Kaltfront bringt Sturm, im Westen Regen und auf den Bergen Schnee

Symbolbild für eine Sturmwarnung. © Olaf Naami; shutterstock.com

Nach einem rekordwarmen Februar und März sorgte auch das erste Aprilwochenende für zahlreiche Temperaturrekorde, an etwa einem Fünftel der österreichischen Wetterstationen wurden April-Rekorde aufgestellt. In Bruck an der Mur wurde mit exakt 30 Grad der früheste Hitzetag der österreichischen Messgeschichte registriert, der alte Rekord aus Salzburg vom 17.04.1934 um ganze 10 Tage unterboten. Die extrem warme, sommerliche Wetterphase geht aber nun zu Ende, im Laufe des Dienstags erreicht allmählich eine Kaltfront das Land und somit wird im Westen zunehmend Regen und Schnee, an der Alpennordseite Sturm zum Thema.

Temperaturmaxima am 07.04.2024 - UBIMET
Temperaturmaxima am 07.04.2024 – UBIMET
Prognose der Bodendruck- und Frontenkarte für Dienstag, 09. April 2024, 14 Uhr MEZ (Quelle: DWD) - Die Kaltfront liegt am Dienstag über dem Westen des Landes.
Prognose der Bodendruck- und Frontenkarte für Dienstag, 09. April 2024, 14 Uhr MEZ (Quelle: DWD) – Die Kaltfront liegt am Dienstag über dem Westen des Landes.

Im Westen mit Kaltfront zunehmend unbeständig

Von Innsbruck ostwärts scheint am Dienstag noch häufig die Sonne, ganz im Westen zieht es aber am Vormittag zu und nachfolgend gehen einige Schauer nieder. In der zweiten Tageshälfte breiten sich diese zögerlich entlang der Nordalpen aus. Im Osten und Süden geht der Tag hingegen meist freundlich zu Ende, in Richtung Mühl- und Waldviertel ist am Nachmittag aber auch ein Schauer bzw. Gewitter nicht ganz ausgeschlossen. Zudem frischt vom Bodensee bis nach Oberösterreich, am Abend bzw. in der Nacht auch im Osten kräftiger, teils stürmischer Westwind auf. Zuvor weht föhniger Südwind und je nach Föhneinfluss werden 11 bis 29 Grad erreicht.

Teils kräftiger Regen, auf den Bergen Schnee

Gegen Dienstagabend verstärkt sich der schauerartige Regen im Westen, besonders entlang des Tiroler Alpenhauptkamms regnet bzw. schneit es in der Nacht auch kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt gegen 900 bis 1100 m, mit den größten Niederschlagsintensitäten kann sie auch noch etwas tiefer liegen. Im westlichen Bergland kündigt sich ein Wintereinbruch an, verbreitet sind 10 bis 15 cm Neuschnee in Reichweite. Entlang des Tiroler Alpenhauptkamms schneit es sogar teils intensiv, oberhalb von rund 1300 m – zum Beispiel auch am Brenner – ist mit etwa 30 cm Neuschnee in weniger als 12 Stunden zu rechnen. Aktuelle Warnungen auf Unwetterwarnungen | Österreich.

Kaltfront bringt im Westen teils kräftigen Regen und Schee - Neuschneesumme in der Nacht auf Mittwoch - UBIMET
Kaltfront bringt im Westen teils kräftigen Regen und Schee – Neuschneesumme in der Nacht auf Mittwoch – UBIMET

Der Mittwoch verläuft dann oft trüb und von Vorarlberg bis ins Salzkammergut und Oberkärnten nass, die Schneefallgrenze steigt allmählich wieder gegen 1500 m an und im Tagesverlauf lässt der Niederschlag deutlich nach. Im Osten und Südosten bleibt es meist trocken mit ein paar sonnigen Auflockerungen. Im Donauraum und im Osten lässt der Sturm nach, allerdings weht noch kräftiger West- bis Nordwestwind. Dazu kühlt es mit der Kaltfront markant ab, von Nordwest nach Südost erreichen die Temperaturen nur noch 6 bis 18 Grad und liegen vorübergehend in einem für die erste Aprilhälfte erwartbaren Bereich.

Kaltfront bringt im Westen teils kräftigen Regen und Schnee - Prognose Niederschlagssumme von Dienstag bis Mittwochmittag - UBIMET
Kaltfront bringt im Westen teils kräftigen Regen und Schnee – Prognose Niederschlagssumme von Dienstag bis Mittwochmittag – UBIMET

In der zweiten Wochenhälfte freundlich, zunehmend warm

Ab Donnerstag beruhigt sich das Wetter, unter zunehmenden Hochdruckeinfluss setzt sich erneut oft ruhiges und freundliches Wetter durch, auch die Temperaturen steigen wieder auf ein überdurchschnittliches Niveau an. Bereits am Freitag sind wieder Höchstwerte bis 25 Grad in Sicht, am Wochenende steigen die Temperaturen nach derzeitigem Stand noch eine Spur an.

Am Freitag im Süden und Osten teils kräftiger Regen

Ein ausgeprägter Tiefdruckkomplex erstreckt sich vom Atlantik bis nach Europa und sorgt mit einigen Fronten weiterhin für oft unbeständiges und teils nasses Wetter. In der Nacht auf Freitag nähert sich dem Alpenraum aus Westen schon die nächste Kaltfront, über Oberitalien bildet sich zudem neuerlich ein Tiefdruckgebiet. Dieses verlagert sich im weiteren Verlauf langsam nach Nordosten und zieht am Freitag und Samstag in Richtung Ukraine ab.

Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag, den 27. Oktober 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)
Bodendruck- und Frontenkarte für Freitag, den 27. Oktober 2023, 14 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET)

Am heutigen Donnerstag breitet sich gegen Abend zunächst im Westen, im Laufe der Nacht auch von Süden her schauerartiger und teils kräftiger Regen auf weite Landesteile aus. Die größten Mengen kommen erneut im Süden und besonders in Kärnten zusammen, hier sind auch Gewitter eingelagert. Meist kommen etwa 20 bis 50 mm zusammen, der Schwerpunkt liegt aber mit Mengen zwischen 40 und 70 mm erneut entlang der Karawanken – direkt in den Staulagen ist auch mit noch größeren Mengen zu rechnen. Auch von der Steiermark bis nach Niederösterreich und Wien regnet es in der ersten Tageshälfte teils kräftig. Ohne Regenjacke und Schirm kommt man also am Freitagmorgen und auch noch am Vormittag kaum aus dem Haus, auch die morgendliche Gassirunde fällt ordentlich ins Wasser. Zudem macht sich am Alpenostrand und generell im Osten ab dem Vormittag auch kräftiger bis stürmischer West- bis Nordwestwind bemerkbar.

Niederschlagspronose - Donnerstagnacht bis Freitagmittag © UBIMET
Niederschlagsprognose – Donnerstagnacht bis Freitagmittag © UBIMET
Warnungen der österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) - Stand 26.10.2023, 11:30 Uhr
Warnungen der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) – Stand 26.10.2023, 11:30 Uhr

Am Freitagnachmittag lässt der Regen rasch nach und von Westen her lockert es auf, es bleibt aber mit ein paar Schauern noch unbeständig. Am Wochenende setzt sich schließlich allmählich ein Zwischenhoch durch, der Alpenraum gelangt aber wieder zunehmend in eine föhnige Südströmung. Damit wiederholt sich am Sonntag und zu Wochenbeginn die Wetterlage erneut, schon am letzten Freitag (https://uwz.at/de/a/stuermischer-suedfoehn-am-donnerstag-und-freitag) und am Montag (https://uwz.at/de/a/am-montag-im-westen-neuerlich-kraeftiger-suedfoehn) hatten wir es schon mit einer ähnlichen Lage zu tun. So kräftig wie jenes Ereignis in der letzten Woche wird es aber bei weitem nicht, auf den Bergen und in den prädestinierten Tallagen ist aber erneut mit Sturmböen zu rechnen und auch die Temperaturen steigen mit Föhnunterstützung gebietsweise wieder über die 20-Grad-Marke an.

Sommerrückblick 2023

Juni

Der Juni begann besonders im Norden sehr trocken, so dauerte es z.B. in Kiel bis zum 20. des Monats bis überhaupt messbarer Regen fiel. Weiter südlich gab es hingegen Regen vor allem in Form von Gewittern. Am 8. des Monats gingen schließlich die ersten kräftigen Gewitter besonders von der Eifel bis zu den Alpen mit Hagel und heftigem Starkregen nieder. In Summe traten dabei rund 180.000 Blitze auf.

Im Allgemeinen verlief der Monatsbeginn temperaturtechnisch sommerlich mit ersten heißen Tagen im Westen des Landes. Den ersten Gewitterhöhepunkt des Jahres erlebte die Bundesrepublik schließlich vom 20. bis 22. des Monats. Zuvor waren die Temperaturen auf Werte um 30 Grad gestiegen und im Südwesten des Landes trat mit einer Südwestanströmung die erste kleine Hitzewelle des Jahres auf.

1. Gewitterphase

Als in der Folge atlantische Fronten auf Deutschland übergriffen, kam es in der feucht-heißen Luft zur ersten Phase mit schweren Gewittern. Der Schwerpunkt der Gewitter lag dabei zunächst in der Westhälfte des Landes sowie im Süden. Hier der Link zu unserem damaligen Liveticker. Dabei wurde am 20. des Monats rund 161.000 Blitze sowie am 21. 93.000 Blitze registriert. Am 21. zog dabei ein kompaktes Gewittersystem von der Schweiz her über die Schwäbische Alb bis zum Bayerischen Wald und brachte dabei örtlich Orkanböen. Der Höhepunkt war aber dann der 22. mit 748.000 Blitzen, was gleichzeitig die höchste Anzahl an Blitzen an einem Tag des Jahres darstellt. An jenem Tag zogen Unwetter von Rheinland-Pfalz bis nach Berlin und brachten Hagel und ergiebigen Starkregen. Später am Abend bildeten sich auch in Bayern kräftige Gewitter, die vor allem Hagel brachten, unser Liveticker zum nachlesen und unsere Nachbetrachtung.

In der Folge gewann ein Hoch die Oberhand und erst am 26. (52.000 Blitze) traten mit dem Durchzug einer Kaltfront wieder kräftige Gewitter mit Sturmböen besonders im Osten des Landes auf. In der Folge drehte die Strömung auf Nordwest und in der kühlen Meeresluft bildeten sich mit quasi Aprilwettercharakter viele Schauer und Gewitter (48.000 Blitze). In weiterer Folge stellte sich bis Anfang Juli eine recht kühle Wetterphase für den Hochsommer ein.

Blitzdichte im Juni © nowcast/UBIMET

Juli

Der Monat begann, wie der vorherige endete; kühl. Grund war ein Tief über Skandinavien und die Nordwestströmung führte kühle Atlantikluft nach Deutschland. Dies änderte sich am 5. des Monats. Dort entwickelte sich über dem Ärmelkanal das Tief POLLY, welches ein außergewöhnlich starkes Sturmereignis im Nordwesten und Norden brachte. An der Nordseeküste wurden Böen über 100 km/h gemessen!

Maximale Windböen © DWD/UBIMET

Nach einer Hochdruckphase, die auf POLLY folgte, drehte die Strömung auf Südwest und schwül-heiße Luft erreichte das Land. Insbesondere im Süden des Landes trat in der Zeit vom 7. bis zum 11. eine weitere Hitzewelle auf. Diese wurde von der zweiten Phase mit schweren Gewittern begleitet.

