Die folgenden drei Karten zeigen den Monatsniederschlag für die Monate April, Mai und den bisherigen Niederschlag im Juni.
Norden und Osten
Dabei zeigt sich, dass insbesondere im Norden und Nordosten sowie generell im Osten des Landes seit April teils kaum nennenswerter Niederschlag gefallen ist. Passend dazu ist auch der unten stehende Tweet über die Messungen am Wettermast in Hamburg-Billwerder. Hier liegt die Bodenfeuchte bereits im rekordverdächtig niedrigen Bereich.
Seit Wochen jetzt schon kein richtiger Regen, da geht auch bei uns die Bodenfeuchte in den Keller. Seit heute auf dem bisherigen Tiefpunkt von 2020. #Boden #Hamburg #Sommer pic.twitter.com/fysZZ0ZUwf
— Ingo Lange (@wettermast) June 9, 2023
Als direkte Folge der Trockenheit ist die Waldbrandgefahr derzeit verbreitet hoch. So gab es bereits erste Wald- und Moorbrände, so z.B. im Landkreis Cloppenburg. Dabei sollte man derzeit kein Feuer in der Nähe zu Vegetation entzünden und auch keine Zigarettenkippen aus dem Autofenster herauswerfen oder achtlos wegwerfen! Insbesondere Moorbrände sind in doppelter Hinsicht schlecht, da dabei viel CO2 in die Atmosphäre gelangt, das wiederum den Klimawandel beschleunigt.
Westen und Süden
Etwas anders stellt sich die Lage im Westen und Süden des Landes dar (in den Graphiken oben teils nicht gezeigt), hier gab es im Frühjahr etwas mehr Regen, man beachte die über 100 L/m² z.B. im Sauerland. An den Alpen fiel im April sogar teils 150 bis 200 L/m². Auch der Mai zeigte sich in beiden Regionen spendabler mit dem Nass. So fiel erneut im Westen 40 bis 100 L, im Süden meist ähnliche Werte.
Aussichten
Auch in der kommenden Woche ist keine generelle Besserung in Form von Regen in Sicht. Zwar nähert sich von Osten ein Höhentief, doch bis zum nächsten Wochenende dürften sich Schauer und Gewitter rar machen. Zudem würden diese nur lokal für etwas Linderung sorgen, für eine großflächige Abschwächung wäre tagelanger Dauerregen von Nöten, der aber nicht in Sicht ist.
Die Karte mit den prognostizierten Niederschlägen in Deutschland ist ernüchternd, nur minimaler Regen in Form von vereinzelten Schauern und Gewittern mit dem angesprochenen Höhentief ist im Osten in Sicht. Dessen Entwicklung ist in der folgenden Animation dargestellt.
Der Grund dafür, dass sehr wahrscheinlich zunächst nur wenig in Folge des Höhentiefs passierend wird in Richtung Niederschlag ist der, dass mit dem Hoch zunächst deutlich trockenere und somit energieärmere Luft einfließt.
Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/schafe-weide-weiden-grasen-4377380/