Straßenverhältnisse im Herbst: 5 Herausforderungen für Autofahrer

Straße im Herbst

Die Tage werden im Oktober  und November merklich kürzer. Der Pendelverkehr verlagert sich damit zunehmend in die Dunkelheit. Mehrere Gefahrenquellen werden somit für Autofahrer zunehmend zum Thema:

  1. Wildwechsel
  2. Nebel
  3. Eis
  4. Laub
  5. Sonnenblendung

Wildwechsel

Besonders jetzt im Herbst ist zur Dämmerung viel Wild unterwegs. Da Wildtiere oft auf bekannten Wegen die Verkehrsstraßen der Menschen passieren, warnen Hinweisschilder an besonders gefährlichen Stellen vor dem Wildwechsel. Mit angepasster Fahrgeschwindigkeit sowie besonderer Bremsbereitschaft kann die Gefahr von Zusammenstößen zwischen Autos und Wildtieren zumindest minimiert werden, nichtsdestotrotz gibt es Jahr für Jahr zahlreiche Unfälle, allein in Österreich kamen in der Saison 2018/19 mehr als 75.000 Wildtiere durch eine Kollision mit einem Fahrzeug zu Schaden. Wenn Wild unmittelbar vor dem Auto über die Straße läuft, sollte man versuchen nur zu Bremsen und nicht zu lenken, da man sonst riskiert von der Straße abzukommen (was meist noch gefährlich ist).

Gefahr von Wildwechsel auf den Straßen.
Gefahr von Wildwechsel auf den Straßen. © pixabay.com

Nebel

In den kommenden Wochen nimmt die Nebelanfälligkeit kontinuierlich zu. Bekannte Nebelregionen sind beispielsweise der Bodenseeraum, der Donauraum, das Klagenfurter Becken und das Schweizer Mittelland. Die Sichtweite kann dabei drastisch abnehmen, besonders auf Schnellstraßen muss man also stets einen ausreichenden Sicherheitsabstand halten!

Raureif und Nebel
Reif und Nebel im Herbst. © Adobe Stock

Frost

Frost ist ein Wetterparameter, der erst zum Ende des Herbstes wirklich verbreitet auftritt, in Tal- und Beckenlagen kann es aber bereits jetzt Bodenfrost geben. Besonders auf Brücken kann es dann in den Nächten nach Durchzug einer Wetterfront glatt werden und in klaren Nächten kann sich Reif bilden. Dies ist besonders gefährlich, wenn man im Herbst noch mit Sommerreifen unterwegs ist, daher empfiehlt es sich bereits jetzt auf Winterreifen umzusteigen.

Feuchtes Laub

Herabfallendes Laub ist vor allem im Oktober und November ein Problem. Gerade nach windigen Tagen sowie kalten Nächten präsentieren sich viele Straßen übersät von bunten Blättern. In Kombination mit Regen oder Tau wirkt das nasse Laub wie ein natürliches Schmiermittel. Ein rechtzeitige Abnahme der Fahrgeschwindigkeit schafft Abhilfe. Allgemein bleiben die Straßen nach einem Frontdurchgang in dieser Jahreszeit immer länger feucht, da die Sonne kaum noch Kraft und Zeit hat, um den Boden zu erwärmen. Spätesten wenn der Winterdienst unterwegs ist, muss man häufiger die Scheiben putzen, man sollte also stets ausreichend Scheibenwaschflüssigkeit haben.

Laub auf den Straßen im Herbst.
Laub auf den Straßen im Herbst. © Adobe Stock

Sonnenblendung

Die Sonne geht immer später auf und immer früher unter, dadurch kann es am Weg zur Arbeit häufiger passieren, dass man beim Autofahren an manchen Stellen direkt in die Sonne schaut. Dies wirkt sich negativ auf die Sichtweite aus, im Extremfall kann sie sogar schlechter als bei Nebel sein! Selbst die Sonnenblende hilft manchmal nicht, sondern nur eine deutliche Verminderung der Fahrgeschwindigkeit.

Titelbild © Adobe Stock

Wärmster Oktober der Messgeschichte

Warm, wärmer, Oktober

Österreichweit betrachtet schließt der Oktober rund 3,5 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen haben wir in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland gemessen. Hier im Nordosten gab es zum Teil Anomalien von über 4 Grad.

Der Oktober verlief viel zu warm.

Damit nimmt der Oktober 2023 eine neue Spitzenposition ein, noch nie zuvor in der über 250-jährigen Messgeschichte Österreichs gab es einen wärmeren Oktober. Bemerkenswert dabei ist der Abstand zum neuen Zweitplatzierten. Erst vergangenes Jahr wurde mit einer Anomalie von +2,8 Grad ein neuer Rekord aufgestellt, nun also wurde dieser Wert noch einmal um mehr als ein halbes Grad getoppt. Auch der heurige September war schon rekordwarm, zwei solcher Monate in einem Jahr gab es zuvor ebenfalls noch nie.

Selbst wenn der gestern begonnene November auch nur durchschnittlich ausfällt, wird der Herbst 2023 (bestehend aus September, Oktober und eben November) der wärmste seit Messbeginn.

Rekord an Sommertagen – Rekord bei Höchstwert

Das rekordwarme Temperaturniveau war im Oktober allgegenwärtig: Am 3. des Monats wurde mit 30,3 Grad ein neuer Österreichrekord aufgestellt, noch nie zuvor war es derart heiß. Langenlebarn bei Tulln kommt diese zweifelhafte Ehre zuteil, lange Zeit hielt der Oktoberrekord aus Fussach (Vorarlberg, 30,2 Grad anno 1966). Ganze 9 Mal kletterten die Temperaturen in Leibnitz und Bad Radkersburg über die 25-Grad-Marke, per Definition ein Sommertag. Solche sind im Oktober klimatologisch gesehen eigentlich eine Seltenheit, alle 3 bis 4 Jahre gibt es im Normalfall mal einen. 9 Sommertage im Oktober gab es vorher jedoch noch nie, an keiner Station in Österreich. Auch hier gibt es also einen neuen Rekord, der bisherige lag bei 7 Sommertagen in Windischgarsten 1942. Doch auch auf der Hohen Warte in Wien gab es eine Rekordzahl an Sommertagen. Fünf Mal wurde die 25-Grad-Marke geknackt, ebenso in Salzburg.

Sommer im Oktober, hier die Zahl jener Tage mit 25 Grad oder mehr.

Föhnsturm am Monatsende

Die häufigen Südwestwetterlagen hatten aber nicht nur spätsommerliche Wärme zur Folge, auch der Föhn mischte v.a. in der zweiten Monatshälfte wiederholt mit. Am 20. Oktober gab es dabei einen schweren Föhnsturm, 197 km/h wurden auf dem Patscherkofel gemessen. Das ist nicht nur ein neuer Oktoberrekord für den sturmerprobten Hausberg der Innsbrucker, sondern zugleich die höchste Windböe in Österreich in einem Herbst seit 1997.

Die höchsten Windböen auf den Bergen.

Nasser Süden und Südwesten

Mit den Südwestlagen wurde auch jede Menge Feuchtigkeit aus dem Mittelmeer von Süden her gegen die Alpen gelenkt, der perfekte Nährboden für markante Niederschlagsmengen in Kärnten. Wenig überraschend ist dies auch das regenreichste Bundesland im Oktober, am Loibl kamen 438 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Mehr als 250 l/m² waren es aber auch in Rosenbach, Kötschach-Mauthen und Kornat. Generell bilanziert der Oktober vom Tiroler Alpenhauptkamm über Osttirol und Kärnten bis zum Neusiedler See deutlich zu nass, die Abweichungen liegen hier bei +50 bis +100 Prozent. Der Föhn sorgte dagegen dafür, dass an der Alpennordseite ein Defizit in der Regenbilanz klafft. Von Kufstein bis Mariazell fehlen oft um die 50% auf das Niederschlagssoll.

Nasser Süden, trockener Norden im Oktober

Extremwerte Oktober 2023 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen

  • 30,3 Grad Langenlebarn (NÖ, 03.)
  • 29,3 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 03.)
  • 29,2 Grad Pottschach-Ternitz (NÖ, 13.)

Tiefste Temperaturen

  • -7,8 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 18.)
  • -6,5 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 16.)
  • -5,7 Grad St. Michael im Lungau (S, 17.)

Nasseste Orte

  • 438 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 288 Liter pro Quadratmeter Rosenbach (K)
  • 272 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)

Trockenste bewohnte Orte

  • 13 Liter pro Quadratmeter Retz (NÖ)
  • 19 Liter pro Quadratmeter Raabs/Thaya (NÖ)
  • 22 Liter pro Quadratmeter Irnfritz (NÖ)

Absolut sonnigste Orte

  • 175 Sonnenstunden Mondsee (OÖ) + Feldkirchen bei Mattighofen (OÖ)
  • 174 Sonnenstunden Aspach (OÖ)
  • 173 Sonnenstunden Innsbruck-Flughafen (T)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 123 km/h Schmirn (T, 20.)
  • 107 km/h Brand (V, 30.)
  • 105 km/h Eisenkappel (K, 20.) + Irdning (ST, 08.)

Und täglich grüßt das Murmeltier: Auf kräftigen Südföhn folgt Starkregen

Murmeltier in den Alpen - pixabay.com

Derzeit ähnelt das Wetter dem berühmten Hollywood-Film, wo jeder Tag  einfach gleich verläuft („Und täglich grüßt das Murmeltier“). Man ersetzt „Tag“ mit „Wetterlage“ und schon hat man die perfekte Beschreibung der derzeitigen Wetterphase. Eine gefühlt endlose Schleife, die aus Südföhn-Starkregen-Kaltfront besteht. Solch eine Schleife ist aber recht typisch für einen normalen Herbst. Man darf sich also als Meteorologe diesbezüglich nur wenig aufregen.

Wir befinden uns momentan am Ende einer dieser Schleifen, die nächste steht aber schon in den Startlöchern. Denn ab Sonntag gerät Österreich zunehmend an die Vorderseite eines kräftigen Atlantiktiefs und der föhnige Süd- bis Südwestwind frischt neuerlich teils kräftig auf.

Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 - UBIMET
Großwetterlage am Sonntag, 29.10.2023 – UBIMET

Teils stürmischer Südföhn

Sowohl der Sonntag als auch der Montag verlaufen vor allem in den Nordalpen (Südföhn) sowie stellenweise auch im Südosten (Jauk/Südwestwind) windig. In einzelnen, prädestinierten Tälern des Westens wie z.B. im Brandner Tal sowie generell auf den Bergen sind auch teils schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten. Meist bewegen sich aber die maximalen Böen zwischen 60 und 80 km/h.

Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag/Montag, Stand 28.10.2023 um 12:15 Uhr - Updates auf www.uwt.at
Windwarnungen und -vorwarnungen für Sonntag/Montag, Stand 28.10.2023 um 12:15 Uhr – Updates auf www.uwt.at

Neuerlich Starkregen in Sicht

Bereits im Laufe des Montags beginnt es aber in Osttirol und Oberkärnten kräftig, teils auch gewittrig durchsetzt zu regnen. In der Nacht auf Dienstag breitet sich der Niederschlag mit Eintreffen einer Kaltfront aus Westen allmählich auf das gesamte Land aus. Erneut sind bis Dienstagabend vor allem in Oberkärnten ergiebige Niederschlagsmengen von 50-100 l/m² in Sicht. Aber auch sonst kommen im Bergland recht verbreitet 20 bis 40 l/m² Regen zusammen. Die Schneefallgrenze sinkt mit der Kaltfront in den Nordalpen auf rund 1600 bis 1400 m ab, was für die Jahreszeit eigentlich kaum erwähnenswert ist.

Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag – UBIMET

Mittelfristprognose

Zur Wochenmitte beruhigt sich die Lage nur vorübergehend, denn nach Abzug der Kaltfront dreht die Strömung an der Vorderseite der nächsten atlantischen Störung allmählich wieder auf Süd: Eine neue Schleife bahnt sich schon an. Auch die zweite Wochenhälfte gestaltet sich somit zunächst (leicht) föhnig, dann zunehmend nass. Dabei bleiben die Temperaturen bis auf Weiteres überdurchschnittlich.

Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Wien - IFS Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Wien – IFS Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Bregenz - IFS Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Prognose der Temperaturen (oben) und der akkumulierten Niederschläge (unten) für die kommenden 7 Tage für Bregenz – IFS Ensemble, UBIMET

Am Montag im Westen neuerlich kräftiger Südföhn

Föhnwolken - Archivbild

Der Alpenraum gerät in den kommenden Stunden zunehmend in den Warmsektor des von der Iberischen Halbinsel in Richtung Nordsee ziehenden Tiefs XANTHOS.

Großwetterlage am Montag, 23.10.2023 - UBIMET
Großwetterlage am Montag, 23.10.2023 – UBIMET

Dabei dreht die Strömung zu Beginn der neuen Woche neuerlich auf Süd und deutlich mildere Luftmassen aus Nordafrika werden nach Mitteleuropa geführt. Aufgrund des streifenden Tiefs nehmen auch die Druckgegensätze zwischen Norditalien und den westlichen Nordalpen vorübergehend zu.

Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in dern kommenden drei Tagen zwischen München und Bozen in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Fön relevant) - UBIMET, ECMWF IFS
Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in den kommenden drei Tagen zwischen München und Bozen in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Föhn relevant) – UBIMET, ECMWF IFS

Die prognostizierten Druckunterschiede  zwischen der Nord- und der Südseite erreichen im westlichen Alpenraum zwischen Montagnachmittag und Dienstagfrüh verbreitet 8 bis 12 hPa. Zwar werden solche Werte nur für kurze Zeit geknackt, sie sollten aber durchaus reichen, um ein kurzes, aber durchaus kräftiges Südföhnereignis zu fördern.

Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in dern kommenden drei Tagen zwischen Zürich und Mailand in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Fön relevant) - UBIMET, ECMWF IFS
Zeitverlauf der prognostizierten Bodendruck-Differenz in den kommenden drei Tagen zwischen Zürich und Mailand in hPa (ab etwa 5 hPa Unterschied wird der Föhn relevant) – UBIMET, ECMWF IFS

In den Nordalpen von der Schweiz bis nach Vorarlberg wird es somit im Laufe der zweite Montaghälfte ausgehend vom Westen zunehmend föhnig. In der Nacht auf Dienstag erreichen dann die Druckgegesätze auch in den Tauern ihren Höhepunkt. Besonders betroffen werden die Schweizer Alpen sowie die von Südwest nach Nordost gerichteten Tälern südlich des Walgaus in Vorarlberg. Hier sind in prädestinierten Lagen Spitzenböen von 80-100 km/h in Reichweite. In den meisten Föhnlagen Vorarlbergs und Nordtirols werden hingegen oft 60 bis 80 km/h Böen erwartet, weiter östlich in Richtung Tauern eher bis 70 km/h.