2. Gewitterphase

Dabei traten am 9. rund 135.000 Blitze auf. Der Schwerpunkt der Gewitter lag hier am Abend und in der Nacht zunächst im Westen und Nordwesten, später im Norden, was in unserem Liveticker nachzulesen ist. Der 10. brachte 52.000 Blitze, die meisten in der ersten Tageshälfte und verteilt über die gesamte Republik. Am 11. folgte dann im Süden ein mächtiger Gewitterkomplex, der Orkanböen brachte, unser Liveticker zum stöbern. An diesem Tag wurden 109.000 Blitze registriert. Nach Abzug des Komplexes nach Tschechien folgte von der Nordsee am 12. die Kaltfront, in deren Folge auch im Norden und Nordwesten Gewitter entstanden, später am Tage bildeten sich in Bayern neue. In Summe gab es an jenem Tag 133.000 Blitze.

Nach einem Hitzevorstoß am 15. des Monats folgte am Abend bereits die Kaltfront eines Tiefs und in deren Vorfeld entstanden kräftige Gewitter. Diese waren in Bayern und Baden-Württemberg neuerlich kräftig. Mit rund 86.000 Blitzen belegt dieser Tag Platz 18 des Sommers. In der Folge kühlte es in der Nordhälfte deutlich ab und die Gewitter waren außer an den Alpen vom Charakter her den Aprilgewittern am nächsten.

Am 24. wurden bei häufig mäßigen Temperaturen, aber guter Scherung, wieder verbreitet kräftige Gewitter ausgelöst. Dabei waren vor allem ein Gebiet von Südniedersachsen und Thüringen bis zur Oder von schweren Gewittern mit Sturmböen und Hagel betroffen. In Summe gab es 139.000 Blitze. Die folgenden Tage verliefen dann fast schon herbstlich temperiert. Erst am 29. traten wieder kräftige Gewitter auf, die rund 103.000 Blitze brachten. Gefolgt wurde dies bei weiter eher herbstlich anmutendem Witterung bei teils nicht mehr als 20 Grad Höchsttemperatur.

Blitzdichte im Juli © nowcast/UBIMET

August

Der August begann dann auch quasi herbstlich kühl, am 2. brachte ein Tief zwar nur wenige Gewitter, aber in NRW wurden 2 Tornados beobachtet. Die dem Tief zugehörige Kaltfront zog bis zu den Alpen, wo in den folgenden Tagen ein Genua-Tief entstand, welches ZACHARIAS genannt wurde. Dieses verlagerte sich über Osteuropa nach Skandinavien und brachte am 7. das zweite Sturmereignis im Norden. Dieses mal lag der Schwerpunkt über der Ostsee.  Aufgrund der Lage des Tiefs wurde weiterhin kühle Meeresluft nach Deutschland geführt.

Maximale Windböen © DWD/UBIMET

3. Gewitterphase

Dies änderte sich erst am 11. als die Strömung auf Südwest drehte und verbreitet wieder sommerliche Temperaturen Einzug hielten. Beginnend mit dem 12. traten nun auch wieder schwere Gewitter auf. Am jenem Tag wurden 115.000 Blitze registriert. Auch an jenem Tag hatten wir einen kurzen Liveticker begonnen. Der folgende Tag brachte in Bayern und Baden-Württemberg kräftige Gewitter (Superzellen) mit teils größerem Hagel und in Summe rund 82.000 Blitze. Am 14. verlagerte sich der Schwerpunkt nordwärts und besonders Thüringen und das südliche Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt und der Norden von Sachsen waren betroffen. Dabei wurden 151.000 Blitze registriert.

Am nächsten Tag traten weitere kräftige Gewitter mit Schwerpunkt vor allem von Brandenburg bis nach Oberbayern auf, 331.000 Blitze zuckten am Himmel. Der 16. brachte zunächst Hagelunwetter im Schwarzwald und der Schwäbischen Alb, später kam von Frankreich her ein Gewittersystem mit ergiebigem Starkregen im Saarland und in Rheinland-Pfalz auf, das in der Folge nach Hessen und Thüringen zog. Dabei gab es 209.000 Blitze. Den Abschluss dieser dritten Gewitterphase fand am 17. statt, der Schwerpunkt lag hier von Sachsen bis zur Schwäbischen Alb. Mit 326.000 Blitzen belegt der Tag Platz 3 des Jahres.

Anschließend setzt sich für mehrere Tage hoher Luftdruck durch und verbreitet wurde es sommerlich warm bis heiß. Den Abschluss des Sommers bildete dann die 4. Gewitterphase.

4. Gewitterphase

Diese begann am 24. wieder mit einem Gewittersystem, dass über Baden-Württemberg und Bayern zog und nochmals orkanartige Sturmböen brachte. Einzelne schwere Gewitter traten zudem auch vom Saarland bis nach Südhessen auf. Der Schwerpunkt der Gewitter verlagerte sich am 25. wieder nordwärts. Dabei traten die kräftigsten Gewitter vor allem vom Sauerland über den Odenwald bis nach Sachsen auf. In Summe wurden nun 107.000 Blitze registriert. Den finalen Abschluss der Hauptgewittersaison fand dann am 26. statt. Nachdem sich in Bayern zwei Superzellen mit großem Hagel gebildet hatten, schlossen sich diese zu einem Gewittersystem zusammen und zogen nach Österreich. In Summe wurden an dem Tag 163.000 Blitze registriert.

Blitzdichte im August © nowcast/UBIMET

Der Monat endete dann noch mit Dauerregen in Bayern. Dabei wurden an den Flüssen Lech, Isar, Inn und natürlich auch der Donau ein mittleres Hochwasser erreicht, da es im Bereich der Oberläufe in Österreich und der Schweiz kräftig und ergiebig geregnet hatte.

48-Stündige Regensumme © DWD/UBIMET

Am Montag intensiver Regen in den Alpen und im Süden Österreichs

Hochwassergefahr

Wohl jeder kann sich noch an die deutlich zu kühle und sehr nasse Wetterphase in Österreich und die verheerenden Überschwemmungen in Slowenien zu Beginn des Augusts erinnern. Insbesondere in Unterkärnten, im Süden der Steiermark und im Südburgenland kamen dabei enorme Regenmengen zusammen, etwa mit fast 300 Liter pro Quadratmeter am Loiblpass. Hier die Übersicht die dreitägigen Regenmengen in Unterkärnten und im grenznahen Slowenien: Link.

