Für die Entstehung von Wasserhosen braucht es eine große, warme Wasserfläche, welche in Zusammenspiel mit einer relativ kalten Luftmasse für eine labile Schichtung der bodennahen Luft sorgt. Weiters sind windschwache Verhältnisse oder allgemein Bereiche mit zusammenströmenden Winden günstig, welche für kleinräumige Verwirbelungen sorgen. An der Unterseite von Schauer- oder Gewitterwolken kann es dann zu Wasserhosen kommen, welche oftmals auch paarweise auftreten.
Kurzlebige Wirbel
Wasserhosen sind meist deutlich schwächer als Tornados und haben eine Lebensdauer von wenigen Sekunden bis hin zu über 10 Minuten. Sie legen höchstens wenige hundert Meter zurück und sind meist harmlos. Nur wenn Boote oder Schiffe ihnen zu nahe kommen oder die Wasserhose auf das Land zieht, kann es gefährlich werden. Vergleichsweise selten treten mesozyklonale Wasserhosen in Zusammenspiel mit Superzellengewittern auf, diese können deutlich höhere Windgeschwindigkeiten aufweisen!
Sichtungen
Im Zuge des Kaltlufteinbruchs über Mitteleuropa am vergangenen Wochenende kam es besonders im Mittelmeerraum zu mehreren Sichtungen von Wasserhosen, wie etwa in Barcelona, bei Elba in Italien und an der nördlichen Adria. Auch über größeren Seen kommt es aber manchmal zu Wasserhosen, so auch am vergangenen Sonntag am Starnberger See in Bayern.
Une #trombe marine a été filmée dans le port de #Barcelone en #Espagne, ce 8 septembre. Vidéo par SALVAMENTO MARÍTIMO via WEATHER/ METEO WORLD #waterspout #orage pic.twitter.com/oiUsq01BSd
— Keraunos (@KeraunosObs) September 10, 2019
Die Chancen auf #Wasserhosen heute Nacht bzw. morgen früh sind zwar nicht optimal, aber doch erhöht. Insbesondere am #Bodensee (Klassiker).
Das Potenzial wird auch durch das sogenannte Szilagyi Waterspout Nomogram belegt (Quelle Grafik: ResearchGate, ergänzt mit Stern) pic.twitter.com/4ZwNHSOLe8— Sturmarchiv Schweiz 🌪 (@SturmarchivCH) August 13, 2019