Einschätzung der Föhnstärke am Montag und Dienstag, Stand 22.10.2023 12:30 Uhr - Updates folgen auf www.uwz.at
Einschätzung der Föhnstärke am Montag und Dienstag, Stand 22.10.2023 12:30 Uhr – Updates folgen auf www.uwz.at

Am Dienstag flaut der Südföhn ausgehend von Vorarlberg rasch ab, denn aus Westen nährt sich eine Kaltfront mit zahlreichen und teils gewittrigen Regenschauern Österreich. Dabei dreht der Wind allmählich wieder auf West. Mit Eintreffen der Störung bildet sich aber im Laufe des Dienstags ein Italientief, das primär in Kärnten für zunehmend kräftige und teils gewittrig durchsetzte Regengüsse sorgt. Bis Mittwoch bleibt es hier recht unbeständig und vor allem in Oberkärnten sind markante Niederschlagsmengen von 50 bis 100 l/m² in Sicht.

Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag und Mittwoch - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Dienstag und Mittwoch – UBIMET

Sowohl der Südföhn am Montag und Dienstag als auch der Starkregen am Dienstag und Mittwoch werden in den kommenden Stunden von den Meteorologen der Österreichischen Unwetterzentrale analysiert und gegebenenfalls bewarnt. Auf https://www.uwz.at/ könnt ihr immer die aktuellsten Warnungen aufrufen.

Am Freitag Föhnsturm in den Alpen

Zunehmend stürmisch in den Nordalpen

Bereits am Donnerstag macht sich der Südföhn in den prädestinierten Tälern der Nordalpen – etwa dem Wipptal und bis Innsbruck – mit ersten Sturmböen bemerkbar, im Bergland sind auch schwere Sturmböen zu erwarten.

Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am 19.10.2023 QUELLE: UBIMET
Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am Donnerstag – QUELLE: UBIMET

Am Freitag bleibt es entlang und südlich des Alpenhauptkamms meist trüb und zeitweise nass, auch Blitz und Donner können dabei sein. An der föhnigen Alpennordseite sind zumindest ein paar sonnige Auflockerungen zu erwarten. Mit der Annäherung des ausgeprägten Tiefdruckkomplexes aus Westen verstärkt sich aber auch der Druckunterschied entlang der Alpen und folglich der Südföhn weiter, vom Brandnertal über den Großraum Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern muss man mit Böen von 80 bis 100 km/h. In den exponierten Lagen der Nordalpen muss man auch mit Böen bis zu 150 km/h einplanen. Auch entlang der östlichen Nordalpen frischt stürmischer Südwind auf, welcher mit kräftigen bis stürmischen Böen zudem auf das Flach- und Hügelland übergreifen kann. Am Freitagnachmittag und in der Nacht auf Samstag bricht der Föhn von Westen her schließlich zusammen und das Wetter beruhigt sich. Am Samstag gehen auch die Temperaturen mit dem Eintreffen einer Kaltfront wieder zurück.

Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET
Prognose der maximal zu erwartenden Windböen am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET

 

Deutlich zu warm

Der Föhn lässt auch die Temperaturen wieder stark ansteigen. Bereits am Donnerstag wird die 20-Grad-Marke im Westen schon wieder überschritten, auch im äußersten Osten und Südosten kommt sie in Reichweite.

Prognose der maximal zu erwartenden Temperatur am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET
Prognose der maximal zu erwartenden Temperatur am 19.10.2023 QUELLE: UBIMET

Am Freitag liegen die Höchstwerte entlang der Alpennordseite und generell in der Osthälfte oft zwischen 21 und 24 Grad, vereinzelt ist mit dem kräftigen bis stürmischen Südwind mit 25 Grad sogar ein Sommertag möglich. Derzeit wären Höchstwerte um 14 oder 15 Grad zu erwarten, somit liegen die Temperaturen am Donnerstag und Freitag wieder um 5 bis 10 Grad über dem langjährigen Mittel.  

Prognose der maximal zu erwartenden Temperatur am 20.10.2023 QUELLE: UBIMET

Titelbild:  Wind – Quelle: Pixabay.com

 

Der goldene Oktober

Im Oktober sorgen Vegetation und Sonne für goldenes Licht

Der Ausdruck „goldener Oktober“ hat im deutschsprachigen Raum eine sehr lange Tradition. Er wurde nachweislich bereits vor mehreren hundert Jahren verwendet, wobei das exakte Datum des Aufkommens jedoch nicht gesichert ist. Entscheidend für den goldenen Eindruck in dieser Jahreszeit sind zwei Faktoren:

  • Die Laubfärbung
  • Der Sonnenstand
Herbst
Goldener Oktober bei Oberstdorf. © www.foto-webcam.eu/

Faktor Vegetation

Die Laubverfärbung der Laubwälder erreicht ab Mitte Oktober vielerorts ihren Höhepunkt. Mit der abnehmenden Sonnenstrahlung lässt die Photosynthese nach: Um den dazu benötigten, wichtigen grünen Farbstoff Chlorophyll über den Winter nicht zu verlieren, wird dieser den Blättern entzogen und andere Farbstoffe werden sichtbar. Bei Lärchen und Birken etwa kommt es durch Karotin zu einer gelb bis goldgelben Färbung, bei Eiche und Ahorn hingegen sorgt der Stoffe Anthocyan für einen deutlich rote Farbe, während Buchen und Eichen aufgrund von Gerbstoffen eher ins Bräunliche gehen.

Herbst
Goldener Oktober in Kärnten. © www.foto-webcam.eu

Faktor Sonne

Die Färbung der Blätter wird durch die verstärkte Streuung des Sonnenlichts in dieser Jahreszeit zusätzlich hervorgehoben, insbesondere in den Morgenstunden sowie am späten Nachmittag bzw. Abend. Dadurch überwiegt die gelb-rötliche Strahlung, welche die Blattverfärbung noch besser und intensiver zur Geltung bringt, und oftmals geht der Farbton sogar ins Goldene. Ruhige Hochdrucklagen sowie auch Föhnlagen im Herbst garantieren meist diesen Sonnenschein, sofern der Nebel keinen Strich durch die Rechnung macht.

Goldenes Licht in Wien am Dienstagabend.
Goldenes Licht in Wien. © foto-webcam.eu

Schneelage der Alpen: Auf unseren Bergen setzt sich der Sommer fort

Sommerlich anmutender Blick in die Niederen Tauern am 07. Oktober 2023 - https://www.foto-webcam.eu/webcam/obertauern2/

Am Hohen Sonnblick (3109 m Seehöhe) wird momentan keine Schneedecke beobachtet und die Mitteltemperatur liegt seit 13 Tagen über 0 Grad. Im meteorologischen Herbst (also ab dem 1. September) gab es hier bereits 9 rekordwarme Tage (rote Balken im Diagramm unten) und lediglich zwei Tage, an denen die Mitteltemperatur unter dem langjährigen Klimamittel lag. Das derzeitige Temperaturniveau ist vergleichbar mit Mitte/Ende August.

Tägliche Mitteltemperaturn am Hohen Sonnblick im Verlauf des heurigen Jahres im Vergleich zum langjährigen Klimamittel (orange/rot = zu mild) - UBIMET, Daten GSA
Tägliche Mitteltemperaturen am Hohen Sonnblick im Verlauf des heurigen Jahres im Vergleich zum langjährigen Klimamittel (orange/rot = zu mild) – UBIMET, Daten GSA

Der Sonnblick ist aber kein Einzelfall. Der gesamte Alpenraum präsentiert sich momentan selbst im Hochgebirge immer noch im spätsommerlichen Gewand. Im Schnitt sollte die Saison der Schneeakkumulation in den Nordalpen – von der Schweiz bis zu den Tauern – oberhalb von rund 2500 m genau Anfang bis Mitte Oktober starten. Heuer ist aber die Schneelage so mager wie seit mindestens Oktober 2014 nicht mehr. Im gesamten Alpenraum gibt es momentan keine nennenswerte Schneedecke.

Gesamtschneehöhe am Pitztaler Gletscher (Tirol). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max - https://wiski.tirol.gv.at/hydro/#/Schneehöhe?
Gesamtschneehöhe am Pitztaler Gletscher (Tirol). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max – https://wiski.tirol.gv.at/hydro/#/Schneehöhe?
Gesamtschneehöhe am Gornergratsee (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max - https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow
Gesamtschneehöhe am Gornergratsee (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max – https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow
Gesamtschneehöhe am Weissfluhjoch (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max - https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow
Gesamtschneehöhe am Weissfluhjoch (Schweiz). Vergleich 2023 mit langjährigem Mittel und Min/Max – https://whiterisk.ch/de/conditions/measurements/new-snow

Die zu dieser Jahreszeit rekordverdächtig schneefreien Alpen sieht man ganz gut auch am Satellitenbild. In der Animation unten ist ein Oktober-Satellitenbild pro Jahr von 2017 bis 2023 dargestellt. Den Schnee auf den Bergen kann man dabei in weiß erkennen (Achtung: Auch die Wolken/Nebelfelder werden weiß dargestellt!). Der Oktober 2020 sticht dabei deutlich heraus: Damals gab es schon reichlich Schnee bis in mittlere Lagen. Der Oktober 2023 ist hingegen eindeutig Schlusslicht, zumindest seit 2017.

Animation der Schneelage in den Alpen vom Satellit (2017 bis 2023) - Copernicus/Sentinel 1
Animation der Schneelage in den Alpen vom Satellit (2017 bis 2023) – Copernicus/Sentinel 1

Diese Entwicklung kann man auch aus der Sicht einer Webcam betrachten, wie in der Animation unten entlang der Großglockner Hochalpenstraße zwischen 2014 und 2023. In diesem Fall gibt es ein Webcam-Bild pro Jahr immer rund um den 7. Oktober. Auch hier fällt der Oktober 2020 (und an zweiter Stelle 2021) als besonders schneereich auf. Im Jahr 2014 war die Schneelage im Hochgebirge hingegen ähnlich mager wie heuer.

Blick auf die Großglockner Hochalpenstraße (Animation 2014-2023, 1 Bild pro Jahr rund um den 7. Oktober) - https://www.foto-webcam.eu/webcam/wallackhaus/
Blick auf die Großglockner Hochalpenstraße (Animation 2014-2023, 1 Bild pro Jahr rund um den 7. Oktober) – https://www.foto-webcam.eu/webcam/wallackhaus/

Die Aussichten für die kommenden Tage sind dabei nicht vielversprechend. Nennenswerte Niederschlagsmengen sind nicht in Sicht. Zudem bleibt die Nullgradgrenze (die Höhe, auf der 0°C zu erwarten sind) nahezu durchgehend zwischen 3000 m und 4000 m. Eine nachhaltige Änderung der Großwetterlage könnte erst nach der Monatsmitte stattfinden, ob es auch zu nennenswertem Schnee in mittleren und höheren Lagen führen würde ist aber noch unklar.

Prognose der Nullgradgrenze für die kommenden 7 Tage in der Tauernregion - ECMWF IFS, UBIMET
Prognose der Nullgradgrenze für die kommenden 7 Tage in der Tauernregion – ECMWF IFS, UBIMET

Milder Oktober setzt sich weiter fort

Der sommerliche Charakter des diesjährigen Oktobers wird sich auch die kommenden Tage weiter fortsetzen. Die Höchstwerte liegen weiterhin über 20 Grad, ja teils sogar über 25 Grad.

Prognose der Höchstwerte (zum Vergrößern auf die Karte klicken). © UBIMET

Grund hierfür ist das wetterbestimmende Hoch TORA, welches ihr Zentrum zu den Alpen verlagert. Dabei erfasst neuerlich subtropische Luft das Land. Lediglich am Sonntag erfahren die Temperaturen im Osten des Landes einen kleinen Dämpfer. Nördlich des angesprochenen Hochs verlagert sich das Tief PATRICK vom Atlantik, über Südnorwegen und -schweden zum Baltikum und weiter nach Russland.

Am Sonntag im Osten vorübergehend kühler

Am Sonntag stößt eine Kaltfront über Osteuropa nach Süden vor und erreicht dabei auch den Osten Österreichs. Kurzzeitig dreht die Strömung auf Nord und die Höchstwerte liegen im Norden und Osten bei 16 bis 20 Grad. Dann ist auch etwas Regen zu erwarten, meist bleibt es bei ein bis zwei Litern, lediglich in Richtung Mostviertel deuten sich teils 10 Liter an. Dabei wird es in den prädestinierten Nordföhntälern föhnig und im Süden steigen die Höchstwerte auf bis zu 28 Grad.

Ausblick

Am Montag erreicht dann von Westen schon die nächste Warmfront das Land. Dann werden im Westen teils mehr als 25 Grad erwartet. Am Dienstag wird schließlich eine schwache Kaltfront außer im Westen für ein wenig Abkühlung sorgen. Dennoch liegen wir weiterhin überdurchschnittlich temperiert.

Temperaturprognose für Wien © ECMWF/UBIMET
Temperaturprognose für Bregenz © ECMWF/UBIMET

Wie in beiden Graphiken (für Wien und Bregenz) zu sehen ist, nimmt die Wahrscheinlichkeit für Höchstwerte über 25 Grad erst zum übernächsten Wochenende deutlich ab. Somit scheint sich die Langfristprognose des ECMWF zu bestätigen.

Langfristprognose des ECMWF © https://charts.ecmwf.int/streaming/20231004-1050/36/ps2png-worker-commands-77969c47cb-j9gnm-6fe5cac1a363ec1525f54343b6cc9fd8-690Md5.png

 

Astronomischer Herbstbeginn am Samstag

Feuchter Einstand

Am Samstag um exakt 08:50 Uhr MESZ beginnt der astronomische Herbst, pünktlich zu diesem Stichtag verabschiedet sich der Spätsommer aus Österreich – jedoch nur vorübergehend.

Während es im Westen am Freitag bereits nass und deutlich kühler als zuletzt ist, liegt die Osthälfte des Landes noch vorderseitig einer Kaltfront in spätsommerlicher Warmluft. Bis zu 28 Grad werden hier erreicht, das sind etwa 8 Grad mehr als zu dieser Jahreszeit üblich. Die Kaltfront kommt jedoch langsam weiter voran und liegt am Samstag genau über den Ostalpen. Sie bringt dann pünktlich zum Herbstbeginn auch frühherbstliches Wetter mit dichten Wolken, zeitweiligem Regen und nur noch 12 bis 20 Grad.

So stark gehen die Temperaturen in den Landeshauptstädten zurück:

Stadt Höchstwert Freitag Höchstwert Samstag Änderung
Wien 27 Grad 18 Grad -9 Grad
St. Pölten 25 Grad 17 Grad -8 Grad
Eisenstadt 28 Grad 17 Grad -11 Grad
Linz 22 Grad 17 Grad -5 Grad
Graz 26 Grad 18 Grad -8 Grad
Klagenfurt 24 Grad 17 Grad -7 Grad
Salzburg 19 Grad 15 Grad -4 Grad
Innsbruck 16 Grad 15 Grad -1 Grad
Bregenz 16 Grad 15 Grad -1 Grad

Jedoch zeichnet sich schon jetzt ab, dass dieser Kaltlufteinbruch nur von kurzer Dauer sein wird. Am Sonntag erholt sich das Wetter nur langsam, doch schon ab Montag kommt die Warmluft zurück, dann sind bereits häufig wieder 25 Grad oder mehr möglich. Der september ist damit auf bestem Wege als wärmster September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte einzugehen.

