Gleich das Wichtigste vorneweg: Wir in Österreich werden von LORENZO wenig bis gar nichts mitbekommen. Aber der Reihe nach…
Aktuell dreht sich der Hurrikan noch auf dem offenen Atlantik, mehr als 2500 km von der zu Portugal gehörenden Inselgruppe der Azoren entfernt. Mit Böen um die 230 km/h hat er mittlerweile Kategorie 4 auf der fünfteiligen Skala erreicht, auf dem folgenden Satellitenfilm kann man sehr gut das typische Auge des Wirbelsturms erkennen.
Hurricane #Lorenzo is located close to midway between the Caribbean and the coast of Africa. It is the strongest hurricane on record to be located this far east in the North Atlantic Ocean. pic.twitter.com/IsMYWSGiua
— Met Office Storms (@metofficestorms) September 27, 2019
In den kommenden Tagen zieht der Hurrikan nach Norden, später nach Nordosten. Es wird erwartet, dass er sich am Wochenende sogar kurzzeitig zu einem Hurrikan der höchsten Stufe 5 entwickeln kann. Kein Wunder, blickt man auf die aktuellen Temperaturen der Meeresoberfläche vor Ort (Es gilt: Je wärmer das Wasser, desto mehr kann sich ein Hurrikan intensivieren): Der blaue Punkt zeigt, wo sich der Hurrikan aktuell befindet. Dort hat das Wasser 26-28 Grad, kurz vor den Azoren noch immer 24-26 Grad. Erst nördlich der Inselgruppe kühlt das Wasser spürbar ab.
Auf dem folgenden Loop könnt ihr nachvollziehen, wie der Hurrikan in den kommenden Tagen laut dem Europäischen Wettermodell ziehen soll. In der linken Bildhälfte taucht er auf, zieht über die Azoren hinweg und steuert dann auf die Britischen Inseln zu:
Bemerkenswert ist der Hurrikan LORENZO, da er einer der stärksten Hurrikane seit Messbeginn in diesem Teil des Atlantiks ist. Einzig Gabrielle 1989 war ähnlich stark. Östlich des 45. Längengrades gab es bislang überhaupt noch keinen vergleichbar starken Wirbelsturm! Auf der letzten Karte seht ihr die Positionen aller Hurrikane, die Böen von mehr als 230 km/h aufwiesen. Man erkennt: so weit östlich wie Lorenzo hat es solche starken Böen noch nie gegeben…
Really for any time of year, a hurricane this strong so far east is remarkably impressive. #Lorenzo #HurricaneLorenzo pic.twitter.com/Tt4dkxoNzO
— Michael Lowry (@MichaelRLowry) September 27, 2019
Wie es nach der Passage der Azoren am Mittwoch mit LORENZO weitergeht, ist noch sehr unsicher. Wahrscheinlich wandelt er sich aber in einen Tropischen Sturm und später in ein Extra-Tropisches Tief um und erreicht am Wochenende die Britischen Inseln…
Wir halten euch auf jeden Fall hier auf uwz.at auf dem Laufenden!
QuelleTitelbild: NOAA