Kategorie-5-Hurrikan Milton steuert auf Florida zu

Bereits vor rund zwei Wochen wurde der US-Bundesstaat Florida von Hurrikan HELENE heimgesucht, noch immer sind viele Menschen dort mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Nun droht vom Golf von Mexiko her mit dem nächsten Hurrikan schon wieder Ungemach. MILTON dürfte dabei ähnliche Regionen überqueren und fällt leider deutlich stärker aus als HELENE.

Aktuell befindet sich das Zentrum des Hurrikans MILTON nordwestlich von Kuba, 485 km westlich der Großstadt Tampa auf dem offenen Meer.  Auf dem Satellitenfilm der Region (noch ist es dort dunkel, daher gibt es noch kein sichtbares Bild) erkennt man MILTON sehr gut in der Bildmitte mit der klassischen Rotation gegen den Uhrzeigersinn:

Hurrikan MILTON im Satellitenfilm.
Quelle: https://www.star.nesdis.noaa.gov/

MILTON bewegt sich mit etwas mehr als 20 km/h in nordöstliche Richtung. Das Auge von MILTON wird voraussichtlich kommende Nacht (Ortszeit, Donnerstagfrüh unserer Zeit) über den östlichen Golf von Mexiko an die Westküste von Florida gelangen. Nach Landgang wird erwartet, dass MILTON unter langsamer Abschwächung einmal quer über Florida zieht und rund 12h später wieder auf den Atlantik zieht.

Hier die erwartete Zugbahn des Hurrikans:

Die Zugbahn von Milton. Quelle: https://www.nhc.noaa.gov/

Dabei werden die stärksten Windgeschwindigkeiten von 150-200 km/h rund um die Tampa Bay erwartet, aber auch weiter östlich im Inland Floridas muss mit orkanartigen Böen gerechnet werden.

Prognostizierte Windspitzen auf dem Kurs von MILTON basierend auf ECMWF. Zum Vergrößern Anklicken.

Dazu ist an der Westküste mit einer mehrere Meter hohen Sturmflut zu rechnen. Im violetten Küstenbereich gehen die US-Kollegen von einer 10 bis 15 Fuß hohen Sturmflut aus. Umgerechnet in unsere Maße sind das 3 bis knapp 5 Meter!

Prognostizierte Höhe der Sturmflut des Hurrikans MILTON
Quelle: https://www.nhc.noaa.gov/

Natürlich hat MILTON auch einiges an Niederschlag im Gepäck. Knapp nördlich des Auges werden Regenmengen von 200-300 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden erwartet, lokal auch bis zu 400 l/m².

Hier eine Prognose der zu erwartenden Regenmengen des deutschen Modells ICON:

Prognostizierte 24-stündige Niederschlagsmengen auf dem Kurs von Milton basierend auf ICON. Zum Vergrößern Anklicken!

Definitionsgemäß ist die atlantische Hurrikansaison erst am 30. November zu Ende. Somit gibt es durchaus noch Potenzial für weitere Entwicklungen in den nächsten knapp zwei Monaten. Auch für weitere Namen ist bereits gesorgt, MILTON ist erst der 13. benannte Wirbelsturm in dieser Saison. Als nächstes wäre Nadine dran.

Von der Weltorganisation für Meteorologie ausgewählte Namen tropischer Wirbelstürme im Atlantik. Quelle: www.noaa.gov

Hurrikan Helene nimmt Kurs auf Florida und Georgia

Aktuell befindet sich das Zentrum des Hurrikans Helene zwischen Kuba und Mexiko.  Auf dem Satellitenfilm der Region (noch ist es dort dunkel, daher gibt es noch kein sichtbares Bild) erkennt man Helene sehr gut in der Bildmitte mit der klassischen Rotation gegen den Uhrzeigersinn:

Hurrikan HELENE im Satellitenfilm.
Quelle: https://www.star.nesdis.noaa.gov/

Helene bewegt sich mit etwa 20 km/h in nördliche Richtung. Eine Wende nach Nordost mit einer Erhöhung der Zuggeschwindigkeit wird heute im Laufe des Tages erwartet, wodurch das Auge von Helene circa Donnerstagabend (Ortszeit, kommende Nacht unserer Zeit) über den östlichen Golf von Mexiko und an die Küste von Florida Big Bend gelangen wird. Nach Landgang wird erwartet, dass Helene am Freitag und Samstag langsamer wird und über Georgia nach Nordwesten abdreht und noch die südlichen Appalachen in Tennessee erreicht.

Hier die erwartete Zugbahn des Hurrikans:

Zugbahn des Hurrikans HELENE
Quelle: https://www.nhc.noaa.gov/

Dabei werden die stärksten Windgeschwindigkeiten von 150-200 km/h zwischen den Großstädten Tampa und Tallahassee erwartet, aber auch in vielen übrigen Teilen von Florida sowie in Georgia muss mit orkanartigen Böen gerechnet werden.

Prognostizierte Windspitzen auf dem Kurs von Helene basierend auf ECMWF-Modell. Zum Vergrößern anklicken!

Dazu ist an der Westküste mit einer mehrere Meter hohen Sturmflut zu rechnen. Im violetten Küstenbereich gehen die US-Kollegen von einer 15 bis 20 Fuß hohen Sturmflut aus. Umgerechnet in unsere Maße sind das 4,5 bis 6 Meter!

Prognostizierte Höhe der Sturmflut des Hurrikans HELENE
Quelle: https://www.nhc.noaa.gov/

Natürlich hat Helene auch einiges an Niederschlag im Gepäck. Im Bereich des Panhandle werden Regenmengen um 150 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden erwartet, lokal auch um 200 l/m². Aber auch in den umliegenden Regionen und entlang der nördlichen Zugbahn können die großen Regenmengen zu Überflutungen und in den bergigen Regionen von Georgia, Tennessee und Alabama zu Murenabgängen führen.

Prognostizierte Regenmengen auf dem Kurs von Helene basierend auf ICON-Modell. Zum Vergrößern anklicken!

Definitionsgemäß ist die atlantische Hurrikansaison erst am 30. November zu Ende. Somit gibt es durchaus noch Potenzial für weitere Entwicklungen in den nächsten gut zwei Monaten. Auch für weitere Namen ist bereits gesorgt, HELENE ist erst der achte benannte Wirbelsturm in dieser Saison.

Von der Weltorganisation für Meteorologie ausgewählte Namen tropischer Wirbelstürme im Atlantik. Quelle: www.noaa.gov

Nach Dürre nun sintflutartiger Regen an der US Westküste

Dieses Phänomen der immer wiederkehrenden starken Niederschlägen gepaart mit hohen Windgeschwindigkeiten hat eine umgangssprachliche Bezeichnung, die eventuell etwas positiveres vermuten lässt, der sogenannte Pineapple Express.

Atmosphärische Flüsse bringen feuchte Luft an die Westküste

Verantwortlich für die Regenfälle ist ein Sturmtief über dem Nordpazifik, das sehr feuchte Luft an die Westküste lenkt. Dabei zapft das Tief feuchte Luft vom Pazifik an. Es bildet sich in einer Höhe von 1 bis 2.5 km ein 400 bis 600 km breites Band mit feuchter Luft, das von dem Bereich um Hawaii bis an die Westküste der USA reicht. Dieses Band fungiert wie ein Förderband und sorgt für dieses starke Niederschlagsereignis an der nordamerikanischen Westküste. Die Herkunft der feuchten Luftmassen geben diesem Phänomen umgangssprachlich den Namen Pineapple Express, der Fachterminus ist aber Atmosphärischer Fluss. Der Grund wieso es derzeit in regelmäßigen Abständen zu diesem Ereignis kommt ist die südlichere Lage des Jetstreams. Dadurch werden Tiefdruckgebiete besonders oft in die Position gebracht, die einen atmosphärischen Fluss begünstigen.

GOES-18 Satellitenbild Quelle: NOAA

Sintflutartiger Regen in Kalifornien

Die Folge sind dann sintflutartige Regenfälle und Sturm wie es derzeit in ganz Kalifornien auftritt und dort für lokale Überflutungen, Hangrutsche und Schlammlawinen sorgen. Ein weiteres Problem, dass hinzukommt, ist der durchweichte Boden: Er bietet den durch die Trockenheit zuvor geschwächten Bäumen keinen Halt mehr. Schon jetzt kommt es zu großflächigen Stromausfälle durch umgestürzte Bäume und dadurch beschädigte Leitungen.

Die Niederschlagsmengen liegen verbreitet zwischen 100 und 250 l/m² seit Ende Dezember 2022. Zum Jahreswechsel fielen in San Francisco innerhalb von 24 Stunden 139 Liter Regen pro Quadratmeter: Es ist hier auch die zweitgrößte 24-stündige Summe seit Messbeginn. Doch dies ist erst der Beginn, denn in den kommenden 8 bis 10 Tagen bilden sich immer neue Sturmtiefs, die in ähnelnden Zugbahnen in Richtung der Westküste der USA ziehen. Das bedeutet in Folge, dass immer die gleichen Regionen wiederholt große Regenmengen abbekommen. Bis Ende nächster Woche kommen je nach Modell 300-500 mm dazu.

Akkumulierter Niederschlag bis Samstag 14.01.2023 – ECMWF Modell @ UBIMET

Titelbild – Golden Gate Bridge Quelle: Pixabay.com

Extremer Wintereinbruch in den USA zu Weihnachten

Wintersturm in Chicago (Archivbild) - Visualhunt.com

Eine deutliche Milderung samt teils stürmisch auffrischendem Westwind und Starkregen steht uns für die Weihnachtsfeiertage bevor. Anders sieht die Prognose in den USA aus: Dort steht ein markanter Wintereinbruch in den Startlöchern, der ausgerechnet am Weihnachtswochenende für eisige Verhältnisse  – sogar bis zur Küste des Golfs von Mexiko – sorgen wird!

Animation der Temperatur auf 850 hPa (zirka 1300 m) von Donnerstag bis Samstag - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Animation der Temperatur auf 850 hPa (zirka 1300 m Höhe) von Donnerstag bis Samstag – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Schnee ist natürlich auch in Sicht, wobei für amerikanische Verhältnisse werden sich die Mengen meist in Grenzen halten. Bis Weihnachten wird sich aber vor allem der Nordosten der Vereinigten Staaten (abgesehen von der Atlantikküste) in winterliches Weiß hüllen. Größere Mengen von 30-60 cm zeichnen sich nur in exponierten Lagen an den Great Lakes sowie regional in Kanada ab.

3-tägige Neuschneesumme in cm bis zu Weihnachten - ECMWF IFS Modell, UBIMET
3-tägige Neuschneesumme in cm bis zu Weihnachten – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Die Kälte kommt

Viel markanter ist hingegen der Temperatursturz. Am Weihnachtswochenende ist leichter bis mäßiger Frost sogar an der Südküste von Texas bis nach Florida in Sicht. Zum Vergleich: New Orleans, im Bundesstaat Louisiana, liegt am Golf von Mexiko ungefähr auf der selben Breite wie Kairo. In der Mitte und im Norden der USA sind verbreitet Tiefst- und Höchstwerte zwischen -20 und -30 Grad in Sicht. Ein durchaus markantes Ereignis auch für diese extreme Region der Welt, doch die Rekorde liegen hier noch einen Stück entfernt und betragen meist -30 bis -50 Grad.

