen eine ganz entscheidende Rolle: Verfrachteter Schnee lagert sich auf windabgewandten Seiten von Hängen ab und es bilden sich Treibschnee und Schneewächten. Diese sind in der Regel für ein paar Tage nur schlecht verbunden zur unteren Schneeschicht und sind somit besonders leicht zu stören. Wenn Triebschnee von frischem Neuschnee überlagert wird und somit schlecht zu erkennen ist, dann ist die Lage besonders brenzlig.

Spectaculair om te zien hoe men lawines neerhaald In dit geval op de berg achter ons huis. De helikopter gooit dynamiet en er volgt een grote Staublawine. Mooi gefilmd door @hansterbraak
Hopelijk kunnen nu de twee afgesloten gebieden (Baad en Wildental) weer gauw open! pic.twitter.com/qtcSBi0uzT— Haus Walser Berge (@HausWalserBerge) 11. Januar 2019
Foto: Kecko on Visual Hunt / CC BY
Arktische Luft sorgt am Wochenende für Winterwetter mit Schnee
An diesem Wochenende steht der Höhepunkt der aktuellen Kältewelle bevor, so gelangt mit einer nördlichen Strömung noch etwas kältere Luft ins Land und auch im Osten stellt sich Dauerfrost ein. Höchstens in der südlichen Steiermark und im Südburgenland kommen die Temperaturen tagsüber noch knapp über den Gefrierpunkt hinaus.

Pulverschnee im östlichen Bergland
Am Freitagabend gehen im Nordosten des Landes immer häufiger Schneeschauer nieder, in der Nacht auf Samstag schneit es dann vor allem vom Kaiserwinkl über das Salzkammergut bis zum Wienerwald oft anhaltend. Auch am Samstag überwiegen im Norden und Osten die Wolken und in den Nordalpen schneit es häufig, in Summe kommen besonders vom Tennengau bis zu den Gutensteiner Alpen rund 10 bis 15 cm Pulverschnee zusammen, in manchen Staulagen von der Eisenwurzen bis ins Mariazellerland aber auch 20 cm. Ein paar Zentimeter sind örtlich aber auch im Donauraum und im Wiener Becken möglich. In den zuletzt schneereichen Regionen in Vorarlberg und im Tiroler Oberland sowie generell im Süden bleibt es hingegen bei zeitweiligem Sonnenschein weitgehend trocken. Am Alpenostrand weht eisiger, lebhafter Nordwestwind, südlich des Alpenhauptkamms macht sich Nordföhn bemerkbar.


Milderung beginnt mit Schnee
In der Nacht auf Sonntag ziehen im Westen vermehrt Wolken auf: Die ersten Vorzeichen einer bevorstehenden Wetterumstellung. Die Warmfront eines atlantischen Tiefausläufers sorgt nämlich am Sonntag von Vorarlberg bis Salzburg verbreitet für Schneefall, besonders vom Bregenzerwald bis zum Karwendel schneit es zeitweise auch kräftig. Vorerst macht sich die Milderung nur in der Höhe bemerkbar, so schneit es generell noch bis in tiefe Lagen. Nur am Bodensee ist im Tagesverlauf auch etwas Schneeregen möglich.

Auch im Osten fallen anfangs ein paar Schneeflocken, am Nachmittag kommt hier aber stellenweise die Sonne hervor. Der anfangs noch lebhafte Wind flaut tagsüber aber ab. Der Dauerfrost setzt sich vielerorts fort, nur im Südosten und in Vorarlberg gibt es mitunter knappe Plusgrade.

Temperaturanstieg
Zu Wochenbeginn greift der Schneefall unter Abschwächung dann auch auf den Osten über und die Temperaturen steigen am nördlichen Alpenrand bei aufkommenden Westwind allmählich gegen +3 Grad an. Ab Dienstag ist dann generell eine Milderung in Sicht. Ab Mitte der Woche sind im Flachland und am Alpenrand örtlich auch Höchstwerte um 10 Grad möglich.

Starker Schneefall: Schon über 60 cm Schnee im Westen
Die Kombination aus einsickernder Kaltluft aus Nordosten und einer warmaktiven Luftmassengrenze über der Schweiz sorgt seit Mittwochabend für kräftigen Schneefall im westlichen Bergland. Anbei die bisherigen Neuschneemengen (Stand: Donnerstag, 14 Uhr):
- 69 cm Gaschurn (V)
- 66cm Sulzberg (V)
- 62 cm Langen am Arlberg (V)
- 61 cm Schröcken (V)
- 59 cm Mittelberg (V)
- 55 cm St. Anton am Arlberg (T)
- 55 cm Leutasch (T)
- 54 cm Warth (V)
- 52 cm Brand (V)
- 44 cm Seefeld (T)
- 41 cm Bichlbach (T)
- 35 cm Tannheim (T)
- 32 cm Westendorf (T)
- 32 cm Krimml (S)
- 30 cm Hochzirl (T)
Ergiebiger #Schneefall in Kleinwalsertal #Vorarlberg pic.twitter.com/yaG5qT2vQK
— kleinwalsertal (@kleinwalsertal1) January 14, 2021
Am Freitag fällt in Vorarlberg und im Tiroler Oberland anfangs noch etwas Schnee, tagsüber lässt dieser aber nach. Bis dahin kommen noch weitere 20 bis 40 cm Neuschnee dazu.
Heavy #snowfall in #vorarlberg #austria #alps pic.twitter.com/swPCYW3vrx
— Thomas Rinderer (@thrinderer) January 14, 2021
25-30 cm #Schnee sind über Nacht in #Innsbruck gefallen. Das kommt jetzt auch nicht alle Tage vor.😉Ein echtes Winterwonderland. Danke an alle Schneeräumer*innen!@stadt_innsbruck #ibktwit pic.twitter.com/QkziqghEhC
— Clemens TZ (@alpen_wetter) January 14, 2021
Winterliches Wochenende
Am Samstag überwiegen im Norden und Osten die Wolken, besonders vom Salzkammergut bis ins Mariazeller Land schneit es zeitweise. Die Neuschneemengen bleiben aber mit 5 bis 15 cm vergleichsweise gering. Von Vorarlberg bis Salzburg und Kärnten scheint häufig die Sonne. Der Nordwestwind weht vor allem im Osten lebhaft und mit -6 bis +1 Grad bleibt es auch tagsüber meist frostig, zarte Plusgrade sind nur im Grazer Becken und im Südburgenland zu erwarten. Wintersportler müssen auf ausreichenden Kälteschutz achten, so kommen die Temperaturen in 2000 m Höhe nicht über -16 bis -10 Grad hinaus.

Warmfront am Sonntag
Der Sonntag gestaltet sich in Vorarlberg und Tirol neuerlich winterlich, von Westen her breitet sich Schneefall aus. Auch in den nördlichen Regionen ziehen dichte Wolken mit einzelnen Schneeschauern durch, die Sonne scheint vor allem von Unterkärnten bis ins Burgenland zeitweise. Im Donauraum und im Osten weht mäßiger Wind aus West bis Nordwest. Die Höchstwerte liegen zwischen -5 und +2 Grad.
Titelbild © N. Zimmermann
Tief DIMITRIOS bringt in den Nordalpen Schnee
Hoch ANTJE sorgt derzeit für ruhiges Winterwetter im Alpenraum mit strengem Frost in den Tälern. Besonders in Osttirol sorgt das Zusammenspiel auf kalter Luftmasse, viel Schnee und wenig Wind für eine weitere Abkühlung der Luft an Ort und Stelle, so wurde etwa in Lienz mit -23,5 Grad die kälteste Temperatur seit 1987 gemessen. Noch kälter war es nur in St. Jakob in Defereggen mit -24,2 Grad. Kommende Nacht ist neuerlich mit Tiefstwerten unter -20 Grad zu rechnen.
Tief DIMITRIOS
Am Dienstag gerät der Alpenraum zunehmend unter den Einfluss eines Tiefs namens DIMITRIOS, das von Skandinavien in Richtung Baltikum zieht. Die Höhenströmung dreht dabei auf Nordwest und im Laufe des Dienstags erfassen allmählich feuchte Luftmassen die Alpennordseite.

Von Nordwesten her zieht es somit rasch zu und gegen Mittag beginnt es zunächst vom Bodensee bis ins Mühlviertel zu schneien. Bis zum Abend breitet sich der Schneefall unter Verstärkung auf die gesamte Alpennordseite aus. Zunächst schneit es verbreitet bis in tiefe Lagen, vom Bodensee bis ins äußere Salzkammergut sowie in der Nacht dann auch im Donauraum steigt die Schneefallgrenze aber gegen 500 m an.

Am Mittwoch selber lässt die Intensität des Schneefalls rasch nach, tagsüber gehen allerdings noch ein paar Schneeschauer nieder. Bis dahin zeichnen sich in den Nordalpen verbreitet Neuschneemengen von 15 bis 30 cm bzw. im Bregenzerwald und am Arlberg 30 bis 50 cm ab. In den größeren Tallagen gibt es meist 5 bis 10 cm, ein paar Zentimeter kommen aber vorübergehend auch im Donauraum in Oberösterreich zusammen, ehe hier am Abend der Westwind durchgreift.
Mittwochnacht neuerlich Schnee
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung am Mittwoch erfasst voraussichtlich am Mittwochabend eine Luftmassengrenze den Westen Österreichs, womit sich in der Nacht auf Donnerstag starker Schneefall abzeichnet. Nur im Rheintal und am Bodensee steigt sich Schneefallgrenze allmählich auf 500 bis 700 m an. Am Donnerstag gehen an der Alpennordseite und im Nordosten dann weitere Schneeschauer nieder. Es besteht zwar noch eine gewisse Unsicherheit, nach aktuellem Stand sind in den Nordalpen aber neuerlich 15 bis 30 cm bzw. vor allem im Arlberggebiet auch 30 bis 50 cm möglich.

Titelbild © AdobeStock
Tief LISA bringt etwas Schnee bis in tiefe Lagen
In der Nacht auf Mittwoch greift das Mittelmeertief LISA – das vorerst letzte Tief mit einem weiblichen Namen – auf den Alpenraum über. Am späten Dienstagabend setzt somit im Süden Österreichs Schneefall ein, der sich im Laufe der Nacht langsam nordwärts ausbreitet.

Vor allem von Unterkärnten bis zum Semmering schneit es in der Nacht auf Mittwoch vorübergehend kräftig. Gegen Morgen erfasst das Niederschlagsgebiet unter Abschwächung auch den Nordosten des Landes, am Mittwoch tagsüber schneit es dann vor allem vom Kaiserwinkl über Oberösterreich bis ins Waldviertel.

Etwas Neuschnee
Im äußersten Osten und Südosten fällt anfangs Regen oder Schneeregen, in den frühen Morgenstunden geht der Regen aber überall vorübergehend in nassen Schnee oder Schneeregen über. Im Osten lässt der Niederschlag allerdings bis zum Vormittag schon wieder nach, länger nass bleibt es dagegen im Norden.

In Summe sind im Süden recht verbreitet 5 cm Schnee zu erwarten, auf den Bergen von den Karawanken über die Koralpe bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet gibt es etwa 10, lokal auch 15 cm Neuschnee. Im östlichen Flachland bleibt nur vorübergehend ein wenig Nassschnee auf Autos und Wiesen liegen bzw. ganz im Osten bleibt es meist selbst dafür eine Spur zu mild. In Wien kommen ein paar Zentimeter in höheren Lagen der Wienerwaldbezirke zusammen, etwa am Kahlenberg oder bei der Jubiläumswarte sind 2 bis 4 cm zu erwarten. Tagsüber bzw. am Abend zeichnen sich dann etwa 5 bis 10 cm vor allem in Lagen oberhalb von etwa 500 m von den Kitzbüheler Alpen über das Salzkammergut bis in Mühl- und Waldviertel ab. In der Nacht ziehen an der Alpennordseite schließlich noch ein paar Schneeschauer durch.
Wetterbesserung in Sicht
Am Donnerstaggehen an der Alpennordseite vom Kaiserwinkl bis zum Wienerwald anfangs noch lokale Schneeschauer nieder, im Tagesverlauf lockern die Wolken aber etwas auf. In den Alpen, im Süden und im östlichen Flachland scheint zeitweise die Sonne. Auch der Freitag bringt im Süden und Osten etwas Sonnenschein, ab Samstag nimmt die Nebelneigung allerdings zu und es kühlt weiter ab. Zum Sonntag hin steigen die Chancen auf Schneefall vor allem im Süden und Südosten wieder etwas an, die Unsicherheiten sind allerdings groß, da die Zugbahn des nächsten Tiefs noch ungewiss ist.
Titelbild © AdobeStock
Die Stratosphäre und der Polarwirbel
Die Atmosphäre der Erde ist die gasförmige Hülle der Erdoberfläche und erstreckt sich vom Boden bis etwa 10.000 km Höhe. Der Druck, die Temperatur sowie der Gehalt an Gasen sind allerdings sehr variabel, somit kann man die Erdatmosphäre in mehrere Schichten unterteilen:
- Troposphäre: vom Boden bis zur Tropopause in ca. 10-15 km Höhe
- Stratosphäre: von der Tropopause bis zur Stratopause in ca. 50 km Höhe
- Mesosphäre: von der Stratopause bis zur Mesopause in ca. 85 km Höhe
- Thermosphäre: von der Mesopause bis in ca. 500 km Höhe
- Exosphäre: von 500 bis ca 10.000 km Höhe
In der Troposphäre sind etwa 90 Prozent der Luft sowie beinahe der gesamte Wasserdampf enthalten. Hier spielt sich das Wetter ab und die Temperatur nimmt im Mittel um etwa 6,5 Grad pro Kilometer Höhe ab. Ab einer Höhe von etwa 7 km (Polargebiete) bzw. 17 km (Tropen) geht die Temperatur aber nicht mehr weiter zurück sondern beginnt allmählich wieder anzusteigen. Hier beginnt die Stratosphäre.
Beständige Inversion
Meteorologen bezeichnen so eine Umkehr der Temperaturschichtung als Inversion. Man muss allerdings nicht bis in die Stratosphäre aufsteigen, um eine Temperaturumkehr zu erleben, denn auch innerhalb der Troposphäre können beispielsweise winterliche Kaltluftseen für Inversionen sorgen. Die Luftschichtung ist dann stabil und ein Luftaustausch in vertikaler Richtung findet nicht statt. Die Stratosphäre stellt allerdings eine beständige Grenze für aufsteigende Luftmassen dar. Daher gelangen Wolken und Wasserdampf in der Regel nicht in die Stratosphäre, von einem eigentlichen Wettergeschehen kann in diesen Höhen nicht mehr die Rede sein. Aus einem Verkehrsflugzeug, das im Bereich der Tropopause fliegt, kann man diese Sperre für jegliche Wolken an der nach oben abrupt dunkler werdenden Himmelsfarbe erkennen. Der Temperaturanstieg oberhalb der Tropopause ist auf die Absorption der UV-Strahlung durch das Ozon in gut 50 km Höhe zurückzuführen: Hier erwärmt sich die Luft von etwa –60 Grad bis auf knapp unter 0 Grad.
Der Polarwirbel
Der Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis (bzw. Antarktis), das sich im Winter von der mittleren und oberen Troposphäre über die gesamte Stratosphäre erstreckt. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte unter -80 Grad erreichen kann. Der Polarwirbel ist normalerweise relativ rund um den Pol angeordnet. Wenn er stark ausgeprägt ist, begünstigt er einen von West nach Ost verlaufenden Jetstream in der Troposphäre, weshalb das Wetter in den mittleren Breiten dann oft mild ausfällt, wie zuletzt etwa im Winter 2019/20.

SSW vs. starker Wirbel
Der Polarwirbel kann aber gestört oder gar gespalten werden, wie etwa im Fall einer sogenannten plötzlichen Stratosphärenerwärmung (sudden stratospheric warming, SSW): In etwa 25 km Höhe gibt es dabei innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad! Die Spaltung des Polarwirbels kann sich im Laufe von zwei bis vier Wochen auch auf das Westwindband in der Troposphäre auswirken und dieses verlangsamen oder unterbrechen. Während in der Polarregion dann überdurchschnittliche Temperaturen verzeichnet werden, steigen in den mittleren Breiten die Chancen auf markante Kaltluftausbrüche wie beispielsweise im Februar und März 2018. Die Auswirkungen können allerdings auch gering bleiben, so gab es etwa auch im Jänner 2019 eine plötzliche Stratosphärenerwärmung, die jedoch kaum Einfluss auf die Troposphäre hatte. Im Winter 2019/20 war der Polarwirbel außergewöhnlich stark, aktuell ist es hingegen sehr schwach da eine plötzliche Stratosphärenerwärmung stattfindet.
Happy Major Sudden Stratospheric Warming day! pic.twitter.com/DYYelxYYsb
— Simon Lee (@SimonLeeWx) January 5, 2021
Rand des Weltalls?
Vom „Edge of Space“ war anlässlich des Stratospärensprungs im Jahr 2012 die Rede. Tatsächlich liegen in 39 km Höhe schon über 99 % der atmosphärischen Masse unter einem. Rein räumlich gesehen ist die Lufthülle in dieser Höhe aber noch lange nicht zu Ende. Es folgen nach oben noch die Meso-, Thermo- und Exosphäre. Die Grenze zwischen den Stockwerken stellt jeweils wieder eine Umkehr im Temperaturverlauf dar. Besonders kalt ist es mit Temperaturen um -100 Grad in etwa 85 km Höhe im Bereich der Mesopause.
Plötzliche Stratosphärenerwärmung: Kommt eine Kältewelle?
Der stratosphärische Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich in einer Höhe zwischen 10 und 50 km befindet. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel sorgt in den mittleren Breiten meist für mildes, westwinddominiertes Wetter. Wenn der Polarwirbel aber von der Arktis verdrängt wird oder in mehrere Teile gespalten wird, steigen die Chancen auf markante Kaltausbrüche in Mitteleuropa an.

Plötzliche Stratosphärenerwärmung
In manchen Jahren kommt es im Winter zu einer sogenannten plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 25 km Höhe innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad gibt. Der stratosphärische Polarjet wird dabei unterbrochen und es kommt zu einer Umkehr der West- in Ostwinde. Die Auswirkungen können zeitlich etwas verzögert über Wochen hinweg zu spüren sein, weshalb auch länger andauernde Kältephasen möglich sind, wie beispielsweise im Februar 2018 (unter Meteorologen bzw. im englischen Sprachraum als „the Beast from the East“ bekannt).
ECMWF going all in with the stratospheric vortex breakdown in the next 10 days. With 13 days of 60°N 10mb wind reversal, this would be in the upper tier of mid-winter #SSW events – only 8 other winters since 1950 have seen longer easterly spells (ERA5, Dec-Feb) pic.twitter.com/ypYTOxi4Lo
— World Climate Service (@WorldClimateSvc) December 29, 2020
Die saisonalen Prognosemodelle haben bislang für den Hochwinter überdurchschnittlich hohe Temperaturen in Europa und vor allem in Russland berechnet, definitiv keine rosigen Aussichten für Winterfreunde. Derzeit liegt Europa allerdings unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches milde Luft zum Schwarzen Meer führt, während kalte Luftmassen weite Teile Westeuropas erfasst haben.

Kälte ab Ende Januar?
Für die zweite Monatshälfte sowie den Februar werden die Karten aufgrund der plötzlichen Stratosphärenerwärmung bzw. des schwachen Polarwirbels neu gemischt. Erste Modelle berechnen ab etwa der zweiten Januarhälfte unterdurchschnittliche Temperaturen in Skandinavien und im Norden Russlands – ganz im Gegensatz zu den bisherigen saisonalen Prognosen. Wenn dort sehr kalte Luft lagert, ist der Weg bis nach Deutschland jedenfalls nicht mehr so weit. Die Prognoseunsicherheit für den weiteren Winter ist größer denn je, die Aussichten für Winterfreunde stehen nun aber etwas besser als noch vor ein paar Wochen.

In der Silvesternacht ruhig und oft frostig
Der Donnerstag startet im Süden und Osten bewölkt und besonders in Kärnten und in der Weststeiermark fallen anfangs noch ein paar Schneeflocken. Tagsüber bleibt es weitgehend trocken und vor allem von Nordtirol über Oberösterreich bis ins Weinviertel scheint häufig die Sonne. Am Nachmittag ziehen im Westen dann hochliegende Wolken auf.
In der Silvesternacht im Osten Nebel
Der Jahreswechsel gestaltet sich ruhig und trocken, aber frostig: Die Temperaturen liegen zu Mitternacht zwischen -10 Grad in den Hochtälern am Alpenhauptkamm und etwa 0 Grad am Bodensee und im Seewinkel. Im Westen ist der Himmel durch hochliegende Wolken bewölkt, im zentralen Bergland und am Alpenostrand ist es dagegen oft klar. In den Niederungen des Ostens breitet sich spätestens ab Mitternacht allerdings vielerorts Nebel aus.

Zu Neujahr Hochnebel, im Süden aufkommender Schnee
Der Freitag, Neujahr, verläuft besonders im Donauraum und im Nordosten meist trüb durch zähen Hochnebel. Etwas Sonnenschein gibt es in den Nordalpen und am Alpenostrand, aus Süden ziehen aber vermehrt Wolken auf und ab dem Nachmittag beginnt es in Osttirol und Oberkärnten allmählich zu schneien. Die Höchstwerte liegen zwischen -3 Grad in Osttirol und +4 Grad am Bodensee. Am Wochenende schneit es im Süden neuerlich häufig, in Oberkärnten sind wieder 30 bis 50 cm Neuschnee in Sicht bzw. im Lesach- und Gailtal mitunter auch etwas mehr.
Plötzliche Stratosphärenerwärmung: Wie wird der Hochwinter?
Der stratosphärische Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich in einer Höhe zwischen etwa 10 und 50 km befindet. Wie jedes Tiefdruckgebiet auf der Nordhalbkugel dreht sich der arktische Polarwirbel gegen den Uhrzeigersinn. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Seine Stärke hängt vom Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen ab, daher erreicht er seine maximale Ausprägung meist im Jänner. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel – wie zuletzt im Winter 2019/20 der Fall – sorgt in den mittleren Breiten meist für mildes, westwinddominiertes Wetter. Wenn der Polarwirbel aber von der Arktis verdrängt wird oder in mehrere Teile gespalten wird, steigen die Chancen auf markante Kaltausbrüche in den mittleren Breiten an. Die aktuellen Modellprognosen deuten nach dem Jahreswechsel auf einen stark gestörten Polarwirbel.

Plötzliche Stratosphärenerwärmung
In manchen Jahren kommt es im Winter zu einer sog. plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 25 km Höhe innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad gibt. Der stratosphärische Polarjet wird dabei unterbrochen und es kommt zu einer Umkehr der West- in Ostwinde. Mit einer Verzögerung von ein paar Wochen kann sich diese Umkehr auch in der Troposphäre bemerkbar machen: Der Jetstream verlagert sich südwärts bzw. mäandriert stärker, somit steigen die Chancen für markante Kaltluftausbrüche in mittleren Breiten deutlich an. Die Auswirkungen können zudem über Wochen hinweg zu spüren sein, weshalb auch länger andauernde Kältephasen möglich sind, wie beispielsweise im Februar 2018 (unter Meteorologen bzw. im englischen Sprachraum als „the Beast from the East“ bekannt).
ECMWF going all in with the stratospheric vortex breakdown in the next 10 days. With 13 days of 60°N 10mb wind reversal, this would be in the upper tier of mid-winter #SSW events – only 8 other winters since 1950 have seen longer easterly spells (ERA5, Dec-Feb) pic.twitter.com/ypYTOxi4Lo
— World Climate Service (@WorldClimateSvc) December 29, 2020
Die saisonalen Prognosemodelle haben bislang für den Hochwinter überdurchschnittlich hohe Temperaturen in Europa und vor allem in Russland berechnet, definitiv keine rosigen Aussichten für Winterfreunde. Derzeit liegt Europa allerdings unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches milde Luft zum Schwarzen Meer führt, während kalte Luftmassen weite Teile Westeuropas erfasst haben. Österreich liegt dabei genau im Übergangsbereich, wobei sich der Tiefdruckeinfluss und die kalten Luftmassen am Rande eines blockierenden Hochs über dem Nordatlantik nach dem Jahreswechsel tendenziell etwas ostwärts verlagern. Aus heutiger Sicht zeichnet sich somit auch hierzulande in der ersten Monatshälfte bzw. ggbfs auch noch zur Monatsmitte ein winterlicher Wetterabschnitt mit Schnee auch in tiefen Lagen ab.

Für die zweite Monatshälfte sowie den Februar werden die Karten aufgrund der plötzlichen Stratosphärenerwärmung bzw. des schwachen Polarwirbels neu gemischt. Erste Modelle berechnen ab etwa der zweiten Jännerhälfte unterdurchschnittliche Temperaturen in Skandinavien und im Norden Russlands – ganz im Gegensatz zu den bisherigen saisonalen Prognosen. Wenn dort sehr kalte Luft lagert, ist der Weg bis nach Mitteleuropa jedenfalls nicht mehr so weit. Die Prognoseunsicherheit für den Kern des Winters ist größer denn je, die Karten für Winterfreunde stehen nun aber etwas besser als noch vor ein paar Wochen.

Rekord: In Osttirol und Oberkärnten nassester Dezember seit Messbeginn
Der Dezember 2020 war landesweit 1,9 Grad milder als im langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 und von mehreren Südlagen geprägt. Damit setzt sich die Serie an milden Dezembermonaten fort: Leicht unterdurchschnittlich verlief der Dezember zuletzt im Jahre 2012. Die größten Abweichungen von teils mehr als +3 Grad wurden vom Salzkammergut bis ins Weinviertel verzeichnet, nahezu durchschnittlich war der Monat dagegen am Tiroler Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten. An einer Station des Landes war der Monat sogar unterdurchschnittlich temperiert: In Lienz konnte die Luft dank der windgeschützten Lage und des schneebedeckten Bodens vor Ort effektiv abkühlen, somit beträgt die Abweichung zum Mittel -1 Grad.

Eistage mit einem Höchstwert unter 0 Grad waren generell selten, in Bregenz und Linz gab es gar keinen einzigen. In Wien, Graz, St. Pölten, Eisenstadt und Innsbruck wurde lediglich ein Eistag verzeichnet, in Salzburg waren es 2 und Klagenfurt 5. Üblich wären meist etwa 5 bis 6 bzw. in Klagenfurt sogar 11.
Extreme Südstaulagen
Bereits kurz nach Monatsanfang kam es am vom 4. bis zum 6. zu einem schweren Föhnsturm in den Nordalpen und ergiebigen Schneemengen in Osttirol und Oberkärnten. In den Nordalpen wurden orkanartige Böen bis 109 km/h gemessen und die Temperaturen kletterten in der Eisenwurzen auf bis zu 17 Grad. In Osttirol und Oberkärnten wurde dagegen innerhalb von nicht einmal zwei Tagen bereits mehr Niederschlag gemessen, als normalerweise in einem ganzen Winter zu erwarten ist. In den Tälern gab es dabei teils mehr als 1 Meter Neuschnee und auf den Bergen herrschte in Osttirol die höchste Lawinenwarnstufe 5. Ein weiteres Italientief folgte am 8. Dezember, danach herrschte längere Zeit ruhiges Wetter, ehe am 28. ein neues Italientief selbst im Raum Villach rund 40 cm Neuschnee brachte.

In Lienz, Sillian und Döllach war der Dezember der niederschlagsreichste Monat der jeweiligen Messgeschichte. In Summe gab es etwa in Lienz 443 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, also 850% des durchschnittlichen Dezemberniederschlags von 52 Liter pro Quadratmeter. Noch mehr Niederschlag wurde im Lesachtal mit 537 Liter pro Quadratmeter in Kornat gemessen. Neue Monatsrekorde wurden zudem in ganz Osttirol sowie in weiten Teilen Oberkärntens aufgestellt. Vereinzelt wurden auch bei der maximalen Schneehöhe neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in St. Jakob in Defereggen mit 143 cm und Kornat mit 149 cm. Auch in Lienz war der Dezember der schneereichste Monat der dortigen Messgeschichte. Deutlich zu trocken war der Monat hingegen an der Alpennordseite, so gab es vom Außerfern bis ins Weinviertel oft weniger als 50% des üblichen Dezemberniederschlags.

In den Niederungen wenig Sonnenschein
Hand in Hand mit den Südstaulagen kam es in den Nordalpen mehrmals zu stürmischem Föhn, klassische Weststürme sind dagegen vollständig ausgeblieben. Abgesehen von den Südlagen war der Monat somit durch anhaltende Inversionswetterlagen geprägt. Während man dabei im Bergland viel Sonnenschein genießen konnte, gab es von Unterkärnten bis ins östliche Flachland oft beständigen Hochnebel. In Pörtschach gab es im gesamten Monat nur 7 bzw. in Klagenfurt 10 Sonnenstunden. Das entspricht lediglich 10 bis 15% des Solls. Vom Grazer Becken bis ins Wiener Becken wurde die Bilanz erst nach Weihnachten etwas aufgebessert, auch hier war der Monat mit nur 30 bis 45% der üblichen Sonnenstunden aber einer der trübsten der Messgeschichte. Teils überdurchschnittliche Werte wurden dagegen in den Nordalpen aufgestellt, Spitzenreiter ist Bad Aussee mit sogar 150% des Solls.

Extremwerte Dezember 2020
Stand: 30.12.2020, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
- 17,0 Grad Schönau an der Enns (OÖ, 5.)
- 16,9 Grad Waidhofen an der Ybbs (NÖ, 5.)
- 16,7 Grad Bad Ischl (OÖ, 6.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler
- -20,4 Grad St.Michael/Lungau (S, 27.)
- -19,9 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 27.)
- -18,3 Grad Mariapfarr (S, 27.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
- -15,9 Grad Lienz (T, 27.)
- -14,9 Grad Summerau (OÖ, 27.),
- -14,3 Grad Mittersill (S, 4.)
Anzahl Eistage (Höchstwert unter 0 Grad)
- 20 St. Jakob/Defereggen (T)
- 19 Dellach (K), Semmering (NÖ)
- 17 St.Michael/Lungau, Tamsweg, Mariapfarr (S), Preitenegg, Bad Bleiburg (K)
Nasseste bewohnte Orte
- 537 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)
- 457 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
- 443 Liter pro Quadratmeter Lienz (T)
- 401 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)
- 387 Liter pro Quadratmeter Sillian (T)

Trockenste Orte
- 13 Liter pro Quadratmeter Limberg (NÖ)
- 14 Liter pro Quadratmeter Langenlois, Allentsteig (NÖ)
- 15 Liter pro Quadratmeter Litschau, Raabs/Thaya, Irnfritz, Gars am Kamp, Laa/Thaya (NÖ)
Absolut sonnigste Stationen
- 100 Sonnenstunden Dachstein/Hunerkogel (OÖ)
- 98 Sonnenstunden Feuerkogel (OÖ)
- 96 Sonnenstunden Rax Bergstation (NÖ)
Sonnigste bewohnte Orte
- 80 Sonnenstunden Ramsau am Dachstein (ST)
- 76 Sonnenstunden Bad Aussee (ST), Radstadt (S)
- 74 Sonnenstunden St. Veit / Pongau (S)
Stärkste Windspitzen Niederungen
- 109 km/h Abtenau (S, 6.)
- 108 km/h Windischgarsten (OÖ, 5.)
- 98 km/h Zell am See (S, 4.)
Stärkste Windspitzen Berge
- 143 km/h Rudolfshütte (S, 28.), Patscherkofel (T, 27.)
- 140 km/h Brunnenkogel (T, 6.)
- 133 km/h Hahnenkamm/Ehrenbachhöhe (T. 4.)
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Jahresrückblick 2020: 1,34 Mio. Blitze in Österreich
Gewitterarmes 1. Halbjahr
Im ersten Halbjahr 2020 wurden seit Beginn der modernen Blitzerfassung noch nie so wenige Blitzentladungen wie heuer in Österreich registriert. Verantwortlich dafür war in erster Linie der ausgesprochen kühle Mai sowie ein tiefdruckgeprägter und verregneter Juni. Im Laufe des Julis nahm die Gewittertätigkeit zu und erreichte im August mit zahlreichen Unwetterlagen seinen Höhepunkt. Allein im August wurden vom Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, knapp eine halbe Million Blitzentladungen erfasst (Wolken- und Erdblitze) und auch der September war überdurchschnittlich blitzreich.

In Summe gab es rund ein Viertel mehr Blitzentladungen als noch im Vorjahr, trotzdem fehlen allerdings rund 100.000 Blitze auf den Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts.

Orkanböen und Großhagel
Mit den Gewittern gab es im vergangenen Jahr auch wieder zahlreiche Schäden. Vor allem in der südlichen Steiermark, im Hausruckviertel sowie in Vorarlberg kam es zu großem Hagel mit einem Durchmesser von 5 bis 7 cm. Dazu sorgten Gewitterlinien besonders in der südlichen Steiermark sowie auch im Burgenland für orkanartige Sturmböen. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Nachmittag des 11.08. in Fischbach in der Steiermark zusammen: In nur einer Stunde prasselten 64 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. In Pottendorf in Niederösterreich verursachte am 03.06. ein kurzlebiger Tornado Schäden an ein paar Gebäuden.


4843 meldet dezenten Hagel. pic.twitter.com/pojWR152w6
— Florian Maringer (@VanDerSnaps) July 28, 2020
Blitzhauptstadt Graz
Mit exakt 429.521 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an. Das entspricht nahezu einem Drittel aller in Österreich registrierten Blitze. Graz avancierte zudem erneut zur Blitzhauptstadt unter den Landeshauptstädten: In diesem Sommer gab es mit 7.263 Entladungen zwar eine Spur weniger Blitze als in Wien, die Blitzdichte stellt mit 56,7 Blitzen pro Quadratkilometer aber mit großem Abstand den Spitzenwert unter allen Landeshauptstädten dar.

Mariazell blitzreichste Gemeinde
Wenig überraschend liegt auch der blitzreichste Bezirk mit der Südoststeiermark in der Steiermark, ebenso wie die blitzträchtigste Gemeinde mit dem Wallfahrtsort Mariazell. Der stärkste Blitz im Bundesgebiet wurde mit 306.400 Ampere in Anras im Bezirk Lienz am 25. Juni gemessen. In Sekundenbruchteilen entlud sich dabei 19.000 Mal mehr Energie, als über eine haushaltsübliche Steckdose verfügbar ist.

Stärkster Blitz pro Bundesland
- Steiermark 287 kA in Bad Gleichenberg (Südoststeiermark) am 26.5.
- Niederösterreich 240 kA in Lichtenegg (Wiener Neustadt) am 17.9.
- Oberösterreich 296 kA in Gosau (Gmunden) am 6.6.
- Kärnten 278 kA in Rangersdorf (Spittal an der Drau) am 14.6.
- Burgenland 243 kA in Wiesen (Mattersburg) am 29.6.
- Tirol 306 kA in Anras (Lienz) am 25.6.
- Salzburg 271 kA in Uttendorf (Zell am See) am 15.7.
- Vorarlberg 301 kA in Mittelberg (Bregenz) am 26.6.
- Wien 182 kA in Wien Donaustadt am 28.7.
Throwback zum Sommer ⚡ pic.twitter.com/xKlWhy2g8a
— Thomas Goerlitz (@GoerlitzThomas) November 24, 2020
Schneebringer Adria
Wenn kalte Luftmassen westlich der Alpen in den Mittelmeerraum vordringen, bewirken sie dort in der Regel die Bildung eines Tiefdruckgebiets. Diese sogenannten Italientiefs führen oft sehr feuchte Luftmassen nach Österreich und manchmal ziehen sie in weiterer Folge über die Adria hinweg nach Nordosteuropa. Dann bestehen auch im Osten und Südosten Österreichs die größten Chancen auf Schneefall. Allgemein kann man zwischen zwei typischen Wetterlagen unterscheiden, welche im Süden bzw. Osten mit großen Niederschlagsmengen verbunden sind:
- Ergiebiger Südstau
- Vb-Tief („Fünf-b-Tief“)
Ein weiterer Spezialfall ist die sog. Gegenstromlage, mehr dazu findet ihr hier.
Südstau
Nahezu ortsfeste Tiefdruckgebiete über dem westlichen Mittelmeerraum sorgen in Österreich für eine anhaltende Südströmung. Bevor die Luft auf die Alpen prallt, nimmt sie über dem Mittelmeerraum viel Feuchtigkeit auf und wird in weiterer Folge vor allem in den Karnischen und Julischen Alpen sowie in den Hohen Tauern wie ein Schwamm ausgepresst (weitere Details dazu gibt es hier). In Österreich sind davon vor allem Osttirol und Oberkärnten betroffen. Besonders im Herbst sorgen Kaltluftvorstoße über den noch relativ milden Gewässern rund um Italien zudem für eine labile Schichtung der Luft, weshalb die Niederschläge besonders intensiv ausfallen. Trotz der eigentlich recht milden Luftmasse kann die Schneefallgrenze dabei bis in manche Tallagen absinken: Die Schmelzwärme des Schnees, die der Umgebung entzogen wird, sorgt nämlich in engen Tälern für eine Abkühlung der Luft bis auf 0 Grad.

Vb-Tief
Wenn sich Tiefdruckgebiete von Norditalien über Slowenien und Ungarn in Richtung Baltikum verlagern, sprechen Meteorologen von einem Tief mit einer Vb-Zugbahn („Fünf-b-Tief“). Solche Tiefdruckgebiete bringen vor allem im Südosten und Osten Österreichs teils große Regen- oder Schneemengen: Feuchte Adrialuft gleitet nämlich bei solchen Wetterlagen oft auf kühle Luftmassen in tiefen Schichten auf, weshalb die gesamte Luftsäule Temperaturen um oder knapp unterhalb des Gefrierpunkts aufweist.

Schnee und Klimawandel
Die Klimawandel sorgt bekanntermaßen für steigende Temperaturen im Alpenraum, weshalb die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke besonders in tiefen Lagen deutlich abnimmt: Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so wird die Nullgradgrenze wohl noch vor 2050 im Winter durchschnittlich über einer Seehöhe von 1000 m liegen. Dadurch nimmt die Länge des Winters ab, gemessen an der Tage mit Schneedecke: Der Schnee kommt später und schmilzt früher. Etwa in Arosa in der Schweiz hat sich die Periode mit einer Schneedecke von mindestens 40 cm bereits von fünfeinhalb Monaten auf etwas mehr als drei Monate verkürzt. Studien aus der Schweiz zeigen, dass derzeit Lagen unterhalb von 1300 m davon besonders stark betroffen sind, während es in Lagen oberhalb von etwa 2000 m keinen klaren Trend gibt.

Extremereignisse
Besonders in den Alpen kann es in manchen Jahren aber zu Extremereignissen kommen, wie wir es etwa im Jänner 2019 an der Alpennordseite oder im November 2019 sowie Dezember 2020 in den Südalpen erlebt haben. Tatsächlich kann mildere Luft nämlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, zudem sorgen die steigenden Wassertemperaturen rund um Mitteleuropa (Nordsee, Mittelmeer) bei Kaltluftvorstoßen für eine labile Schichtung der Luft. Bei manchen Wetterlagen kann es also besonders von mittleren Höhenlagen aufwärts ergiebig schneien, zudem kann die Schneefallgrenze durch die Niederschlagskühlung auch im Einflussbereich relativ milder Luftmassen manchmal bis in windgeschützte Täler absinken. Dadurch nimmt die Gefahr von Schneebruch und Gleitschneelawinen tendenziell zu. Laut manchen Studien soll es zudem auch eine Zunahme an blockierten Wetterlagen geben, was ebenfalls größere Niederschlagsextreme zur Folge hat. Andererseits kann es aber je nach Lage der Tiefs und Hochs auch zu ungewöhnlich langen trockenen Phasen kommen.
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Weiße Weihnachten: Blick auf die Welt
In weiten Teilen Europas liegt derzeit kein Schnee und selbst in Nordosteuropa sind die Schneehöhen deutlich unterdurchschnittlich. Die einzigen Hauptstädte mit einer dünnen Schneedecke in der näheren Umgebung sind Minsk in Weißrussland, Vilnius in Litauen sowie Tallinn in Estland. Etwa 5 cm Schnee liegen weiters auch in Kiew und Moskau.

Eine Spur winterlicher schaut die Lage im Norden Skandinaviens aus, so meldet Rovaniemi immerhin 15 cm Schnee. Auch die Skanden sind abseits der Küstengebiete weitgehend schneebedeckt.
Schneelage in den Alpen
In Mitteleuropa stechen nur die Alpen heraus, so liegt besonders in den Südalpen und am Alpenhauptkamm seit Monatsbeginn oft überdurchschnittlich viel Schnee. In den Nordalpen und besonders am Alpenostrand sind die Schneehöhen dagegen deutlich unterdurchschnittlich, meist liegt hier unterhalb von etwa 1000 m kein Schnee.
Aktuelle Schneehöhen in Österreich:
- 104 cm Kornat (Kärnten)
- 89 cm Sillian (Osttirol)
- 84 cm Döllach (Kärnten)
- 82 cm Kötschach-Mauthen (Kärnten)
- 61 cm Lienz (Osttirol)
- 55 cm Dellach (Kärnten)
- 49 cm Umhausen (Tirol)
- 37 cm Lech/Arlberg (Vorarlberg)
- 26 cm St. Anton (Tirol)
- 24 cm Böckstein (Salzburg)
- 20 cm Spittal (Kärnten)
- 19 cm Krimml (Salzburg)
- 18 cm Seefeld (Tirol)
- 15 cm Warth (Vorarlberg)
- 7 cm Zeltweg (Steiermark)
- 4 cm Villach (Kärnten)
- 1 cm Hochfilzen (Tirol)
In der Christnacht bzw. zu Weihnachten ist besonders in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Salzkammergut etwas Schnee in Sicht. Auf den Bergen gibt es beispielsweise im Bregenzerwald und im Arlberggebiet 20 bis 25 cm Neuschnee, aber auch in den großen Tälern sind ein paar wenige Zentimeter Schnee in Sicht. Mit minimaler Verspätung kann man sich also in weiten Teilen der Alpen auf weiße Weihnachten freuen.

Auch in mittleren Höhenlagen der vielen kleinen Gebirgsgruppen in Mitteleuropa ist ein wenig Neuschnee in Sicht, wie etwa im Zentralmassiv, in den Pyrenäen, im Schwarzwald, im Erzgebirge oder auch im Riesengebirge. In den Südalpen kündigt sich die nächste Ladung Neuschnee dann zu Beginn der kommenden Woche an.
Schneelage auf der Nordhalbkugel
Abseits von Europa gibt es auf gleicher geographischen Breite typischerweise mehr Schnee, so ist Kanada weitgehend schneebedeckt. Z.B. meldet Calgary derzeit eine Schneehöhe von 24 cm. Auch im Nordosten der USA liegt seit etwa einer Woche Schnee, beispielsweise meldet New York noch 5 cm, hier stellt sich aber aktuell Tauwetter ein. Ein wenig Schnee liegt weiters auch in den gebirgigen Regionen in Colorado, Wyoming, Idaho und Montana, während im Norden der USA rund um South Dakota weniger Schnee als üblich liegt.

Sibirien ist ebenfalls weitgehend schneebedeckt, zudem liegt seit vergangener Woche auch auf der Westseite Japans vielerorts Schnee. Im Norden Chinas wird ebenfalls gebietsweise etwas Schnee gemeldet.

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Frost und Nebel sorgen für Eislandschaft
Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für eine Inversionswetterlage mit beständigem Hochnebel in Österreich, so gab es am Sonntag mit der Ausnahme von Innsbruck in keiner Landeshauptstadt Sonnenschein. Die Nebelobergrenze ist im Osten zeitweise bis auf 1100 m angestiegen, darüber war die sonnigste Messstation des Landes die Bergstation auf der Rax mit rund 8 Stunden.

Typisch für solche Wetterlagen waren auch die Temperaturgegensätze groß, so gab es in Höhenlagen um 1000 m am Alpenrand Höchstwerte um 10 Grad, während in mittleren Höhenlagen gebietsweise ein Eistag verzeichnet wurde.
Tiefste Höchstwerte (unter 1000 m) | Höchstwerte |
-3,7 Grad Obervellach (K) | +10,8 Grad Kolomansberg (S/OÖ) |
-2,6 Grad Pichl / Schladming (ST) | +9,1 Grad Sulzberg (V) |
-2,6 Grad Aigen / Ennstal (ST) | +8,3 Grad Dalaas (V) |
-2,4 Grad Mönichkirchen (NÖ) | +8,3 Grad Loferer Alm (S) |
-2,3 Grad Turnau (ST) | +7,9 Grad Steinach am Brenner (T) |
Weitere Daten gibt es hier: Aktuelle Wetterdaten aus Österreich

Nebelfrostablagerungen
Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt kommt es häufig zu sog. Nebelfrostablagerungen, ein Sammelbegriff für unterschiedliche meteorologische Phänomene wie Raureif, Raueis oder auch Klareis. In diesen Tagen konnte man vor allem in mittleren Höhenlagen im Osten Österreichs wie etwa im Waldviertel, im Wienerwald oder am Alpenostrand häufig Raueis und Klareis beobachten, die sich meist bei leicht frostigen Temperaturen und erhöhten Windgeschwindigkeiten ausbilden. Die Nebeltröpfchen wachsen dabei gegen den Wind vorwiegend an vertikalen Flächen, deren Oberflächentemperatur unter dem Gefrierpunkt liegt. Dieses Phänomen wird häufig mit Raureif verwechselt, der sich bei deutlich negativen Temperaturen durch Resublimation bildet.

war generell etwas eisig da oben 🤗 pic.twitter.com/qS5mIz2VtB
— Thomas Goerlitz (@GoerlitzThomas) December 20, 2020
Umstellung in Sicht
Am Montag greift aus Westen eine erste schwache Front auf Österreich über, dabei besteht besonders in Oberösterreich und Salzburg örtlich Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Am Dienstag folgt dann eine weitere Warmfront und die Inversion samt Hochnebel wird langsam, aber sicher ostwärts verdrängt. Damit steigen die Chancen auf Sonnenschein zur Wochenmitte auch im Osten an, ehe am Heiligen Abend eine Kaltfront eintrifft.
Das ist kein Schnee, das is 3cm Raureif 👀👀👀 pic.twitter.com/ID6KMKZPZe
— Schubidubidusta (@SchustaLP) December 20, 2020
Hagebuttentee ist das aber nicht…. #Wienerwald pic.twitter.com/6eZwVpAV8w
— GEFi’s Meinung (@GEFisMeinung) December 19, 2020


Reif, Raureif und Raueis
Ein häufiges Phänomen bei stabilen Hochdruckwetterlagen mit klaren Nächten im Winter ist der Reif. Während er im Flachland meist tagsüber wieder sublimiert, kann er sich in schattigen Tallagen über mehrere Tage hinweg halten: Der Reifansatz wird nämlich Nacht für Nacht etwas mächtiger. In extrem feuchten und schattigen Lagen, etwa entlang von Bächen und Flüssen, können die Reifkristalle mehrere Zentimeter groß werden. Besonders in West-Ost ausgerichteten Tälern kann man den starken Kontrast zwischen grünen, sonnigen Südhängen und reifig-weißen, schattigen Nordhängen bzw. Talböden beobachten.

