Gelegen auf dem 82. Breitengrad, im kanadischen Territorium Nunavut, ist der Militärstützpunkt Alert die nördlichste besetzte Ansiedlung der Erde. 817 Kilometer entfernt vom Nordpol werden hier im Winter Temperaturen jenseits der Null Grad Marke gemessen, selbst im Sommer liegt die durchschnittliche Temperatur bei etwa einem Grad Celsius.
Arktische Hitzewelle
Wie vor einer Woche berichtet (Temperaturrekorde in Alaska) kämpfte schon der nördlichste Bundesstaat der USA mit einer ungewöhnlichen Hitzewelle. Hier wurden mehrere Tage hintereinander Temperaturen über 30 Grad gemessen. Eine beständige Wetterlage führte nun auch im Nordwesten von Kanada zu Temperaturen, welche deutlich über dem Klimamittel liegen.
Fairbanks average temp past 12 months of 32.9F (+0.5C) is the mildest July-June in the past century. Two things to note: for only the second time, average temp above freezing (2016 the other) & every one of the past five years is in the top 10. #akwx @Climatologist49 @newsminer pic.twitter.com/lUvvBofNkn
— Rick Thoman (@AlaskaWx) July 3, 2019
Beständige Wetterlage
Zwischen zwei Tiefdruckgebieten stellte sich nun eine südlichen Strömung ein, somit wurden aus den mittleren Breiten milde Luftmassen in Richtung Norden transportiert. Diese Wetterlage wird auch als sogenannte Blockinglage bezeichnet und daraus folgte eine Strömung, die über mehrere Tage beständig war.
Folglich resultierte am 14. Juli ein Temperaturrekord von 21 Grad.
Zum Vergleich: In einem durchschnittlichem Juli liegt die Temperatur zwischen drei und vier Grad.
Victoria, eine Stadt in der Nähe von Vancouver und somit etwa 4000 km weit entfernt, verzeichnete an diesem Tag eine niedrigere Temperatur als Alert.
Weather Alert in Nunavut: Unprecedented temperature of 21°C (69.8°F) measured in Alert, Nunavut (Arctic, lat 82.5°N) #weather #Alert #Nunavut #Canadahttps://t.co/khWcjnCN7K via @Strange_Sounds pic.twitter.com/EJaMXQ1N0x
— Strange Sounds (@Strange_Sounds) July 16, 2019
Die Leidtragenden sind bei diesen Temperaturen nun nicht die Menschen, sondern die Tiere. Besonders Eisbären haben mit diesen hohen Temperaturen zu kämpfen. Da viele Pfade den Sommer über nicht mehr komplett mit Eis bedeckt sind, fehlen den Tieren die so dringend benötigten Routen zum Jagen. So wird prognostiziert, dass die Population der Eisbären bis 2050 um etwa 30% sinkt.
Auch die weiteren Prognosen zeigen keine Umstellung der Wetterlage, bis Anfang August bleiben die Temperaturen auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
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