Animation der Temperaturminima von Donnerstag bis Samstag - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Animation der Temperaturminima von Donnerstag bis Samstag – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Eisiger Wind

Der Kälteeinbruch wird auch mit stürmisch auffrischendem Nordwind einhergehen. Die gefühlte Temperatur wird somit durch den eisigen Wind noch deutlich tiefer liegen. Der sogenannte „Wind-Chill-Index“ ist mittlerweile das Standard-Maß, um solch eine gefühlte Temperatur in Grad Celsius zu ermitteln. Im Norden der USA sind sogar Wind-Chill-Werte zwischen -40 und -45 Grad in Sicht, aber auch von Texas bis zur Atlantikküste wird es zu Weihnachten mit Werten deutlich unter 0 Grad nicht gerade gemütlich.

Animation des Wind-Chill-Index von Donnerstag bis Samstag - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Animation des Wind-Chill-Index von Donnerstag bis Samstag – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Zu guter Letzt: In den unterstehenden Grafiken kann man den Temperatursturz an ausgewählten Großstädten der USA gut abschätzen. Die Temperaturen werden binnen nur 24 Stunden verbreitet zwischen 20 und 30 Grad zurückgehen. Für Chicago und Denver sind solche Werte noch weit entfernt von Winterrekorden (Chicago -33 Grad, Denver -32 Grad), nur in New Orleans könnte sich zum ersten Weihnachtstag ein neuer Kälterekord ausgehen (bisheriger absoluter Kälterekord liegt bei -6 Grad).

Prognose der 2m Temperatur in Chicago (Illinois) in den kommenden Tagen und Normalwerte für die Jahreszeit - ECMWF Ensemble, UBIMET
Prognose der 2m Temperatur in Chicago (Illinois) in den kommenden Tagen und Normalwerte für die Jahreszeit – ECMWF Ensemble, UBIMET
Prognose der 2m Temperatur in New Orleans (Louisiana) in den kommenden Tagen und Normalwerte für die Jahreszeit - ECMWF Ensemble, UBIMET
Prognose der 2m Temperatur in New Orleans (Louisiana) in den kommenden Tagen und Normalwerte für die Jahreszeit – ECMWF Ensemble, UBIMET
Prognose der 2m Temperatur in Denver (Colorado) in den kommenden Tagen und Normalwerte für die Jahreszeit - ECMWF Ensemble, UBIMET
Prognose der 2m Temperatur in Denver (Colorado) in den kommenden Tagen und Normalwerte für die Jahreszeit – ECMWF Ensemble, UBIMET

Lake Effect sorgt für 1,5 Meter Neuschnee rund um Buffalo

Der Lake Effect tritt unter bestimmten meteorologischen Rahmenbedingungen besonders zu Beginn des Winters auf, wenn sehr kalte Luft arktischen Ursprungs  über die noch nicht zugefrorenen bzw. vergleichsweise warmen Wasserflächen der Großen Seen zieht. Die Luft wird dabei labilisiert und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Meist bilden sich Schauerstraßen, die dann in schmalen Streifen parallel zur Strömung auf die windzugewandten Küstenregionen treffen. Manchmal wachsen die Schauer sogar zu Schneegewitter heran. Die Niederschlagsraten können jedenfalls enorm sein, so sind wie im aktuellen Fall locker bis zu 1,5 m Neuschnee in 24 Stunden möglich.  Die räumlichen Unterschiede bei den Neuschneemengen sind aufgrund der teils eng begrenzten Schauerstraßen aber markant.

In diesem Fall war der Großraum Buffalo besonders stark betroffen, die Stadt liegt (siehe roter Pin auf Karte) am Ostufer des Lake Erie im Bundesstaat New York.

Hotspot der Schneemassen: Buffalo am Ostufer des Eriesees

Am Radarfilm vom gestrigen Freitag sieht man wunderbar, wie die Schauer auf immer der gleichen Zugbahn über den warmen Eriesee zogen und dann die Schneemassen am Ostufer in und um Buffalo (eingekreist) abluden.

Besonders eindrücklich ist die Ankunft der starken Schneeschauer auf folgendem Zeitraffer aus Buffalo:

Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es beim Lake Effekt große Unterschiede bei den Schneemengen auf kleinstem Raum. Am aktuellen Beispiel festgemacht: Links versinkt das Stadion des NFL-Teams der Buffalo Bills im Schnee, rechts wird das Stadion der University of Buffalo von nur geringen Schneemengen „befreit“. Luftlinie liegen zwischen den beiden Sportstätten nicht einmal 30 km.

Hier noch weitere Bilder aus dem Großraum Buffalo, die das Herz jeden Schneefans wohl höher schlagen lassen:

In Summe kamen an der Wetterstation Orchard Park (nahe des Stadions der Bills) in nur 24 Stunden unglaubliche 66 inches Schnee zusammen. In gewohnte Einheiten umgerechnet sind das 167 cm! Seit Donnerstag – also das gesamte Event betrachtet – haben sich hier sogar knapp 2m Schnee angesammelt.

Doch auch an den anderen Großen Seen in Nordamerika kam es in den vergangenen Stunden zu ergiebigen Schneefällen, wie die Analysekarte des staatlichen Wetterdienstes zeigt:

 

Lake Effect auch in Europa

Der Lake Effect tritt nicht nur in den USA auf, sondern allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren. Voraussetzung dafür sind lediglich sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche.  Auch in Deutschland und Österreich ist der Effekt gelegentlich zu beobachten, wie etwa am Südostufer des Bodensees oder wie derzeit auch an der deutschen Ostseeküste von Rügen bis Usedom. Weitere Beispiele sind die Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei bei Nordwind oder die Westküste der Adria in Italien bei Nordostwind.

Starker Tornado trifft Wohngebiet im US-Bundesstaat Kansas

Satellitenbild um 9:10 Uhr MESZ mit dem Gewitterkomplex zwischen Kansas und Oklahoma - CIRA/RAMMB

Letzte Nacht kam es in den zentralen USA zu heftigen Gewittern samt großem Hagel und mindestens einem schweren Tornadofall. Die Wetterlage war metrorologisch gesehen ziemlich explosiv – wie so oft zu dieser Jahreszeit in dieser Region. Feucht-warme Luftmassen wurden im Vorfeld eines aufziehenden Tiefs vom Golf von Mexiko in Richtung Midwest der USA geführt.

Animation der potentiell vorhandenen Energie für Gewitter (CAPE), Luftdruck und Wind über den USA in den letzten 24 Stunden. Auf dem Bild klicken um die Animation zu vergrößern/starten - UBIMET, ECMWF IFS
Animation der potentiell vorhandenen Energie für Gewitter (CAPE, rötliche Töne = sehr hoch), Luftdruck und Wind über den USA in den letzten 24 Stunden. Auf dem Bild klicken um die Animation zu vergrößern/starten – UBIMET, ECMWF IFS

Feuchtwarme, energiereiche Luft und ein aufziehendes Tief sind oft beste Voraussetzungen für Schwergewitterlagen. Kein Wunder also, dass sich eine beachtliche Gewitterlinie entlang bzw. im Vorfeld der zugehörigen Kaltfront in der Nacht auf Samstag (MESZ) gebildet hat.

Satellitenanimation der letzten Stunden über den USA mit dem Gewitterkomplex zwischen Kansas und Oklahoma (gelbliche/rötliche Töne = hochreichende Gewitterwolken) - CIRA/RAMMB
Satellitenanimation der letzten Stunden über den USA mit dem Gewitterkomplex zwischen Kansas und Oklahoma (gelbliche/rötliche Töne = hochreichende Gewitterwolken) – CIRA/RAMMB

Der Tornado zog in den Abend- und Nachtstunden mit voller Wucht durch ein Wohngebiet knapp östlich von Wichita, Kansas. Erste Schätzungen gehen von einer EF3 Stärke (Skala von 0 bis 5) aus. Wie man aus den zahlreichen Videos sehen kann, kam es leider auch zu erheblichen Schäden und mehrere Häuser wurden komplett zerstört. Zum Glück wurden bislang keine Verletze  gemeldet, sicherlich auch dank der rechtzeitig ausgegebenen Vorwarnung bzw. Warnung.

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Solch eines Ereignis ist allerdings keine Überraschung. Der Zeitraum zwischen April und Juni ist der Höhepunkt der Tornadosaison in den USA. Genau die Region zwischen den Bundesstaten Oklahoma und Kansas wird zudem klimatologisch betrachtet am häufigsten von Tornados betroffen.

Tornadoklimatologie in den USA. © SPC / NOAA
Tornadoklimatologie in den USA. © SPC / NOAA

 

 

Titelbild: Satellitenbild um 9:10 Uhr MESZ mit dem Gewitterkomplex zwischen Kansas und Oklahoma – CIRA/RAMMB

Schwere Gewitter in den USA, Tornado fordert sechs Menschenleben

Tornado-Schäden in den USA (Archivbild) - www.pixabay.com

Nach den schweren Unwettern zum Jahreswechsel kam es von Samstag auf Sonntag in den USA neuerlich zu heftigen Gewittern, die mindestens 6 Tote im Bundesstaat Iowa zur Folge hatten. Verantwortlich für die Verwüstungen war diesmal ein kleinräumiges Randtief, das von Südwesten nach Nordosten die zentralen Staaten in der Nacht zum Sonntag (MEZ) überquerte. Wie so oft der Fall bei solchen extremen Ereignissen, trifft sehr feuchte und milde Luft vom Golf von Mexiko (gelbliche Pfeile im Bild) auf deutlich kältere Luftmassen arktischen Ursprungs (hellblaue Pfeile).

Wetterlage am Sonntag in den USA (blaue Töne = Tiefdruckeinfluss) - UBIMET, ECMWF
Wetterlage am Sonntag in den USA (blaue Töne = Tiefdruckeinfluss) – UBIMET, ECMWF

Das Resultat sind schnell durchziehende Gewitter, die vor allem größeren Hagel und mehrere Tornados bringen können. Momentan wurden in bzw. rund um Iowa 20 Tornados gemeldet. Zu dieser Jahreszeit sind Tornados vor allem am Golf von Mexiko bereits üblich, sie können jedoch auch in der Mitte der USA auftreten. Texas hat zum Beispiel im langjährigen Durchschnitt etwa 11 Tornado-Meldungen in März, Iowa dagegen nur 2. Der Höhepunkt der Tornado-Saison wird in den USA typischerweise zwischen April und Juni erreicht. Am stärksten betroffen war in den letzten Stunden die Region südwestlich von Des Moines, wo ein Tornado gleich 6 Menschenleben forderte. Die Bilder, die uns aus dem Gebiet erreichen sind erschreckend.

 

 

Titelbild: Tornado-Schäden in den USA (Archivbild) – www.pixabay.com

Winterliche Hitzewelle in Kalifornien

Besonders im Süden Kaliforniens wurden zahlrecihe Hitzerekorde gebrochen.

In den Vereinigten Staaten hat der Winter bisher eine breite Facette von Wetterextremen gebracht. Erwähnenswert ist da beispielsweise der verheerende Tornadoausbruch am 10./11. Dezember vergangenen Jahres, der Blizzard an der Ostküste in der ersten Januarhälfte oder ein veritabler Eissturm Anfang Februar im mittleren Westen. Nun wird ein weiteres Kapitel geschrieben. Der National Weather Service (NWS) hat eine Hitzewarnung für Teile von Kalifornien erlassen. In Los Angeles war dies an einem Februar letztmals 2006 der Fall.

