Das Klima einer Stadt wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, dabei unterscheidet man zwischen natürlichen und menschlichen Einflüssen.
Natürliche Einflüsse | Anthropogene Faktoren |
Geographische Lage | Art und Dichte der Verbauung |
Seehöhe / Relief | Versiegelungsgrad des Bodens |
Von entscheidender Bedeutung ist natürlich die Anzahl der Bewohner bzw. der Kraftfahrzeuge sowie der vorhandenen Industrie und deren Schadstoffemissionen.
Hitzeinsel
Das markanteste Merkmal eines Stadtklimas ist der sogenannte Wärmeinseleffekt (engl.: Urban Heat Island). Aufgrund der dichteren Verbauung im Vergleich zum Umland und dem dadurch vergrößerten Wärmespeicher werden Städte tagsüber wärmer und kühlen nachts weniger stark aus. Es gibt zahlreiche Projekte um die Hitzeinsel abzuschwächen, wie etwa die Bauwerksbegrünung.
An windschwachen, klaren Abenden ist der Stadteffekt bzw. die Hitzeinsel von #Wien besonders stark: Nach einheitlichen Höchstwerten zwischen 33 und 34 Grad gibt es um 22 Uhr in der Innenstadt noch 29 Grad, am Stadtrand wie etwa in Mariabrunn dagegen schon angenehme 22. #Hitze pic.twitter.com/DIg71z7GhC
— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87) 4. August 2018
Der hohe Versiegelungsgrad (starke Bebauung, kaum Grünflächen) führt zudem zu einem beschleunigten Abfließen des Niederschlagswassers. Damit steht deutlich weniger Wasser für die Verdunstung zur Verfügung, welche den Tagesgang der Temperatur tagsüber dämpft. Bei Gewittern nimmt hingegen die Gefahr von Sturzfluten zu.
Industrieschnee
Aufgrund des generell höheren Schadstoffausstoßes durch das größere Verkehrsaufkommen und die ausgeprägte Industrie hält sich über Städten oftmals eine drei- bis fünfmal höhere Konzentration an Kondensationskernen, was die Entstehung von Nebel und auch von Niederschlag begünstigt. Allerdings betrifft dies infolge der vorhandenen Höhenströmung oft nur die Randbezirke bzw. sogar das Umland der Städte. Im Winter kann es bei Vorliegen besonderer Wetterbedingungen in der Nähe von industriellen Emittenten zum Phänomen des Industrieschnees kommen, dieser ist also eindeutig anthropogen bedingt bzw. hausgemacht. Dazu braucht es Nebel oder hochnebelartige Bewölkung, eine ausgeprägte Temperatur-Umkehrschicht in Bodennähe, geringe Luftbewegung und Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt. Dieser Schnee ist oft feinkörniger als normaler Schnee, da er aus deutlich geringeren Höhen als dieser stammt, und die Eiskristalle daher nicht genügend Zeit haben, sich voll auszubilden. Er ist lokal begrenzt und je nach Quelle des Wasserdampfes und der Kondensationskerne teils auch stärker mit Schadstoffen belastet als herkömmlicher Schnee.
#Industrieschnee heute Morgen in #Wien – wie hier vor der Staatsoper (c) @AlbertinaMuseum
Woher dieser Schnee kommt: https://t.co/37lVbOHt5Y pic.twitter.com/oZNqaNa3jm— uwz.at (@uwz_at) 20. Dezember 2016
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