Am Donnerstag und Freitag regional Unwettergefahr durch kräftige Gewitter

Deutschland gerät derzeit zunehmend unter den Einfluss des Tiefs „Volkhard“ mit Kern bei den Britischen Inseln. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen feuchtwarme Luftmassen ins Land, wodurch es besonders in der Osthälfte spätsommerlich warm wird. Am Donnerstag zieht aus Westen jedoch die Kaltfront des Tiefs auf und in der Nacht entwickelt sich im Osten des Landes eine flache Tiefdruckrinne. Damit sind die Voraussetzungen für teils kräftige Gewitter vor allem im Süden und Osten gegeben.

Regional Unwettergefahr

Am Donnerstag nimmt die Gewitterneigung im Laufe des Nachmittags ausgehend von Baden-Württemberg zu. Am späten Nachmittag bzw. am Abend breiten sich im Süden ktäftige Gewitter ostwärts aus, dabei besteht die Gefahr von Hagel, Starkregen und schweren Sturmböen. Auch im Westen ziehen mit Durchzug der Kaltfront Gewitter durch, u.a. in NRW und Rheinland-Pfalz kann es dabei örtlich zu Starkregen, Hagel und teils stürmischen Böen kommen.

Besonders von Oberschwaben über Oberbayern bis in die Oberpfalz liegt am Donnerstagabend erhöhtes Unwetterpotenzial vor.

In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt in den Osten des Landes: In einem Streifen von Thüringen und Sachsen über Teile Sachsen-Anhalts und Brandenburgs bis nach Vorpommern ziehen Gewitter mit teils ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit durch. Mancherorts sind mehr als 50 l/m² in wenigen Stunden möglich, somit besteht erhöhte Überflutungsgefahr.

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Sommer brachte Negativrekord an Blitzen

Der Sommer 2025 brachte in Deutschland außergewöhnlich wenige Gewitter: Mit insgesamt 495.000 Blitzen (≥ 5 kA) war es sogar der blitzärmste Sommer seit Messbeginn. Diese Entwicklung hat sich bereits vor einigen Wochen abgezeichnet – weitere Zahlen zum Sommer folgen demnächst auf dieser Seite. Ein blitzreicher September könnte jedoch einen neuen Jahres-Negativrekord noch verhindern: Derzeit stehen wir bei 650.000 Entladungen, der bisherige Tiefstwert stammt aus dem Jahre 2020 mit 813.000 Blitzen. Die Großwetterlage in den kommenden Wochen kündigt zumindest regional weitere Schauer und Gewitter an: Mit einer überwiegend westlichen bis südwestlichen Strömung gestaltet sich das Wetter in Deutschland wechselhaft mit tendenziell überdurchschnittlichen Regenmengen.

Mittelfristig wird das Wetter in Mitteleuropa durch rege Tiefdruckaktivität über dem Nordatlantik geprägt.