Das Gewitter zog am Dienstagabend zwischen 19 und 20 Uhr MESZ ausgehend von den östlichen Pyrenäen im spanisch-französischen Grenzgebiet südostwärts bis zum Mittelmeer. Knapp nördlich von Girona wurde das Gewitter immer intensiver, besonders betroffen mit Hagelkörnen mit Durchmessern bis zu 12 cm war der Ort La Bisbal d’Empordà, wo zahlreiche Verletzte gemeldet wurden und tragischerweise auch ein Kleinkind von einem Hagelkorn erschlagen wurde. Laut Tomas Pucik, Experte vom ESSL, handelt es sich wohl um den ersten direkten Todesfall durch Hagel in Europa seit 1997.
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— David (@David37726315) August 31, 2022
Riesenhagel
Je nach Größe wird Hagel in unterschiedliche Klassen eingestuft. Ab einem Durchmesser von 4 cm spricht man meist von großem Hagel, ab etwa 7 cm von sehr großem Hagel und ab 10 cm von Riesenhagel. Hagelkörner mit einem Durchmesser von 10 bis 12 cm fallen mit einer Geschwindigkeit von etwa 160 bis 170 km/h und können eine Masse von 500 bis 800 Gramm aufweisen. So große Hagelkörnern sind zwar selten und treten meist nur vereinzelt am Rande der heftigsten Gewitterkerne auf, für Menschen und Tiere herrscht dann jedoch Lebensgefahr. Die bislang größten dokumentierten Hagelkörner in Europa liegen bei etwa 15 cm, wie etwa auf der Schwäbischen Alb am 6. August 2013 mit 14,1 cm. In den USA wurde in South Dakota sogar ein Hagelkorn mit einem Durchmesser von 20 cm beobachtet.
Com si es tractés d’un bombardeig…
La pedregada ha sigut històrica, i el que és més impressionant amb molts llocs sense gota d’aigua mentre queien pedres de 8 cm de diàmetre.
Així ha comencat a caure la pedra a Ultramort 😳#Projecte4Estacions pic.twitter.com/H0OkFvO1EL
— Projecte 4 Estacions ☀️ (@P4Estacions) August 30, 2022
„Loaded gun“
Das Potential für starke Gewitter mit großem Hagel war am Dienstagabend bei ausgeprägter Windscherung und der sehr feuchten, energiereichen Mittelmeerluft gegeben. Es war allerdings nicht klar, ob es am Südrand eines Höhentrogs über Frankreich bzw. bei der vorherrschenden Luftschichtung überhaupt zur Auslöse von Gewittern kommen würde („low probability- high impact„). Im Laufe des späten Nachmittags konnte sich aber tatsächlich ein Gewitter über den Bergen entwickeln, welches sich dann in der zunehmend energiereichen Mittelmeerluft fortpflanzen und das gesamte Potential ausschöpfen konnte. Meteorologen sprechen bei solch einer potentiell instabilen Luftschichtung auch von einer „Loaded-gun-Lage“: Wenn sich ein Gewitter auslöst, schießt es regelrecht in die Höhe uns sorgt für hohe Unwettergefahr, wenn die Wetterlage dagegen nicht ausreichend Hebung für die Auslöse liefert, passiert gar nichts.
QUINA BARBARITAT… Un altre vídeo d’aquest vespre a casa un amic, a la Bisbal d’Empordà. Sembla Oklahoma. Descomunal 😱😱😱💥💥💥 @eltempsTV3 @enricagud @Oriol_RB @Jordisolerramio @meteofarnell @meteocat @TomeuRigoR pic.twitter.com/ONrWbCsePr
— Marc Gassó Torrents (@MeteoGasso) August 30, 2022
Brutal la #tormenta en Bisbal d’Empordà (Girona). Granizo qué apunta a récord 😮
Fuente: WhatsApp pic.twitter.com/D5fEwCB0Bd— La Rioja Meteo (@lariojaMeteo) August 30, 2022
Pedregada molt destructiva fa una estona a Forallac, la pitjor que he viscut mai, amb pedres de gel de fins a 9cm de diàmetre. S’han trencat teules, vidres de cotxe, testos, lones, …
@eltempsTV3 @TempsCatalunya @TomasMolinaB @Vakapiupiu @MeteoBarrufet @Jordisolerramio pic.twitter.com/yUBKidkj1K— Otger Fortià (@otgerfortia) August 30, 2022
Madre mia. Madre mia… En estos casos lo importante es parar el vehículo a la derecha donde se pueda y cubrir con el parasol el cristal, para que cuando rompa, no os caigan los cristales encima. pic.twitter.com/gOfBIv5CUg
— 🔥Óscar🚁 (@BomberoForestaI) August 31, 2022
Quelle Titelbild: Twitter