Sonne gibt den Takt vor

Der astronomische Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel stets am 22., 23. oder 24. September. An diesem Tag wird das sogenannte Äquinoktium, die Tag-und-Nacht-Gleiche, erreicht. Auf der gesamten Erde dauern Tag und Nacht dann genau je 12 Stunden. Das Datum sowie die exakte Uhrzeit des Herbstbeginns richten sich nach dem Sonnenstand: Die Sonne steht zu Herbstbeginn am Äquator im Zenit, also senkrecht über dem Beobachter. Auf der Südhalbkugel ist es übrigens andersherum, hier verabschiedet sich mit der gleichbedeutenden Tag-und-Nacht-Gleiche der Winter und der Frühling kehrt ein.

Hier eine Übersicht der Tageslängen im Laufe eines Jahrs … jetzt im Herbst nimmt die Tageslänge mit rund 3 Minuten pro Tag besonders stark ab:

Die Tage werden langsam wieder länger
Die Änderung der Tageslänge im Jahresverlauf

Hintergrund: Astronomische vs. meteorologische Jahreszeiten

Für uns Meteorologen ist der Herbst schon rund drei Wochen alt, er begann am 01. September. Warum es neben den astronomischen Jahreszeiten auch die sogenannten meteorologischen gibt, hat einen einfachen Grund. Meteorologische Statistiken über die Jahreszeiten lassen sich nur schwer erstellen, wenn der Beginn ebendieser mitten in einem Monat liegt und dann auch noch von Jahr zu Jahr schwankt. Deshalb wurde noch in Zeiten ohne Computer die Entscheidung getroffen, die meteorologischen Jahreszeiten immer an den Monatsersten beginnen zu lassen.

Quelle Titelbild: Webcam Diedamskopf @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/diedamskopf

Tau: Der unsichtbare Niederschlag

Morgentau auf eine Wiese

Als Tau bezeichnet  man einen beschlagenden Niederschlag aus flüssigem Wasser. Er entsteht durch Kondensation von in der Atmosphäre unsichtbar enthaltenem Wasserdampf an unterkühlten Oberflächen. Förderlich für dieses Phänomen sind folgende Faktoren:

  • Kühle, aber frostfreie Nächte im Frühjahr und Herbst
  • Windschwache Verhältnisse
  • Wolkenloser Himmel

Die Luft kann je nach Temperatur nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto mehr Wasserdampf kann sie fassen.

Je höher die Temperatur, umso höher ist die maximale Luftfeuchtigkeit. Das Diagramm wird auch als Taupunktkurve bezeichnet.

Kommt etwas wärmere und feuchte Luft jedoch in Kontakt mit kühleren Oberflächen wie etwa Grashalme oder Autos, kühlt sie sich ab und kann den gespeicherten Wasserdampf nicht mehr halten. Dieser fällt aus und lagert sich dann in Form von Tautropfen ab. Dies passiert auch, wenn man bei feuchtwarmen Wetter beispielsweise eine kalte Flasche aus dem Kühlschrank holt: An seiner Oberfläche wird die angrenzende Luft abgekühlt und es bilden sich Wassertröpfchen auf der Flasche.

In unseren Breiten ist die Bedeutung von Tau vergleichsweise gering, in trockenen Regionen wie etwa in der Namib-Wüste ist Tau aber sehr wichtig für die Pflanzen und Tiere, die dort leben, da es oft keine anderen Wasserquellen gibt. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entsteht übrigens weißlicher Reif.

Der Taupunkt

Der Tau hat in der Meteorologie sogar zur Namensgebung einer physikalischen Größe beigetragen: Unter der „Taupunkttemperatur“ versteht man nämlich jene Temperatur, auf die sich die Luft abkühlen müsste, um vollständig mit Wasserdampf gesättigt zu sein. Ab dieser Temperatur beträgt die relative Feuchte der Luft bereits 100 %. Kühlt sich die Luft nur um wenige Zehntel weiter ab, beginnt Wasser an Oberflächen oder Kondensationskernen in der Umgebung zu kondensieren und es entsteht Nebel bzw. Tau.

Abschätzung der Tiefsttemperatur

Da beim Phasenübergang vom gasförmigen Wasserdampf zu flüssigem Wasser Wärme freigesetzt wird, wird die nächtliche Abkühlung bei einsetzender Taubildung gebremst oder sogar gestoppt. Daher gibt es in der Wettervorhersage auch eine Faustregel, welche die Taupunktstemperatur am Nachmittag als grobe Abschätzung für die nächtlichen Tiefstwerte heranzieht. Dies funktioniert natürlich nur dann, wenn die Luftmasse über einem Ort in den Stunden zwischen Nachmittag und dem folgenden Morgen nicht durch eine Wetterfront ausgetauscht wird. Auch bei bewölktem Himmel oder Wind ist diese Abschätzung nicht möglich, beides führt zu milderen Nächten.

Advektionstau

Der Morgentau, der nach ruhigen und windschwachen Nächten entsteht nennt man Strahlungstau. Es gibt aber noch einen weiteren Prozess, der zu Tau führen kann: Wenn nach einer kühlen Wetterphase plötzlich warme, feuchte Luft zugeführt wird, deren Taupunkt oberhalb der Bodentemperatur liegt, kommt es zur Kondensation des Wasserdampfes. Dieses Phänomen kann auch sämtliche Straßen nass machen und man nennt es Advektionstau.

Titelbild: Robert Körner on VisualHunt / CC BY-NC-SA

Erster Gruß vom Winter im Nordosten

Zuerst Regen, am Abend Schnee

Herbst der Kontraste

Wärmster Oktober der Messgeschichte in Österreich, erste Novemberhälfte auch schon wieder 2,5 Grad zu mild. Die Schlagzeilen der vergangenen Wochen kannten nur eine Richtung. Doch die Anzeichen für den nahenden Winter sind im Alltag unübersehbar: Die ersten Weihnachtsmärkte öffnen ihre Pforten, in einer Woche ist der erste Advent und in zwei Wochen beginnt für uns Meteorologen die kälteste aller Jahreszeiten auch offiziell. Pünktlich zum bevorstehenden Wochenende besinnt sich auch das Wetter auf den Kalender und beschert dem Norden und Osten Österreichs einen ersten Wintergruß. Eines vorneweg: Für Mitte bis Ende November ist die bevorstehende Witterung absolut normal, weitaus ungewöhnlicher waren die vergangenen Wochen.

Keine Liebesgrüße aus Moskau

In den Weiten Russlands und Nordskandinaviens hat sich die winterliche Kälte schon breit gemacht, Moskau und Minsk bleiben heute mit -2 Grad im Dauerfrost stecken. Und genau von dort erreicht uns ab Freitagabend auch die Kaltluft. Dabei ist heute mit 6 bis 14 und morgen mit 3 bis 10 Grad noch nichts von der bevorstehenden Abkühlung zu spüren. In den Abendstunden des morgigen Tages sickert von Tschechien aber immer kältere Luft ein. Die Nacht auf Samstag bringt dann auch in Wien den ersten Frost der Saison, bis auch -4 Grad sinken die Temperaturen im Waldviertel. Der Höhepunkt der Kälte wird der Samstag: Im Wald- und Weinviertel bleibt es mit -3 bis -1 Grad bei Dauerfrost, selbst in Wien werden nur rund 0 Grad als Höchstwert erreicht. Abseits von Wien und Niederösterreich bleibt es mit 3 bis 9 Grad deutlich milder.

Hier grafisch dargestellt die Höchstwerte am Samstag:

Die Höchstwerte am Samstag mit Dauerfrost im Waldviertel.

Schnee (nicht nur) im Waldviertel

Zur Kälte kommt auch der für viele erste Schnee des Herbstes. Besonders im Waldviertel kann sich von Freitag- bis Samstagabend eine 5-10 cm mächtige Schneedecke ausbilden. Doch auch im Mühl- und Weinviertel, in Wien und in den Voralpen Niederösterreichs rieseln die ersten Flocken. Speziell in der Bundeshauptstadt wird es aber kaum für eine Schneedecke reichen – zu warm sind die Böden noch immer. Auch in den Nordalpen fällt immer wieder Schnee, allerdings liegt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis zur Eisenwurzen mit 1000 bis 1300 Meter deutlich höher.

Erwartete Neuschneemengen am Freitag und Samstag.

Nur kurzes (W)intermezzo

Das Gastspiel des Winters am Wochenende ist nur von kurzer Dauer, denn schon am Sonntag und Montag macht sich im Vorfeld eines Atlantiktiefs wieder mildere Luft breit. Bei jeweils 3 bis 10 Grad taut der Schnee rasch wieder dahin. Aus heutiger Sicht könnte ein Italientief am Dienstag dem Süden und Südwesten Neuschnee bescheren, diese Entwicklung ist aber noch sehr unsicher. Fest steht, dass die weitere Woche bis hin zum 1. Advent wohl keinen weiteren Neuschnee im Flachland bringen und tendenziell zu mild ausfallen wird.

Herbst: Zeit der Inversionen

Zu dieser Jahreszeit stellt sich unter Hochdruckeinfluss immer öfter eine sogenannte Inversionswetterlage ein. Diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, d.h. „leichte“ Warmluft lagert oberhalb von „schwerer“ Kaltluft. Die Ursache hierfür ist, dass aufgrund der Ausstrahlung die unteren Luftschichten wesentlich schneller abkühlen als die Luftmassen in der Höhe. Bevorzugt in Tal- und Beckenlagen entstehen so bodennahe Kaltluftseen, die durch die immer schwächere Sonne erst spät oder gar nicht mehr ausgeräumt werden können.

Scharfe Wetterscheide

Bei einer ausgeprägten Inversionswetterlage ist der Übergang von Warm- zu Kaltluft teils sehr scharf. An der Grenze der beiden unterschiedlichen temperierten Luftmassen bilden sich oft Wolken. In den Wetterberichten ist dann von Hochnebel die Rede. Während in den Tälern und Niederungen graues und kaltes Wetter herrscht, sind tagsüber in mittleren und hohen Lagen bei Sonnenschein und ausgesprochen guter Fernsicht ungewöhnlich hohe Temperaturen anzutreffen.
Aber auch ohne Wolkenschicht ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Feuchte und Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt.

Quelle Titelbild: www.foto-webcam.eu/webcam/wilder-kaiser

Zeitumstellung: Ab Sonntag Normalzeit gültig

Zeitumstellung: Ab Sonntag Normalzeit gültig

Die Umstellung der Uhren erfolgt in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Uhren werden um 03:00 Uhr eine Stunde zurückgestellt. Daraus folgt, dass ihr eine Stunde länger schlafen könnt. Generell sollte das Aufstehen somit leichter fallen, denn am Morgen ist es bei Normalzeit heller als bisher. Dafür wird es am Abend deutlich früher dunkel.

Zeitumstellung in Mitteleuropa seit 1980

Versuche, die Uhrzeit im Sommer und Winter an den Sonnenstand anzupassen, gab es schon vor 1980. Doch erst 1980 gab es einen Konsens. Die Zeitänderungen im mitteleuropäischen Raum wurde somit nachhaltig festgelegt. Das Resultat: Seit 6. April 1980 wird zwischen 2:00 Uhr und 3:00 Uhr morgens zweimal jährlich an Europas Uhren gedreht. Wirklich gedreht wird allerdings nur mehr an sehr wenigen Uhren. Elektronische Geräte stellen ihre Uhren oftmals automatisch um oder bekommen die korrekte Uhrzeit über das Internet.

Zeitumstellung in der Nacht

Die Ursachen für die Umstellung während der Nachtstunden sind das geringere Verkehrsaufkommen (vor allem Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel) und die geringe wirtschaftliche Aktivität, die zu dieser Tageszeit herrschen. Erst seit 1996 erfolgt die Zeitumstellung am letzten März- und letzten Oktoberwochenende.

Straße in der Nacht ©picjumbo.com - https://picjumbo.com/night-car-lights-on-the-road/
Die Uhr wird in der Nacht umgestellt, da das Verkehrsaufkommen gering ist und es kaum wirtschaftliche Aktivität gibt. ©picjumbo.com

Auswirkungen der Zeitumstellung

Im Gegensatz zur Zeitumstellung im März (eine Stunde weniger Schlaf) bringt die Umstellung auf die Normalzeit im Oktober wenig Probleme mit sich. Der ursprüngliche Sinn hinter der Zeitumstellung war das Sparen von Energie. Im Sommer ist es durch die Umstellung länger hell, der Verbrauch von Strom für Beleuchtung ist also geringer. Durch die Umstellung auf Normalzeit wird im Herbst mehr Energie für das Heizen von Wohnungen und Büros benötigt. Ob man in Summe also tatsächlich Energie spart, ist umstritten.

Titelbild © Adobe Stock

26 Grad: Oktober endet mit Rekordwärme

Oben blau – unten grau

ZACHARIAS beschert uns einen ungewöhnlich warmen Ausklang des Oktobers, so lautet nämlich der Name des wetterbestimmenden Hochs. Mit im Gepäck hat das Hoch Luft aus Südwesteuropa (roter Pfeil)

Die prognostizierte Frontenanalyse für Freitag, 12 UTC. Karte: FU Berlin / DWD

Bis einschließlich Montag dominiert im Berg- und Hügelland der Sonnenschein, wenn überhaupt ziehen nur harmlose Schleierwolken durch. In den Niederungen, konkret v.a. im Donauraum, im östlichen Flachland, im Grazer und im Klagenfurter Becken werden Nebel und Hochnebel aber zunehmend starker Gegner der Sonne. Oft löst sich das Grau zwar im Laufe des Tages auf, besonders im Nordosten und so auch in Wien könnte es aber in den kommenden Tagen durchwegs trüb bleiben. Unter dem Hochnebel bleiben die Temperaturen mit 13 bis 17 Grad auch eher gedämpft, mit der Sonne liegen die Höchstwerte aber oft um oder sogar über 20 Grad. Spätsommerlich wird es dabei mit leichter Föhnunterstützung am Wochenende in den Nordalpen, wo Höchstwerte von 26 Grad möglich sind.

Exemplarisch hier die Höchstwerte für den Samstag:

Die Höchstwerte am Samstag.

Sommertage Ende Oktober selten

Sommertage mit einer Höchsttemperatur jenseits der 25 Grad sind ab Mitte Oktober generell sehr selten und treten meist nur mit Föhn auf. Dennoch sind diese sogar noch im November möglich, wie ein Blick in die Archive zeigt: Den Rekord für den spätesten Sommertag im Jahr halten mehrere Wetterstationen im Traun- und Mostviertel am 16.11.2002, als bei einem schweren Föhnsturm in Weyer bis zu 26,1 Grad gemessen wurden. In der letzten Oktoberdekade (21.10. bis 31.10.) liegen die Rekorde in den Landeshauptstädten zwischen 23,2 Grad (Linz, 28.10.2013) und 27,2 Grad (Graz, 21.10.2019)

Extreme Wärme auch auf den Bergen

Die kommenden Tage bieten perfektes Wanderwetter. Bei meist schwachwindigen Verhältnissen und traumhafter Fernsicht erwarten die Bergsportler Temperaturen, wie man sie sonst häufig nicht einmal im Sommer vorfindet. In 2.000 Meter Höhe bewegen sich die Höchstwerte über das Wochenende oft zwischen 16 und 18 Grad, selbst in 3000 Meter Höhe gibt es milde 5 bis 7 Grad. Normal wären in letztgenannten Höhenlagen jetzt Ende Oktober Höchsttemperaturen von rund -3 Grad. Besonders warm wird es aber in mittleren Höhenlagen von 1000 bis 1500 m. Auf der Hohen Wand beispielsweise zeichnen sich am Sonntag sommerliche 26 Grad ab, das wäre ein neuer Oktoberrekord für diese Wetterstation.