Entstehung von Reif
Die Luft kann je nach Temperatur nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann sie fassen. Kommt die Luft jedoch in Kontakt mit kalten Oberflächen, dessen Temperatur kälter als der eigene Taupunkt ist, kühlt sie sich ab und kann den gespeicherten Wasserdampf nicht mehr halten (siehe auch Taupunkt). Der Wasserdampf wächst bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts in Form von Eiskristallen typischerweise an Grashalmen oder Autos an. Dabei handelt es sich um Eisablagerungen in Form von Schuppen, Nadeln oder Federn. Dieser Prozess, bei dem der Wasserdampf der Luft in den festen Zustand übergeht, nennt man Resublimation.
Raureif
Raureif ist ein fester Niederschlag, der bei hoher Luftfeuchtigkeit, wenig Wind und kalten Temperaturen unter etwa -8 Grad an freistehenden Gegenständen wie etwa Bäume oder Zäune durch Resublimation entsteht (oft innerhalb einer Wolke bzw. bei Nebel). Er besteht meist aus dünnen, an Gegenständen nur locker haftenden und zerbrechlichen Eisnadeln oder -schuppen.

Raueis
Raueis bzw. Raufrost entsteht meist bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt und erhöhten Windgeschwindigkeiten, wenn unterkühlte Nebel- oder Wolkentropfen auf freistehende Gegenstände treffen. Raueis wächst entgegen der Windrichtung und ist relativ fest. Durch Lufteinschlüsse erscheint es milchig weiß.
Mehrere Tage Hochnebel bei Temperaturen knapp unter 0 Grad haben ihre Spuren hinterlassen… ab einer Höhe von knapp 500 m gibt es im Wienerwald feinstes #Raueis. pic.twitter.com/oUgY03qXhM
— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87) November 28, 2020
Und weil’s so schön war, grad noch eine Collage. #Raueis #Hirzel pic.twitter.com/2nH1fMdUIr
— Daniel Gerstgrasser (@danivumalvier) December 6, 2019
Klareis
Eine weiter Form der Frostablagerung ist das Klareis. Es handelt sich um eine glatte, kompakte und durchsichtige Eisablagerung mit einer unregelmäßigen Oberfläche. Klareis entsteht bei Temperaturwerten zwischen 0 und -3 Grad durch langsames Anfrieren von unterkühlten Nebeltröpfchen an Gegenständen und kann zu schweren Eislasten anwachsen.

Titelbild: N. Zimmermann
Auf Tauwetter folgt zu Weihnachten Kaltlufteinbruch
Der Dezember war im Flachland bislang außergewöhnlich trüb: In Wien gab es seit Monatsbeginn erst 5 Sonnenstunden, in Klagenfurt waren es gar nur 2. Ganz anders sieht es in den Nordalpen aus, so gab es etwa in Bad Aussee mit 40 Sonnenstunden bereits 80% des Monatsolls. Am letzten Adventwochenende setzt sich die Inversionswetterlage unter schwachem Hochdruckeinfluss fort, somit muss man in den Niederungen weiterhin mit dichtem Nebel oder Hochnebel rechnen und besonders im Osten fällt häufig Nieselregen. Die Höchstwerte liegen zwischen etwa 0 Grad etwa im Oberen Waldviertel und rund 10 Grad in mittleren Höhenlagen in Vorarlberg.

Weihnachtstauwetter
Kommende Woche gerät der Alpenraum allmählich unter den Einfluss einer westlichen Höhenströmung und milde Atlantikluft erfasst Österreich. Damit wird die hochnebelanfällige Kaltluft im Donauraum von Westen her langsam abgedrängt und die Temperaturen steigen zunächst entlang der Nordalpen, spätestens am Mittwoch dann auch im Osten deutlich an. Die Höchstwerte erreichen 9 bis 14, lokal wie im Steinfeld auch 16 Grad. Die Nullgradgrenze steigt auf über 2000 m an. Vergleichsweise kühl mit Höchstwerten knapp über dem Gefrierpunkt bleibt es nur in windgeschützten Lagen wie etwa im Pinzgau oder in Osttirol und Kärnten.

Kaltfront am Heiligen Abend
Am Donnerstag, am Heiligen Abend, erfasst eine Kaltfront das Land und zeitweise fällt Regen. Das genaue Timing ist noch unsicher, die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf aber rasch auf 1000 bis 600 m ab. In der Christnacht schneit es nach derzeitigem Stand immer häufiger bis in die Täler. Am Christtag ist vor allem an der Alpennordseite etwas Schnee in Sicht und mit den Temperaturen geht es spürbar bergab. Der winterliche Wetterabschnitt setzt sich nach Weihnachten tendenziell fort, wobei vor Silvester noch eine vorübergehende Milderung möglich ist.

Weiße Weihnachten
Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert. In den vergangenen 15 Jahren sind weiße Weihnachten in den Niederungen zur Ausnahme geworden. In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor acht Jahren weiß, danach hat es nur noch in Innsbruck im Jahre 2017 für eine dünne Altschneedecke von 2 cm am heiligen Abend gereicht. Mehr Infos zur klimatologischen Wahrscheinlichkeit findet man hier. Heuer gibt es am 24. nur in Osttirol und Oberkärnten, im Oberen Murtal, im Arlberggebiet sowie am Tiroler Alpenhauptkamm eine geschlossene Schneedecke. In den Landeshauptstädten werden sich in der Statistik zwar keine weißen Weihnachten ausgehen, dennoch kann man sich besonders im Bergland spätestens ab der Christnacht auf eine winterliche Stimmung freuen.

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Extreme Schneemassen in Japan
Ein sibirischer Kaltluftvorstoß sorgt in diesen Tagen besonders an der Westseite Japans für starken Schneefall. An einigen Orten wurden sogar Allzeit-Rekorde gebrochen, wie etwa in Fujiwara, auf einer Seehöhe von etwa 700 m, mit 199 cm in nur 48 Stunden. In der Präfaktur Niigata gab es teils kein Durchkommen mehr, so stecken etwa auf der Kan’etsu Autobahn in der Mitte des Landes etwa 1000 Autos noch immer in den Schneemassen fest. Mittlerweile wurde hier der Einsatz der sog. Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte angefordert.
#Snow is still falling at an alarming rate! Central #Japan has had 217cm (7.1feet) of snowfall in 72 hours, making it the all-time record. 1,000 cars have been stranded on a highway. Drivers stuck in the cars are in a dangerous situation. https://t.co/jZaRbk2DqP
— Sayaka Mori (@sayakasofiamori) December 17, 2020
Working hard to keep the trains on time in Niigata. pic.twitter.com/JdNt9XsTUg
— Tokyo Snow Club (@TokyoSnowClub) December 16, 2020
Sea-effect snow
Ursache für die extremen Schneemassen sind die sehr kalten Luftmassen aus Sibirien, welche beim Überströmen des vergleichsweise milden und überdurchschnittlich temperierten japanischen Meeres viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeit sorgt dann besonders im Weststau der Japanischen Alpen für intensiven Schneefall. Es handelt sich dabei um den selben Prozess, der etwa im Bereich der Großen Seen der USA für starken Schneefall sorgt. Während man in Amerika von „lake-effect snow“ spricht, handelt es sich in Japan eher um „sea-effect snow“. Dieser Effekt kann allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auftreten: Voraussetzung dafür sind sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Beispielsweise ist dieser Effekt gelegentlich auch an der Adria in Italien oder an der Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei zu beobachten.

既視感………… pic.twitter.com/YJIaEx4j7T
— 望杏 (@_houhuu_) December 16, 2020
Extremereignisse
Da die Meere im Zuge des Klimawandels tendenziell milder werden, sind vor allem im Frühwinter mancherorts besonders extreme Schneefallereignisse möglich – vorausgesetzt es kommt zu frühzeitigen arktischen Kaltluftausbrüchen, was in erster Linie im Umfeld der kontinentalen Regionen Kanadas und Sibiriens möglich ist. Auch innerhalb der Alpen kann der zunehmende Feuchtigkeitsgehalt der Luft aber zu Extremereignissen führen, wie etwa erst kürzlich in Osttirol und Oberkärnten. Weitere Details zu diesem Thema gibt es hier: Schnee und Klimawandel in den Alpen.
RECORD-BREAKING!! #Snow has been piling up at an unprecedented rate in #Japan. Fujiwara had 162cm (5.3feet) in 48hr. This is due to the combination of unseasonably cold Siberian air and unseasonably warm ocean temperatures. 150cm (4.9feet) is still possible into the next 48hr. pic.twitter.com/aTR6L7hGev
— Sayaka Mori (@sayakasofiamori) December 16, 2020
It is today’s state of Echigo Yuzawa Station near the Yuzawa observation point. About 150 cm of snow piled up in two days !#heavysnow #Nigata #Japan pic.twitter.com/rLmb8KAIVH
— 鈴木 智貴 / Tomoki Suzuki (@StabilizClimate) December 16, 2020
Heavy #snow has been falling across Japan and there’s more to come. Several snowfall records have been broken including Fujiwara which saw 176cm of snow in 48 hours, breaking the old record of 145cm from January 2010 pic.twitter.com/W7psxNqkT8
— BBC Weather (@bbcweather) December 16, 2020
Zyklon Yasa trifft auf die Fidschi-Inseln
Der tropische Wirbelsturm namens YASA über dem Pazifik stellt den bislang stärksten Zyklon der Saison auf der Südhalbkugel dar. Am Mittwoch hat er mittlere Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreicht, was auf der amerikanischen Hurrikan-Skala einem Sturm der höchsten Kategorie 5 entspricht. Der Kern des Zyklons verlagert sich derzeit mit etwa 20 km/h in östliche bis südöstliche Richtung.
#Cyclone #Yasa continues to intensify and now has max winds of 160 mph – a Category 5 #hurricane equivalent on the Saffir-Simpson Scale. Yasa is the first Category 5 in the South Pacific (east of 135°E) in December since Zoe in 2002. pic.twitter.com/dRMLAD6pP7
— Philip Klotzbach (@philklotzbach) December 16, 2020
Naturkatastrophe im Urlaubsparadies
Am heutigen Donnerstag wird der Zyklon unter leichter Abschwächung auf die Fidschi-Inseln treffen, dabei muss man besonders im südlichen Teil der Insel Vanua Leva (die zweitgrößte Insel des Südpazifik-Staats) allerdings weiterhin mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 240 km/h und Böen bis knapp 300 km/h rechnen. Dazu kommen extreme Regenmengen teils über 300 Liter pro Quadratmeter, sehr hohe Wellen und eine Sturmflut. Auf den Fidschi leben etwa 915.000 Menschen, davon etwa 130.000 auf Vanua Leva. Die Region gilt als Urlaubsparadies, nun droht allerdings eine Naturkatastrophe.

What a view! Severe Category 5-equivalent #cyclone #YASA from space. Tomorrow #YASA will strike #Fiji almost with full strength. @GDACS: „Tropical Cyclone YASA-20 can have a high humanitarian impact based on the maximum sustained wind speed, exposed population and vulnerability.“ pic.twitter.com/ueGlAgd6Yr
— Adrian Leyser (@TheNimbus) December 16, 2020
#Tropical #Fiji #Yasa recent sat animation to 16/0845UTC (https://t.co/TjRNezW40A) pic.twitter.com/OAsjUc2i2z
— Mike Trigger (@T2mike) December 16, 2020
Weiße Weihnachten: Trend und Klimatologie
Weiße Weihnachten in den Niederungen sind generell selten. Allgemein spielt dabei die Seehöhe eine wichtige Rolle: Ab einer Höhe von etwa 500 m liegt die Wahrscheinlichkeit im Mittel bei 40 %, in 800 m Höhe bei 70 % und ab 1.200 m über 90 %.

Wahrscheinlichkeit nimmt ab
Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert. Vor allem in den 2000ern hat die Häufigkeit deutlich abgenommen: In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor acht Jahren weiß. In Innsbruck wurde im Jahr 2017 zwar eine Schneedecke von 2 cm Schnee gemeldet, tatsächlich handelte es sich dabei aber nur um die letzten Reste einer Altschneedecke am Stadtrand. Am längsten ohne Schnee zu Weihnachten auskommen muss man in Sankt Pölten, wo zuletzt 2007 am 24. Dezember Schnee lag.

Viel Schnee im Jahr 1969
Besonders in den 60er Jahren lag zu Weihnachten häufig Schnee, in Klagenfurt war es damals sogar jedes Jahr weiß. Die Rekorde aus dem Jahr 1969 im Norden und Osten haben bis heute Bestand: Damals gab es in Wien 30 cm, in Eisenstadt 39 cm und in Sankt Pölten sogar 50 cm der weißen Pracht. Letztmals Schnee in allen Landeshauptstädten zu Weihnachten gab es hingegen im Jahr 1996.

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Schnee und Klimawandel in den Alpen
In den vergangenen Tagen gab es besonders im Südwesten Österreichs teils extreme Schneemengen, in Obertilliach wurden am Mittwoch bis zu 180 cm Schnee gemessen – ein neuer Rekord für den Monat Dezember. In manchen Orten wie etwa Döllach gab es innerhalb weniger Tage sogar die 8-fache Niederschlagsmenge, die normalerweise im gesamten Dezember zusammenkommt.


Auch sonst gab es im Bergland und teils auch im Flachland etwas Schnee. In manchen Medien wurde von „einem Winter wie damals“ berichtet und in sozialen Medien tauchte oft der Satz „es ist ja Dezember“ auf, um darauf hinzudeuten, dass alles normal sei. Doch wie beeinflusst der Klimawandel tatsächlich den Schnee in Österreich?
Klimawandel und Schnee
Der Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels erfolgt in den Alpen schneller als im globalen Durchschnitt, auf dem Sonnblick sind die Temperaturen etwa im letzten Jahrhundert um mehr als 1,5 Grad gestiegen. Dies wirkt sich auf die Schneefallgrenze aus, so hat die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke besonders in tiefen Lagen schon deutlich abgenommen. Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so wird die Nullgradgrenze wohl noch vor 2050 im Winter durchschnittlich über einer Seehöhe von 1000 m liegen. Dadurch nimmt die Länge des Winters ab, gemessen an der Anzahl von Tagen mit einer Schneedecke: Der Schnee kommt später und schmilzt früher. Etwa in Arosa in der Schweiz hat sich die Periode mit einer Schneedecke von mindestens 40 cm bereits von fünfeinhalb Monaten auf etwas mehr als drei Monate verkürzt. Studien aus der Schweiz zeigen, dass derzeit Lagen unterhalb von 1300 m davon besonders stark betroffen sind, zudem werden auch die Zeitfenster für künstliche Beschneiung in diesen Höhenlagen immer kürzer. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m gibt es dagegen keinen klaren Trend, da es hier auch bei einem mittleren Temperaturanstieg von 2 Grad immer noch kalt genug für Schneefall ist.

Besonders markant fällt die Abnahme an Tagen mit Schneedecke im Flachland auf: Immer häufiger ist es hier es eine Spur zu mild für Schneefall und wenn er mal liegen bleibt, ist er nach wenigen Tagen wieder weg. Der Wind lässt hier meist auch keine Niederschlagsabkühlung zu, wie es etwa in Osttirol oft der Fall ist. Eine internationale Studie hat neulich ergeben, dass die Zahl der Tage mit einer Schneedecke etwa in Wien oder München in weniger als 100 Jahren um etwa 30 Prozent abgenommen hat, und der Trend geht weiter bergab.

Extremereignisse
Markante Südstaulagen mit Italientiefs hat es schon immer gegeben, allerdings fällt die Häufung an Extremereignissen mit neuen Niederschlagsrekorden in den vergangenen Jahren deutlich auf, wie etwa im Jänner 2019 an der Alpennordseite oder im November 2019 und neuerlich im Dezember 2020 in den Südalpen. Die ehemaligen Ausnahmeereignisse werden langsam aber sicher zur Gewohnheit, ebenso wie es mit der Hitze im Sommer der Fall ist. Wie man bereits im vergangenen Winter gesehen kann, ist es allerdings auch möglich, dass im gesamten Rest des Winters nahezu kein Schnee mehr fällt.
Im Bild: Schneemassen im Raum Obertilliach.
Mehr Feuchtigkeit
Allgemein kann milde Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft, zudem sorgen die steigenden Wassertemperaturen rund um Mitteleuropa (Nordsee, Mittelmeer) bei Kaltluftvorstoßen für eine labile Schichtung der Luft, so gab es auch in den vergangenen Tagen von der Adria teils bis zu den Lienzer Dolomiten Gewitter. Besonders bei blockierten Wetterlagen kann es also vor allem von mittleren Höhenlagen aufwärts ergiebig schneien, zudem kann die Schneefallgrenze durch die Niederschlagsabkühlung auch im Einflussbereich relativ milder Luftmassen bis in windgeschützte Täler absinken. Sehr effektiv funktioniert dies dankt der Topographie in Osttirol und Oberkärnten, da hier einerseits die Adria als Feuchtequelle in ummittelbarer Nähe liegt und anderseits die Berge im Süden hoch genug sind, um die milde Luft in tiefen Lagen fern zu halten. Die Luftmasse ist bei solchen Ereignissen tatsächlich nicht besonders kühl: Vom Talboden bis über 1500 m hinauf liegt sie meist nahezu exakt bei 0 Grad.
Rekorde, die sprachlos machen.
St. Jakob im Defereggental (Osttirol, im Bild Nachbarort St. Veit):
In nur 3 Tagen (Freitag – Sonntag) 225 Liter/m²
Bisher nassester Dezember (Jahr 1960): 141 Liter/m²
(Im Ranking aller Monate übrigens derzeit Platz 7). pic.twitter.com/Q46xM4SGPH— wetterblog.at (@wetterblogAT) December 7, 2020
Blockierte Wetterlagen
Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass blockierte Wetterlagen – anders als in den vergangenen Jahren oft angenommen – im Winter nicht zunehmen. Allerdings verstärkt der Klimawandel tendenziell die Auswirkungen einer blockierten Wetterlage, wenn sie mal auftritt: Im Sommer wird etwa ein umfangreiches Hoch rasch zur Hitzewelle, im Winter sorgt dagegen ein blockiertes Tief in manchen Regionen aufgrund der zunehmenden absoluten Luftfeuchtigkeit immer häufiger für extreme Niederschlagsmengen. Da solche Lagen allerdings meist nur unregelmäßig alle paar Jahre auftreten, ist von einer hohen Variabilität auszugehen, weshalb der Trend in tiefen Lagen langsam, aber sicher im Mittel nach unten geht.

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Mehr als 50 cm Schnee in Oberkärnten, Wetterberuhigung kommt
Tief YVONNE führt seit Dienstag sehr feuchte Luft nach Österreich. In Osttirol und Oberkärnten sind in den vergangenen Stunden neuerlich 40 bis 70 cm Schnee gefallen. Spitzenreiter ist der Ort Kötschach-Mauthen mit knapp 70 cm Neuschnee. Am Mittwochnachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt aber langsam in den Nordosten des Landes und im Süden kommt es zu einer Wetterberuhigung.
Ort |
24-Neuschnee bis Mittwoch, 10 Uhr |
Gesamtschneehöhe |
Kötschach-Mauthen (K) |
68 cm | 118 cm |
Kornat (K) |
54 cm | 145 cm |
Bad Bleiberg (K) |
54 cm | 66 cm |
Obervellach (K) |
47 cm | 65 cm |
Dellach (K) |
47 cm | 72 cm |
Hermagor (K) |
44 cm | 54 cm |
Lienz (T) |
41 cm | 76 cm |
Obertilliach (T) |
37 cm | 179 cm |


Wintersoll teils schon übertroffen
Zum Teil ist in Osttirol und Oberkärnten innerhalb von etwa einer Woche bereits mehr Regen bzw. Schnee gefallen, als normalerweise im gesamten Winter. In Döllach gab es bereits mehr als dreimal so viel Niederschlag, wie im langjährigen Mittel von Dezember bis einschließlich Februar zu erwarten ist.

Auch beim Schnee wurde das Wintersoll vielerorts schon erreicht, in Döllach etwa gab es bereits fast 1,5 Meter Neuschnee, im Schnitt fallen hier im Dezember, Jänner und Februar 91 cm.
Ort |
Neuschneesumme im Dezember 2020 (eine Messung täglich) |
Mittlerer Neuschnee von Dez. bis Feb. |
Döllach |
139 cm | 91 cm |
Lienz |
88 cm | 71 cm |
Dellach |
80 cm | 78 cm |


Am Mittwochnachmittag bzw. -abend verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt vom Süden allmählich in den Nordosten des Landes. Die Schneefallgrenze sinkt dabei auf 500 bis 300 m ab. Am abend und in der Nacht schneit es besonders in der östlichen Obersteiermark, am Alpenostrand bzw. im Semmering-Wechsel-Gebiet zeitweise kräftig, in Lagen ab etwa 600 m kündigen sich hier 15 bis 20 cm Neuschnee an.

Ruhiges Wetter in Sicht
Am Donnerstag fällt im Osten und Nordosten anfangs noch verbreitet Regen bzw. oberhalb von 300 bis 500 m Schnee, im Tagesverlauf lässt der Niederschlag aber nach. Im Süden und Westen bleibt es bereits trocken und mitunter kommt im westlichen Bergland die Sonne zum Vorschein. Der Freitag bringt in den Niederungen zähen Nebel oder Hochnebel, in den Nordalpen scheint dagegen zeitweise die Sonne. Am Wochenende zieht an der Alpennordseite dann eine schwache Störung durch, diese bringt aber nur im Bergland ein wenig Schnee, wobei die Schneefallgrenze aus Westen gegen 600 bis 1000 m ansteigt. Die Temperaturen ändern sich kaum und erreichen bis zu 5 Grad, am Sonntag im Südosten bei etwas Sonnenschein auch 7 Grad.

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Weiteres Italientief: Neuerlich höchste Warnstufe in Osttirol und Oberkärnten
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss einer südlichen Höhenströmung und im Laufe des Dienstags greift aus Süden ein weiteres Mittelmeertief namens YVONNE auf den Alpenraum über und am Mittwoch gerät dann das gesamte Land unter Tiefdruckeinfluss. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt zunächst in Osttirol und Kärnten, im Laufe des Mittwochs verlagert er sich dann vom Süden in den Osten des Landes.

Starker Schneefall
In diesen Stunden beginnt es im Süden verbreitet zu schneien und ab dem Nachmittag muss man in Osttirol und Oberkärnten wieder mit kräftigem Schneefall rechnen. In der Nacht lässt die Intensität nur langsam nach und bis etwa Mittwochmittag muss man weiterhin mit Schneefall rechnen. Die Schneefallgrenze liegt meist in den Tälern, nur in Unterkärnten bzw. im Grazer Becken und in der Südsteiermark fällt in tiefen Lagen zunächst Regen. Bis Mittwochnachmittag kommen im südlichen Osttirol und in Oberkärnten verbreitet 40 bis 60, im Lesachtal auch 70 cm Neuschnee dazu. Von Spittal bis Villach zeichnen sich dagegen 10 bis 15 cm nasser Schnee ab, in der Nacht sind dann auch in Unterkärnten ein paar Zentimeter zu erwarten.

Die Schneebruchgefahr bleibt erhöht, zudem muss man weiterhin mit einigen Straßensperren rechnen, zumal die Lawinengefahr in Osttirol und Oberkärnten groß ist (4 auf der 5-stufigen Skala).
Am Mittwoch im Bergland winterlich
In der Nacht auf Mittwoch greift leichter bis mäßiger Schneefall auch auf den Westen über und am Mittwoch selbst verlagert sich der Schwerpunkt von Süden mehr nach Oberösterreich und die Steiermark. An der Alpennordseite gibt es oberhalb von 600 bis 700 m verbreitet 5 bis 10, am Alpenhauptkamm auch 15 cm Neuschnee, aber auch im Grazer Becken kann sich mitunter eine dünne Schneedecke ausbilden. Ab dem Nachmittag liegt der Schwerpunkt dann im Osten des Landes, wobei die Schneefallgrenze abseits der Alpen um etwa 400 bis 500 m liegt. Besonders im Semmering-Gebiet und in der östlichen Obersteiermark schneit es zeitweise kräftig, hier gibt es oberhalb von etwa 700 m gut 20 cm Schnee.

Auch im Waldviertel und im Wienerwald ist aber etwas Nassschnee in Sicht, so muss man etwa auf der Außenring-Autobahn am späten Abend mit winterlichen Bedingungen rechnen. In Wien bleibt es dagegen eine Spur zu mild für Schnee, nur in höheren Lagen der westlichen Außenbezirke ist etwas Schneeregen oder Nassschnee in Sicht.

Ab Donnerstag stellt sich dann eine nachhaltige Wetterberuhigung ein und derzeit sind keine weiteren, großen Niederschlagsereignisse in Sicht.
Tornado und Wasserhose im Golf von Triest
Das Zusammenspiel aus kühler Luft in der Höhe und dem vergleichsweise milden Wasser sorgt vor allem im Herbst im Mittelmeerraum für teils heftige Gewitter. Im Winter verlagert sich der Schwerpunkt dann tendenziell ins südliche bis südöstliche Mittelmeer (siehe auch Unwettersaison im Mittelmeer), aber auch im nördlichen Mittelmeerraum kann es manchmal noch zu Gewittern kommen.
Wasserhose und Tornado
Ein Höhentrog hat am Montag über der nördlichen Adria für günstige Bedingungen für Gewitter gesorgt. Über dem Golf von Triest wurde bereits gegen Mittag eine Wasserhose gesichtet:
Die Wasserhose war allerdings nur ein Vorgeschmack auf den Abend, als ein Superzellengewitter mit Hagel, Starkregen und kräftigen Windböen auf die Küste zwischen Piran und Triest getroffen ist. Im Hafen von Triest wurde dabei eine weitere Wasserhose beobachtet, die vermutlich als Tornado im Hafen auch auf Land getroffen ist.
😮 Trst, 7. 12. 2020! Močna supercelična nevihta, ki je pripotovala iz smeri severnega Jadrana, preko Savudrije in slovenske obale proti Trstu, je v bližini Trsta postregla s čisto pravim Tornadom!
Fotografije nam je poslal fotograf @Daniel Daniel. Hvala za poročanje. pic.twitter.com/7RfCSBAMiO
— Neurje.Si (@NeurjeSi) December 7, 2020
V Luciji je nevihto spremljala tudi toča. 🌩️
Adina Deucman in Anja Erjavec, hvala za poročanje. pic.twitter.com/1bQLXQcazC
— Neurje.Si (@NeurjeSi) December 7, 2020
Anbei noch ein weiteres Bild der Wasserhose zu Mittag:
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Am Wochenende in Osttirol und Oberkärnten extremer Schneefall
Am Freitag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefs namens VIRPY mit Kern über England. Auf den Bergen kommt dabei eine stürmische Südströmung auf und südlich des Alpenhauptkamms setzt ab Freitagabend intensiver Niederschlag ein, der bis zum späten Sonntagabend anhält. In Osttirol und Oberkärnten sowie direkt am Alpenhauptkamm kommen enorme Niederschlagsmengen zusammen, was an die Ereignisse von November 2019 erinnert.
Am Freitag Föhnsturm
Am Freitag kommt an der gesamten Alpennordseite stürmischer Südföhn auf, der in einigen Tälern teils schwere Sturmböen von 70 bis 90, lokal auch 100 km/h km/h bringt. Bei zeitweiligem Sonnenschein steigen die Temperaturen dabei auf bis zu 14 Grad an. Am Nachmittag geht der Föhn westlich von Innsbruck zu Ende, gleichzeitig setzt in Osttirol und Oberkärnten Schneefall ein. In der Nacht auf Samstag fällt dieser zunehmend intensiv aus.

Gewittriger Starkschneefall
Am Samstag und Sonntag sorgt ein Randtief über Norditalien für intensiven und teils auch gewittrig durchsetzten Schneefall in Osttirol und Oberkärnten. Die Schneefallgrenze liegt in Osttirol weiterhin in den Tälern, der Schnee wird in tiefen Lagen aber immer feuchter. Am Sonntag mischt sich unterhalb von etwa 1000 m zeitweise auch Regen dazu. In Unterkärnten stiegt die Schneefallgrenze dagegen bereits am Samstag gegen 1000 bis 1500 m an. In den östlichen Nordalpen und im Osten bleibt es dagegen föhnig mit Temperaturen bis zu 12 Grad.

Etwas Schnee im Westen
Am Alpenhauptkamm schneit es ebenfalls ergiebig und etwas Neuschnee ist mit Ankunft einer Kaltfront auch in Vorarlberg und Nordtirol zu erwarten. Im Pinz- und Pongau kündigen sich dagegen vor allem im Bereich der Tauern große Regenmengen an. Die Schneefallgrenze liegt an der Alpennordseite zwischen den Tallagen in Vorarlberg und gut 1500 m im Pongau.

Ergiebige Mengen
In Summe sind von Freitagabend bis Sonntagabend in Osttirol und Oberkärnten 250 bis 350 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, was etwa dem 6-fachen, durchschnittlichen Dezemberniederschlag entspricht. . Auf den Bergen kommen dabei mehr als 2 Meter Neuschnee zusammen, was im Zusammenspiel mit kräftigem Wind zu einer großen Lawinengefahr führt. Auch in den Tälern ist in Osttirol und im westlichen Oberkärnten aber teils mehr als 1 Meter Neuschnee zu erwarten. Durch den zunehmend nassen Schnee muss man allerdings mit einer zunehmenden Schneebruchgefahr rechnen. Besonders am Sonntag steigt zudem in Oberkärnten sowie in den Salzburger Tauerntälern auch die Gefahr von lokalen Überflutungen und Hangrutschungen an. Erst Sonntagnacht ist eine Wetterberuhigung zu erwarten.

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Kontinentale Luftmassen erfassen am Sonntag Österreich
In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Im Donauraum und im Klagenfurter Becken gab es im Mittel etwa an jedem zweiten Tag keine einzige Minute Sonnenschein. Ganz anders sieht es im Bergland aus, so konnte man etwa auf der Villacher Alpe mit 190 Sonnenstunden fast viermal so viel Sonnenschein wie in Klagenfurt genießen.

Am Samstag noch kaum Änderungen
Am Samstag überwiegt noch der Hochdruckeinfluss, somit setzt sich das oft nebelig-trübe Novemberwetter in den Niederungen und in den südlichen Becken fort. Besonders im Osten fällt im Tagesverlauf stellenweise auch etwas Nieselregen oder Schneegriesel und die Nebelobergrenze steigt auf über 1000 m an. Inneralpin und vor allem auf den Bergen einmal mehr strahlenden Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen -1 bis +9 Grad mit den höchsten Werte im westlichen Bergland.

Tief TANJA bringt kontinentale Luft
Ein Tief über Russland namens TANJA führt am ersten Advent aus Nordosten kalte Luftmassen kontinentalen Ursprungs in den Osten des Landes. Im Norden und Osten kommt dabei wieder zeitweise die Sonne zum Vorschein, während sich am Alpenrand vom Rheintal bis in den Flachgau sowie im Süden weiterhin zäher Hochnebel hält. Die Obergrenze steigt weiter an, somit werden hier mehr Tallagen als zuletzt mit dem Nebel geflutet. Die Temperaturen gehen vor allem in den Nordalpen zurück und erreichen maximal -1 bis +6 Grad mit den mildesten Werten in höheren Tallagen südlich der Tauern.

Zunehmender Tiefdruckeinfluss
Der Montag bringt wenig Änderungen, am Dienstag gerät Mitteleuropa aber zunehmend unter Tiefdruckeinfluss und im Tagesverlauf ziehen im gesamten Land Wolken auf. Nach derzeitigem Stand zeichnet sich an der Alpennordseite auch etwas Schneefall bzw. in tiefsten Lagen wie am Bodensee vorübergehend auch Schneeregen ab. Vorerst trocken bleibt es im Süden, zur Wochenmitte nimmt der Tiefdruckeinfluss aber auch hier zu. Die Chancen auf Schneefall steigen somit selbst in tiefen Lagen an.

Hoch UDO sorgt verbreitet für Frost
In den vergangenen 24 Stunden haben kalte Luftmassen arktischen Ursprungs Österreich erfasst, so wurden im Hochgebirge wie etwa am Brunnenkogel oder auf der Adlersruhe Temperaturen bis -19 Grad gemessen. Auch in den Tallagen gab es in der Nacht auf Samstag aber Frost, der kälteste bewohnte Ort war Lech am Arlberg mit -13 Grad. Im zentralen und östlichen Bergland haben Restwolken und Wind allerdings eine nennenswerte Abkühlung verhindert und örtlich verlief die Nacht im Wiener Becken sowie im Burgenland auch frostfrei.

Eisige Nacht
In der Nacht auf Sonntag herrschen auch in der Osthälfte sehr gute Bedingungen für eine starke Abkühlung:
- Keine Wolken
- Höchstens schwacher Wind
- Trockene, kühle Luftmasse
In den Hochtälern gibt es mancherorts auch eine geschlossene Schneedecke, ein Faktor der die nächtliche Abkühlung zusätzlich verstärkt. Somit ist kommende Nacht erstmals in der Saison im gesamten Land mit Frost zu rechnen, wobei es in den Alpen verbreitet mäßigen und gebietsweise auch strengen Frost gibt. Im Westen des Landes wird es allerdings nicht mehr ganz so kalt wie noch in der Nacht zuvor, da hier ein paar hochliegende Wolken durchziehen.

Die Kältepole liegen kommende Nacht im zentralen Bergland vom Lungau bis zum Ausseerland, wo in manchen Tallagen mit strengem Frost zwischen -13 und -10 Grad zu rechnen ist, auch sonst gibt es aber verbreitet Tiefstwerte zwischen -4 und -9 Grad. Erstmals in diesem Herbst ist zudem auch in der Wiener Innenstadt mit Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zu rechnen. Frostfrei bleibt es lediglich auf manchen Bergen im Westen des Landes, da hier in der Höhe bereits zunehmend milde Luftmassen eintreffen.
Kaltfront bringt am Donnerstagabend Wind und Regen
Hoch THODO hat am Mittwoch in weiten Teilen des Landes für strahlend sonniges Herbstwetter gesorgt, nur in Unterkärnten gab es einmal mehr beständigen Hochnebel. Die Karte mit der heutigen Anzahl an Sonnenstunden findet ihr hier.

Kaltlufteinbruch
Am Donnerstag lässt der Hochdruckeinfluss nach und im Tagesverlauf erfasst die Kaltfront des Skandinavientiefs Ex-ETA den Alpenraum. In der Nacht folgt bereits eine weitere Kaltfront eines Randtiefs und kalte Luftmassen arktischen Ursprungs erfassen Österreich. Die Schneefallgrenze sinkt am Donnerstagabend in den Nordalpen gegen 1100 bis 900 m ab und am Freitagmorgen schließlich gegen 600 m. Besonders in höheren Tallagen der Nordalpen kommen dabei 5 bis 10, im Arlberggebiet auch 15 cm Neuschnee zusammen.

Stürmische Böen
Am Donnerstag weht besonders im östlichen Flachland zunächst noch mäßiger Wind aus südlicher Richtung, im Tagesverlauf kommt im Grenzbereich zu Bayern allerdings lebhafter Westwind auf. Am Abend frischt auch im Donauraum kräftiger West- bis Nordwestwind auf, dabei sind besonders vom Mostviertel bis ins Wiener Becken sowie später auch im Seewinkel und in manchen Nordföhntälern stürmische Böen zwischen 60 und 70, in exponierten Lagen auch 80 km/h zu erwarten.

Die Temperaturen gehen am Wochenende spürbar zurück: Während am Donnerstag noch 7 bis 14, lokal auch 15 Grad erreicht werden, liegen die Höchstwerte am Freitag nur noch zwischen 1 Grad in den Nordalpen und 9 Grad bei föhnigem Nordwind im Süden des Landes.

An dem Wochenende erfassen dann von Westen her wieder mildere Luftmassen das Land, somit geht es mit den Temperaturen ab Sonntag langsam wieder bergauf. In den Nächten zeichnet sich allerdings verbreitet Frost ab, in der Nacht auf Samstag ist in den Hochtälern im Westen lokal auch strenger Frost um -10 Grad in Sicht.
Nach Kaltfront weiteres Hoch in Sicht
In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Die erste Novemberhälfte war auf den Bergen mehr als 5 Grad wärmer als im klimatologischen Mittel. Im Flachland liegen die Abweichungen aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen dagegen meist zwischen 1 und 2 Grad, besonders im Murtal war der Monat örtlich sogar durchschnittlich.

Die erste Monatshälfte war zudem deutlich zu trocken, in weiten Teilen des Landes gab es weniger als 10% der üblichen Niederschlagsmenge. Stellenweise wie etwa im Hochpustertal oder in Nauders gab es noch gar keinen messbaren Niederschlag.

Maskierte Kaltfront zu Wochenbeginn
Am Montag zieht die Kaltfront von Tief ROSWITHA über Österreich hinweg. Zunächst regnet es vor allem an der Alpennordseite zeitweise, ab Mittag verlagert sich der Schwerpunkt dann in den Süden und Südosten des Landes. Die größten Mengen sind im Bereich der Karawanken zu erwarten, Schnee fällt nur oberhalb von knapp 1500 m. Auf den Bergen kühlt es spürbar ab, in den Niederungen wird es dagegen bei auffrischendem Westwind mit bis zu 12 Grad etwas milder als zuletzt, da hier die kalte Luft der Inversionswetterlage ausgeräumt wird. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von einer maskierten Kaltfront, da nur in der Höhe eine Abkühlung stattfindet. Dieses Phänomen ist typisch für den Winter, wenn eine Kaltfront mit gemäßigter Atlantikluft eine vorgelagerte Warmluftmasse über Land wegräumt, in der sich am Boden eine flache interne Kaltluftschicht gebildet hat.

Neues Hoch zur Wochenmitte
Ab Dienstag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss von Hoch THODO. Zunächst überwiegen an der Alpennordseite zwar noch die Wolken, von Vorarlberg bis Oberkärnten sowie im Osten und Südosten lockern die Wolken aber immer häufiger auf und die Temperaturen erreichen 6 bis 14 Grad. Am Mittwoch und Donnerstag scheint dann verbreitet die Sonne, nur in den südlichen Becken sowie teils auch im Osten breitet sich gebietsweise wieder Hochnebel aus. Die Höchstwerte liegen zwischen 7 Grad im Klagenfurter Becken sowie im Waldviertel und 15 Grad in den westlichen Nordalpen.

Kaltfront in Sicht
Am Donnerstagabend zieht aus Westen eine weitere Kaltfront auf, welche nach derzeitigem Stand am kommenden Wochenende im ganzen Land für eine spürbare Abkühlung sorgen wird. Die Temperaturen kommen dann nirgendwo mehr über die 10-Grad-Marke hinaus und im Bergland steigen auch die Chancen für etwas Neuschnee an.

30. Sturm der Saison: Hurrikan IOTA nimmt Kurs auf Nicaragua
Der Höhepunkt der atlantischen Hurrikansaison findet im Mittel im September statt, die Aktivität lässt heuer aber selbst im November kaum nach. Am Sonntag trifft der tropische Sturm THETA unter Abschwächung auf Madeira, wie berichteten darüber bereits hier. Er sorgt dort bis einschließlich Montag für starken Südwind mit stürmischen Böen in exponierten Lagen sowie für teils gewittrig durchsetzten Regen. Mittlerweile hat sich über dem Karibischen Meer allerdings schon der 30. tropische Sturm der Saison gebildet: Der Rekordsturm IOTA verstärkt sich aktuell rasch zu einem Hurrikan und wird zu Wochenbeginn zum Major Hurricane, also zu einem starken Hurrikan der Kategorie 3 oder höher.
A look at Hurricane #Iota this morning. Good outflow all around. Environment pristine for rapid intensification today and tomorrow. pic.twitter.com/h1ZS6Az3wf
— Robbie’s Weather (@Robert_Weather1) November 15, 2020
IOTA folgt auf ETA
Der Hurrikan zieht derzeit mit etwa 7 km/h in westliche Richtung und weist im Kern mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 120 km/h auf. In den kommenden Stunden wird er sich über dem etwa 29 Grad warmen Wasser des Karibischen Meeres allerdings weiter verstärken und zu Wochenbeginn zu einem Hurrikan der Kategorie 3 mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 200 km/h heranwachsen. Voraussichtlich Montagnacht wird er dann auf Nicaragua und Honduras treffen, wo neben Orkanböen auch Regenmengen von teils über 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten sind. Es ist zu befürchten, dass die Auswirkungen zusätzlich verschärft werden, da in diesen Regionen erst am 3. November der Hurrikan ETA auf Land getroffen ist. In Mittelamerika waren die Überflutungen und Vermurungen dabei für mindestens 150 Todesopfer verantwortlich.



Der Taupunkt und der Tau
Als Tau bezeichnet man einen beschlagenden Niederschlag aus flüssigem Wasser. Er entsteht durch Kondensation von in der Atmosphäre unsichtbar enthaltenem Wasserdampf an unterkühlten Oberflächen. Förderlich für dieses Phänomen sind folgende Faktoren:
- Lange Nächte im Spätsommer und Herbst
- Windschwache Verhältnisse
- Wolkenloser Himmel
Die Luft kann je nach Temperatur nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann sie fassen. Kommt etwas wärmere und feuchte Luft jedoch in Kontakt mit kühleren Oberflächen wie etwa Grashalme oder Autos, kühlt sie sich ab und kann den gespeicherten Wasserdampf nicht mehr halten. Dieser fällt aus und lagert sich dann in Form von Tautropfen ab. Passiert das ganze bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, entsteht übrigens weißlicher Reif.
Der Morgentau liegt noch auf den Blüten… kommt gut durch den Tag. pic.twitter.com/h5kOlBhrWH
— Gabi Kabatnik (@GKabatnik) 8. September 2018
Der Taupunkt
Der Tau hat in der Meteorologie sogar zur Namensgebung einer physikalischen Größe beigetragen: Unter der „Taupunkttemperatur“ versteht man nämlich jene Temperatur, auf die sich die Luft abkühlen müsste, um vollständig mit Wasserdampf gesättigt zu sein. Ab dieser Temperatur beträgt die relative Feuchte der Luft bereits 100 %. Kühlt sich die Luft nur um wenige Zehntel weiter ab, beginnt Wasser an Oberflächen oder Kondensationskernen in der Umgebung zu kondensieren und es entsteht Nebel bzw. Tau.
Ein Guten-Morgen-Nebel für euch. pic.twitter.com/ymtKkzS6ln
— Petra Schmitz (@Flausensieb) 8. September 2018
Abschätzung der Tiefsttemperatur
Da beim Phasenübergang vom gasförmigen Wasserdampf zu flüssigem Wasser Wärme freigesetzt wird, wird die nächtliche Abkühlung bei einsetzender Taubildung gebremst oder sogar gestoppt. Daher gibt es in der Wettervorhersage auch eine Faustregel, welche die Taupunktstemperatur am Nachmittag als grobe Abschätzung für die nächtlichen Tiefstwerte heranzieht. Dies funktioniert natürlich nur dann, wenn die Luftmasse über einem Ort in den Stunden zwischen Nachmittag und dem folgenden Morgen nicht durch eine Wetterfront ausgetauscht wird. Auch bei bewölktem Himmel oder Wind ist diese Abschätzung nicht möglich, beides führt zu milderen Nächten.
wenig Nebel heute Morgen zu sehen gewesen beim Sonnenaufgang … pic.twitter.com/FJ6oUK36UT
— venenum_photo (@venenum_photo) September 6, 2019
Advektionstau
Der Morgentau, der nach ruhigen und windschwachen Nächten entsteht nennt man Strahlungstau. Es gibt aber noch einen weiteren Prozess, der zu Tau führen kann: Wenn nach einer kühlen Wetterphase plötzlich warme, feuchte Luft zugeführt wird, deren Taupunkt oberhalb der Bodentemperatur liegt, kommt es zur Kondensation des Wasserdampfes. Dieses Phänomen kann auch sämtliche Straßen nass machen und man nennt es Advektionstau.
Grüsse euch 🙋an meinem letzten Urlaubstag. Die 🌞scheint und Morgentau liegt auf den Wiesen 🌻
Heute geht’s nach @Blaubeuren_
Habt einen schönen Tag und lasst euch nicht ärgern ☝ pic.twitter.com/m2Z6hQtsSZ— Frau Nachbarin (@Elke45245726) August 30, 2019
Titelbild: Robert Körner on VisualHunt / CC BY-NC-SA
November 2019: Extrem viel Regen und Schnee in den Südalpen
Der November 2020 war bislang außergewöhnlich mild und trocken, so lagen die Temperaturen im westlichen und südlichen Bergland in der ersten Monatshälfte vielerorts 4 bis 6 Grad über dem klimatologischen Mittel. Dazu gab es stellenweise noch keinen messbaren Niederschlag, wie etwa im Hochpustertal, im Ennstal oder auch in Nauders.
2019: Italientiefs am laufenden Band
Vor einem Jahr präsentierte sich das Wetter völlig gegensätzlich zu heuer. Bereits zu Monatsbeginn etablierte sich über Westeuropa ein umfangreiches Tiefdruckgebiet und in weiterer Folge gelangten wiederholt kühle Luftmassen bis in den Mittelmeerraum. Dort bildeten sich kräftige Italientiefs, welche extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen lenkten. Die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem in Osttirol und Kärnten sowie am Alpenhauptkamm.

