Erste Hitze: In Vorarlberg und Tirol am Wochenende 30 Grad in Sicht

Während in Westeuropa wie etwa in Deutschland oder England die 30-Grad-Marke bereits erreicht wurde, lässt der erste Hitzetag der Saison hierzulande weiterhin auf sich warten. Auch in den kommenden Tagen bleiben die Temperaturen vor allem im Norden und Osten noch gedämpft, im Laufe des Wochenendes geht es dann aber bergauf mit den Temperaturen.

Sommertage: Innsbruck in Führung

Die bislang wärmsten Tage des Jahres waren der 22. Mai in Wien sowie der 2. Juni in Ferlach, als jeweils 29,2 Grad erreicht wurden. Bei der Anzahl an Sommertagen liegt derzeit Innsbruck mit 20 an der Spitze, dicht gefolgt von Feldkirch und Bludenz mit 19 sowie Bregenz und Ferlach mit 18. In der Osthälfte fällt die Bilanz verhalten aus, so gab es etwa in Graz 8 Sommertage, in Wien 7 und in Eisenstadt nur 6. In Lagen oberhalb von etwa 700 m wurde im östlichen Berg- und Hügelland meist noch gar kein Sommertag verzeichnet.

Die bisherige Anzahl von Sommertagen. Heute (14.6.) kommt in Bregenz und Innsbruck ein weiterer dazu. © UBIMET

Hitzetag: Späte Premiere

In den 2000er Jahren wurde der erste Hitzetag der Jahres in Österreich meist im Mai bzw. vereinzelt wie etwa in den Jahren 2018 und 2012 auch schon Ende April erreicht (eine Übersicht der frühesten 30er pro Bundesland haben wir hier zusammengefasst). Nur in den Jahren 2006 und 2013 wurden Temperaturen über 30 Grad erst kurz vor Mitte Juni erreicht. In diesem Jahr werden wir den ersten Hitzetag erst nach der Monatsmitte verzeichnen, was dem bislang spätesten Termin im aktuellen Jahrhundert bzw. seit dem Jahre 1990 entspricht.

Hoch am falschen Platz

Der späte Termin des ersten Hitzetags im Jahr 2023 stellt einen klassischen statistischen Ausreißer dar, welchen wir der festgefahrenen Großwetterlage seit etwa April mit mehreren blockierenden Hochdruckgebieten über den Britischen Inseln und Skandinavien zu verdanken haben. Auf der Nordhalbkugel bewegt sich die Luft nämlich im Uhrzeigersinn um solch ein Hoch herum, weshalb wir heuer wiederholt im Einfluss einer nördlichen oder östlichen Strömung lagen. Damit gelangen meist vergleichsweise kühle Luftmassen zu uns. Wärmebringende Südwestlagen blieben dagegen komplett aus.

Die Anomalien von Geopotential und Bodendruck seit dem 1.April zeigen den überdurchschnittlich hohen Druck über Nordeuropa, weshalb Österreich immer wieder im Einfluss einer nordöstlichen Strömung lag.

Am Sonntag 30 Grad in Sicht

In der zweiten Wochenhälfte gerät Österreich vorübergehend unter den Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Polen. Damit stellt sich nochmals leicht wechselhaftes Wetter mit ein paar gewittrigen Schauern ein und die Temperaturen bleiben noch gedämpft. Im Laufe des Wochenendes nimmt der Hochdruckeinfluss über Westeuropa aber zu und ab Sonntag erfassen warme Luftmassen den Westen Österreichs. Damit kündigt sich am Sonntag in Vorarlberg und lokal auch im Oberinntal der erste Hitzetag des Jahres an.

Am Sonntag deuten die Modelle erstmals auf 30 Grad im Westen Österreichs. © UBIMET

Im Osten Österreichs muss man sich noch ein paar Tage länger gedulden, gegen Mitte der kommenden Woche ist die 30-Grad-Marke aber auch hier in Reichweite.

Temperaturtrend für Wien. © UBIMET/ECMWF