Für die meisten Landeshauptstädte steuert der Oktober auf den wärmsten der jeweiligen Messgeschichte zu, wie der Blick auf die folgenden Daten beweist:

Stadt  

Oktober 2022

Oktober Rekord 2022 derzeit auf Rang…
Wien 13,7 Grad 13,9 Grad 4
Salzburg 13,9 Grad 13,9 Grad 1
Bregenz 14,3 Grad 13,6 Grad 1
Eisenstadt 14,0 Grad 14,1 Grad 3
Graz 14,0 Grad 14,1 Grad 2
Innsbruck 14,3 Grad 13,6 Grad 1
Klagenfurt 13,3 Grad 12,9 Grad 1
Linz 13,6 Grad 13,6 Grad 1
St. Pölten 13,4 Grad 13,4 Grad 1

 

Österreichweit hält die Temperaturabweichung derzeit bei knapp 3 Grad:

Bisherige Temperaturabweichungen im Oktober. © UBIMET

Wetterumstellung erst mit Monatswechsel

Eine Umstellung der Großwetterlage kündigt sich nach derzeitigem Stand erst Anfang November an. So erreichen ab Allerheiligen am Dienstag Fronten atlantischer Tiefs Österreich in abgeschwächter Form von Westen her mit Wolken und ein paar Regenschauern. Die Temperaturen gehen dabei im Vergleich zum spätsommerlichen Oktoberende wieder zurück, verbleiben aber auf einem für die fortgeschrittene Jahreszeit hohen Niveau. Eine markante Abkühlung inklusive Schnee zumindest für die Hochtäler der Alpen ist jedoch auch in den ersten Tagen des Novembers nicht in Sicht.

Leuchtende Weinberge im Herbst

Weinblätter strahlen in der Oktobersonne

Im Herbst beginnen sich Laubgewächse zu verfärben, da durch weniger Sonneneinstrahlung die Produktion des grünen Pflanzenfarbstoffs Chlorophyll zurückgeht (hier mehr Infos zur Laubverfärbung). Um den Farbstoff über den Winter nicht zu verlieren, entzieht ihn die Pflanze den Blättern. Das Resultat: Andere Farbstoffe kommen zum Vorschein. Beim Wein sind sämtliche Farben von Gelb über Orange bis zum tiefen Rot und sogar Lila- und Violett-Töne möglich. So kann es in einem Weinberg, wo eine Vielzahl von Rebstöcken vereint ist, zu einer wahren Farbenvielfalt kommen.

@ https://stock.adobe.com/
Weinberge im Herbst. © https://stock.adobe.com/

Sonne bringt Farben zum Leuchten

Schon bei trübem Wetter sind die Farben ein Blickfang. Doch so richtig zur Geltung kommt die Verfärbung des Weinberges erst, wenn direktes Sonnenlicht hinzukommt. Speziell die gelb-rötlichen Strahlen der tief stehenden Herbstsonne am mittleren und späteren Nachmittag lassen die Farben des Weinberges intensiv wirken und diesen richtiggehend leuchten. Die so ins rechte Licht gesetzten warmen Gelb-, Gold- und Rottöne schaffen eine angenehme Atmosphäre, sorgen oft für gute Stimmung und wirken aktiv und belebend. So lassen sich die negativen Begleiterscheinungen des Herbstes wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit gut bekämpfen.

Wien
Wien im Herbst. © AdobeStock

Ein Ausflug in eine Weinberggegend zu dieser Jahreszeit ist bei entsprechendem Wetter also zu empfehlen, um die für den Herbst ebenso typischen tristen, nebelgrauen Tage gut zu kompensieren.

Goldener Herbst in den Alpen: Das Spektakel der Lärchen hat begonnen

Lärchen im Herbstgewand - VisualHunt.com

Eine Lärche im Herbstgewand ist schon etwas Besonderes. Wenn die Zeit gekommen ist, nehmen ganze Hänge oder Täler vor allem in den Morgenstunden und am Abend die typisch goldenen Töne des Herbstes in den Alpen an. Auch wenn die Temperaturen momentan nicht wirklich herbstlich sind, reicht die reduzierte Sonneneinstrahlung, um die Umfärbung von Blättern (bzw. im Fall von Lärchen von Nadeln) zu aktivieren. Dies sieht man sogar vom Satellit, wenn man Mitte August mit Mitte Oktober vergleicht: Die Zunahme der Schneebedeckung im Hochgebirge (weiß) fällt besonders auf, aber auch die deutlich rötlicheren Töne in mittleren und hohen Lagen sind gut erkennbar.

Vergleich vom Satellit zwischen August und Oktober: Schnee im Hochgebirge und Herbstfärbung in mittleren Lagen sind gut erkennbar - ESA Sentinel 2 / EO Browser
Vergleich vom Satellit zwischen August und Oktober rund um die Tauern: Schnee im Hochgebirge und Herbstfärbung in mittleren Lagen sind gut erkennbar – ESA Sentinel 2 / EO Browser

Die Magie der Lärche

Die Lärchen sind in Österreich die einzigen heimischen Nadelbäume, die im Herbst ihre Farbe ändern und im Winter die Nadeln fallen lassen. Dieser Prozess dient einzig und allein dem Überleben des Baumes. Denn die relativ dünnen, ungeschützten Nadeln der Lärchen würden in der kalten Jahreszeit viel zu viel Wasser verbrauchen und die strengen Temperaturen sowieso nicht überleben. Mit diesem Trick können Lärchen hingegen Temperaturen von bis zu -40 Grad ohne Probleme durchstehen. Wie schnell dieses Schutzmanöver eingesetzt wird, sieht man ganz gut in der unten stehenden Animation aus Oberkärnten. In nur zwei Wochen hat sich hier der Lärchenwald oberhalb von etwa 1700 m gelb-orange verfärbt!

Allmählich Färbung der Lärchen in den Nockbergen (Kärnten) zwischen Ende September und Mitte Oktober - https://nockalmstrasse.panomax.com/
Allmähliche Färbung der Lärchen in den Nockbergen (Kärnten) zwischen Ende September und Mitte Oktober – https://nockalmstrasse.panomax.com/

Goldener Herbst in den Alpen

Ein beeindruckendes Video aus der Schweiz vom 18. Oktober verrät uns, dass die wohl schönste Herbstzeit in den Alpen voll im Gange ist. Ab jetzt und für die kommenden paar Wochen lohnt es sich besonders, bei Schönwetter Wanderungen zwischen 1500 m und 2000 m zu unternehmen!

Die Lage ist in den österreichischen Alpen natürlich ähnlich: Ab den mittleren Lagen überwiegen bereits die goldenen Töne. Alle Webcams könnt ihr auf Foto-Webcam.eu finden.

Herbstliche Stimmung in den Alpen - www.foto-webcam.eu
Herbstliche Stimmung in den Alpen – www.foto-webcam.eu
Herbstliche Stimmung in den Alpen - www.foto-webcam.eu
Herbstliche Stimmung in den Alpen – www.foto-webcam.eu
Herbstliche Stimmung in den Alpen - www.foto-webcam.eu
Herbstliche Stimmung in den Alpen – www.foto-webcam.eu
Herbstliche Stimmung in den Alpen - www.foto-webcam.eu
Herbstliche Stimmung in den Alpen – www.foto-webcam.eu
Herbstliche Stimmung in den Alpen - www.foto-webcam.eu
Herbstliche Stimmung in den Alpen – www.foto-webcam.eu

 

Titelbild: Lärchen im Herbstgewand – VisualHunt.com

Saharastaub zieht auf: Ein herbstlicher Gruß aus der Wüste

Sonnenaufgang mit Saharastaub - VisualHunt

Zwischen reger Tiefdrucktätigkeit über dem Atlantik und einem kräftigen Hoch über Südosteuropa gelangt derzeit aus Südwesten äußerst milde Luft nach Mitteleuropa. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich wurden heute regional mehr als 25 Grad verzeichnet. Normal für diese Jahreszeit wären Höchstwerte um etwa 15 Grad.

Großwetterlage am heutigen Montag - UBIMET
Großwetterlage am heutigen Montag – UBIMET

Im Westen weiterhin sehr mild

Die äußerst milde Phase setzt sich vor allem im westlichen Alpenraum im Laufe der Woche fort. Im Osten Österreichs sorgt eine schwache Kaltfront zur Wochenmitte dagegen vorübergehend für eine spürbare Abkühlung. Abgesehen von ein paar Regenschauern an der Alpennordseite sind dabei aber keine nennenswerten Niederschlagsmengen in Sicht.

Mittelfristige Prognose der Temperatur und des Niederschlags für Bregenz - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur und des Niederschlags für Bregenz – ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur und des Niederschlags für Wien - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der Temperatur und des Niederschlags für Wien – ECMWF Ensemble

Es liegt was in der Luft: Saharastaub

Mit der langanhaltenden Südwestströmung gelangt nicht nur warme Luft nach Österreich, sondern auch eine ordentliche Ladung an Saharastaub. Die sogenannte „Rückwärtstrajektorie“ der Luftmasse für die Wochenmitte ist dabei erleuchtend: Die Luft, die sich am Mittwoch in etwa 1500 m Höhe über Innsbruck befinden wird, stammt ursprünglich aus Marokko.

Ursprungsregion der Luftmasse, die sich zur Wochenmitte im Alpenraum befindet wird - NOAA/HYSPLIT Modell
Ursprungsregion der Luftmasse, die sich zur Wochenmitte im Alpenraum befinden wird – NOAA/HYSPLIT Modell

Dementsprechend muss man in den kommenden Tagen immer wieder mit einer erhöhten Konzentration an Saharastaub-Partikeln in der Luft rechnen. Saharastaub-Ereignisse sind im Herbst keine Seltenheit, auch wenn sie am häufigsten im Frühling und im Frühsommer auftreten. Ein erster Höhepunkt ist dabei am Dienstag in Sicht. Die höchsten Konzentrationen zeichnen sich aber vor allem im Laufe des Donnerstag sowie auch am Freitag im Vorfeld einer aus Westen voranschreitenden Kaltfront ab.

 

Animation der Saharastaub-Konzentration in der Atmosphäre von Montag bis Freitag - ECMWF Copernicus
Animation der Saharastaub-Konzentration in der Atmosphäre von Montag bis Freitag – ECMWF Copernicus

Die zwei Schwerpunkte am Dienstag (18.10.) sowie am Donnerstag und Freitag (20.10. und 21.10.) sind auch in der Prognose der vertikalen Konzentration von Sandpartikeln für Augsburg sehr gut erkennbar. Dabei zeichnet sich vor allem in der zweiten Wochenhälfte im Westen Österreichs ein durchaus markantes Ereignis mit höheren Konzentrationen auch in niedrigen Schichten ab!

Zeitlicher Verlauf der vertikalen Saharastaub-Konzentrazion in der Atmosphäre über Augsburg von Montag bis Freitag - ICON Modell KIT/DWD
Zeitlicher Verlauf der vertikalen Saharastaub-Konzentrazion in der Atmosphäre über Augsburg von Montag bis Freitag – ICON Modell KIT/DWD

Am Wochenende könnte es schließlich überregional zur Ablagerung der Sandpartikeln kommen, denn aller Voraussicht nach ist im Alpenraum verbreitet mit etwas Regen zu rechnen. Saharastaub ist dabei meist mehr als willkommen, denn er ist ein sehr guter Dünger. Auf das Putzen von Dachfenstern oder Autos sollte man diese Woche aber eher verzichten.

Titelbild: Sonnenaufgang mit Saharastaub – VisualHunt

Inversionswetterlage mit Nebel und Hochnebel

Nebel

Zu dieser Jahreszeit stellt sich unter beständigem Hochdruckeinfluss immer öfter eine sogenannte Inversionswetterlage ein. Diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, so ist es in mittleren Höhenlagen milder als in den Tal- und Beckenlagen. Dies hat zwei Ursachen:

  • Den Sonnenstand
  • Die Subsidenz bei Hochdrucklagen

Lange Nächte

Die Nächte in Mitteleuropa sind bereits über 13 Stunden lang und die Sonne steht tagsüber etwa in Wien maximal 33 Grad über dem Horizont. Die unteren Luftschichten kühlen in den langen Herbstnächten stark aus und besonders in den Tal- und Beckenlagen entstehen sogenannte Kaltluftseen, die durch die immer schwächere Sonne erst spät oder gar nicht mehr ausgeräumt werden können.

Im Herbst gibt es viel Nebel
Nebel im Rheintal. © www.foto-webcam.eu

Subsidenz

Kräftige Hochdruckgebiete im Herbst sorgen in der freien Atmosphäre für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“). Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die Luft im Gebirge oft sehr trocken und die Fernsicht ausgezeichnet ist. Die Grenze zum darunterliegenden Kaltluftsee wird dann besonders markant und fördert beständigen Nebel oder Hochnebel.

In den Tallagen hält sich Nebel
Inversion mit Subsidenz im Winter. © UBIMET / www.foto-webcam.eu

Während in den Tälern und Niederungen also graues und kühles Wetter herrscht, kann es in mittleren Höhenlagen tagsüber bei Sonnenschein mitunter auch mehr als 20 Grad milder sein! Aber auch ohne Hochnebel ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Feuchte und Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt.

Eine Inversionswetterlage
Eine Dunstschicht im Zuge einer Inversionswetterlage in Osttirol. © www.foto-webcam.eu


Titelbild © https://www.foto-webcam.eu/

Laubverfärbung im Herbst

Farben im Herbst - pixabay.com / claude05alleva

Im Sommer werden bei großen Bäumen mehrere hundert Liter Wasser pro Tag verdunstet. Wenn im Winter der Boden gefriert, bleibt der Wassernachschub aus, die Bäume und Sträucher können nicht mehr genug Wasser aufnehmen und würden vertrocknen. Deshalb entledigen sie sich im Herbst ihrer Blätter und stoppen so die Wasserabgabe. Für das Abwerfen der Blätter braucht es einen niedrigen Sonnenstand und kürzere Tage, nächtliche Temperaturen im einstelligen Bereich und mehrere sehr kühle Nächte hintereinander. Zudem wird der Vorgang auch durch Hormone gesteuert. Das Maximum der Herbstverfärbung ist im Oktober, in höheren Lagen etwas früher, in tiefen Lagen etwas später.

