Erst zum dritten Mal in über 50 Jahren ist ein tropischer Sturm quer über den Golf von Aden gezogen, dem trichterförmigen Meeresgolf zwischen dem Horn von Afrika und der arabischen Halbinsel. Der tropische Sturm Sagar war sogar der westlichste Sturm im nördlichen Indischen Ozean seit Messbeginn. Zum Zeitpunkt des Landfalls verzeichnete der Sturm eine mittlere Windgeschwindigkeit von etwa 100 km/h, die Hauptgefahr stellten allerdings die sintflutartigen Regenfälle dar.
Tropical Cyclone #Sagar is moving west over the Gulf of Aden & expected to make landfall in #Somalia on Saturday. This is a very rare event, causing flash flooding in an otherwise arid region. https://t.co/qGdHTcDE3G pic.twitter.com/Wmv4dZFHMg
— UW-Madison CIMSS (@UWCIMSS) 18. Mai 2018
Die ersten Regenbänder trafen bereits gegen Mitte der Woche zwischen dem Jemen, dem Norden Somalias und Dschibuti ein. Diese Regionen haben zum Großteil ein arides Klima, weshalb große Regenmengen äußerst ungewöhnlich sind. So hatten die Bewohner in dieser Wüstenregion in den letzten drei Jahren mit einer schweren Dürre zu kämpfen.
#UPDATE: 16 people confirmed dead in Horn of Africa following a tragic tropical cyclone sagar that occurred over the weekend leaving a record as the strongest tropical storm in #Somalia. Destroying homes of over 80 families and displacing 1800 people. pic.twitter.com/I2aio9dE6W
— Naziif Abdullahi (@NaziifAbdullahi) 21. Mai 2018
In Dschibuti wurden 109 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden gemessen, die Regenmengen dürften im Nordwesten Somalias aber örtlich bis zu 300 Liter pro Quadratmeter erreicht haben. In den Somalischen Regionen Galbeed und Awdal kam es zu 16 Todesopfern, zudem wurden zahlreiche Häuser zerstört und das Vieh sowie die Nutzpflanzen weggespült.
The aftermath of #Cyclone #Sagar this morning in #DjiboutiCity #Djibouti pic.twitter.com/RYUJBCzgFm
— Araleh DI (@AralehDI) 20. Mai 2018
Weiterer Sturm in Sicht
Über dem nördlichen Indischen Ozean liegt derzeit eine weitere Region mit ausgeprägter Gewittertätigkeit, welche derzeit zur Entstehung eines tropischen Tiefs führt. Bei Wassertemperaturen von rund 30 Grad steht diesem Tief viel Energie zur Verfügung, weshalb es sich voraussichtlich bereits am Dienstag zu einem tropischen Sturm verstärken wird. Nach den aktuellen Wettermodellen wird der Sturm mit einer nördlichen Zugbahn an der Insel Sokotra vorbeiziehen und im Laufe der zweiten Wochenhälfte auf den Süden vom Oman oder den Osten vom Jemen treffen. Vorübergehend könnte er sich sogar zu einem Zyklon der ersten Kategorie verstärken.
Somaliland and #Sagar pic.twitter.com/esfpxxViYc
— Geleh Gulaid (@geleh) 19. Mai 2018