Oktober 2025 im Norden trüb, im Süden trocken

Österreichweit fiel der Oktober eine Spur kühler als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 aus. Besonders auf den Bergen der Nordalpen war der Monat sogar spürbar zu kühl. Die größten Abweichungen von rund -1,5 Grad wurden unter anderem in Obertauern, auf der Schmittenhöhe und auf dem Patscherkofel verzeichnet. In den Tälern waren die Anomalien deutlich moderater, hier fiel der Oktober ziemlich durchschnittlich aus. Positive Anomalien waren rar gesät, doch es gab sie: Im Rheintal und im östlichen Flachland bilanziert der Monat rund ein halbes Grad zu mild.

Temperaturabweichungen im Oktober 2025. Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Auch warme Tage gab es noch einmal, mit 22,1 Grad wurde der Monatshöchstwert am 23. in Andau (Nordburgenland) gemessen. Doch typisch für den Herbst war auch schon Nachtfrost in jedem Bundesland ein Thema. Dabei reichen die Bundesland-Tiefstwerte von -2,7 Grad abermals in Andau bis hin zu -9,5 Grad in Liebenau (Oberösterreich).

Höchste Temperaturen
  • 22,1 Grad Andau (B, 23.10.)
  • 21,7 Grad Weyer (OÖ, 23.10.)
  • 21,6 Grad Bad Radkersburg (ST, 10.10.)
Tiefste Temperaturen
  • -9,5 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 04.10.)
  • -8,8 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 04.10.)
  • -5,8 Grad Zwettl (NÖ, 19.10.) + Turnau (ST, 04.10.)

Im Norden überdurchschnittlich nass

Über ganz Österreich gemittelt brachte der September etwa 20 Prozent weniger Niederschlag als üblich, regional gab es naturgemäß aber große Unterschiede: Von Kufstein bis ins Mariazellerland wurde 20 bis 30 Prozent mehr Niederschlag gemessen, auch im Oberen Mühlviertel gab es deutlich mehr Regen in den Messkübeln als üblich. Dem gegenüber befindet sich ein Streifen vom Tiroler Alpenhauptkamm über Osttirol und Kärnten bis zum Wechsel. Dort fehlen oft 40 bis 60 Prozent an Regen in den Messgefäßen. Besonders markant waren die Abweichungen dabei im Drau- und im Lesachtal mit rund -75 Prozent.

Nasseste bewohnte Orte
  • 148 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 142 Liter pro Quadratmeter Bad Ischl (OÖ)
  • 141 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)

In der zweiten Monatshälfte kam es auf den Bergen und in den Hochtälern auch zum ersten kräftigen Schneefall der Saison, wie etwa in Obertauern oder am Arlberg.

Weniger Sonne als üblich

Im Flächenmittel wurden im Oktober rund 15 Prozent weniger Sonnenstunden als üblich verzeichnet. Das größte Defizit wurde rund um Oberösterreich gemessen, wo die Abweichungen oft bei -30 bis -50 Prozent lagen. Im Mühlviertel etwa und in den Staulagen der Nordalpen fehlt am Ende des Monats rund die Hälfte der sonst üblichen Sonnenstunden. Überduchschnittlich sonnige Ort gab es im Oktober kaum, einzig Osttirol kann mit einem Plus an Sonnenstunden von rund 10 Prozent aufwarten.

Sonnigste Orte
  • 182 Sonnenstunden Lienz (T)
  • 174 Sonnenstunden Sillian (T)
  • 165 Sonnenstunden Virgen (T)

Markante Herbststürme blieben zwar aus, mit Durchzug einer Kaltfront am 23. des Monats frischte der Wind aber verbreitet stürmisch auf. In St. Radegund bei Graz wurden 107 km/h gemessen, 96 km/h waren es in Friesach und 94 km/h Millstatt. Letzterer Wert war gleichbedeutend mit einem neuen Herbstrekord am Millstätter See.