„Es ist zu befürchten, dass die Situation noch gefährlicher werden könnte als im Katastrophenjahr 2018“, sagte Ulrich Cimolino, Vorsitzender des Arbeitskreises Waldbrand im Deutschen Feuerwehrverband. Damals wurde im gesamten Flächenmittel von Deutschland nur rund die Hälfte des üblichen Sommerniederschlags erreicht. Aktuell, die Hälfte des meteorologischen Sommers ist mit Mitte Juli bereits erreicht, sieht es ähnlich trocken aus. In Münnerstadt (Bayern) wurden im Juni und Juli gerade mal 10,8 l/m² Regen verzeichnet, generell ist die Region vom östlichen Hessen über große Teile Thüringens bis in den Norden Bayerns die trockenste. Häufig wurden hier erst 10 bis 20% des üblichen Sommerniederschlags gemessen.
Dementsprechend ist die Dürre hier besonders groß, wie die nachfolgenden Karten des Helmholtz Zentrum für Umweltforschung zeigen. Aber selbst weiter nach Nordosten zu, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg herrscht demnach eine ‚außergewöhnliche Dürre‘, wenn man den gesamten Boden bis 1,8 m Tiefe betrachtet. Hier hat zuletzt gefallener Regen nur oberflächlich in den ersten 25 cm des Bodens für eine gwisse Entspannung gesorgt.
Bei der Karte des pflanzenverfügbaren Wassers wird rasch deutlich: nur in wenigen Regionen leiden Pflanzen aktuell nicht unter Trockenstress, so etwa an den Alpen, im Bayerischen Wald und im Umfeld der Nordsee. Und unsere Berechnungen des Waldbrandgefahrenindex zeigen für die nächsten Tage einen weiteren Schwerpunkt im Südwesten des Landes. Denn gerade hier steigen die Temperaturen deutlich an, werden mitunter Höchstwerte um 35 Grad erreicht, was die Verdunstung fördert.
Und flächendeckender Regen ist nicht in Sicht. Das europäische Wettermodell ECMWF rechnet für die nächsten 10 Tage bis zum 22. Juli kaum mit Niederschlag, wie die prognostizierte aufsummierte Regenmenge zeigt:
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