Italientief als Ursache

Ein Italientief namens ERWIN führt seit dem Wochenende feuchte Luftmassen in den westlichen Alpenraum. Über dem überdurchschnittlich warmen Mittelmeer konnte das Tief dabei sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, welche im Kammniveau der Alpen über die aus Westen einsickernden, kühlen Luft in tiefen Luftschichten aufgleitet. Meteorologen sprechen auch von einer Gegenstromlage, mehr dazu gibt es hier.

Animation der Bodendruckverhältnisse – UBIMET, ECMWF

Bereits große Regenmengen im Westen

In Kombination mit einer quer über dem Alpenraum liegenden Luftmassengrenze hat es im Westen bereits anhaltend und kräftig geregnet:

Regenmengen in den vergangenen 48 Stunden.

Auch unsere Schweizer Nachbarn hat es diesmal schlimm erwischt. Dort sind vielerorts 200, lokal sogar über 300 Liter pro Quadratmeter gefallen. Entsprechend sind auch im Oberlauf von Rhein und Inn große Regenmengen gefallen.

Am Montag auch im Süden Starkregen

Am Montag breitet sich der intensive und teils gewittrig durchsetzte Regen über Nordtirol nach Osten aus. Besonders am Tiroler Alpenhauptkamm, in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich der Hohen Tauern ist mit großen Regenmengen binnen 24 Stunden zu rechnen. Lokal sind hier bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Schneefallgrenze liegt dabei vor allem vom Brenner ostwärts teils deutlich über 3000 m Höhe.

Prognostizierte Niederschlagssumme von Montag bis Dienstagnacht über 24 Stunden – UBIMET

Entsprechend wurden für den Montag bereits in den erwähnten Regionen Regenwarnungen ausgegeben:

Warnungen vor Starkregen.

Hochwassergefahr

Es ist kein Wunder, dass bei solchen Regenmengen in dieser kurzen Zeit die Flusspegel ansteigen werden. Nicht nur der Rhein führt mittlerweile Hochwasser, sondern auch sämtliche Bäche und Flüsse vom Tiroler Oberland bis zu den Hohen Tauern. An einigen Pegeln wurde bereits die HW30- bzw. vereinzelt sogar die HW100-Marke erreicht! Am Montagnachmittag zeichnet sich auch am Unterlauf des Inns von Innsbruck ostwärts ein Überschreiten der HW30-Marke ab.

Neue Regenrekorde in Vorarlberg

Der kräftige Dauerregen führt derzeit zu vielen Feuerwehreinsätzen, mehr als 1.000 waren es am frühen Abend. Da der zuvor trockene Boden die Regenmassen nur unzureichend aufnimmt, fließt ein größerer Teil des Wassers oberirdisch ab und sammelt sich in den Bächen und Achen, die rasch zu reißenden Strömen werden. Zudem wurden an den Stationen Bregenz, Dornbirn, Fraxern und Feldkirch neue Allzeitrekordwerte erreicht. In den kommenden Stunden regnet entlang der westlichen Nordalpen weiter ergiebig und teils gewittrig durchsetzt.

Niederschlagssumme seit Mitternacht © UBIMET
Pegel Lauterachbach in Hard © https://vowis.vorarlberg.at/stationsinfo/_Abfluss/dltWasserstand.aspx?id0=V334588
Pegel Dornbinerach in Enz ©https://vowis.vorarlberg.at/StationsInfo/_Abfluss/ofwStation.aspx?wisid=V334453&Webgrafik=Enz&Status=yes
Top 10 der höchsten Regenmengen seit Mitternacht © UBIMET

Auswirkungen

 

 

Titelbild: Aufnahme aus Dornbirn @ https://twitter.com/alissa_claudia/status/1560623173057613827

Auf nasse Wetterwoche folgt warmes Wochenende

Viel Regen

Niederschlagsabweichung der ersten Juniwoche © UBIMET

Nach einem heißen und gewitterträchtigen Pfingsten ist nun die Schafskälte in Österreich angekommen und somit präsentieren sich die Temperaturen wenig sommerlich. Dazu fällt sogar bis auf etwa 2000 m hinab auch Schnee.

In Summe erfüllt der Juni sein Regensoll bereits Anfang des Monats über. Niederschlagsabweichungen von mehr teils mehr als 200 % sind schon beachtlich und daher ist es wenig verwunderlich, dass einige Flüsse Hochwasser führen und auch das trockene Frühjahr wird mehr und mehr ausgeglichen.

Wasserstand der Salzach © https://www.salzburg.gv.at/wasser/hydro/#/Fliessgew%C3%A4sser?station=203901

Grund hierfür waren Störungen, die in rascher Folge vom Atlantik her auf unser Wetter Einfluss genommen haben. Am Pfingstsonntag zogen im auch Salzburger Land kräftige Gewitter mit Starkregen durch, am Dienstag erreichte eine erste Front den Westen des Landes und heute macht sich eine weitere bemerkbar. Diese Störungen sind gut an den einzelnen Maxima im Wasserstand der Salzach erkennbar.

Niederschlagssumme des Junis bis 9.6. © UBIMET

Warmes Wochenende

Doch eine Unterbrechung dieses nassen Wetters ist in Sicht. mit einem Hoch am Wochenende steigen die Temperaturen wieder an und die Höchstwerte am Samstag liegen immerhin bei knapp 30 Grad. Am Sonntag sind dann vereinzelt sogar 31 Grad zu erwarten. Dazu scheint abseits der Alpen meist die Sonne und nur harmlose Quellwolken zieren den Himmel.

Prognostizierte Höchstwerte am Samstag, den 11.6.2022 © UBIMET

 

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/steiermark-nature-landschaft-2718958/

Endlich Regen: Italientief bringt am Donnerstag flächigen Niederschlag

Kind spielt im Regen - pixabay.com

In der Nacht auf Donnerstag verstärkt sich ein Tief bei Korsika und zieht am Donnerstag über Oberitalien hinweg in Richtung Ungarn. Diese Zugbahn ist oft die beste, um flächendeckenden Regen nach Österreich zu bringen.

