Vom 1. bis 31. August registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, über ganz Österreich verteilt exakt 329.072 Blitze (Wolken- und Erdblitze) – unteres Mittelfeld im Bezug auf die letzten 10 Jahre. Die meisten Blitze in einem August wurden 2017 mit rund 809.000 Detektion gemessen, also mehr als das Doppelte des diesjährigen Augusts.
Kühler August sorgt für wenig Gewitter
Grund für die recht wenigen Gewitter im August war die relativ kühle Witterung mit nur einer landesweiten Hitzewelle, an deren Ende es dann auch ordentlich krachte: Am 15. und 16. August wurden etwa die Hälfte aller im August registrierten Blitze detektiert, mit rund 93.000 Blitzen am 15.8. und rund 86.000 Blitzen am 16.8.. In Summe kommt der Sommer 2021 damit auf rund 1.4 Millionen Blitze.
Steiermark an erster Stelle
In den ersten zwei Monaten des Sommers 2021 registrierte LINET in Ober- und Niederösterreich überdurchschnittlich viele Entladungen. Im August wandte sich das Blatt und das traditionell blitzreichste Bundesland Steiermark übernahm die Führung. In Wien erleuchteten im August rund 1.700 Blitze den Himmel, besonders ausgeprägt am 16. August, als ein fulminantes Abendgewitter für kräftige Entladungen und Starkregen sorgte.
Blitze pro Bundesland im August 2021
1. | Steiermark | 107.354 |
2. | Niederösterreich | 65.319 |
3. | Oberösterreich | 54.385 |
4. | Tirol | 29.866 |
5. | Salzburg | 26.964 |
6. | Kärnten | 22.621 |
7. | Burgenland | 15.732 |
8. | Vorarlberg | 5.285 |
9. | Wien | 1.699 |
E-Auto in 3 Sekunden geladen
Die Kraft der Blitze wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz wurde mit 330.000 Ampere in Mühlen (Bezirk Murau) gemessen, bei derart hohen Stromstärken kommen die massivsten Blitzableiter ins Schwitzen. Allerdings könnte mit dieser Energie ein Elektroauto – theoretisch – in nur rund 3 Sekunden geladen werden (bei einer Akkukapazität von 100kWh). Theoretisch, denn die derzeit gängigsten, in E-Autos verbauten Akkus verkraften nur rund 130 Ampere Ladestrom. Nur zur Info: Lebensbedrohliche Störungen des Herzrhythmus setzen bereits bei Durchflussstärken von ca. 0,1 Ampere ein.
(Titelbild: Blitzeinschlag in den Wiener Donauturm am 8. August 2021, Thomas Görlitz)