Doch was sind die Hintergründe dieser für die Jahreszeit unüblich hohen Temperaturen? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir einen Blick auf die Druckverteilung im Westen der USA werfen. Die untenstehende Karte zeigt ein Hochdruckgebiet über dem Hochplateau der Bundesstaaten Idaho, Nevada und Utah. Die antizyklonale Strömung (im Uhrzeigersinn) um das Druckzentrum führt die Luftmassen von diesem Plateau in Richtung Pazifikküste. Durch den Absinkprozess wird die Luft trockenadiabatisch erwärmt – dieser Prozess wird durch den Gebirgszug der Sierra Nevada noch verstärkt. Dieser trockene und warme Santa-Ana-Wind wird umgangssprachlich auch als Teufelswind oder roter Wind bezeichnet, dies weil er oftmals im Herbst auftritt und die vorhandenen Waldbrände neu anfacht oder rasch ausbreiten lässt.

Druckverteilung am heutigen Samstag

Wovor warnt der Nationale Wetterdienst?

Die Warnungen betreffen einerseits die hohen Temperaturen von verbreitet über 32°C (90°F), dies besonders in der Grossregion um Los Angeles, im San Fernando Valley und im San Gabriel Valley mit den bekannten Orten Malibu, Beverly Hills oder Hollywood. Auch wenn solche Temperaturen im Sommer normal sind, sind die meisten Leute zur jetzigen Jahreszeit noch nicht an solche Bedingungen gewohnt. Es wird darauf hingewiesen genügend zu trinken, angemessenen Sonnenschutz zu tragen sowie keine Menschen oder Tiere unbeaufsichtigt in Autos zu lassen. Da es in dieser Region in den vergangenen Wochen zudem größtenteils zu trocken war, warnt der NWS ausserdem von einer „signifikanten“ Feuergefahr (Stufe 4 von 5) durch den trockenen Fallwind. Besonders betroffen dürfte die Region nördlich der Millionenstadt Los Angeles sein, wie folgende Darstellung für den heutigen Samstag zeigt.

Gebiete mit der größten Feuergefahr am Wochenende

Welches Wetter wäre für LA im Februar denn normal?

Das Klima von Los Angeles gilt als warm-gemäßigt. Statistisch beträgt die Durchschnittstemperatur im Februar rund 12°C, wobei die Tagesmaxima im Mittel auf 19,4°C steigen. Im klimatischen Mittel kann mit 3 Sommertagen (mindestens 25°C) und einem Hitzetag (mindestens 30°C) gerechnet werden. Hitzetage sind also nichts extrem seltenes, allerdings ist die Dauer von 5 Hitzetagen in Serie einzigartig. Die aktuellen Temperaturen von verbreitet 30°C (lokal auch mehr) liegen demnach rund 10 bis knapp 15 Grad über den zu erwartenden Höchstwerten.

Die folgende Karte zeigt die Temperaturanomalien für den morgigen Sonntag um 16 Uhr Ortszeit. Man sieht die großflächigen und stark über der Norm liegenden Temperaturen für den gesamten Bundesstaat Kalifornien.

Prognostizierte Temperaturabweichungen für heute Samstag, 16 Uhr Ortszeit. (Quelle:TropicalTidbits)

Wo wurden bereits Rekorde gebrochen?

Die aktuelle Hitzewelle hat am vergangenen Mittwoch begonnen und wird bis inkl. morgen Sonntag andauern. Am ersten Tag der Hitzewelle wurden beispielsweise in Camp Pendleton 33°C und San Pasqual 32°C gemessen. Am Donnerstag wurden zudem an mehreren Stationen neue Februarrekorde aufgestellt:

  • Santa Maria: 27.8°C (bisheriger Rekord: 26.7°C)
  • Paso Robles: 26.7°C (bisheriger Rekord: 26.1°C)
  • Burbank: 31.7°C (bisheriger Rekord: 30.6°C)
  • Salinas: 30.6°C (bisheriger Rekord: 24.4°C)

In San Francisco wurde mit 25.6°C sogar die höchste Temperatur für einen Wintertag registriert (Dezember-Februar, bisheriger Rekord: 25.0°C aus dem Jahr 1986.

Am Sonntag findet in Los Angeles der 56. Super Bowl statt. Die Chancen für das wärmste Finalspiel zwischen den Los Angeles Rams und den Cincinnati Bengals stehen sehr gut. Bisher war es in den Jahren 1973 und 2003 mit jeweils 27.7°C am wärmsten. Morgen wird eine Höchsttemperatur von bis zu 31°C erwartet. Spätestens zu Beginn der neuen Woche sinken die Temperaturen dann wieder. Am Montag werden für Los Angeles rund 27°C prognostiziert, am Dienstag sogar nur noch 18°C mit etwas Niederschlag.

Hier die aktuellste Vorhersage für Los Angeles:

Wetterextreme USA: 4 cm dicker Eisregen

Eisregen in Oklahoma City - Quelle: Tina Pinkerton - twitter https://twitter.com/TinaPinkerton6/status/1321132554875998209/photo/1

Am Ostrand der Rocky Mountains kommt es vom kanadischen Calgary bis nach Texas oftmals zu Wetterextremen, da die arktische Kaltluft an Ostrand des Gebirges ungehindert und rasch nach Süden vorankommen kann. Dabei trifft die arktische Luft früher oder später auf die subtropische und feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko. Tornados, Riesenhagel, Schnee- oder Eisstürme sind also keine Seltenheit in dieser Region.

Extremer Eisregen legt Oklahoma lahm

Am Wochenende kam es zu einem ersten kräftigen Kaltluftvorstoß, der von Montana bis Colorado für reichlich Schnee sorgte.

Vertikalprofil der Atmosphäre in Norman, Oklahoma am 27.10.2020 um 7 Uhr MEZ - UBIMET, NOAA
Vertikalprofil der Atmosphäre in Norman, Oklahoma am 27.10.2020 um 7 Uhr MEZ – UBIMET, NOAA

Weiter nach Süden war die Kaltluft aber nur mehr bodennah vorhanden und so kam es zu lang anhaltenden und kräftigen Eisregen. So ein Ereignis ist Ende Oktober sehr ungewöhnlich.

Modellprognose für die 12-stündigen akkumulierten Niederschlag als Eisregen bis 27.10.2020 19 Uhr MEZ - UBIMET, ECMWF
Modellprognose für die 12-stündigen akkumulierten Niederschlag als Eisregen bis 27.10.2020 19 Uhr MEZ – UBIMET, ECMWF

Durch den Eisregen bildete sich ein teils mehrere Zentimeter dicker Eispanzer auf Bäume oder Stromleitungen, die dem enormen Gewicht nicht standhalten konnten. Die Schäden sind enorm und allein in Oklahoma waren über 500.000 Haushalte ohne Strom.

Wetterdaten aus Oklahoma City, USA für das Eisregenereignis - UBIMET, NOAA
Wetterdaten aus Oklahoma City, USA für das Eisregenereignis – UBIMET, NOAA

Mit dem Eisregen ist es nun aber vorbei und die Temperaturen legen wieder zu, so werden am Wochenende wieder Höchstwerte um die 20 Grad erreicht. Ein Grund dafür ist auch Hurrikan ZETA, der Mittwochnacht nur nrund 650 km vom Eisregen entfernt auf die Küste von Louisiana trifft.

Hier noch ein paar beeindruckende Bilder aus der Region:

 

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So this is where I typically park my car. How @izetavictor captured this i will never know. #icestorm #oklahomaweather #ifatreefallsinthewoods #fml #icelandnature

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Titelbild: Eisregen in Oklahoma City – Quelle: Tina Pinkerton – twitter https://twitter.com/TinaPinkerton6/status/1321132554875998209/photo/1

Von wegen Frühling: Maischnee in New York

Woher diese für die Jahreszeit extrem kalte Luft kam, lässt sich mit Hilfe sogenannter Trajektorien gut nachvollziehen. Man sieht auf folgendem Bild: Noch vor wenigen Tagen lagerten die Luftmassen über dem noch zugefrorenen Aktischen Meer. Über der Hudsonbay (ebenfalls noch eisbedeckt) konnte sich die Luft nicht erwärmen und so traf die Kaltluft (entlang der blauen Linie) mit voller Wucht auf den Nordosten der USA.


Samstagfrüh wurden im Central Park nur noch +1,1 Grad gemessen. Das bedeutet nicht nur einen Negativrekord für den 9. Mai, so kalt war es so spät im Jahr überhaupt noch nie in der New Yorker Messgeschichte. Mit nur +8 Grad stiegen die Temperaturen im Tagesverlauf auch nur wenig. Der durchschnittliche Höchstwert zu dieser Jahreszeit beträgt in NYC übrigens +20 Grad!

Doch nicht nur die Kälte war sehr ungewöhnlich, hinzu kam auch noch Schnee. Für eine geschlossene Schneedecke reichte es in der Stadt zwar nicht, die Wetterstation im Central Park maß aber immerhin Spuren. So spät im Jahr hatte es zuvor erst einmal – nämlich 1977 – geschneit. Damit wurde gestern genauso viel Schnee registriert wie beispielsweise im gesamten Monat Februar 2020!

Abschließend noch ein paar Impressionen dieses wahrlich seltenen Ereignisses:

Quelle Titelbild: pixabay

Schwere Gewitter und Überschwemmungen in den USA

Am Montag kam es über den Great Plains in den USA zu einer klassischen Frühjahrs-Unwetterlage: Speziell in Texas, Oklahoma und Kansas wurden insgesamt 26 Tornados registriert, zudem gibt es zahllose Berichte über großen Hagel. Selbst Hagelkörner bis zu 14 cm im Durchmesser gab es. Hier die Meldungen auf einer Karte dargestellt:

Die Meldungen von Hagel, Böen über 97 km/h und Tornados. © UBIMET
Die Meldungen von Hagel >2,5 cm, Böen >97 km/h und Tornados. © UBIMET

Zudem sorgten auch Orkanböen für entwurzelte Bäume und Stromausfälle: In Marshall, Oklahoma, wurden am Montagabend sogar Böen von bis zu 151 km/h gemessen.

Überflutungen

Die vergangenen Wochen brachten wiederholt kräftige Gewitter und Regenfälle in den Great Plains und rund um den Mississippi. Während Tornados und riesiger Hagel die Schlagzeilen beherrschen, sind weitaus mehr Menschen von Hochwasser betroffen.

In den vergangenen 4 Wochen sind in Texas, Kansas und Teilen Arkansas sowie Louisianas 2- bis 4-mal so viel Regen gefallen wie üblich. Gut zu sehen auf der folgenden Karte (blau und lila = besonders nass):

Im Mittleren Westen war es seit Ende April viel zu nass.
Im Mittleren Westen war es seit Ende April viel zu nass.

Hunderte Quadratkilometer sind überschwemmt, Häuser und Straßen von den Wassermassen zerstört. Leider ändert sich auch bis zum Monatsende kaum etwas an der Großwetterlage ändern, die Mitte der USA muss weiter mit heftigen Gewittern samt großen Regenmengen rechnen.

Besonders dramatisch ist die Lage für die Landwirtschaft. Letztes Jahr zu dieser Zeit beispielsweise hatten die Landwirte in Illinois schon 90 Prozent des Getreides gesät, dieses Jahr erst 11 %. Das sich in der ersten Junihälfte das Zeitfenster für die Aussaat schließt, sind große Ernteausfälle zu befürchten.