Großwetterlage am Donnerstag, dem 31. März 2022 - UBIMET
Großwetterlage am Donnerstag, dem 31. März 2022 – UBIMET

Mäßiger Landregen ist derzeit österreichweit dringend notwendig, denn im bisherigen März kam verbreitet nur 0 bis 10 Prozent des klimatologisch üblichen März-Niederschlags zusammen! Vielerorts verlief der Monat sogar komplett trocken, wie z.B. in Innsbruck oder Graz.

Anteil des klimatologischen Monatsniederschlags im März 2022 - UBIMET
Anteil des klimatologischen Monatsniederschlags im März 2022 – UBIMET

Nach derzeitigem Stand (30.03.2022 um 16 Uhr) wäre der heurige März auf dem Weg zum trockensten März der Messgeschichte in allen Landeshauptstädten mit Ausnahme von Wien (siehe untenstehende Statistik).

März-Niederschlag Statistik für die Landeshauptstädte (2022 bis zum 30.03. um 16 Uhr) - UBIMET, ZAMG
März-Niederschlag Statistik für die Landeshauptstädte (2022 bis zum 30.03. um 16 Uhr) – UBIMET, ZAMG

Doch zum Gluck ist flächendeckender Regen in Sicht! Am Donnerstag beginnt es in der Früh von Süden her allmählich zu regnen. Tagsüber breitet sich der Niederschlag auf das gesamte Land aus. Verbreitet sind 10 bis 20 l/m² zu erwarten, im Süden und hier vor allem in den Karawanken auch bis zu 40 l/m². Dank des letzten Tages dieses Monats werden also aller Voraussicht nach nirgends Dürre-Monatsrekorde geknackt.

Prognose der Niederschlagssumme für den Donnerstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme für den Donnerstag, 31.03.2022 – UBIMET

Übrigens: Schnee ist vorerst noch kein Thema. Die Schneefallgrenze liegt morgen noch in mittleren Lagen auf etwa 1000 bis 1400 m. Dies wird sich erst zum Wochenende hin ändern, dann wird Schneefall sogar bis in die tiefsten Tallagen möglich!

Prognose der Neuschneesumme für den Donnerstag - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme für den Donnerstag, 31.03.2022 – UBIMET

 

 

Titelbild: Kind spielt im Regen – pixabay.com

Tief NICK sorgt bis Mittwoch wiederholt für Schauer und Gewitter

Aprilwetter im Juli

Ein mächtiges Hoch über dem Nordatlantik verhindert derzeit, dass atlantische Tiefausläufer Deutschland erreichen. Flankiert wird das Hoch von zwei Tiefdruckgebieten. Meteorologen sprechen in solchen Fällen von einer „Omegawetterlage“, da die Höhenströmung um das Hoch der letzten Buchstabe des griechischen Alphabets Omega (Ω) ähnelt. Solche Konstellation kommt oft vor und ist äußerst stabil. Deutschland befindet sich dabei unter direktem Einfluss von einem der beiden Tiefs (Tief NICK), das über mehrere Tage hinweg nahezu ortsfest über Polen bzw. Tschechien zu liegen kommt.

Die Großwetterlage ändert sich bis Mittwoch kaum: Tief NICK verbleibt über mehrere Tage hinweg über Polen - ECMWF IFS Modell für den Montag
Die Großwetterlage ändert sich bis Mittwoch kaum: Tief NICK verbleibt über mehrere Tage hinweg über Polen – ECMWF IFS Modell für den Montag

Was dies für unser Wetter bedeutet, habt ihr bereits am heutigen Freitag erlebt: Landesweite Schauertätigkeit, in der Nordosthälfte auch Gewitter mit lokal großen Regenmengen!

Niederschlagssumme am Freitag bis 18 Uhr - DWD, UBIMET
Niederschlagssumme am Freitag, 27.08.2021 bis 18 MESZ – DWD, UBIMET

Wie oben erwähnt: In den kommenden Tagen ändert sich daran kaum etwas. Bis Mittwoch sind landesweit vor allem (aber nicht nur) in den Nachmittagsstunden zahlreiche Schauer und lokale Gewitter einzuplanen. Besonders in der Osthälfte von der Ostsee bis zu den Alpen sind gebietsweise  ergiebige Regenmengen in Sicht, leicht wetterbegünstigt bleibt der äußerste Westen bzw. Südwesten des Landes.

Animation der zu erwartenden Regenmengen von Samstag bis Mittwoch (zum Starten/Vergrößern klicken oder antippen) - UBIMET UCM Modell
Animation der zu erwartenden Regenmengen von Samstag bis Mittwoch (zum Starten/Vergrößern klicken oder antippen) – UBIMET UCM Modell

Auch mit den Temperaturen geht es natürlich eher gedämpft weiter. Die 20-Grad-Marke bleibt meist außer Reichweite. Eine Änderung hin zu trockenerem Wetter ist erst in der zweiten Hälfte der kommenden Woche in Sicht. Ob es dabei in den ersten Tagen des am 1. September beginnenden meteorologischen Herbstes auch wieder wärmer wird, ist aber noch mit Unsicherheiten behaftet.

Mittelfrist-Prognose der Temperatur (oben) und der Niederschläge für ausgewählte Städte - ECMWF EPS
Mittelfristprognose der Temperatur (oben) und der Niederschläge für ausgewählte Städte – ECMWF EPS

Sommer 2021: Die Saison der Regen-Extreme in Österreich

Überflutungen im Alpenraum - pixabay.com

Im Süden und Südosten Österreichs hat man davon nur wenig gespürt, doch im Westen und Norden des Landes fiel der Sommer 2021 bislang sehr nass aus. Verbreitet wurde der durchschnittliche Jahreszeitenniederschlag schon übertroffen. Stellenweise (wie z.B. in St. Pölten) brachten heftige Regengüsse doppelt so viel Regen wie üblich. In diesen Regionen nähern wir uns sogar schon dem jährlichen durchschnittlichen Niederschlagssoll und das schon vor den nassen Herbstmonaten!

