Europa liegt seit mehreren Wochen unter dem Einfluss einer festgefahrenen Wetterlage mit reger Tiefdrucktätigkeit über West- und Südwesteuropa und Hochdruckeinfluss über Russland. Die daraus resultierende Südströmung hat besonders in Osteuropa für stark überdurchschnittliche Temperaturen gesorgt, zudem gab es im Mittelmeerraum und in den Südalpen ergiebige Regen- und Schneemengen.
Deutschland lag bislang im Übergangsbereich zwischen den eher durchschnittlichen bis leicht unterdurchschnittlichen Temperaturen in Westeuropa und den außergewöhnlichen milden Temperaturen in Ost- und Südosteuropa.
Umstellung der Großwetterlage
In diesen Stunden zieht über dem Ostatlantik der ehemalige tropische Sturm SEBASTIEN auf, welcher als Hybridsturm am Dienstag mit teils schweren Sturmböen auf den Süden von Irland treffen wird.
In weiterer Folge zieht das Tief nach derzeitigem Stand unter Abschwächung über die Nordsee hinweg und gerät zum Freitag hin unter den Einfluss eines Höhentroges über Skandinavien. Im Bereich der überdurchschnittlich temperierten Gewässer der Ostsee sorgt der Trog für eine neuerliche Intensivierung des Tiefs und an dessen Westflanke werden kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Mitteleuropa geführt. Damit kommt es zu einer vollständigen Umstellung der Großwetterlage, so deuten die Modelle mittelfristig auf ein blockierendes Hoch über dem Ostatlantik bzw. den Britischen Inseln.
Frost
Ab Freitag gerät Deutschland unter den Einfluss einer nordwestlichen Höhenströmung und die Temperaturen gehen Tag für Tag zurück. Besonders im Norden und Osten liegen sie am Wochenende meist unterhalb des langjährigen Durchschnitts und pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn am Sonntag ist in mittleren Höhenlagen vom Sauerland bis zum Erzgebirge sogar Dauerfrost möglich. Nachtfrost wird im gesamten Land zunehmend ein Thema, lediglich die Küsten und der äußerste Südwesten bleiben am Wochenende meist noch frostfrei. Auch die Chancen für Schneefall nehmen zu, so berechnet etwa der aktuelle 0z-Hauptlauf vom ECMWF-Modell am kommenden Sonntag im Westen Deutschlands etwas Nassschnee. Ob und in welchen Regionen man mittelfristig ein paar Schneeflocken zu Gesicht bekommt, kann man allerdings derzeit noch nicht seriös prognostizieren, da die generelle Druckverteilung noch sehr unsicher ist.
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