Extrem nass
In Summe kam im November 2019 besonders in Osttirol und Oberkärnten die drei- bis vierfache mittlere Monatsniederschlag zusammen und auch am Alpenhauptkamm und im Südosten gab es vielerorts mehr als doppelt soviel Niederschlags wie üblich. Knapp unterhalb vom Plöckenpass in den Karnischen Alpen wurden sogar über 1000 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen! Am Loibl wurden 741 Liter pro Quadratmeter verzeichnet und in Kötschach-Mauthen 616. Für einige Stationen war es sogar der nasseste Monat der jeweiligen Messgeschichte, wie etwa Spittal an der Drau, Mallnitz, Millstatt, Lienz oder auch Weißensee. Die großen Wassermengen sorgten für Hochwasser etwa an der Gurk sowie für viele Schäden durch Hangrutschungen und Muren.

Aktuell haben wir im Süden mit Hochwasser, starkem Schneefall und Murenabgängen zu kämpfen. Unsere KollegInnen und die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, damit wir euch bald wieder sicher an euer Ziel bringen können – ein großes DANKE geht an alle helfenden Hände! 💪❤️ pic.twitter.com/jXekLPcUiK
— ÖBB (@unsereOEBB) November 18, 2019
Schneerekorde
Auf den Bergen gab es in diesen Regionen ungewöhnlich viel Schnee, stellenweise lag auf den Bergen bereits fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters Ende Februar hat. In den Südalpen wurden neue Rekorde aufgestellt, am Zettersfeld wurde der alte Rekord um fast 70 cm übertroffen und selbst in Lienz gab es mit rund 66 cm Neuschnee 3,5-mal mehr Neuschnee als im Mittel. In manchen Hochtälern in Osttirol wie in St. Jakob im Defereggental wurden in Summe knapp 2 Meter Neuschnee verzeichnet.

Der Lawinenwarndienst musste kurzfristig mit der Erstellung von Lageberichten beginnen, so wurde am 16. November beim ersten Bericht gleich Lawinenwarnstufe 4 für ganz Süd- und Osttirol ausgegeben. Manche Lawinen erreichten sogar höhere Ortschaften wie etwa Prägraten am Grossvenediger oder Martell in Südtirol. Durch den often nassen Schnee kam es zudem zu Schneebruch und etlichen Stromausfällen.



Optische Phänomene im Nebel
Bei Wanderungen durch eine Nebelschicht ist es empfehlenswert, an der Nebelobergrenze auf optische Effekte zu achten. Um diese zu beobachten muss man meist wie bei einem Regenbogen mit dem Rücken zur Sonne stehen. Anbei eine Übersicht der häufigsten optischen Phänomene im Nebel:
- Glorie
- Brockengespenst
- Nebelbogen
- Schattenstrahlen

Glorie
Es handelt sich dabei um farbige Lichtbögen bzw. -kreise um den eigenen Schatten, welche wie der Regenbogen durch die Rückstreuung der Sonnenstrahlung und ihrer anschließenden Beugung an kleinen Wassertröpfchen entstehen. Man kann diese optische Erscheinung vor allem am Nebelrand beobachten, wenn man mit dem Rücken zur Sonne steht und die Sonnenstrahlen von hinten auf die Wolken fallen. Das gleiche Phänomen kann man oft aber auch aus einem Flugzeug, beobachten, wenn man Wolken nach oben durchbricht. Eine ähnliche Lichterscheinung ist der sog. Heiligenschein, dessen Ursache Tautropfen etwa auf einer Wiese sind.

Brockengespenst
Die Glorie geht oft einher mit dem sogenannten Brockengespenst. Es handelt sich dabei um den Schatten des Beobachters, der in eine tiefer gelegene Nebelschicht projiziert wird. Im Gegensatz zum Schattenwurf auf festen Oberflächen erscheint der Schatten in die Tiefe projiziert und dadurch perspektivisch vergrößert. Insbesondere wenn man sich nahe an der Nebelschicht befindet, kann es dazu kommen, dass man sich über die Größe und die Bewegungen des eigenen Schattens erschrickt. Das Phänomen wurde erstmals auf dem Brocken von Johann Esaias Silberschlag im Jahre 1780 beobachtet und beschrieben.

Nebelbogen
Bei einem Nebelbogen handelt es sich um einen kreisförmigen, weiß leuchtenden Bogen, der ganz ähnlich zu einem Regenbogen entsteht. Er wird daher manchmal auch „weißer Regenbogen“ genannt. Neben der Brechung und Reflexion des Lichtes spielen dabei auch Beugungseffekte eine Rolle. Auch dieses Phänomen kann man beobachten, wenn man sich am Nebelrand mit dem Rücken zur Sonne befindet. Der Nebelbogen ist breiter als ein Regenbogen und schimmert außen gelblich und am Innenrand bläulich, dazwischen ist er weiß. Je kleiner die Tröpfchen sind, desto lichtschwächer erscheint er. Ab etwa 5 Mikrometern Tröpfchengröße wird das Licht so schwach, dass man es nicht mehr wahrnehmen kann.

Schattenstrahlen
Im Gegensatz zu den bisher beschrieben Phänomenen sieht man Schattenstrahlen, wenn man in Richtung Sonne blickt. Diese optische Erscheinung trägt viele Namen wie etwa Strahlenbüschel oder auch Nebelstrahlen (engl. allg. „crepuscular rays„). Meist kann man diese Strahlen beobachten, wenn man sich im Schatten von Bäumen befindet und in Richtung Sonne blickt. An den von der Sonne beschienen Bereichen wird das Licht an den kleinen Nebeltröpfchen gestreut und es entsteht ein scheinwerferähnlicher Effekt, als ob man die Sonnenstrahlen tatsächlich sehen könnte.

November: Ist dieser Monat wirklich so grau?
Der November stellt den dritten und damit letzten Herbstmonat dar. Die durchschnittliche tägliche Sonnenscheindauer geht bis Monatsende spürbar zurück: Von etwas über drei Stunden zu Monatsbeginn auf nur noch eineinhalb Stunden im Mittel am Monatsende. In typischen Nebelregionen wie etwa der Donauraum, das Schweizer Mittelland oder der Bodensee scheint die Sonne noch seltener, mehr Sonnenstunden gibt es dagegen auf den Bergen. Wie ein Blick auf die folgende Tabelle zeigt, ist der November allerdings nicht der trübste Monat des Jahres.
Mittlere Sonnenscheindauer (h) | November | Dezember | Januar |
Wien (A) | 66 | 51 | 70 |
Innsbruck (A) | 101 | 83 | 100 |
Graz (A) | 75 | 56 | 76 |
Berlin (D) | 55 | 41 | 51 |
Hamburg (D) | 49 | 32 | 45 |
Köln (D) | 54 | 40 | 50 |
Konstanz (D) | 53 | 41 | 49 |
Zürich (CH) | 50 | 35 | 48 |
Basel (CH) | 68 | 52 | 67 |
Ein paar allgemeine Infos zum Thema Inversionswetterlage gibt es hier.
Stimmungstief
Obwohl der Dezember und gebietsweise auch der Januar grauer sind, wird besonders der November mit gedrückter Stimmung verbunden. Dies liegt vor allem an der raschen Veränderung der Lichtverhältnisse im Herbst, zudem wird es nach der jährlichen Zeitumstellung sehr früh dunkel. Mit den dunklen Tagen kommt es bei einem kleinen Teil der Mitmenschen zum sogenannten „Novemberblues“, einem Seelentief. Studien zeigen, dass in Mitteleuropa etwa zehn Prozent der Bevölkerung im Winter unter Symptomen wie Müdigkeit, Energielosigkeit oder Konzentrationsschwäche leiden.
Die besten Tipps
Gegen den Novemberblues hilft in vielen Fällen der Aufenthalt im Freien, selbst an einem trüben Novembertag ist es draußen in der Regel deutlich heller als in den Innenräumen. Das Licht wirkt dem Stimmungstief entgegen. Zusätzlich zu empfehlen sind sportliche Betätigungen im Freien: Die kühle Luft kurbelt das Immunsystem an und stärkt somit die körpereigenen Abwehrkräfte. Manche Menschen schaffen sich auch mittels kurzer Aufenthalte im Solarium Abhilfe, wesentlich empfehlenswerter sind allerdings Ausflüge in die Berge, wo man oberhalb des Nebels ebenfalls Vitamin D tanken kann.
Die nebeligsten Orte weltweit
Die vermutlich nebeligste Region der Welt ist die Neufundlandbank (Grand Banks) südöstlich von Neufundland, wo durch das Aufeinandertreffen von Labrador- und Golfstrom an mehr als 120 Tagen pro Jahr Sichtweiten von weniger als einem Kilometer herrschen. Auch manche Berge stecken allerdings oft in den Wolken, so soll der schottische Berg Ben Nevis sogar an 300 Tagen pro Jahr in Nebel gehüllt sei.
Tropischer Sturm THETA nähert sich Madeira
Die aktuelle Hurrikan-Saison auf dem Atlantik ist außergewöhnlich aktiv, so gab es seit Beobachtungsbeginn noch nie so viele tropische Stürme wie heuer. Der bisherige Rekordhalter war das Jahr 2005 mit 28 tropischen Stürmen, mittlerweile ist über dem Nordatlantik aber schon der 29. Sturm der Saison unterwegs und sogar der 30. könnte bald über dem Karibischen Meer entstehen. Während die ersten 21 davon vordefinierte Namen vom National Hurricane Center erhalten haben, wird seit dem 22. das griechische Alphabet verwendet. Erstmals in der Geschichte wird also derzeit der Name THETA verwendet. Der nächste Name für den 30. Sturm wird dann IOTA.
With the formation of Theta (the 29th named storm, and 8th Greek letter used), the 2020 Atlantic Hurricane Season sets a new record for most storms in a year, beating 2005. pic.twitter.com/uwEWA7bOEj
— Sam Lillo (@splillo) November 10, 2020
Kurs Richtung Osten
Der Kern des tropische Sturms THETA liegt derzeit knapp 800 km südlich der Azoren und verlagert sich mit etwa 20 km/h in östliche Richtung. Im Kern herrschen mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 100 km/h mit Böen teils in Orkanstärke. Der Sturm nimmt damit langsam, aber sicher Kurs auf die Insel Madeira, erst zu Beginn der kommenden Woche deuten die Modelle etwa 250 km westlich der Insel auf einen Kurswechsel nach Norden hin. Damit sollte der Kern des Tiefs unter Abschwächung westlich der portugiesischen Insel vorbeiziehen.

Madeira mit Streifschuss?
Die Modelle sind derzeit noch sehr unsicher, je nachdem wie nahe der Tiefkern an Madeira vorbeizieht, kann es auch auf der Insel noch zu Sturmböen und gewittrigem Starkregen kommen, zudem muss man an der Südküste mit einem hohen Wellengang rechnen. Sollte der Kern weiter westlich als wie etwa derzeit von ICON berechnet vorbeiziehen, wären die Auswirkungen dagegen gering.

Im weiteren Verlauf zieht das Tief dann kommende Woche unter weiterer Abschwächung über den immer kühleren Gewässern nördlich von Madeira in Richtung Portugal. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass die Reste des Tiefs das Festland erreichen, laut den meisten Modellen löst es sich allerdings unter dem Einfluss von trockener Luft noch über dem Ostatlantik langsam auf.
Außergewöhnlich mildes Wetter im Bergland setzt sich fort
Österreich liegt seit mehreren Tagen unter Hochdruckeinfluss und eine nennenswerte Änderung ist nicht in Sicht. Während Hoch RAMESH mit Kern über Mitteleuropa am Wochenende allerdings vielerorts noch für sonniges Herbstwetter gesorgt hat, liegt der Kern vom nachfolgenden Hoch SCOTT nun über Osteuropa. Diese Position sorgt in Österreich für eine schwache, südöstliche Strömung, die im Flachland verbreitet zähen Hochnebel verursacht.

Milder November
Der November hat in Österreich sehr mild begonnen: Besonders im Gebirge, wo der Oktober etwas zu kühl ausgefallen war, lagen die Temperaturen in der erste Woche meist 5 bis 6 Grad über dem klimatologischen Mittel. Zumindest bis zur Monatsmitte ist auch weiterhin mit ungewöhnlich hohen Temperaturen zu rechnen: Bei viel Sonnenschein erreichen die Höchstwerte bis zu 14 Grad im Westen. Selbst in Lagen um 2000 Meter Höhe ist nahezu kein Frost in Sicht, so bleiben die Temperaturen etwa auf der Schmittenhöhe durchgehend über dem Gefrierpunkt.
Inversionswetterlage
Während der Herbst sich in den Alpen von seiner goldenen Seite zeigt, hat sich seit Sonntag im Flachland eine Inversionswetterlage etabliert und die Temperaturen liegen im Donauraum sowie im östlichen und südöstlichen Flachland nun knapp unterhalb des jahreszeitlichen Mittels. Die Höchstwerte kommen hier kaum über 8 Grad hinaus. Um dem Nebel zu entkommen muss man im Osten und Südosten Österreichs auf über 1000 m steigen, da die Nebelobergrenze in den kommenden Tagen noch etwas nach oben wandert. In der zweiten Wochenhälfte lässt der Hochdruckeinfluss vorübergehend nach und von Westen her ziehen ein paar Wolken durch. Zum Wochenende hin etabliert sich aber das nächste Hoch über Europa, somit stehen Nebel und Hochnebel weiterhin an der Tagesordnung.

Hintergrundwissen
Allgemein spricht man bei einer horizontalen Sichtweite von unter einem Kilometer von Nebel. Er besteht aus kondensiertem Wasserdampf in bodennahen Luftschichten. Nebel entsteht durch einen Rückgang der Temperatur bis zum sogenannten Taupunkt oder durch eine Zunahme des Wasserdampfes etwas durch Verdunstung. Manchmal kann zudem auch die Mischung von feuchtwarmer und kalter Luft zu Nebel führen.

In Österreich treten vor allem die ersten beiden Fälle häufig auf: Strahlungsnebel bildet sich typischerweise nachts in Tal- und Beckenlagen, orographischer Nebel ist hingegen in Ostösterreich typisch: Das Gelände steigt von der Pannonischen Tiefebene in Ungarn bis zum Alpenostrand sowie zum hügeligen Wald- und Weinviertel in Österreich an, wodurch die Luft bei Südostanströmung sanft, aber stetig angehoben wird. Kondensation und in weiterer Folge Nebel ist die Konsequenz. Wenn die Wolkenschicht nicht direkt am Boden aufliegt und die horizontale Sicht über einem Kilometer liegt, spricht man von Hochnebel.

Titelbild © www.foto-webcam.eu
Hochnebel und Sonne: Zweigeteiltes Wetter setzt sich fort
Hoch RAMESH wird zu Wochenbeginn durch Hoch SCOTT ersetzt und die Inversionswetterlage in Österreich setzt sich fort. Während es in den Niederungen herbstlich kühl bleibt, gibt es im Bergland goldenes Herbstwetter mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen. Am Sonntag wurde etwa die höchste Temperatur mit 15,9 Grad in Reutte gemessen, während in Enns oder Amstetten nur 3 Grad erreicht wurden.


Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Sonnenscheindauer: Während auf den Bergen wie etwa der Schmittenhöhe oder der Hohen Wand rund 9 Stunden verzeichnet wurden, gab es in weiten Teilen des Donauraums keine einzige Minute Sonnenschein.


Grau in grau
In den kommenden Tagen sind wenig Änderungen in Sicht, somit muss man im Flachland bis auf Weiteres mit zähem Nebel oder Hochnebel rechnen. Im Vergleich zu heute steigt die Obergrenze der Wolkendecke zudem gegen 800, am Dienstag im Osten und Südosten auch auf über 1000 m an, somit bleibt es auch direkt am Alpenrand oft grau in grau. In den Alpen scheint dagegen verbreitet die Sonne und die Temperaturen liegen bei Höchstwerte bis zu 15 Grad deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Selbst in Lagen um 2000 Meter Höhe ist kein Frost in Sicht, so bleiben die Temperaturen etwa am Patscherkofel oder auf der Schmittenhöhe durchgehend über dem Gefrierpunkt.


Titelbild: Knapp unter der Nebelobergenze im Wienerwald © N. Zimmermann
Maximale Fernsicht in den Alpen
Hoch RAMESH sorgt derzeit für sehr trockene Luft auf den Bergen, somit kann man hier eine ausgezeichnete Fernsicht genießen. Von exponierten Bergen kann man dann nicht selten über 150 km entfernte Gipfel erblicken, manchmal auch über 200 km. Bei perfekten Bedingungen ist es etwa möglich von der Villacher Alpe aus die Wildspitze in den Ötztaler Alpen zu erspähen oder auch vom Bayerischen Wald aus den Großglockner (etwa 215 km).

Erdkrümmung
Die maximal mögliche Fernsicht hängt in erster Linie von der Erdkrümmung ab, so entfernt sich der sichtbare Horizont mit zunehmender Beobachtungshöhe. Beispielsweise liegt der Horizont für einen stehenden Menschen am Strand in einer Entfernung von etwa 5 Kilometern, während er von einer hundert Meter hohen Klippe schon 39 Kilometer entfernt liegt. Von einem Flugzeug in 10 Kilometern Höhe sind es dann sogar 360 Kilometer.
Atmosphärische Refraktion
Neben der Erdkrümmung spielt auch die unterschiedliche Dichte der Luft in Abhängigkeit von der Höhe eine Rolle. Dies führt nämlich zu einer Änderung des Brechungsindexes der Luft entlang des Strahlverlaufs und bewirkt eine bogenförmige Krümmung des Strahls. Dadurch können entfernte Gegenstände höher erscheinen, als sie tatsächlich sind, weshalb die horizontale Sichtweite etwas erhöht werden kann. Ein Spezialfall davon ist die astronomische Refraktion, die dazu führt, dass der obere Rand der Sonne sichtbar wird, obwohl er sich tatsächlich noch knapp unterhalb des Horizonts befindet. Bei wolkenlosem Himmel ist die Sonne also schon ein paar Minuten vor dem tatsächlichen Sonnenaufgang zu sehen.

300 km und mehr
Innerhalb der Alpen kann man bei perfekten Bedingungen an manchen Standorten sogar 300 km weit sehen, sofern keine anderen Berge im Weg sind. Beispielsweise kann man von den Ligurischen Alpen über die Po-Ebene hinweg bis zu den Südalpen in Italien blicken: Auf manchen Bildern etwa von der Cima Durand sieht man sogar den 304 km entfernten Monte Adamello. Im Extremfall kann man bei perfektem Kontrast kurzzeitig sogar über 400 km weit sehen, wie auf dem folgenden Bild vom Pic de Finestrelles (2826 m) in den Pyrenäen östlich von Andorra mit Blick bis zu den französischen Alpen.
Avui els #Alps s’han deixat veure des del Gra de Fajol, al #Ripollès a més de 430 kms. Abans de sortir el sol. LLums de #Sete i Cap d’Agde. Ventoux a l’extrem de la 3°imatge. La Barre d #Ecrins en la 4°. Feu click a cadascuna. @MeteoMauri @alcantara_alb @ARAmeteo @elpuntavui pic.twitter.com/QgrWCTId50
— Horitzons llunyans (@finestresdaire) September 23, 2018
Die beste Fernsicht gibt es meist zur Dämmerung bei herbstlichen oder winterlichen Inversionswetterlagen. Dazu sind exponierte, hohe Berge am Rande eines Gebirges besonders geeignet, wenn man von dort aus über eine Ebene hinweg zu einem anderen Gebirge blicken kann. Ein paar Bilder vom Schneeberg aus 270 km Entfernung gibt es hier.
Hochdruckwetter und die trockene Luft machen es möglich. Unglaubliche Aufnahmen aus den Westkarpaten (Slowakei). 285 km Sichtweite dieser Tage vom Gipfel des Ostredok bis Schneeberg und Rax… https://t.co/aBZx1IzJ2C
— uwz.at (@uwz_at) January 9, 2020
Quelle Titelbild: www.foto-webcam.eu
Hoch bringt Nebelmeer und Sonnenschein
Österreich liegt derzeit unter Hochdruckeinfluss und besonders in den Bergen kann man nahezu ungetrübten Sonnenschein genießen. Während es normalerweise mit zunehmender Höhe immer kälter wird, sammelt sich bei einer herbstlichen Hochdrucklage die vergleichsweise schwere Kaltluft aber in den Tälern und Niederungen, sodass sich die übliche Temperaturschichtung in einem bestimmten Niveau umkehrt. Die höchsten Temperaturen werden knapp oberhalb dieses Niveaus erreicht, was etwa am Samstag in sonnigen Lagen um etwa 900 m Höhe der Fall ist. Dank der Subsidenz der Luft im Kern des Hochdruckgebiets kann man zudem eine ausgezeichnete Fernsicht genießen.

Kaltluftproduktion
Aufgrund der von der Erde emittierten, langwelligen Strahlung kühlt sich der Boden und damit auch die Luft in den unteren Luftschichten wesentlich schneller ab, als die Luftmassen in der Höhe. Bevorzugt in Tal- und Beckenlagen entstehen dabei sogenannte Kaltluftseen, die beim niedrigen Sonnenstand im Herbst und Winter auch tagsüber bestehen bleiben. Tatsächlich kühlt sich die bodennahe Luft bei beständigen Inversionswetterlagen im Winter sogar langsam weiter ab, die Kaltluft wird also an Ort und Stelle produziert. Dieser Prozess ist besonders effektiv, wenn am Boden Schnee liegt und der Hochnebel in den Nächten vorübergehend auflockert.

Nebelmeer
Bei einer ausgeprägten Inversionswetterlage ist der Übergang von Warm- zu Kaltluft meist sehr scharf. An der Grenze der beiden unterschiedlichen Luftmassen bilden sich oft Wolken, in den Wetterberichten ist dann von Hochnebel die Rede. Aber auch ohne Wolkenschicht ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt. Eine beständige Inversionswetterlage führt daher auch zu einer schlechten Luftqualität.

Ab Sonntag im Osten viel Nebel
Am Freitag gibt es den meisten Hochnebel aufgrund der nordöstlichen Strömung vor allem entlang der westlichen Nordalpen im Grenzbereich zu Bayern. Am Wochenende dreht die Strömung allerdings auf Südost: Nach einem verbreitet sonnigen Samstag verlagert sich somit der Nebelschwerpunkt ab Sonntag in den Osten Österreichs, besonders im Wald- und Weinviertel bleibt es dann oft ganztags trüb. Zu Wochenbeginn fällt im Osten und Südosten dann bei beständigem Hochnebel stellenweise auch ein wenig Nieselregen. Die Nebelobergrenze liegt am Wochenende bei 600 bis 800 m und steigt zu Wochenbeginn auf rund 1000 m an.
Barometer
In der Regel verbindet man tiefen Luftdruck mit schlechtem Wetter und hohen Luftdruck mit schönem Wetter. Besonders im Winterhalbjahr ist dies allerdings irreführend, da sich das Wetter in den Niederungen bei Hochdrucklagen oft grau in grau zeigt. Paradoxerweise gibt es im Winter meist sogar bei Tiefdruckeinfluss die besten Chancen auf Sonnenschein im Flachland, so kommt etwa im Osten Österreichs vor allem nach Durchzug von Kaltfronten bei lebhaftem Westwind häufig die Sonne zum Vorschein. Die Wetterangaben auf Barometern sind im Winter also oft nicht korrekt. Allgemein ist für Wetterprognosen nicht der absolute Luftdruck relevant, sondern vielmehr seine Änderung mit der Zeit. Beispielsweise kündigt schnell fallender Luftdruck meist Wind und Regen an.

Titelbild © www.foto-webcam.eu
Inversionswetterlage mit Nebel und Hochnebel
Zu dieser Jahreszeit stellt sich unter beständigem Hochdruckeinfluss immer öfter eine sogenannte Inversionswetterlage ein. Diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, so ist es in mittleren Höhenlagen milder als in den Tal- und Beckenlagen. Dies hat zwei Ursachen:
- Den Sonnenstand
- Die Subsidenz bei Hochdrucklagen
Lange Nächte
Die Nächte in Mitteleuropa sind bereits über 14 Stunden lang und die Sonne steht tagsüber etwa in Wien maximal 27 Grad über dem Horizont. Die unteren Luftschichten kühlen in den langen Herbstnächten stark aus und besonders in den Tal- und Beckenlagen entstehen sogenannte Kaltluftseen, die durch die immer schwächere Sonne erst spät oder gar nicht mehr ausgeräumt werden können.

Subsidenz
Kräftige Hochdruckgebiete im Herbst sorgen in der freien Atmosphäre für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“). Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die Luft im Gebirge oft sehr trocken und die Fernsicht ausgezeichnet ist. Die Grenze zum darunterliegenden Kaltluftsee wird dann besonders markant und fördert beständigen Nebel oder Hochnebel.

Während in den Tälern und Niederungen also graues und kaltes Wetter herrscht, kann es in mittleren Höhenlagen tagsüber bei Sonnenschein mitunter auch mehr als 15 Grad milder sein! Aber auch ohne Hochnebel ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Feuchte und Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt.

Persistance de brumes ce week-end. J’en ai profité pour grimper au dessus du stratus. Si une mer de nuage de jour est un beau spectacle, il est encore plus étonnant à regarder de nuit, lorsque les villes s’allument.#stratus by night in the #alps #StormHour pic.twitter.com/rba2K5m2iJ
— Christophe Suarez (@suarezphoto) 4. November 2018
Klare Nacht bringt örtlich den ersten Frost der Saison im Flachland
Der Tiefdruckeinfluss lässt derzeit nach und die Wolken lockern besonders in der Osthälfte auf. Die Nacht auf Freitag verläuft im Donauraum sowie generell im östlichen Berg- und Flachland sternenklar. Bei nur schwachem Wind gibt es also beste Voraussetzungen für eine markante Abkühlung der Luft und im Flachland kündigt sich gebietsweise der erste Frost der Saison an.

Am kältesten wird es kommende Nacht in erhöhten Beckenlagen des Mühl- und Waldviertels, so liegen die Temperaturen in den frühen Morgenstunden etwa in den Bezirken Zwettl, Gmünd und Freistadt örtlich um -5 Grad. Auch im Flachland gehen die Temperaturen aber gegen 0 Grad zurück, so ist etwa auch in Mariabrunn in der Westeinfahrt Wiens der erste leichte Frost der Saison möglich. Innerhalb von Wien sowie in der näheren Umgebung blieben die Temperaturen dagegen meist noch knapp oberhalb des Gefrierpunkts, da sich einerseits der Stadteffekt und andererseits auch ein Hauch an Nordwestwind ungünstig auf eine völlig ungestörte Abkühlung auswirken.
Ort (Auswahl aus Nordost-AT) | Bisheriger Tiefstwert im Herbst (Stand 5.11.) |
Summerau (OÖ) | -3,9 Grad |
Aigen im Ennstal (ST) | -3,8 Grad |
Freistadt (OÖ) | -3,3 Grad |
Zwettl (NÖ) | -1,9 Grad |
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ) | -0,2 Grad |
Kremsmünster (OÖ) | -0,2 Grad |
Gars am Kamp (NÖ) | +0,8 Grad |
Wiener Neustadt (NÖ) | +0,8 Grad |
Wels (OÖ) | +1,6 Grad |
Wien – Mariabrunn (W) | +2,0 Grad |
Mistelbach (NÖ) | +2,4 Grad |
Zwerndorf (NÖ) | +2,8 Grad |
St. Pölten (NÖ) | +3,0 Grad |
Wien – Botanischer Garten (W) | +5,8 Grad |
——- Update Freitag, 14 Uhr ——-
Anbei eine Auswahl an gemessen Tiefstwerten in der Nacht auf Freitag:
Ort (Auswahl) | Tiefstwert am 6.11.2020 |
Oberlainsitz (NÖ) | -5,5 Grad |
Puchberg am Schneeberg (NÖ) | -3,9 Grad |
Zwettl (NÖ) | -3,3 Grad |
Turnau (ST) | -3,2 Grad |
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ) | -2,9 Grad |
Freistadt (OÖ) | -2,7 Grad |
Wiener Neustadt Flugplatz (NÖ) | -2,4 Grad |
Loosdorf (NÖ) | -1,6 Grad |
Wien Mariabrunn (W) | -0,6 Grad |
St. Pölten (NÖ) | 0,0 Grad |
——- Update Ende ——-
Ähnlich kühl verläuft auch die Nacht auf Samstag, ab dem Wochenende sorgt die zunehmende Nebelneigung im Flachland dann für eine abnehmende Frostgefahr. Im Westen und Süden bleibt es Donnerstagnacht dagegen meist frostfrei, da hier hochnebelartige Wolken die Abkühlung der bodennahen Luft verlangsamen. Die Nacht auf Samstag verläuft dann auch hier kühler.

Im Mittel tritt der erste Frost in den höher gelegenen Alpentälern schon im September auf, im Flachland ist es meist im Oktober der Fall. In den größeren Ballungsräumen wie in Wien und Linz sowie im Bereich des Bodensees kommt es allerdings meist erst im November erstmals zu Frost.
Ort (Auswahl) | Erster Frost im langjährigen Mittel (1961-90) |
Waizenkirchen (OÖ) | 10.10. |
St. Pölten (NÖ) | 24.10. |
Flughafen Wien-Schwechat (NÖ) | 25.10. |
Enns (OÖ) | 25.10. |
Gmunden (OÖ) | 26.10. |
Kremsmünster (OÖ) | 26.10. |
Linz Stadt (OÖ) | 6.11. |

Böen über 300 km/h: Supertaifun Goni trifft auf die Philippinen
Der Supertaifun Goni ist einer der stärksten tropischen Wirbelstürme der vergangenen Jahre, so übertrifft er auch den Supertaifun Mangkhut, der im September 2018 auf die Philippinen traf. Im Kern von Goni herrschen derzeit Windgeschwindigkeiten um 280 km/h und Böen bis 350 km/h. Das ist vergleichbar mit einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf der amerikanischen Saffir-Simpson-Skala. Der Kern des Sturms verlagert sich aktuell mit etwa 25 km/h in Richtung Philippinen.
#Goni is one of the most powerful typhoons of recent years in the western Pacific. Landfall over southeastern #Luzon in the #Philippines expected in about 12 hours time. Severe impacts expected as it moves across land and close to the capital #Manila. pic.twitter.com/zADVQdbYLq
— Met Office Storms (@metofficestorms) October 31, 2020
Evakuierungen im Gange
Der Landgang wird in der Nacht auf Montag mitteleuropäischer Zeit erwartet. Bis dahin schwächt sich der Wirbelsturm kaum ab, somit zeichnen sich vor allem in der Bicol-Region mittlere Windgeschwindigkeiten über 250 km/h bzw. Böen über 300 km/h ab. Dazu fällt ergiebiger Regen und am Nordrand des Tiefkerns muss man mit einer schweren Sturmflut rechnen. Die Behörden haben am Samstag die Evakuierung von Tausenden von Einwohnern im südlichen Teil der Hauptinsel Luzon angeordnet. Goni wird vermutlich der stärkste Taifun auf den Philippinen seit Haiyan, bei dem im Jahre 2013 mehr als 6.300 Menschen ums Leben kamen.
#GONI (#RollyPH) is now moving WSW steadily… #PAGASA has also shifted their forecast track equatorward… With less than 18 hours before landfall occurs… It can be accurately assumed that GONI will hit #BicolRegion… pic.twitter.com/tCcTP3VbFu
— PTCC (@ptccfeed) October 31, 2020
TRACKING GONI | #Goni remains a Category 5 typhoon with 180mph despite increasing size #RollyPH pic.twitter.com/b4LcvK09QF
— Ivan (@vvanntasticc) October 31, 2020
Was Hurrikans, Zyklone und Taifune unterscheidet
Als Hurrikan wird ein tropischer Wirbelsturm bezeichnet, der im einminütigen Mittel eine Windgeschwindigkeit von mindestens 118 km/h aufweist und im Bereich des Atlantiks und des Nordostpazifiks auftritt. Der Begriff Hurrikan leitet sich von Huracán ab, dem Maya-Gott des Windes, des Sturmes und des Feuers. In anderen Regionen der Erde ist der Hurrikan hingegen unter anderen Namen bekannt: So heißt das gleiche Phänomen in Ostasien und im Westpazifik Taifun, im Indischen und im Südpazifik Zyklon und in Australien und Indonesien Willy-Willy (inoffizielle Bezeichnung).
Vor etwa 18 Stunden ist das Auge von Hurrikan Dorian auf den Osten von Gran Bahama getroffen und hat sich dann nahezu ortsfest über der Insel positioniert (worst case). https://t.co/HCXUdiaBDi
— uwz.at (@uwz_at) September 2, 2019
Entstehung und Auftreten
Tropische Wirbelstürme entstehen für gewöhnlich in der Passatwindzone über den Weltmeeren. Eine Grundvoraussetzung für deren Bildung sind hohe Wassertemperaturen (besonders effektiv ab etwa 26 Grad), da dann große Wassermengen verdunsten, die dem thermodynamischen System bei seiner Entwicklung enorme Energiemengen bereitstellen. Entsprechend treten die meisten tropischen Wirbelstürme in den Sommer- und Herbstmonaten der jeweiligen Regionen auf.
Struktur und Auswirkungen
Mit einem Durchmesser von einigen hundert Kilometern und einer Lebensdauer von mehreren Tagen gehören tropische Wirbelstürme zu den größten und langlebigsten meteorologischen Erscheinungen. Sie sind gekennzeichnet durch großflächige organisierte Konvektion und weisen eine geschlossene zyklonale Bodenwindzirkulation auf. Darüber hinaus kommt es bei entsprechender Intensität zur Ausbildung eines wolkenarmen Auges im Zentrum des Sturms, wo der Luftdruck im Extremfall unter 900 hPa sinkt. Am Rande des Auges treten die höchsten Windgeschwindigkeiten von teils mehr als 300 km/h auf. Neben dem starken Wind sind vor allem sintflutartige Regenfälle sowie Sturmfluten die größte Gefahr.
#HurricaneDorian’s forward speed has been listed as either 1mph or stationary for each hourly update by the National #Hurricane Center since 3am EDT on September 2. In the past 28 hours, the storm has moved about 30 miles. pic.twitter.com/MUYfuXUps4
— Philip Klotzbach (@philklotzbach) September 3, 2019
Saffir-Simpson-Skala
Es gibt unterschiedliche Skalen für die Klassifizierung der Windstärken von tropischen Wirbelstürmen. Im Atlantik erfolgt dies mittels der sogenannten Saffir-Simpson-Skala, die in fünf Kategorien unterteilt ist. Nicht verwechseln darf man allerdings einen Hurrikan bzw. Taifun mit einem Tornado! Dieser entsteht auf völlig unterschiedliche Art und Weise im Bereich von Superzellengewittern und weist somit entsprechend andere Eigenschaften auf. Allein seine horizontale Ausdehnung ist um etwa das Tausendfache geringer.
And here it is with the strongest storm in each region since 1979, based on the homogenised satellite data from Velden et al. 2017. pic.twitter.com/7qMv9tkSPr
— Stefan Rahmstorf (@rahmstorf) September 2, 2019
Oktober 2020 im Osten extrem nass und auf den Bergen kühler als üblich
Der Oktober 2020 passt mit einer Abweichung von nahezu 0 Grad im Flach- und Hügelland sehr gut zum langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Der Monat ging zunächst aber sehr mild los, besonders turbulent ging es dabei am 3. zur Sache, als Tief BRIGITTE in den Nordalpen für einen schweren Föhnsturm sorgte. Im Gesäuse wurden orkanartige Böen bis 110 km/h gemessen und die Temperaturen kletterten in Niederösterreich auf bis zu 27 Grad. Auf exponierten Berggipfeln wurden sogar Böen um 200 km/h erreicht. Am Alpenhauptkamm und in Oberkärnten gab es zudem intensiven Dauerregen und am Abend zogen im Vorfeld einer Kaltfront vor allem im Südosten teils kräftige Gewitter durch. Landesweit wurden 17.272 Blitzentladungen erfasst, davon allein 9.006 im Burgenland. Selbst im Sommer gab es hier nur an drei Tagen mehr Blitze.

Viel Regen und Schnee
Nach dem milden Start stellte sich die Wetterlage ab dem 10. um und unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss erreichten sehr kühle Luftmassen das Land. Zahlreiche Tiefdruckentwicklungen über Norditalien brachten dabei vor allem im Süden und Osten ergiebige Niederschlagsmengen. In Wien sind innerhalb von 7 Tagen rund 109 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen, das entspricht etwa dem dreifachen, mittleren Monatsniederschlag. Besonders das Vb-Tief GISELA sorgte dabei für große Regen- und Schneemengen, zudem lagen die Temperaturen auf den Bergen an manchen Tagen sogar 9 Grad unter den jahreszeitlichen Mittelwerten. In Summe schließt der Monat von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern mit einer Abweichung von -1,5 bis -2 Grad zum langjährigen Mittel ab, während die Abweichungen von der Südoststeiermark bis in Wald- und Weinviertel um +1 Grad liegen.

Erster Schnee in Innsbruck
Durch die Kombination aus kühlen Luftmassen und teils intensiver Niederschlagsraten konnte die Schneefallgrenze an der Alpennordseite zum Teil auch bis in die Tallagen absinken, wie etwa im Zusammenhang mit Tief LUCY am 27., als es in Innsbruck den ersten Schnee der Saison gab. Durchschnittlich ist dies meist erst Mitte November der Fall. Am Brenner kamen innerhalb von 12 Stunden sogar 40 cm Neuschnee zusammen. Im Hochgebirge wie beispielsweise am Pitztaler Gletscher gab es heuer sogar über den gesamten Monat hinweg eine geschlossene Schneedecke, eine Rarität in diesem Jahrhundert.

Verbreitet große Regenmengen
Der Monat brachte landesweit etwas mehr als 150 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge, wobei es die größten Abweichungen im Osten gab. Vom Weinviertel bis ins Nordburgenland kam meist die dreifache, mittlere Monatsniederschlagsmenge, lokal wie etwa in Poysdorf sogar die vierfache zusammen. Doppelt so viel Niederschlag wie üblich gab es auch von den Ötztaler Alpen über das Wipptal bis nach Oberkärnten, während in Oberösterreich und der Obersteiermark nahezu durchschnittliche Regenmengen fielen.

Weniger Sonne als üblich
Durch den häufigen Tiefdruckeinfluss kam die Sonne im Oktober weniger als üblich zum Vorschein. An der Alpennordseite und im östlichen Flachland gab es vielerorts nur 60 bis 70% der üblichen Sonnenstunden, nahezu durchschnittliche Werte wurden lediglich in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sowie örtlich im Klagenfurter Becken und in der Südoststeiermark verzeichnet. Der sonnigste Ort des Landes lag im Gebirge: Am Hohe Sonnblick konnte man knapp 170 Sonnenstunden genießen. In den Niederungen konnte da nur Lienz mit 132 Sonnenstunden halbwegs mithalten, während es im Donauraum meist nur 70 bis 90 Sonnenstunden gab.

Extremwerte Oktober 2020
Stand: 30.10.2020, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
- 27,0 Grad Amstetten, Tullnerfeld (beide NÖ, 3.)
- 26,9 Grad Unterach am Attersee (OÖ, 3.)
- 26,7 Grad Wieselburg (NÖ, 3.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
- -7,5 Grad Obergurgl (T, 14.)
- -7,1 Grad Galtür (T, 27.)
- -6,6 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 28.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
- -5,7 Grad Ehrwald (T, 14.)
- -3,9 Grad Summerau (OÖ, 20.),
- -3,8 Grad Aigen im Ennstal (ST, 20.)
Anzahl Frosttage (Tiefstwert unter 0 Grad)
- 18 St. Leonhard im Pitztal, St. Jakob/Defereggen (beide T)
- 17 Obertauern (S)
- 16 Obergurgl, Galtür (beide T)
Nasseste Orte
- 355 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
- 311 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
- 310 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)
Trockenste Orte
- 38 Liter pro Quadratmeter Jauerling (NÖ)
- 44 Liter pro Quadratmeter Melk (NÖ)
- 45 Liter pro Quadratmeter Gars am Kamp (NÖ)
Absolut sonnigste Orte
- 163 Sonnenstunden Sonnblick (S)
- 132 Sonnenstunden Lienz (T)
- 130 Sonnenstunden Brunnenkogel (T)
- 128 Sonnenstunden Sillian (T)
- 127 Sonnenstunden Hollenthon/Bucklige Welt (NÖ)
Stärkste Windspitzen Niederungen
- 110 km/h Gstatterboden/Gesäuse (ST, 3.)
- 106 km/h Schmirn (T, 3.)
- 104 km/h Saalbach (S, 3.)
Stärkste Windspitzen Berge
- 175 km/h Patscherkofel (T, 3.)
- 158 km/h Rudolfshütte (S, 3.)
- 150 km/h Loferer Alm (S, 3.)

Titelbild © N. Zimmermann
LUCY bringt am Nationalfeiertag Föhn, Regen und Schnee
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Tiefdruckkomplex names LUCY über Nordwesteuropa und einem Höhentief über dem Balkan. Im Übergangsbereich herrscht bei nur geringen Durckgegensätzen ruhiges Herbstwetter mit Sonne und teils zähem Nebel.

Zunehmend föhnig im Osten
Die langgezogene Kaltfront kommt nur langsam ostwärts voran, am Montagvormittag erfasst sie aber allmählich Vorarlberg. Vom Brenner ostwärts weht zunächst noch kräftiger, in manchen Föhntälen der Tauern sowie am Alpenostrand in Böen auch stürmischer Süd- bis Südwestwind. Auch im äußersten Südosten kommt lebhafter bis kräftiger Südwestwind auf. Der Wind vertreibt im Tagesverlauf die feuchte, nebelanfällige Luft und somit kommt am Montagnachmittag auch im Osten wieder die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen steigen dabei auf 18 bis 20 Grad im Wiener Becken und sogar auf bis zu 21 Grad in der Südsteiermark!

Im Westen Regen und Schnee
Mit dem Einsickern der kühlen Luft greift der Regen im Laufe des Vormittags auf Vorarlberg und am Nachmittag dann auch auf Tirol über. Auf den Bergen weht gleichzeitig noch Südwind, somit stellt sich im Westen eine sog. Gegenstromlage ein. Je nach Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze dabei gegen 1300 bis 1000 m ab. In der Nacht greift der kräftige Regen auch zunehmend auf Oberkärnten und Salzburg über, dabei sinkt die Schneefallgrenze von den Kitzbüheler Alpen bis zum Dachstein zum Morgen hin bis in viele Täler. Am Dienstag verlagert sich der Niederschlag unter Abschwächung in den Südosten des Landes und die Schneefallgrenze steigt wieder auf rund 1000 m an.

Viel Schnee in den Hochlagen
Auf den Bergen schneit es in der Nacht auf Dienstag anhaltend und kräftig, in den Hochlagen des Alpenhauptkamms kommen dabei teils mehr als 70 cm Neuschnee zusammen. Auch in den Hochtälern des Westen kommen Mengen um 10 cm Neuschnee zusammen, zudem ist am Dienstagmorgen von den Kitzbüheler Alpen bis in den Pongau in sämtlichen Tälern vorübergehend ein wenig Nassschnee möglich.

Titelbild: Adobe Stock
100 Tage eisfrei: Rekord an der Nordostpassage
Die Nordostpassage ist ein Seeweg im Nordpolarmeer entlang der Nordküste Eurasiens, der Atlantik und Pazifik verbindet. Dieser Seeweg ist rund 6.500 Kilometer lang und führt vom Europäischen Nordmeer durch Barents-, Kara-, Laptew-, Ostsibirische und Tschuktschensee bis zur Beringstraße. Bis zu den 90er Jahren war eine Fahrt über diese Route ohne Eisbrecher undenkbar, erst 1995 war die Route erstmals längere Zeit eisfrei.
The Northwest Passage through the Arctic Ocean, along the Siberian Coast, has already been open more than 100 days this year, and will set a record for both the earliest open and the latest close.
Climate change is transforming the Arctic. pic.twitter.com/HPCOgaHmrF
— Robert Rohde (@RARohde) October 22, 2020
100 Tage eisfrei
Nach 1995 war die Nordostpassage in manchen Jahren zunächst wieder unpassierbar, seit 2007 ist sie allerdings jedes Jahr ein paar Wochen lang offen – Tendenz steigend. Heuer werden nun gleich zwei neue Rekorde aufgestellt: Sowohl das früheste Aufbrechen des Eises als auch das späteste Zufrieren. Mittlerweile ist dieser zunehmend wichtige Seeweg schon seit mehr als 100 Tagen eisfrei! Diese Abnahme steht im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel, der in der Arktis besonders schnell abläuft (wie etwa auf Spitzbergen).
Prior to the year 2000, open seaways in the Arctic Ocean were rare. Now they are often available for at least 2 months per year. pic.twitter.com/BWUd1AMYnH
— Robert Rohde (@RARohde) October 22, 2020
Noch kein Eis in Sicht
Der arktische Ozean nördlich von Sibirien ist aktuell noch verbreitet eisfrei. Im Mittel von 1981 bis 2010 lag die Ausdehnung des arktischen Meereises zu dieser Jahreszeit noch bei 9 Millionen km². Neuesten Satellitenmessungen zufolge sind es derzeit nur 5,6 Millionen km². Damit wird das jahreszeitliche Rekordminimum vom Vorjahr um fast 500.000 km² unterboten. Wenn das Wasser im Sommer länger eisfrei ist, nimmt es aufgrund seiner dunklen Farbe mehr Wärme auf, als es bei weißem Eis der Fall wäre. Im Herbst muss der Ozean diese Wärme erst wieder an die Luft abgeben, ehe das Eis wieder zufrieren kann (Eis-Albedo-Rückkopplung).