Anteil (in %) der klimatologischen Sommerniederschläge, der bis zum 21.08. bereits gefallen ist - UBIMET
Anteil (in %) der klimatologischen Sommerniederschläge, der bis zum 21.08. bereits gefallen ist – UBIMET

„Regen bringt Segen“ würde man sagen und langfristig gesehen freut sich die Natur über den Überschuss an Bodenfeuchte. Doch nicht alle Niederschläge tun gut. Denn vielerorts kam rund die Hälfte der Sommerniederschläge in Form von heftigen Schauern oder Gewittern zusammen, also binnen wenigen Stunden.

Maximale stündliche Regenraten im Sommer 2021 (bis zum 21.08.) - UBIMET
Maximale stündliche Regenraten im Sommer 2021 (bis zum 21.08.) – UBIMET
Maximale tägliche Niederschlagssumme im Sommer 2021 (bis zum 21.08.) - UBIMET
Maximale tägliche Niederschlagssumme im Sommer 2021 (bis zum 21.08.) – UBIMET

Ein Paradebeispiel davon stellt genau St. Pölten dar. Die Hauptstadt Niederösterreichs wurde im heurigen Sommer mehrmals von Unwettern getroffen. Ein erstes Mal kam es hier am 6. Juni zu Überflutungen durch große Regenmengen von über 50 l/m² in kurzer Zeit. Am 17. Juli sowie auch am 16. August wiederholte sich die Lage, mit ähnlich großen Niederschlagsmengen in nur drei Stunden. Binnen insgesamt nur 9 Stunden fielen an diesen drei Tagen mehr als 200 l/m² Regen!

Die drei heftigsten Niederschlagsereignisse des Sommers in St. Pölten brachten mehr als 200 l/m² Regen binnen 9 Stunden - UBIMET, ZAMG
Die drei heftigsten Niederschlagsereignisse des Sommers in St. Pölten brachten mehr als 200 l/m² Regen binnen 9 Stunden – UBIMET, ZAMG

Zum Vergleich: Üblicherweise kommen in St. Pölten in einem durchschnittlichen Sommer 280 l/m² Regen zusammen. Noch markanter ist der Vergleich mit den Jahresniederschlägen. Von Jänner bis zum 20. August 2021 fielen hier schon 627,7 l/m² Regen (das Klimamittel für das gesamte Jahr ist 696 l/m²), doch ein Drittel davon kam wie oben erwähnt in nur 9 Stunden zusammen.

In nur 9 Stunden fiel in St. Pölten 2021 fast die Hälfte der Sommerniederschläge und rund ein Drittel der Jahresniederschläge - UBIMET, ZAMG
In nur 9 Stunden fiel in St. Pölten 2021 fast die Hälfte der Sommerniederschläge und rund ein Drittel der Jahresniederschläge – UBIMET, ZAMG

 

Titelbild: Überflutungen im Alpenraum – pixabay.com

Mai endet wechselhaft und frisch

Festgefahrene Lage

Von wenigen sommerlichen Tagen in der ersten Monatshälfte abgesehen dominieren in diesem Mai 2021 in Österreich kühle Luftmassen, Grund hierfür ist rege Tiefdruckaktivität über dem Atlantik und der Nordsee. Diese Tiefs lenken wiederholt feuchte und frische Meeresluft heran, ein stabiles Frühlingshoch musste man in diesem Monat bislang vergeblich suchen. Somit ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der heurige Mai im Vergleich zum langjährigen Mittel derzeit bei einer Abweichung von -2 Grad hält.

Rund 2 Grad zu kalt: Der Mai 2021! Bild zum Vergrößern anklicken.

Einen ähnlich kalten Mai erlebten wir zuletzt vor zwei Jahren. Davor muss man aber schon ins Jahr 1991 zurückblicken, um einen noch kälteren Mai zu finden. Das Schicksal eines zu kalten Mai teilen wir übrigens mit weiten Teilen Mittel- und Westeuropas, wie nachfolgende Karte belegt (zu kalt = blau, zu warm = rot).

Vielerorts in Europa war der Mai bislang zu kalt (blaue Farbtöne). Bild zum Vergrößern anklicken.

Kaltfront am Donnerstag – Höhentief am Wochenende

Am Donnerstag überquert uns die Kaltfront des Tiefs NATHAN von West nach Ost mit Regenschauern, im Süden sind am Nachmittag auch Gewitter mit dabei. Die 20-Grad-Marke wird nur noch von Unterkärnten bis ins Südburgenland erreicht, sonst kühlt es schon wieder spürbar ab. Mit Hoch WALTRAUD stellt sich am Freitag vorübergehend zwar wieder freundlicheres und mit bis zu 23 Grad im Inntal auch wieder wärmeres Wetter ein, das Wochenende bringt aber bereits das nächste sogenannte Höhentief. Wo sich dieses ganz genau positionieren wird, ist derzeit noch mit größeren Unsicherheiten behaftet. Fest steht jedoch, dass die Temperaturen mit meist 13 bis 20 Grad gedämpft bleiben und Regenschauer unser steter Begleiter sein werden.

Erholung im Juni?

Derzeit deuten die Wettermodelle auch zu Beginn der neuen Woche und somit des meteorologischen Sommers auf keine signifikante Erwärmung hin. Im weiteren Verlauf der Woche steigen aber aus heutiger Sicht immerhin die Chancen auf Temperaturen wieder mal deutlich über der 20-Grad-Marke an. Wie schnell der Wandel von einem frischen Mai hin zu hochsommerlicher Hitze vollzogen werden kann, beweist der Blick zurück ins Jahr 2019. Der Mai fiel bekanntlich um fast 3 Grad zu kalt aus, ähnlich wie heuer pendelten die Höchstwerte im letzten Maidrittel lediglich zwischen 10 und 20 Grad. Im Juni gab der Sommer aber plötzlich Vollgas, keine zwei Wochen nach dem Monatswechsel gab es 30 Grad. Im weiteren Verlauf des Junis wurden dann sogar Rekorde mit bis zu 38 Grad aufgestellt. Wir sehen: Bei passender Wetterlage kann es sehr schnell gehen.

