Erste Monatshälfte
Die erste Monatshälfte verlief deutschlandweit ausgesprochen mild. Die folgende Tabelle gibt die bisherigen Monatsmitteltemperaturen für ausgewählte Stationen an:
Stadt | Mitteltemperatur [°C] | Klimamittel 1991 bis 2020 [°C] |
Hamburg | 6,7 | 2,1 |
Berlin | 7 | 1,2 |
Köln | 9,4 | 4,1 |
München | 8,1 | 1,3 |
Man erkennt insbesondere im Süden der Republik sind die Abweichungen in diesem Monat schon sehr groß. Aber generell in großen Teilen Europas verlief der Monat viel zu warm, außer in Skandinavien. Dort hat der Winter eindrucksvoll Einzug gehalten, wie auf der unten stehenden Karte zu sehen ist.
Gründe:
Eine Antwort warum es derzeit so warm ist, liefert der sog. NAO (Nordatlatische Zirkulation) – Index. Ist er positiv, so herrscht eine Tendenz zur Westwetterlage, ist er negativ so nimmt die Wahrscheinlichkeit für Kälte in Mitteleuropa zu. Man erkennt, das insbesondere seit Ende Januar der Index positiv oder nur geringfügig negativ war. Somit herrschte eher eine Westwetterlage. Diese sorgte nicht nur für häufigen Regen (wir berichteten), sondern auch für überdurchschnittliche Temperaturen.
Zudem ist auch der Atlantik sehr warm, wie die folgende Karte zeigt:
Daher steht zum einen mehr Wärme in Form vom sensitiven Wärmestrom (Temperaturfluss) zur Verfügung, zum anderen auch mehr Feuchte durch den latenten Wärmestrom (Feuchtefluss/Verdunstung). Beide Flüsse/Ströme haben natürlich Einfluss auf die Entwicklung von Tiefdruckgebieten und deren Zugbahn. Die Niederschlagsanalyse zeigt das erwartete Bild einer positiven NAO-Phase, ein sehr nasses nördliches Mitteleuropa und ein eher trockener Mittelmeerraum.
Dabei zogen viele Tiefs eher in Richtung Skandinavien, sodass auf deren Südseite die warme Luft und die Fronten auf Mitteleuropa übergriffen und Regen brachen. Zudem transportieren Tiefs auf ihrer Vorderseite warme Luft nach Norden. Dies bedeutet, bei einer generell eher nördlichen Zugbahn, dass die mitgebrachte Warmluft über Mittel- und Südeuropa verbleibt und nicht von Kaltfronten vertrieben wird, die dann generell häufig nur noch schwach ausfielen.
Prognose
Auch die kommenden Tage werden weiterhin zu warm ausfallen, wie die folgende Prognose zeigt:
Dabei werden die Temperaturen zwar ein wenig zurück gehen, ein markanter Wintereinbruch ist nicht in Sicht. Dabei wird es zwar immer wieder auch etwas regnen, größere Mengen werden derzeit aber nicht prognostiziert.