Oktober 2025 – Eher nicht so Golden

Der mittlere der drei Herbstmonate, genau jener, der am stärksten den Übergang zwischen Sommer und Winter darstellt, kann nicht nur von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ausfallen, selbst innerhalb des Monats zeigt sich das Wetter oft sehr wandelbar.

In Südeuropa, auch bedingt durch die noch warmen Wassermassen, verläuft der Oktober oft noch sehr warm. Hingegen im Hohen Norden macht sich die deutlich kürzere Tageslänge und die tiefer stehende Sonne durch inzwischen spürbar gesunkene Temperaturen bemerkbar. Der Jetstream und die Polarfront auf der Erd-Nordhalbkugel wandern weiter nach Süden, atlantische Tiefs prägen nun stärker das Wetter in Mitteleuropa und so kommt es genau dort im Oktober besonders auf den Ursprung der Luftmassen an – eine Nordströmung bringt ersten Frost und Schnee in den Mittelgebirgen, eine Südströmung wohl letzte 20-Grad warme Tage. Dominierende Hochs sorgen für Goldenen Oktober, Tiefs möglicherweise für stürmische Bedingungen.

Etwas zu mild

Temperaturanomalie Oktober 2025 – Quelle: UBIMET, DWD

Nach einem sehr kühlen Start mit ersten frostigen Nächten besonders in der Osthälfte wurden um den 4. Oktober sehr warme Luftmassen aus Südwesteuropa nach Deutschland geführt. Dabei stellte Rheinfelden in Baden-Württemberg den diesjährigen Oktober-Spitzenwert mit 23,4 Grad auf. In weiterer Folge, um die Monatsmitte, lenkte ein beständiges Hoch bei den Britischen Inseln wieder kühlere Luft aus dem Hohen Norden zu uns, oftmals wurden nur mehr einstellige Höchstwerte verzeichnet. In der letzten Woche löste ein Tief jenes Hoch ab, die Strömung drehte wieder auf Südwest, die Temperaturen stiegen nochmal spürbar an.

In Summe bilanziert der Oktober 2025 mit einem +0,5 Grad Überschuss gegenüber der Referenzperiode von 1991 bis 2020 mit einem Nordwest-Südost-Temperaturgefälle.

Überdurchschnittlich niederschlagsreich

Anomalien bzgl. Niederschlag, Oktober 2025, Quelle: UBIMET, DWD

Mit flächengemittelten +17% mehr Niederschlag als ein durchschnittlicher Oktober fiel der diesjährige Herbstmonat zu nass aus. Auch hierbei stechen tiefdruckgeprägt der Monatsbeginn und das letzte Monatsdrittel heraus. Besonders die letzte Woche war medial präsent mit zahlreichen Fotos vom ersten Schneefall in den Hochlagen der Mittelgebirge. Bei den Niederschlagsmengen in Summe gab es aber ebenso lokale Unterschiede. Der Nordwesten war besonders niederschlagsreich, vergleichsweise wenig Niederschlag erhielten einige Regionen in Bayern und im Osten.

Golden wirkte eher nur das Laub

Anomalie der Sonnenscheindauer im Oktober 2025, Quelle: UBIMET, DWD

Der Oktober 2025 geht als zu trüb in die Statistik ein. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Oktober zeigte sich die Sonne um knappe 30 Prozent seltener. Besonders die Mitte und der Westen des Landes erhielten sehr wenige sonnige Phasen, im Mittel etwa nur 2 Stunden schien dort die Sonne pro Tag. Ein stetiger Zustrom feuchter Luftmassen mit folglich oft dichter Wolkendecke hinterließ kaum einen Golden-Oktober-Eindruck.