Anmerkung zu der Graphik: Die Schwelle pro Datenzelle liegt bei 15%, wenn also 16% einer Zelle mit Eis bedeckt sind, wird sie als gefroren bzw. weiß angezeigt.
Absolutes Minimum im 2012
Zu dieser Jahreszeit gab es seit Messbeginn noch nie so wenig Eis wie aktuell. Das absolute jährliche Minimum im September aus dem Jahre 2012 wurde heuer allerdings knapp nicht erreicht, wir berichteten darüber bereits hier: Zweitniedrigste Eisausdehnung seit Messbeginn. Wenn man die aktuelle Situation betrachtet, ist es allerdings nur eine Frage von wenigen Jahren, bis auch dieser Wert unterboten wird.
#Arctic sea ice extent is currently the lowest on record for the date. The amount of open water this fall is absurd.
Compared to previous decades:
—> about 1,680,000 km² less the 2010s average
—> about 4,050,000 km² less the 1980s average pic.twitter.com/42X4ou3wO0— Zack Labe (@ZLabe) October 22, 2020
Titelbild: AdobeStock
Der goldene Oktober
Der Ausdruck „goldener Oktober“ hat im deutschsprachigen Raum eine sehr lange Tradition. Er wurde nachweislich bereits vor mehreren hundert Jahren verwendet, wobei das exakte Datum des Aufkommens jedoch nicht gesichert ist. Entscheidend für den goldenen Eindruck in dieser Jahreszeit sind zwei Faktoren:
- Die Laubfärbung
- Der Sonnenstand

Faktor Vegetation
Die Blattverfärbung der Laubwälder erreicht im Oktober vielerorts ihren Höhepunkt. Mit der abnehmenden Sonnenstrahlung lässt die Photosynthese nach: Um den dazu benötigten, wichtigen grünen Farbstoff Chlorophyll über den Winter nicht zu verlieren, wird dieser den Blättern entzogen und andere Farbstoffe werden sichtbar. Bei Lärchen und Birken etwa kommt es durch Karotin zu einer gelb bis goldgelben Färbung, bei Eiche und Ahorn hingegen sorgt der Stoffe Anthocyan für einen deutlich rote Farbe, während Buchen und Eichen aufgrund von Gerbstoffen eher ins Bräunliche gehen.

Faktor Sonne
Die Färbung der Blätter wird durch die verstärkte Streuung des Sonnenlichts in dieser Jahreszeit zusätzlich hervorgehoben, insbesondere in den Morgenstunden sowie am späten Nachmittag bzw. Abend. Dadurch überwiegt die gelb-rötliche Strahlung, welche die Blattverfärbung noch besser und intensiver zur Geltung bringt, und oftmals geht der Farbton sogar ins Goldene. Ruhige Hochdrucklagen sowie auch Föhnlagen im Herbst garantieren meist diesen Sonnenschein, sofern der Nebel keinen Strich durch die Rechnung macht.

Am langen Wochenende mild und leicht unbeständig
Österreich liegt derzeit am Rande einer Hochdruckbrücke, die sich vom zentralen Mittelmeer bis nach Russland erstreckt. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen dabei milde Luftmassen in den Alpenraum und in den Nordalpen ist es leicht föhnig. Am Mittwoch wurde in Bludenz bei einem Höchstwert von 25,8 Grad sogar ein Sommertag verzeichnet. In den kommenden Tagen wird es zwar nicht mehr ganz so mild, die Temperaturen liegen aber meist über dem jahreszeitlichen Mittel.

Am Freitag im Südosten sonnig
Der Freitag verläuft im Westen und Norden bewölkt, in Vorarlberg und in den Nordtiroler Kalkalpen fällt in der Früh etwas Regen. Im Donauraum und im Flachland hält sich bis etwa Mittag gebietsweise Hochnebel, die Sonne zeigt sich vor allem im Südosten und am Alpenostrand. In der Weststeiermark frischt lebhafter Südwestwind auf. Am Abend zieht eine schwache Kaltfront auf und aus Westen setzt neuerlich Regen ein. Zuvor erreichen die Temperaturen 11 bis 20 Grad mit den höchsten Werten in der Südsteiermark.

Am Samstag anfangs nass
Am Samstag regnet es zunächst zeitweise, am Vormittag zieht der Regen aber nach Osten ab und die Wolken beginnen aufzulockern. Vor allem im Norden und inneralpin kommt die Sonne zum Vorschein, von Unterkärnten bis ins Südburgenland sind die Wolken teils hartnäckig und entlang der Nordalpen ziehen noch einzelne Regenschauer durch. Der Wind weht mäßig, am Vormittag im Norden und Osten vorübergehend lebhaft aus West bis Nordwest. Dazu gibt es 11 bis 18 Grad.

Goldener Oktober am Sonntag
Am Sonntag setzt sich neuerlich ein Zwischenhoch durch und verbreitet gibt es ruhiges Herbstwetter. Anfangs halten sich in den Niederungen einige Nebelfelder, diese lösen sich aber meist noch am Vormittag auf. Tagsüber scheint verbreitet die Sonne, nur im Süden machen sich ein paar harmlose Wolken bemerkbar. Am Alpenhauptkamm wird es neuerlich leicht föhnig und bei Höchstwerten zwischen 12 und 20 Grad bleibt es mild für die Jahreszeit.
Am Nationalfeiertag zweigeteilt
Am Montag überwiegen in der Westhälfte die Wolken und am Vormittag setzt in Vorarlberg Regen ein. Dieser wird im Tagesverlauf kräftig, ganz im Westen schneit es allmählich bis auf 1200 bis 1000 m herab. Etwa östlich von Kufstein und Villach scheint dagegen zeitweise die Sonne, im äußersten Osten hält sich aber teils bis zum Nachmittag Nebel oder Hochnebel. Im Osten frischt lebhafter Südwind auf und die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad im Bregenzerwald und 18 Grad in der Südsteiermark.

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Der Indian Summer
Als Indian Summer bezeichnet man eine trockene und milde Wetterperiode im späten Herbst auf dem nordamerikanischen Kontinent. Durch die immer kälteren Nächte nehmen die Blätter der verschiedenen Birken- und Ahornarten während des „Indian Summer“ die unterschiedlichsten Schattierungen von Rot, Orange und Gelb an.
WOW! One of the best foliage views this fall season seen from Lutsen, Minnesota. Photo courtesy of Myah Lytle. #Foliage pic.twitter.com/dSeuvMnqf4
— Mark Tarello (@mark_tarello) October 18, 2020
Zum Höhepunkt dieser Zeit kann man die rötliche Färbung der Wälder sogar vom Weltraum aus beobachten, wie man im folgenden Bild des Satelliten NOAA-20 aus einer Höhe von etwa 830 km sieht.
#NOAA20 captured vibrant fall colors across #NewEngland Thursday afternoon as clouds and a cold front approached the region.#NYwx #VTwx #NHwx #MAwx #MEwx pic.twitter.com/N1l4QSVBqF
— UW-Madison CIMSS (@UWCIMSS) October 16, 2020
Der Winter naht
Der Begriff stammt aus dem Süden Kanadas und dem Nordosten der USA, wobei die genaue Wortherkunft ungeklärt ist. Eine Theorie besagt, dass die Indianer diese Zeit zur Jagd oder Ernte genutzt hätten. Der Indian Summer wird in der Regel durch ausgedehnte Hochdruckgebiete entlang der amerikanischen Ostküste ausgelöst. Vor allem im Landesinneren gibt es in dieser Zeit zwar schont die ersten Nachtfröste, für die Menschen dort ist es aber die letzte milde Zeit vor einem oft langen und kalten Winter. Vergleichbar ist dieses Phänomen mit dem Goldenen Oktober in Zentraleuropa.

Subtropische Luft: Saharastaub und Tauwetter auf den Bergen
Die Großwetterlage über Europa hat sich seit dem Wochenende vollständig umgestellt. Gelangte am Wochenende noch kühle Luft arktischen Ursprungs in den Alpenraum, erfassen derzeit milde Luftmassen aus der entgegengesetzten Richtung das Land. Ein Teil dieser Luft stammt aus den Subtropen, so steigt die Nullgradgrenze am Mittwoch sogar gegen 4000 m an! Selbst auf den höchsten Bergen des Landes gibt es also zarte Plusgrade.


Starkes Tauwetter in den Nordalpen
Bei föhnigem Südwind hat mittlerweile besonders in den Nordalpen starkes Tauwetter eingesetzt. Die Temperaturen sind hier seit vergangenem Wochenende um 15, teils sogar um 20 Grad angestiegen! Etwas geringer fallen die Unterschiede am Alpenhauptkamm und in den Südalpen aus, da hier im Stau der Alpen vergleichsweise kühle Luft zurückgeblieben ist.
Höchstwert am 18.10. | Höchstwert am 21.10. | |
Brunnenkogel, 3437 m | -6,4 Grad | 4 Grad |
Sonnblick, 3109 m | -5,9 Grad | 2 Grad |
Rudolfshütte, 2317 m | -3,3 Grad | 8 Grad |
Dachstein / Schladminger Gletscher, 2520 m | -6,2 Grad | 11 Grad |
Hahnenkamm / Ehrenbachhöhe, 1794 m | -0,7 Grad | 15 Grad |
Rax / Bergstation, 1547 m | -1,0 Grad | 18 Grad |
Kolomansberg, 1113 m | +3,0 Grad | 20 Grad |
Die milde Luft setzt sich bei föhnigem Wind auch in manchen Tallagen durch, so gibt es etwa im Walgau lokal spätsommerliche Höchstwerte um 25 Grad. In den Niederungen stellt sich allerdings gebietsweise eine Inversionswetterlage ein, somit halten sich in tiefen Lagen mitunter deutlich kühlere Luftmassen.

Saharastaub
Mit der südwestlichen Strömung gelangt in der Höhe derzeit auch Saharastaub ins Land. Der Staub wirkt sich einerseits auf die Ausprägung der hochliegenden Wolken, andererseits auch auf die Fernsicht aus, so präsentiert sich der Himmel in den kommenden Tagen meist diesig. Vorerst ist kein Niederschlag in Sicht, am Freitag kann es mit Durchzug einer Warmfront bzw. am Abend mit Ankunft einer Kaltfront vor allem im Westen auch zu dünnen Ablagerungen kommen. Am Samstag verlagert sich die staubige Luft dann nach Südosten und im Alpenraum macht sich vergleichsweise klare atlantische Luft bemerkbar.



20 Grad Temperaturanstieg in den Nordalpen: Goldener Oktober in Sicht
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien und Osteuropa, dabei lagen die Temperaturen besonders im Bergland zum Teil deutlich unter dem langjährigen Mittel, wir berichteten darüber bereits hier. Der Tiefdruckeinfluss lässt am Sonntag aber nach: An der Alpennordseite überwiegen zwar noch die Wolken und vom Salzkammergut bis ins Mariazellerland fällt gelegentlich auch noch ein wenig Regen, im Tagesverlauf gibt es aber erste Auflockerungen. Die meisten Sonnenstunden sind im Süden und im Tiroler Oberland zu erwarten, dabei erreichen die Temperaturen 8 bis 15 Grad.

Wetterumstellung
Mitteleuropa gerät zu Wochenbeginn unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches sich von den Britischen Inseln bis vor die Küste Portugals erstreckt. Im Alpenraum dreht die Strömung dabei auf West bis Südwest und ab Dienstag wird es in den Nordalpen föhnig. Zur Wochenmitte gelangen sogar Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und die Nullgradgrenze steigt gegen 4000 m an. Im Vergleich zu heute steigen die Temperaturen auf den Bergen bis Mittwoch um 15, in den Nordalpen bei Föhn wie etwa am Gaisberg auch bis zu 20 Grad an.

Sonne und Nebel
Mit der Umstellung der Wetterlage kann man sich in weiten Teilen des Landes auf deutlich mehr Sonnenschein als zuletzt freuen. Während am Montag im Nordosten zwar noch einige Wolken durchziehen, überwiegt im Westen bereits der Sonnenschein. Ab Dienstag ziehen dann nur noch ein paar harmlose, hochliegende Wolken durch, allerdings werden in den Niederungen gebietsweise Nebel und Hochnebel zum Thema. Besonders betroffen davon sind die Regionen vom Salzburger Seengebiet über den Donauraum bis ins Wald- und Weinviertel sowie die südlichen Becken.
In den Nordalpen 20 Grad und mehr
Die Temperaturen weisen kommende Woche große Unterschiede je nach Nebel und Sonne auf, so liegen die Höchstwerte am Dienstag zwischen 9 Grad in den länger nebeligen Regionen des Waldviertels und 19 Grad im föhnigen Walgau. Am Mittwoch wird es noch wärmer, in den Nordalpen kündigen sich verbreitet Höchstwerte über der 20-Grad-Marke an. Von Vorarlberg bis Salzburg sind dabei lokal sogar spätsommerliche Spitzenwerte von bis zu 24 Grad in Sicht. Deutlich kühler bleibt es allerdings bei teils zähem Hochnebel im Nordosten des Landes.

Nach derzeitigem Stand präsentiert sich auch die zweite Wochenhälfte von seiner milden Seite, die Temperaturen gehen dabei nur geringfügig zurück. Der Schnee auf den Bergen wird in mittleren Höhenlagen also besonders in den Föhnschneisen sowie generell auf Südhängen bald wieder weg sein.


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Oktober auf den Bergen bislang 3 Grad zu kühl
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien bzw. Osteuropa. Mit einer nördlichen Strömung wurden dabei für die Jahreszeit sehr kühle Luftmassen herangeführt und die Temperaturen liegen seit vergangenem Sonntag österreichweit 3 bis 4 Grad unterhalb des klimatologischen Mittels.

Der Tag mit der österreichweit absolut größten Abweichung war der 12. Oktober, als aus Süden ein Vb-Tief namens GISELA aufzog. Auf den Bergen lagen die Temperaturen teils sogar um 8 Grad tiefer als zu der Jahreszeit üblich.

Milder Monatsbeginn im Osten
Der Oktober hat im Osten Österreichs allerdings sehr mild begonnen, so gab es etwa am 3. vergleichbare positive Temperaturabweichungen. Besonders von der Eisenwurzen über das Tullnerfeld bis ins Weinviertel lagen die Temperaturen teils sogar 8 bis 9 Grad über dem Mittel, dabei wurden Tageshöchstwerte um 25 Grad erreicht.

Zweigeteilt
In Summe war der Monat bislang besonders auf den Bergen im Westen deutlich zu kühl, hier liegen die Abweichungen um -3 K zum klimatologischen Mittel und auch in den Tälern war es 1 bis 2 Grad kühler als üblich. Im Osten lagen die Temperaturen in Summe dagegen knapp über dem Mittel, so liegen die Abweichungen zwischen +0.5 und +1.5 K. In Summe war der Monat in Österreich bislang also leicht zu kühl mit etwa -0.5 K zum Mittel.

Kommende Woche sind allerdings besonders auf den Bergen deutlich überdurchschnittliche Temperaturen in Sicht, somit wird die letzte Woche entscheiden, ob der Monat am Ende zu kühl oder zu mild abschließen wird.

Viel Regen im Süden und Osten
Bereits jetzt steht fest, dass der Oktober im Osten Österreichs ungewöhnlich nass abschließen wird. Das Monatssoll wurde hier schon deutlich überschritten, mancherorts ist in der ersten Oktoberhälfte sogar dreimal soviel Regen gefallen, wie im klimatologischen Mittel im gesamten Monat zu erwarten ist! Auch im Süden wurde das Soll bereits übertroffen, von Vorarlberg bis Oberösterreich sind die Werte bis dato recht durchschnittlich.

Kommende Woche Wetterumstellung mit Temperaturanstieg
Das Vb-Tief GISELA hat Mitte der Woche besonders von der Oberlausitz bis zum Erzgebirge sowie im östlichen Harzvorland für ergiebige Regenmengen von teils über 50 Liter pro Quadratmeter gesorgt. Mit einer nordöstlichen Strömung wurden zudem verbreitet kühle Luftmassen aus Skandinavien herangeführt.
Ganz wie vorhergesagt war das heute ein windiger und nasser #Mittwoch im Osten/Nordosten. Am Kap Arkona auf #Rügen fast 100 km/h, mehr als 50 Liter #Regen pro Quadratmeter in #Sachsen und im Süden von #Brandenburg. Warnungen laufen noch auf https://t.co/I9b3ca1dhh pic.twitter.com/04H068rW8J
— Deutsches Unwetterradar (@UWR_de) October 14, 2020
Die Temperaturen liegen derzeit meist unterhalb des langjährigen Mittels und auch am Wochenende ist noch keine nennenswerte Änderung in Sicht. So liegen die Höchstwerte am Samstag zwischen 7 Grad am Alpenrand bzw. im östlichen Mittelgebirge bei leichtem Regen und 13 Grad im Norden bei zeitweiligem Sonnenschein. Die meisten Sonnenstunden gibt es an der Nordsee. Am Sonntag fällt im Norden vorübergehend etwas Regen, ein paar Sonnenstunden gibt es einerseits im Ostseeumfeld, anderseits auch im Südwesten. Die Temperaturen erreichen 8 bis 14 Grad.
Südwestlage mit zweigeteiltem Wetter
Kommende Woche etabliert sich über dem Ostatlantik ein Tiefdruckgebiet und die Strömung in Deutschland dreht auf Südwest. Damit gelangen allmählich wieder milde Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und die Temperaturen steigen besonders im Süden sowie in weiterer Folge auch im Osten deutlich an. Am Dienstag gibt es im Südwesten bereits Temperaturen bis zu 19 Grad, etwas kühler bleibt es dagegen noch im Westen und Norden. Am Mittwoch sind im Breisgau und am Alpenrand sogar spätsommerliche Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad in Sicht.

Von der Eifel über Niedersachsen bis zur Nord- und Ostsee gestaltet sich das Wetter voraussichtlich wechselhaft mit zeitweiligem Regen, auch hier geht es mit den Temperaturen tendenziell bergauf.

Vor allem südlich der Mittelgebirge steigt allerdings in den kommenden Tagen in den prädestinierten Niederungen die Nebelwahrscheinlichkeit an, das den freundlichen Eindruck mitunter dämpfen kann.
Italientiefs: Regen und Schnee in Österreich
Wenn kalte Luftmassen westlich der Alpen in den Mittelmeerraum vordringen, sind die Bedingungen für die Entstehung von Tiefdruckgebieten rund um dem Golf von Genua aufgrund der Position und Ausrichtung der Alpen besonders günstig. In Österreich kommt dabei meist eine südliche Höhenströmung auf, welche feuchte Mittelmeerluft zu den Alpen führt. Italientief ist aber nicht gleich Italientief, so können die Auswirkungen auf unser Wetter sehr unterschiedlich ausfallen.
Besondere Wetterlagen
Die meisten Italientiefs ziehen vergleichsweise schnell nach Osten oder Südosten ab und sorgen nur vorübergehend für kräftige Niederschläge im Süden Österreichs. Italientiefs stehen allerdings auch im Zusammenhang mit markanten Wetterlagen, welche gebietsweise mit großen Niederschlagsmengen verbunden sind:
- Ergiebiger Südstau (v.a. Osttirol und Oberkärnten)
- Gegenstromlage (generell die Alpen)
- Vb-Tief bzw. „Fünf-b-Tief“ (v.a. Osten und Südosten)
Südstau
Nahezu ortsfeste Tiefdruckgebiete über dem westlichen Mittelmeerraum sorgen in Österreich für eine anhaltende Südströmung. Bevor die Luft auf die Alpen prallt, nimmt sie über dem Mittelmeer viel Feuchtigkeit auf und wird in weiterer Folge in den Südalpen wie ein Schwamm ausgepresst. In Österreich sind davon Osttirol und Oberkärnten besonders stark betroffen. Je nach Ausrichtung und Stärke der Höhenströmung gibt es dabei die größten Niederschlagsmengen in der Regel im Gail- und Lesachtal oder am Loibl in den Karawanken. Erst Ende August gab es etwa am Nassfeld in Kärnten rund 300 mm Regen in nur zwei Tagen.

Im Winterhalbjahr kann die Schneefallgrenze bei solchen Lagen selbst bei einer relativ hohen Nullgradgrenze um 2000 m Höhe bis in manche Tallagen absinken: Die Schmelzwärme des Schnees, die der Umgebung entzogen wird, sorgt nämlich in engen Tälern für eine Abkühlung der Luft bis auf 0 Grad. Weitere Hintergründe zum Thema Niederschlagskühlung haben wir kürzlich hier zusammengefasst.
Gegenstromlage
Bei vielen Südstaulagen weht in den Nordalpen gleichzeitig Föhn. Wenn das dazugehörige Höhentief allerdings nahezu ortsfest knapp westlich von Österreich zu liegen kommt, sickert an der Alpennordseite aus Nordwesten kühle Luft ein, die den Föhn abheben lässt. Die südliche Strömung im Kammniveau sinkt dann an der Alpennordseite nicht mehr ab, sondern gleitet über die kühle Luft in tiefen Schichten auf. Der Niederschlag kann aus Süden also auch auf die Alpennordseite übergreifen. Meteorologen sprechen dann von einer Gegenstromlage, da in den Tälern der Nordalpen eine schwache nördliche Strömung aufkommt, während in der Höhe starker Südwind weht. Bei diesen Wetterlagen kann die Schneefallgrenze je nach Niederschlagsintensität dank der Niederschlagsabkühlung bis in manche Täler der Nordalpen absinken, so ist diese Wetterlage meist auch für den ersten Schnee der Saison etwa am Brenner oder im Pinz- und Pongau verantwortlich.

Vb-Tief
Wenn Italientiefs sich ost- bis nordostwärts über die Adria in Richtung Ungarn und schließlich Polen verlagern, bestehen auch im Osten Österreichs die größten Chancen auf kräftigen Regen bzw. Schneefall. Bei solch einer Zugbahn des Tiefkerns sprechen Meteorologen auch von einem Vb-Tief („Fünf-b-Tief“).

Auch bei dieser Wetterlage gleiten feuchte Luftmassen auf der kühlen Luft in tiefen Schichten auf, aufgrund der Zugbahn des Tiefs sind die größten Niederschlagsmengen aber im Osten und Südosten Österreichs zu erwarten. Erst zur Wochenmitte hat etwa das Vb-Tief GISELA im Nordosten Österreichs für kräftigen Regen gesorgt und auch aktuell sorgt das nachfolgende Tief FOELKE auf einer ähnlichen Zugbahn in abgeschwächter Form für anhaltenden Regen im Osten des Landes. Diese Wetterlage ist relativ selten, im Winter kann sie aber zu markanten Wintereinbrüchen führen.


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Straßenverhältnisse im Herbst: 5 Herausforderungen für Autofahrer
Die Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit findet zwar erst in drei Wochen statt, doch schon jetzt werden die Tage merklich kürzer. Der Pendelverkehr verlagert sich nun zunehmend in die Dämmerung. Mehrere Gefahrenquellen werden somit für Autofahrer zunehmend zum Thema:
- Wildwechsel
- Nebel
- Eis
- Laub
- Sonnenblendung
Wildwechsel
Besonders jetzt im Herbst ist zur Dämmerung viel Wild unterwegs. Da Wildtiere oft auf bekannten Wegen die Verkehrsstraßen der Menschen passieren, warnen Hinweisschilder an besonders gefährlichen Stellen vor dem Wildwechsel. Mit angepasster Fahrgeschwindigkeit sowie besonderer Bremsbereitschaft kann die Gefahr von Zusammenstößen zwischen Autos und Wildtieren zumindest minimiert werden, nichtsdestotrotz gibt es Jahr für Jahr zahlreiche Unfälle, allein in Österreich kamen in der Saison 2018/19 mehr als 75.000 Wildtiere durch eine Kollision mit einem Fahrzeug zu Schaden. Wenn Wild unmittelbar vor dem Auto über die Straße läuft, sollte man versuchen nur zu Bremsen und nicht zu lenken, da man sonst riskiert von der Straße abzukommen (was meist noch gefährlich ist).

Nebel
In den kommenden Wochen nimmt die Nebelanfälligkeit kontinuierlich zu. Bekannte Nebelregionen sind beispielsweise der Bodenseeraum, der Donauraum, das Klagenfurter Becken und das Schweizer Mittelland. Die Sichtweite kann dabei drastisch abnehmen, besonders auf Schnellstraßen muss man also stets einen ausreichenden Sicherheitsabstand halten!

Frost
Frost ist ein Wetterparameter, der erst zum Ende des Herbstes wirklich verbreitet auftritt, in Tal- und Beckenlagen kann es aber bereits jetzt Bodenfrost geben. Besonders auf Brücken kann es dann in den Nächten nach Durchzug einer Wetterfront glatt werden und in klaren Nächten kann sich Reif bilden. Dies ist besonders gefährlich, wenn man im Herbst noch mit Sommerreifen unterwegs ist, daher empfiehlt es sich bereits jetzt auf Winterreifen umzusteigen.
Rutschiges Laub
Herabfallendes Laub ist vor allem im Oktober und November ein Problem. Gerade nach windigen Tagen sowie kalten Nächten präsentieren sich viele Straßen übersät von bunten Blättern. In Kombination mit Regen oder Tau wirkt das nasse Laub wie ein natürliches Schmiermittel. Ein rechtzeitige Abnahme der Fahrgeschwindigkeit schafft Abhilfe. Allgemein bleiben die Straßen nach einem Frontdurchgang in dieser Jahreszeit immer länger feucht, da die Sonne kaum noch Kraft und Zeit hat, um den Boden zu erwärmen. Spätesten wenn der Winterdienst unterwegs ist, muss man häufiger die Scheiben putzen, man sollte also stets ausreichend Scheibenwaschflüssigkeit haben.

Sonnenblendung
Die Sonne geht immer später auf und immer früher unter, dadurch kann es am Weg zur Arbeit häufiger passieren, dass man beim Autofahren an manchen Stellen direkt in die Sonne schaut. Dies wirkt sich negativ auf die Sichtweite aus, im Extremfall kann sie sogar schlechter als bei Nebel sein! Selbst die Sonnenblende hilft manchmal nicht, sondern nur eine Verminderung der Fahrgeschwindigkeit.
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Schwarze Bora zur 52. Barcolana im Golf von Triest
Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober findet in Triest die Barcolana statt. Es handelt sich um die größte Segelregatta weltweit: Zum 50-jährigen Jubiläum wurde im Jahr 2018 mit 2.689 Teilnehmerbooten sogar ein neuer Rekord aufgestellt und die Barcolana wurde im „Guinness Buch der Rekorde“ als größte Segelregatta der Welt aufgenommen. Die Teilnehmer werden je nach Bootsgröße in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, sowohl Profis als auch Hobby-Segler starten allerdings gleichzeitig. Erstmals fand der Wettbewerb im Jahr 1969 statt. Heuer haben sich bislang knapp über 1.400 Boote angemeldet, also etwas weniger als sonst, was in erster Linie mit der Corona-Situation sowie dem prognostizierten Wetter zusammenhängt.
UPDATE Sonntag, 8 Uhr: Die Regatta wird aufgrund der Witterung kurzfristig abgesagt.

Nasskalt und stürmisch
Zur Barcolana präsentiert sich das Wetter heuer von seiner nasskalten und zunehmend stürmischen Seite. Ein Tief über Norditalien sorgt nämlich für dichte Wolken und teils kräftigen Regen, dazu kommt in den Morgen- und Vormittagsstunden zunehmend stürmische Bora auf. Für viele Teilnehmer dürfte der Wind durchaus problematisch ausfallen, so muss man zum Ende der Regatta sogar mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 20 kt und Sturmböen um 40 kt (ca 75 km/h) rechnen. Am Nachmittag legt der Wind noch etwas zu, dann sind auch schwere Sturmböen zu erwarten. Die Temperaturen liegen am Vormittag bei knapp 14 Grad und gehen im Tagesverlauf weiter zurück, am Abend gibt es nur noch 10 Grad. Die Regatta wird in der Regel als Livestream im Internet übertragen.

Schwarze Bora
Der bekannteste Wind in Triest ist die Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Wind aus nordöstlicher Richtung, der je nach Wetterlage an der Adriaküste zwischen Triest, Kroatien und Montenegro auftritt. Besonders im Winter ist er meist schneidend kalt und erreicht in Böen sogar Orkanstärke. Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Typen klassifiziert: Die „dunkle“ bzw. „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch ein Tief über dem Mittelmeerraum ausgelöst und wird von Regen oder manchmal auch Schnee begleitet, die „helle“ bzw. „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen in erster Linie durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei meist wolkenlosen Bedingungen auf. Die Barcolana hatte bereits mehrmals mit der Bora zu kämpfen, wie beispielsweise auch im Jahr 2000, als zahlreiche Teilnehmer nicht das Ziel erreichen konnten. Durchschnittlich kam es im Zeitraum von 1994 bis 2018 in 42% der Fälle zu Bora, während bei etwa jeder vierten Regatta nahezu Windstille herrschte. Heuer steht also mal wieder schwarze Bora an, vergangenes Jahr musste die Regatta dagegen verkürzt werden, da nahezu Windstille herrschte, siehe auch hier.
Eeeeeee chiudiamo a 1424 iscritti! 😍
In corso ancora una serie di controlli ma questo risulta essere il dato ufficiale a una settimana esatta dalla regata.
Tenetevi forte, #Barcolana52 is coming! ⛵️💙 pic.twitter.com/6NeRxzgqcA— Barcolana (@RegataBarcolana) October 4, 2020
Wetter am Wochenende: Tief ESTHER bringt in den Alpen Kaltlufteinbruch
Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für ruhiges Herbstwetter in Österreich, dabei steigen die Temperaturen am Freitag bei zeitweiligem Sonnenschein auf bis zu 22 Grad. Im Tagesverlauf ziehen besonders im Westen ausgedehnte, hochliegende Wolken auf, es bleibt aber überall trocken.

Bereits am Samstag nimmt der Tiefdruckeinfluss jedoch wieder zu, so greift im Tagesverlauf die Kaltfront eines Nordseetiefs namens ESTHER auf den Alpenraum über. Mit dem Vorstoß der kalten Luftmassen in den Mittelmeerraum bildet sich am Samstagabend ein Tief über Oberitalien. Am Sonntag gelangen sehr feuchte Luftmassen ins Land und die Schneefallgrenze sinkt im Bereich der Tauern und in Kärnten bis in manche Tallagen.

Am Samstag zweigeteilt
Der Samstag startet im Großteil des Landes noch mit einem Mix aus Sonne, ausgedehnten Wolken und lokalen Nebelfeldern. In Vorarlberg ziehen dagegen schon in der Früh dichte Wolken und Regenschauer einer Kaltfront auf. Im weiteren Verlauf kommt die Front nach Osten voran und erfasst bis zum Nachmittag auch Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Am längsten sonnig bleibt es im Südosten, zum Abend hin nimmt die Schauerneigung dann auch hier zu. Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen bereits gegen 1300 m ab, die Höchstwerte liegen zwischen 9 Grad im Bregenzerwald und 21 Grad im Südosten.

Regen und Schnee am Sonntag
Am Sonntag regnet es besonders in Kärnten, Salzburg und der Steiermark von der Früh weg häufig und zeitweise kräftig. Schnee fällt zunächst oberhalb von 800 bis 1100 m, im Tagesverlauf schneit es besonders im Bereich der Tauern und in Kärnten zeitweise bis in manche Täler. Selbst in Lagen um 500 m ist in Kärnten vorübergehend Schneeregen möglich. Ein paar Zentimeter Nassschnee sind vor allem in den Karawanken sowie generell im zentralen und südlichen Bergland in Lagen ab etwa 800 m aufwärts zu erwarten.

Auch im Osten regnet es in der zweiten Tageshälfte wieder häufig, nur wenig Regen fällt dagegen in Vorarlberg sowie vom Inn- bis ins Obere Waldviertel. Die Temperaturen erreichen bei teils lebhaftem Nordwestwind maximal 3 bis 11 Grad. Von den Zillertaler Alpen über die Tauern bis zu den Gurktaler Alpen kommen oberhalb von knapp 2000 m rund 20 bis 30, in den Hochlagen der Steiner und Julischen Alpen sowie der Hohen Tauern teils auch über 40 cm Schnee zusammen.
Kühler Start in die neue Woche
Unter überwiegendem Tiefdruckeinfluss setzt sich der unbeständige Wettercharakter in Mitteleuropa kommende Woche fort und die Temperaturen verbleiben vorerst unterhalb des langjährigen Mittels. Der Montag verläuft bei einem Mix aus vielen Wolken und nur vereinzelten Schauern im Bergland aber überwiegend trocken.

Titelbild © N. Zimmermann
Die nassesten Regionen in Europa
Der mittlere Jahresniederschlag in den Landeshauptstädten Österreichs reicht von etwa 650 Litern pro Quadratmeter in Wien bis hin zu 1500 mm in Bregenz. In den klassischen Staulagen wie im Bregenzerwald oder im Salzkammergut regnet es aber deutlich mehr, so gibt es in Schröcken im Bregenzerwald sogar 2224 Liter pro Quadratmeter Niederschlag jährlich. Noch mehr Regen und Schnee fällt im Laufe eines Jahres nur auf den Bergen wie etwa in den Hohen Tauen, da Niederschlag mit den Höhe generell zunimmt. Im Vergleich zu den nassesten Orten weltweit stellen das allerdings nur geringe Mengen dar, so fallen in den Tropen teils sogar mehr als 10.000 Liter pro Quadratmeter jährlich!

Nasseste Orte Europas
Allgemein gibt es in Europa einerseits an den atlantisch geprägten Westküsten von Nordwestspanien über Schottland bis nach Norwegen viel Jahresniederschlag, andererseits auch im Stau der großen Gebirgsketten nahe zum Mittelmeerraum wie die Alpen oder das Dinarische Gebirge.

Es gibt aber ein paar Orte, die besonders herausstechen:
- Als niederschlagsreichster Ort Europas gilt das Dorf Crkvice in der Gemeinde Kotor in Montenegro. Der Ort liegt in etwa 1000 m Höhe am Rande des Dinarischen Gebirges. Besonders von Oktober bis März regnet sich hier bei vorwiegend westlichen Winden sehr feuchte Mittelmeerluft aus, allein im November fallen durchschnittlich 720 Liter pro Quadratmeter Regen. Jährlich kommen sogar 4622 mm zusammen!
- Die Stadt Bergen in Norwegen gilt als die regnerischste Stadt Europas. Tatsächlich gibt es in Bergen sehr viele Regentage (an fast 196 Tagen jährlich fällt mind. 1 mm), allerdings kann die Stadt mit 2413 Litern pro Quadratmeter nicht mit den absolut nassesten Orten Europas mithalten. Mengen teils um 4000 mm fallen allerdings auf dem angrenzenden Skandinavischen Gebirge.
- In den westlichen Highlands von Schottland fallen ebenfalls vereinzelt Niederschlagsmengen bis zu 4000 mm jährlich, in den meisten bewohnten Orten in Argyll fallen die Mengen aber mit knapp 2300 mm geringer aus.
- Nicht weit von Österreich entfernt kommen in den Julischen Voralpen zwischen Italien und Slowenien jährlich sehr große Regenmengen zusammen. Im Ort Uccea (UD) in Friaul, Italien, fallen durchschnittlich 3094 Liter pro Quadratmeter pro Jahr (1961-2000). Der Rekord aus dem Jahre 1960 liegt sogar bei 6103 mm!

Extremniederschlag
Die größten Niederschlagsspitzen innerhalb weniger Stunden oder Tage stammen in der Regel vom Mittelmeerraum oder den Südalpen. Besonders im Herbst stauen sich hier immer wieder extrem feuchte Luftmassen, oft regnet es auch gewittrig durchsetzt. Besonders häufig sind die exponierten Gebiete von den Seealpen in Frankreich bis nach Ligurien in Italien sowie die Südalpen in nördlichen Piemont und Tessin betroffen, da sie nahe zum Golf von Genua liegen, einem klassischen Entstehungsort von Tiefdruckgebieten. Aber auch an der Ostküste Spaniens, in Südfankreich im Bereich der Cevennen, in Mittel- und Süditalien oder von Kroatien bis Griechenland kommt es immer wieder zu lokalen Extremereignissen. Dabei spielen folgende Parameter eine entscheidende Rolle:
- Tiefdruckeinfluss mit anhaltendem, auflandigem Wind
- milde Wassertemperaturen
- ein Gebirge in Küstennähe, welches für zusätzliche Hebung und Staueffekte sorgt
In Italien liegt der 24h-Niederschlagsrekord etwa in Genua mit 948 Litern pro Quadratmeter vom 7. auf den 8. Oktober 1970. Auch in den vergangenen Wochen gab es mehrmals Extremereignisse im Mittelmeerraum, wie etwa mehr als 500 mm in 7 Stunden am 19.9. im Bereich der Cevennen in Valleraugue (Frankreich), oder teils mehr als 600 mm in 24 Stunden am 18.9. auf Kefalonia (Griechenland) sowie am 2.10. in Piemont (Italien).
Titelbild: Adobe Stock
Schweres Hochwasser: Extreme Schäden in den Seealpen
An der Südostflanke von Tief BRIGITTE mit Kern über Frankreich lag der Alpenraum am Freitag und Samstag unter dem Einfluss einer kräftigen, südlichen Höhenströmung. Während es in den Nordalpen dabei einen schweren Föhnsturm gab, stauten sich südlich der Alpen sehr feuchte, subtropische Luftmassen. Besonders im Bereich der Seealpen zwischen Frankreich und Italien sowie im Norden von Piemont kam es dabei am Freitag bzw. Freitagnacht zu extremen Regenmengen von teils über 600 Liter pro Quadratmeter in nur 24 Stunden:
- 630 mm Sambughetto (VB, Italien)
- 598 mm Candoglia (VB, Italien)
- 580 mm Limone Piemonte (CN, Italien)
- 577 mm Mons (Dep. Var, Frankreich)
Solche Niederschlagsmengen entsprechen etwa dem mittleren Jahresniederschlag Wiens! Diese Wassermassen sind in den Tälern der Seealpen sowie der südlichen Penninischen Alpen zusammengeflossen und haben dort mancherorts zu einem extremen Hochwasser geführt. Besonders in den Seealpen, wo der Regen gewittrig durchsetzt ausfiel, wurde durch die starke Erosion teils sogar die Landschaft am Talboden völlig verändert. Einige Straßen in den tief eingeschnittenen Tälern sind nicht mehr passierbar und manche Dörfer sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten.

Vue aérienne des dégâts causés suite aux intempéries à Saint-Martin-Vesubie
📸 @ValeryHache #AFP pic.twitter.com/nbh3Cm3Cb4— Agence France-Presse (@afpfr) October 3, 2020
⚠️👩🚒 04/10/2020 à 12h45 : Les villages de l’arrière-pays sont coupés du monde et les habitants sinistrés présents sont actuellement piégés ! Des rapatriements sont en cours comme ici depuis #SaintMartinVésubie(06)…
📸 #Vidéo par Christophe Gotta #AlpesMaritimes #Nice06 pic.twitter.com/yC7CjRsZDJ
— Météo Côte d’Azur ☀️ (@MeteoCotedAzur) October 4, 2020
Ici une maison dont j’ai filmé la fin de l’effondrement, emportée par les coups de boutoir de la Vésubie. A priori personne dedans, selon les gens du village. Une vision d’horreur. Un peu au dessus vivait le couple emporté #Alex06 pic.twitter.com/mCuGskOco7
— Grégory Leclerc (@GregLeclerc) October 2, 2020
France 3 Côte d’Azur met en place un groupe de solidarité et d’entraide aux sinistrés > https://t.co/ljaVQLJJQM #AlpesMaritimes #météo06 Photo @ValeryHache pic.twitter.com/upO7vKqXHK
— France 3 Côte d’Azur (@F3cotedazur) October 3, 2020
Vues aériennes de Roquebillière, traversée par la Vésubie dans les #AlpesMaritimes. Publications de @Var_Matin pic.twitter.com/cPriI8UrUO
— Keraunos (@KeraunosObs) October 4, 2020
Schlamm vom Weltraum sichtbar
Im Zuge des Hochwassers wurden riesige Mengen an Schlamm von den Flüssen bis ins Mittelmeer getragen. Selbst auf Satellitenbildern konnte man am vergangenen Wochenende die Mündung der dortigen Flüsse aufgrund der bräunlichen Färbung des Wassers gut erkennen (auf dem folgenden Bild sieht man von links nach rechts die Mündungen der Flüsse Var, Roya, Fora di Taggia und Impero).

❗️⛈ 03/10/2020 à 12h00 : Après les intempéries de la veille, la #Méditerranée au niveau de l’embouchure du #Var est de couleur marron ce samedi. Un phénomène qui arrive toujours après de fortes pluies ! #Meteo06 #Nice06 #CotedAzurFrance pic.twitter.com/p5k6Tod6LC
— Météo Côte d’Azur ☀️ (@MeteoCotedAzur) October 3, 2020
Weitere Bilder aus Italien gibt es auch in diesem Artikel.
Orkan BRIGITTE bringt ab Freitag Föhnsturm in den Alpen
Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet namens ANDREA mit Kern über den Britischen Inseln sorgt derzeit für eine Umstellung der Großwetterlage in Mitteleuropa. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über der Biskaya namens BRIGITTE, das in der Nacht auf Freitag im äußersten Westen Frankreichs für Orkanböen sorgt, stellt sich im Alpenraum eine ausgeprägte Südströmung ein. Damit wird es an der Alpennordseite am Freitag zunehmend föhnig, ab dem Abend muss man mit Föhnsturm rechnen.

Orkanböen im Gebirge
Am Freitag kommt im Tagesverlauf in weiten Teilen des Landes lebhafter, föhniger Südwind auf. In den typischen Föhntälern der Alpennordseite von Vorarlberg bis Salzburg muss man bereits am Nachmittag mit stürmischen Böen rechnen, zum Abend hin legt die Höhenströmung aber deutlich zu. Damit wird auch der Föhn stärker und greift zunehmend auch auf die Nordalpen vom Arlberg bis zu den Niederösterreichischen Voralpen über. In manchen Tallagen ist mit schweren Sturmböen um 90 km/h zu rechnen. Im Gebirge tobt der Föhn teils sogar in Orkanstärke: Auf dem Patscherkofel, dem föhnexponierten Hausberg Innsbrucks, gibt es in der Nacht auf Samstag Böen bis 170 km/h.



Kräftiger Regen im Süden
Während in den Nordalpen der Föhnsturm tobt, fällt in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich des Alpenhauptkamms häufig Regen. Am Samstag erfasst schließlich eine Kaltfront aus Westen das Land, dabei lässt der Föhn im Westen nach und der teils kräftige Regen greift aus Süden auch auf die Alpennordseite über. Die größten Regenmengen um 100 Liter pro Quadratmeter sind im südlichen Oberkärnten wie etwa im Gailtal zu erwarten. Die Temperaturen kommen in Vorarlberg sowie in Osttirol und Oberkärnten nicht über 11 bis 17 Grad hinaus. Vom Toten Gebirge bis ins östliche Flachland weht dagegen bis zum Abend noch teils stürmischer Föhn und die Temperaturen steigen auf 20 bis 24, im Südosten lokal auch 26 Grad. Am Abend sind im Osten und Südosten dann Schauer und Gewitter zu erwarten.

Am Sonntag weiterhin föhnig
Am Sonntag liegt die Kaltfront bereits über Osteuropa und im Alpenraum wird es neuerlich föhnig. Im Vergleich zu Samstag fällt der Föhn aber wesentlich schwächer aus, nur noch auf den Bergen und in den klassischen Föhntälern gibt es stürmische Böen. Vor allem von Oberösterreich bis ins Burgenland scheint dabei häufig die Sonne, südlich des Alpenhauptkamms stauen sich dagegen weiterhin viele Wolken und mitunter gehen ein paar Regenschauer nieder. Die Temperaturen erreichen maximal 13 bis 22 Grad.
Gewitter brachten 76.601 Blitze im September in Österreich
Vom 1. bis 30. September registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 76.601 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Das sind fast 40.000 Blitzentladungen mehr als im September 2019. Zuletzt mehr Blitze im September gab es im Jahr 2018, als sogar 97.212 Entladungen registriert wurden.
- Niederösterreich 19.155
- Oberösterreich 15.256
- Steiermark 13.027
- Tirol 9.933
- Kärnten 8.375
- Salzburg 7.501
- Vorarlberg 1.791
- Burgenland 1.436
- Wien 127

Vergleicht man die Anzahl der Blitzentladungen im heurigen September mit dem Mittel der vergangenen 10 Jahre (rund 44.000 Blitze), so geht der September 2020 als ausgesprochen gewittriger Monat in die Statistik ein. Im September sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter eigentlich schlecht, da die Sonne nur noch tief steht und die Nächte lang sind. Die überdurchschnittlichen Temperaturen haben heuer aber zu ein paar ausgeprägten Gewitterlagen beigetragen. Im Mittel sind die blitzreichsten Monate des Jahres in absteigender Reihenfolge Juli, August, Juni, Mai und September (siehe auch Blitzrückblick Sommer 2020). Im Mittel ist der Mai also gewitterreicher als der erste Herbstmonat, wie schon im Vorjahr wurde er auch heuer allerdings vom September überboten.

