Schauen wir aber zunächst zurück. Vor etwa drei Monaten haben wir hier versucht die Prognoseergebnisse der Langfristmodelle diverser nationaler Wetterdienste für den Winter in Worte zu fassen. Von einem um etwa +0,5 bis +1 Grad zu mildem Winter bei wahrscheinlich ausgeglichener Niederschlagsbilanz war die Rede. Wenige Tage vor Schluß liegt die Österreichweite Abweichung gegenüber der Klimareferenzperiode 1981-2010 nun bei +1,3 Grad und damit sogar noch etwas über der vorsichtigen Prognose. Gerade im Flach- und Hügelland war der Winter hinsichtlich Schnee und Kälte zwar besser als der vorhergehende 2019/20, dennoch konzentrierten sich die winterlichen Phasen meist nur auf wenige Tage.
Was die Niederschlagsbilanz des Winters angeht, so kann diese durchaus als relativ ausgeglichen angesehen werden, obwohl im landesweiten Schnitt 124 % erreicht wurden. Im Norden war es zu trocken, im Süden teils deutlich zu nass. Solche kleinräumigen Unterschiede hängen im Alpenraum von einzelnen Wetterlagen ab und können durch Langfristmodelle nicht wiedergegeben werden.
Und nun zum anstehenden Frühling: Grundsätzlich hat dieser ja so ziemlich das gesamte Wetterspektrum zu bieten. Spätwinterliche Phasen sind genauso zu erwarten wie frühsommerliche mit Gewittern und Temperaturen um 30 Grad. Bringt man all das Wetter der drei Monate zusammen, darf man sich gemäß der Mehrheit der Langfristmodelle aber durchaus wieder auf einen eher zu milden Frühling freuen. Wie im Winter soll die Abweichung im Frühling bei 0,5 bis 1 Grad im positiven Bereich liegen. Das deutsche Modell des DWD geht sogar bis zu +2 Grad, verhaltener ist das europäische ECMWF-Modell mit lediglich bis zu +0,5 Grad Abweichung. Die Wahrscheinlichkeit für ein (wie auch immer) zu mildes Frühjahr liegt nach dem Mittel bei 70 bis 80 %. Zugegeben: In Zeiten des Klimawandels ist dies keine allzu gewagte Aussage.
Gerade der Wonnemonat Mai war in den letzten beiden Jahren ja verhältnismäßig kühl. Ob nun 2021 wieder mal ein zu milder Mai heraus springt, lässt sich jedoch basierend auf einer Jahreszeitenprognose nicht sagen.
Was den Niederschlag im Frühling angeht, so sehen die Langfristmodelle allesamt keine markanten Abweichungen. Das Mittel aus allen zeigt über weiten Teilen Europas eine relativ ausgeglichene Bilanz:
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