Deutlich zu mild dank extremem Ende
Österreichweit betrachtet schloss der Dezember rund 1,2 Grad zu mild ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991-2020. Die Abweichungen zeigten sich dabei recht einheitlich. Die größten Abweichungen fanden sich im Westen und Süden des Landes wieder, so schloss der Monat in Schoppernau und Achenkirch sowie in Weitensfeld/Gurktal um 2 Grad milder als das langjährige Mittel ab, selbiges galt auch für Bergstationen wie den Pitztaler Gletscher. Geringere Temperaturabweichungen als im Landesschnitt gab es in so manchem inneralpinen Tal. Doch selbst in Mariapfarr, Arriach und Lienz bewegten sich die Abweichungen im knapp positiven Bereich im Vergleich zum langjährigen Mittel. Auch unter dem häufigen Hochnebel in Ober- und Niederösterreich blieben die Temperaturabweichungen etwas hinter dem Österreichschnitt zurück.
Hauptverantwortlich für den milden Dezember zeichnete sich eine extreme zweite Monatshälfte, nachdem die erste Hälfte sogar zu kalt ausfiel. Kurz vor Weihnachten erfassten sehr milde Luftmassen aus Südwesteuropa das Land und verharrten dort bis zum Ende des Monats. Besonders bemerkenswert war dabei der Silvestertag. Erst im Vorjahr gab es in Berndorf mit 18,3 Grad einen neuen Rekord, in diesem Jahr wurde dieser wieder überboten. Neuer Spitzenreiter ist nun Neudorf bei Landsee im Burgenland mit 18,4 Grad. In insgesamt 6 der 9 Bundesländer wurde ein neuer Tagesrekord für einen 31.12. aufgestellt, an manchen Wetterstationen gar ein Monatsrekord für den gesamten Dezember.
Weniger Niederschlag als üblich
Die Niederschlagsbilanz fiel über ganz Österreich gemittelt unterdurchschnittlich aus, rund 25 Prozent Regen bzw. Schnee fehlten in den heimischen Messkübeln am Ende des Monats. Lokal zeigten sich hier aber doch deutliche Unterschiede, so kann man das Land hinsichtlich der Bilanz in etwa dreiteilen. Vom Inn- bis zum Weinviertel summierte sich im Dezember mehr Regen und Schnee auf, gleiches gilt für Unterkärnten. So betragen die Abweichungen in Litschau gut +30% und in Klagenfurt rund +15%. Ein breiter Streifen dazwischen von Vorarlberg bis zum Alpenostrand erlebte jedoch einen deutlich zu trockenen Monat mit Defiziten oft um die -50%. Besonders sticht hier der Alpenostrand heraus, so fehlen in Reichenau an der Rax sogar mehr als 70% auf eine ausgeglichene Bilanz.
Extremwerte Dezember 2022 (Bundesland, Tag des Auftretens), Stand: Heute, 02.01.2023, 11 Uhr
Höchste Temperaturen
- 18,4 Grad Neudorf bei Landsee (B, 31.)
- 18,3 Grad Aspach (OÖ, 31.)
- 18,1 Grad Puchberg am Schneeberg (NÖ, 31.)
- 18,0 Grad Mattsee (S, 31.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
- -21,0 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 13.) + St. Michael/Lungau (S, 13.)
- -20,7 Grad Schmirn (T, 12.)
- -19,6 Grad Bichlbach (T, 12.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
- -24,0 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 18.)
- -20,6 Grad Summerau (OÖ, 18.)
- -19,9 Grad Radstadt (S, 13.)
Anzahl Eistage (ganztags unter 0 Grad)
- 16 Obertauern (S)
- 15 Galtür + St. Jakob/Defreggen (beide T)
- 14 Reichenau im Mühlkreis (OÖ) + Flattnitz (K) + St. Michael/Lungau (S)
- 13 Schwarzau im Freiwald + Weitra (beide NÖ) + Hochfilzen (T)
Nasseste bewohnte Orte
- 231 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
- 145 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
- 134 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
- 129 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
- 127 Liter pro Quadratmeter Tannheim (T)
Trockenste Orte
- 12 Liter pro Quadratmeter Berndorf (NÖ) + Turnau (ST)
- 13 Liter pro Quadratmeter Wiener Neustadt (NÖ)
- 15 Liter pro Quadratmeter Köflach (ST) + Seibersdorf (NÖ)
- 16 Liter pro Quadratmeter Mattersburg + Eisenstadt (beide B)
- 17 Liter pro Quadratmeter Bad Tatzmannsdorf (B)
Absolut sonnigste Orte
- 93 Sonnenstunden Kötschach-Mauthen (K)
- 92 Sonnenstunden Mariapfarr (S)
- 86 Sonnenstunden Gmünd (K)
Stärkste Windspitzen Niederungen
- 101 km/h Reichenau/Rax (NÖ, 11.)
- 86 km/h Fischbach (ST, 10.)
- 85 km/h St. Radegund (ST, 11.)
Stärkste Windspitzen Berge
- 125 km/h Rudolfshütte (S, 15.)
- 121 km/h Brunnenkogel (T, 09.)
- 119 km/h Feuerkogel (OÖ, 24.)