Im Juli deutlich weniger Blitze als im Durchschnitt

In Summe wurden im Juli vom Blitzortungsunternehmen nowcast 517.709 Blitze in Deutschland registriert. Dabei lag der Schwerpunkt der Gewitteraktivität, wie so häufig, in den südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. Zum Vergleich: In einem durchschnittlichen Juli werden im Bundesgebiet rund 1,2 Millionen Blitze registriert. Die unten stehende Grafik zeigt die Blitzdichte pro Quadratkilometer für den Gesamtmonat.

Blitzdichte © nowcast/UBIMET

Dabei waren die blitzreichsten Landkreise:

Sigmaringen (BW) 15.699
Vorpommern-Greifswald (MV) 10.068
Mecklenburgische Seenplatte (MV) 8.415
Konstanz (BW) 8.230
Biberach (BW) 7.531

Die stärksten Blitze traten in folgenden Kreisen auf:

Ostholstein (SH) 386 kA
Limburg-Weilburg (HE) 283 kA
Wesermarsch (NI) 281 kA
München (B) 275 kA
Hersfeld-Rotenburg (HE) 263 kA

Dabei wird die Stärke eines Blitzes mit der Stromstärke gemessen, deren Einheit Ampère ist. Der stärkste Blitz trat in der der Gemeinde Ahrensbök am 25. des Monats auf. Die beiden blitzreichsten Tage waren der 20. mit rund 118.000 Blitzen und der 25. des Monats mit 104.000 Blitzen.

Gründe

Die Gründe für den blitzschwachen Monat liegen zu aller erst bei der Großwetterlage. Der Monat war hochdruckdominiert und teils sehr heiß. Die zugeführte Heißluft war dabei aber meist recht trocken und somit stellten sich für die Gewitterbildung eher ungünstige Bedingungen ein.

Durch das Niederschlagsdefizit der vergangenen Monate kann der Boden in einigen Gegenden nur mehr wenig Feuchtigkeit für die Verdunstung liefern. Dies hat zwei Folgen, zum einen erwärmt sich der Boden schneller und die Höchstwerte sind höher als bei gleicher Luftmasse und feuchteren Böden. Zum Anderen kann eine trockene Luftmasse durch die fehlende Feuchtigkeit nicht mehr so schnell Regen/Gewitterwolken bilden und der Regen bzw. das Gewitter bleibt aus.

 

Titelbild:https://twitter.com/IckNix/status/1551661133685194754/photo/1