Jänner 2023 deutlich zu mild und im Süden sehr nass

Hauptverantwortlich für die milde Gesamtbilanz war die extreme erste Monatshälfte, in Graz und Innsbruck war es sogar die wärmste seit Messbeginn. Die zweite Monatshälfte verlief dann im Flachland annähernd durchschnittlich bzw. auf den Bergen kühler als üblich, weshalb der Monat in Summe eine Abweichung von +2,5 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 aufweist.

Temperaturabweichung im Jänner 2023. © www.uwz.at

Die größten Temperaturabweichungen wurden im Norden und Osten verzeichnet, so war der Jänner in Teilen Niederösterreichs knapp 4 Grad milder als üblich. Nahezu durchschnittlich verlief der Monat dagegen im Bergland vom Arlberg bis zu den Hohen Tauern. Besonders in Erinnerung bleibt der rekordmilde Neujahrstag: Erst im Vorjahr gab es in Köflach mit 18,8 Grad einen neuen Rekord, in diesem Jahr wurde dieser wieder überboten. Neuer Spitzenreiter ist Puchberg am Schneeberg mit knapp 20 Grad. An einigen Wetterstationen wurden am Neujahrstag neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in Fraxern (V), in Reichenau im Mühlkreis (OÖ), auf der Schmittenhöhe (S) oder auch in Weitra (NÖ).

Im Norden trocken, im Süden nass

Mehrere Italientiefs haben ab der Monatsmitte vor allem im Süden wiederholt zu Regen und Schneefall geführt, in Kärnten gab es dadurch zum Teil deutlich mehr Neuschnee als üblich. Besonders in Erinnerung bleibt der 23 Jänner, als es mit einer östlichen Strömung vor allem in Teilen Kärntens bzw. auf der Koralpe zu großen Neuschneemengen kam. In Preitenegg gab es knapp 50 cm Neuschnee gemessen, was dort der bislang dritthöchsten Neuschneemenge überhaupt entspricht. In Summe wurde hier die vierfache übliche Niederschlagsmenge gemessen, aber auch in Unterkärnten sowie in der südlichen Steiermark gab es vielerorts doppelt bis dreimal so viel Niederschlag wie üblich. Im Osten waren Regen und Schneefall in etwa durchschnittlich.

Niederschlagsanteil im Jänner 2023. © www.uwz.at

Ganz anders präsentiert sich das Bild dagegen an der Alpennordseite: Hier war es verbreitet zu trocken und es gab deutlich weniger Schnee als üblich. Die größten negativen Abweichungen von bis zu -90 Prozent wurden im Tiroler Oberland verzeichnet, zudem gab es mancherorts wie in Umhausen nur ein Drittel der üblichen Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke, was einem neuen Negativrekord entspricht.
Bei der Sonnenscheindauer fehlen gut 30 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz, besonders trüb war der Monat im östlichen Bergland, im Südosten sowie teils auch im Norden. Nahezu durchschnittlich sonnig war der Jänner dagegen am Tiroler Alpenhauptkamm und im Oberpinzgau.

Abweichung der Sonnenscheindauer im Jänner 2023. © www.uwz.at

Extremwerte Jänner 2023

(Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: 31.01.2023, 12 Uhr

Höchste Temperaturen
  • 19,7 Grad Puchberg am Schneeberg (NÖ, 1.)
  • 19,5 Grad Gutenstein / Mariahilfberg (NÖ, 1.)
  • 18,9 Grad Bludenz (V, 2.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
  • -19,6 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 27.)
  • -18,4 Grad Lech am Arlberg (V, 20.)
  • -18,3 Grad Obergurgl (T, 20.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
  • -15,3 Grad Radstadt (S, 30.)
  • -14,8 Grad Rauris (S, 26.)
  • -14,6 Grad Zeltweg (ST, 30.)
Nasseste bewohnte Orte
  • 211 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 145 Liter pro Quadratmeter Ferlach, Eisenkappel, Rosenbach (K)
  • 130 Liter pro Quadratmeter Fürnitz (K)
Trockenste Orte
  • 6 Liter pro Quadratmeter Nauders (T)
  • 7 Liter pro Quadratmeter Prutz, Haiming (T)
  • 9 Liter pro Quadratmeter Umhausen (T)
Absolut sonnigste bewohnte Orte
  • 86 Sonnenstunden Fresach (K)
  • 85 Sonnenstunden Virgen (T)
  • 83 Sonnenstunden Villach (K)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 105 km/h Mariazell (ST, 30.)
  • 103 km/h Irdning / Gumpenstein (ST, 5.)
  • 102 km/h Turnau (ST, 31.)
Stärkste Windspitzen Berge
  • 137 km/h Feuerkogel (OÖ, 5.)
  • 130 km/h Dachstein / Hunerkogel (OÖ, 31.)
  • 122 km/h Galzig (T, 10.)