Am Montag intensiver Regen in den Alpen und im Süden Österreichs

Wohl jeder kann sich noch an die deutlich zu kühle und sehr nasse Wetterphase in Österreich und die verheerenden Überschwemmungen in Slowenien zu Beginn des Augusts erinnern. Insbesondere in Unterkärnten, im Süden der Steiermark und im Südburgenland kamen dabei enorme Regenmengen zusammen, etwa mit fast 300 Liter pro Quadratmeter am Loiblpass. Hier die Übersicht die dreitägigen Regenmengen in Unterkärnten und im grenznahen Slowenien: Link.

Italientief als Ursache

Ein Italientief namens ERWIN führt seit dem Wochenende feuchte Luftmassen in den westlichen Alpenraum. Über dem überdurchschnittlich warmen Mittelmeer konnte das Tief dabei sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, welche im Kammniveau der Alpen über die aus Westen einsickernden, kühlen Luft in tiefen Luftschichten aufgleitet. Meteorologen sprechen auch von einer Gegenstromlage, mehr dazu gibt es hier.

Animation der Bodendruckverhältnisse – UBIMET, ECMWF

Bereits große Regenmengen im Westen

In Kombination mit einer quer über dem Alpenraum liegenden Luftmassengrenze hat es im Westen bereits anhaltend und kräftig geregnet:

Regenmengen in den vergangenen 48 Stunden.

Auch unsere Schweizer Nachbarn hat es diesmal schlimm erwischt. Dort sind vielerorts 200, lokal sogar über 300 Liter pro Quadratmeter gefallen. Entsprechend sind auch im Oberlauf von Rhein und Inn große Regenmengen gefallen.

Am Montag auch im Süden Starkregen

Am Montag breitet sich der intensive und teils gewittrig durchsetzte Regen über Nordtirol nach Osten aus. Besonders am Tiroler Alpenhauptkamm, in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich der Hohen Tauern ist mit großen Regenmengen binnen 24 Stunden zu rechnen. Lokal sind hier bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Schneefallgrenze liegt dabei vor allem vom Brenner ostwärts teils deutlich über 3000 m Höhe.

Prognostizierte Niederschlagssumme von Montag bis Dienstagnacht über 24 Stunden – UBIMET

Entsprechend wurden für den Montag bereits in den erwähnten Regionen Regenwarnungen ausgegeben:

Warnungen vor Starkregen.

Hochwassergefahr

Es ist kein Wunder, dass bei solchen Regenmengen in dieser kurzen Zeit die Flusspegel ansteigen werden. Nicht nur der Rhein führt mittlerweile Hochwasser, sondern auch sämtliche Bäche und Flüsse vom Tiroler Oberland bis zu den Hohen Tauern. An einigen Pegeln wurde bereits die HW30- bzw. vereinzelt sogar die HW100-Marke erreicht! Am Montagnachmittag zeichnet sich auch am Unterlauf des Inns von Innsbruck ostwärts ein Überschreiten der HW30-Marke ab.