Herbstfarben. Bild © pixabay.com

Von gelb bis feuerrot

Der stickstoffreiche grüne Blattfarbstoff (Chlorophyll), mit dem die Pflanzen die Energie des Sonnenlichts für die Bildung von Zucker nutzen (Photosynthese), wird bei der Blattverfärbung in seine Bestandteile zerlegt und eingelagert. Im Laufe dieses Prozesses wird sichtbar, dass die Blätter auch orange und gelbe Farbstoffe enthalten: Karotinoide (gelb, orange, rot), Xanthophylle (gelb) und Anthocyane (oft rot). Pappel- und Ahornblätter werden beispielsweise gelb, Roteichen oft feuerrot.
Das leuchtende Farbenspiel des Herbstes beruht in erster Linie auf einer Änderung des Mengenverhältnisses dieser Blattfarbstoffe. Im Frühling und Sommer überwiegt der grüne Farbstoff, das für die Photosynthese unabdingbare Chlorophyll. Es überdeckt alle anderen Pigmente. Mit dem Verschwinden des Chlorophylls kommen jetzt die anderen Pigmente voll zur Geltung und verursachen die beeindruckende herbstliche – zumeist gelbliche – Laubfärbung.

Bunte Herbstimpressionen.
Bunte Herbstimpressionen. Bild © pixabay.com

Besonders intensiv zeigt sich die herbstliche Verfärbung in Nordamerika, hier unter dem Namen „Indian Summer“ bekannt. Der Grund liegt darin, dass unsere Bäume weniger Farbstoffe produzieren. Diese sind nämlich auch dazu da, die Wirkung des Sonnenlichtes abzuschirmen, sodass das lichtempfindliche Chlorophyll nicht angegriffen wird. Je sonniger es ist, desto intensiver sind so die Farben. Bei uns ist es durchschnittlich häufiger bewölkt, sodass sich ein intensiverer Sonnenschutz zumeist erübrigt.

Viele Vorteile für die Pflanzen

Der Blattabwurf ist dabei nicht nur ein wirksamer Verdunstungsschutz, sondern hat noch weitere Vorteile für die Pflanzen: Er entsorgt giftige Stoffwechsel-Endprodukte und gespeicherte Umweltgifte. Auch können kahle Bäume im Winter besser große Schneelasten aushalten, ohne dass Äste oder sogar Stämme brechen. Außerdem erhalten die im Frühjahr austreibenden Knospen durch den herbstlichen Laubfall ausreichend Licht für ihre Entwicklung.

Schneefall im Herbst - Adobe Stock
Schneefall im Herbst. Bild © AdobeStock

Nadelbäume

Während die meisten Laubbäume ihre Blätter im Herbst abwerfen, ist dies mit Ausnahme der Lärche bei den Nadelbäumen nicht der Fall. Die Blätter der Nadelbäume verfügen nämlich über eine dicke Wachsschicht und eine sehr feste Haut, welche die Verdunstung hemmt. Außerdem sind die sogenannten Spaltöffnungen, über die der Baum Wasser verdunstet, im Blatt versenkt, sodass die Verdunstung weiter gebremst wird. Hinzu kommt die kleine Oberfläche der Nadeln, wodurch sich die Verdunstung nochmals verringert. Deshalb ist ein herbstlicher Nadelfall nicht nötig. Dies gilt jedoch nicht für die Lärche, die oft in sehr kalten Regionen wächst, sodass die genannten Mechanismen nicht mehr wirken. Damit sie kein Wasser verdunstet, wirft sie im Herbst ihre Nadeln ab.

Herbst
Goldener Oktober in den Alpen. © www.foto-webcam.eu

Sommertrockenheit

Insbesondere bei längeren Trockenphasen, wie in diesem Sommer oder 2018, kam es auch bei uns immer wieder auch zu vorzeitigem Laubfall durch Vertrocknen der Blätter. Solche Ereignisse sind im Zuge der erwarteten weiteren Klimaerwärmung mit immer längeren sommerlichen Trockenphase in Zukunft immer häufiger zu erwarten.

Der Herbst – die Wetter-Achterbahn

https://pixabay.com/de/photos/nebel-haus-wiese-weg-stra%c3%9fe-feld-5879649/

Schaut man sich die aktuellen Prognosen für die kommende Woche an, so deuten einzelne Wettermodelle einen rapiden und  intensiveren Wechsel von deutlich zu warmen Bedingungen hin zu frostigen Temperaturen an. Wie aber kommt solch ein Wechsel zustande?

Ursprung der Luftmassen von Bedeutung

Aufgrund der im Herbst täglich abnehmenden Tageslänge und der immer tiefer stehenden Sonne ist die Strahlungsbilanz inzwischen negativ. Dies bedeutet, dass die während der Nacht von der Erdoberfläche abgestrahlte Energie tagsüber selbst bei voller Sonneneinstrahlung nicht mehr kompensiert werden kann. Der Faktor Sonneneinstrahlung als Grund für die überdurchschnittlich warme Phase zu Beginn kommender Woche fällt somit weg.

(Folgende Grafik zeigt die prognostizierte Abweichung der 2m-Temperatur vom langjährigen Mittelwert für die kommende Woche in Europa. Dabei erkennt man eine durchschnittliche Abweichung für jene Woche von über 3 Grad im Alpenraum.)

Abweichung der 2m-Temperatur vom langjährigen Durchschnitt – Quelle: ECMWF

Eine weiteres speziell im Alpenraum und oft auch im Herbst zu beobachtendes Wetterphänomen ist der Föhn. Dieser bringt aber meist nur lokal und für sehr kurze Zeiträume deutliche Erwärmungen.

Letztlich spielt die Herkunft der Luftmassen eine wichtige Rolle. Sie ist abhängig von der Großwetterlage und genau diese vollzieht kommende Woche einen deutlichen Wechsel – so deuten es manche Wettermodelle derzeit an.

Wechsel der Großwetterlage

Zunächst dominiert am kommenden Wochenende tiefer Luftdruck im Bereich der Britischen Inseln. Da sich Tiefdruckgebiete auf der Nordhalbkugel bekanntlich gegen den Uhrzeigersinn drehen, stellt sich an der Vorderseite des britischen Tiefs eine südwestliche Strömung ein.

Luftdruckverteilung am kommenden Samstag – Quelle: UBIMET, ECMWF

Diese Druckverteilung und somit auch die Luftströmung intensiviert sich im Laufe des Wochenendes noch mit Zunahme des Luftdrucks im Mittelmeerraum. Es erreichen uns somit sehr warme Luftmassen aus Südwesteuropa. Zu Beginn der kommenden Woche liegen im Alpenraum Temperaturen teils über 25 Grad im Bereich des Möglichen.

Bis zur Wochenmitte stellt sich aus heutiger Sicht bei den Britischen Inseln aber wieder hoher Luftdruck ein. Folglich dreht auch die Strömungsrichtung auf Nord und somit erreichen uns wohl deutlich kältere Luftmassen aus dem Nordatlantik bzw. Nordmeer:

Luftdruckverteilung von Samstag bis Mittwoch – Quelle: UBIMET, ECMWF

Den Luftmassenwechsel kann man somit auch gut an der (farblich visualisierten) Temperaturänderung ablesen, im Folgenden an der oft verwendeten Temperatur auf 1500 m Höhe:

Temperaturänderung von Montag bis Donnerstag – Quelle: UBIMET, ECMWF

Unsicherheiten groß

Wie bereits mehrfach erwähnt, deuten nur einzelne Wettermodelle, bzw. eher einzelne Berechnungen dieser Modelle jenen intensiven Wetterwechsel und den Temperatursturz im Laufe der kommenden Woche an.

Ensemble-Berechnung der 850 hPa – Temperatur für Wien, Quelle: ECMWF

Die verschiedenen Linien in obiger Grafik signalisieren die einzelnen Berechnungen der Temperatur auf ca. 1500 m Höhe über Wien. Nahezu einig sind sich die einzelnen Berechnungen im Bezug auf die Warmluftzufuhr über das Wochenende, hingegen noch recht uneinig zeigt sich der Verlauf zur Wochenmitte hin: Eine anhaltende warme Phase ist dann ebenso möglich, wie der Kaltluftvorstoß aus Norden.

 

Titelbild: pixabay.com

Nebel in Deutschland

https://pixabay.com/de/photos/nebel-haus-wiese-weg-stra%c3%9fe-feld-5879649/

In den Tälern der Mittelgebirge kam es schon im Spätsommer und Frühherbst öfters zu Frühnebel. Jetzt, inmitten des Herbsts, beginnt die Nebelsaison so richtig auch abseits davon.

Typische Verteilung von Frühnebel

Nebel am Morgen gibt es in Deutschland besonders häufig entlang von größeren Flussläufen der Mittelgebirge. So findet man die besten „Chancen“ auf Nebel entlang von Weser, Werra, Fulda, Leine und Main. Enge Tallagen sind generell anfälliger für Frühnebel als das Flach- und Hügelland. Hochnebel dagegen ist auch oft in den Donauniederungen anzutreffen: Hier sammelt sich häufig kalt-feuchte und bodennahe Luft. Die Alpen, Schwäbische und Fränkische Alb, sowie der Bayerwald bilden eine Art Beckenrand, die kalte Luft ist sozusagen gefangen und kann sich unter bestimmten Bedingungen tage- oder auch wochenlang halten. Der Nebel-Hot-Spot Deutschlands ist die Bodenseeregion und das Hochrheintal an der Grenze zur Schweiz. Verhältnismäßig selten bekommt man Nebel von der Kölner Bucht bis ins Sauerland zu Gesicht.

Nebelkarte in Deustchland
Relative Nebelhäufigkeit in Deutschland (Quelle: http://archiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band3_50-51_archiv.pdf)
Am Bodensee ist es besonders oft nebelig. Bild © www.foto-webcam.eu

Temperaturunterschiede

Im Spätsommer und Herbst werden die Tage kürzer und die Nächte länger. Bei windstillen Verhältnissen und klaren Nächten kühlt die Luft stark ab und sammelt sich in Tälern und Senken. Immer öfter bildet sich darin ein Kaltluftsee, in dem es kühler ist als auf den umliegenden Hügeln und Bergen. Kalte Luft ist dichter als warme Luft und fließt von der Schwerkraft angetrieben zum niedrigsten Punkt eines Beckens oder Senke. Hinzu kommt, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und somit schnell vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist. Weiters werden durch diverse Abgase (von Industrie und Verkehr) und Hausbrand viele Aerosole (z.B. Rußpartikel) in den Kaltluftsee eingebracht. Die hohe Wasserdampfsättigung und die vorhandenen Aerosole begünstigen die Kondensation der feuchten Luft, also den Übergang vom gasförmigen in den flüssigen Zustand. Die daraus entstandenen, feinen Wassertröpfchen bezeichnen wir als Nebel. Passiert dieser Vorgang in einem Kaltluftsee, dann entsteht Nebel oder Hochnebel.

Luftschichtung bei einer Inversionswetterlage. © UBIMET

Auch das Absinken sowie das Eintreffen von milden Luftmassen in der Höhe kann aber zur Entstehung von Kaltluftseen führen, mehr Infos dazu gibt es hier: Inversionswetterlagen und Subsidenz. Im Laufe des Herbstes werden Nebelfelder jedenfalls immer langlebiger und zäher, da die Sonne nicht mehr die nötige Energie liefert, um diese „wegzuheizen“. Die Kaltluftseen können sich dann oft von Tag zu Tag weiter ausdehnen, wodurch die Nebelwahrscheinlichkeit weiter ansteigt.

Nebel in der Rhön. Bild via Kaltennordheim.

Wind und Nebel

Zur Nebelauflösung kommt es dann meist erst, wenn starker Wind die bodennahe Kaltluft wegfegt. Häufig ist das im Zuge von Kaltfronten oder durch Föhn der Fall. Aber auch eine Wolkenschicht über dem Nebel reicht, damit sich die Nebelfelder lichten. Gerade der Wind ist auch der Grund, warum das Flachland in der Regel seltener von Nebel betroffen ist.

In den Beckenlagen Bayerns ist es oft schwach windig und damit im Herbst auch nebelig. Bild © www.foto-webcam.eu

Zusammengefasst: Die Gründe, warum es im Spätsommer und Herbst häufiger in den Tälern nebelig ist, sind zumeist große Temperaturunterschiede zwischen bodennahen und höheren Luftschichten und das Fehlen von Wind.

Der Funtensee stellt einen sehr kleinräumigen, aber effektiven Kaltluftsee dar. Bild © www.foto-webcam.eu
Ein Satellitenbild vom 7. Oktober mit Hochnebel im Süden. © EUMETSAT/UBIMET

Quelle Titelbild: pixabay

Typisch herbstliches, unterkühltes Wetter setzt sich durch

Herbstliche Stimmung in der Rhön - http://picture-cams.de/webcam/kaltennordheim/

Gleich zu Beginn der neuen Woche überquert die Kaltfront des Tiefs THORVI mit Kern über der Nordsee Mitteleuropa und leitet eine anhaltende, unbeständige und kühle Wetterphase ein.

Wetterlage am Montag, dem 26.09.2022 - UBIMET
Wetterlage am Montag, dem 26.09.2022 – UBIMET

Regen und Schnee für alle

Dabei muss man vielerorts oft mit Regen rechnen. Vor allem von der Nordsee bis zu den Alpen kommen schon am Dienstag nennenswerte, in manchen Weststaulagen der Südhälfte sowie lokal auch auf den Nordfriesischen Inseln teils ergiebige Niederschlagsmengen zusammen. Im Südwesten sind auch ein paar kräftigere Schauer samt Graupel oder kleinem Hagel zu erwarten. Die Schneefallgrenze sinkt in den Bayerischen Alpen im Laufe des Dienstags sowie in der Nacht auf Mittwoch vorübergehend auf knapp über 1000 m ab.

Prognose der Regensumme in l/m² für den Dienstag - UBIMET
Prognose der Regensumme in l/m² für den Dienstag – UBIMET

Am Mittwoch verlagert sich der Schwerpunkt des Niederschlags eindeutig in den Süden Deutschlands. Hier muss man im Tagesverlauf mit Durchzug einer Störung mit anhaltendem und teils kräftigem Regen rechnen. Nach Norden zu beruhigt sich die Lage ein wenig, regional bleibt es hier sogar komplett trocken. Lediglich an der Ostsee sind teils kräftige, langsam ziehende Regenschauer möglich. Die Schneefallgrente steigt in den Alpen allmählich wieder in die mittlere Lagen an.