Schwere Gewitter in den Great Plains der USA

Schwere Gewitter in den Great Plains der USA

Am Montag kam es über den südlichen Great Plains in den USA zu einer klassischen Frühjahrs-Unwetterlage: Während es in mittleren bzw. höheren Lagen der Troposphäre für die Jahreszeit ungewöhnlich starken West- bis Südwestwind gab, strömten in der Grundschicht sehr feuchte Luftmassen vom Golf von Mexiko nach Texas und Oklahoma. Dies sorgte für eine hochreichend labile Schichtung der Luft und in Zusammenspiel mit dem starken Höhenwind waren alle Zutaten für schwere Gewitter vorhanden.

Die Meldungen von Hagel, Böen über 97 km/h und Tornados. © UBIMET
Die Meldungen von Hagel >2,5 cm, Böen >97 km/h und Tornados. © UBIMET

Tornados und Hagel bis 14 cm

Bereits in den Morgenstunden kam es in Oklahoma vereinzelt zu kräftigen Gewitter, in der zweiten Tageshälfte war dann ein breiter Streifen vom Norden von Texas bis in den Süden von Missouri betroffen. In Wellington, Texas, wurden am Nachmittag sogar Hagelkörner mit einer Größe von bis zu 14 cm gemeldet! Weiters gab es mehr als 20 Tornado-Meldungen, teils auch mitten in der Nacht, was eine besonders gefährliche Lage darstellt. In Tulsa, Oklahoma, wurde der Flughafen am Dienstagmorgen von einem Tornado nur knapp verfehlt, dafür kam es zu Schäden am naheliegenden Zoo. Zudem sorgten auch Orkanböen für entwurzelte Bäume und Stromausfälle: In Marshall, Oklahoma, wurden am Montagabend sogar Böen von bis zu 151 km/h gemessen.

Überflutungen

Vor allem im Norden Oklahomas, im Südosten von Kansas sowie im Südwesten von Missouri kam es auch zu großen Regenmengen: In diesen Gebieten fielen von Montagmorgen bis Dienstagabend verbreitet 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter Regen. Viele Straßen mussten gesperrt werden, zudem zeichnet sich in den kommenden Tagen auch bei den größeren Flüssen ein schweres Hochwasser ab. In Summe gab es hier im Mai bereits 5- bis 6-mal mehr Niederschlag als üblich.

Titelbild © AdobeStock

Spektakuläre Tornados in den USA

Tornado in den USA (Symbolfoto)

Ein kräftiges Tief über dem mittleren Westen der USA hat gestern schon warme, feuchte und extrem labil geschichtete Luft aus dem Golf von Mexiko nach Norden gelenkt. Dabei kam es vor allem in den Bundesstaaten Nebraska und Kansas zu heftigen Gewittern mit Tornados und großem Hagel. Dies belegen die Meldungen, die gestern beim Wetterdienst NOAA eingegangen sind (Tornados = rot // Hagel = grün):

Unwettermeldungen am Freitag.
Unwettermeldungen am Freitag.

Es gibt zahllose Bild- und Videoaufnahmen der Unwetter, vor allem die Tornados sehen beeindruckend aus:

Kommen Tornados zu dieser Jahreszeit in dieser Gegend der USA überraschend? Definitiv nein! Auf der folgenden Karte ist die mittlere Anzahl an Tornados im Mai pro Bundesstaat dargestellt. Mit 43 Tornados hat Texas im langjährigen Mittel die Nase vorne (auch aufgrund der Größe des Staates), dahinter folgen mit 38 bzw. 28 Tornados Nebraska und Oklahoma.

Durchschnittliche Anzahl an Tornados im Mai
Durchschnittliche Anzahl an Tornados im Mai

Hotspot für schadensbringende Tornados (also Tornados der Kategorie 2 oder höher) ist im Mai eindeutig Oklahoma:

Wahrscheinlichkeit für starke Tornados im Mai.
Wahrscheinlichkeit für starke Tornados im Mai.

Auch am heutigen Samstag muss man im mittleren Westen der USA wieder mit Unwettern rechnen, der Schwerpunkt verschiebt sic

Unwetter auch am Samstag zu befürchten.

Gewitter bringen starken Hagel in Texas

Gewitter bringen starken Hagel in Texas

Am Samstag lag der Süden der USA unter dem Einfluss eines Tiefs mit Kern über Oklahoma und Kansas. Aus dem Golf von Mexiko gelangten dabei sehr feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Texas. In der Nacht auf Sonntag näherte sich aus Nordwesten allerdings eine schwache Kaltfront, somit kam es im Norden des Landes zu kräftigen Gewittern mit intensivem und teils großen Hagelschlag.

Hagel bis 10 cm

Besonders betroffen war die Region nördlich der Großstadt Dallas: Zwischen des Städten Frisco und McKinney wurden sogar Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 10 cm beobachtet! In Summe kam es dabei zu erheblichen Sachschäden.


Außergewöhnlicher Hagelsturm in Texas

Hagel

Am Samstag lag Texas am Südrand eines Tiefs mir Kern über Kansas. Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangten dabei sehr feuchte und labil geschichtete Luftmassen vom Golf von Mexiko bis in den Norden von Texas. In der Nacht zum Sonntag näherte sich aus Nordwesten allerdings eine schwache Kaltfront und in deren Vorfeld entwickelten sich heftige Gewitter mit teils intensivem Hagelschlag.


Besonders betroffen war die Region nördlich von Dallas: Zwischen des Städten Frisco und McKinney wurden sogar Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 10 cm beobachtet!

Am trockensten Ort der Welt gibt es nun einen See

So sieht das Death Valley normalerweise aus.

Extrem heiß

Das Death Valley, gelegen im gleichnamigen Nationalpark in Kalifornien ist Schauplatz einiger Wetterrekorde. So gilt es neben der Antarktis und der Atacama-Wüste als eine der trockensten Orte der Welt. Zugleich ist es aber auch einer heißesten Flecken Erde. So wurden 1913 am Furnace Creek 56,7 Grad Celsius gemessen, lange Zeit galt dieser Wert als höchste je auf der Erde erreichte Lufttemperatur. In jüngster Vergangenheit wuchsen aber die Zweifel aufgrund der mangelhaften Messgeräte vor über 100 Jahren. 1972 wurde aber nachweislich ein fast kochender Boden registriert: fast 94 Grad betrug die Bodentemperatur.

Der Death Valley National Park in Kalifornien.
Der Death Valley National Park in Kalifornien.

Extrem trocken

Im ganzen Jahr fallen am Furnace Creek (dort befindet sich eine Wetterstation, die schon lange misst) nur 60 Liter Regen pro Quadratmeter. Zum Vergleich der Jahresniederschlag der Hauptstädte Österreichs, Deutschlands und der Schweiz:

  • Wien 650 l/m²
  • Berlin 550 l/m²
  • Bern 1060 l/m²

Davon entfallen gerade einmal 7 Liter pro Quadratmeter auf den März, normalerweise verdunstet das Regenwasser auch sehr schnell. Nicht so am 5. und 6. März diesen Jahres, als rund 22 l/m² vom Himmel prasselten. Das ist ca. ein Drittel des gesamten Jahresniederschlag, in den umliegenden Bergen kamen sogar knapp 40 l/m² zusammen.

Die Folge dieser für diese Region immensen Regenmengen war ein urplötzlich entstandener flacher See, da das viele Wasser nicht in den trockenen und steinharten Böden versickern konnte. Der See wurde u.a. von einem Fotografen eingefangen, aber genießt selber die tollen Bilder aus der Wüste:

 

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Quelle Titelbild: pixabay

Schwere Überschwemmungen in den USA

Viele haben sicher noch die Bilder des Blizzards im Mittleren Westen der USA Anfang der Woche im Kopf. Dieser brachte aber nicht nur kräftige Schneefälle, auch die Temperaturen stiegen nach Monaten des Frosts markant an. Hinzu kam heftiger Regen, der vor allem am Mittwoch und Donnerstag über dem Mittleren Westen gefallen ist.

Die Kombination aus Schneeschmelze und starkem Regen führt nun dazu, dass viele Flüsse über die Ufer getreten sind. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten South Dakota, Nebraska, Missouri, Iowa, Wisconsin und Illinois.

Gut zu sehen auch auf folgender Karte: Sie zeigt Flusspegel in den genannten Staaten, die Hochwasser melden. Die violetten Punkte (insgesamt 44) symbolisieren dabei massives Hochwasser, lokal wurden neue Hochwasserrekorde verzeichnet!

Hochwasser in den USA
Hochwasser in den USA

Zahlreiche Menschen wurden evakuiert, 53 Landkreise alleine in Nebraska haben Katastrophenalarm ausgelöst. In den kommenden Tagen rückt nun auch der größte Strom der USA in den Fokus, denn alle jetzt betroffenen kleineren Flüsse münden in den Mississippi.

Tückisches Eis

Besonders gefährlich derzeit sind neben dem Hochwasser an sich dicke Eisschollen, die auf dem Wasser treiben. Sie zerstören unter anderem Brücken, Straßen und Häuser.

Ein paar eindrucksvolle Bilder haben wir für euch zusammengestellt:

Schwerer Tornado-Outbreak im Südosten der USA

Der Tornado hat alles zerstört

Im Vorfeld einer Kaltfront lag der Südosten der USA am 3. März im Einflussbereich  feuchter und labil geschichteter Luftmassen. Im Tagesverlauf entwickelten sich schwere Gewitter, dabei kam es in Alabama und Georgia sowie im Florida-Panhandle zu zahlreichen Tornados. In Summe gab es mehr als 70 Tornado-Meldungen. Laut einer Auswertung des NWS handelte es sich dabei um mindestens 34 Tornados (manche wurden mehrfach gemeldet aufgrund ihrer langen Zugbahn).

Im Südosten der USA gab es zahlreiche Tornados
Unwettermeldungen am 3. März in den USA. © NOAA / SPC

EF4-Tornado

Am Sonntag entwickelte sich ein besonders langlebiger Tornado mit einer Zugbahn von rund 100 km quer durch Alabama und Georgia. Vorübergehend erreichte er dabei eine Breite von 1.500 m und Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h. Dies entspricht einem EF4-Tornado auf der 5-stufigen EF-Skala. Besonders schlimm traf es Lee County in Alabama, hier kamen 23 Menschen ums Leben, weshalb es sich um den tödlichsten Tornado seit dem EF5-Tornado in Moore, Oklahoma, am 20. Mai 2013 handelt.

Seltenes Ereignis

Tornados der Kategorie EF4 und EF5 werden in den Vereinigten Staaten auch als „violent Tornadoes“ bezeichnet, da sie besonders zerstörerische Auswirkung haben. Eine statistische Auswertung zeigt, dass EF4- und EF5-Tornados in Amerika zwar nur 1% aller Tornados ausmachen, dafür aber für 63% der Todesopfer verantwortlich sind.

EF-4-Tornado verwüstet Lee County in Alabama

Ein Tornado hat für schwere Verwüstungen in Alabama gesorgt. © CharlesPeek

Am Sonntag lag der Südosten der USA unter Tiefdruckeinfluss. Im Vorfeld einer Kaltfront aus Nordwest gelangten feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Alabama und Georgia, welche in Zusammenspiel mit der starken Windscherung die Entstehung heftiger Gewitter begünstigten.


