Am Samstag zwischen 11 und 12 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit ist der Kern von Medicane Zorbas in Griechenland auf Land getroffen. Kurz vor dem Landfall in Messenien hat sich der Wirbelsturm noch verstärkt, so ergaben ASCAT-Satellitenmessungen (Streustrahlungsmessung) kurz vor dem Landfall mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 40 bis 45 Knoten über dem offenen Meer. Dies entspricht etwa 80 km/h und damit Sturmstärke.
Orkanböen und hohe Wellen
Die mittlere Windgeschwindigkeit von etwa 80 km/h wurde auch von einer privaten Wetterstation in der Stadt Pylos bestätigt. Dieser Ort wurde zu Mittag direkt vom sich entwickelnden Auge des Medicanes überquert: Vor dem Tiefkern wehte kräftiger Ostwind mit Sturmböen, dieser wurde dann nach der kurzzeitigen ruhigen Phase mit Druckminimum im Auge des Sturms durch stürmischen Nordwestwind mit Orkanböen bis 120 km/h abgelöst. An exponierten Küstenabschnitten gab es zudem eine kleine Sturmflut mit hohem Wellengang.
The outer bands from #Hurricane #Zorbas making landfall in #Pylos, Peloponnese. #medicane pic.twitter.com/pTFwkE1w53
— Joint Cyclone Center (@JointCyclone) 29. September 2018
Eine private Station in #Pylos (Messenien) wurde vom Kern des #Medicane getroffen. Dabei wurden Böen von bis zu 120 km/h und mittlere Windgeschwindigkeiten bis 80 km/h gemessen. Daten: https://t.co/9uJKWadLbZ bzw. EUMETSAT pic.twitter.com/87DEbGmyiI
— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87) 30. September 2018
Starkregen und Überflutungen
Der Medicane wurde hauptsächlich durch die Kondensation von Wasserdampf innerhalb der Gewitterwolken angetrieben. Diese extrem feuchten Luftmassen wurden mit einer südöstlichen Strömung in den Süden Griechenlands geführt, weshalb es örtlich ergiebige Regenmengen gab.
Am Flughafen von Athen gab es in den letzten 48 Stunden bereits 60 Liter pro Quadratmeter Regen. Lokal gab es aber wesentlich größere Mengen von teils über 200 Liter pro Quadratmeter! Besonders im Süden und Osten des Landes kam es daher örtlich zu Sturzfluten und Überflutungen.
#medicane #Zorbas , SEVERE FLASH FLOOD IN KIATO, #Greece | #Sept. 29, 2018 pic.twitter.com/EViPdkM39J
— pekiyi (@iyilerx) 29. September 2018
Auf der Insel Poros (Attika) wurde sogar ein Tornado gefilmt. Der Kern des Medicanes liegt mittlerweile über der Ägäis und zieht in nordöstliche Richtung. Bis Montag wird sich der Wirbelsturm aber deutlich abschwächen. Weitere Informationen zu Medicanes gibt es hier: Tropische Stürme im Mittelmeer.
Damaging tornado / waterspout reported in Askeli, Poros, eastern Peloponnese yesterday, Sep 29. Tornadoes are expected with #medicane. Report: Vaggelis Dinopoulos pic.twitter.com/mv5HufVOgE
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) 30. September 2018