Unsere Sonne ist aktuell am Höhepunkt ihres etwa 10-jährigen Zyklus und daher besonders aktiv. In den letzten 24 Stunden wurden zwei starke Eruptionen auf ihrer Oberfläche beobachtet, die einen Sonnensturm erzeugt haben. Beide Sonnenstürme verlagern sich nun in Richtung Erde. Die erste erreicht uns in diesen Stunden, am heutigen 4. Oktober. Die zweite, deutlich kräftiger, ist für den Samstagabend und die Nacht auf Sonntag erwartet.
Die Prognose der geomagnetischen Aktivität bleibt laut dem amerikanischen Dienst NOAA bis Sonntag durchgehend hoch mit Stufe 3 von maximal 5. Kurzzeitig könnte aber dieser Wert deutlich übertroffen werden bzw. kurzfristig nach oben korrigiert. Dies gilt vor allem für die Nacht auf Sonntag.
Polarlichter bis in niedrigere Breiten
Die in den Sonnenstürmen enthaltenen, geladenen Teilchen werden auf das magnetische Feld der Erde treffen und dort unter Umständen für Unruhe sorgen. Das Ergebnis: In höheren Breiten sind mäßige Störungen im Stromnetz und beim GPS-Signal schon im Gange, bei uns halten sich die Auswirkungen hingegen deutlich in Grenzen. Die Chancen auf Polarlichter steigen aber auch im Alpenraum am Wochenende – und besonders in der Nacht auf Sonntag – markant an!
Beste Chancen im Westen Österreichs
Hier kommt aber das Wetter ins Spiel. Denn in der Nacht auf Sonntag ist es in der Osthälfte des Landes noch meist dicht bewölkt. Deutlich bessere Chancen durch meist klaren Himmel gibt es hingegen in der Westhälfte und hier vor allem in Vorarlberg und Nordtirol. Gegen Sonntagmorgen gibt es dann auch im südlichen Bergland Auflockerungen.
In der Osthälfte passen dann die Wetterbedingungen Sonntagabend bzw. in der ersten Hälfte der Nacht auf Montag am besten, doch dann ist es fraglich, ob noch Polarlichter-Aktivität zu sehen sein wird. Neue Sonneneruptionen sind aber in den kommenden Stunden nicht ausgeschlossen und könnten die Polarlichter-Aktivität unter Umständen bis in die neue Woche verlängern.