Niederösterreich auf Platz 1
Mit exakt 19.155 Blitzentladungen führt Niederösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Oberösterreich mit 15.256 und der Steiermark mit 13.027 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 127 Blitze. Der gewitterreichste Tag des Monats war der 17., als die Kaltfront von Tief TIMONA Österreich erfasste und landesweit für gut 30.000 Entladungen sorgte. Die am stärksten betroffenen Gebiete waren das westliche Mostviertel und das südliche Traunviertel. Punktuell gab es aber auch im Süden viele Blitze wie etwa in Klagenfurt. Im Ranking der Blitzdichte auf Bezirksebene liegt Waidhofen an der Ybbs an erster Stelle:
- 8,4 Blitze/km² Waidhofen an der Ybbs (NÖ
- 5,5 Blitze/km² Scheibbs (NÖ)
- 4,8 Blizte/km² Amstetten (NÖ)
- 4,7 Blitze/km² Klagenfurt Stadt (K)
- 4,1 Blitze/km² Kirchdorf an der Krems (OÖ)
#Gewitter am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen…oder so ähnlich. Durchaus beachtliche Aktivität für einen 17. September. Blitzverlauf der letzten 3 Stunden + Regenmengen seit Mitternacht: Der Sommer lässt grüßen… pic.twitter.com/LH72eO6eVH
— uwz.at (@uwz_at) September 17, 2020
Stärkster Blitz in Steyr-Land
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 260 kA am 17. September in Weyer. Kurzzeitig gab es dabei eine gut 16.000 mal höhere Stromstärke, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
- 260.300 Ampere Weyer (OÖ)
- 242.200 Ampere Nußdorf-Debant (T)
- 240.100 Ampere Lichtenegg (NÖ)
- 236.800 Ampere Holzgau (T)
- 234.000 Ampere Gitschtal (K)

Italientief bringt über 50 cm Schnee in den Hochlagen der Alpen
Der Einfluss von Hoch Manfred lässt in den kommenden Stunden langsam nach und eine Kaltfront erfasst am Freitag den Alpenraum. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien stellt sich eine sog. Gegenstromlage ein: Während bodennah kühle Luftmassen aus Nordwesten in die Täler der Nordalpen einfließen, gleitet oberhalb des Kammniveaus der Alpen aus Süden feuchte Mittelmeerluft darüber hinweg auf. Am Samstag dreht die Strömung dann auch in der Höhe auf Nordwest, dabei stauen sich am Arlberg sowie entlang den Nordalpen weiterhin feuchtkühle Luftmassen.

Spätsommerlich am Donnerstag
Am Donnerstag kann man sich im Osten Österreichs nochmals auf überwiegend sonniges Wetter und spätsommerliche Temperaturen bis zu 27 Grad freuen, im Westen und Südwesten kündigen aufziehende Wolken allerdings den bevorstehenden Wetterumschwung an. In in der zweiten Tageshälfte steigt die Schauer- und Gewitterneigung im äußersten Westen sowie im südlichen Bergland an und in der Nacht breitet sich von Vorarlberg bis Kärnten Regen aus.
Schnee bis 1000 m
Am Freitag dominieren die Wolken und in den Alpen fällt von Beginn an kräftiger Regen. Tagsüber breitet sich der Regen auch auf den Osten aus und besonders im Süden regnet es intensiv und gewittrig durchsetzt. Ein paar Auflockerungen sind zwischendurch höchstens von Unterkärnten bis ins Burgenland zu erwarten, dafür sind hier dann auch kräftige Gewitter möglich. Die Schneefallgrenze sinkt zunächst in Vorarlberg, im Laufe des Nachmittags dann generell in den Nordalpen auf 1400 bis 1200 m ab. Bei stärkerer Niederschlagsintensität ist allerdings zeitweise sogar bis knapp 1000 m herab etwas Nassschnee in Sicht (zum Vergrößern auf die Karte klicken).

Viel Schnee auf den Bergen
Der Samstag beginnt auf manchen Passstraßen wie dem Arlberg oder dem Brenner winterlich und auch tagsüber fällt von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark noch häufig Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze schwankt hier zwischen 1000 und 1300 m. Da der Schnee sehr nass ist und die Bäume noch belaubt sind, kann es zu Behinderungen durch Ast- bzw. Schneebruch kommen. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m sind in den Nordalpen 30 bis 50 cm Neuschnee zu erwarten. In den Staulagen des Arlbergs sowie in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sind sogar Mengen teils über einen halben Meter in Sicht. Im Osten und Süden klingt der Regen dagegen im Tagesverlauf langsam ab und bei kräftigem Nordwestwind mit Böen um 60 km/h lockern die Wolken etwas auf. Die Temperaturen kommen jedoch nicht mehr über 4 bis 16 Grad hinaus mit den höchsten Werten im Südosten.

Am Sonntag lässt der Tiefdruckeinfluss dann etwas nach, die Temperaturen bleiben aber gedämpft. Kommende Woche setzt sich das unbeständige Wetter fort, die Temperaturen steigen dabei tendenziell wieder leicht an, vergleichbare Werte wie zuletzt sind allerdings nicht mehr in Sicht.
Arktis: Zweitniedrigste Eisausdehnung seit Messbeginn
Am Ende des arktischen Sommers erreicht das Meereis der Arktis, ähnlich wie ein Alpengletscher, jährlich im September seine minimale Ausdehnung. Spätestens mit dem astronomischen Herbstbeginn wird das Minimum erreicht, anschließend baut sich das Meereis langsam wieder auf und erreicht etwa zum Frühlingsbeginn sein Maximum. In den vergangenen Tagen wurde mit 3,74 Mio. km² die zweitgeringste Ausdehnung seit Messbeginn im Jahre 1979 beobachtet. Weniger als 4 Mio km² Eis wurden bislang erst einmal erfasst, nämlich beim Rekordminimum im Jahre 2012 mit 3,39 Mio. km².


Rekord in der Zentralarktis
Wenn man nur das Eis in der zentralen Arktis betrachtet, also jenen Gebieten in etwa nördlich von 80° N, dann wurde heuer sogar ein neuer Negativrekord aufgestellt. Besonders auf der Russischen Seite vom Arktischen Ozean fallen die Abweichung nämlich extrem aus, da hier u.a. im Sommer außergewöhnlich hohe Temperaturen verzeichnet wurden, siehe auch hier: Extreme Hitze am Kältepol Sibiriens.
The extent of sea ice in the northernmost portions of the #Arctic is currently the lowest ever observed…
[Note that the Central Arctic is approximately ≥80°N; see region #11 at https://t.co/vOvZyaoI49] pic.twitter.com/UZgMGeDueQ
— Zack Labe (@ZLabe) September 15, 2020
Dünnes Eis
Nicht nur die Eisfläche wird tendenziell immer kleiner, sondern auch die mittlere Dicke des Meereises. So findet man immer weniger Fläche mit dickem, mehrjährigem Eis, welches durch Strömungen und Wind aufgetürmt wird und eine gewisse Zeit lang auch Temperaturen über dem Gefrierpunkt gut übersteht. Besonders nördlich von Russland und Alaska bildet sich neues Eis im Herbst jedoch immer später und schmilzt dann im folgenden Sommer umso schneller. Zudem ist dünnes Eis auch empfindlicher gegen den Wind, der es bei entsprechenden Windstärken selbst in den Übergangsjahreszeiten in Stücke zerreißen kann.

Titelbild: Das Forschungsschiff Polarstern in der Nähe des Nordpols am 19.8.2020 im Zuge der MOSAiC-Expedition. Bild: Steffen Graupner
Am 22. September ist astronomischer Herbstbeginn
Der astronomische Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel in der letzten Septemberdekade stets am 22., 23. oder 24. September. Er fällt immer auf das Äquinoktium, also auf den Tag, an dem der lichte Tag und die Nacht mit je 12 Stunden exakt gleich lang sind. In diesem Jahr wechselt die Sonne auf die südliche Seite des Himmelsäquators am 22. September um 15:30 Uhr. Auf der Südhalbkugel ist es übrigens andersrum, hier verabschiedet sich mit der gleichbedeutenden Tagundnachtgleiche der Winter und der Frühling kehrt ein.
Lange Nächte
Ende September und Anfang Oktober stellt sich oftmals ruhiges und stabiles Hochdruckwetter ein. Der Altweibersommer ist im deutschen Sprachraum eine sogenannte meteorologische Singularität, also eine regelmäßig wiederkehrende Wettererscheinung. Heuer war der Altweibersommer besonders gut ausgeprägt, die vergangenen Wochen waren nämlich viel zu warm. Der Übergang in den Goldenen Oktober findet bei entsprechender Wetterlage fließend statt, heuer wird der Altweibersommer aber durch einen Kaltlufteinbruch am kommenden Wochenende beendet. Die Tageslänge nimmt in dieser Jahreszeit besonders schnell ab, so verlieren wir derzeit etwa 3 bis 4 Minuten Licht pro Tag.

Astronomische vs. meteorologische Jahreszeiten
Für uns Meteorologen ist der Herbst schon rund drei Wochen alt, er begann am 1. September. Warum es neben den astronomischen Jahreszeiten auch die sogenannten meteorologischen gibt, hat einen einfachen Grund. Meteorologische Statistiken über die Jahreszeiten lassen sich nur schwer erstellen, wenn der Beginn ebendieser mitten in einem Monat liegt und dann auch noch von Jahr zu Jahr schwankt. Deshalb wurde noch in Zeiten ohne Computer die Entscheidung getroffen, die meteorologischen Jahreszeiten immer an den Monatsersten beginnen zu lassen.
Quelle Titelbild: pixabay
12.000 Liter Regen pro Jahr: der nasseste Ort der Welt
Nasse Tropen
Wo die nassesten Regionen der Erde liegen, lässt sich relativ einfach sagen. Generell sind die Tropen rund um den Äquator mit ihren warmen und extrem feuchten Luftmassen die mit Abstand regenreichsten Gebiete. Dies ist übrigens auch der Grund, warum dort der immergrüne Regenwald heimisch ist. Hier zur Illustration eine Karte mit den mittleren Jahresniederschlägen (siehe die dunkelgrünen Streifen von Kolumbien über Brasilien und Zentralafrika bis nach Indonesien):

Das Band mit den größten Jahresniederschlägen erstreckt sich
- in Südamerika von Kolumbien über das Amazonasgebiet Brasiliens bis zum Atlantik
- in Afrika von etwa Äquatorialguinea bis zum Kongo
- in Südostasien von Indien bis Indonesien
Auch an den Westküsten Europas und Kanadas sowie in Neuseeland oder auch im Weststau der Anden kommen im Laufe eines Jahres ganz ordentliche Regen- bzw. zum Teil auch Schneemengen zusammen, so hohe Spitzen wie in den Tropen gibt es hier aber nicht.
Nass, nasser, Mawsynram
Den offiziellen Weltrekord für den größten Jahresniederschlag hält die Ortschaft Mawsynram im indischen Bundestaat Meghalaya. Dort sorgt der Monsun Jahr für Jahr im Sommerhalbjahr für schier unglaubliche Regenmengen. Feuchte Luft aus dem Golf von Bengalen strömt nordwärts, wird an den Khasi-Bergen (einem Ausläufer des Himalaya) gehoben und regnet sich aus. Hier regnet es durchschnittlich 11,87 m pro Jahr, also 11.870 Millimeter. Zum Vergleich: der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt in Berlin 570 mm, in Wien 550 mm und in Zürich 1.000 mm. Allerdings sind die Messungen in Indien nicht immer frei von Fehlern, weshalb auch andere Orte in der Welt Anspruch auf den Titel „Nassester Ort der Erde“ erheben.
Mount Waialeale – der nasse Berg
Die Vulkaninseln von Hawaii ragen weit aus dem Pazifik heraus, an ihren steilen Hängen stauen sich feuchte Luftmassen, die der Nordost-Passat zu den Inseln lenkt. Über einen Zeitraum von 32 Jahren wurden am Mount Waialeale auf Kauai durchschnittlich 11.684 mm Regen pro Jahr gemessen. Aufgrund der fehlerhaften Regenmessung in Indien sind die Hawaiianer der Überzeugung, sie beherbergen den nassesten Ort der Welt.
Titelbild: Adobe Stock
Wetter-Wochenausblick: Auf Spätsommer folgt Kaltlufteinbruch
Der September war bislang außergewöhnlich warm, so liegt die landesweite Temperaturabweichung bislang bei fast +3 Grad. Tatsächlich war der September bislang besonders im Westen sogar milder als der Juni. Innsbruck weist mit dem heutigen Sonntag schon 13 Sommertage in diesem Monat auf, im gesamten Juni waren es 11. Auch im Osten wird der erste Sommermonat kommende Woche aber noch überboten. Der September liegt derzeit auf Rekordkurs, allerdings kündigt sich am letzte Wochenende des Monats ein Kaltlufteinbruch an.

Sonniger Wochenbeginn im Osten
Am Montag scheint nach Auflösung inneralpiner Frühnebelfelder vor allem im Osten verbreitet die Sonne. Im Westen ist es nur zeitweise sonnig und ab dem Nachmittag bilden sich über den Bergen lokale gewittrige Schauer. Die Temperaturen steigen auf spätsommerliche 20 bis 26 Grad.

Auch der Dienstag gestaltet sich im Donauraum und im östlichen Flachland bis auf ein paar harmlose Schleierwolken den ganzen Tag über sonnig. In Osttirol und Kärnten kommt die Sonne dagegen nur zeitweise zum Vorschein und bereits am Vormittag entstehen örtlich Schauer oder Gewitter. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung auch im Westen wieder zu, im Norden und Osten bleibt es dagegen sonnig. Die Temperaturen erreichen 19 bis 27 Grad und liegen besonders im Osten deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Die Wassertemperaturen liegen meist noch um 20 Grad, so weist etwa die Alte Donau in Wien 21 Grad auf. Die kommenden Tage bieten sich also nochmals für einen Sprung ins kühle Nass an.

Gewittrige Wochenmitte
Der Mittwoch beginnt an der Alpennordseite und im Süden bereits unbeständig mit schauerartigem Regen, nur im Osten und Südosten scheint noch längere Zeit die Sonne. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung im östlichen Bergland und im Osten generell zu, nur in der Südsteiermark und im Südburgenland bleibt es weitgehend trocken. Mit 19 bis 26 Grad bleibt es mäßig warm. Auch der Donnerstag beginnt in der Osthälfte meist sonnig, im Westen ziehen dagegen vermehrt Wolken auf und tagsüber setzt in Vorarlberg Regen ein. Am Nachmittag sind im Berg- und Hügelland neuerlich Gewitter zu erwarten, im Südosten überwiegt dagegen noch der Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 15 bis 26 Grad.
Markanter Kaltlufteinbruch
Am Freitag erfasst aus Westen eine Kaltfront das ganze Land und im Zusammenspiel mit einem Italientief breitet sich teils kräftiger Regen aus. Am kommenden Wochenende stellt sich dann kühles und unbeständiges Wetter ein. Nach derzeitigem Stand sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht auf Samstag im westlichen Bergland teils unter 1500 m ab, der Samstag beginnt in höheren Tallagen sowie auf manchen Passstraßen voraussichtlich frühwinterlich. Tagsüber kommen die Temperaturen selbst im Flachland kaum noch über 15 Grad hinaus.

Titelbild © Adobe Stock
Wien: späteste Tropennacht seit Messbeginn
Obwohl wir bereits Mitte September haben und die Sonne zu Mittag nur noch so hoch wie Ende März steht, gab es in den vergangenen Tagen in Westeuropa eine regelrechte Hitzewelle mit zahlreichen neuen Monatsrekorden teils bis 35 Grad in Nordfrankreich, Westdeutschland, den Niederlanden und Belgien.

Auch in Österreich gab es in den vergangenen Tagen Höchstwerte um 30 Grad, zudem lagen die Temperaturen in mittleren Höhenlagen und in den Ballungsräumen selbst in den Nächten um oder nur knapp unterhalb der 20-Grad-Marke. In Summe war der September bislang fast 3 Grad milder als im langjährigen Schnitt, wobei die Abweichungen vom 13. bis zum 16. September sogar um +6 Grad lagen!

Rekordnacht in Wien
Im Vorfeld einer Kaltfront gab es in der Nacht auf Donnerstag zahlreiche Schauer und Gewitter an der Alpennordseite und in den frühen Morgenstunden dann örtlich auch im östlichen Flachland. Dabei sank die Temperatur in der Wiener Innenstadt aufgrund der Kombination aus milder Luftmasse, vielen Wolken und der Wiener Wärmeinsel (Stadteffekt) nicht unter 20,7 Grad ab. Seit Messbeginn vor über 30 Jahren gab es noch nie so spät im Jahr eine sog. Tropennacht mit einem Tiefstwert über 20 Grad.
20,7 Grad als Tiefstwert in der #Wien er Innenstadt. Damit die späteste Tropennacht der Bundeshauptstadt in der Messgeschichte! pic.twitter.com/zUjKxIodcY
— uwz.at (@uwz_at) September 17, 2020
Kühle Nächte in Sicht
Am Donnerstagabend erfasst ausgehend von Tschechien eine Kaltfront das Land, welche trockene und etwas kühlere Luftmassen heranführt. Damit kann die Temperatur bei windschwachen und klaren Verhältnissen in den mittlerweile langen Septembernächten wieder gut auskühlen.

Bereits in der Nacht auf Freitag sinken die Temperaturen in Niederösterreich auf 9 bis 5, im Waldviertel auch 3 Grad ab. In der Nacht auf Samstag wird es dann besonders von Oberösterreich und Kärnten ostwärts herbstlich frisch mit Tiefstwerten meist zwischen 3 und 8 Grad, dabei kündigt sich auch an der klimatologischen Station Wiens in Döbling erstmals seit dem 30. Mai wieder ein Tiefstwert unter 10 Grad an. Am kühlsten wird es wieder im Oberen Mühl- und Waldviertel mit Tiefstwerten um +2 Grad und lokalem Bodenfrost.

Waldbrände: Kalifornien vs. Österreich
Kalifornien hat heuer mit einer extremen Waldbrandsaison zu kämpfen, so haben Feuer bereits eine Fläche von mehr als 12.000 Quadratkilometer – der Fläche ganz Oberösterreichs – abgebrannt und die gesamte Westküste hat mit teils extremer Luftverschmutzung zu kämpfen. Dieser Wert stellt den bislang größten seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 30 Jahren dar. Auch der bislang größte, je beobachtete Waldbrand, der sogenannte „August Complex“, ist noch immer aktiv. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat in einem Interview am Dienstag gesagt, dass man im Umgang mit den Wäldern Österreich als Beispiel nehmen solle: Obwohl die Menschen hier im Wald leben, haben sie nicht mit Waldbränden zu kämpfen.
Tatsächlich kommt es in den Alpen vergleichsweise selten zu Waldbränden, dies hat aber völlig andere Ursachen.
Map of California wildfires estimated from satellite hot spot detections reported between June 1st and September 9th.
More than 3 million acres have already burned this year, which includes 6 of the 20 largest fires in California since record-keeping began. pic.twitter.com/WKPmUSasaY
— Robert Rohde (@RARohde) September 10, 2020
Kalifornien liegt südlicher als Mitteleuropa, so befindet sich etwa die Großstadt San Francisco auf einer geographischen Breiten von 37.8°, was vergleichbar ist mit Sizilien, während beispielsweise Wien bei 48.2° liegt. Dadurch liegt der Alpenraum wesentlich näher zum polarumlaufenden Jetstream, ein Starkwindband in etwa 10 km Höhe, welches maßgeblich an der Entstehung von Tiefdruckgebieten beteiligt ist.
Trockenzeit
Das Westwindband verlagert sich im Laufe des Sommers auf der Nordhalbkugel nordwärts und macht den Weg frei für den subtropischen Hochdruckgürtel. Während sich aber im Alpenraum Hochs und Tiefs weiterhin abwechseln, setzt sich in Kalifornien stabiles Hochdruckwetter mit sehr heißen Temperaturen abseits der Küste durch. Aus diesem Grund gibt es dort eine Trockenzeit, welche etwa von Mai bis Oktober anhält. In der Hauptstadt Kaliforniens Sacramento fallen etwa im gesamten Sommer (Juni bis August) durchschnittlich nur 6 Liter pro Quadratmeter Regen! Die Alpen begünstigen zudem selbst bei vergleichsweise stabilen Wetterlagen die Entstehung von Wärmegewittern, während in Kalifornien die kühlen Wassertemperaturen im Westen und die trockene Luft im Osten eine sehr ungünstige Kombination für Gewitter darstellen.
Mittlerer Sommerniederschlag (J-J-A) | |
Wien | 212 mm |
Graz | 389 mm |
Innsbruck | 381 mm |
Sacramento (Kalifornien) | 6 mm |
San Francisco (Kalifornien) | 5 mm |
Los Angeles (Kalifornien) | 5 mm |

Die anhaltende Trockenheit im Zusammenspiel mit der hohen Verdunstung in den Sommermonaten sind also entscheidend für die Waldbrände in Kalifornien. Auch der Klimawandel spielt dabei eine wichtige Rolle: Durch den Trend zu immer heißeren und trockeneren Wetterbedingungen auch in den Übergangsjahreszeiten wird die Waldbrandsaison nämlich tendenziell länger und intensiver.
I also created an animated version which helps to emphasize how weather conditions during California’s fire season have evolved over time. #CaliforniaFires #ClimateChange pic.twitter.com/gkuRrdn2ZG
— Robert Rohde (@RARohde) November 12, 2018
Wetterpatenschaften für 2021
Bereits seit mehr als 60 Jahren erhalten die in Mitteleuropa aktiven Hoch- und Tiefdruckgebiete einen Namen, in Anlehnung an die dazumal schon gängige Praxis in den USA um eine klare und einfache Kommunikation zu ermöglichen. Die breite Öffentlichkeit wurde im deutschsprachigen Raum erst 1990 durch die Orkantiefs VIVIAN und WIEBKE darauf aufmerksam. Seitdem ist die Verwendung der Namen in den Medien quasi Standard. Seit 2002 können schließlich die Bürger im Rahmen der Aktion „Wetterpate“ Namen für die Druckgebiete wählen und sich so ein Hoch oder Tief selbst gönnen oder verschenken. Die Preise für ein Tief liegen bei 240 bzw. für die etwas selteneren, aber oft großräumigeren Hochs bei 360 €.

Manuelle Wetterbeobachtung
Die Einnahmen kommen einem guten Zweck zu Gute: Am Meteorologischen Institut der FU Berlin gibt es noch eine praxisnahe Ausbildung der angehenden Meteorologen. U.a. gibt es hier eine eigene Wetterstation, deren Daten und Beobachtungen in das weltweite Netz einfließen. Diese ist rund um die Uhr besetzt, es gibt also Augenbeobachtungen über Parameter wie den Wetterzustand, die Wolkenart und -höhe, die Sichtweiten usw., welche von Studenten aufgenommen und international verschlüsselt werden. Solche manuellen Beobachtungen werden heutzutage immer seltener, denn die nationalen Wetterdienste ersetzen immer mehr Wetterbeobachter durch automatisierte Instrumente, deren Qualität oftmals zu wünschen übrig lässt. Langzeitreihen wie etwa die jährliche Anzahl an Nebel- und Gewittertagen gehen dabei verloren.

Medicanes: Tropische Stürme im Mittelmeer
Der Mittelmeerraum ist vor allem im Winterhalbjahr eine regelrechte Brutstätte von Tiefdruckgebieten. Dies ist einerseits der Lage des Mittelmeers zwischen den mittleren Breiten und den Subtropen zu verdanken, andererseits auch der zahlreichen, angrenzenden Gebirgsketten, die den Prozess der Tiefdruckentwicklung begünstigen. In der Regel entstehen Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer im Zuge von Kaltluftvorstößen, welche von Tiefs der mittleren Breiten eingeleitet werden. Diese Tiefdruckgebiete weisen im Gegensatz zu tropischen Tiefs einen kalten Kern auf und haben eine unsymmetrische Struktur mit einer Warm- sowie Kaltfront.
Medicanes
Unter bestimmten Bedingungen können sich auch im Mittelmeerraum subtropische oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln. Obwohl sie die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 1 nur in absoluten Ausnahmefällen erreichen, werden sie Medicanes (Mediterranean hurricane) genannt. Sie treten vor allem im Herbst auf und dann bevorzugt im Bereich der Balearen und über dem Ionischen Meer. In den meisten Fällen entstehen sie in Folge von Kaltlufteinbrüchen im Mittelmeerraum im Zusammenspiel mit zurückbleibenden Höhentiefs. Ähnlich wie bei tropischen Tiefdruckgebieten stellt die Kondensation des Wasserdampfs in den Gewitterwolken die treibende Kraft dar, welche von den Temperaturunterschieden zwischen der Meeresoberfläche und der Luft angetrieben wird.
Aktueller Fall
Die Reste des Höhentiefs, welches in der vergangene Woche für heftige Gewitter auf den Balearen sowie auf Sardinien gesorgt hat, befindet sich mittlerweile über dem südlichen Mittelmeer zwischen Sizilien und Libyen. Im Zusammenspiel mit einem kleinräumigen Tief und den überdurchschnittlich hohen Wassertemperaturen sorgt es derzeit für kräftige Gewitter.

Am Dienstag bleibt das Tief nahezu ortsfest, am Mittwoch wird es sich dann laut aktuellen Modellprognosen unter Verstärkung langsam in nördliche bis nordöstliche Richtung verlagern. Die Bedingungen für die Entwicklungen zu einem tropsichen Tief sind aufgrund der starken Windscherung nicht ideal, somit können sich die Gewitter wohl nicht symmetrisch um den Tiefkern anordnen, dennoch weist das Tief tropische Eigenschaften mit einem warmen Kern auf.

Am Donnerstagabend oder Donnerstagnacht dürfte das Tief laut aktuellen Modellberechnungen auf die Westküste Griechenlands treffen. Die Unsicherheiten sind allerdings noch groß: Laut dem aktuellen ECMWF-Modellauf wäre die Peloponnes betroffen, laut ICON würde dagegen ein voll entwickelter Medicane auf die Ionischen Inseln bei Kefalonia trefffen. Bei einem Landgang drohen jedenfalls schwere Sturmböen und gewittriger Starkregen.

Update:
Inzwischen sind schon erste Strukturen des Medicanes zu sehen.

Titelbild: Medicane Qendresa im 2014 (© NASA/ EOSDIS)
Waldbrände in Kalifornien: Himmel über San Francisco färbt sich orange
Im Westen der USA wüten derzeit zahlreiche, teils sehr große Waldbrände, besonders betroffen sind die Staaten Kalifornien und Oregon. Der Höhepunkt der Feuersaison steht zwar noch bevor, in Kalifornien wurde aber bereits jetzt so viel vernichteter Wald dokumentiert wie noch nie zuvor in einem Jahr.
Another terrible day of tragic wildfires and oppressive smoke for the U.S. west coast, documented by #GOESWest. pic.twitter.com/YXo9cZFi3j
— UW-Madison CIMSS (@UWCIMSS) September 10, 2020
Someone put Bladerunner 2049 music to drone footage of San Francisco and at first I didn’t know whether to be amazed or horrified. This is very much horrifying. pic.twitter.com/XQTv4qrE93
— Omar Jimenez (@OmarJimenez) September 10, 2020
Marshimmel
Der dichte Rauch der Feuer in Oregon und Kalifornien hat sich über weite Teiler der Westküste ausgebreitet. Im Raum San Francisco färbte sich der Himmel orange, weshalb es am Mittwoch den ganzen Tag über nie richtig hell wurde. In den sozialen Medien schreiben die Anwohner von einer apokalyptischen Stimmung oder auch von einem „Marshimmel“.
The fires across the West Coast are just the latest examples of the very real ways our changing climate is changing our communities. Protecting our planet is on the ballot. Vote like your life depends on it—because it does. pic.twitter.com/gKGegXWxQu
— Barack Obama (@BarackObama) September 10, 2020
A swirl of orange fog and smoke hangs over the San Francisco skyline this morning seen in this image taken at 10 a.m. @sfchronicle pic.twitter.com/AzMzVoZNCg
— Jessica Christian (@jachristian) September 9, 2020
10 AM on the Golden Gate Bridge. Darker than dusk, sepia toned, like a total solar eclipse. And the birds still haven’t gotten up. This is what it’s like under the satellite image below (thanks @Weather_West and @NOAA). #CAFires2020 #ClimateChange https://t.co/lMcEDpN4CD pic.twitter.com/ocQNle1q2M
— Jennifer Frazier (@frazierarchive) September 9, 2020
Der erste Nebel der Saison
Hoch JURIJ sorgt am Dienstag und Mittwoch für stabile Wetterbedingungen in ganz Österreich. Typisch für die Jahreszeit präsentiert sich das Wetter dabei in den Morgenstunden von seiner frühherbstlichen Seite mit Tau auf den Wiesen und kühlen Temperaturen, zudem gab es heute erstmals in der Saison verbreitet Nebel und Hochnebel im Alpenraum.

Nach dem frühherbstlichen Start sorgen Sonnenschein und milde Temperaturen in den Nachmittagsstunden dann aber für einen spätsommerlichen Wettercharakter. Die höchsten Temperaturen um 26 Grad gibt es am Dienstag im Inntal.

Nebel und Hochnebel
Während im Alpenvorland und im Donauraum der Nebel sehr flach war uns teils nur Sichtweiten von 200 m zugelassen hat, handelt es sich in den Gebirgstälern wie dem Inntal, dem Salzachtal oder dem Ennstal um Hochnebel mit einer Obergrenze bei etwa 1900 m. An der Alpensüdseite liegt die Hochnebel noch höher bei etwa 2500 m, so befindet sich selbst der Gipfel der Villacher Alpe noch mitten in den Wolken.




Auch am Mittwoch geht es in einigen Tal- und Beckenlagen weder mit Frühnebel los, in Summe wird die betroffene Fläche aber geringer und Hochnebel ist kaum noch zu erwarten. Tagsüber erwärmt sich die Luft dann auf 22 bis 27, im Inntal auch 28 Grad.
Hoch JURIJ bringt ab Dienstag ruhiges Spätsommerwetter
In den kommenden Tagen gelangt Mitteleuropa unter den Einfluss eines Ablegers des Azorenhochs namens JURIJ. Die Höhenströmung dreht am Mittwoch allmählich wieder auf südwestliche Richtungen, wodurch den Alpenraum milde Luftmassen aus dem nördlichen Mittelmeerraum erfassen.

Frischer Start in den Dienstag
Der Dienstag beginnt besonders in vielen Tal- und Beckenlagen herbstlich kühl, so liegen die Tiefstwerte im Mühl- und Waldviertel oder im Wienerwald teils nur bei 4 Grad. Eine Spur milder verläuft die Nacht von Kärnten bis ins Burgenland, hier liegen die Frühtemperaturen am Dienstag meist zwischen 9 und 13 Grad.

Nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder scheint tagsüber aber verbreitet die Sonne, nur von Oberkärnten bis ins Obere Murtal halten sich mitunter bis zum Vormittag ein paar Hochnebelfelder. Die Temperaturen erreichen maximal 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal. Ähnlich präsentiert sich das Wetter auch am Mittwoch, dabei steigen die Temperaturen bei strahlendem Sonnenschein auf 22 bis 27, im Inntal auch bis 28 Grad an.

In der zweiten Wochenhälfte setzt sich das ruhige Wetter im Osten und Südosten fort, in der Westhälfte lässt der Hochdruckeinfluss etwas nach. Bei ein paar durchziehenden Wolkenfeldern steigt die Schauerneigung besonders vom Arlberg bis nach Oberkärnten jeweils in den Nachmittagsstunden leicht an. Die Tageshöchstwerte gehen aber nur an der Alpennordseite geringfügig zurück und liegen zwischen 19 und 27 Grad.
Titelbild © Adobe Stock
Spektakuläre Wasserhose bei Genua
Am Wochenende kam es im Vorfeld einer Kaltfront, welch in Österreich für Regen und Gewitter gesorgt hat, auch in Norditalien zu zahlreichen Gewittern. Örtlich waren diese für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit und kleinräumige Überflutungen verantwortlich. Besonders betroffen waren der Großraum von Turin am Sonntagabend bzw. der Großraum von Genua, Vicenza und Venedig in der Nacht bzw. am Montagmorgen. In den zentralen Teilen Liguriens wie etwa in Genua-Bolzaneto oder in Rapallo sowie in Venedig wurden mehr als 80 Liter pro Quadratmeter Regen in wenigen Stunden verzeichnet.
Encore et encore, une nuit très orageuse dans le Golfe de Gênes avec cette superbe photo prise par Baptise M. diffusée sur le Photolive d’Infoclimat. Ca se passe de commentaires. Vous pouvez (juste) admirer…https://t.co/0g0oEXCjhd pic.twitter.com/ZiuUv4gXAD
— Asso Infoclimat (@infoclimat) September 7, 2020
Windkonvergenz
Im Mittelmeer sind Wasserhosen im Herbst keine Seltenheit, meist treten sie allerdings in Folge von Kaltluftausbrüchen auf, wenn der Temperaturunterschied zwischen dem noch warmen Wasser und der Luft besonders markant ist. In diesem Fall war eine ausgeprägte Windkonvergenz über dem Ligurischen Meer entscheidend für die Entstehung der Wasserhose, da sie Verwirbelungen der Luft unterhalb der Quellwolken begünstigt hat.

Orages : nuit incroyable à Gênes…#orage #orages #lightning #stormHour pic.twitter.com/EVH8ENiYu4
— Christophe Suarez (@suarezphoto) September 7, 2020

Titelbild: Blitzeinschlag in die neu errichtete Brücke „Viadotto Genova San Giorgio“ in Genua. © www.foto-webcam.eu
Gewitter brachten teils über 80 mm Regen im Oberen Murtal
Am Sonntagnachmittag und -abend haben Gewitter besonders im nördlichen Oberkärnten sowie in der Weststeiermark örtlich für kleinräumige Überflutungen und Vermurungen gesorgt. Besonders betroffen war das Obere Murtal inkl. Seitentäler, wo besonders kleinere Bäche wie etwa in Niederwölz stellenweise über die Ufer traten. Die großen Wassermassen haben aber auch die größeren Gewässer anschwellen lassen, so hat selbst die Mur in Zeltweg vorübergehend die HQ1-Marke überschritten.
Anbei die nassesten Wetterstationen innerhalb der vergangenen 24 Stunden:
- 81 mm Stolzalpe
- 81 mm Oberwölz
- 78 mm Murau
- 75 mm St. Georgen ob Jundenburg
- 64 mm Neumarkt
- 63 mm Seckau
- 62 mm Kalwang
- 61 mm Präbichl
- 59 mm Deutschlandsberg
- 56 mm Bruck an der Mur
- 53 mm St. Jakob / Defereggen

Wie man auf der kalibrierten Radaranalyse sehen kann, gab es lokal aber auch Spitzen um 100 Liter pro Quadratmeter. Dies wird auch von Messungen des Hydrographischen Diensts in Gestüthof/Mur bestätigt, wo 101 mm Regen verzeichnet wurden. Damit gab es rund um das Obere Murtal örtlich den gesamten mittleren Septemberniederschlag in weniger als 24 Stunden.

Stmk: Gewittersturm mit Starkregen sorgt am 6.9.2020 für Hangrutsch & Überflutungen im Bereich Knittfelfeld – https://t.co/skSURJn2Ww pic.twitter.com/EfCHS6amZk
— Fireworld.at (@FireWorldAT) September 6, 2020
Titelbild © AdobeStock
Gewitter in Kärnten, Regen in den Alpen
Mit einem Blick auf die aktuelle Temperaturverteilung sieht man eindeutig, dass sich von Vorarlberg bis Niederösterreich bereits kühlere Luftmassen ausgebreitet haben, währen sich im Süden und Südosten des Lande noch feuchtwarme Luft hält. Bislang hat sich die Schauertätigkeit auf die Alpennordseite und das zentrale Bergland beschränkt, ausgehend von Süd- und Osttirol nimmt die Schauer- und Gewitterneigung am Nachmittag aber auch in Kärnten zu. Die Hauptgefahr stellen große Regenmengen in kurzer Zeit dar, vereinzelt kann es aber auch zu kleinem Hagel kommen.

Kräftiger Regen
Am Abend gehen die Schauer in den Alpen und im Nordosten dann in anhaltenden Regen über, besonders im zentralen Bergland vom Pinzgau bis in die Obersteiermark sowie im nördlichen Alpenvorland regnet es ein paar Stunden lang auch kräftig. In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt allmählich in den Osten und Südosten des Landes, vom Bodensee bis ins Mühl- und Waldviertel werden die trockenen Abschnitte hingegen langsam häufiger.

Wetterbesserung in Sicht
Der Montag startet meist trüb und besonders im Süden sowie in den Alpen regnet es anfangs noch leicht. Tagsüber gehen im Bergland noch lokale Schauer nieder, ansonsten bleibt es ab dem Vormittag überwiegend trocken und die Wolken lockern zögerlich auf. Besonders abseits der Alpen kommt mitunter auch die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen kommen allerdings nicht über 15 bis 22 Grad hinaus, am mildesten wird es im Südosten.
Hoch JURIJ
Am Dienstag und Mittwoch macht sich in Mitteleuropa ein Hoch namens JURIJ bemerkbar. Nach Auflösung von örtlichen Nebelfeldern scheint dabei verbreitet die Sonne und die Temperaturen steigen tagsüber auf 20 bis 26, am Mittwoch im Oberinntal auch 28 Grad. Die Frühtemperaturen sind allerdings herbstlich kühl, so liegen die Frühwerte am Dienstag zwischen knapp 4 Grad im Mühl- und Waldviertel bzw. im Wienerwald, wie etwa in Zwettl oder Klausen-Leopoldsdorf, und 13 Grad in der Wiener Innenstadt oder unmittelbar im Bereich des Wörthersee wie in Pörtschach.

Das Wetter im September in Österreich
Kalendarisch beginnt der Herbst erst am 23. September, in der Meteorologie zählt man den September bereits komplett zur dritten Jahreszeit. Besonders in der ersten Hälfte des Monats sollte der Sommer aber keineswegs unterschätzt werden. Temperaturen an die 30 Grad oder sogar darüber kommen in manchen Jahren vor. Bisherige Temperaturrekorde stammen aus dem Jahr 2015:
- 36 Grad Pottschach-Ternitz (01.09.2015)
- 35,6 Grad Waidhofen an der Ybbs (01.09.2015)
- 35,5 Grad Gumpoldskirchen (17.09.2015)
Nichtsdestotrotz büßt man beispielsweise in Wien im September durchschnittlich vier Minuten pro Tag an Tageslänge ein. Sind zu Beginn des Monats noch 13,5 Stunden Sonnenschein möglich, stehen am Ende nur noch 11,5 Stunden zur Verfügung. Zudem ist die Intensität der Strahlung aufgrund des geringeren Sonnenstands herabgesetzt, im September kommt hierzulande ungefähr die gleiche Globalstrahlung wie im März an.
Frühnebel
Wegen der immer länger werdenden Nächte kann die Luft bodennah stärker auskühlen als noch in den Monaten davor. Somit bilden sich im Laufe des Monats bei windschwachen Bedingungen vermehrt Nebelfelder. Liegen in höheren Schichten noch dazu deutlich wärmere Luftmassen, sind bereits Hochnebelfelder möglich. Diese können sich von Tag zu Tag länger halten.

Föhn
Im September schaffen es zudem die ersten kräftigeren Tiefdruckgebiete bis nach Mitteleuropa und verstärken sich auf ihrem Weg über die noch aufgeheizten Meere weiter. Damit sind insbesondere in Norddeutschland erste sogenannte Herbststürme möglich, die an ihrer Rückseite kalte Luft bis an die Alpen strömen lassen können. Im Zusammenspiel mit Italientiefs sind damit auch erste Wintereinbrüche bis in höhere Tallagen der Alpen möglich. Andererseits kommt es im Vorfeld solcher Kaltfronten wieder häufiger zu Föhn in den Alpen, daher können die Temperaturgegensätze in dieser Jahreszeit sehr groß ausfallen.
Prognose
Derzeit berechnen die langfristigen Wettermodelle besonders über der Osthälfte Europas und in Russland überdurchschnittliche Temperaturen im September, während die prognostizierten Abweichungen von den Britischen Inseln bis nach Algerien negativ sind. Österreich wären dabei durchschnittlich bis leicht überdurchschnittliche Temperaturen zu erwarten. Dies steht im Zusammenhang mit reger Tiefdrucktätigkeit über dem Mittelmeerraum und Westeuropa bzw. Hochdruckeinfluss über Russland. Beim Niederschlag deuten die Modelle in Österreich auf durchschnittliche bzw. vor allem südlich der Alpen auch überdurchschnittliche Mengen hin.

Kaltfront bringt Samstagnacht und am Sonntag lokal Gewitter
Die Gewittersaison neigt sich in Österreich dem Ende zu, an diesem Wochenende gibt sie aber nochmals ein kleines Lebenszeichen von sich. Die langgezogene Kaltfront von Skandinavientief OTTILIE liegt derzeit nämlich quer über Deutschland und kommt in den kommenden Stunden langsam südwärts voran. In ihrem Vorfeld gelangen nochmals sehr warme Luftmassen ins Land.

30 Grad, später gewittrig
Im Vorfeld der Front scheint am Samstagnachmittag noch verbreitet die Sonne und die Temperaturen steigen entlang der Nordalpen und im Osten nochmals auf bis zu 30 Grad. Gegen Abend steigt die Schauer- und Gewitterneigung in den westlichen Nordalpen vom Arlberg bis zum Dachstein aber langsam an. Am späten Abend wird es dann auch abseits der Alpen im Norden und Nordosten gewittrig, so kann es auch in Teilen Niederösterreichs und Wiens nochmals zu Blitz und Donner kommen. Lokal können die Gewitter für kräftigen Regen, kleinen Hagel und teils stürmische Böen sorgen.

Am Sonntag Regen und Gewitter
Am Sonntag überwiegen an der Alpennordseite von der Früh weg dichte Wolken mit Regenschauern, nur von Unterkärnten bis ins Südburgenland zeigt sich anfangs noch die Sonne. Im Tagesverlauf gehen die Schauer in den Nordalpen in kräftigen Regen über und auch weiter südlich nimmt die Schauer- und Gewitterneigung rasch zu. Besonders in Kärnten gehen ab dem Nachmittag mitunter auch kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel nieder. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 14 und 21 Grad, nur im äußersten Süden werden noch knapp 25 Grad erreicht.

Titelbild: Gewitter im Burgenland am 29.8.20 © Storm Science Austria
Blitze im Sommer 2020: Schwächste Gewittersaison seit mind. 15 Jahren
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 2.659.493 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze), davon 732.199 mit einer Stromstärke von mindestens 5 kA. Dieser Wert stellt den bislang geringsten Wert seit Messbeginn dar, so gab es in diesem Sommer gut 500.000 Blitzentladungen weniger als im Sommer des Vorjahres. Im Vergleich zum Mittel von 2009 bis 2019 wurde in diesem Sommer weniger als die Hälfte der üblichen Anzahl an Blitzentladungen erfasst. Der zweitniedrigste Wert stammt aus dem Sommer 2018, als etwa 868.500 Blitze mit einer Stromstärke von mindesten 5 kA detektiert wurden, somit haben wir innerhalb der letzten drei Jahre die zwei schwächsten Gewittersaisons erlebt. Vor allem im Juli gab es heuer außergewöhnlich wenige Gewitter, so wurde im normalerweise gewittrigsten Monat des Jahres etwa im Saarland kein einziger Blitz erfasst. Deutschlandweit gewitterte es aber immerhin an 73 von 92 Tagen irgendwo im Bundesgebiet: Während es in Hamburg nur 12 Tage mit Blitzentladungen gab, waren es in Bayern 61.

Spitzenreiter Bayern
Mit exakt 742.815 Blitzentladungen führt Bayern wie so oft das Bundesländer-Ranking deutlich an, an zweiter Stelle folgt mit 317.046 Blitzen Niedersachsen. Baden-Württemberg komplettiert mit rund 316.484 Entladungen das Podium. Deutlich weniger Gewitter wurden im zurückliegenden Sommer dagegen in der Mitte und im äußersten Norden registriert: Schleswig-Holstein kommt beispielsweise auf lediglich 39.733 Blitze, das kleinste Bundesland Bremen gar nur 1.054.
In Bezug auf die Blitzdichte liegt mit etwa 10.5 Blitzen pro km² ebenfalls Bayern an erster Stelle, gefolgt von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Brandenburg mit etwa 8 Blitzen pro km². An letzter Stelle liegen Schleswig-Holstein und Bremen mit etwa 2,5 Blitzen pro km² sowie Mecklenburg-Vorpommern und Hessen mit etwa 4 Blitzen pro km².
- Bayern 742.815
- Niedersachsen 317.046
- Baden-Württemberg 316.484
- Nordrhein-Westfalen 266.841
- Brandenburg 239.085
- Rheinland-Pfalz 165.828
- Sachsen-Anhalt 160.748
- Sachsen 108.571
- Mecklenburg-Vorpommern 97.141
- Hessen 89.049
- Thüringen 86.937
- Schleswig-Holstein 39.733
- Saarland 18.108
- Berlin 5.064
- Hamburg 4.989
- Bremen 1.054

Blitzreichsten Landkreise
- Biberbach (Baden-Württemberg) 31.712
- Börde (Sachsen-Anhalt) 30.426
- Jerichower Land (Sachsen-Anhalt) 29.178
- Alb-Donau-Kreis (Baden-Württemberg) 28.477
- Straubing-Bogen (Bayern) 27.226

Stärkster Blitz in Bayern
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Bayern im Kreis Roth gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 402 kA in der Nacht zum 2. Juli in Thalmässing. Kurzzeitig gab es dabei eine 25.000 mal höhere Stromstärke, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
- Thalmässing (Roth) 402 kA (2. Juli)
- Herzogenrath (Aachen) 399 kA (11. August)
- Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) 373 kA (13. Juni)
Unwetter am 13. Juni
Der mit Abstand gewitterreichste Tag des Sommers war der 13. Juni, als etwa 450.000 Blitzentladungen erfasst wurden, davon allein 133.000 in Brandenburg bzw. 110.000 in Niedersachsen. An zweiter bzw. dritter Stelle folgen der 26. Juni mit 160.000 Entladungen und der 11. August mit 146.000.