Prognose der Regensumme in l/m² für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der Regensumme in l/m² für den Mittwoch – UBIMET

Unterkühltes Wetter in Sicht

Mit den Temperaturen geht es dementsprechend deutlich bergab. Am Montag sind in der Südosthälfte der Bundesrepublik im Vorfeld der voranschreitenden Kaltfront nach wie vor 15 bis 19, vereinzelt sogar 20 Grad in Reichweite. Ab Dienstag ist dann die 15-Grad-Marke selbst in den mildesten Niederungen nur schwer zu erreichen. Zur besseren Veranschaulichung auf dem unterstehenden Bild klicken, um die Animation der Temperaturprognose zu starten:

Prognose der täglichen Höchstwerte in Grad Celsius von Montag bis Mittwoch - UBIMET
Prognose der täglichen Höchstwerte in Grad Celsius von Montag bis Mittwoch (auf dem Bild klicken um die Animation zu starten) – UBIMET

In der zweiten Wochenhälfte beruhigt sich das Wetter wieder. In der Mitte und im Norden bleibt es mit Ausnahme der Küstenregionen sowohl am Donnerstag als auch am Freitag überwiegend trocken. In Richtung Alpen muss man hingegen nach wie vor mit etwas Niederschlag rechnen. Die Witterung bleibt allerdings landesweit eher zu kühl im Vergleich zum langjährigen Mittel.

Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Hamburg bis zur Ende der Woche - ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Hamburg bis zur Ende der Woche – ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Berlin bis zur Ende der Woche - ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Berlin bis zur Ende der Woche – ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Frankfurt am Main bis zur Ende der Woche - ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Frankfurt am Main bis zur Ende der Woche – ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für München bis zur Ende der Woche - ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für München bis zur Ende der Woche – ECMWF Ensemble, UBIMET

 

 

Titelbild: Herbstliche Stimmung in der Rhön – http://picture-cams.de/webcam/kaltennordheim/

Herbst macht ernst: Kaltfront bringt Regen und Schnee bis in mittlere Lagen

Schröcken in Vorarlberg am vergangenen 17.09.2022 - https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/

Zu Beginn der neuen Woche liegt Österreich noch im Einflussbereich mehrerer Tiefs zwischen dem Mittelmeerraum und dem Baltikum in einer unbeständigen, aber relativ milden West- bis Südwestströmung. Die kräftige Kaltfront des Tiefs Thorvi über der Nordsee schreitet aber aus Nordwesten voran und erreicht noch am Montag Mitteleuropa.

Wetterlage am Montag, dem 26.09.2022 - UBIMET
Wetterlage am Montag, dem 26.09.2022 – UBIMET

Reichlich Regen für alle

Die Störung überquert am Dienstag Österreich und sorgt landesweit für etwas Regen. Vor allem im Süden muss man tagsüber auch mit lokalen Gewittern rechnen, im Westen machen sich hingegen in der zweiten Tageshälfte teils gewittrige Graupelschauer bemerkbar. Die Kaltfront verwellt ab der Wochenmitte über dem Alpenraum und leitet eine unbeständige Phase, die mindestens bis Freitag immer wieder für etwas Niederschlag sorgen wird. Nur am Mittwoch bleibt es im Süden und Osten des Landes überwiegend trocken, ansonsten ist nahezu überall im Land bis inklusive Freitag mit einer erhöhten Regenwahrscheinlichkeit zu rechnen. Am häufigsten nass wird es dabei nach Westen und Süden zu.

Prognostizierte, tägliche Niederschlagssumme in l/m² von Dienstag bis Freitag - UBIMET
Prognostizierte, tägliche Niederschlagssumme in l/m² von Dienstag bis Freitag – UBIMET

Neuerlich Schnee für die mittleren Lagen in Sicht

Natürlich sinkt auch die Schneefallgrenze mit Eintreffen der Kaltfront am Dienstag ausgehend von Vorarlberg schrittweise ab. Von Vorarlberg bis zum Salzkammergut ist schon ab etwa 1200-1300 m vor allem am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch nasser Schneefall in Sicht. Im Bregenzerwald, am Arlberg und im Außerfern ist aber zumindest vorübergehend mit Flocken bis auf knapp über 1000 m zu rechnen. Im Süden und Osten sink die Schneefallgrenze meist nur bis auf 1800-1600 m ab. Vor allem in höheren Lagen am Arlberg sind durchaus ergiebige Mengen bis 15, oberhalb von 2000 m auch 30 cm Neuschnee in Reichweite. Wintereinbrüche für die mittleren Lagen sind im Herbst absolut normal. Vielerorts gab es hier sogar schon am vergangenen 17.09.2022 eine Schneedecke (siehe Titelbild). Bereits im Laufe des Mittwochs steigt die Schneefallgrenze auch im Westen wieder in Richtung 1500-1700 m und in der zweiten Wochenhälfte pendelt sie die meiste Zeit im ganzen Land zwischen 1600 und 1900 m.

Prognose der Neuschneesumme in cm am Dienstag und Mittwoch - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme in cm am Dienstag und Mittwoch – UBIMET

Typisch herbstliche Temperaturen

Dementsprechend geht es auch mit den Temperaturen bergab. Am Montag sind stellenweise im Osten des Landes nach wie vor bis zu 20 Grad in Reichweite. Im Westen bleiben die Höchstwerte selbst in höheren Tallagen im zweistelligen Bereich. Am Dienstag ändert sich die Lage aber rasch: Dann sind landesweit nur noch 7 bis 16 Grad in Sicht. Die tiefsten Höchstwerten sind dabei in den höheren Tallagen des Westens zu erwarten, die höchsten Werte hingegen im Osten des Landes. Zur Wochenmitte wird es vor allem im Südosten vorübergehend neuerlich milder, in der zweiten Wochenhälfte verbleiben aber die Temperaturen auf einem typisch herbstlichen Niveau.

Prognose der täglichen Höchstwerte in Grad Celsius von Montag bis Samstag - UBIMET
Prognose der täglichen Höchstwerte in Grad Celsius von Montag bis Samstag – UBIMET

Vor allem im Westen des Landes ist mit anhaltenden, unterdurchschnittlichen Temperaturen zu rechnen, im Osten entsprechen die prognostizierten Werte ziemlich genau dem langjährigen Mittel.

Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Bregenz bis zur Ende der Woche - ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Bregenz bis zur Ende der Woche – ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Wien bis zur Ende der Woche - ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Wien bis zur Ende der Woche – ECMWF Ensemble, UBIMET

 

 

 

Titelbild: Schröcken in Vorarlberg am vergangenen 17.09.2022 – https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/

Fit durch den Herbst: 7 Tipps für dein Immunsystem

Gerade in der Übergangsjahreszeit machen es einem die häufigen Wetterwechsel schwer, zur richtigen Garderobe zu greifen. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht erschweren die Wahl der richtigen Kleidung noch weiter. Wer sich also nicht nach dem Zwiebelschalenprinzip kleidet, damit er tagsüber ein paar Schichten ablegen kann, bekommt zunehmend ein Problem. Die Sonne hat nämlich noch genug Kraft und ihr kommt leicht ins Schwitzen. Wer allerdings zu viele Kleidungsstücke ablegt, wird rasch vom kühlen Wind überrascht und die Erkältungsgefahr steigt.

Nasskalte Witterung besonders gefährlich

Die Gefahr den Körper zu unterkühlen und damit das Immunsystem zu schwächen, ist besonders bei nasskalter, windiger Witterung hoch.

  • Bei tiefen Temperaturen neigt der Körper dazu auszukühlen
  • Wird Kleidung oder die Haut nass, verdunstet das Wasser. Dabei entzieht es der Haut Wärme und kühlt diese zusätzlich

Ansteckungsgefahr

Gerade in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen kann die Virenlast sehr hoch werden, das weiß man nicht erst seit Corona. Besonders viele Viren lauern auch auf Türschnallen oder Liftknöpfen. Ist das Immunsystem bereits geschwächt, kommt es zum Ausbruch von Erkältungen bis hin zu grippalen Infekten oder gar der Grippe. Um dem vorzubeugen, ist regelmäßiges Händewaschen erforderlich.

Was schwächt unser Immunsystem?

  • Kälte: Kühlt der Körper aus, ist er empfindlicher gegenüber Viren. Bitte also immer genug anziehen!
  • Schlafmangel: Schlafen sie weniger als sieben Stunden pro Nacht, ist ihr Risiko zu erkranken um das Dreifache erhöht.
  • Stress: Stress greift die Abwehrkräfte an. Das Einlegen von Pausen hilft, auch so manches gelassener hinzunehmen.
  • Bewegungsmangel: Zu wenig Freizeit an der Natur schwächt uns. Mindestens eine halbe Stunde pro Tag sollten wir an der frischen Luft verbringen und/oder joggen oder schwimmen.
  • Falsche Ernährung: Nicht nur das falsche Essen, auch zu wenig Essen schwächt unsere Abwehrkräfte. Um einem Vitaminmangel vorzubeugen, empfehlen sich einige Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Aber auch Vollkornprodukte, Eiweiß und gesunde Fette sollen täglich auf dem Speiseplan stehen.

Stärkung des Immunsystems

Kurz zusammengefasst sollte man auf Folgendes achten:

  1. Vitaminreiche Nahrun
  2. Sport (einmal pro Tag außer Atem kommen wirkt Wunder)
  3. Frischluft (Spaziergänge im Wald helfen)
  4. Psychisches Wohlbefinden (kein Stress!)
  5. Ausreichend Schlaf (mindestens sieben Stunden)
  6. Menschenansammlungen meiden (Infektionsgefahr!)
  7. Bei ersten Anzeichen einer Erkältung auf Sport verzichten

Titelbild © AdobeStock

Rekordwarmes Mittelmeer fördert Unwetter von den Balearen bis zur Adria

Titelbild: Gewitter am Mittelmeer, Archivbild - Admitter on VisualHunt.com

In letzter Zeit brodelt das Mittelmeer wie ein Topf auf dem Herd. Letzte Woche berichteten wir über das katastrophale Unwetter in der Provinz Marke in Mittelitalien. Am heutigen Sonntag sind neuerlich sehr gefährliche Gewittersysteme von den Balearen über Sardinien bis nach Neapel unterwegs, wie man dank der Satellitenbilder leicht erkennen kann.

Satellitenanimation der heftigen Gewitter (rötliche Töne = sehr kalte und somit auch sehr hochreichende Gewitterwolken) zwischen Sardinien und Mittel- und Süditalien am Sonntagvormittag - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenanimation der heftigen Gewitter (rötliche Töne = sehr kalte und somit auch sehr hochreichende Gewitterwolken) zwischen den Balearen, Sardinien und Mittel- und Süditalien am Sonntagvormittag – EUMETSAT, UBIMET

Unwetter von den Balearen bis nach Neapel

Die Aufnahmen aus Menorca zwischen Samstag und Sonntag zeigen beeindruckende Blitzraten, heftige Regenfälle, schwere Sturmböen und auch Hagel war mit dabei.

Aber auch Italien wurde am Sonntag erneut schwer getroffen. Im Süden der Toskana sowie an der Grenze zwischen den Provinzen Latium und Kampanien wurden vielerorts 60 bis 150 l/m² Regen binnen wenigen Stunden verzeichnet. Auch in Neapel regnete es mit bis zu 80 l/m² äußerst kräftig, was für lokale Überflutungen sorgte.

Regensumme in l/m² in Italien am 25.09.2022 bis 14:30 Uhr - Meteonetwork https://www.meteonetwork.it/
Regensumme in l/m² in Italien am 25.09.2022 bis 14:30 Uhr – Meteonetwork https://www.meteonetwork.it/

Der Herbst ist typischerweise die Unwettersaison par excellence am Mittelmeer. Dennoch häufen sich heuer die unwetterartigen Entwicklungen und fallen besonders heftig aus. Dies liegt u.a. auch an der immer noch sehr hohen Temperatur der Wasseroberfläche. Zum Teil liegen die Werte nach wie vor jenseits der 25-Grad-Marke. Dies entspricht eine Abweichung von bis zu +4 Grad im westlichen Mittelmeerraum.

Satellitenmessung der Wassertemperatur an der Oberfläche am Mittelmeer am 19.09.2022 - CEAM http://www.ceam.es/ceamet/SST/index.html

Satellitenmessung der Wassertemperatur an der Oberfläche am Mittelmeer am 19.09.2022 – CEAM http://www.ceam.es/ceamet/SST/index.html

Anomalie der Wassertemperatur an der Oberfläche am Mittelmeer am 19.09.2022 - CEAM http://www.ceam.es/ceamet/SST/index.html
Anomalie der Wassertemperatur an der Oberfläche am Mittelmeer am 19.09.2022 – CEAM http://www.ceam.es/ceamet/SST/index.html

Maritime Hitzewelle am Mittelmeer

Der rekordwarme Sommer 2022 hat auch im Mittelmeerraum Spuren hinterlassen. Die langanhaltende Hitze sowie die oft windschwachen, trockenen Wetterlagen führten zu einer sogenannten „maritimen Hitzewelle“. Bereits seit Mai 2022 liegen die Wassertemperaturen am Mittelmeer – vor allem im zentralen und westlichen Mittelmeer – auf einem Rekordmaximum.

Animation der Anomalie der Wassertemperatur am Mittelmeer von März bis August 2022 mit der sich verstärkenden, maritimen Hitzewelle - ESA https://www.esa.int/Applications/Observing_the_Earth/Mediterranean_Sea_hit_by_marine_heatwave
Animation der Anomalie der Wassertemperatur am Mittelmeer von März bis August 2022 mit der sich verstärkenden, maritimen Hitzewelle – ESA https://www.esa.int/Applications/Observing_the_Earth/Mediterranean_Sea_hit_by_marine_heatwave

Ein sehr warmes Mittelmeer führt zu mehr Verdunstung und fungiert somit im Herbst auch als perfekte Energie- und Feuchtigkeit-Quelle für die Gewitterkomplexe. Die Tendenz der Wassertemperatur des Mittelmeeres ist zudem in den letzten paar Jahrzehnten im Zuge des Klimawandels ganz klar steigend.

Jahresverlauf der Temperatur der Wasseroberfläche (über dem gesamten Mittelmeer gemittelt) von 1982 bis 2022 (violette Linie, rekordwarm in September) - CEAM http://www.ceam.es/ceamet/SST/index.html
Jahresverlauf der Temperatur der Wasseroberfläche (über dem gesamten Mittelmeer gemittelt) von 1982 bis 2022 (violette Linie, rekordwarm in September) – CEAM http://www.ceam.es/ceamet/SST/index.html
Tägliche Anomalie der Wasseroberflächetemperatur des Mittelmeeres von 1982 bis 2022 - CEAM http://www.ceam.es/ceamet/SST/index.html
Tägliche Anomalie der Wasseroberflächetemperatur des Mittelmeeres von 1982 bis 2022 – CEAM http://www.ceam.es/ceamet/SST/index.html

Unwetter-Hotspot verschiebt sich in Richtung Adria

In der neuen Woche gerät die Adria immer mehr in den Fokus. Erneut sind von Friaul und Slowenien über Kroatien bis nach Montenegro und Albanien heftige Gewitter mit sehr großen Regenmengen binnen wenigen Stunden zu erwarten. Erst am Wochenende beruhigt sich die Lage aus jetziger Sicht wieder. Im westlichen Mittelmeerraum – und hier vor allem auf den Balearen – sind hingegen schon ab Montag keine unwetterartigen Entwicklungen mehr zu erwarten.

