Der Brocken ist mit seinen 1141 m der höchste Berg des Harzes und damit die höchste Erhebung in Norddeutschland. Der Gipfel ist somit besonders exponiert und daher von Natur aus waldfrei, nur kleinwüchsige Fichten überleben dort die häufigen Stürme. Doch in den letzten Jahren ist es auch dem früher üppigen Wald in anderen Höhenstufen an den Kragen gegangen, gebietsweise wird ein regelrechtes Waldsterben beobachtet, kahle braune Flecken haben im Landschaftsbild auf erschütternde Art und Weise zugenommen.
Menge an Borkenkäfern hat zugenommen
Allen voran der Borkenkäfer hat hierzu seinen Beitrag geleistet. Er frisst sich durch die Rinde primär von Nadelbäumen, schwächt sie dadurch, macht sie anfälliger für Krankheiten und Witterungseinflüsse und bringt sie so mitunter zum Absterben. Begünstigt wurde die Zunahme der Borkenkäfer durch immer markantere Trockenperioden oder Dürren seit 2018. Dazu haben milde Winter weniger als üblich zu einem Absterben von Larven geführt.
Gefangen im Teufelskreis
Und ist der Baum erstmal geschwächt, ist er bei auftretenden Stürmen angreifbarer, kann sich schlechter zur Wehr setzen, bricht oder fällt um. Auch Stürme hat es im Harz in den letzten Jahren nicht zu wenig gegeben. Ein Teufelskreis also, der wohl nicht so einfach überwunden werden kann. Mehr gleichmäßiger Regen und kältere Winter dürften am besten helfen, doch ist dies in Zeiten des Klimawandels eher nicht zu erwarten.
Die Verwaltung des Nationalparks fährt die Strategie die Natur sich selbst zu überlassen, das Totholz wird nicht geräumt. So soll sich eine neue Waldgeneration entwickeln, erste positive Ergebnisse sind auch bereits auszumachen. Mehr dazu in folgendem Artikel: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/wie-aus-totholz-neue-wildnis-entstehen-soll-4181260.html
Titelbild: Hans-Jürgen Koch, https://www.facebook.com/Harzluchs