Ein Staubteufel (Dust Devil) ist ein kleinräumiger, vertikal ausgerichteter Luftwirbel, der durch aufgewirbelten Staub sichtbar wird. Staubteufel treten vor allem im Frühjahr und Sommer auf, wenn die hochstehende Sonne bei windschwachen Bedingungen zu einer Überhitzung der bodennahen Luft führt. Die erwärmte Luft steigt auf und wird durch Turbulenzen oder durch Windscherung in Rotation versetzt.
Was einem in Corona-Zeiten doch so alles begegnet auf den einsamen Spazierwegen. Heute ein Mini-Tornado. pic.twitter.com/zkDTf1XDHW
— Georg Halter (@georg_halter) April 24, 2020
Keine Tornados
Im Gegensatz zu Großtromben (Tornados) treten sie nicht in Zusammenhang mit Quellwolken auf und wachsen nicht von oben nach unten. Stattdessen treten diese Kleintromben meist bei wolkenlosen Bedingungen auf und ihre vertikale Ausdehnung reicht vom Boden wenige Meter bis etwa 100 m hoch. In selten Fällen können sie aber auch mehrere Hundert Meter in den Himmel ragen und für Sturmböen sorgen.
Imposant tourbillon de poussière près de #Vercelli en #Italie, ce 14 avril. Vidéo via Catastrophes Climatiques #dustdevil pic.twitter.com/YJc7Yxl6gQ
— Keraunos (@KeraunosObs) April 21, 2020
Trockenheit begünstigend
In den vergangenen Tagen wurden vor allem auf trockenen Feldern in Deutschland mehrere Staubteufel beobachtet. Ein besonders spektakulärer Staubteufel ereignete sich am Montag im Park von Schloss Sanssouci in Potsdam (siehe das folgende Video). Die Trockenheit ist allgemein günstig für Staubteufel, da sich trockener Boden besonders schnell erwärmt und der Staub das Phänomen sichtbar macht.
Häufig sind solche Wirbel unsichtbar, da es beispielsweise auf Wiesen kaum Staub zum aufwirbeln gibt. Manchmal ist dies auch bei Musikfestivals im Sommer der Fall, dann werden sie allerdings durch die aufgewirbelten Zelte mancher Besucher sichtbar (siehe Video aus dem Sommer 2018).
Titelbild: Adobe Stock