Die Gewitter haben heuer vor allem für lokalen Starkregen und Überflutungen gesorgt, so gab es etwa in Bottmersdorf-Klein Germersleben (Sachsen-Anhalt) am 13. Juni rund 100 L/m² Regen in weniger als 5 Stunden. Ähnlich große Regenmengen von mehr als 80 L/m² in zwei Stunden wurden beispielsweise auch in Nattheim-Fleinheim (Baden-Württemberg) am 2. August oder in Twist-Hebelermeer (Niedersachsen) am 14. August gemessen.
Starkregen und Sturmböen in NRW – in Rheda-Wiedenbrück sind Bäume umgestürzt, 50 Liter pro Quadratmeter hat es hier geregnet. pic.twitter.com/XZt0ahtc89
— WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) August 9, 2020
Großen Hagel mit einem Durchmesser >3 cm gab es dagegen nur vereinzelt wie etwa lokal am 13. Juni in Brandenburg. Auch Orkanböen wurden nur vereinzelt gemessen, die höchste Spitze liegt bei 130 km/h in Chieming am 28. Juni.
#Gewitter mit Hagel 😒 pic.twitter.com/tcQh2AoOKe
— Le Peach (@Le_peach1) June 13, 2020
Gestern #München #Solln #Hagel pic.twitter.com/yoZz5IJhOW
— Holger Kuester (@Hawkmuc) July 3, 2020
Sommer 2020: Weniger Blitze als üblich, aber heftige Gewitter
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 1.162.405 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Das sind ähnlich viele Blitzentladungen wie im Sommer 2019 und liegt unter dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre. Aufgrund mehrerer Höhentiefs entstanden vor allem im Juni deutlich weniger Gewitter als üblich. Der gewitterreiche August konnte den Mangel in der Blitzstatistik noch halbwegs ausgleichen.

Blitzentladungen | Blitzdichte | |
Steiermark | 397.194 | 24,2 Blitze/km² |
Niederösterreich | 247.159 | 12,9 Blitze/km² |
Oberösterreich | 186.264 | 15,6 Blitze/km² |
Kärnten | 86.217 | 9,0 Blitze/km² |
Burgenland | 82.772 | 20,9 Blitze/km² |
Tirol | 78.686 | 6,2 Blitze/km² |
Salzburg | 56.107 | 7,8 Blitze/km² |
Vorarlberg | 20.670 | 7,9 Blitze/km² |
Wien | 7.336 | 17,7 Blitze/km² |
Südoststeiermark blitzreichster Bezirk
Mit exakt 397.194 Blitzentladungen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit 247.159 und Oberösterreich mit 186.264 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es im Sommer aber immerhin 7.336 Blitzentladungen, was bei der Blitzdichte den dritten Platz auf Bundeslandebene hinter der Steiermark und dem Burgenland ergibt. Die blitzreichsten Bezirke befinden sich in allesamt der Steiermark, angeführt vom Bezirk Südoststeiermark mit 54.681 Entladungen. Danach folgen die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld, Graz-Umgebung und Weiz mit rund 48.000 Blitzen.

Auf Gemeindeebene liegt ebenfalls die Steiermark in Führung: In Ludersdorf-Wilfersdorf im Bezirk Weiz wurden unglaubliche 122 Blitze pro Quadratkilometer registriert.
Stärkster Blitz in Tirol
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Tirol gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 306.400 Ampere am Nachmittag des 25. Juni in Anras in Osttirol. In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 18.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
- 306 kA Anras (T)
- 305 kA Reutte (T)
- 301 kA Mittelberg (V)
- 298 kA St. Peter am Hart (OÖ)
- 289 kA Thiersee (T)
Blitzarmer Sommer
Wenn man nur Blitze ab einer Stärke ab 5 kA betrachtet (orientiert an der internationalen Norm IEC 62858), wurden in diesem Sommer 325.257 Blitze gemessen. Das ergibt knapp den letzten Platz seit dem Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009: Ähnlich blitzarm waren die Sommer 2015, 2018 und 2019, wo nur um wenige Tausend mehr Blitze detektiert wurden. Im Rekordjahr 2012 wurden hingegen fast viermal so viele Blitze verzeichnet. Damit liegt der Sommer 2019 auch deutlich unter dem Mittel von 623.000 Blitzen (>5kA von 2009 bis 2019). Obwohl der Sommer vergleichsweise gewitterarm verlief, bildeten österreichweit gesehen gewitterfreie Tage die Ausnahme. An 75 von 92 Tagen wurde in Österreich mindestens eine Blitzentladung registriert. Allein im Bezirk Spittal an der Drau gab es an 45 Tagen Gewitter.

Heftige Gewitter
Im vergangenen Sommer gab es zwar weniger Blitze als üblich, die Gewitter waren aber durchaus heftig. Mitte August wurde in Vöcklabruck im Zuge eines starken Gewitters eine orkanartige Böe von 113 km/h registriert und auch in der südlichen Steiermark sowie Ende August am Neusiedler See gab es lokal orkanartige Böen. Vor allem in der Steiermark, lokal aber auch in Vorarlberg und Oberösterreich kam es zu großem Hagel mit einem Durchmesser von 5 bis 7 cm (v.a. am 28. Juli sowie 22. & 29. August) . Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam zu Mittag am 11.08. in Fischbach in der Steiermark zusammen: In nur einer Stunde prasselten 64 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel.
Anbei zwei Bilder vom heutigen #Hagel aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Danke an E. Wiedner und S.Pfeifer für die Meldungen! pic.twitter.com/MZI3u7K6T3
— uwz.at (@uwz_at) August 29, 2020
Gewitter brachten in der Steiermark und im Burgenland Hagel und Sturm
Seit Freitag sind in Vorarlberg, im Bereich des Brenners sowie in Osttirol und Oberkärnten örtlich mehr als 100 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen. Mit 142 Liter pro Quadratmeter war der Brenner der bislang nasseste Ort, gefolgt von Kötschach-Mauthen mit 127 (Stand: Sonntag, 10 Uhr)
- 142 mm Brenner (T)
- 127 mm Kötschach-Mauthen (K)
- 121 mm Weissensee (K)
- 117 mm Brand (V)
- 115 mm St. Jakob/Defereggen (T)
- 115 mm Feldkirch (V)
Am Sonntag regnet es hier zeitweise noch kräftig und gewittrig durchsetzt, am Abend ist dann eine Entspannung in Sicht. Die Vermurungsgefahr bleibt bis dahin allerdings erhöht, zudem führen besonders kleine Flüsse wie die Sill, der Ziller und der Oberlauf der Drau mitunter ein mittleres Hochwasser. Kleinere Gebirgsbäche wie der Valser Bach oder die Isel verzeichnen mitunter sogar ein großes Hochwasser!


Op dit moment is het flink oppassen als je in de bergen onderweg bent. Door de regen spoelt er veel zand weg en gaan rotsen rollen 🙁
Deze kwam net in het #Zillertal naar beneden op een doorgaande weg. (foto: via Tirols-Wetterdienst) pic.twitter.com/tTJotgl8JT— Hans ter braak (@hansterbraak) August 30, 2020

Unwetter im Südosten am Samstag
Am Samstag gab es im Südosten heftige Gewitter, landesweit wurden knapp über 60.000 Blitzentladungen erfasst. Besonders betroffen waren das Burgenland und die Steiermark mit 21.261 bzw. 19.547 Entladungen. Ein besonders kräftiges Gewitter sorgte in einem Streifen vom Großraum Wildon über Ilz bis in die Bezirke Oberwart und Güssing für teils großen Hagel und Sturmböen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 171 kA wurde in der Gemeinde Stadtschlaining im Bezirk Oberwart gemessen. Die stärkste Böe wurde mit 60 km/h in Kleinzicken gemessen, allerdings deuten Augenberichte und Schäden lokal auf deutlich höhere Windspitzen hin.

Hartnäckigkeit zählt sich manchmal ja Doch aus 😍 pic.twitter.com/lUpSvt6bof
— Thomas Goerlitz (@GoerlitzThomas) August 29, 2020


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Sommer 2020: Zu warm und gebietsweise sehr nass
Der Sommer 2020 war im gesamten Land zu warm. Während der Juni und Juli noch nahezu durchschnittlich temperiert waren mit einer Abweichung von +0.2 bzw. +0.3 Grad zum Mittel, schließt der August rund 2 Grad wärmer als im Durchschnitt ab. Mit einer österreichweiten Abweichung von rund 0,8 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel reiht sich der Sommer 2020 in die zwanzig wärmsten Sommer der Messgeschichte ein. Im Vergleich zum Sommer 2019, der mancherorts sogar der wärmste der Messgeschichte war, lag die mittlere Temperatur allerdings fast 2 Grad niedriger. Das erklärt auch warum viele Menschen diesen Sommer fälschlicherweise als kühl bezeichnen, was wiederum eindrucksvoll zeigt, wie sich die Bevölkerung an die zunehmend heißen Sommer der vergangenen Jahre gewohnt hat. Die größte Abweichung zum Mittel wurde mit +1.6 Grad in Steinach am Brenner aufgestellt, die geringste mit +0,3 Grad in Neusiedl am See.

Mehr Hitzetage als üblich
Bei der Anzahl von Hitzetagen mit einem Höchstwert von mindestens 30 Grad wurden die langjährigen Mittelwerte erreicht oder überschritten. Besonders markant fällt die Abweichung in Bregenz aus, wo es 12 heiße Tage gab bei einem Mittel von 4. An der klimatologischen Wetterstation Wiens gab es 19 heiße Tage (das Mittel liegt hier bei 15). Landesweiter Spitzenreiter ist Andau im Seewinkel mit 30 heißen Tagen (Prognose bis inkl. 31.8.). Bei den Tropennächten hatte traditionell die Bundeshauptstadt die Nase vorn, insgesamt gab es in der Wiener Innenstadt bisher 23 Nächte mit einem Tiefstwert von 20 Grad oder mehr, der Rekord liegt hier bei 46 Tropennächten im Sommer 2018.

Auch wenn der Sommer 2020 nicht eine Top10-Platzierung verzeichnet, setzt sich der Trend zu immer heißeren Sommern fort. Aktuellen Studien zufolge wird ein Hitzesommer wie 2003 in Mitteleuropa bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad fast jedes zweite Jahr auftreten bzw. bei 2 Grad gar in der Mehrzahl der Jahre. Damit würde ein Sommer wie heuer mittelfristig tatsächlich zu den kühlen zählen.
Gebietsweise nasser Sommer
Der Sommer war von Beginn an unbeständig, so gab es bereits im Juni in weiten Teilen des Landes mehr Regen als üblich. In St. Pölten und Salzburg fiel sogar die doppelte Monatsniederschlagsmenge. Der Juli zeigte sich besonders im Süden und Südosten zu nass, während es im Westen trockener als üblich war. Im August haben dann Gewitter gebietsweise für große Regenmengen gesorgt, so wurde etwa am 11.8. die höchste stündliche Niederschlagssumme des Sommers in Fischbach (ST) mit 64 Liter pro Quadratmeter gemessen.

Über den gesamten Sommer fiel landesweit etwa 115% der üblichen Niederschlagsmenge, mit den größten Abweichungen um +70% im Mostviertel, in Oberkärnten und in der Oststeiermark. Der nasseste Ort österreichweit war Lunz am See mit mehr als 700 Liter pro Quadratmeter Regen. Viel Regen gab es aber auch im Seewinkel, traditionell eine der trockensten Regionen des Landes. In Neusiedl am See gab es etwa 150% des üblichen Sommerniederschlags.

Bislang eine Spur zu trocken war der Sommer in inneralpinen Regionen vom Tiroler Oberland bis zum Ennstal, in den letzten Tagen des Monats kommt hier aber zum Teil noch einiges an Regen dazu. Die Sonnenscheinbilanz zeigt sich dagegen relativ durchschnittlich, was verdeutlicht, dass es an manchen Tagen große Regenmengen gab.

Viele Blitze im August
Im vergangenen Sommer wurden landesweit vom Blitzortungssystem der UBIMET-Gruppe etwa 1,1 Mio. Blitzentladungen erfasst, davon allein 395.000 in der Steiermark. Der Start in die Saison im Juni verlief außergewöhnlich blitzarm. Der Juli war annähernd durchschnittlich, der August war dann deutlich überdurchschnittlich. Der blitzreichste Bezirk war Südoststeiermark.

Extremwerte Sommer 2020
(Bundesland, Tag des Auftretens); Vorläufiger Stand 30.08.20
Höchste Temperaturen
- 37,2 Grad Wien – Innere Stadt (W, 28.07)
- 36,4 Grad Wien – Botanischer Garten (W, 28.07)
- 36,3 Grad Innsbruck – Universität (T), Wien – Donaufeld (W), Hohenau (NÖ), alle am 28.07.
Tiefste Temperaturen
- -0,1 Grad Lech am Arlberg (V, 01.06)
- +0,2 Grad Obergurgl (T, 08.06.)
- +0,3 Grad Galtür (T, 01.06.)
- +0,4 Grad Schmirn (T, 01.06.), St. Leonhard im Pitztal (T, 01.06.)
Nasseste Orte (vorläufig)
- 791 Liter pro Quadratmeter Fraxern (V)
- 780 Liter pro Quadratmeter Weissensee (K)
- 759 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
- 746 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
- 743 Liter pro Quadratmeter Dornbirn (V)
- 730 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)
Trockenste Orte (vorläufig)
- 170 Liter pro Quadratmeter Zwerndorf (NÖ)
- 203 Liter pro Quadratmeter Gumpoldskirchen (NÖ)
- 206 Liter pro Quadratmeter Gänserndorf (NÖ)
Absolut sonnigster Ort
836 Sonnenstunden, Mörbisch (B)
Stärkste Windspitzen Niederungen
- 116 km/h Innsbruck – Kranebitten (T, 27.06.)
- 113 km/h Vöcklabruck (OÖ, 13.08.)
- 103 km/h Tullnerfeld (NÖ, 28.07.)
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Hochwassergefahr im Westen, Gewitter im Südosten
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen Tief LYNN über der Nordsee und einem Randtief namens MARLIS über Norditalien. Die Kaltfront des Nordseetiefs liegt nahezu stationär über dem Alpenraum, in den kommenden Stunden wird sie aber wieder warmaktiv und verlagert sich somit nordwestwärts. Im Westen Österreichs fällt dabei mit einer südwestlichen Höhenströmung anhaltender und teils gewittrig durchsetzter Regen, die Hochwassergefahr nimmt hier in den Abendstunden zu. Besonders am Rhein zeichnet sich am Sonntag ein 10-jähriges Hochwasser ab, zudem nimmt die Vermurungsgefahr generell zu.

Gewitter im Südosten
Im Übergangsbereich zur energiereichen Luft im Südosten ziehen zudem in den Nachmittags- und Abendstunden besonders von Kärnten über die Steiermark bis zum Alpenostrand lokal kräftige Gewitter durch, dabei besteht bei ausgeprägter Höhenströmung örtlich die Gefahr von großem Hagel und Sturmböen! Aktuelle Wetterdaten gibt es hier.

Föhn im Osten
Am Sonntag kommt im Osten des Landes vorübergehend wieder kräftiger, föhniger Südwind auf, dabei zeichnen sich besonders von der Eisenwurzen über die Niederösterreichischen Voralpen bis ins Weinviertel sowie auch am Alpenostrand örtlich stürmische Böen um 70 km/h ab. Die Temperaturen erreichen im Seewinkel bis zu 32 Grad.

Im Westen liegen die Höchstwerte am Sonntag bei herbstlichen 14 bis 20 Grad. Die Luftmassengrenze wird im Tagesverlauf aber neuerlich kaltaktiv und erfasst somit am Abend den Osten Österreichs. Im Vorfeld davon sind besonders im Südosten neuerlich kräftige Gewitter möglich. Der Föhn lässt dabei nach, besonders im Donauraum kommt allerdings kräftiger West- bis Nordwestwind auf. Im Laufe des Abends beruhigt sich das Wetter allmählich überall, am Montag erreichen die Temperaturen aber auch in der Osthälfte nur noch 19 bis 24 Grad und in der Nacht auf Dienstag fällt hier verbreitet Regen.
(1/3) Zum besseren Verständnis der aufkommenden Starkniederschläge in den Alpen: Animation von Theta-E (~Energiegehalt der Luftmasse) im Querprofil Milano-Zürich. Hebung durch Alpenstau und die Luftmassengrenze führen zu Starkregen vom Süden über Graubünden bis in den Nordosten pic.twitter.com/S1gwM9WRja
— Matthias Sänger (@myweather_ch) August 28, 2020
Starker Regen und Föhn: Zweigeteiltes Wetter am Wochenende
Der meteorologische Sommer neigt sich dem Ende zu und passend dazu stellt sich in den kommenden Tagen eine typische, frühherbstliche Wetterlage ein: Ein Tiefdruckgebiet namens LYNN mit Kern über Nordwesteuropa sorgt zusammen mit einem Randtief über Norditalien für eine ausgeprägte Südwestlage. In Österreich stellt sich dabei zweigeteiltes Wetter ein: Während von Vorarlberg bis Oberkärnten teils kräftiger, gewittrig durchsetzter Regen fällt, gibt es im Südosten weiterhin sommerliche Temperaturen.

Große Regenmengen im Westen
Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten überwiegen am Freitag die Wolken und bereits am Vormittag gehen hier erste Schauer nieder. Am Nachmittag breiten sich teils gewittrige Schauer von Vorarlberg bis Oberkärnten aus, zudem ziehen auch entlang der Nordalpen vom Kaiserwinkl bis ins Waldviertel mitunter kräftige Gewitter durch. Am Samstag regnet es im äußersten Westen anhaltend und teils kräftig, aber auch in Osttirol und Oberkärnten gehen im Tagesverlauf wieder gewittrige Schauer nieder, die später in anhaltenden Starkregen übergehen. Bis Sonntagabend sind in Vorarlberg, am Tiroler Alpenhauptkamm sowie im Bereich der Karnischen Alpen Regenmengen von 100 bis 130, vereinzelt auch 150 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Auf den zunehmend gesättigten Böden steigt die Vermurungsgefahr an, zudem zeichnet sich auch an manchen Flüssen wie dem Rhein ein mittleres Hochwasser ab.

Im Südosten sommerlich
Die Temperaturverteilung in Österreich weist in den kommenden Tagen große Unterschiede auf: Während die Höchstwerte am Wochenende in Vorarlberg und Tirol meist zwischen 14 und 19 Grad liegen, gibt es im Südosten bei bis zu 31 Grad weiterhin badetaugliche Temperaturen. Dazu kann man sich besonders von der südlichen Steiermark bis ins östliche Flachland auf überwiegend sonnige Wetterbedingungen freuen. Zu Wochenbeginn bleibt das Wetter unbeständig und auch im Osten gehen die Temperaturen pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn spürbar zurück.

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Auf Hitze folgen am Samstag starke Gewitter
Nahezu pünktlich zum Ende der Hundstage wird der Hochsommer im Alpenraum an diesem Wochenende durch eine Kaltfront beendet. Der Samstag startet zwar noch verbreitet sonnig, in Vorarlberg und Nordtirol ziehen aber bereits am Vormittag Wolken und erste Regenschauer auf. Die Temperaturen kommen im Bregenzerwald kaum noch über 22 Grad hinaus.

Örtlich Unwettergefahr
Ab etwa Mittag entstehen vor allem im Bergland Gewitter, die sich in weiterer Folge auch ins Flach- und Hügelland ausbreiten. Am längsten sonnig und trocken bleibt es im äußersten Süden und Südosten, hier steigen die Temperaturen auch noch auf hochsommerliche 30 bis 32, in Kärnten lokal auch 33 Grad.

Vor allem vom zentralen Bergland bis nach Niederösterreich und in die Steiermark besteht am Nachmittag und Abend allerdings Unwettergefahr, hier kann es örtlich zu ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit sowie auch Hagel und stürmischen Böen kommen.
Im Osten weiterhin sommerlich
Am Sonntag ziehen im Südosten und in den Alpen in der Früh einzelne Regenschauer durch, am Vormittag lockert es auf und vor allem im Norden und Osten scheint zeitweise die Sonne. In Osttirol und Kärnten entstehen am Nachmittag neuerlich ein paar Schauer und lokale Gewitter, gegen Abend greift Regen Regen dann auch auf Salzburg und die Steiermark über. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 Grad am Alpenhauptkamm und sommerlichen 29 Grad im Weinviertel.

Kommende Woche liegt der Alpenraum unter dem Einfluss einer westlichen Höhenströmung. Am Montag sind im Bergland wieder ein paar Schauer zu erwarten, sonst stellt sich ein Mix aus Sonne und Wolken ein. Die Temperaturen erreichen allerdings nur noch im Osten sommerliche Werte um 25 Grad. Zur Wochenmitte steigen die Temperaturen aber wieder verbreitet etwas an mit Höchstwerten zwischen 23 und 29, am Mittwoch lokal auch 30 Grad.
Tiefstwerte um 24 Grad: Extrem warme Nacht in NRW
Ein kräftiges Tief namens JANTRA hat am Donnerstag seht warme Luftmassen aus Südwesteuropa nach Deutschland geführt, so wurde etwa in Saarbrücken, Trier, Kaiserslautern oder auch Freiburg Höchstwerte um 35 Grad erreicht. In der Nacht auf Freitag folgten äußert hohe Tiefstwerte, so gab es in NRW örtlich die ganze Nacht über Temperaturen von mindestens 25 Grad. Zur besseren Einordnung: Bereist ab Tiefstwerten von 20 Grad spricht man von einer Tropennacht.

Die hohen Tiefstwerte in der sehr warmen Luftmassen wurden hauptsächlich durch zwei Faktoren ermöglicht:
- Leicht föhniger Südostwind mit Böen um 40, lokal auch 50 km/h
- Viele Wolken im Vorfeld einer Kaltfront, welche die langwellige Ausstrahlung verhinderten
Anbei die wärmsten Orte in der Nacht auf Freitag:
Ort | Tiefstwerte (bis 8 Uhr) |
Gevelsberg-Oberbröking (NRW) | 25, 1 Grad |
Weilerswist-Lommersum (NRW) | 24,9 Grad |
Nideggen-Schmidt (NRW) | 24,9 Grad |
Köln-Stammheim (NRW) | 24,5 Grad |
Trier-Petrisberg (R-P) | 24,5 Grad |
Lennestadt-Theten (NRW) | 24,4 Grad |
In Summe wurde landesweit an mehr als 100 Wetterstationen eine Tropennacht registriert, darunter waren Wetterstatinen in NRW, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Nur in Thüringen wurde nirgendwo eine Tropennacht verzeichnet. Am kühlsten war die Nacht in einem bewohnten Ort in Pfullendorf (B-W) mit 11,6 Grad.
Wärmste Nacht des Jahres🥵: Bei mir in der #Innenstadt gab es den „Sommertag“ in der Nacht mit einer Tiefsttemperatur von 25,1°C, an der DWD Station #Stammheim 24,5°C #Köln #Tropennacht pic.twitter.com/P8RlsVWpki
— Markus Köss (@wetterkoess) August 21, 2020
Guten Morgen! Im Bild zu sehen: Die aktuellen Temperaturen um 5 Uhr in der Früh.
➡️ Im Westen hat es an einigen Stationen nicht unter 25 Grad abgekühlt! Jetzt um 6 Uhr liegt die Temperatur in Lippstadt-Bökenförde bei 27,6 Grad. Dazu bilden sich im Ruhrgebiet die ersten Gewitter. pic.twitter.com/1W2XdtY4k6
— Deutsches Unwetterradar (@UWR_de) August 21, 2020
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Stabiles Hoch sorgt für hochsommerliches Wetter
Der Alpenraum liegt derzeit unter Hochdruckeinfluss und der Himmel ist abgesehen von ein paar Quellwolken an der Alpensüdseite nahezu überall wolkenlos. Die Temperaturen erreichen verbreitet wieder ein hochsommerliches Niveau, so wurde etwa in Vorarlberg, Ober- und Niederösterreich sowie Wien örtlich schon die 30-Grad-Marke erreicht, siehe aktuelle Wetterdaten. Die heißeste Luftmasse liegt noch über Westeuropa, dementsprechend gibt es die höchsten Temperaturen hierzulande in Vorarlberg.

Sonne und Hitze am Freitag
Am Freitag erfasst die heißeste Luft Süddeutschland, die Schweiz sowie die Westhälfte Österreichs, dabei scheint verbreitet von der Früh weg die Sonne. Oft ist der Himmel wolkenlos, nur über den Berggipfeln bilden sich ab Mittag ein paar lockere Quellwolken. Die Gewitterneigung bleibt aber überall sehr gering, am ehesten ist im Bereich der Tauern gegen Abend ein kurzer Schauer nicht ganz ausgeschlossen. Die Temperaturen steigen verbreitet auf 30 bis 33, im Westen örtlich auch 35 Grad. Die absoluten Hotspots sind der Walgau und das Inntal.

Hitze durch Subsidenz
Die Luft, die uns derzeit erfasst, stammt nicht aus Nordafrika, sondern aus Südwesteuropa. Die hohen Temperaturen im Westen des Landes werden hauptsächlich durch zwei Faktoren ermöglicht:
- Überdurchschnittlich warme Luftmasse über Südwesteuropa
- Absinken und Erwärmung der Luft unter Hochdruckeinfluss
Die Hitze in Mitteleuropa ist somit gewissermaßen hausgemacht. Kräftige Hochdruckgebiete sorgen in der freien Atmosphäre nämlich für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“): Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert bzw. erwärmt.

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Gewitter in Österreich: die blitzreichsten Regionen des Landes
Die Gewitterhochsaison neigt sich in den kommenden Tagen langsam dem Ende zu. Bislang wurden seit Sommerbeginn über 900.000 Blitze erfasst, davon allein 300.000 in der Steiermark. An zweite bzw. dritter Stelle folgen Nieder- und Oberösterreich mit jeweils etwa 180.000 Entladungen. Die höchste Blitzdichte überhaupt gab es in der Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf im Bezirk Weiz.


Blitze in Österreich
Wenn man die vergangenen 10 Jahre betrachtet, dann stechen bei der mittleren Blitzdichte in Österreich zwei Regionen hervor:
- Das südliche Bergland von den Gurktaler Alpen über das Grazer Becken bis zum Wechsel
- Die Nordalpen vom Bregenzerwald über den Flachgau bis in die nördliche Obersteiermark
Am wenigsten Blitze gibt es dagegen am Alpenhauptkamm von der Silvretta über die Ötztaler Alpen bis zu den Zillertaler Alpen, da hier die lange Schneebedeckung nur eine kurze Gewittersaison zulässt.
Blitzhauptstadt Graz
In Österreich stellt Graz aufgrund der geographischen Lage am Südostrand der Alpen die blitzreichste Landeshauptstadt dar. Die Stadt liegt im Grazer Becken und wird umgeben vom Grazer Bergland im Norden, den Lavanttaler Alpen im Westen und dem Oststeirischen Hügelland im Süden. Im Zusammenspiel mit der oft sehr warmen und feuchten Luft aus dem nahen Mittelmeerraum ergibt dies besonders gute Voraussetzungen für Gewitter, welche dann mit der überwiegend westlichen Höhenströmung über das Grazer Becken hinwegziehen. Bei Kaltfronten aus Nordwest halten die Alpen zudem die kühle Luft bodennah für lange Zeit von Graz fern, ganz im Gegenteil etwa zu St. Pölten oder Wien, wo die energiereiche Luft in tiefen Luftschichten durch aufkommenden Westwind rasch ausgeräumt wird.

Auch auf mitteleuropäischer Ebene stechen die Gebiete vom Grazer Becken bis ins Joglland deutlich heraus. Besonders in Norditalien gibt es allerdings Regionen mit einer noch höheren Blitzdichte, wie etwa das Alpenvorland rund um Bergamo sowie in einem Streifen von Vicenza bis Udine, oder auch auch die Küste Liguriens von Genua bis La Spezia.
Zutaten für Gewitter
Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, eine labile Schichtung der Atmosphäre sowie ein Mechanismus, der die Luft zum Aufsteigen bringt. Letzteres kann beispielsweise ein Zusammenströmen der Luft in Bodennähe oder eine Front sein. Für die Entstehung langlebiger Gewitter ist zusätzlich noch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe notwendig, damit der Auf- und Abwindbereich der Gewitter voneinander getrennt bleiben.
Gewitter sorgen für erhöhte Vermurungsgefahr
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss einer festgefahrenen Wetterlage: Während am Boden nur schwache Druckgegensätze vorherrschen, lenken Höhentiefs über Nordwesteuropa schubweise feuchte Luftmassen ins Land. Auch am Montag sind wieder kräftige Gewitter zu erwarten, die größte Unwettergefahr zeichnet sich von den Gurktaler Alpen über die Steiermark bis ins Burgenland sowie später auch vom Tiroler Unterland über Salzburg bis nach Oberösterreich ab.

Erhöhte Vermurungsgefahr
Lokal können die Gewitter etwa im Grazer Bergland oder am Alpenostrand durchaus für Mengen von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sorgen. Die Hauptgefahr stellen somit die großen Regenmengen dar, weshalb es örtlich wieder zu kleinräumigen Überflutungen kommen kann. Da die Böden hier durch den Regen der vergangenen Tage zum Teil schon gesättigt sind, nimmt die Vermurungsgefahr weiter zu. Vereinzelt kann es im Südosten aber auch zu großem Hagel und stürmischen Böen kommen.

Stellenweise wurde das Monatssoll an Niederschlag bereits übertroffen, wie etwa in Salzburg, Graz und St. Pölten. Am größten fällt die Abweichung mit etwa 130 bis 140% des durchschnittlichen Augustniederschlags in Salzburg, Weissensee, St. Pölten, Oberndorf/Melk, Fischbach und Fürstenfeld aus.
Besserung in Sicht
Am Dienstag setzt sich das unbeständige Wetter mit vielen Wolken sowie ein paar Schauern und Gewittern fort, die Unwettergefahr lässt aber etwas nach. Der Mittwoch bringt allmählich eine Wetterbesserung und die Sonne kommt wieder häufiger zum Vorschein, allerdings sind in den Mittags- und Nachmittagsstunden besonders im östlichen Berg- und Hügelland neuerlich lokale Gewitter zu erwarten. Am Donnerstag macht sich dann ein Hochdruckgebiet bemerkbar und bis Samstag stellt sich verbreitet sonniges und zunehmend heißes Sommerwetter ein. Die Spitzenwerte um 34 Grad werden im Westen am Freitag und im Osten am Samstag erreicht.
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35 Grad: Große Nachmittagshitze im Osten
Weite Teile Mittel- und Westeuropas erleben derzeit die ausgeprägteste Hitzewelle des Sommers. Die heißeste Luft nordafrikanischen Ursprungs liegt über Westeuropa, so gab es heute etwa in Teilen Spaniens sowie örtlich auch in Südfrankreich Höchstwerte um 40 Grad. Von Frankreich bis nach Norddeutschland wurden zudem verbreitet Temperaturen zwischen 35 und 38 Grad verzeichnet.

Österreich liegt zwar nur am Rande der heißesten Luftmasse, dennoch hat es für Spitzenwerte bis 35 Grad im Seewinkel gereicht:
- 34,9 Grad Andau (B)
- 34,4 Grad Gänserndorf (NÖ)
- 34,3 Grad Hohenau (NÖ)
- 34,3 Wien Innere Stadt (W)
- 33,8 Grad Wolkersdorf (NÖ)

Mittagssonne
Die Sonnenbrandgefahr steht in direktem Zusammenhang mit dem Sonnenstand und ist den Mittagsstunden am größten. Der UV-Index erreicht beispielsweise in Innsbruck und Wien derzeit zwischen etwa 11 und 15 Uhr hohe Werte über 6, mit der Spitze um etwa 13 Uhr. In dieser Zeit muss man besonders gut auf ausreichenden Sonnenschutz achten.

Nachmittagshitze
Die höchste Lufttemperatur wird im Hochsommer meist erst im Laufe des Nachmittags erreicht, also um oder kurz nach 16 Uhr. Die Verzögerung hat mit der Trägheit der Erwärmung des Erdbodens zusammen. Eine Ausnahme stellen hier manchmal Meeresküsten und Berggipfel dar, weil hier ab Mittag die Seebrise bzw. Quellwolken mitunter eine weitere Erwärmung verhindern. Im Wasser ist der Unterschied sogar noch größer, so weisen Badeseen an windschwachen Tagen meist erst am Abend um etwa 18 Uhr die höchste Wassertemperatur auf.

Aus dem selben Grund erleben wir Anfang August im Mittel auch die wärmsten Tage des Jahres, obwohl der höchste Sonnenstand bereits am 20. Juni erreicht wurde und die Tage seither schon um fast 1,5 Stunden kürzer geworden sind. Tatsächlich steht die Sonne derzeit zu Mittag so hoch wie etwa Anfang Mai, die mittlere Tagestemperatur liegt aber 6 Grad höher.

Aus meteorologischer Sicht ist der ideale Zeitpunkt zum Baden jedenfalls am späten Nachmittag um etwa 17-18 Uhr, wenn die Sonne bzw. die UV-Strahlung nicht mehr so intensiv ist, dafür Luft und Wasser aber noch sehr warm sind.
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10 Tipps für einen guten Schlaf trotz Hitze
Die empfohlene Zimmertemperatur von 18 Grad lässt sich in den Sommermonaten ohne Klimatisierung häufig nicht erreichen. Dennoch gibt es ein paar Tricks um die derzeitigen Tropennächte in den Ballungsräumen möglichst ausgeruht zu überstehen.
Diese Tipps helfen
- Richtiges Lüften. Idealerweise sollte nur dann gelüftet werden, wenn die Außentemperatur niedriger ist als die Temperatur im Haus oder der Wohnung. Typischerweise empfiehlt sich das Lüften ab dem späten Abend bis zum nächsten Vormittag. Ist eine Querbelüftung, zum Beispiel von West nach Ost, in der Wohnung möglich, sollte diese genutzt werden.
- Tagsüber bleiben Vorhänge und Jalousien geschlossen. Jegliche Sonneneinstrahlung treibt die Temperaturen in die Höhe. Besonders geeignet sind Außenjalousien, da sie nur etwa 25% der Sonnenenergie nach innen durchlassen, Innenjalousien dagegen etwa 75%. Behelfsmäßig kann man sonst auch ein Leintuch von außen vor die Fenster hängen.
- Trotz hoher Raumtemperaturen sollte auf dünne Bettwäsche nicht verzichtet werden, der Körper kühlt sonst zu sehr aus. Das beste Material ist Baumwolle: Es nimmt den Schweiß auf.
- Falls möglich, sollte auf kühlere Räume ausgewichen werden. In Einfamilienhäusern gibt es zwischen den verschiedenen Etagen meist große Temperaturunterschiede, mit den höchsten Werten unter dem Dach.
- Um der Hitze im Haus gänzlich zu entfliehen, kann auf den Balkon oder den Garten ausgewichen werden. Das ist allerdings nicht jedermanns Sache.
- Ventilatoren bringen zwar eine Abkühlung, in der Nacht besteht aber die Gefahr der Erkältung. Daher sollte man ihn nicht direkt auf das Bett richten.
- Vor allem im Schlafzimmer, aber auch in den anderen Räumen sollten elektrische Geräte wie Fernseher oder Computer in den Standby-Modus versetzt oder am besten gleich ganz ausgeschaltet werden. Jeder Stromverbraucher ist eine Wärmequelle bzw. eine kleine Heizung.
- Als eine langfristige Möglichkeit zum besseren Umgang mit der Wärme empfiehlt sich eine Matratze mit einer Sommer- und einer Winterseite.
- Schwere, sprich fettreiche Speisen sollten vermieden und untertags reichlich Wasser getrunken werden, um in der Nacht eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung des Körpers zu gewährleisten.
- Ungeeignet für eine ruhige Nacht sind alkoholische Getränke. Sie sorgen für einen leichten Schlaf und trocknen den Körper aus.
Wir wünschen allen Lesern und Leserinnen erholsame Nächte!
Titelbild © N. Zimmermann
Trockenheit und zunehmende Waldbrandgefahr
Mit der Ausnahme vom Südosten haben weite Teile Deutschlands seit dem Frühjahr wieder mit anhaltender Trockenheit zu kämpfen. In manchen Regionen wie etwa in Rheinland-Pfalz gab es hier im Sommerhalbjahr bislang lediglich als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge und auch im Flächenmittel von Saarland, NRW oder Hessen und gab es seit dem 1. April lediglich 50 bis 60% der üblichen Niederschlagsmenge.

Die derzeit beginnende Hitzewelle verschlimmert das Problem zusätzlich, zudem herrscht in manchen Regionen bereits Wasserknappheit, so steuert etwa die Stadt Oberursel im Taunus auf einen Trinkwasser-Notstand zu. Hier wurde die Bevölkerung bereits aufgerufen folgende Regeln einzuhalten:
- die Garten-/Rasenbewässerung sofort einstellen
- nur noch Neuanpflanzungen moderat zu bewässern
- die Entnahme von Trinkwasser aus Standrohren zu stoppen
Weiters besteht zunehmende Waldbrandgefahr, besonders betroffen sind die Regionen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis nach Sachsen und Brandenburg.

Intensifying #drought in Western/Central #Germany. #Oberursel pic.twitter.com/mcDEA5lb8d
— Adrian Leyser (@TheNimbus) July 22, 2020
Im August kommen die Perseiden
Jedes Jahr um den 12. August kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne den Meteorstrom des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Der Komet hat schon sehr oft die Sonne umkreist, weshalb er eine große Staubspur im All hinterlassen hat. Aus diesem Grund ist der Meteorschauer der Perseiden besonders prächtig, mit besonders vielen Sternschnuppen und über einen ungewöhnlich langen Zeitraum verteilt. Wenn diese Staubteilchen in die Erdatmosphäre eindringen, verdampfen sie schlagartig. Die Luft wird dabei ionisiert, was als schweifartige Leuchterscheinung mit bloßem Auge sichtbar ist. Die Perseiden sind jährlich zwischen dem 17.7. und 24.8. zu beobachten und heißen so, da sie aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen.
Ein Traum wurde wahr!🤫 Endlich nachts allein auf einem Feld, (+Hund & Kamera) umgeben von Rundballen aus Stroh. In Ruhe Satelliten, Mond und Sterne beobachten – ach ja, ein paar #Sternschnuppen der #Perseiden gab es auch. Bild=Sternschnuppen-Extrakt aus 320 Aufnahmen. @DLR_next pic.twitter.com/xmguKu12fX
— „Kain Engel“ (@KainEngel) August 6, 2020
Abnehmender Mond
Bereits am Wochenende gibt es beste Wetterbedingungen, um am späten Abend ab etwa 22 Uhr nach Sternschnuppen Ausschau zu halten. Die meisten Sternschuppen mit bis zu 100 pro Stunde treten in den Morgenstunden vom 13. August auf, allerdings stört heuer ab etwa Mitternacht der aufgehende Mond den Höhepunkt des Naturschauspiels. Am besten ist es also gleich am Abend gegen 23 Uhr Ausschau zu halten, dann kann man immerhin um die 50 Sternschnuppen pro Stunde beobachten.
Raus aus der Stadt
Um die Perseiden in ihrer vollen Pracht zu sehen, braucht man einen dunklen Himmel ohne viel Lichtverschmutzung. Deshalb bieten die Großstädte oft nur mittelmäßige Beobachtungsmöglichkeiten mit etwa 5 Sternschnuppen pro Stunde, deutlich besser schaut es dort schon auf dem Land oder in den Bergen aus. Also nix wie raus aus der Stadt!
Sonne und 30 Grad: Sommer kommt wieder in Fahrt
Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von 1981 bis 2010 lagen die Temperaturen in diesem Sommer zwar im Bereich des Mittels, stabile Wetterlagen gab es aber kaum. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es in weiten Teilen des Landes mehr Niederschlag als üblich gab. Besonders markant fällt die Abweichung in Salzburg aus, so gab es seit dem 1. Juni bereits 546 Liter pro Quadratmeter Regen, was sogar über dem Gesamtsommerdurchschnitt von 473 L/m² liegt.
Stabiles Sommerwetter
Der Alpenraum liegt am Donnerstag am Südrand von Hoch DETLEF mit Kern über Nordosteuropa, im zentralen und südlichen Bergland sorgt das Höhentief – welches in den vergangenen Tagen für viel Regen gesorgt hat – allerdings noch für ein paar Regenschauer oder Gewitter. In den kommenden Tagen baut sich nun aber auch über Westeuropa ein Hochdruckkeil auf und hierzulande stellt sich stabiles Sommerwetter ein.

Große Hitze in Westeuropa
Bereits am Freitag gibt es bei viel Sonnenschein Temperaturen bis zu 32 Grad, am Wochenende stiegen die Temperaturen im östlichen Flachland und im Oberinntal örtlich auch auf 33 Grad. Richtig heiß wird es in Westeuropa, wo die Spitzenwerte sogar bei 38 Grad liegen.

Das stabile Sommerwetter setzt sich auch zu Wochenbeginn fort, lediglich im Bergland nimmt die Neigung zu lokalen Hitzegewittern langsam zu. Nach der kurzen Hitzewelle vor einer Woche steht uns nun die zweite Hitzewelle des Jahres bevor, auch wenn die absoluten Höchstwerte nicht so extrem ausfallen wie etwa im vergangenen Sommer.

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Tornado trifft auf Strand in Sizilien
Das Höhentief, welches in den vergangenen Tagen im Alpenraum für viel Regen gesorgt hat, liegt mittlerweile über dem Südosten Italiens und sorgt dort für Schauer und Gewitter. Am Mittwoch kam es dabei an der Nordküste Siziliens im Ort Cefalù zu einem Tornado. Zunächst handelte es sich noch um eine Wasserhose, diese ist in weiterer Folge aber über den Strand in die Stadt gezogen und hat für spektakuläre Bilder gesorgt.
Impressive! Watch what happens when a #waterspout makes landfall in Cefalù, Sicily (IT).
This waterspout becomes a #tornado by definition.pic.twitter.com/cqsGShLPgA
— Scott From Scotland (@ScottDuncanWX) August 6, 2020
Wasserhosen auch in Kalabrien
In der Region Kalabrien kam es im Bereich von Tropea bereits am Dienstag zu mehreren Wasserhosen, zum Teil wurden auch vier nebeneinander beobachtet. Wasserhosen gehören aus meteorologischer Sicht zu den Großtromben und sind nichts anderes als Tornados über einer Wasserfläche. Wenn diese auf Land treffen, spricht man von einem Tornado. Bei Wasserhosen handelt es sich in den meisten Fällen um lokale Verwirbelungen unterhalb einer Quellwolke, daher ist deren Stärke meist relativ schwach. Wenn sie auf Land treffen können sie aber dennoch gefährlich werden, da sie ausreichend hohe Windgeschwindigkeiten verursachen, um etwa größere Äste oder Strandliegen umstürzen bzw. abheben zu lassen.
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Blitzreport Juli: Kein Blitz im Saarland, viele Gewitter in Bayern
Vom 1. bis 31. Juli registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 394.668 Blitze (Boden- und Wolkenblitze). So wenig Blitze wurden vom Blitzortungssystem LINET seit Bestehen noch nie im Juli registriert. Der Unterschied zum Juli des vergangenen Jahres ist groß: 2019 wurden mit knapp 1,3 Millionen Blitzen mehr als dreimal so viele Blitze registriert.

Spitzenreiter Bayern
Mit exakt 278.031 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking klar an, an zweiter Stelle folgt dann mit einem ordentlichen Abstand Baden-Württemberg mit nur 41.104 Entladungen und Brandenburg mit 26.983. An letzter Stelle befindet sich das gewitterfreie Saarland gefolgt von Hamburg, wo es im Juli lediglich 20 Blitzentladungen gab. Im Bezug auf die Blitzdichte hat ebenfalls Bayern deutlich die Nase vorne: Mit rund 4 Blitzen pro Quadratkilometer liegt der Freistaat mit Abstand vor Baden-Württemberg mit knapp 1 Blitz pro Quadratkilometer.
- Bayern 278.031
- Baden-Württemberg 41.404
- Brandenburg 26.983
- Niedersachsen 13.001
- Sachsen-Anhalt 11.105
- Sachsen 11.090
- Mecklenburg-Vorpommern 3.583
- Nordrhein-Westfalen 3.259
- Thüringen 2.988
- Hessen 1.176
- Schleswig-Holstein 993
- Berlin 597
- Rheinland-Pfalz 300
- Bremen 138
- Hamburg 20
- Saarland 0
01. Juli 2020: Schöner Wolken-#Blitz bei der #Superzelle zwischen Potsdam und Ludwigsfelde. #Gewitter an der Kaltfront von #Tief #THEKLA. #wetter pic.twitter.com/L3rFoZoJAV
— Dennis Schneider (@Wetterfreak13) July 2, 2020
Auch auf Landkreisebene liegt Bayern deutlich in Führung, sowohl bei den Blitzentladungen, als auch bei der Blitzdichte werden die Top 15 beinahe nur von Landkreisen aus Bayern eingenommen. Einzig Biberach in Baden-Württemberg sprengt die bayrische Phalanx. Die Kreise mit den meisten Blitzen in diesem Juli waren Straubing-Bogen, Biberach und Neumarkt in der Oberpfalz. Die höchste Blitzdichte gab es ebenfalls in Straubing-Bogen mit 15 Blitzen pro Quadratkilometer, gefolgt von Dachau und München.

Unüblich wenig Blitze
Wie schon im ersten Halbjahr 2020 setzte sich die gewitterarme Witterung auch im Juli fort. Im Großteil des Landes traten nur vereinzelt Gewitter auf und dafür verantwortlich war die vorherrschende Großwetterlage: Die Nordhälfte war meist von Skandinavientiefs und kühler Nordseeluft beeinflusst, so lag die Temperaturabweichung im Vergleich zum langjährigen Mittel (1981-2010) von NRW und Niedersachsen bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg meist zwischen -1 und -2 Grad. Nur im Südosten gab es immer wieder kräftige Gewitterlagen. Somit ist es wenig verwunderlich, dass der Großteil aller Blitzentladungen zwischen Schwäbischer Alb und Bodenseeregion bis zum Alpenrand und Bayerischen Wald registriert wurden. In diesen Regionen waren die Gewitter aber durchaus heftig mit lokalen Überschwemmungen, Sturmschäden und teils großem Hagel.
Westlich des Waginger Sees knallt es gerade etwas. Kurze Nachtruhestörung. Ist bald vorbei. #Gewitter #Blitze #Oberbayern pic.twitter.com/Wxru4rVBFP
— Damian (@Gewitterjaeger) July 26, 2020
Kleines Hochwasser an der Donau
Ein Italientief hat zu Wochenbeginn besonders am Alpennordrand für anhaltenden Regen gesorgt. Die größten Regenmengen von 110 bis 150 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden gab es vom Großraum Bad Tölz in Bayern bis zur Stadt Salzburg.

