Die Eisbedeckung der Arktis hat in diesem Winter eine so geringe Fläche wie kaum zuvor eingenommen, wie die nachfolgenden Abbildungen eindrucksvoll belegen. Zum Einen erkennt man den typischen Verlauf der eisbedeckten Fläche von Februar bis Mai – mit einer Zunahme etwa bis Mitte März und nachfolgend mit dem Ende der Polarnacht einer schrittweisen Abnahme. Zum Anderen erkennt man, wie die Eisbedeckung seit den 1980er Jahren kontinuierlich immer geringer geworden ist. 2018 wurde das jährliche Maximum nun Mitte März erreicht und dieses war nach 2017 die zweitgeringste maximale Ausdehnung seit Beginn der Satelliten-Messungen.
Annual max #Arctic sea ice extent has likely passed –> 2nd lowest in the satellite record (after 2017)
While exact rankings may differ slightly between sea ice data sets, the long-term trend is clear. This plot is using JAXA’s AMSR2 satellite. pic.twitter.com/vPWJewRRDO
— Zack Labe (@ZLabe) March 22, 2018
Anders die Darstellung in der nachfolgenden Grafik, die Aussage ist jedoch die gleiche: Das arktische Seeeis hat im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer weiter abgenommen.
Standardized anomalies of daily #Arctic sea extent – from 1 January 1979 to present-day. Data uses the @NSIDC passive microwave satellite record. pic.twitter.com/wa6jnS6Dt6
— Zack Labe (@ZLabe) March 18, 2018
Und dass dieser Trend mit der Entwicklung des Klimas auf unserem Planeten zusammenhängt, ist u.a. durch die dritte Grafik naheliegend. Nicht nur weltweit nehmen die Mitteltemperaturen seit Jahrzehnten zu, insbesondere in der Arktis wird es immer wärmer – zuletzt um etwa 1 Grad pro Jahrzehnt!
My 20ᵗʰ century #Arctic temperature comparison has also been updated through 2017…
Variety of data sets: station based – @BerkeleyEarth, @NASAGISS & reanalysis – ERA-20C, JRA-55, ERA-Interim. Graphic is available at https://t.co/kO5ufUWrKq pic.twitter.com/GK31yf4ena
— Zack Labe (@ZLabe) March 24, 2018
Zusätzlich kommt hinzu, dass Meerwasser aufgrund der dunkleren Farbe mehr Strahlung und damit Energie absorbiert als helles Eis. Je weniger Eis noch vorhanden ist, desto mehr Energie wird absorbiert, desto weiter schreitet die Erwärmung voran. Es handelt sich also um einen Teufelskreis, die Entwicklung scheint kaum mehr zu stoppen.