EF-4-Tornado

In Lee County, Alabama, entwickelte sich am Nachmittag ein besonders heftiger Tornado. Bei einer Zugbahn von mindestens 30 Kilometern kam es dabei streckenweise zu extremen Schäden, welche als EF4 auf der 5-stufigen Enhanced Fujita Scale klassifiziert wurden. Dies entspricht Windgeschwindigkeiten von 267 bis 322 km/h! Leider kam es dabei auch zu mindestens 23 Todesopfern.

Seltenes Ereignis

Tornados der Stufe EF4 und EF5 werden in Amerika auch „violent Tornadoes“ genannt, da sie besonders zerstörerische Auswirkung haben. Der Tornado in Lee County war der erste EF4-Tornado seit 2017, da es im vergangenen Jahr keinen einzigen Fall gab. Eine statistische Auswertung zeigt, dass EF4- und EF5-Tornados in Amerika zwar nur 1% aller Tornados ausmachen, dafür aber für 63% der Todesopfer verantwortlich sind.

Titlebild © CharlesPeekWX

Starker Schneefall im Südwesten der USA

Schnee am Grand Canyon

Das Zusammenspiel aus pazifischen Tiefdruckausläufern und kalter Luftmassen hat im Laufe der vergangenen Woche für winterliches Wetter im Südwesten der USA gesorgt. In Las Vegas, wo es erst zu Beginn der vergangenen Woche  erstmals seit langer Zeit etwas Neuschnee gab, fiel Mitte dieser Woche neuerlich Schnee. Am Flughafen wurden 2 cm gemeldet und auch in der Innenstadt gab es ein paar Zentimeter Nassschnee.

Schneerekord in Flagstaff

Viel Schnee gab es in den vergangenen Tagen in der Sierra Nevada, welche bei westlichen Höhenströmungen die feuchten Luftmassen vom Pazifik staut. Auch in Teilen von Arizona hat es aber kräftig geschneit, so gab es in Flagstaff, etwa 100 km südlich des Grand Canyons, sogar 91 cm Neuschnee. Das entspricht einem neuen Tagesrekord seit mehr als 100 Jahren! Der bisherige Rekord von 79 cm stammte aus dem Jahr 1915.

Schnee in Los Angeles

Auch an der Südküste Kaliforniens gab es ein seltenes Gastspiel des Schnees, so fielen etwa in Malibu und teils auch in Los Angeles ein paar Schneeflocken. In Los Angeles ist Schneefall äußerst selten, so wurde es hier zuletzt im Jänner 1962 weiß!

Schneefall in Malibu und Las Vegas

Schnee in Las Vegas. © Caleb Steele

Der Westen der USA liegt derzeit unter dem Einfluss ungewöhnlich kühler Luftmassen. In Zusammenspiel mit Tiefdruckausläufern vom Pazifischen Ozean kam es in den letzten Tagen zu Schneefall in Regionen, wo Schneeflocken nur sehr selten zu sehen sind. Am Flughafen der Wüstenstadt Las Vegas wurden am Donnerstag 2 cm Schnee gemeldet und auch in der Innenstadt gab es Mengen zwischen 1 und 3 cm. Bereits zu Beginn der vergangenen Woche hatte es hier etwas Nassschnee gegeben.


Schnee in LA

Selbst in manchen Stadtteilen der Metropole Los Angeles wurde Nassschnee gemeldet und auch die Berge oberhalb von Malibu präsentierten sich in weiß. In Los Angeles stellt Schneefall ein außerordentliches Ereignis dar, so wurde es dort letztmals im Jänner 1962 weiß. Der Rekord von 5 cm stammt aus dem Jahr 1932.


Viel Schnee in den Bergen

Die größten Schneemengen gab es in der Sierra Nevada im Grenzbereich zwischen Kalifornien, Nevada und Arizona. Mehrere Autobahnen mussten aufgrund des starken Schneefalls gesperrt werden, nachdem hängengebliebene Autofahrer für mehrere Stunden in ihren Autos im dichten Schneefall ausharren mussten. In Flagstaff, eine Stadt in Arizona nahe zum Grand Canyon, wurde sogar eine neuer Tagesrekord aufgestellt mit 91 cm Schnee. Der bisherige Rekord von 79 cm stammte aus dem Jahr 1915.


Titelbild © Caleb Steele

Schneetornado in New Mexiko

Schneetornado

Unter schwachem Tiefdruckeinfluss mit relativ kalter Luft in der Höhe entwickelten sich am Sonntag besonders im Nordwesten von New Mexiko lokale Schauer. In der Nähe von Torreon, etwa 90 km nordwestlich von Albuquerque, wurde dabei sogar ein Tornado bei schneebedecktem Boden beobachtet.

Lokale Verwirbelung

Bei diesem Tornado handelt es sich nach derzeitigem Stand um eine lokale Verwirbelungen unterhalb einer Quellwolke, welche vermutlich durch den Abwind einer Schauerzelle begünstigt wurde. Solche Tornados sind in der Regel meist nur schwach ausgeprägt und nicht vergleichbar mit jenen, welche in Zusammenhang mit langlebigen Superzellengewittern mit rotierendem Aufwindbereich auftreten. Dieser Tornado ist allerdings auch nicht mit einem Schneeteufel zu verwechseln, welcher meist bei wolkenlosem Himmel auftritt.

Titelbild © Lydell Rafael

Frost und Schnee in der Südsee

Gar nicht so selten - Schnee auf Hawaii.

Ein kräftiges Tief hat zu Beginn dieser Woche für äußerst turbulentes Wetter im US-Bundesstaat Hawaii gesorgt. In der Hauptstadt Honolulu wurde eine Böe von knapp 80 km/h gemessen, umstürzende Bäume waren die Folge:

Noch deutlich heftiger wütete der Sturm auf den Vulkanen Mauna Kea und Mauna Loa. Am Observatorium der NASA auf dem Mauna Kea in gut 4.000 m Höhe wurde eine Spitzenböe von unglaublichen 308 km/h registriert. Kein Wunder, dass auch der Pazifik rund um die Inseln aufgewühlt war, das Bild unten zeigt den Verlauf der Wellenhöhe an einer Boje vor der Insel Maui. Am Sonntag (Ortszeit) türmten sich die Wellen fast 40 Fuß, also rund 11 Meter hoch.

Fast 12 Meter hohe Wellen vor Maui.
Fast 12 Meter hohe Wellen vor Maui.

Ein Schauspiel der ungewöhnlichen Art brachte die polare Kaltluft mit sich. Zwar schneit es auf den beiden bereits erwähnten Vulkanen regelmäßig, diese sind aber auch beide über 4000 m hoch. Dass es – so wie vor wenigen Tagen passiert – bis auf rund 1900 m hinab schneit, ist extrem selten und könnte sogar eine Premiere gewesen sein.

 

Die folgenden beiden Bilder wurden am Gipfel des 3000 m hohen Haleakala aufgenommen, dem höchsten Berg Mauis. Wer denkt jetzt noch an Palmen und Südseefeeling?

Quelle Titelbild: pixabay

Seltener Schnee in Las Vegas

Seltener Schnee in Las Vegas

Las Vegas ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Nevada und ist neben den zahlreichen Casinos vor allem für sonniges und trockenes Klima bekannt. Über das gesamte Jahr fallen hier im Mittel nur 105 Liter pro Quadratmeter Regen, was etwa 10 % des mittleren Jahresniederschlag Münchens entspricht. Im Hochsommer liegen die Tageshöchstwerte meist um 41 Grad, währen die Tiefstwerte im Jänner im Mittel bei +1 Grad liegen.

Schnee in der Wüste

Am Sonntag wurden in Las Vegas noch Temperaturen von bis zu 14 Grad gemessen, in den Abendstunden zog allerdings eine markante Kaltfront durch. Bei Temperaturen zwischen 2 und 4 Grad sowie Böen bis zu 80 km/h kam es dabei vorübergehend zu kräftigem Schneefall. Es handelt sich um den ersten Schneefall in Las Vegas seit Dezember 2015. Das letzte markante Ereignis mit 9 cm Schnee gab es im Dezember 2008. Während in der Stadt Schnee eine Seltenheit darstellt, fällt auf den Bergen rund um die Stadt jeden Winter etwas Schnee.

Extreme Kältewelle im Norden der USA

Extreme Kältewelle im Norden der USA

Der Höhepunkt der Kältewelle im Norden der USA hat im Upper Midwest in der Nacht zum Mittwoch bzw. am Mittwoch mit lebhaftem Nordwestwind begonnen, dabei lag der Windchill teils unter -50 Grad. In der Nacht zum Donnerstag haben Wind und Windchill nachgelassen, dafür konnten die Temperaturen aber wesentlich stärker absinken. An mindestens drei Orten in Iowa und Illinois wurden neue Kälterekorde aufgestellt, im Mt. Carroll wurden sogar -39 Grad gemessen. Wenn dieser Wert bestätigt wird, handelt es sich um einen neuen Rekord für ganz Illinois. Der absolut kälteste Ort war dagegen Cotton in Minnesota mit -49 Grad. Dieser Wert liegt nur 2 Grad über dem dortigen Kälterekord.

Eisige Kälte im Norden der USA
Der kälteste Ort (blau) und neue Rekordwerte (gelb) am Donnerstag. © NOAA

Ausnahmezustand in Chicago

In Chicago wurden mehrere Busse als beheizte Zufluchtsorte für obdachlose Menschen umfunktioniert, dennoch sind in den USA im Zuge der Kältewelle mindestens 10 Menschen ums Leben gekommen. Auch der öffentliche Verkehr hatte mit den eisigen Temperaturen zu kämpfen, so mussten die Weichen der Bahnlinien in Chicago mit Feuer beheizt werden und am Flughafen gab es mehrere Flugausfälle. Durch den hohen Stromverbrauch kam es zudem gebietsweise zu Stromausfällen.

Polarwirbel

Die Kältewelle wurde durch eine Spaltung des Polarwirbels in der Stratosphäre zu Jahresbeginn begünstigt. Hintergründe zu diesem Thema gibt es hier: Die Stratosphäre und der Polarwirbel. Während in den letzten Tagen in Teilen Nordamerikas und Asiens extrem unterdurchschnittliche Temperaturen verzeichnet wurden, lagen die Temperaturen über die ganze Welt betrachtet allerdings weiterhin über dem Mittel. Die globale Temperaturabweichung im Januar lag bei etwa +0,47 Grad.

Winterlicher Tornado-Outbreak in Illinois

Tornado mit Blitz © Devin Pitts

Ein kräftiges Tief über den Great Plains der USA hat am Samstag in Illinois zu einer ausgeprägten Gewitterlage geführt. Die feuchtwarme Luft im Vorfeld der Kaltfront erfasste zwar nur kurzzeitig das Land, in Zusammenspiel mir der starken Windscherung war dies aber ausreichend, um die Entstehung kräftiger Gewitter zu ermöglichen.

In Illinois gab es mehere Tornados
Torando-Meldungen vom SPC. © https://www.spc.noaa.gov/

Besonders die Kleinstadt Taylorville wurde schlimm getroffen, ein breiter Tornado sorgte hier für zahlreiche zerstörte Häuser und 22 verletzte Menschen.

Schwergewitter im Winter?