Der Regen fiel im Einzugsgebiet der Donau, so führten etwa die Isar, der Unterlauf des Inns oder auch die Salzach bereits am Dienstag Hochwasser. Zum Teil wurde hier auch ein mittleres Hochwasser (HQ5 bis HQ10) verzeichnet. Mittlerweile haben die Wassermassen zum Teil schon den Hauptstrom der Donau erreicht, wo der Durchfluss mit Kraftwerken zusätzlich reguliert wird. Derzeit gibt es von Passau bis Wien ein kleines Hochwasser (HQ1-HQ5), was in diesem Ausmaß alle paar Jahre vorkommt. In Passau lag der Hochwasserscheitel bei knapp 800 cm. Zum Vergleich: Beim Donauhochwasser am 3.6.2013 erreichte es bis zu 1279 cm!

@br24 #Hochwasser #passau vorsichtige Entwarnung. Meldestufe 4 wird wohl nicht erreicht. Donauufer teilweise unter Wasser, Innkai bis Marienbrücke, Ortsspitze komplett. Vereinzelt FW—Kräfte unterwegs. pic.twitter.com/qDT2I3qX8M
— Martin Gruber (@MartinGruber6) August 5, 2020
Badeverbot an der Neuen Donau
Die Neue Donau, der gradliniger Seitenarm der Donau in Wien, wurde als Entlastungsgewässer für den Hochwasserschutz gebaut. Normalerweise weißt er keine Strömung auf und ist vergleichbar mit einem Stausee. Wenn der Pegel in Korneuburg allerdings einen Wert von etwa 5,5 m erreicht (entspricht ungefähr der 1-jährlichen Hochwassermarke) beginnt Wasser in die Neue Donau einzutreten. Derzeit liegt der Pegel knapp über 6 m, dementsprechend weißt die Neue Donau eine Strömung auf und es herrscht Badeverbot.


In Langenzersdorf geht grad die Donau über pic.twitter.com/oOhdQwq7Xf
— Markus Wild (@maks_at) August 5, 2020
Bereits am Donnerstag sollte der Pegel aber langsam wieder sinken. An den bevorstehenden, heißen Tagen in der zweiten Wochenhälfte wird sich das Wasser allerdings schlammiger und kühler als zuletzt präsentieren. Es wird zwar keine Strömung mehr geben, allerdings wird es noch eine Zeit lang dauern, bis die Wasserqualität wieder das gewohnte, hohe Niveau aufweisen wird. Man muss also abwarten, wie lange das Badeverbot dann noch in Kraft bleibt.
Titelbild: Donauinsel im Juni 2013 © N. Zimmermann
Erste, kurze Hitzewelle steht in den Startlöchern
Bislang gab es im Sommer 2020 zwar ein paar sehr heiße Tage, diese waren aber stets von Kaltfronten mit Gewittern unterbrochen. In der zweiten Wochenhälfte gerät der Alpenraum nun unter den Einfluss eine Hochs namens CLAWS und aus Westen gelangen neuerlich sehr warme Luftmassen ins Land, tatsächlich kann man sogar von der ersten, kurzen Hitzewelle des Sommers sprechen. Es gibt zwar keine einheitliche Definition einer Hitzewelle, meist sagt man aber, dass die Temperatur an einem Ort an mindestens drei Tagen in Folge 30 Grad oder mehr erreichen muss.

Sehr heiß im Westen
Die Temperaturen sind zwar im Vergleich zu Dienstag deutlich zurückgegangen, auch heute gab es im östlichen Flachland und im Süden allerdings örtlich Höchstwerte knapp über 30 Grad (zur Tagesstatistik). In den kommenden Tagen wird es neuerlich wärmer, so erreichen die Temperaturen von Donnerstag bis Samstag von Vorarlberg bis ins östliche Flachland täglich 30 Grad oder mehr, am heißesten wird es mit bis zu 35 oder vereinzelt sogar 36 Grad am Samstag im Westen des Landes. Die Hotspots sind hier der Walgau rund um Bludenz sowie das Oberinntal von Imst bis Innsbruck. Hitzegewitter sind nur vereinzelt im südlichen Bergland zu erwarten, somit gibt es verbreitet gutes Badewetter.

Am Sonntag folgt aus Westen dann die nächste Kaltfront mit Schauern und Gewittern, im Osten wird es tagsüber aber aus heutiger Sicht nochmals sommerlich heiß mit Höchstwerten zwischen 28 und 32 Grad.

Am Mittwoch kräftige Gewitter im Süden
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss von Tief DANA, dessen Kern sich mittlerweile vor der Küste Norwegens befindet. Im Vorfeld der Kaltfront gab es am Dienstag schwere Unwetter mit großem Hagel und Sturmböen, wir berichteten darüber hier. Mittlerweile erstreckt sich die stationäre Kaltfront von Südbayern über Oberösterreich bis nach Tschechien, unter dem Einfluss eines Zwischenhochs ist sie aber nicht wetteraktiv. Im Süden und Südosten Österreichs lagern dagegen weiterhin feuchte und energiereiche Luftmassen.

Kräftige Gewitter im Süden
Im Laufe des Nachmittags muss man zunächst über den Bergen vom Alpenhauptkamm bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet mit ersten Schauern und Gewittern rechnen. Diese ziehen dann unter Verstärkung süd- bis südostwärts, somit besteht am späten Nachmittag und Abend von Osttirol über Kärnten bis in den äußersten Südosten des Landes örtlich die Gefahr kräftiger Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. In der Nacht beruhigt sich das Wetter wieder.

Titelbild: Storm Science Austria
Unwetter brachten 136.000 Blitze, Hagel und Sturm
Die Kaltfront eines Nordseetiefs namens DANA lag am Dienstag quer über Süddeutschland. An ihrer Südflanke strömte aus Südwesten sehr heiße Luft ins Land und in jedem Bundesland wurde die 30-Grad-Marke überschritten. Besonders heiß war es im Inntal sowie in Niederösterreich und Wien, hier wurden Temperaturen bis zu 36, in der Wiener Innenstadt sogar 37 Grad gemessen.

Die Kombination aus energiereicher Luft und starker Höhenströmung an der Südflanke der Kaltfront haben zu idealen Bedingungen für schwere Gewitter geführt. Das Blitzortungssystem der UBIMET-Gruppe registrierte im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 136.063 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das ist der bislang höchste Wert des Sommers, gefolgt vom 1. Juli mit 107.426 Entladungen. Auf Bezirksebene gab es die meisten Blitze in Liezen in der Steiermark mit etwa 22.000 Entladungen, die höchste Blitzdichte gab es hingegen im Nordwesten Wiens. Damit war der Dienstag der blitzreichste Tag in der Bundeshauptstadt seit dem 2. Mai 2018.

Blitzanzahl | Blitze/km² | |
Niederösterreich | 37.086 | 1.9 |
Steiermark | 33.537 | 2.0 |
Oberösterreich | 30.300 | 2.5 |
Salzburg | 16.080 | 2.3 |
Tirol | 9.976 | 0.8 |
Wien | 3.052 | 7.4 |
Vorarlberg | 2.868 | 1.1 |
Burgenland | 1.999 | 0.5 |
Kärnten | 1.165 | 0.1 |
Gemeinden mit der höchsten Blitzdichte
- Mauerbach (NÖ) 38.8 Blitze pro km²
- Gablitz (NÖ) 37.3 Blitze pro km²
- Wien Hernals (W) 33.0 Blitze pro km²

Hagel und Sturm
Die Gewitter haben nicht nur für viele Blitze und Starkregen gesorgt, sondern auch für großen Hagel und teils orkanartige Böen. Besonders große Schäden durch Hagel um 5 cm gab es im Großraum Feldkirch in Vorarlberg, in einem Streifen von Waldzell bis nach Ottnang im oberösterreichischen Hausruckviertel und am Traunsee. Die stärksten Windböen wurden im Tullnerfeld mit 103 km/h und in Zell am See mit 99 km/h gemessen.
4843 meldet dezenten Hagel. pic.twitter.com/pojWR152w6
— Florian Maringer (@VanDerSnaps) July 28, 2020
Stärkste Blitze in Tirol und Wien
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Reutte in Tirol gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 305 kA. In kürzester Zeit wurde dabei fast 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist. An zweiter Stelle folgt ein Blitz mit 188 kA in Berwang (Bezirk Reutte) und an dritter Stelle eine Entladung mit 182 kA in Wien-Donaustadt.
Hallo Wien ⚡⚡⚡ pic.twitter.com/5KheaevCwz
— Thomas Goerlitz (@GoerlitzThomas) July 28, 2020

Arktische Wärme: Neuer Temperaturrekord auf Spitzbergen
Longyearbyen ist der größte Ort auf der zu Norwegen gehörenden Inselgruppe Spitzbergen im arktischen Eismeer und eine der nördlichsten Siedlungen der Erde. Dieser Ort ist für Forscher besonders interessant und sorgt häufig für Schlagzeilen, da die Klimaerwärmung hier besonders markant ausfällt: Die Temperaturen liegen hier nämlich nahezu durchgehend über dem langjährigen Mittel von 1961 bis 1990, in den letzten 115 Monaten war lediglich ein einziger Monat kühler als normal! Am Samstag wurde nun ein neuer Allzeitrekord aufgestellt, so erreichte die Temperatur in den Abendstunden einen Wert von 21,7 Grad.
BREAKING: The temperature in Longyearbyen reached 21.7 C at 18:00 saturday afternoon, a new all time heat record. Old record 21.3 C 16.7 1979 pic.twitter.com/3A7ebM5DdI
— Torsten Hanssen (@VaerTorsten) July 25, 2020
Klimaerwärmung in der Arktis
Allgemein erwärmt sich die Arktis im Zuge des Klimawandels teils mehr als dreimal so schnell wie der Rest der Welt, Wissenschaftler sprechen daher auch von der sogenannten „Polaren Verstärkung“ bzw. „Arctic Amplification„. Hierfür spielen die veränderte Strahlungsbilanz sowie die Eis-Albedo-Rückkoplung eine entscheidende Rolle. Seit 1961 ist die mittlere Temperatur am Flughafen von Spitzbergen bereits um mehr als 5 Grad gestiegen! Besonders extrem fällt die Erwärmung in den Wintermonaten aus, da es immer weniger Meereis im Bereich der Inselgruppe gibt. Zum Vergleich: In Wien ist die Temperatur im selben Zeitraum um gut 2 Grad gestiegen bzw. weltweit um 1 Grad. Die Geschwindigkeit der Erwärmung ist rund um Spitzbergen also deutlich schneller als hierzulande. In der folgenden Graphik sieht man beispielsweise die Abweichungen der Temperatur im vergangenen Jahr pro Breitengrad: Besonders die hohen Breiten der Nordhalbkugel fallen hier markant auf.
Zonal-mean (averaged over longitude) surface air temperature anomalies in 2019. Warming is found across all latitude bands, especially in the Northern Hemisphere…
[Latitude = x-axis (not scaled by distance). Data from @NASAGISS (GISTEMPv4) using a 1951-1980 climate baseline] pic.twitter.com/235epvYGwj
— Zack Labe (@ZLabe) January 22, 2020
Extreme Wärme in Sibirien
In diesem Jahr ist vor allem der Norden Sibiriens von außergewöhnlich hohen Temperaturen betroffen. Erst im Juni wurde etwa mit 38 Grad im russischen Ort Werchojansk die höchste, jemals gemessene Temperatur im gesamten Polarkreis egalisiert. Entsprechend geht es auch mit der arktischen Meereisausdehnung rapide bergab: Zu dieser Jahreszeit gab es noch nie eine so geringe Eisausdehnung wie aktuell. Das jährliche Minimum wird meist im September erreicht, derzeit befinden wir uns somit auf (Negativ-)Rekordkurs.
The extreme heat in Siberia has been arguably the most remarkable weather event in the world by far in 2020.
According to the latest ERA5 data, some places have been 8°C warmer than normal during the first half of the year. pic.twitter.com/FnRIV5GVko
— Mika Rantanen (@mikarantane) July 5, 2020
I’ve had many requests for graphs with y-axis limits of 0 (sighs), so here you go…
July 2020 has been a historic month for #Arctic climate. pic.twitter.com/G01eIlwtbV
— Zack Labe (@ZLabe) July 23, 2020
Titelbild © Google Earth
Ticker-Nachlese: Kräftige Gewitter am Freitag
Anbei ein Überblick der Regenmengen am Freitag. Lokal gab es große Regenmengen in kurzer Zeit wie etwa in Deutschlandsberg, wo es mitunter auch zu Vermurungen kam. Örtlich kam es zudem auch zu Hagelschlag. In der Nacht auf Samstag fällt besonders im Südosten noch zeitweise kräftiger Regen.

+++ Update 17:45 +++
Derzeit gehen in der Südsteiermark und in Oberkärnten noch lokale Gewitter nieder, so gab es etwa in Obervellach 15 Liter pro Quadrameter Regen und Böen bis knapp 50 km/h. Allgemein ist die Unwettergefahr derzeit aber nur gering.
+++ Update 17:05 +++
Auch in Oberösterreich haben die Gewitter örtlich für Hagel gesorgt, wie etwa in Sierning im Bezirk Steyr.
Anbei noch die bislang nassesten Wetterstationen in den vergangenen 6 Stunden:
- 34 mm Weyer
- 32 mm Reichenau an der Rax
- 28 mm Puchberg am Schneeberg
- 25 mm Deutschlandsberg
- 22 mm Buchberg
- 19 mm Tannheim
- 17 mm Kremsmünster
- 17 mm Golling
+++ Update 16:35 +++
Achtung, ein kräftiges Gewitter mit Starkregen, kräftigen Windböen und lokal auch Hagel zieht derzeit über den Raum Deutschlandsberg hinweg in Richtung Groß Sankt Florian.
Die Gewitter im Tullnerfeld haben sich dagegen abgeschwächt, in Langenlebarn wurden allerdings noch Böen bis 75 km/h gemessen.
+++ Update 15:50 +++
Die meisten Blitze gab es bislang in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark. Aktuell gehen die stärksten Gewitter im Mühlviertel, im Tullnerfeld sowie auf der Koralpe nieder.

+++ Update 15:35 +++
Das Gewitter über dem Norden Wiens hat sich wieder abgeschwächt, lokal gab es hier Starkregen und kleinen Hagel. Die heftigsten Gewitter befinden sich im Mostviertel rund um St. Pölten bzw. im Tullnerfeld. Hier besteht lokal die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Hagel. Anbei ein Bild aus 3034 Burgstall:
+++ Update 14:45 +++
Und schon ist der Regen da …

+++ Update 14:30 +++
Wien: Nach derzeitigem Stand zieht das Gewitter aus dem Vorposting wohl über dem Wienerwald westlich an der Stadt vorbei. Regen kommt aber unabhängig davon, zudem bilden sich direkt über der Stadt gerade neue Schauer. Nicht ausgeschlossen, dass diese ebenso Blitz und Donner bringen.

+++ Update 14:00 +++
Gefährlich sind aktuell zwei Gewitterzellen: eine im Bereich Knittelfeld im Murtal und eine weitere, welche gerade im Wienerwald entstanden ist. Generell verlagert sich alles langsam nach Nordosten, auch für Wien wird es zumindest interessant:

+++ Update 13:15 +++
14 l/m² sind in der letzten Stunde in Puchberg am Schneeberg gefallen. Derweil zeigt die Webcam in Puchenstuben im Mariazellerland nach Norden zu die zahlreichen Quellungen:

+++ Update 12:30 +++
Die kräftigsten Gewitter befinden sich derweil im Mühl- und Waldviertel. Aus Mardetschlag bei Freistadt wird Hagel gemeldet:
+++ Update 12:00 +++
Ein kurzer Blick nach Italien, denn dort lagert heute die richtig gefährliche Luftmasse. Nicht weit entfernt von Mailand sind in den frühen Morgenstunden bereits diese, geschätzt 6 cm mächtigen Trümmer vom Himmel gefallen:
+++ Update 11:45 +++

Das aktuelle Radarbild zeigt Schauer und erste Gewitter vor allem im Waldviertel und der Obersteiermark. Sie verlagern sich nur langsam nach Osten und weisen noch keine große Lebensdauer auf.
+++ Update 11:15 +++

Über Nacht ist ein mächtiger Gewittercluster über Slowenien nach Osten gezogen. Zwar hat er sich inzwischen aufgelöst, seine Wolken sorgten aber im Südosten und Osten für einen recht bewölkten Start in den Tag. In Wien ist inzwischen die Sonne raus gekommen, von Deutschlandsberg bis in den Seewinkel dauert es aber noch ein wenig. Entsprechend ist hier erst später am Tag mit Gewittern zu rechnen.
Nicht so von Kärnten bis ins Mühl- und Waldviertel. Hier ging es bereits sonnig los und die sehr feuchte Luft wird bereits jetzt gehoben, erste Schauer und Gewitter entstehen. Von ihnen geht vorerst noch keine Unwettergefahr aus.
Vorarlberg und Tirol werden ebenfalls von einem Gewittersystem über Oberitalien beeinflusst, Wolken dominieren und am Alpenhauptkamm fällt Regen.
Titelbild @ https://stock.adobe.com
Juli: Höhepunkt der Gewittersaison
Die Gewittersaison in Österreich erreicht in diesen Wochen im Mittel ihren Höhepunkt. Nach einem ausgesprochen schwachem Start in die Saison – dem schwächsten seit Messbeginn – gab es im Juli vor allem in Teilen der Steiermark und Niederösterreichs viele Blitze (Wolken- und Erdblitze):
- 138.000 Steiermark
- 106.000 Niederösterreich
- 71.000 Oberösterreich
Mittlerweile liegt die Steiermark auch wieder an der Spitze vom Bundesland-Ranking seit Jahresbeginn. Die höchste Blitzdichte gab es im Bezirk Weiz, den stärksten Blitz mit 306 kA dagegen in Anras im Bezirk Lienz.

Wenn man die vorläufige Blitzdichte im Sommer 2020 mit jener vom Vorjahr vergleicht, fällt auf, dass es in vielen Regionen heuer bislang deutlich weniger Gewitter gab. Es gibt allerdings auch Ausnahmen wie etwa die Oststeiermark, wo besonders am 1. Juli sehr viele Blitze detektiert wurden.

Schwache Saison
In Summe gab es im Sommer 2019 knapp über 1.000.000 Blitze in Österreich (davon etwa 325.000 mit einer Stromstärke von mind. 5 kA). Aktuell liegen wir bei etwa 440.000 Entladungen (davon etwa 125.000 >5kA). Zwar steht der gesamte August noch bevor, in den meisten Jahren lässt die Blitztätigkeit ab der Monatsmitte aber deutlich nach, somit wird es sehr schwierig den Wert vom letzten Jahr zu erreichen (welcher bereits einer der niedrigsten seit Messbeginn war).
Durchschnittliche Blitzanzahl (>5 kA) | |
Juni | 143.000 |
Juli | 283.000 |
August | 127.000 |
Schwere Gewitter mit großem Hagel in Norditalien
Der Sommer in Norditalien verlief bislang äußerst gewitteranfällig, so gab es in den vergangenen Wochen wiederholt kräftige Gewitter. In der Nacht auf Donnerstag kam es neuerlich zu heftigen Gewittern, diesmal war besonders stark der nördliche Teil der Region Emilia-Romagna betroffen, wo kurz vor Mitternacht etwa im Ort Bagnolo in Piano (nördlich von Reggio Emilia) Hagel mit einer Größe um 6 cm beobachtet wurde. In weiterer Folge sind die Gewitter ostwärts gezogen und haben für ergiebige Regenmengen und Sturmböen gesorgt.

Weitere Unwetter am Freitag
In den kommenden Stunden nimmt die Gewittergefahr in Norditalien ausgehend von den Alpen neuerlich zu. Besonders in der zweiten Nachthälfte sowie am Freitag tagsüber zeichnet sich im Nordosten Italiens sowie teils auch im Nordwesten Unwettergefahr durch Starkregen, teils großen Hagel und Sturmböen ab. Erst am Freitagabend beruhigt sich die Lage langsam wieder.
Grandinata spaventosa nella bassa reggiana. Domani mi sa che ci vuole il MES.. pic.twitter.com/6WNPue3I88
— Adolfo Salsi (@AdolfoSalsi) July 22, 2020
00.48..si scatena il diluvio 🌧⛈⚡️ tuoni lampi e grandine..Buonanotte⚡️ pic.twitter.com/qBrQRzH10r
— Katya❤️🌸💕 (@poikilothron) July 22, 2020
Wetterlage bleibt gewitteranfällig
Am Mittwoch sind neuerlich Schauer und Gewitter zu erwarten, wobei in erster Linie das Bergland sowie der Süden und Südosten des Landes betroffen sind. Speziell von Kärnten über die südliche Steiermark bis ins Süd- und Mittelburgenland können die Gewitter am Nachmittag und Abend lokal auch kräftig ausfallen mit der Gefahr von Starkregen, Hagel und teils stürmischen Böen. Im Norden und Nordosten ist die Luft dagegen trockener als noch am Dienstag, somit bleibt es hier überwiegend trocken.

Am Donnerstag lässt die Gewittergefahr etwas nach, nur am Alpenrand und an der Alpensüdseite ziehen örtlich teils gewittrige Schauer durch. Am Freitag sind dann im Vorfeld einer schwachen Kaltfront neuerlich verbreitet Schauer und teils kräftige Gewitter zu erwarten.
Am Dienstag 38.000 Blitze
Bereits am Dienstag kam es vor allem in Niederösterreich, Wien und der Steiermark zu kräftigen Gewittern. Lokal kam es dabei im Raum Krems zu großem Hagel um 4 cm, aber auch in der Wiener Innenstadt gab es kleinen Hagel und stürmische Böen bis 74 km/h. Landesweit wurden dabei 38.000 Blitze detektiert, davon 13.500 in Niederösterreich und 11.300 in der Steiermark.

Titelbild: Adobe Stock
Verhaltensregeln bei Gewittern
Allgemein kündigt sich ein Blitz nicht an und kann manchmal auch mehrere Kilometer von der Gewitterwolke entfernt einschlagen. Blitze schlagen zudem nicht immer an den höchsten Objekten ein und können durchaus auch mehr als einmal den selben Punkt treffen.
Gefahrenquelle Blitz
Bei einem Gewitter besteht nicht nur die Gefahr, dass man direkt von einem Blitz getroffen wird, sondern auch das Risiko, in der Nähe eines Einschlags zu sein. Dabei springt der Blitz aufgrund der extrem hohen Spannung auf alle Stromleiter im unmittelbaren Umfeld über – schwere Verletzungen sind die Folge. Weiters gibt es auch die Gefahr der Schrittspannung: Wenn ein Blitz in unmittelbarer Nähe am Boden einschlägt, kann der Strom durch den menschlichen Körper fließen, wenn man im Zuge eines Schrittes den Boden an zwei unterschiedlichen Punkten mit unterschiedlichem elektrischen Potential berührt. Alleine in Deutschland und Österreich sterben jedes Jahr rund 10 Menschen an den Folgen eines direkten oder indirekten Blitzschlages! Besonders gefährdet sind meist Landwirte und Sportler (besonders Wanderer, Bergsteiger, Golfspieler, aber auch Fußballer und Wassersportler!)
10.000 Grad bei Blitzschlag
Bei einem Blitzschlag werden durchschnittliche Stromstärken von 20.000 Ampere gemessen, vereinzelt werden aber sogar mehr als 250.000 Ampere erreicht. Die Temperatur kann direkt im Blitzkanal kurzzeitig auf mehrere 10.000 Grad steigen. Das explosionsartige Verdampfen des Wassers löst eine Schockwelle aus, die man in weiterer Folge als Donner wahrnimmt.
Wo findet man Schutz?
Wenn man sich im Freien befindet sollte man hohe sowie generell stromleitende Gegenstände meiden sowie fern vom Wasser bleiben. Am besten ist der Unterschlupf in einem Haus mit verschlossenen Fenstern und Türen oder im Auto. Ist man im Freien, sollte man folgende Notmaßnahmen beachten:
- Auf den Boden kauern, am besten in einer Mulde oder Senke. Die Beine müssen dabei eng beieinander stehen um die Schrittspannung gering zu halten. Im Notfall ist es jedenfalls besser zu hüpfen, als zu laufen.
- Niemals unter einzelstehenden Bäumen (ganz egal welche Baumart) oder Stromleitungen Schutz suchen!
- Im Gebirge: Von Graten und Gipfeln fernhalten und Stahlseile und Skilifte meiden. Nahe einer Felswand gibt es ein relativ sicheres Dreieck, dessen Seitenlänge am Boden der Höhe der Wand entspricht.
- Wenn man keinen Donner mehr hört, bedeutet das nicht, dass das Gewitter vorbei ist. Blitze können weit entfernt von der Wolke einschlagen. Deshalb ist es auch wichtig, dass man nach dem vermeintlich letzten Donner noch für längere Zeit in Sicherheit bleibt.
- Stets lokale Wetterberichte lesen und die Tour entsprechend planen (nicht auf Apps verlassen). Bei einer erhöhten Gewitterneigung sollte man nur kurze Touren mit Ausstiegs- oder Schutzmöglichkeiten durchführen.
- Stets den Himmel beobachten : So erkennt man, ob sich in der Nähe mächtige Quellwolken bzw. Gewitter entwickeln.
Großer Hagel in Norditalien
Der Sommer in Norditalien verlief bislang äußerst gewitteranfällig, so gab es in den vergangenen Wochen wiederholt kräftige Gewitter. Betroffen waren unter anderem der Großraum von Turin, die Regionen rund um Bergamo oder auch der Nordosten des Landes von Verona bis nach Friaul. In der Nacht zum Freitag kam es neuerlich zu starken Gewittern, diesmal war besonders stark der nördliche Teil der Region Emilia-Romagna betroffen, wo kurz nach Mitternacht etwa im Ort Fabbrico (nördlich von Reggio Emilia) Hagel mit einer Größe um 5 cm beobachtet wurde. In weiterer Folge sind die Gewitter ostwärts gezogen und haben für Starkregen und Sturmböen gesorgt.

Fabbrico pic.twitter.com/XTLF5KheoR
— Dario Adragna (@adragnadario) July 2, 2020
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Im Juni 175.000 Blitze, blitzärmstes Halbjahr seit Messbeginn
Vom 1. bis 30. Juni registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 174.550 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das sind deutlich weniger Blitze als in den vergangenen Jahren: Im Juni 2020 wurden etwa 100.000 Blitze weniger als im Vorjahr registriert, der relativ durchschnittlich abgeschlossen hatte. Im Juni 2018 wurden dagegen fast 450.000 Blitze detektiert.

Niederösterreich vor der Steiermark
Mit etwas mehr als 60.000 Blitzen führt Niederösterreich das Bundesland-Ranking an, gefolgt von der Steiermark mit 45.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es diesen Monat aber immerhin 1.000 Blitze. Im Bezug auf die Blitzdichte liegt die Landeshauptstadt mit 2,5 Blitze pro Quadratkilometer an vierter Stelle. Auf Bezirksebene liegt Weiz (Steiermark) mit 9.348 Entladungen in Führung. Die höchste Blitzdichte gab es dagegen in Dornbirn (Vorarlberg) mit knapp 10 Blitzen pro Quadratkilometer, gefolgt von den Bezirken Südoststeiermark und Weiz.

Stärkster Blitz in Osttirol
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Tirol im Bezirk Lienz gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 306 kA am Nachmittag des 25. Juni in Anras. In kürzester Zeit wurde dabei fast 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Blitzarmes Halbjahr
Nicht nur der Juni war durch verhältnismäßig wenig Gewitter geprägt, vor allem auch der Mai zeigte sich heuer gewitterarm. Die gesamte erste Jahreshälfte 2020 bilanziert damit mit 256.000 Blitzen. Wenn man nur Blitze mit einer Stromstärke von mindesten 5 kA betrachtet, gab es heuer knapp 70.000 Entladungen, was den niedrigsten Wert seit Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009 darstellt. Zum Vergleich, von 2009 bis 2019 gab es durchschnittlich 236.000 Blitze >5 kA. Bei den Bundesländern liegt zudem Niederösterreich vor der Steiermark, was es bislang seit 2009 erst einmal gab. Besonders in den zentralen Landesteilen rund um Salzburg und die Steiermark gab es bislang deutlich weniger Blitze als üblich, während manche Regionen im Nordosten eine nahezu durchschnittliche Blitzanzahl verzeichnen.
Jänner bis Juni | Blitze (>5 kA) |
2020 | 70.000 |
2019 | 92.000 |
2018 | 269.000 |
2017 | 190.000 |
2016 | 151.000 |
2015 | 129.000 |
Ausschlaggebend für die geringe Blitzanzahl waren das anfangs zu trockene Frühjahr sowie die leicht unterdurchschnittlichen Temperaturen im Mai. Im Juni haben mehrere Höhentiefs dann für unbeständiges Wetter mit einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer gesorgt, weshalb es kaum Wetterlagen mit den typischen Hitzegewittern im Bergland gab. Auch wenn es weniger Blitze als üblich gab, waren einige Gewitter aber durchaus heftig. Erst zu Wochenbeginn kam es im Vorfeld einer Kaltfront zu heftigen Gewitter mit Hagel und Starkregen im Südosten Österreichs, so wurden am 29.06. an der Station Gleisdorf in der Steiermark innerhalb von nur zwei Stunden 90 l/m² gemessen.

„Corona-Hagel“ in Peking
Großer Hagel hat in Teilen Pekings am Donnerstag einige Schäden verursacht. Da die Hagelkörner durch eine sehr unregelmäßige Oberfläche gekennzeichnet waren, welche an dir Form des Coronavirus erinnert, wurde zum Teil von „Corona-Hagel“ berichtet. Tatsächlich handelt es sich aber um kein unbekanntes Phänomen, so wurden solche eckigen, unregelmäßig geformten Hagelkörner schon weltweit beobachtet.
#Hailstorm in #Beijing on the Dragon Boat Festival(today). 端午节 #北京 下 #冰雹 pic.twitter.com/ut3AzlRtM3
— Jennifer Zeng 曾錚 (@jenniferatntd) June 25, 2020
Hagelfarbe
Hagel hat meist eine rundliche Form, wobei man oft eine Abwechslung an klaren und weißlichen Schichten beobachten kann. Dies steht im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Bedingungen innerhalb der Gewitterwolke, so unterscheidet man zwischen nassem und trockenem Hagelwachstum. Ersterer tritt in vergleichsweise warmen Bereichen der Wolke auf (> ca. -25 Grad), wo es einen hohen Feuchtigkeitsanteil gibt. Beim Wachstum wird latente Energie frei, wodurch die Oberflächentemperatur auf 0 Grad ansteigen kann. Diese Hagelschichten erscheinen klar und durchsichtig. Die zweite Wachstumsart erfolgt dagegen in den kälteren Regionen der Wolken oder dort, wo es ein geringeres Flüssigwasseranteil gibt. Bei diesem Prozess werden kleine Luftbläschen eingeschlossen, weshalb das Eis milchig und undurchsichtig erscheint.
Hagelform
Allgemein vermutet man, dass Hagel eine unregelmäßige Form annimmt, wenn viele Körner unterschiedlicher Größe von einem starken Aufwind getragen werden. Kleinere Körner tendieren schneller aufzusteigen als große, weshalb es zu Kollisionen kommt. Wenn nun die äußere Schicht der größeren Hagelkörner nicht vollständig gefroren ist (nasses Wachstum), können kleinere Hagelkörner an ihnen festkleben. Durch diese „Verklumpung“ können Körner unterschiedlichster Formen entstehen.
More photos of #CCPVirus like hail in #Beijing, today. 端午节北京下冰雹 越看越像 #中共病毒 https://t.co/3GGmSBmIXQ pic.twitter.com/G0iEduVCyZ
— Jennifer Zeng 曾錚 (@jenniferatntd) June 25, 2020
Saharastaub erfasst Mittelamerika und den Süden der USA
Vor allem in Südeuropa ist Saharastaub keine Seltenheit, so wirbeln kräftige Tiefs über Nordafrika Sandpartikel kilometerhoch auf und transportieren diesen nordwärts. Grundsätzlich erreicht uns Saharastaub meist in größeren Höhen oberhalb etwa 5 km, damit wirkt er sich hauptsächlich auf die Himmelsfärbung und Wolkenbildung aus. Ein ähnliches Phänomen tritt im Sommer in tieferen Luftschichten (zwischen etwa 1500 und 5000 m Höhe) regelmäßig über dem tropischen Atlantik im Bereich der Passatwinde westlich der Sahara auf, allerdings meist nur in schwacher Ausprägung.
Saharan Air Layer
Meteorologen sprechen auch von „Saharan Air Layer“ (SAL), der bei starken Ostwinden über Westafrika entsteht und durch eine sehr warme und trockene Luftschicht in mittleren Höhenlagen gekennzeichnet ist. Diese Luftmassen sorgen über dem Atlantik für eine erhöhte Windscherung sowie eine stabile Schichtung der Atmosphäre, was die Entstehung von Gewittern bzw. tropischen Stürmen unterbindet.

Saharastaub in Mittelamerika
Vergangene Woche hat kräftiger Ostwind zu einem besonders stark ausgeprägten Ausbruch an Saharastaub über dem tropischen Atlantik geführt, so war der Staub selbst auf Satellitenbildern aus 36.000 km Höhe gut sichtbar. Im Laufe der Woche hat der Saharastaub auch Mittelamerika erreicht: Zunächst waren davon vor allem die Kleinen Antillen sowie Puerto Rico betroffen und in weiterer Folge die gesamte Karibik. Mittlerweile hat der Staub sogar den Golf von Mexiko und den Süden der USA erfasst. Das Ereignis war ersten Schätzungen zufolge das stärkste seit mindesten 50 Jahren!
This #Solstice #GOESeast RGB loop illustrates why the North Pole receives 24 hours of daylight today and the South Pole receives zero. It also tracks dust in the Saharan Air Layer (SAL). More SAL info on the CIMSS Satellite Blog at https://t.co/Gkk7fmsuhJ pic.twitter.com/L64NzJwVNs
— UW-Madison CIMSS (@UWCIMSS) June 20, 2020
A massive plume of #SaharanDust has reached the #Caribbean, leading to poor air quality, darkening skies and rainwater.
Photos via @CLIMATEwBORDERS network of broadcast meteorologists pic.twitter.com/hNIKzFay92— World Meteorological Organization (@WMO) June 22, 2020
@spann Saharan Air Layer has definitely arrived in Panama City today pic.twitter.com/oq1VXv6foQ
— Alex McAnnally (@amcannally) June 25, 2020
The dust is here, wow! Welcome to Houston, Sahara Desert. The dust may mitigate some of the expected rain showers this afternoon, too. #KHOU11 pic.twitter.com/QFDQ2mWuiY
— Blake Mathews (@KHOUBlake11) June 26, 2020
The sun tried it’s best but the #SaharanDust said not today. The 2nd pic is what I usually see when I wake up. #StLucia #SaharanAirLayer @PaulMatadeen @hurricanetrack @C_WeatherOnline @weatherchannel pic.twitter.com/CW2CNojtzm
— Deswyn J. Haynes (@DeswynJ) June 22, 2020
Weiterhin staubig
Derzeit gibt es die höchste Konzentration an Saharastaub im Süden der USA von Florida und Georgia bis in den Osten von Texas. Ein weiterer Schwall an Saharastaub erfasst am Samstag allerdings aus Osten die Karibik, somit ist rund um den Golf von Mexiko bis auf Weiteres mit diesiger Luft und einer erhöhten Neigung zu Atemwegsbeschwerden zu rechnen. Die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Hurrikanen ist dagegen vorerst gering und die Böden bekommen bei solchen Situationen wertvollen Nachschub an Mineraldünger.
The Saharan Air Layer remains quite active as dust continues to stream west off the African coast. The initial plume is currently over much of the Southeast US with another large plume approaching the Caribbean. Here is the latest (Fri June 26) 10 day computer model dust forecast pic.twitter.com/0KUxLkOkjA
— NWS Eastern Region (@NWSEastern) June 26, 2020
This morning’s sounding from Barbados shows the classic signatures of a Saharan Air Layer (dust) outbreak. A low-lvl easterly jet caps the shallow, moist, & well mixed marine BL & dual inversions demarcate the vertical limit of the Saharan Air Layer, revealing it’s >2.5 km thick pic.twitter.com/eGW7hp952t
— Eric Webb (@webberweather) June 23, 2020
Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag
Der Siebenschläfertag ist ein altbekannter Lostag in der Meteorologie, welcher sich in zahlreichen Bauernregeln widerspiegelt. Das Wetter vom 27. Juni soll demnach den Trend für die nächsten 7 Wochen setzen. Anbei eine kleine Auswahl an Bauernregeln:
- Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.
- Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.
- Wie’s Wetter am Siebenschläfertag, so der Juli werden mag.
- Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.
- Schlafen die Siebenschläfer im Regen, wird’s ihn noch sieben Wochen lang geben.
Meteorologischer Hintergrund
Tatsächlich gibt es im Hochsommer eine statistisch nachweisbare Erhaltungstendenz von Wetterlagen im Alpenraum. Für diese meteorologische Singularität ist allerdings nicht nur ein bestimmter Tag relevant, da sie allgemein oft für die letzte Juniwoche bzw. die erste Juliwoche zutrifft. Durch die gregorianische Kalenderreform findet der Tag eigentlich auch erst etwa 10 Tag später statt. Auf die erste Juliwoche trifft diese Singularität in Süddeutschland und im Alpenraum etwa 60 bis 80% der Fälle zu. Im maritim geprägten Klima Norddeutschlands ist dies hingegen deutlich seltener der Fall.
Weichenstellung
Etabliert sich Ende Juni bzw. Anfang Juli somit eine stabile Hochdruckzone über Europa, stehen die Chancen gut, dass sie bis weit in den Juli hinein erhalten bleibt. Das gleiche gilt allerdings auch umgekehrt: Liegt der Jetstream weiter südlich, so ist der Weg frei für Tiefdruckgebiete in Richtung Mitteleuropa und anhaltend wechselhafte Bedingungen sind vorprogrammiert.
Tief über Nordwesteuropa
Derzeit deuten die Modelle in der kommenden Woche auf Tiefdruckeinfluss über Nord- bzw. Nordwesteuropa hin, was in Alpenraum eine überwiegend südwestliche Höhenströmung zur Folge hat. Da die Frontalzone allerdings nahe zu Mitteleuropa liegt, kündigt sich besonders in Österreich und in Süddeutschland warmes, aber auch wechselhaftes Sommerwetter an. Manche langfristige Modelle deuten Mitte Juli allerdings auf eine Rückkehr des Skandinavienhochs hin, man kann also nur abwarten, was der Hochsommer tatsächlich mit sich bringt.
Zunehmende Unwettergefahr am Wochenende
Deutschland liegt derzeit zwischen einem kleinräumigen Höhentief über Tschechien und einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über den Britischen Inseln namens SYLVIA. Das Höhentief zieht am Wochenende unter Abschwächung über Polen hinweg, dafür erreicht am Samstag aus Westen die Kaltfront von SYLVIA das Land.

Am Freitag Gewitter im Südwesten
Am Freitag gehen im äußersten Südwesten bereits am Vormittag Schauer und Gewitter nieder. Im Tagesverlauf steigt die Gewitterneigung dann im gesamten Südwesten an, vor allem von der Eifel bis zur Alb besteht dabei die Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen. Im Laufe des Abends steigt die Gewittergefahr dann auch Bayern an. Lokale Gewitter mit Platzregen und Hagel sind allerdings auch am Rande des Höhentiefs im Osten Deutschlands zu erwarten, Unwettergefahr besteht aber nur vereinzelt.

Am Samstag Unwettergefahr
Der Samstag sind im Westen und in der Mitte bereits aus der Nacht heraus Schauer und Gewitter zu erwarten, im Tagesverlauf entstehen dann im Vorfeld der Kaltfront von SYLVIA besonders in der Nordhälfte örtlich heftige Gewitter mit der Gefahr von teils großem Hagel, Starkregen und schweren Sturmböen! Im Laufe des Abends verlagert sich der Schwerpunkt dann in den Osten und Nordosten des Landes. Die Hagelgefahr lässt dabei langsam nach, Sturmböen sind allerdings weiterhin ein Thema.

Am Sonntag Gewitter im Südosten
Am Sonntag liegt die Kaltfront bereits quer über Deutschland, somit sind im Tagesverlauf vor allem vom Allgäu bis nach Sachsen wieder Schauer und Gewitter zu erwarten. Besonders im äußersten Südosten können die Gewitter aus heutiger Sicht auch kräftig ausfallen, sonst lässt die Unwettergefahr nach.
Am Wochenende hochsommerlich mit kräftigen Gewittern
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss eines kleinräumigen Höhentiefs mit Kern über Südtschechien, welches am Freitag besonders im Bergland sowie ab dem Nachmittag auch im östlichen Flachland für eine erhöhte Schauer- und Gewitterneigung sorgt. Mit Annäherung eines atlantischen Tiefausläufers namens THEKLA zieht das Höhentief am Wochenende nordwärts ab, allerdings bleibt die Gewitterbereitschaft an der Alpennordseite erhöht.

Am Wochenende viele Sonnenstunden
Am Samstag lockern örtliche Nebelfelder oder Restwolken rasch auf und bis etwa Mittag dominiert im ganzen Land der Sonnenschein. In der schwülen Luft entstehen im Bergland ab Mittag allerdings vermehrt Quellwolken, welche am Nachmittag zu teils kräftigen Schauern und Gewittern heranwachsen. Diese greifen am Nachmittag und Abend auch auf die Alpennordseite über. In der energiereichen Luft besteht örtlich die Gefahr von Hagel und Starkregen. Die Temperaturen steigen auf 25 bis 30 Grad. Überwiegend sonnig und trocken bleibt es dagegen von Unterkärnten bis ins Burgenland, hier wird es mit Höchstwerten um 31 Grad auch hochsommerlich heiß.
An der Alpennordseite kräftige Gewitter
Der Sonntag bringt wenig Änderungen, so überwiegt bis zum frühen Nachmittag verbreitet der Sonnenschein und die Temperaturen steigen im Osten und Südosten auf bis zu 32 Grad. Im Vorfeld einer Kaltfront sind ab dem Nachmittag jedoch neuerlich kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten, welche sich im Laufe des Abends entlang der Nordalpen ostwärts ausbreiten. Bis zum späten Abend noch wetterbegünstigt sind neuerlich der Süden und Südosten des Landes, hier gehen vorerst nur über den Bergen lokale Hitzegewitter nieder.

Vorübergehende Abkühlung
Die neue Woche beginnt mit vielen Wolken und vor allem im Süden und Südosten häufig nass. Die Temperaturen gehen besonders im Norden und Osten spürbar zurück, so liegen die Höchstwerte am Montag zwischen 19 Grad im östlichen Bergland und 27 Grad in Kärnten. Ab Dienstag steigen die Temperaturen aber neuerlich an, Mitte der Woche kündigen sich wieder Höchstwerte um 30 Grad an.
Quelle Titelbild: www.foto-webcam.com
Extreme Hitze am Kältepol Sibiriens
Im Nordosten Sibiriens herrschen seit Monaten außergewöhnliche Temperaturen. Diese Woche wurden in der Kleinstadt Werchojansk sogar +38 Grad erreicht. Dieser Ort liegt auf einer geographischen Breite von über 67° N und befindet sich somit innerhalb des Polarkreises. Das dortige kontinentale Klima ist durch extreme Kälte im Winter geprägt, so gilt Werchojansk gemeinsam mit Oimjakon als Kältepol aller bewohnten Gebiete der Erde. Bis zu −67,8 °C wurden hier im Winter schon gemessen.
Verhojansk, a Russian town in East Siberia known for its exceptionally cold winters, just broke its all-time heat record with a whopping 38.0°C (100.4°F)! Records kept since 1885.#ArcticHeatwave pic.twitter.com/P6tbJ4DbKd
— Mika Rantanen (@mikarantane) June 20, 2020
Rekord eingestellt
Der Höchstwert von 38 Grad am vergangenen Samstag stellt einen neuen Stationsrekord dar, so wurde die bisherige Höchstmarke von 37,3 Grad aus dem Juli 1988 überboten. Dieser Wert egalisiert zudem auch die bisher höchste, jemals gemessene Temperatur im gesamten Polarkreis, welche im Jahre 1915 in Fort Yukon in Alaska aufgestellt wurde.
We are in a relentless Arctic #heatwave – Siberia is literally on fire right now and it’s set to continue.
Temperatures will comfortably exceed + 30 °C within the Arctic Circle over the next 10 days at least. It is a staggering + 20-25 °C warmer than it should be…
[THREAD] pic.twitter.com/J9opJLIaIw
— Scott From Scotland (@ScottDuncanWX) June 19, 2020
106 Grad Temperaturspanne
Werchojansk erscheint im Guinness-Buch der Rekorde als der Ort mit dem weltweit größten Unterschied zwischen absolutem Tiefs- und Höchstwert. Diese Temperaturspanne wurde nun um ein weiteres Grad Celsius erweitert, so beträgt der Unterschied zwischen -67,8 und +38,0 Grad unglaubliche 106 Grad Celsius!
Sounding today from Verhojansk, Russia shows T850 as 21.2°C.
For comparison: when Paris, France hit 42.6°C last summer, T850 was 24.0°C. https://t.co/hzKsMxvk8R pic.twitter.com/qLOYa3fjQ2
— Mika Rantanen (@mikarantane) June 20, 2020
Astronomischer Sommer beginnt kühl, kommende Woche Hoch in Sicht
Der Juni hat sich bislang von seiner unbeständigen Seite gezeigt. Nach dem Rekordjuni im vergangenen Jahr erscheint das Wetter heuer kühl, allerdings war der Monat im Landesmittel bislang relativ durchschnittlich im Vergleich zum Klimamittel von 1981 bis 2010. Nur im Westen liegt die Abweichung zum Mittel bislang teils bei -1 Grad. In den kommenden Tagen liegen die Temperaturen an der Alpennordseite weiterhin knapp unterhalb des langjährigen Mittels, da sich am Rande eines Höhentiefs über Osteuropa neuerlich eine nördliche Strömung einstellt.

