Mittelmeer aktuell bis zu 5 Grad zu warm

Eine aktuelle Auswertung zeigt: Die Oberflächenwassertemperaturen sind momentan nahezu im gesamten Mittelmeer höher als zu dieser Jahreszeit üblich, in Teilen der Adria ist das Wasser sogar um die 5 Grad wärmer! Lediglich der westlichste Zipfel bzw. angrenzende Teile des Atlantiks weisen derzeit eine normale oder leicht zu niedrige Temperatur auf. Dies ist nicht verwunderlich, gab es im Laufe des Frühsommers 2018 doch gerade hier häufigen Tiefdruckeinfluss, während über dem mittleren und östlichen Mittelmeer entsprechend häufiger Hochdruckeinfluss und eine südliche und damit warme Luftströmung vorherrschend war.

Welche Auswirkungen hat dies?

Zum Einen hat solch eine Entwicklung natürlich Einfluss auf Flora und Fauna. Manche Fische sterben, andere aus tropischen Regionen kommen nach. So wurden bspw. kürzlich vor Mallorca giftige Quallen mit 30 m langen Tentakeln gesichtet, die es sonst dort nicht gab. Denn die aktuellen Anomalien sind nicht nur eine Momentaufnahme, häufig und über lange Zeiträume wurden in der jüngeren Vergangenheit zu hohe Wassertemperaturen gemessen.

Zum Anderen hat wärmeres Wasser eine höhere Energie und mehr davon kann über Verdunstung in die Atmosphäre übergehen. Entsprechend steht dieser im Mittel mehr Energie zur Verfügung, was sich in Schauern oder Gewittern äußern kann. Selten, aber doch: Medicane, Hurrikan-ähnliche kleinräumige Tiefdruckgebiete sind möglich und werden durch höhere Wassertemperaturen zumindest nicht in ihrer Entwicklung gehemmt.

Ob das Wetter der letzten Tage im östlichen Mittelmeerraum von aktuell zu warmem Wasser beeinflusst wurde, sei dahin gestellt. Ein alterndes Höhentief hat nämlich einige kräftige Schauer und Gewitter ausgelöst:

 

 

 

 

Titelbild: Abweichung der aktuellen Wassertemperatur vom langjährigen Mittel © Andrej Flis, https://www.facebook.com/severeweatherEU