In einem der zahlreichen Tornado-Videos aus Illinois sieht man, dass stellenweise Schnee am Boden lag. Viele Menschen sind überzeugt, dass es schwere Gewitter nur im Sommer geben kann. Tatsächlich ist die Luft im Sommer energiereicher, im Winter kann dieses Manko allerdings manchmal durch die starke Windscherung kompensiert werden. Letztere ist in Zusammenhang mit Gewittern besonders relevant für die Entstehung von Tornados sowie das Auftreten von Orkanböen. Dieses Ereignis verdeutlicht also, dass es auch im Winter zu schweren Gewittern kommen kann. Dies betrifft übrigens gleichermaßen Europa, so gab es etwa bei Orkan Kyrill im Jänner 2007 mindestens fünf Tornados in Deutschland!


Titelbild: © Devin Pitts

Schwere Verwüstungen: Hurrikan Michael trifft auf USA

Verwüstungen in Panama City (Florida)

Mit einem Luftdruck von nur 919 hPa und Windgeschwindigkeiten bis zu 250 km/h war MICHAEL einer der 5 schwersten Hurrikane, die je auf das US-Festland getroffen ist.  Solche Werte schaffen selbst die kräftigsten Orkantiefs in Europa nicht! Dabei kratzte MICHAEL sogar an der höchsten Kategorie 5 auf der Hurrikan-Skala. Ungewöhnlich war dabei, dass sich der Wirbelsturm sogar noch unmittelbar vor dem Landgang gestern um 20:00 Uhr unserer Zeit intensivierte.

Meterhohe Sturmflut

Neben den hohen Windgeschwindigkeiten und immensen Regenmengen sorgte vor allem die Sturmflut für große Zerstörungen. Der Wind trieb nämlich Unmengen von Wasser aus dem Golf von Mexiko ins Landesinnere. Auf der folgenden Grafik seht ihr in rot den Meeresspiegelanstieg in Apalachicola (Florida). Dieser ist in wenigen Stunden auf bis zu zweieinhalb Meter über Normal  angestiegen!

Sturmflut an der Golfküste
Sturmflut an der Golfküste

Osten der USA im Fokus

Der Sturm zieht nun weiter nach Nordosten, aktuell dreht er sich über dem US-Staat Georgia ein. Gut zu sehen sind auf folgender Grafik die gefährdeten Regionen in Rot und Blau. Auch wenn sich MICHAEL abschwächt (aktuell ist der „nur“ noch ein Tropischer Sturm), muss man in den eingefärbten Regionen mit

  • großen Regenmengen
  • Gewittern und
  • Tornados rechnen.

Besonders für jene Gebiete, die noch mit den Folgen von Hurrikan Florence zu kämpfen haben (also South und North Carolina), sind das keine guten Aussichten.

Zugbahn von Hurrikan Michael im Osten der USA.
Zugbahn von Hurrikan Michael im Osten der USA.

Zum Abschluss wollen wir noch die Bilder und Videos sprechen lassen. Sie beschreiben wohl am besten, wie heftig der Hurrikan in Florida gewütet hat!

Hurrikan MICHAEL sorgt für schwere Verwüstungen in Florida

MICHAEL war damit einer der 5 schwersten Hurrikane, die je auf das US-Festland getroffen ist. Der Luftdruck ist bis auf 919 hPa gesunken, das schaffen selbst die kräftigsten Orkantiefs in Europa nicht! Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 250 km/h kratzte MICHAEL sogar an der höchsten Kategorie 5 auf der Hurrikan-Skala. Ungewöhnlich war dabei, dass sich der Wirbelsturm sogar noch unmittelbar vor dem Landgang gestern um 20:00 Uhr unserer Zeit intensivierte.

Sturmflut

Der Wind trieb auch Unmengen von Wasser aus dem Golf von Mexiko ins Landesinnere. Auf der folgenden Grafik seht ihr in rot den Meeresspiegelanstieg in Apalachicola (Florida). Dieser ist in wenigen Stunden um zweieinhalb Meter angestiegen!

Sturmflut an der Golfküste
Sturmflut an der Golfküste

Weitere Zugbahn

Der Sturm zieht nun weiter nach Nordosten, aktuell dreht er sich über dem US-Staat Georgia ein. Gut zu sehen sind auf folgender Grafik die gefährdeten Regionen in Rot und Blau. Denn auch wenn sich MICHAEL abschwächt (aktuell ist der „nur“ noch ein Tropischer Sturm), muss man in den eingefärbten Regionen mit

  • großen Regenmengen
  • Gewittern und
  • Tornados rechnen.

Besonders für jene Gebiete, die noch mit den Folgen von Hurrikan Florence zu kämpfen haben, sind das keine guten Aussichten.

Zugbahn von Hurrikan Michael im Osten der USA.
Zugbahn von Hurrikan Michael im Osten der USA.

Zum Abschluss wollen wir noch die Bilder und Videos sprechen lassen. Sie beschreiben wohl am besten, wie heftig der Hurrikan in Florida gewütet hat!

Schwere Unwetter im mittleren Westen der USA

Besonders in Iowa und Missouri gab es schwere Unwetter.

Eine Gewitterlinie mit Orkanböen zog am Donnerstag über Kansas hinweg und erfasste gegen Abend auch den Südwesten von Missouri. Der Wind frischte dabei innerhalb kürzester Zeit stürmisch auf. Ein kleines Touristenboot, welches bei noch ruhigen Verhältnissen auf den Table Rock Lake aufgebrochen war, wurde durch die zunehmend hohen Welle zum Kentern gebracht. 17 Menschen kamen ums Leben, zumindest 14 weitere konnten aus dem Wasser gerettet werden. Der nahe gelegene Flughafen von Branson meldete zum Zeitpunkt des Unglücks Böen von bis zu 101 km/h, lokal gab  es aber noch höhere Windgeschwindigkeiten.

Die Unwetter am 20 Juli iu den USA. © UBIMET
Unwettermeldungen am 19. Juli (rot = Tornado, blau = Sturm, grün = Hagel). © UBIMET

Tornados in Iowa

In Iowa kam es dagegen zu mehreren Tornados, einer davon zog unmittelbar über die Stadt Marshalltown hinweg. In der Nähe der Stadt Altoona wurden sogar zwei Tornados gleichzeitig beobachtet. Die extrem hohen Windgeschwindigkeiten verursachten schwere Schäden und besonders in Marshalltown auch mehrere Verletzte.

Titlephoto credit: Niccolò Ubalducci Photographer on Visualhunt.com / CC BY-NC-ND

Funnel in New York gesichtet

Blitze über der Skyline von New York.

Diese Gewitter brachten neben heftigem Regen auch stürmische Böen und eben auch einen Funnel direkt über der Weltstadt New York.

Um ca. 15:00 Uhr Ortszeit bildete sich der Funnel nach Ansicht der Radarbilder über dem Hafen von New York und zog anschließend ostwärts Richtung Brooklyn.

Via Social Media verbreiteten sich die tollen Film- und Fotoaufnahmen rasch über die Stadtgrenzen hinaus:

Bodenkontakt hatte der Funnel mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht, sodass ein Tornado ausgeschlossen werden kann.

Die heftigsten Gewitter wüteten in den Neuengland-Staaten New Hampshire, Massachusetts und Connecticut, wo zahlreiche Bäume und Strommasten umstürzten. In New York fielen mit den Gewittern in nur 3 Stunden rund 50 Liter Regen pro Quadratmeter, 75 bis 100 Liter waren es sogar an der Küste New Jerseys.

Hintergrundwissen: Funnel

Der sichtbare Teil einer rotierenden Luftsäule wird Trichterwolke (engl.: funnel cloud) genannt und erstreckt sich im Aufwindbereich einer Schauer- oder Gewitterzelle. Sie kann aber auch bei niederschlagsfreien Quellwolken beobachtet werden. Wenn der rotierende Luftwirbel Kontakt mit den Boden hat, spricht man von einem Tornado, auch wenn dieser im unteren Bereich unsichtbar ist. Trichterwolken treten wesentlich häufiger als Tornados auf.

Auch in Österreich sind Funnel durchaus möglich, im Bezirk Gänserndorf wurde kürzlich einer gesichtet, seht hier.

Extreme Hitze in Kalifornien

Besonders im Süden Kaliforniens wurden zahlrecihe Hitzerekorde gebrochen.

In weiten Teilen der USA hat der Juli außergewöhnlich heiß begonnen. Am Freitag war dann besonders die dicht besiedelte Region im Süden Kaliforniens von großer Hitze betroffen.

Ostwind bringt Hitze

An der Südflanke eines Hochs über dem Südwesten der USA gelangten mit einer östlichen Strömung extrem heiße Luft bis an die Küste Kaliforniens. Dieser föhnige Wind mit Ursprung in der Wüste unterdrückte den kühlenden Seewind, der normalerweise am späten Vormittag auffrischt.

Mit föhnigem Ostwind wurden zahlreiche Hitzerekorde gebrochen.
Föhniger Ostwind sorgte für die extreme Hitze in Kalifornien. © UBIMET

Rekordhitze

In Summe wurden am Freitag an 26 Stationen neue Tagesrekorde aufgestellt, wie etwa auch an den Klimastationen in Los Angeles und San Diego. Die zuvorigen Rekorde wurden teils sogar um 6 bis 11 Grad übertroffen!

Extreme Hitze im Süden Kaliforniens.
Zahlreiche neue Rekorde wurden in Kalifornien aufgestellt. © UBIMET / NWS

101-jähriger Rekord in Santa Ana

Zwei Stationen haben einen neuen Monatsrekord aufgestellt und sechs sogar einen neuen Allzeitrekord. In Santa Ana lag die Rekordtemperatur bei 44.4 Grad, gemessen vor über 100 Jahren im 1917. Am vergangenen Freitag erreichte die Temperatur hier 45.6 Grad! In der kommenden Woche wird es nicht mehr ganz so heiß und die Temperaturen nähern sich wieder dem langjährigen Mittel.

Früher Start der Waldbrandsaison

Die Hitze hat für einen frühen Start in die Waldbrandsaison gesorgt, die hier normalerweise erst im Herbst ihren Höhepunkt erlebt, wenn der „Santa-Ana-Wind“ besonders häufig weht. Erst letztes Jahr gab es die bislang schlimmste Waldbrandsaison in der Geschichte Kaliforniens.


Title-Photo: VisualHunt.com

Unwetter in den USA

Unwetter in den USA

Am Donnerstagnachmittag lag der Norden der USA unter dem Einfluss sehr feuchter Luftmassen aus dem Golf von Mexiko. Mit Annäherung eines Höhentrogs aus Westen kamen im Osten von Montana, in North Dakota sowie im Norden von South Dakote alle Zutaten für heftige und langlebige Gewitter zusammen: Sehr feuchte und energiereiche Luft sowie ein starke Drehung und Zunahme des Windes mit der Höhe.

Großer Hagel und Tornados

Bei kräftigen Gewitterlagen im Sommer besteht zunächst in den Nachmittagsstunden vor allem die Gefahr von großem Hagel und Tornados. So wurden am Donnerstagnachmittag auch bei dieser Gewitterlage besonders in Montana und North Dakota Hagelkörner mit einem Durchmesser von teils über 5 cm beobachtet, zudem gab es im Grenzbereich von Montana und South Dakota spektakuläre Tornados. Im weiteren Verlauf von markanten Gewitterlage nimmt ab den Abendstunden in der Regel die Sturmgefahr zu, was in diesen Fall im Osten von North Dakota und Minnesota der Fall ist.

