Die Kelvin-Helmholtz-Instabilität bezeichnet das Anwachsen kleiner Störungen in der Scherschicht zwischen zwei Fluiden mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten. Entscheidend für die Entstehung dieser Wolken in der Atmosphäre sind folgende Punkte:
- ausgeprägte stabile Schichtung (oft Inversionsschicht)
- markante Windscherung im Bereich der stabilen Schicht
- ausreichende Luftfeuchtigkeit, damit Wolken entstehen können
Wenn diese Faktoren zusammenkommen, reißt die obere Luftschicht, die eine höhere Geschwindigkeit und eine geringe Luftfeuchte aufweist, Teile der unteren, feuchteren Luftmasse nach oben und es kommt zu Verwirbelungen. Manchmal kann es aber auch im Bereich von Leewellen hinter einem Gebirge zur Kelvin-Helmholtz-Instabilität kommen, so auch am Donnerstag in Gibraltar. Die Lebensdauer solcher Wolkenformationen ist gering und reicht meist von wenigen Minuten bis zu etwa 20 Minuten.
More great photos being sent to MeteoGib of this afternoon’s rare Kelvin-Helmholtz wave clouds running along the #Gibraltar #Levanter cloud – caused by wind shear in the flow over the Rock – 26/09
Photos with many thanks to Sandra Garcia, Cerianne Pizarro & Stuart Ryan pic.twitter.com/le3gqblBZr
— MeteoGib (@MeteoGib) September 26, 2019Kelvin-Helmholtz-Wolken in Gibraltar
Turbulenz
Kelvin-Helmholtz-Wellen treten wesentlich häufiger auf, als man denkt. In vielen Fällen ist die Luft allerdings zu trocken, um die Entstehung von Wolken zu ermöglichen, daher sind die Wellen oft unsichtbar. In der Luftfahrt spricht man dann von Clear Air Turbulence (CAT): Diese Turbulenz in wolkenfreier Luft führt zu ungewollten Höhenänderung eines Flugzeugs, was von Flugzeuginsassen meist als „Luftloch“ aufgefasst wir.
Hoy @Robert1969Rob captaba en #Gibraltar esta espectacular cresta de #Fluctus a modo de olas de mar provocadas por las ondas Kelvin-Helmholtz … el aire en la parte superior de la nube se mueve a más velocidad que en la inferior de la nube y voila! yo las llamo nubes #punk wow! pic.twitter.com/860M64ADLP
— Mario Picazo (@picazomario) September 26, 2019
#Gibraltar #Levanter – 26/09 – another quite different view of the Rock from another angle, taken from Eastern Beach and showing clearly the differential flow of air across the Rock producing different layers/ waves of cloud – photo with many thanks to Jacqueline Garcia. pic.twitter.com/ZjW5Ymigwn
— MeteoGib (@MeteoGib) September 26, 2019
Titelbild © Robert1969Rob