Prognose der akkumulierten Niederschlagsmenge in l/m² bis inklusive Mittwoch am Mittelmeer - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Prognose der akkumulierten Niederschlagsmenge in l/m² bis inklusive Mittwoch am Mittelmeer – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Titelbild: Gewitter am Mittelmeer, Archivbild – Admitter on VisualHunt.com

Am Donnerstag im Süden kräftige Gewitter

Blitz mit Gewitter

Ehemalige Hurrikane beeinflussen oft das Wetter über Europa, besonders im Herbst. Auch in diesen Tagen liegt ein Ex-Hurrikan namens DANIELLE als nahezu stationäres Tief bei der Biskaya. An der Vorderseite des Tiefdruckkomplexes haben sich in Mitteleuropa sehr feuchte und für die Jahreszeit auch warme Luftmassen subtropischen Ursprungs ausgebreitet. Die Luftmasse ist labil geschichtet und führt etwa im westlichen Mittelmeerraum und an der nördlichen Adria bereits zu kräftigen Gewittern.

Am Donnerstag landesweit gewittrig

Der Donnerstag beginnt bereits unbeständig. Über den Tag verteilt sind landesweit zahlreiche Gewitter einzuplanen. Das größte Potential für unwetterartige Entwicklungen besteht in den Nachmittagsstunden im Vorfeld der Kaltfront im Süden und Südosten. Hier besteht örtlich die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen! Einzelne Gewitter können aber am Donnerstag nirgends ausgeschlossen werden, speziell mit Ankunft der Kaltfront sind auch entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis nach Oberösterreich lokale Gewitter zu erwarten, dabei kann es örtlich zu Starkregen und stürmischen Böen kommen.

Unwettergefahr durch Gewitter am Donnerstag tagsüber - www.uwz.at
Unwettergefahr durch Gewitter am Donnerstag tagsüber – www.uwz.at
Niederschlagsprognose in 3h-Schritten am Donnerstag von ICON-D2.

Unwetter an der Adria

Die ersten Kaltlufteinbrüche der Saison sorgen an der Adria typischerweise für starke Gewitter und vor allem an der Küste von Triest südwärts auch für ergiebige Regenmengen. Auch bei der aktuellen Wetterlage muss man mit ergiebigem Regen rechnen, so sind heute sind vor allem vom Westen Sloweniens bis zur Kvarner Bucht kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten, dabei zeichnen sich örtlich ergiebige Regenmengen von teils über 150 Liter pro Quadratmeter ab. Das unbeständige Wetter setzt sich am Freitag und Samstag fort, dabei sind neuerlich kräftige Gewitter mit großen Regenmengen in Sicht. Der Schwerpunkt liegt zwischen Istrien und Norddalmatien, zum Teil muss man hier nochmals mit Regenmengen zwischen 100 und 150 Liter pro Quadratmeter rechnen. Dazu kommt zwischen Triest und Zadar am Samstag stürmische Bora auf, in exponierten Lagen westlich des Velebit-Gebirges muss man auch mit orkanartigen Böen über 110 km/h rechnen. Am Sonntag ist dann eine Wetterbesserung in Sicht.

Niederschlagsprognose bis Samstagabend

Titelbild © AdobeStock

Hoch VALENTINA bringt hervorragendes Bergwetter

Am Samstag und Sonntag halten sich in den Niederungen vom Rheintal bis ins östliche Flachland sowie auch in den Becken Kärntens stellenweise Nebel und Hochnebelfelder, teils können sich diese auch wieder als zäh erweisen. Abseits davon, vor allem in den Alpen, scheint aber von Beginn an die Sonne. Somit lohnt sich am Wochenende ein Ausflug in die Berge, um nochmals viel Sonne zu tanken.

Flache Nebelfelder

Vor allem am Sonntag ist die Nebelobergrenze im Vergleich zu den letzten Tagen deutlich tiefer und liegt meist so zwischen 600 und 900 m. Somit kommen auch mittelhohe Regionen in den Genuss von Sonnenschein. Mit einer nordwestlichen Strömung gelangen am Samstag vor allem in der Höhe sehr trockene Luftmassen zu den Alpen, somit kann man hier auch eine ausgezeichnete Fernsicht genießen. Eine Wanderung in den Bergen könnte mit einem ähnlichen Blick wie auf der Webcam vom Hohen Kasten (Bild unten) belohnt werden.

Flache Nebelfelder im Rheintal. © foto-webcam.eu

Nochmals mild in den Bergen

Zu dem Sonnenschein kommen in mittleren Höhenlagen auch relative milde Temperaturen dazu. Die Höchstwerte liegen am Samstag in 1.500 m zwischen 6 und 9 Grad, am Sonntag zwischen 5 und 8 Grad. Die Nullgradgrenze liegt auf etwa 3000 Meter Höhe.

Temperaturen in 1500 m Höhe am Samstag © Ubimet/ECMWF

Wieder kühler zu Wochenbeginn

In der Nacht auf Montag erreicht uns aus Norden dann ein Ausläufer eines Tiefs über Westrussland. Somit fließen wieder spürbar kühlere Luftmassen ins Land. Am Montag überwiegen im ganzen Land daher wieder die Wolken, Regen breitet sich auf weite Teil des Landes aus. Bei mäßigem Nordwestwind kommen die Temperaturen dann nicht mehr über 3 bis 9 Grad hinaus.

Trend Vorhersage für Salzburg © ECMWF

Titelbild: St. Johann in Tirol © foto-webcam.eu

Inversionswetterlage bringt zähen Hochnebel

Inversionswetterlage

In dieser Jahreszeit stellten sich unter beständigem Hochdruckeinfluss meist ausgeprägte Inversionswetterlagen ein. Diese zeichnen sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, somit ist es in mittleren Höhenlagen milder als im Flachland. Verantwortlich dafür sind in erster Linie zwei Faktoren:

  • Lange Nächte bzw. tiefer Sonnenstand
  • Die Subsidenz bei Hochdrucklagen
Satellitenbild um 9 Uhr am 12.11.2021  © www.sat24.com
Satellitenbild um 9 Uhr am 12.11.2021 © www.sat24.com

Inversion

Die unteren Luftschichten kühlen in den langen Herbstnächten stark aus und besonders in tiefen Lagen entstehen sogenannte Kaltluftseen, die ohne der Unterstützung von starkem Wind nicht mehr ausgeräumt werden können. Hochdruckgebiete sorgen in der freien Atmosphäre zudem für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“). Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die Luft im Gebirge oft sehr trocken und die Fernsicht ausgezeichnet ist. Die Grenze zum darunterliegenden Kaltluftsee wird durch eine Temperaturinversion gekennzeichnet. In sonnigen Hanglagen etwa 200 m Oberhalb der Inversion werden oft die höchsten Temperaturen erreicht, während es unterhalb der Inversion trüb und kühl bleibt.

Nebel in Vorarlberg. © www.foto-webcam.eu

 

In den Tallagen hält sich Nebel
Inversion mit Subsidenz (Archivbild). © www.foto-webcam.eu

Hoch SILVI zieht ab

Der Kern des derzeit wetterbestimmenden Hochs namens SILVI liegt mittlerweile über Osteuropa, damit weht im Osten Österreichs südöstlicher Wind, während in der Höhe eine milde, südliche Strömung herrscht. Mit dem Südostwind gelangt feuchtkühle Luft ins Land, die am Alpenostrand aufgrund der ansteigenden Topographie leicht gehoben wird. Damit hat sich hier an der Inversion verbreitet Hochnebel gebildet. Die Hochnebelobergrenze liegt in der Osthälfte auf etwa 1000 m. In mittleren Höhenlagen der Nordalpen wird es dagegen neuerlich mild mit Spitzenwerten um 14 Grad.

Nebel im Herbst
Aufziehender Nebel in der Buckligen Welt. © www.foto-webcam.eu

Am Wochenende bleibt es im Übergangsbereich vom abziehenden Hoch zu einem aufziehenden Tief namens TORBEN häufig trüb, aber auch im Bergland ziehen kompakte Wolken auf und gebietsweise ist etwas Regen in Sicht.

 

November: Ist dieser Monat wirklich so grau?

Im November gibt es viel Nebel und Hochnebel

Der November stellt den dritten und damit letzten Herbstmonat dar. Die durchschnittliche tägliche Sonnenscheindauer geht bis Monatsende  spürbar zurück: Von etwas über drei Stunden zu Monatsbeginn auf nur noch eineinhalb Stunden im Mittel am Monatsende. In typischen Nebelregionen wie etwa der Donauraum, das Schweizer Mittelland oder der Bodensee scheint die Sonne noch seltener, mehr Sonnenstunden gibt es dagegen auf den Bergen. Wie ein Blick auf die folgende Tabelle zeigt, ist der November allerdings nicht der trübste Monat des Jahres.

Mittlere Sonnenscheindauer (h) November Dezember Januar
Wien (A) 66 51 70
Innsbruck (A) 101 83 100
Graz (A) 75 56 76
Berlin (D) 55 41 51
Hamburg (D) 49 32 45
Köln (D) 54 40 50
Konstanz (D) 53 41 49
Zürich (CH) 50 35 48
Basel (CH) 68 52 67

Ein paar allgemeine Infos zum Thema Inversionswetterlage gibt es hier.

Stimmungstief

Obwohl der Dezember und gebietsweise auch der Januar grauer sind, wird besonders der November mit gedrückter Stimmung verbunden. Dies liegt vor allem an der raschen Veränderung der Lichtverhältnisse im Herbst, zudem wird es nach der jährlichen Zeitumstellung sehr früh dunkel. Mit den dunklen Tagen kommt es bei einem kleinen Teil der Mitmenschen zum sogenannten „Novemberblues“, einem Seelentief. Studien zeigen, dass in Mitteleuropa etwa zehn Prozent der Bevölkerung im Winter unter Symptomen wie Müdigkeit, Energielosigkeit oder Konzentrationsschwäche leiden.

Die besten Tipps

Gegen den Novemberblues hilft in vielen Fällen der Aufenthalt im Freien, selbst an einem trüben Novembertag ist es draußen in der Regel deutlich heller als in den Innenräumen. Das Licht wirkt dem Stimmungstief entgegen. Zusätzlich zu empfehlen sind sportliche Betätigungen im Freien: Die kühle Luft kurbelt das Immunsystem an und stärkt somit die körpereigenen Abwehrkräfte. Manche Menschen schaffen sich auch mittels kurzer Aufenthalte im Solarium Abhilfe, wesentlich empfehlenswerter sind allerdings Ausflüge in die Berge, wo man oberhalb des Nebels ebenfalls Vitamin D tanken kann.

Die nebeligsten Orte weltweit

Die vermutlich nebeligste Region der Welt ist die Neufundlandbank (Grand Banks) südöstlich von Neufundland, wo durch das Aufeinandertreffen von Labrador- und Golfstrom an mehr als 120 Tagen pro Jahr Sichtweiten von weniger als einem Kilometer herrschen. Auch manche Berge stecken allerdings oft in den Wolken, so soll der schottische Berg Ben Nevis sogar an 300 Tagen pro Jahr in Nebel gehüllt sei.

Sonniger Herbst im Osten auf Rekordkurs

Fahrrad vor einem See im Spätsommer

Das heutige Webcambild mit dem Blick aus dem UWZ-Büro über Wien steht exemplarisch für den gesamten Herbst. Sonne so weit das Auge reicht. Normalerweise ist die Übergangsjahreszeit zwischen Sommer und Winter im östlichen Flachland ja prädestiniert für Nebel und Hochnebel, nicht so jedoch in diesem Jahr.

Sonniger Herbst in Wien

Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Monate, der Herbst geht bei uns Meteorologen ja bekanntlich vom 1. September bis 30. November. Bereits im September gab es auf der Hohen Warte in Wien knapp 20% mehr Sonne als im langjährigen Mittel von 1981-2010. Der Oktober konnte sogar mit einem Plus von 50% aufwarten und auch der junge November steht schon wieder bei +37%.

Der Herbst 2021: deutlich zu sonnig

Alles in allem hievt das den Herbst 2021 schon jetzt (3 Wochen VOR Ende der Jahreszeit) in eine Spitzenposition. Auf der Hohen Warte wird seit 1880 die Sonnenscheindauer gemessen. Nachfolgend sind alle Herbst-Sonnenstunden der vergangenen 141 Jahre aufgezeichnet. In Rot horizontal dabei der Stand 2021: 442 Sonnenstunden bis dato.

Sonnenstunden im Herbst in Wien seit 1880.

Wir sehen schon: Viele Jahre gibt es nicht, in denen der Herbst noch sonniger als heuer ausgefallen ist. Und nochmal: Der Herbst 2021 geht noch über drei Wochen lang.

In Tabellenform schaut die Rangliste für die Station Wien-Hohe Warte wie folgt aus. Schon jetzt rangiert der Herbst 2021 auf Platz 17 der ewigen Bestenliste, jede einzelne Sonnenstunde in den kommenden Tagen bringt den heurigen Herbst weiter nach vorne.

Hitliste der sonnigsten Herbste in Wien.

Berücksichtigt man die Prognosen der nächsten Woche, könnte sich zur Monatshalbzeit schon ein Platz in den Top 10 ausgehen. Selbst der sonnigste Herbst der Messgeschichte ist keinesfalls unrealistisch. Auf den Spitzenreiter 2006 fehlen derzeit 87 Sonnenstunden, bei noch verbleibenen gut drei Wochen sind das knapp 4 Sonnenstunden pro Tag – durchaus machbar.

Tief Peter brachte Dauerregen und Schnee

Am Donnerstag ist das Tief Peter von Tschechien kommend entlang der deutsch-polnischen Grenze in Richtung Norden gewandert und hat vor allem den Osten des Landes mit Dauerregen versorgt.

Satellitenbild und Geopotential auf 500 hPa vom Donnerstag 04. November um 18 Uhr. EUMETSAT, UBIMET.

Das Tief ist eingebettet in einen markanten  Höhentrog, der sich von Skandinavien über Deutschland bis zur Iberischen Halbinsel erstreckt. Mit dem Durchzug des Tiefs von den Alpen nach Nordosten regnete es zunächst in der Nacht auf Donnerstag im Süden Bayerns kräftig, später verlagerte sich der Schwerpunkt mit der Ausbildung der Okklusion auf den Osten des Landes. Hier sorgte der Dauerregen verbreitet für warnwürdige Regenmengen mit bis zu 35 Liter/m² (Stand Donnerstag 18 Uhr).

Niederschlagssumme am Donnerstag 04. November. UBIMET

In den höheren Lagen der Alpen und des Schwarzwalds sind auch einige Zentimeter Neuschnee zusamengekommen, aber auch im Erzgebirge und im Bayerischen Wald hat es bis auf etwa 900 bis 1000 m herab geschneit.

Neuschneesumme am Donnerstag 04. November. UBIMET

Nicht nur Niederschlag war heute das Thema, im gesamten Osten und insbesondere an der Ostsee hat der Wind aus nördlichen bis westlichen Richtungen für stürmische Böen gesorgt.

Windspitzen am Donnerstag 04. November.

Weitere Entwicklung

In der Nacht auf Freitag ist im Osten mit Regen zu rechnen, bis Freitagmorgen sind noch weitere 15 bis 20 Liter/m² zu erwarten. Zum Regen kommt noch starker Wind hinzu, von Pommern bis zur Lausitz sind Windspitzen von 60 bis 80 km/h möglich.