Quelle Titelbild: foto-webcam.eu

Starker Regen im Wald- und Weinviertel

Sowohl an Christi Himmelfahrt als auch in den kommenden Tagen befindet sich der Alpenraum im Einfluss gleich mehrerer Tiefdruckgebiete die sich über West- und Mitteleuropa befinden. Dabei versorgt und das Tief KAI mit Zentrum über der Slowakei bis Freitagmittag mit reichlich Feuchtigkeit.

Aktuelles Satellitenbild von 11:00 Uhr

Sehr feuchte Luft strömt aus Osten vor allem in den Nordosten von Österreich und im Weinviertel und Waldviertel regnet es bis Freitagmittag oftmals schauerartig verstärkt. Dabei kommen in kurzer Zeit recht beachtliche Regenmengen zusammen, so gab es in der Früh in Mistelbach innerhalb von 2 Stunden 30 mm an Regen.

In den kommenden Stunden regnet es von Salzburg bis ins Nordburgenland verbreitet und teils ergiebig. Die größten Regenmengen sind bis Freitagmittag in nördlichen Wald- und Weinviertel nahe der tschechischen Grenze zu erwarten. Hier sind lokal bis zu 50 mm zu erwarten. Gerade in diesen Regionen wird der Regen aber sehnlichst erwartet, da nicht nur der Mai sondern das ganze Frühjahr bisher viel zu trocken ausfielen!

Unbeständige Aussichten

In den kommenden Tagen bleiben die Tiefdruckgebiet tonangebend. Auch wenn kein größeres Regengebiet mehr in Sicht ist, so bleib es doch sehr unbeständig mit zahlreichen Regenschauern und kurzen Gewittern. Der freundlichste Tag dürfte in nächster Zeit der Sonntag werden, hier sollte vor allem im östlichen Flachland der Sonnenschein überwiegen.

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Zweiteilung am Wochenende: Kalt und nass im Nordwesten, warm und trocken im Südosten

In einer südwestlichen Höhenströmung gelangen am Wochenende milde Luftmassen nach Süddeutschland, der Norden verbleibt jedoch im Einflussbereich einer kalten West- bis Nordwestströmung. Damit kommt über der Bundesrepublik eine Luftmassengrenze zustande, welche für zweigeteiltes Wetter sorgt.

Am Samstag verbreitet regnerisch

Der Samstag zeigt sich vor allem in der Mitte und im Westen von seiner stark bewölkten und oft regnerischen Seite, im Rheinland ist oft mit 10 bis 15 l/qm, lokal etwas mehr, zu rechnen. Im Südosten bleibt es dagegen meist trocken und aufgelockert, im Alpenvorland sogar oft sonnig. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 Grad auf Sylt und 18 Grad in Rosenheim in Oberbayern.

Prognose der Niederschlagssumme am Samstag. © UBIMET

Am Sonntag Schneeregen im Nordwesten und Föhn im Südosten

Die Zweiteilung wird am Sonntag besonders anhand der Temperaturprognose offensichtlich. An der Nordseeküste und generell im Nordwesten beginnt der Tag häufig mit Regen, zeitweise fällt auch etwas Schneeregen. Die andere Landeshälfte ist dagegen deutlich wetterbegünstigt. Die südwestliche Strömung sorgt an den Alpen für föhnige Verhältnisse und im Südosten bleibt es überwiegend trocken und sehr mild. Die Temperaturen reichen mit Werten von rund 4 Grad an der Nordsee bis knapp 22 Grad im Süden und Osten.

Prognose der Temperaturmaxima am Sonntag. © UBIMET

 

Titelbild: Dunkle Wolken über Flensburg. Quelle: foto-webcam.eu

Auf Regen folgt noch mehr Regen

Am Sonntag zog ein Tief von Italien über Ostösterreich nach Norden und sorgte im Süden und Osten für reichlich Niederschlag. Lokal kamen in nur wenigen Stunden über 50 l/m² zusammen.

Die Kombination aus starkem Niederschlag und kühler Luft drückte die Schneefallgrenze stellenweise auf 600 bis 400 m hinunter. Richtig winterlich wurde es für ein paar Stunden auf den Passstraßen von Kärnten bis Niederösterreich.

Tief GISELA sorgt für neuen Regen

Derzeit liegt Tief GISELA noch über dem Süden von Italien, wandert aber über Nacht nach Griechenland und Bulgarien. Von dort verlagert sich das Tief am Dienstag weiter über Ungarn nach Südpolen und führt sehr feuchte Mittelmeerluft nach Mitteleuropa. Somit setzt am Dienstag von Osten her wieder Regen ein, der besonders in Niederösterreich und Wien  wieder ergiebig ausfällt.


Besonders in den niederösterreichischen Voralpen sowie im Norden des Wein- und Waldviertels kommen bis Mittwochmittag 30-50 l/m² zusammen. Dabei schwankt die Schneefallgrenze meist zwischen 700 und 1000 m, oberhalb kommen wieder einige Zentimeter Neuschnee hinzu.

Geht unbeständig weiter

Am Mittwochnachmittag schwächt sich das Tief über Polen merklich ab und somit geht auch der kräftige Regen zu Ende. Nach einer kurzen Pause nähert sich im Laufe des Donnerstags wieder ein Italientief dem Ostalpenraum an. Ob dieses Tief aber neuerlich für größere Regenmengen sorgt, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist aber, dass es in dieser Woche zu kühl und trüb weiter geht.