Bow Echo über North Dakota

Im Laufe der Nacht sind die Gewitter über North Dakota zu einer ausgeprägten Linie zusammengewachsen, welche in diesen Stunden als sogenanntes „Bogenecho“ noch immer ostwärts zieht. Im mittleren Teile der Linie wurden bereits Orkanböen verzeichnet. In den nächsten Minuten wird die Linie auch den Norden von Minnesota erfassen. Aktuell ist es dort noch dunkel, der Sonnenaufgang findet allerdings in etwa einer Stunden statt.

Bogenecho in den USA um Freitag 11 Uhr MESZ. © nexrad / UBIMET
Bogenecho in den USA um Freitag 11 Uhr MESZ. © nexrad / UBIMET

Aktuelle Radarbilder gibt es hier: USA-Wetterradar.

Tornado und großer Hagel in Denver

Gewitter am Flughafen

Tornado auf Webcam

Besonders bemerkenswert bei dem Tornado war die Tatsache, dass er sogar von einer Webcam festgehalten wurde. Und das nicht von irgendeiner, sondern von einer Kamera am Tower des Internationalen Flughafen von Denver:

Hier mal ein Überblick über die Gewitterlage von gestern anhand eines Radarbildes. Man sieht gut die kräftige Gewitterzelle rund 25 km nördlich des Flughafens. Der schwarze Pfeil zeigt an, wo der Tornado war:

Radarbild von gestern mit Tornado
Radarbild des Großraums Denver

Tennisbälle vom Himmel

Doch nicht nur Denver wurde von schweren Gewittern getroffen, der Großteil Colorados erlebte einen unwetterträchtigen Dienstag. Dazu reicht ein Blick auf die Hagelmeldungen, quer über den Bundesstaat verteilt wurden Hagelkörner von bis zu 3 inch im Durchmesser (entspricht rund 7,5 cm) beobachtet. In folgender Karte sind die Meldungen der größten Hagelkörner in pink dargestellt:

Hagel in Colorado © SPC
Hagel in Colorado © SPC

Das Beste zum Schluss

Abschließend zeigen wir euch noch zwei wirklich eindrucksvolle Videos der Hagelmassen von gestern:

Tropischer Sturm „Bud“ schwächt sich ab

Der Tropische Sturm Bud aus dem Satelliten beobachtet. © NOAA

Kein Hurrikan mehr

Noch am Dienstag wurden im Umfeld von „Bud“ durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 km/h gemessen, auf der fünfteiligen Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala bedeutete dies Stufe 4! In den vergangenen 36 Stunden ist der Hurrikan aber über deutlich kälteres Pazifikwasser (gut zu sehen an den grünen Farbtönen in der Grafik) gezogen, folglich hat er sich stark abgeschwächt. Momentan wird er daher nur noch als Tropischer Sturm geführt.

Aktuelle Position von Tropensturm Bud © NOAA / UBIMET
Aktuelle Position von Tropensturm Bud © NOAA / UBIMET

Bud zieht nach Mexiko

Besonders für die Halbinsel Baja California, den Nordwesten Mexikos sowie die US-Staaten Arizona und New Mexico bedeutet dies aber noch keinesfalls Entwarnung. Noch ist „Bud“ zwar rund 300 km von der mexikanischen Küste entfernt, am Wochenende wird er dann aber auf Land treffen.

Besonders im Süden der Halbinsel sowie in den Stauregionen der Sierra Madre (=dunkelgrün) werden sintflutartige Regenfälle erwartet, zum Teil kommen 150 l/m² zusammen. Auf den trockenen Böden dürften die Auswirkungen deutlich spürbar sein, mit Hangrutschungen und Überflutungen muss gerechnet werden.

Die weitere Zugbahn von Bud © UBIMET
Die weitere Zugbahn von Bud © UBIMET

 

Tropischer Sturm ALBERTO über dem Süden der USA

Die Zugbahn von Alberto. © UBIMET

Der tropische Sturm Alberto ist am Montag im Bereich von Laguna Beach in Florida auf Land getroffen. Im Kernbereich kurz vor dem Landfall wurden über dem Golf von Mexiko Spitzenböen von mehr als 80 km/h gemessen, zudem gab es östlich des Tiefkerns lokale Überflutungen durch die hohe Brandung. Die Hauptgefahr stellen aber auch in den kommenden Stunden die Überflutungen durch den kräftigen Regen dar.

Der Landfall vom tropischen Sturm Aleberto in Florida. © NOAA
Der Landfall vom tropischen Sturm Aleberto in Florida. © NOAA
Der tropische Sturm Alberto. © NOAA
Der tropische Sturm Alberto. © NOAA

Bereits am Montag wurden in Teilen Floridas sowie von South Carolina Regenmengen zwischen 25 und 75 Litern pro Quadratmeter verzeichnet. In diesen Regionen gab es zusammenströmende Winde mit viel Feuchtigkeit vom Golf von Mexiko sowie vom Atlantik. In den kommenden Stunden besteht die höchste Überflutungsgefahr im Bereich der Zugbahn des Tiefkerns in Alabama und im Tennessee Valley sowie in den windzugewandten Regionen der südlichen Appalachen.

24-Regenmengen in den USA. © NOAA
24-Regenmengen in den USA. © NOAA
Regenprognose bis Mittwocnacht. © UBIMET
Regenprognose bis Mittwochnacht. © UBIMET

Kräftige Gewitter im Süden der USA

Hagel

Im Mai herrscht in den großen Ebenen der USA Gewitterhochsaison. So kam es am Samstag in den südlichen Teilen der Great Plains zu kräftigen Gewittern, besonders betroffen waren der Norden von Texas, Teile Oklahomas, der Südosten von Kansas sowie der Süden von Missouri.

Radaranimation am Samstag. © NOAA
Radaranimation am Samstag. © NOAA

Örtlich kam es dabei zu großem Hagel mit einem Durchmesser von teils über 5 cm und Orkanböen von bis zu 120 km/h. Im Norden von Oklahoma wurde auch ein Tornado gesichtet. Im Vergleich zu den Modellprognosen vom Vortag lag die betroffene Region weiter südöstlich als erwartet, so blieben der Norden von Missouri sowie der Süden von Iowa weitgehend verschont.

Prognose und Verifikation der Gewitter am Samstag. © UBIMET/SPC
Prognose und Verifikation der Gewitter am Samstag. © UBIMET/SPC

Schwache Saison

Von April bis Juni herrscht in den großen Ebenen der USA Tornadohochsaison, wobei sich der Schwerpunkt im Laufe des Frühjahrs tendenziell nordwärts verlagert. Im langjährigen Mittel gibt es in Kansas allein im Monat Mai durchschnittlich 36 Tornados. Heuer verläuft die Saison aber deutlich schwächer als im Mittel, wie auch in der folgenden Graphik ersichtlich ist.

Tornado-Klimatologie in den USA. © SPC / NOAA
Tornado-Klimatologie in den USA. © SPC / NOAA

Hagelspur aus der Luft

Hagelspur © Jane Carpenter at Leading Edge Flight Training / https://www.facebook.com/Reppenhagen9wx

Knapp nördlich von Wellington, Colorado hat ein starkes Gewitter am Montagabend riesige Mengen an Hagel gebracht, stellenweise lag er bis zu 60 cm hoch. Am nächsten Morgen war noch jede Menge davon vorhanden und bei dann wolkenlosem Himmel konnte ein Pilot die nachfolgenden Aufnahmen machen. Selbst am Mittwoch, Tag 2 nach dem Unwetter, war der Hagel noch nicht komplett geschmolzen.

 

Man erkennt schön, wie eng begrenzt der Hagel gefallen ist, die Spur war nur wenige hundert Meter breit und ein paar Kilometer lang. Das verdeutlicht, wie schwer solch ein Ereignis zu prognostizieren ist.

Da wir schon thematisch in den USA sind: Im mittleren Westen ist gerade Hochsaison für schwere Gewitter und Tornados. Alljährlich zieht es auch Stormchaser und Wetterbegeisterte aus Europa dorthin, um die Gewalten der Natur zu erleben und sich an der Schönheit empor schießender Gewittertürme und deren Strukturen zu erfreuen. Ein paar Aufnahmen mit rotierenden Aufwindbereichen, Tornados usw. sind nachfolgend zu sehen:

 

 

Gerade sind die dortigen Bedingungen für fotogene Gewitter günstig, in der nachfolgenden Grafik erkennt man die Gebiete mit der größten Wahrscheinlichkeit für teils schwere Gewitter am Samstag:

Regionen mit der größten Wahrscheinlichkeit für kräftige Gewitter am Samstag © UBIMET
Regionen mit der größten Wahrscheinlichkeit für kräftige Gewitter am Samstag © UBIMET

 

Copyright Titelbild: Jane Carpenter at Leading Edge Flight Training / https://www.facebook.com/Reppenhagen9wx

Gewitterlinie zog über New York

Gewitter in New York.

Am Dienstag lag der Nordosten der USA am südlichen Rand eines ausgeprägten Tiefs mit Kern über Québec. Im Vorfeld der dazugehörenden Kaltfront entstanden am Dienstagnachmittag besonders in Pennsylvania kräftige Gewitter, welche in den Abendstunden auch die Metropolenregion von New York erfassten.

Die Gewitter am Satellitenbild. © NOAA
Die Gewitterlinie am Satellitenbild. © NOAA

Neben kräftigem Regen kam es dabei vielerorts zu Sturmböen. Auch in New York gab es nach einem sommerlichen Tag mit einem Höchstwert von 32 Grad Sturmböen von bis zu 89 km/h am Flughafen John F. Kennedy sowie eine spürbare Abkühlung. Knapp westlich von New York wurden in Caldwell, New Jersey, orkanartige Böen von 106 km/h gemessen.

Die Gewitterlinie am Radar. © NOAA
Die Gewitterlinie am Radar. © NOAA

Weiter nördlich wurden im Bundesstaat New York örtlich Schäden durch großen Hagel gemeldet, zudem wurde vom SPC eine Tornadomeldung verzeichnet. Hier wurden auch die heftigsten Windböen gemessen, welche lokal 126km/h erreicht haben.

Gewitter über New York. © Erik Pindrock
Gewitter über New York. © Erik Pindrock
Unwettermeldungen am Dienstag. © UBIMET
Unwettermeldungen am Dienstag. © UBIMET / SPC

Trockenheit und Buschfeuer auch in den USA

17-Apr_Dust_storm © UBIMET

In der nachfolgenden Animation kann man besonders von Ost-Colorado bis West-Kansas erkennen, wie sich brauner Staub in tiefen Schichten durch starke Winde südostwärts ausbreitet. Gleichzeitig erkennt man leicht gräulich die Rauchfahnen der Buschfeuer im nordwestlichen Oklahoma, dem Texas-Panhandle und an der Grenze zwischen Colorado und Kansas.

17-Apr_Plains_Sat_Lo © UBIMET
17-Apr_Plains_Sat_Lo © UBIMET

Im Nordwesten von Texas und im westlichen Oklahoma sind die Temperaturen gestern bis auf 37 Grad gestiegen, zudem wehte der Wind mit Böen bis zu 95-110 km/h, siehe Grafik. In Burlington, Colorado wurde sogar eine Böe von 160 km/h registriert. Diese Kombination aus heißer und trockener Luft mit starkem Wind hat zu einer Bedrohung durch Busch- und Waldbrände geführt. Darüber hinaus kann der durch Wind aufgewirbelte Staub die Sichtweiten auf nahezu Null reduzieren und gefährliche Fahrbedingungen schaffen.