An der Alpennordseite unbeständig
Der Freitag beginnt im äußersten Nordosten sowie von Vorarlberg bis Salzburg mit dichten Wolken und zeitweise fällt Regen. Tagsüber kommt besonders vom Mühl- und Waldviertel bis ins Burgenland zeitweise die Sonne zum Vorschein, an der Alpennordseite und im Bergland gehen allerdings weitere Schauer und kurze Gewitter nieder. Die Höchstwerte liegen bei lebhaften Nordwestwind zwischen 17 und 26 Grad mit den höchsten Werten im Südburgenland.

Süden leicht wetterbegünstigt
Am Samstag setzt sich das wechselhafte Wetter fort und vor allem an der Alpennordseite ziehen ein paar Schauer sowie lokale Gewitter durch. Die Höchstwerte kommen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich und Wien nur knapp über 20 Grad hinaus. Leicht wetterbegünstigt sind die Nordföhnregionen von Osttirol über Kärnten bis ins Süd- und Mittelburgenland, hier bleibt es abseits der Berge überwiegend trocken und zeitweiliger Sonnenschein sorgt für Höchstwerte bis knapp 25 Grad.
Sommer in Sicht
Der Sonntag bringt weiterhin viele Wolken und besonders im Osten sowie in den Nordalpen fällt vorübergehend auch etwas Regen. Die Temperaturen bleiben bei lebhaftem bis kräftigem Nordwind gedämpft. Kommende Woche baut sich aber langsam ein Hochdruckgebiet über Westeuropa auf und spätestens ab Dienstag kündigt sich ausgehend vom Westen überwiegend sonniges Wetter an. Die Temperaturen steigen deutlich an, im Süden und Westen sind ab Mitte der Woche Höchstwerte um 30 Grad in Sicht. Auch im Osten wird es sommerlich warm, hier bleibt es mitunter allerdings unbeständig.

Die längsten Tage im Jahr
Obwohl die Tage ab dem 21. Juni langsam wieder kürzer werden, signalisiert die Sonnenwende in unseren Breiten erst den Sommerbeginn. Im Mittel setzt das wirklich heiße Wetter nämlich erst einige Wochen später ein. Die Ursache liegt in der thermischen Trägheit der Land- und vor allem Meeresoberflächen. Der längste Tag und der späteste Sonnenuntergang fallen aufgrund der Neigung der Erdachse sowie der elliptischen Umlaufbahn unseres Planeten um die Sonne aber nicht auf den selben Tag, so findet der späteste Sonnenuntergang erst am 26. Juni statt.
Am Mittwoch an der Alpennordseite Schauer und Gewitter
Österreich liegt derzeit zwischen einem Tief Namens NADINE über Frankreich und einem sich abschwächenden Höhentief über Osteuropa. Im Übergangsbereich der beiden Tiefdruckgebiete erstreckt sich eine Luftmassengrenze quer über dem Südwesten Deutschlands, welche im Laufe des Mittwochs von Tief NADINE als Kaltfront neuerlich ostwärts vorankommt. Im Vorfeld diese Front befindet sich eine Konvergenzlinie mit zusammenströmendem Wind aus westlichen und östlicher Richtung.

Gewitter im Westen
Im Bereich der Konvergenzlinie entstehen am frühen Nachmittag ausgehend von den westlichen Nordalpen vermehrt Schauer und Gewitter, welche sich in weiterer Folge von Vorarlberg über Tirol bis nach Salzburg ausbreiten. Besonders vom Karwendel über die Kitzbüheler Alpen bis in den Tennegau kann es dabei lokal zu großen Regenmengen in kurzer Zeit kommen mit der Gefahr von Vermurungen. Am Abend erfasst die Konvergenzlinie auch den Norden des Landes, hier fällt vor allem in der Nacht auf Donnerstag teils schauerartig verstärkter Regen.

Komplexe Wetterlage
In der Nacht auf Donnerstag regnet es besonders in Oberösterreich und im westlichen Niederösterreich gebietsweise kräftig, wobei die exakte Prognose der Regenmengen noch unsicher ist, zumal bei der Wetterlage teils große Unterschiede auf engem Raum zu erwarten sind. Vor allem vom Innviertel bis ins Waldviertel sind jedenfalls punktuell Mengen über 30 Liter pro Quadratmeter möglich.

Am Donnerstagmorgen bzw. -vormittag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung dann auch im Nordosten zu, vom Großraum St. Pölten bis ins Wiener Becken wird allerdings vor allem der kräftig auffrischende Wind ein Thema, der tagsüber für stürmische Böen um 70 km/h sorgt.
Prognoseunsicherheit
Allgemein machen Höhentiefs den Wettermodellen zu schaffen, so wird ihre Zugbahn oft erst kurzfristig korrekt berechnet, da sie sich abgekoppelt vom Jetstream verlagern. Besonders in dieser Jahreszeit sorgen konvektive Niederschläge wie Schauer und Gewitter zudem ohnehin schon für große Unterschiede auf engem Raum.

Dadurch leidet auch die Prognosequalität der Wetterapps, welche für ihre Prognosen meist auf ein globales Wettermodell wie etwa das frei verfügbare, amerikanische GFS-Modell zurückgreifen. Die horizontale Auflösung dieser Wettermodelle ist jedoch meist zu begrenzt, um kleinräumige Wetterereignisse wie Gewitter darstellen zu können, da solche Wetterphänomene kleinräumiger als die Modellmaschenweite sind. Daher müssen sie parametrisiert werden, sprich ihre Effekte werden mit speziellen Ansätzen erfasst. Bei dynamischem Wetter wie etwa bei markanten Kaltfronten funktioniert dies vergleichsweise gut, bei Wetterlagen mit nur schwach ausgeprägten Druckgegensätzen dagegen nur begrenzt. Einzelne Apps wie etwa MORECAST verwenden ein gewichtetes Modellmix (inkl. hochaufgelösten Modellen), dadurch werden punktuell berechnete Niederschlagsextreme geglättet und betreffen ein größeres Gebiet, was im Mittel eine bessere Prognose der Regenwahrscheinlichkeit ermöglicht.
Am Mittwoch in der Südwesthälfte Gewitter und Starkregen
Am vergangenen Wochenende hat von Osten her sehr feuchte und teils energiereiche Luft Deutschland erreicht, so gab es allein am Samstag über 450.000 Blitze. Diese Region mit teils zusammenströmendem Wind aus westlicher und östlicher Richtung hat zu Wochenbeginn auch vom Emsland bis nach Bayern für teils kräftigen Regen gesorgt und liegt nachwievor quer über dem Land, so regnet es derzeit von NRW bis in den Allgäu. Am Rande dieses Regengebiets entstehen am Dienstagnachmittag im äußersten Westen sowie teils auch vom südlichen Niedersachsen bis in die Oberpfalz nahezu ortsfeste Schauer und Gewitter.

NADINE nähert sich
Die Konvergenzlinie über Westdeutschland gerät am Mittwoch neuerlich unter den Einfluss von Tief NADINE mit Kern über Frankreich. Dadurch kommt sie wieder ostwärts voran und im Zusammenspiel mit dem Höhentief entstehen am Dienstag im Südwesten bereits am Vormittag vermehrt Schauer und Gewitter. Tagsüber können die Gewitter entlang bzw. östlich der Konvergenzlinie in einem Bogen vom Alpenrand über Württemberg und Unterfranken bis nach Hessen und NRW mitunter auch kräftig ausfallen und für große Regenmengen in kurzer Zeit sowie Hagel sorgen. Auch im Südwesten regnet es zudem gebietsweise kräftig.

Lokal große Regenmengen
Die Prognose der Regenmengen ist noch unsicher und schwankt stark von Modelllauf zu Modelllauf, zudem sind am Mittwoch auch wieder große Unterschiede auf engem Raum zu erwarten. Punktuell kündigen sich bei PWAT-Werten (precipitable water) um oder knapp über 30 mm sowie teils parallel zur Konvergenzlinie verlaufenden Höhenwinde im Westen jedenfalls wieder ergiebige Mengen von teils über 50 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden an. Dementsprechend besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Sturzfluten.

Titelbild © Adobe Stock
Eine halbe Million Blitze am Wochenende
Nach einem bisher äußerst gewitterarmen Frühling gab es am Samstag die erste schwere Unwetterlage in diesem Jahr. Feucht-labile Luftmassen aus Osteuropa sorgten ab dem Vormittag vor allem in der Osthälfte für kräftige Gewitter. Besonders betroffen waren dabei Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Die Gewitter brachten örtlich enorme Regenmengen mit stellenweise über 100 l/m², Hagel von bis zu 4 cm Durchmesser und Sturmböen bis 90 km/h.
13. Juni 2020: Wahnsinns-Struktur an einer frisch entstandenen #Gewitter-Zelle südlich von #Ludwigsfelde! #wetter #Tief #OCTAVIA #Blitz pic.twitter.com/1JzKX6BZF7
— Dennis Schneider (@Wetterfreak13) June 13, 2020
450.000 Blitze am Samstag
Insgesamt gab es allein am Samstag knapp 450.000 Blitzentladungen, wenn man sowohl Wolken- als auch Erdblitze zählt. Davon wurden allein in Brandenburg etwa 133.000 registriert. Auf der vergleichsweise kleinen Fläche von Berlin gab es immerhin 3.300 Blitze.

Die meisten Blitzentladungen wurden am Samstag im Landkreis Jerichower Land registriert, wo es bis zu 21.973 Entladungen mit einer Stromstärke von mehr als 1 kA gab. An zweiter bzw. dritter Stelle folgen die Landkreise Barnim und Ostprignitz-Ruppin. Die Gemeinden mit der höchsten Blitzdichte lagen dagegen in Niedersachsen, hier waren Osloß (Gufhorn), Rennau (Helmstedt) sowie Wolfsburg an der Spitze.

70.000 Blitze am Sonntag
Am Sonntag wurden neuerlich über 70.000 Blitze detektiert, diesmal liegt mit 33.000 Entladungen Bayern an der Spitze, gefolgt von Sachsen mit 13.500. Bei den Landkreisen lag Potsdam-Mittelmark mit 2.562 Blitzentladungen an der Spitze, gefolgt von Wittenberg mit 2.543. Die Gemeinde mit der höchsten Blitzdichte war dagegen Gröditz (Meißen) in Sachsen.

Stärkster Blitz in Brandenburg
Der stärkste Blitz des Wochenendes mit einer Stromstärke von 373 kA wurde am Samstag in Eisenhüttenstadt im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg detektiert. Dies war auch der bislang stärkste Blitz des Jahres in Deutschland.

Ich würd mal sagen Unwetter 😰
Ich muss jedenfalls mein Terassendach komplett erneuern, das ist zerlöchert 😵 und der Mann muss sein Auto dann nochmal nach Hagelschäden absuchen.
So ein Mist!! 🤬
Der Tag kann in die Tonne!!! pic.twitter.com/esJKUEHHpH— Charlie.aus.dem.Hort (@_bunte_Knete_) June 13, 2020
@unwetteralarm @wettercom @WetterOnline 31185 Söhlde bei Hildesheim 2-3 cm großer Hagel pic.twitter.com/RnID1E8jrZ
— 91.PzG| Florian (@91_PzG_Florian) June 13, 2020
Schwerer Hagelsturm in Calgary
Am vergangenen Samstag sind im Vorfeld einer kräftigen Kaltfront heftige Gewitter östlich der Rocky Mountains in Kanada entstanden. Besonders betroffen war der Süden von Alberta, so gab es rund um Calgary heftige Gewitter mit teils großem Hagel und ergiebigen Regenmengen. Am Nordrand von Calgary kam es sogar zu einem regelrechten Hagelsturm, wobei mancherorts Hagelkörnen über 5 cm beobachtet wurden!
Don’t complain about your weather unless you’ve been to #Calgary.
This unbelievable! #abstorm #yycweather #yyc pic.twitter.com/17RibxbPWJ
— Ian Seggie 🅙 (@IanSeggie) June 14, 2020
Enorme Schäden
Die Kombination aus großem Hagel und Wind hat dafür gesorgt, dass neben unzähligen Autos auch ganze Häuserfassaden durch den Hagel demoliert wurden. Weiters sorgten die ergiebigen Regenmengen für Überflutungen. Es gibt zwar noch keine offiziellen Angaben über die Höhe der versicherten Schäden, ersten Abschätzungen zufolge dürfte dieser aber über 100 Millionen Dollar betragen.
Little video of the golf-to-pingpong-to-tennis ball sized hail in my neck of the woods. I have no windshield left, nor siding on my western wall.@TD_Insurance @TiffanyGlobal #yycstorm pic.twitter.com/CLke9g9uSY
— Stephen Cassley (@FirehoseYYC) June 14, 2020
That’ll buff out, right? @TD_Insurance @TiffanyGlobal @660NEWS #yycweather #abstorm #NEYYC pic.twitter.com/kmcxv6Ognk
— Stephen Cassley (@FirehoseYYC) June 14, 2020
Lots of major storm damage in #Calgary and area.
Unreal.#YYC #ABStorm pic.twitter.com/8BquTqXqXq
— Ian Seggie 🅙 (@IanSeggie) June 14, 2020
Summer time Alberta style! #yyc #calgary #GlobalCalgary #weather #summer pic.twitter.com/2qgI7CqLpI
— KD (@CheddarCollecta) June 14, 2020
Our car window smashed. Dang! pic.twitter.com/cbVsGXqa4T
— Candeena Langan (@langancandeena) June 14, 2020
Well our windows are broken… siding shredded.. plants gone 😭 in Saddle Ridge… #yyc #abstorm pic.twitter.com/Vme8pEwovf
— Melanie Brown (@mjbrown_0) June 14, 2020
Was ist ein Höhentief?
Kaltlufttropfen
Höhentiefs liegen in mehren Kilometern Höhe und zeichnen sich durch niedrige Temperaturen im Vergleich zur Umgebung aus. Deren Entstehung wird einerseits durch Verwirbelungen des polarumlaufenden Jetstreams begünstigt, andererseits können sich auch ehemalige Tiefdruckgebiete zu solchen Kaltlufttropfen umwandeln, wenn das Bodentief durch Reibung aufgelöst wird und das Höhentief stattdessen erhalten bleibt. In einem begrenzten Gebiet von etwa 100 bis 1000 Kilometern befindet sich dann deutlich kältere Luft. Da diese kalte Anomalie aber nur in der oberen Hälfte der Troposphäre ausgeprägt ist, scheinen diese Gebiete nicht auf den Bodenwetterkarten auf.

Labile Schichtung der Luft
Ein Höhentief wirkt sich merklich auf das tägliche Wettergeschehen aus, denn Höhenkaltluft sorgt für eine verstärkte vertikale Temperaturabnahme und somit für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Besonders im Frühjahr und Sommer entstehen unter dem Einfluss der Höhenkaltluft Quellwolken, welche im Tagesverlauf zu Schauern und Gewittern heranwachsen. Die Lebensdauer von Kaltlufttropfen ist allerdings meist auf ein paar Tage bis etwa eine Woche begrenzt, da sich die Temperaturunterschiede in der Höhe allmählich ausgleichen.
Vorhersagegenauigkeit
Wenn Höhenkaltluft im Spiel ist, nimmt die Vorhersagbarkeit des Wetters etwas ab: Einerseits werden Kaltlufttropfen durch die bodennahe Strömung gesteuert, was sich negativ auf die Qualität von Modellprognosen auswirkt, andererseits sorgt die konvektive Wetterlage für große Unterschiede auf engem Raum. Vor allem räumlich detaillierte Prognosen, wie etwa jene von Wetter-Apps, sind bei solchen Wetterlagen also mit Vorsicht zu genießen.
Tief OCTAVIA bringt Gewitter und im Westen Starkregen
Der Sonntag bringt im Westen dichte Wolken und von Beginn an fällt häufig Regen. Im Süden und Osten scheint zeitweise die Sonne, bereits am Vormittag steigt die Gewitterneigung aber an. Tagsüber zeichnen sich vor allem vom Weinviertel über das Marchfeld bis ins Burgenland starke Gewitter mit erhöhter Unwettergefahr ab: Die Gewitter bringen örtlich Hagel und sehr große Regenmengen in kurzer Zeit, dadurch kann es zu kleinräumigen Überflutungen kommen.

Am längsten freundlich bleibt es von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis ins Südburgenland. Im Laufe des Nachmittags und Abend steigt die Gewittergefahr aber auch hier an. Die Höchstwerte liegen zwischen 14 Grad im Bregenzerwald und 29 Grad im äußersten Südosten.

Ergiebiger Regen im Westen
In Vorarlberg und Nordtirol regnet es schon am Morgen zeitweise kräftig. „In der Nacht legt der Regen neuerlich zu, in Summe zeichnen sich bis Montagabend von Vorarlberg über das Außerfern bis ins Karwendel 60 bis 90, lokal auch über 100 Liter pro Quadratmeter Regen ab. Die Gefahr von Vermurungen nimmt zu. Kräftige Regenschauer und lokale Gewitter ziehen am Montag aber auch im Süden und im gesamten Bergland durch, nur vom Wald- und Weinviertel bis ins Nordburgenland kommt im Tagesverlauf zeitweise die Sonne zum Vorschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 13 und 25 Grad.

Weiterhin unbeständig
Auch der Dienstag bringt viele Wolken und über den ganzen Tag verteilt gehen entlang der Nordalpen weitere Regenschauer nieder. Im Flachland und im Süden lockert es ab und zu auf, die Sonne zeigt sich aber nur zwischendurch. Im Osten weht mäßiger bis lebhafter Nordwind und mit 15 bis 24 Grad bleiben die Temperaturen gedämpft.
Titelbild: AdobeStock
Am langen Wochenende teils unbeständig, teils sommerlich mit bis zu 30 Grad
Am Dienstag überwiegen die Wolken und besonders von Unterkärnten und der Steiermark bis nach Oberösterreich fällt schauerartiger Regen. Am Nachmittag steigt die Gewitterneigung im äußersten Osten an und in der Nacht fällt auch im Nordosten teils kräftiger, gewittrig durchsetzter Regen.

Der Mittwoch verläuft weiterhin unbeständig mit vielen Regenschauern. Tagsüber kommt im Süden und Osten gelegentlich die Sonne zum Vorschein, in der feuchten Luft bilden sich aber rasch wieder Quellwolken. Ab etwa Mittag entstehen vor allem von Mittelkärnten über die südliche Steiermark bis ins Mittelburgenland kräftige Gewitter. Lokal kommen dabei ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit zusammen und es besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen. Die Höchstwerte liegen zwischen 13 Grad am Arlberg und knapp 23 Grad im Südosten.

Wetterbesserung am Donnerstag
Der Donnerstag beginnt im Norden und Westen mit einigen Wolken und vor allem in Vorarlberg fällt mitunter noch etwas Regen. Im Laufe des Vormittags setzt sich aber besonders abseits der Alpen oft die Sonne durch. Der Nachmittag verläuft dann meist freundlich und bis auf lokale gewittrige Schauer in den Bergen auch meist trocken. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im äußersten Osten.
Badewetter am Freitag und Samstag
Am Freitag gelangen etwas trockenere Luftmassen nach Österreich, somit scheint bei nur harmlosen Wolken im ganzen Land häufig die Sonne. Lediglich im Marchfeld und im Weinviertel nimmt die Gewitterneigung am Nachmittag leicht zu. Die Temperaturen steigen kräftig an, im Oberinntal gibt es bereits bis zu 29, vereinzelt auch 30 Grad. Auch am Samstag scheint häufig die Sonne und bei Höchstwerten bis 30 Grad gibt es in weiten Teilen des Landes gutes Badewetter. Am Nachmittag sind aber besonders in den westlichen Nordalpen sowie vereinzelt auch im äußerten Osten kräftige Wärmegewitter zu erwarten.

Aktuelle Wassertemperaturen (Auswahl):
- Alte Donau (W): 19 Grad
- Neusiedler See (B): 19 Grad
- Aubad Tulln (NÖ): 20 Grad
- Monsdee (OÖ): 15 Grad
- Mattsee (S): 18 Grad
- Grundlsee (ST): 14 Grad
- Wörthersee (K): 19 Grad
- Lansersee (T): 18 Grad
- Bodensee (V): 17 Grad
Am Sonntag neuerlich unbeständig
Am Sonntag greift ausgehend von Norditalien ein weiteres Höhentief auf den Alpenraum über. Die Schauer- und Gewitterneigung nimmt somit neuerlich zu, gebietsweise sind auch wieder kräftige Gewitter möglich. Im Osten bleibt es sommerlich warm, im Westen gehen die Temperaturen spürbar zurück.
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Die Schafskälte
Meteorologisch gesehen ist die Schafskälte eine sogenannte Singularität, also ein Witterungsereignis, welches in einem begrenztem Zeitraum immer wieder an einem ähnlichen Datum auftritt. Bei der Schafskälte handelt es sich um einen Kälterückfall in Mitteleuropa im Frühsommer, meist im Zeitraum zwischen dem 4. und 20. Juni. Dieser findet allerdings nicht in jedem Jahr statt. Heuer ist die Schafskälte im Alpenraum relativ pünktlich eingetroffen, so gab es am Sonntag besonders von Graubünden bis nach Vorarlberg Schnee teils bis 1200 m herab. Eine ähnliche Singularität stellen im Mai übrigens die Eisheiligen dar.
Die #Schafskälte kam (fast) pünktlich dieses Jahr – sie ist aber mittlerweile viel weniger markant als in früheren Jahren. Eine detaillierte Auswertung dazu gibt’s auf den Klimaseiten von @meteoschweiz: https://t.co/YzdlFQhtsy pic.twitter.com/QvHsHvIgib
— Daniel Gerstgrasser (@danivumalvier) June 7, 2020
Kälte und Schafe?
Dieser Kaltlufteinbruch ist weniger im Flachland sondern vielmehr in höheren Lagen im Gebirge von Bedeutung, was auch zum Namen dieser Wetterlage führt. Denn zu dieser Zeit findet vielerorts traditionell der Albauftrieb der bereits geschorenen Schafe statt. Damit kann der Kälteeinbruch den Tieren in hochgelegenen Almgebieten durchaus bedrohlich werden, da dieser teils auch mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und mitunter auch mit Schnee bis in mittlere Höhenlagen einhergeht.
Unregelmäßiges Ereignis
Im Laufe des Junis erfassen zwar immer wieder kühle Luftmassen Mitteleuropa, allerdings gibt es kein fixes Datum für die Schafskälte. So führten Auswertungen der Jahre 1881 bis 1947 mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von über 80 Prozent zu einer Häufung um den 11. Juni, allerdings auch mit einer Streuung vom 4. bis zum 20 Juni. Etwas neuere Analysen aus den Jahren 1986 bis 1991 ergeben für das Auftreten dieser Singularität im Mittel die Zeit vom 11. bis zum 20 Juni. Auch eine Analyse der MeteoSchweiz zeigt, dass die Analyseperiode für den Zeitpunkt sowie die Dauer der Schafskälte eine wesentliche Rolle spielt, so war sie etwa in Davos am stärksten im Zeitraum 1931 bis 1960 ausgeprägt.
Gewitter brachten Regen, Hagel und einen Tornado bei Pottendorf
Am Mittwoch lag Österreich im Übergangsbereich zwischen einem Höhentief über der Westukraine und einem Bodentief über Deutschland. Mit einer nordwestlichen Höhenströmung haben dabei feuchtwarme Luftmassen das Land erfasst und besonders im Osten kam es zu kräftigen Gewittern. Am stärksten betroffen waren die Regionen vom Tullnerfeld über das Wiener Becken bis ins Burgenland.

In Summe wurden knapp 25.000 Blitze erfasst, davon fast 15.000 in Niederösterreich. Die meisten Blitze gab es in den Bezirken Gänserndorf, Mödling und Baden, die höchste Blitzdichte in den Bezirken Mödling, Wien-Umgebung und Wien-Liesing. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 145 kA wurde dagegen in Sankt Jakob im Walde im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld erfasst.
Bei Ebreichsdorf bis zu 100 l/m²
Vor allem in der Umgebung von Wien kam es ab den Mittagsstunden zu mehreren kräftigen Gewittern. Zunächst wurde am Ostrand der Stadt Hagel mit einem Durchmesser von bis zu knapp 3 cm registiert. Ab dem frühen Nachmittag waren dann besonders die Regionen südlich von Wien betroffen, so wurden in Gumpoldskirchen 30 Liter pro Quadratmeter in weniger als zwei Stunden und in Wien-Unterlaa Böen bis 67 km/h gemessen. Immer wieder bildeten sich so genannte Backbuilding-Gewitter in einer Linie und zogen etwa von Perchtoldsdorf nach Südosten bis Eisenstadt. Unsere Analyse der Niederschlagssumme zeigt in einer Region, wo keine Wetterstationen liegen, Mengen von über 50 l/m². Bei Ebreichsdorf sind entsprechend der Analyse lokal gar Mengen bis zu 100 l/m² gefallen:

Tornado südlich von Wien
In Pottendorf wurde etwa um 14 Uhr sogar ein Tornado beobachtet, der für entwurzelte Bäume und Schäden an Hausdächern sorgte.
Der 12er-Aufstieg zeigt gut die feuchtlabile Schichtung mit 26 mm PWAT und >1500 J/kg MUCAPE (die Cloud Tops waren zeitweise bei -60 Grad) sowie >30 kn Windscherung. Die ausgeprägte Windkonvergenz quer durch Niederösterreich hat dabei für anhaltende Hebung gesorgt. pic.twitter.com/lpz7Q5Gei2
— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87) June 3, 2020
Tolle Bilder der heutigen #Gewitter haben uns vom Verein Storm Science Austria erreicht. Sie wurden in Wien-Liesing, Mödling und Sieggraben im Burgenland aufgenommen. pic.twitter.com/GG6PvcG6T4
— uwz.at (@uwz_at) June 3, 2020
Da hauts was obe in Wien. Hagelbrockerln. pic.twitter.com/vIfQVB1CRy
— Florian Hammer (@hammer_flo_) June 3, 2020
Am Abend konnte man im Westen Wiens spektakuläre Mammatus-Wolken sehen. Hintergrundinfos zu diesen Wolken gibt es hier.

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Tief JULIANE bringt Regen und Gewitter
Deutschland liegt derzeit unter dem Einfluss eines Tiefs namens JULIANE mit Kern über Niedersachsen. Mit einer westlichen bis südwestlichen Strömungen gelangen dabei feuchtlabile Luftmassen ins Land und im Tagesverlauf muss man besonders in der Mitte und im Osten mit teils kräftigen Gewittern rechnen.

In der sehr feuchten Luft besteht entlang einer Bodenkonvergenz von Schleswig-Holstein bis ins Leipziger Land vor allem die Gefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit und kleinem Hagel. Im Süden und Südosten besteht im Laufe des Nachmittags bei mäßiger Windscherung zudem auch die Gefahr von lokalen Sturmböen.

Viele Gewitter am Mittwoch
Bereits am Mittwoch gab es vor allem in einem Streifen von der Nordsee bis zum Leipziger Land sowie im Südwesten kräftige Gewitter. Lokal kam es dabei zu großen Regenmengen in kurzer Zeit, stürmischen Böen und Hagel. Die stärkste Böe wurde am Flughafen Leipzig/Halle mit 76 km/h gemessen.


Feuchtwarmes Wetter: Vorsicht Zecken!
Entscheidend für das Erscheinen der ersten Zecken ist in erster Linie die Temperatur. Spätestens wenn kein Schnee mehr liegt und die Temperaturen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen 7 bis 10 Grad erreichen, erwachen die ersten Zecken aus der Winterstarre. Dies passiert immer häufiger bereits im Februar.
Feuchtwarm
Kälteeinbrüche im März und im April sorgen zwar für abrupte Einbrüche der Zeckenaktivität, den Zecken schadet das aber in der Regel nicht. Neben der Temperatur spielt weiters allerdings auch die Feuchtigkeit eine wichtige Rolle: Wenn es nach längeren Schönwetterperioden sehr trocken ist, ziehen sich die Zecken vorübergehend zurück. Regnet es dann wieder, verlassen sie schnell die schützende Laubstreu und suchen verstärkt nach Wirten. Die Zeckenaktivität kann dann regelrecht explodieren!

Jährlich viele FSME-Fälle
Zecken lassen sich nicht von Bäumen auf ihre Opfer fallen, sondern mögen es bodennah und feucht. Die Parasiten krabbeln auf Grashalme und Büsche und warten geduldig auf den Moment, in dem ein potentieller Wirt sie streift und mitnimmt. Schützen kann man sich mit geschlossener Kleidung und Sprays, wobei auch diese keine Sicherheit garantieren. Nach jeden Wald- oder Wiesenspaziergang muss man sich jedenfalls nach den Blutsaugern an allen Körperstellen absuchen und etwaige Zecken möglichst schnell mit einer Zeckenzange entfernen.
FSME-Fälle | Österreich | Deutschland |
2016 | 89 | 353 |
2017 | 116 | 486 |
2018 | 154 | 583 |
2019 | 108 | 445 |
Eine Bissstelle sollte desinfiziert und auf jeden Fall noch länger beobachtet werde: Bei einer Rötung oder grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen muss ein Arzt konsultiert werden. Die Anzahl an FSME-Erkrankungen hat in den letzten Jahren zugenommen, besonders im Jahr 2018 gab es sehr viele Fälle. Vergangenes Jahr hat wohl die Trockenheit für einen leichten Rückgang gesorgt. Etwa bei der Hälfte der Erkrankungen gibt es einen schweren Krankheitsverlauf mit einer Gehirnentzündung. Nur mit einer Impfung kann man dieses Risiko minimieren.
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Mai 2020 in Österreich erster zu kalter Monat seit einem Jahr
In Summe war der Monat landesweit etwa 1 Grad kühler als im langjährigen Mittel. Besonders markant fallen die Abweichungen im Norden aus, so liegt die Abweichung zum Klimamittel im Mühlviertel und im Oberen Waldviertel bei -2 Grad. Im Donauraum sowie im östlichen Flachland war der Monat etwa 1 bis 1,5 Grad kühler als im Mittel, während er im Westen und Süden relativ durchschnittlich abschließt. Im Bereich des Alpenhauptkamms lagen die Temperaturen mitunter auch knapp über dem Durchschnitt, wie etwa in Tamsweg mit einer Abweichung von +1 Grad.

Ein Hitzetag in Tirol
Im Vorfeld der Kaltfront von Tief GUDRUN hat föhniger Südwestwind am 23.5. die Temperaturen im Oberinntal auf bis zu 32 Grad getrieben, somit wurde hier die 30-Grad-Marke etwa zwei Wochen früher als im Klimamittel erreicht. Innsbruck war mit einem Höchstwert von 31,4 Grad somit heuer die erste Landeshauptstadt mit einem sogenannten Hitzetag. Dies war allerdings bislang auch der einzige Hitzetag des Jahres, da nachfolgend eine nördliche Strömung kühle Luftmassen ins Land geführt hat. Die Kaltfront sorgte zudem für kräftige Gewitter mit teils schweren Sturmböen um 100 km/h, welche von Tirol bis in die Obersteiermark einige Schäden verursachten.

Mit GUDRUN kam im Nordosten der Regen
Während der Monat besonders von der Weststeiermark bis ins Mittelburgenland sowie in Tirol neuerlich zu trocken ausfällt, haben leicht überdurchschnittliche Regenmengen von Salzburg bis nach Wien zu einer Linderung der Trockenheit geführt. Seit dem Durchzug von Tief GUDRUN liegt Österreich nämlich am Rande eines Höhentiefs über Südosteuropa, welches aus Norden wiederholt feuchte Luft in den Nordosten gebracht hat. Die größten Abweichungen wurden in Kremsmünster sowie in Oberndorf an der Melk verzeichnet mit etwa 160 bzw. 190% des Solls. In Graz und Innsbruck kam dagegen weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge zusammen.

Wenig Blitze
Im Mai wurden bislang landesweit etwa 68.000 Blitze detektiert, die meisten davon in Ober- und Niederösterreich. Dieser Wert entspricht knapp der Hälfte vom 10-jährigen Durchschnitt, liegt aber über dem Wert vom äußerst gewitterarmen Mai 2019. Die höchste Blitzdichte gab es in der Gemeinde Schwarzenau im Bezirk Zwettl, der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 287 kA wurde dagegen in Bad Gleichenberg in der Südoststeiermark am 26.5. detektiert.

Weniger Sonne als im April
Nach dem außergewöhnlich sonnigen April mit oft mehr als 300 Sonnenstunden im Flachland fiel die Sonnenscheindauer im Mai besonders im Norden sowie im östlichen Bergland mit 70 bis 80% des Solls unterdurchschnittlich aus. In Vorarlberg, im Tiroler Oberland sowie in Osttirol und Oberkärnten wurde das Soll an Sonnenstunden dagegen knapp übertroffen, im östlichen Flachland und im Süden liegen die Werte im Bereich des langjährigen Mittels. Der absolut sonnigste Ort war Hollenthon in der Buckligen Welt mit 280 Sonnenstunden.
Extremwerte Mai 2020
(Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
- 32,2 Grad Imst (T, 23.)
- 31,4 Grad Innsbruck (T, 23.)
- 30,6 Grad Landeck, Haiming (T, 23.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
- -4,9 Grad Obergurgl (T, 3.)
- -3,5 Grad Galtür (T, 7.)
- -3,4 Grad Lech am Arlberg (V, 3.)
Tiefste Temperaturen unter 800 m Seehöhe
- -2,8 Grad Summerau (OÖ, 6.)
- -2,6 Grad Turnau (ST, 4.)
- -2,5 Grad Freistadt (OÖ, 6.)
Max. Sommertage (Höchstwert mind. 25,0 Grad)
6 Tage: Innsbruck (T), Bad Goisern (OÖ), Bludenz (V), Dellach (K), St. Pölten, Pottschach-Ternitz, Langenlebarn (NÖ)
Nasseste Orte
- 183 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)
- 173 Liter pro Quadratmeter Oberndorf / Melk (NÖ)
- 164 Liter pro Quadratmeter Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Trockenste Orte
- 28 Liter pro Quadratmeter Schöckl (ST)
- 35 Liter pro Quadratmeter Kroisegg (B), Frohnleiten (ST)
- 36 Liter pro Quadratmeter Lutzmannsburg (B), Eichberg (ST)
Absolut sonnigste Orte
- 282 Sonnenstunden Hollenthon / Bucklige Welt (NÖ)
- 260 Sonnenstunden Mörbisch (B)
- 252 Sonnenstunden Laa an der Thaya (NÖ)
Stärkste Windspitzen Niederungen
- 109 km/h Enns (OÖ, 11.)
- 104 km/h Linz Hörsching (OÖ, 11.), Innsbruck (T, 23.)
- 103 km/h Windischgarsten (OÖ, 23. ), Mooslandl / Hieflau (ST, 23.)
Tropischer Sturm sorgt für Überschwemmungen im Süden Omans
Der tropische Sturm „92A“ ist am vergangenen Donnerstag auf den Südwesten des Wüstenstaats Oman getroffen. Neben teils schweren Sturmböen bringt er vor allem ergiebige Regenmengen, zumal sich der Wirbelsturm nur sehr langsam verlagert. Im Bereich der 340.000-Einwohner-Stadt Salalah an der Südküste des Omans sind bereits über 150 Liter pro Quadratmeter gefallen und in den kommenden Stunden sind vor allem im Landesinneren weitere, ergiebige Regenmengen zu erwarten.

Extreme Regenmengen
Das Tief zieht in den kommenden Tagen langsam Westwärts quer über den Jemen hinweg. Nach aktullem Stand könnten die Reste des Tiefs sogar noch das Rote Meer erreichen! Besonders im Südwesten des Oman sind in Summe gebietsweise mehr als 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten! Zum Vergleich: Der durchschnittliche Jahresniederschlag von Salalah liegt bei etwa 130 Liter pro Quadratmeter.
Wasserfälle von Darbat
Diese Wassermassen fließen vom Hochland an die Küste und sorgen hier für weitreichende Überschwemmungen. Die bekannten Wasserfälle von Darbat sind bereits stark angeschwollen. Diese Wasserfälle führen normalerweise nur von Juni bis September nennenswerte Wassermengen, wenn der asiatische Monsun in der Region häufiger für Regen sorgt.
وادي دربات #طاقة #عمان حاليا #منخفض_محافظه_ظفار pic.twitter.com/JGzQYGqiMB
— ابوعــــزام (@abuazzam9661) May 30, 2020
شاهد بالفيديو لنزول شلالات #دربات بشكل رهيب صباح اليوم من تصوير علي سالم #منخفض_محافظة_ظفار pic.twitter.com/0V69FRfH7d
— طـقـس عُـمـان 🌦 (@WeatherOman) May 30, 2020
مقطع متداول للسيول وهي تداهم المنازل اليوم في سدح.. نسأل الله أن يحفظ أهالينا في ولاية #سدح وفي محافظة #ظفار ويجنبهم كل مكروه ويجعل من#منخفض_محافظه_ظفار سقيا رحمة لا سقيا عذاب يا رب العالمين 🤲 pic.twitter.com/2sPUcUPtIB
— طـقـس عُـمـان 🌦 (@WeatherOman) May 30, 2020
شاهد بالفيديو لارتفاع منسوب مياه الامطار في بعض شوارع ولاية #صلالة صباح اليوم نتيجة التأثيرات المباشرة للمنخفض المداري في #بحر_العرب pic.twitter.com/OoitIiEYMU
— طـقـس عُـمـان 🌦 (@WeatherOman) May 29, 2020
شاهد من تأثيرات الحالة المدارية على سواحل محافظة #ظفار مساء اليوم #منخفض_محافظة_ظفار pic.twitter.com/XPSeboX1nI
— طـقـس عُـمـان 🌦 (@WeatherOman) May 29, 2020
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Gewitter verhinderten den Start vom Dragon-2-Raumschiff
Am Mittwochabend um 22:33 MESZ war der Start des SpaceX-Raumschiff Dragon-2 mit einer Falcon-9-Trägerrakete vom Kennedy Space Center bei Cape Canaveral in Florida geplant. Es handelt sich dabei um die erste bemannte Mission des US-amerikanischen Raumschiffs Crew Dragon, welche zwei Astronauten zur Internationalen Raumstation bringen soll. In den vergangenen Jahren wurde dies ausschließlich mittels der russischen Sojus-Raumschiffen vom Kosmodrom Baikonur im Süden Kasachstans gemacht.

Das Wetter hat allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht, so gab es südlich des tropischen Sturms Bertha, der zeitgleich in South Carolina Landfall gemacht hat, auch in Florida zahlreiche Gewitter.
Blitze über dem Atlantik
Bis kurz vor dem Start gab es in der Umgebung mehrere Gewitter. Da das Raumschiff nach dem Start einen nach Osten gerichteten Kurs einschlägt, waren besonders die Gewitter südöstlich von Cape Canaveral über dem Atlantik problematisch. Der Start wurde somit 35 Minuten vor dem geplanten Abflug abgebrochen.
Wow, that’s exciting! See attached the detected lightning from 20:15 UTC #LaunchAmerica
Source: @nowcast, @UBIMET pic.twitter.com/0SUWn1X0Qi
— Steffen Dietz (@sdietzf1) May 27, 2020
Nächste Gelegenheit am Samstag
Der Start wurde auf kommenden Samstag um 21:22 MESZ verschoben. Die Wetterbedingungen sind diesmal etwas günstiger: Vor allem im Landesinneren sind zwar neuerlich Gewitter zu erwarten, an der Küste und über dem Ozean stehen die Chancen aber etwas besser, dass es trocken bleibt. Im Fall einer weiteren Verschiebung wäre der nächstmögliche Termin bereits am 31. Mai
Here are the clouds & lightning you can yell at for today’s scrubbed launch. pic.twitter.com/1GyplAVtjD
— Dakota Smith (@weatherdak) May 27, 2020
„We are not going to launch today.“
Due to the weather conditions, the launch is scrubbing. Our next opportunity will be Saturday, May 30 at 3:22pm ET. Live #LaunchAmerica coverage will begin at 11am ET. pic.twitter.com/c7R1AmLLYh
— NASA (@NASA) May 27, 2020
Titelbild: Jane O’Brien
Tief GUDRUN bringt Gewitter, Regen und teils stürmischen Wind
Der Alpenraum liegt am Freitag noch am Rande eines Hochs über der Ostsee, die aufziehenden, hochliegenden Wolken kündigen aber bereits das herannahende Tief GUDRUN an. Die Warmfront des Tiefs sorgt am Samstagmorgen im Nordosten für etwas Regen, tagsüber gibt es dann besonders im Süden und Westen ein paar föhnige Auflockerungen und die Temperaturen steigen hier auf teils auf 29 Grad. Kühler bleibt es dagegen bei vielen Wolken im äußersten Nordosten, so liegen die Höchstwerte im Weinviertel nur bei knapp 20 Grad.
Kaltfront mit Sturmböen
Am Samstagnachmittag zieht aus Bayern die kräftige Kaltfront von Tief GUDRUN auf, dabei steigt die Schauer- und Gewitterneigung von Vorarlberg bis Oberösterreich rasch an. Am späten Nachmittag ziehen vom Flachgau bis ins Mostviertel und in die Obersteiermark auch kräftige Gewitter durch und gebietsweise besteht die Gefahr von schweren Sturmböen um 100 km/h und Hagel!

Am Abend muss man auch im Osten mit Sturmböen um 70 km/h rechnen und ein paar Stunden lang fällt im ganzen Land kräftiger Regen. Damit wird die Regenbilanz deutlich aufgebessert und auch zu Wochenbeginn ziehen noch Regenschauer durch. Dennoch fällt der Mai wieder zu trocken aus, im Gegensatz zu den Vormonaten aber gebietsweise auch zu kühl.

Zweigeteilt ab Sonntag
Am Sonntag und zu Wochenbeginn liegt Österreich zwischen Hoch STEFFEN über Westeuropa und reger Tiefdrucktätigkeit über Osteuropa. Im Einflussbereich einer nördlichen Höhenströmung stellt sich dabei in Österreich zweigeteiltes Wetter ein: Während in Vorarlberg und im Tiroler Oberland sowie generell von Osttirol bis in die südliche Steiermark häufig die Sonne scheint, gestaltet sich das Wetter im Norden und Osten leicht unbeständig mit ein paar Regenschauern.

Die Temperaturen liegen zu Wochenbeginn unter dem langjährigen Mittel, wobei die höchsten Temperaturen mit bis zu 23 Grad in Oberkärnten zu erwarten sind. In den östlichen Nordalpen kommen die Temperaturen dagegen kaum über 13 Grad hinaus und auch im Donauraum bleiben die Temperaturen bis einschließlich Dienstag meist unterhalb der 20-Grad-Marke. Ab Mitte der Woche steigen die Temperaturen dann generell etwas an.
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Langes Wochenende: Im Südwesten sommerlich, am Samstag Kaltfront
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem Tief über Südosteuropa und einem Hoch über der Ostsee. In diesem Übergangsbereich gelangen vor allem in den Süden und Westen des Landes milde Luftmassen, während sich im Nordosten etwas kühlere Luft hält. Zu Christi Himmelfahrt scheint häufig die Sonne, nur vom Tiroler Unterland bis zur nördlichen Obersteiermark überwiegen anfangs noch die Wolken und es gehen einzelne Schauer nieder. Am Nachmittag ziehen nur harmlose, flache Quellwolken durch und die Höchstwerte liegen zwischen 17 Grad im östlichen Bergland und knapp 26 Grad in Vorarlberg.

Auch der Freitag präsentiert sich besonders am Vormittag von seiner sonnigen Seite. Am Nachmittag ziehen von Nordwesten her vermehrt Wolken durch und über den Bergen bilden sich Quellwolken, die Schauer- und Gewitterneigung bleibt aber gering. Die Temperaturen steigen besonders im Westen etwas an und erreichen 20 bis 27, in Vorarlberg lokal auch 28 Grad.
Kaltfront am Samstag
Am Samstag zeigt sich im Süden und Westen noch häufig die Sonne, sonst überwiegen die Wolken und anfangs fällt von Oberösterreich bis ins östliche Flachland etwas Regen. Nach vorübergehenden föhnigen Auflockerungen zieht am Nachmittag die Kaltfront von Tief GUDRUN mit teils kräftigen Regenschauern und Gewittern auf. Am Abend fällt verbreitet Regen, dazu frischt im Donauraum und am Alpenostrand starker Nordwestwind auf.

Zuvor erreichen die Temperaturen von Nord nach Süd 18 bis 28 Grad. Besonders von Tirol über Kärnten bis zur südlichen Steiermark wird es sommerlich warm, im Nordosten liegen die Höchstwerte dagegen bei knapp 20 Grad.

Besserung am Sonntag
Der Sonntag startet gebietsweise mit Restwolken, zwischen Dachstein und Schneeberg sowie von den Karawanken bis ins Südburgenland stellenweise noch mit etwas Regen. Tagsüber scheint zeitweise die Sonne, nur im östlichen Bergland halten sich dichte Wolken mit einzelnen Schauern. Bei lebhaftem West- bis Nordwestwind ist es überall etwas kühler, die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 23 Grad.
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Schneeräumung auf den Passstraßen der Alpen
Der Winter 2019/20 brachte vor allem im November außergewöhnliche Schneemassen in den Südalpen. Im Hochwinter präsentierte sich die Schneelage dann meist durchschnittlich und seit April sorgt trockenes und mildes Frühlingswetter für eine rasche Schneeschmelze. Derzeit liegt in den Hochlagen meist weniger Schnee als üblich für die Jahreszeit und auf den hochalpinen Passstraßen findet die jährliche Schneeräumung statt.
Meterhoher Schnee
Wenn im Winter im Hochgebirge Schnee fällt, kommt es auf dem unebenen Gelände zu stark unterschiedlichen Schneehöhen: Der teils stürmische Wind verfrachtet den Schnee nämlich von Kuppen und Rücken und füllt dabei Mulden und Rinnen auf. Stellenweise türmt sich der Schnee hier bis zu 10 Meter auf. Die Rotationspflüge fräsen sich bei solchen Schneemassen schichtweise nach unten und schleudern den Schnee