Bild von Cornell Frühauf auf Pixabay

Flächendeckender Regen in Deutschland

Wetterlage

Ein Tief im Norden des Landes zieht ostwärts und bildet gemeinsam mit einem Italientief eine ausgeprägte Tiefdruckzone in Mitteleuropa. Das Frontensystem des ersten Tiefs brachte innerhalb von 48 Stunden nahezu flächendeckenden Niederschlag in Deutschland, stellenweise wurden deutlich über 40 Liter pro Quadratmeter gemessen:

48-stündige Niederschlagssumme von Mittwochvormittag bis Freitagvormittag. © UBIMET

Am Freitag im äußersten Süden bereits über 30 l/qm

Die folgende Karte zeigt die heutigen Spitzenreiter unter den Messstationen. Vor allem in der Staulage an den Alpen wurden bis Mittag beachtliche Regenmengen erreicht:

Niederschlagssumme am Freitag bis 11 Uhr. © UBIMET

Die Aussichten: es bleibt nass

Das Wochenende steht im Zeichen von tiefem Luftdruck und Regen. Vor allem in der Mitte und im Osten des Landes kommen ergiebige Regenmengen zusammen, örtlich sind bis Sonntagabend 30 bis 60 l/qm Regen möglich.

Prognose der Regenmengen für Samstag, 26. September 2020. © UBIMETAm Samstag kommt in der Südhälfte zudem starker Westwind auf, damit wird es auch deutlich kühler als zuletzt. In den Alpen fällt oberhalb von etwa 1000 m Schnee.

Der Sonntag zeigt sich ebenfalls unbeständig, dabei ist vor allem an der Nord- und Ostsee mit starken Windböen aus nordöstlicher Richtung zu rechnen.

Prognose der Regenmengen für Sonntag, 27. September 2020. © UBIMET

 

Titelbild: Eibsee, Grainau. Quelle: foto-webcam.eu

Überflutungen im Norden Englands

Überschwemmung. Andy Worboys FB

Zwischen einem ausgeprägten Azorenhoch und reger Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik liegt Westeuropa seit Anfang des Monats unter dem Einfluss einer ausgeprägten Höhenströmung aus West. Der vorläufige Höhepunkt dieser Wetterlage fand rund um den 10. März statt, als Randtief EBERHARD mit orkanartigen Böen über die Mitte Deutschlands hinwegzog. Die Britischen Inseln lagen dabei wiederholt unter Tiefdruckeinfluss.

Viel Regen

Am vergangenen Wochenende lag Westeuropa neuerlich im Einflussbereich eines von West nach Ost ausgerichteten Jetstreams. Der Kern von Tief IGOR zog dabei am Sonntag unmittelbar über Schottland hinweg und vor allem im Norden Englands kam es wieder zu kräftigem Regen. Besonders in der Grafschaft North Yorkshire sind dabei einige Flüsse über die Ufer getreten.

Titelbild: Andy Worboys

Bis zu 100 mm Regen im Südwesten

In Teilen Deustchland sgab es große Regenmengen

In den vergangenen 48 Stunden haben atlantische Tiefausläufer vor allem in der Südwesthälfte des Landes für teils markante Regenmengen gesorgt. Besonders in einem Streifen vom Saarland über das nördliche Baden-Württemberg bis zum Böhmerwald hat es sogar ergiebig geregnet. Anbei die nassesten Orte in den letzten beiden Tagen (Sonntag und Montag):

  • 107 mm Feldberg im Schwarzwald (B-W)
  • 102 mm Adelsheim (B-W)
  • 101 mm Weiskirchen/Saar (Saarland)
  • 101 mm Elztal-Rittersbach (B-W)
  • 99 mm Oberzent-Beerfelden (Hessen)
  • 95 mm Baiersbronn-Ruhestein (B-W)
Im Westen gab es viel Regen
Regenmengen am Sonntag. © UBIMET
Im Süden gab es viel Regen
Regenmengen am Montag. © UBIMET

Linderung der Trockenheit

Besonders im Süden des Landes sind die Pegel vieler Flüsse angestiegen, vereinzelt gab es an kleinen Gewässern in Mittelfranken sogar Hochwasser. In den kommenden Tagen ist weiterer Regen in Sicht, somit ist die Trockenheit in der Südwesthälfte bald kein Thema mehr. Das Niedrigwasser in vielen Regionen wird dadurch beendet, so steigt langsam auch wieder der Pegel des Rheins etwas an. Etwas geringer fallen die Mengen allerdings nach wie vor im Osten und Nordosten aus, hier zeichnet sich damit höchstens eine Linderung der Trockenheit ab.

Der Pegel des Rheins steigt langsam
Der Pegel des Rheins in Köln. © http://www.hochwasser-rlp.de/

Neuer Regenrekord auf Mallorca im Oktober

Auf den Balearen gab es kräftige Gewitter

Der Oktober zählt zu den nassesten Monaten des Jahres im Mittelmeerraum, da die zunehmende Tiefdrucktätigkeit in Zusammenspielt mit den milden Wassertemperaturen für eine labile Schichtung der Luft sorgt (Details dazu gibt es hier: Unwettersaison im Mittelmeer). In Palma ist der Oktober mit 68 Liter pro Quadratmeter sogar der nasseste Monat des gesamten Jahres.

Der Oktober ist der nasseste Monat in Palma de Mallorca
Das Klimadiagramm von Palma de Mallorca. © www.travelklima.de/

Unwetter

Im Oktober waren die Balearen mehrfach von kräftigen Schauern und Gewittern betroffen. Am 9. Oktober kam es im Osten der Insel sogar zu einer tödlichen Sturzflut mit Regenmengen teils über 200 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden (siehe auch hier: Sturzflut auf Mallorca fordert mehrere Todesopfer).

Regenrekord

In der 33-jähirgen Messreihe von Colònia Sant Pere wurde im Oktober 2018 sowohl ein neuer Tagesrekord mit 232,8 Liter pro Quadratmeter Regen aufgestellt als auch eine neuer  Monatsrekord mit 433,8 Liter pro Quadratmeter. Der bisherige Rekord lag bei 395,2 Liter pro Quadratmeter und stammte aus dem Jahr 1990. Aber auch sonst gab es auf Mallorca sowie den restlichen Balearen außergewöhnlich viel Regen.

Oktobermittel Oktober 2018
 Balearen 64 188
 Mallorca 75 204