17-Apr_MaxWindGust © UBIMET
17-Apr_MaxWindGust © UBIMET

 

Die Böden werden in dieser Region auch in nächster Zeit nach Monaten mit zu wenig Niederschlag gefährlich trocken bleiben. Das für die starken Winde und die Hitze verantwortliche Wettersystem bewegt sich jedoch nach Osten weiter. Damit sollte die Feuergefahr ab Donnerstag etwas abnehmen.

Historischer April-Blizzard in den USA

Blizzard in den USA.

Im Vorfeld eines kräftigen Tiefs gelangten am vergangenen Wochenende mit einer südlichen Strömung sehr milde Luftmassen aus dem Golf von Mexiko in den Südosten der USA, während an dessen Nord- bzw. Westflanke arktische Luftmassen aus Kanada herangeführt wurden.

Das Tief am Sonntag um 00 UTC. © ECMWF / UBIMET
Das Tief am Sonntag um 00 UTC. © ECMWF / UBIMET

Besonders in den Central Plains und in den nördlichen Teilen des Mittleren Westens führte dies zu kräftigem Schneefall. Der stürmische Wind sorgte zudem für teils meterhohe Schneeverwehungen, mitunter wurden ganze Autos vom Schnee begraben. In Summe gab es gebietsweise mehr als einen halben Meter Neuschnee, so wurden in Green Bay (Wisconsin) bis zu 59 cm Schnee gemeldet. Das entspricht dort dem zweithöchsten Wert, der dort im Zuge eines Sturms jemals gemessen wurde! Im Bereich der Großen Seen gab es dagegen gefrierenden Regen, wie etwa in Michigan oder im Norden von New York. Einige Sportevents mussten daher abgesagt werden, zudem kam es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen.

72h-Schneemengen am 15. April 2018. © NOAA
72h-Schneemengen am 15. April 2018. 2 inch = 5 cm; 10 inch = 25 cm; 20 inch = 50 cm

An der Ostflanke gab es dagegen heftige Gewitter. Der Nationale Wetterdienst registrierte dabei mehr als 600 Unwettermeldungen (davon 34 Tornadomeldungen). Ein besonders großer Tornado wurde in Arkansas von einem Auto aus gefilmt, welches von den heftigen Winden umgeworfen wurde.

In den südlichen High Plains hat der starke Wind dagegen die Ausbreitung von Waldbränden gefördert. In diesen Regionen herrscht eine anhaltende Trockenheit und die Prognosen sehen sehr schlecht aus. So liegt die prognostizierte relative Luftfeuchtigkeit für Dienstag im Westen von Oklahoma und Norden von Texas teils unter 10% bei zunehmendem Wind und hohen Temperaturen. Jeder Funken kann in diesen Regionen zu Bränden führen, die rasch außer Kontrolle geraten!

Waldbrandgefahr in den USA. © NOAA
Waldbrandgefahr in den USA. © NOAA

Schnee, Sturm und Gewitter in den USA

Schneesturm im Norden der USA © pixabay

Ein kräftiger Frühlingssturm bringt am anstehenden Wochenende das öffentliche Leben in den USA ordentlich durcheinander. Verantwortlich hierfür ist ein Tief, das von Nebraska nach Osten bis zur Atlantikküste bei New York zieht. Dabei ist so ziemlich die ganze Palette an Wetterzuständen möglich, aber der Reihe nach.

Südlich der Tiefzugbahn lagert die ganze Zeit über feucht-labile Luft, somit muss man hier von West nach Ost mit heftigen Gewittern rechnen. Heute Freitag ist der orange markierte Bereich in folgender Karte betroffen, morgen dann der gelb markierte und zum Sonntag hin schließlich der pinke von Florida bis hinauf nach Virginia. Dabei werden großer Hagel und zahlreiche Tornados erwartet!

Die Gewitterlage am Wochenende © UBIMET
Die Gewitterlage am Wochenende © UBIMET

Einen krassen Kontrast zu diesen eher sommerlichen Bedingungen erleben die Menschen nördlich der Zugbahn des Tiefs. Von Nebraska bis ins nördliche Michigan sorgen heftiger Schneefall und stürmischer Wind für blizzardähnliche Verhältnisse, rund 30 cm Neuschnee werden erwartet. Weiter östlich mischt sogar noch gefrierender Regen mit, wie auf folgender Karte gut zu sehen (= Freezing Rain)

Hier droht ein später Blizzard © UBIMET
Hier droht ein später Blizzard © UBIMET

Hagel und Tornados im Süden der USA

Hagelkorn.

Am Freitag befand sich über dem Norden von Texas ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet. An der Südostflanke dieses Tiefs befanden sich über dem mittleren Westen des USA feuchte und labil geschichtete Luftmassen, welche im Tagesverlauf die Entstehung von kräftigen Gewittern ermöglichten . Dabei kam es örtlich zu großem Hagel, Sturmböen und auch ein paar Tornados. In Summe wurden vom SPC (Storm Prediction Center) rund 145 Unwetterberichte gezählt, davon 92 Hagelmeldungen, 43 Sturmmeldungen und 10 Tornados.

Radar und Unwettermeldungen am 6. April.
Radar und Unwettermeldungen am 6. April.

Die größten Hagelkörner wurde in den Vororten im Norden der Metropolregion Dallas-Ft. Worth beobachtet und hatten einen Durchmesser von etwa 7 cm. In den nächsten Tagen beruhigt sich die Lage aber und somit sind vorerst keine weiteren Unwetterlagen zu erwarten.

Schwere Gewitter mit Tornados im Mittleren Westen der USA

Tornado in den USA © stockvault

Sturmböen, großer Hagel und Tornados

Gestern zu Mittag amerikanischer Zeit sind zwischen Texas und Ohio die ersten schweren Gewitter entstanden. In Folge formte sich aus den einzelnen Zellen eine lange Gewitterlinie, eine sogenannte „Squall line“, die sich stetig weiter nach Osten fortbewegte. Die folgenden Radarbilder zeigen die eindrucksvolle Entwicklung:

Radarloop des gestrigen Gewitterausbruchs © UBIMET
Radarloop des gestrigen Gewitterausbruchs © UBIMET

In den betroffenen Gebieten sorgten vor allem schwere Sturmböen mit bis zu 113 km/h  und großer Hagel für teils schwere Schäden. In der Nähe von Poplar Grove in Missouri fielen Hagelschloßen mit einem Durchmesser von 7,5 cm zu Boden! Auch einige Tornados wurden beobachtet. In Galatia, Illinois zerstörte ein solcher mehrere Häuser und Farmen.

Meldungen von Sturmböen, Hagel und Tornados © NOAA/SPC
Meldungen von Sturmböen, Hagel und Tornados © NOAA/SPC

Die blauen Punkte in der obigen Grafik zeigen Meldungen von Sturmböen. Grüne Punkte stellen Hagelmeldungen dar, rote stehen für Tornados.

Trockenheit im Südwesten der USA

Trockenheit

Die Trockenheit im Südwesten und in den südlichen Plains der USA verschlimmert sich. In Amarillo (Texas) ist sogar seit Anfang Oktober kein nennenswerte Niederschlag gefallen! Und die Lage verschlimmert sich, so gab es in Teilen der mittleren High Plains im letzten Monat weniger als 10% der üblichen Regenmenge.

Niederschlagsabweichung in den letzten 30 Tagen. © CPC
Niederschlagsabweichung in den letzten 30 Tagen. © CPC

Besonders betroffen ist das Vierländereck der US-Bundesstaaten Utah, Colorado, New Mexico, Arizona sowie Teile von Texas, Kansas und Oklahoma. Die Waldbrandgefahr nimmt hier extrem zu, da in den nächsten Wochen lediglich Gewitter ohne nennenswerten Niederschlag (Dry Storms) zu erwarten sind. Die Wettermodelle deuten zudem auch mittelfristig auf keine Änderung in der Großwetterlage an.

Trockenheit in den USA. © www.droughtmonitor.unl.edu
Trockenheit in den USA. © www.droughtmonitor.unl.edu

Wintersturm sorgt für Chaos in den USA

Wintersturm sucht den Nordosten der USA heim. ©twitter, @tveidtal

2 Millionen Haushalte ohne Strom

Der Nordosten der USA ist Winterstürme gewohnt, doch dieser Sturm brachte großflächige Schäden. Vor allem der ungewöhnlich starke Wind, verbreitet wurden Sturmböen um die 100 km/h gemessen, sorgte für umgestürzte Bäume und gekappte Stromleitungen. So sind derzeit mehr als 2 Millionen Haushalte ohne Strom! Auch die Bahnverbindung zwischen Washington D.C. und Boston wurde komplett eingestellt und über 2600 Flüge wurden gestrichen.

Sturmflut an der Küste

Das ungewöhnlich starke Tief brachte an der Küste der USA eine massive Sturmflut und Starkregen. Davon betroffen waren vor allem Long Island und der Großraum von Boston. Weiter im Landesinneren fiel bei blizzardartigen Bedingungen bis zu einem Meter Neuschnee.

Lake Effect sorgt für ergiebige Schneemassen in den USA

Ein verschneites Auto in Wien. © Nikolas Zimmermann

Bereits seit mehreren Tagen liegt der Nordosten der USA unter dem Einfluss arktischer Luftmassen. Im Bereich der Großen Seen sind seit Weihnachten gebietsweise ergiebige Schneemassen gefallen, am Flughafen von Erie (Pennsylvania) waren es seit dem 24. Dezember in Summe sogar 165 cm! Die Behörden riefen dort mittlerweile den Notstand aus. Verantwortlich für die Schneemassen war der sogenannte „Lake Effect„.

Anbei die Spitzenreiter (24. bis 27.12.2017):

  • 165 cm Erie-Airport PA
  • 158 cm North Redfield NY
  • 142 cm Colt Station PA
  • 142 cm North East PA
  • 131 cm Erie-Southeast PA

Der Lake Effect tritt unter bestimmten meteorologischen Rahmenbedingungen besonders zu Beginn des Winters auf, wenn sehr kalte Luft arktischen Ursprungs  über die noch nicht zugefrorenen bzw. vergleichsweise warmen Wasserflächen der Großen Seen zieht. Die Luft wird dabei labilisiert und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Meist bilden sich Schauerstraßen, die dann in schmalen Streifen parallel zur Strömung auf die windzugewandten Küstenregionen treffen. Manchmal wachsen die Schauer sogar zu Schneegewitter heran. Die Niederschlagsraten können jedenfalls enorm sein, so sind bis zu 1,5 m Neuschnee in 24 Stunden möglich.  Die räumlichen Unterschiede bei den Neuschneemengen sind aufgrund der teils eng begrenzten Schauerstraßen aber markant.

Lake Effect in Europa

Der Lake Effect tritt nicht nur in den USA auf, sondern allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren. Voraussetzung dafür sind lediglich sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche.  Auch in Deutschland und Österreich ist der Effekt gelegentlich zu beobachten, wie etwa am Südostufer des Bodensees oder an der deutschen Ostseeküste. Weitere Beispiele sind die Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei bei Nordwind oder die Westküste der Adria in Italien bei Nordostwind.