Windböenprognose für Donnerstagabend. UBIMET/RACE.

Am Freitag zieht das Tief zum Baltikum weiter und der Regen lässt deutlich nach.  Die Okklusionsreste des Tiefs bleiben aber noch über dem Osten bestehen und anfangs fällt in der Mitte und im Stau des Erzgebirges noch etwas Regen, das Starkregenereignis geht im Laufe des Tages jedoch zu Ende.

Niederschlagsprognose für Freitag, 05. November. UBIMET

Titelbild: pixabay.com / Wolfgang Eckert

Italientief bringt erneut Starkregen und Schnee bis in manche Tallagen

Winterliche Verhältnisse im Verkehr - pixabay.com

Das Tief PETER liegt momentan noch über Nordfrankreich. Die zugehörige Kaltfront erreicht am Abend Norditalien und sorgt dort für die Entwicklung eines Italientiefs. Mit dem regnet bzw. schneit es vor allem im Westen und Südwesten Österreichs bis Donnerstagmorgen teils kräftig. Am Donnerstag selbst zieht dann das Tief rasch nordostwärts in Richtung Polen ab.

Animation der Wetterlage am Mittwoch und am Donnerstag - www.uwz.at
Animation der Wetterlage am Mittwoch und am Donnerstag – www.uwz.at

Entlang des westlichen Hauptkamms sowie in Osttirol und Oberkärnten sind durchaus größere Regenmengen von 40 bis 70 l/m² zu erwarten. Vor allem in Oberkärnten sind lokale Überflutungen sowie Hangrutschungen nicht auszuschließen. In Richtung Hauptkamm halten sich die Auswirkungen hingegen aufgrund der relativ tiefen Schneefallgrenze in Grenzen.

Niederschlagssumme bis Donnerstagabend - UBIMET
Niederschlagssumme bis Donnerstagabend – UBIMET
Starkregenwarnungen und - vorwarnungen am 03.11.2021 um 12 Uhr - www.uwz.at
Starkregenwarnungen und – vorwarnungen am 03.11.2021 um 12 Uhr – www.uwz.at

Mit Eintreffen der Kaltfront aus Westen sinkt die Schneefallgrenze in Vorarlberg und im Tiroler Oberland bereits Mittwochabend bis auf 800-900 m ab. In der Nacht auf Donnerstag ist dann mit einer Intensivierung der Niederschläge zu rechnen. Aufgrund der Niederschlagsabkühlung kann es dann vom Walgau und dem Bregenzerwald über Nordtirol bis nach Pinzgau und Osttirol kurzzeitig bis auf rund 700 m sehr nasse Schneeflocken geben. Richtig winterlich wird es aber erst ab rund 1000 m, sodass auf höheren Passstraßen durchaus 10 bis 20 cm der weißen Pracht einzuplanen sind. Auf den Bergen des Westens kommt erneut bis zu einem halben Meter Neuschnee zusammen.

Neuschneesumme bis Donnerstagabend - UBIMET
Neuschneesumme bis Donnerstagabend – UBIMET
Schneewarnungen und - vorwarnungen am 03.11.2021 um 12 Uhr - www.uwz.at
Schneewarnungen und – vorwarnungen am 03.11.2021 um 12 Uhr – www.uwz.at

Bereits im Laufe des Donnerstags beruhigt sich die Lage allmählich wieder. Zum Wochenende hin sind dann vor allem im Osten und im Bergland zunehmend sonnige Verhältnisse in Sicht. Damit sind dann keine weiteren nennenswerten Niederschläge zu erwarten, denn eine sich verstärkende Hochdruckbrücke zwischen den Azoren und Osteuropa sorgt voraussichtlich bis Sonntagabend für ruhiges Herbstwetter.

 

Titelbild: Winterliche Verhältnisse im Verkehr – pixabay.com

Landesweit kräftiger Regen und Schnee bis in manche Tallagen

Der lang ersehnte Regen ist endlich eingetroffen. Landesweit kamen in den letzten 24 Stunden 20 bis 50 l/m² zusammen, mit den größten Mengen in Osttirol und Oberkärnten. Kein einziger Ort im Land blieb trocken.

24-stündige Niederschlagssumme bis Dienstag 5 Uhr - UBIMET
24-stündige Niederschlagssumme bis Dienstag 5 Uhr – UBIMET

Mit Bildung eines Italientiefs kam es zudem primär in den Nordalpen zu starkem Schneefall. Oberhalb von 1700 bis 1900 m Seehöhe fielen in den letzten 24 Stunden von Vorarlberg über die Tauernregion bis zur Obersteiermark verbreitet 20 bis 50 cm Neuschnee.

Neuschneesumme am Dienstag bis 6 Uhr - UBIMET
Neuschneesumme am Dienstag bis 6 Uhr – UBIMET
Zillertaler Alpen auf rund 1800 m Seehöhe - https://www.foto-webcam.eu/webcam/schlegeis/
Zillertaler Alpen auf rund 1800 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/schlegeis/
Sankt Veit im Defereggental, Osttirol auf rund 1500 m Seehöhe - https://www.foto-webcam.eu/webcam/stveit/
Sankt Veit im Defereggental, Osttirol auf rund 1500 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/stveit/
Tuxertal in Tirol - https://www.foto-webcam.eu/webcam/tuxertal/
Tuxertal in Tirol – https://www.foto-webcam.eu/webcam/tuxertal/
Obertauern auf rund 1800 m Seehöhe - https://www.foto-webcam.eu/webcam/obertauern3/
Obertauern auf rund 1800 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/obertauern3/

In den Nordalpen und in Osttirol Schnee bis in manche Tallagen

Meist lag die Schneefallgrenze in den vergangenen Stunden zwischen 1100 m im Norden und 2000 m im Süden. Doch regional kam es zu Schneeakkumulation bis auf rund 800 m, wie z.B. vom Pinzgau bis zum Mariazellerland sowie in Osttirol. Nasse Schneeflocken wurden vor allem im Salzach- und im Ennstal sogar bis auf 500 m Seehöhe gesichtet. So sehen heute viele Webcams in den Tälern aus:

Bad Gastein, rund 1000 m Seehöhe - https://www.gasteinertal.com/webcam/
Bad Gastein, rund 1000 m Seehöhe – https://www.gasteinertal.com/webcam/
Bad Hofgastein, rund 850 m Seehöhe - https://www.gasteinertal.com/webcam/
Bad Hofgastein, rund 850 m Seehöhe – https://www.gasteinertal.com/webcam/
Radstadt im Pongau auf rund 850 m Seehöhe - https://radstadt.panomax.com/
Radstadt im Pongau auf rund 850 m Seehöhe – https://radstadt.panomax.com/
Saalfelden im Pinzgau auf rund 800 m Seehöhe - https://www.foto-webcam.eu/webcam/saalfelden/
Saalfelden im Pinzgau auf rund 800 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/saalfelden/
Sillian in Osttirol auf rund 1100 m Seehöhe - https://www.megacam.at/webcam/sillian/
Sillian in Osttirol auf rund 1100 m Seehöhe – https://www.megacam.at/webcam/sillian/

Niederschlagsabkühlung macht es möglich

Entscheidend für das markante Absinken der Schneefallgrenze ist die sog. Niederschlagskühlung. Bei diesem Prozess wird die Luft vor Ort durch das Schmelzen der Schneeflocken nach und nach auf 0 Grad abgekühlt. Dies hängt von folgende Faktoren ab:

  • Anhaltende und starke Niederschläge (als Faustregel mind. 2 mm pro Stunde);
  • Windschwache Verhältnisse, damit der Wind die gekühlte Luft nicht mit der ursprünglich milderen Luftmasse vermischt;
  • Enge Tallagen, da hier wesentlich weniger Luft abgekühlt werden muss als beispielsweise über der gleichen Grundfläche im Flachland. Je enger das Tal, desto effektiver die Niederschlagsabkühlung!

Wenn der Niederschlag lange genug anhält, sinkt die Temperatur in den Tälern proportional zur Niederschlagsintensität gegen 0 Grad ab und gleichzeitig geht der Regen auch am Talboden in reinen Schneefall über. Ab diesem Moment ist keine weitere Abkühlung mehr möglich und die Temperatur bleibt konstant bei 0 Grad oder ganz knapp darüber, bis der Niederschlag wieder nachlässt. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von isothermen Schneefall, da die Temperatur vom Talniveau manchmal sogar bis in Höhenlagen um 2000 m konstant bei 0 Grad liegt (was oft einem Höhenunterschied von mehr als 1000 Metern entspricht!).

Hopfgarten im Defereggental, Osttirol. Gut sichtbar ist der Unterschied in der Schneefallgrenze aufgrund der Niederschlagsabkühlung zwischen dem engen Tal (unten im Bild) und dem Talmündung / Talausgang oben - https://www.foto-webcam.eu/webcam/hopfgarten/
Hopfgarten im Defereggental, Osttirol. Gut sichtbar ist der Unterschied in der Schneefallgrenze aufgrund der Niederschlagsabkühlung zwischen dem engen Tal (unten im Bild) und der Talmündung / dem Talausgang oben – https://www.foto-webcam.eu/webcam/hopfgarten/

 

 

Titelbild: Virgen in Osttirol auf rund 1400 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/virgen-nord/

Kaltfront bringt langersehnten Regen

Herbstlicher Regen - www.pixabay.com

Bereits auf dem Satellitenbild von heute Vormittag ist die Kaltfront, die uns den Wetterwechsel samt Regen bringt, wunderbar zu erkennen. Sie reicht von Skandinavien über Deutschland, die Schweiz und Frankreich bis nach Spanien (blaue Linie). Davor, also im Großteil Österreichs noch klassisches Herbstwetter mit Sonne und Nebel.

Die Kaltfront (nachfolgend der Stand heute Mittag 13 Uhr) gehört zum Tief NAEL zwischen Schottland und Norwegen. Zudem bildet sich noch ein Tief über Korsika aus.

Hier die zu erwartenden Niederschlagsmengen: am meisten Regen fällt im zentralen und südlichen Bergland, also grob vom Brenner bis zum Gesäuse und südlich davon. Um die 50 l/m² können es v.a. in Osttirol und Kärnten werden. Nass mit Mengen jenseits der 10 l/m² wird es aber im gesamten Land, Balsam für die oft trockenen Böden.

Hier seht ihr unsere Warnkarte (auch zu finden mit Ortsgenauen Infos auf der Hauptseite).

Föhn lässt Oktober golden enden

Typische Föhnstimmung im Herbst.

Herbst = Föhnzeit

Jetzt im Oktober gehört der Föhn praktisch jedes Jahr zum festen Inventar eines Wetterberichts in Österreich. So auch in diesem Jahr, bereits am morgigen Donnerstag wird es allmählich leicht föhnig. Am Freitag und Samstag intensiviert sich der Föhn dann deutlich, so muss man in den klassischen Föhntälern der Nordalpen mit Böen von 60 bis 80 km/h rechnen. Auch im östlichen Flachland frischt der Südostwind lebhaft bis kräftig auf, Böen um die 50 km/h gibt es hier. Einen wahren Föhnsturm gibt es auf den Bergen der Nordalpen, so kündigen sich am Innsbrucker Hausberg Patscherkofel am Wochenende Orkanböen von bis zu 130 km/h an. Für den lodernden Waldbrand im Rax-Gebiet bedeuten diese windigen Aussichten natürlich nichts Gutes, der kräftige Wind in diesem Bereich dürfte die Flammen weiter anfachen.

Herbst = Hochnebelzeit

Wie der Föhn, das bunte Laub und das Martinigansl gehört aber auch der Hochnebel zum Herbst. Leidvoll erfahren werden dies in den kommenden Tagen die dafür anfälligen Regionen im Land, hierzu gehören u.a. der Bodensee, Unterkärnten, das Mur- und Mürztal, der Flachgau sowie weite Teile Oberösterreichs und auch das Waldviertel. Jeweils in den ersten Stunden des Tages hält sich hier das Grau, ehe sich nach und nach die Sonne behauptet. Lokal kann es aber auch bis weit in den Nachmittag hinein trüb bleiben. Dementsprechend gedämpft sind in diesen Landesteilen in den nächsten Tagen die Höchsttemperaturen, sie verharren oft bei nur 9 bis 13 Grad.

Lokal bis zu 20 Grad möglich

Der Föhn treibt die Temperaturen in den kommenden Tagen an der Alpennordseite spürbar in die Höhe, bereits am Donnerstag sind von Innsbruck über Bischofshofen bis nach Windischgarsten Höchstwerte von bis zu 18 Grad möglich. Noch wärmer wird es dann am Freitag, Samstag und Sonntag, wenn die Temperaturen mit dem kräftigen bis stürmischen Föhn in den prädestinierten Tälern auf 20 oder sogar 21 Grad klettern. Favoriten für die wärmsten Orte zum Oktoberausklang sind beispielsweise Bludenz, Innsbruck, St. Wolfgang oder auch Weyer. Solch hohe Temperaturen sind für Ende Oktober durchaus ungewöhnlich, liegen doch die Höchstwerte zu dieser Jahreszeit im langjährigen Mittel in den Niederungen zwischen 10 und 13 Grad. Der Föhn vermag es aber immer wieder, noch einmal für beinah spätsommerliche Bedingungen zu sorgen.

Wetterumstellung erst nächste Woche

Nach derzeitigem Stand erreicht am kommenden Montag eine kräftige Kaltfront von Westen her den Alpenraum. In Kombination mit einem Tief über Norditalien fällt am Feiertag verbreitet Regen und die Temperaturen gehen deutlich zurück. Auch der Dienstag fällt wechselhaft aus, wie es anschließend in den ersten Tagen des Novembers weitergeht, steht noch in den Sternen. Von einer frühwinterlichen Nordwestströmung bis hin zu einem Comeback des Föhns ist derzeit noch alles möglich.

Turbulenter Mittelmeerraum: Ätna-Ausbruch und drohende Überflutungen

Unwetter mit Überflutungen - AdobeStock

Heftiger Ätna-Ausbruch

Nach mehreren Stunden mit mäßiger Aktivität ereignete sich Samstagvormittag ein kräftiger Ausbruch des Vulkans Ätna, im Nordosten von Sizilien. Die Kraft der Explosion und die mäßig labile Atmosphäre sorgten für ein bemerkenswertes Beispiel einer Pyrocumulonimbus-Wolke. Dabei handelt es sich um eine Gewitterwolke, die durch die Hitze von Waldbränden oder eben Vulkanausbrüchen entsteht. Die stark erhitze Luft steigt auf, kondensiert und – wenn die Atmosphäre labil genug ist – bildet eine mächtige Gewitterwolke. In der nachfolgenden Satellitenbildanimation des Ausbruches ist der Pyrocumulus eindeutig zu erkennen, inklusive Blitzentladungen (rot-blaue Kreuzchen).

Satellitenanimation des Ätna-Ausbruches am 23.10. zwischen 10 und 12 Uhr MESZ - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenanimation des Ätna-Ausbruches am 23.10. zwischen 10 und 12 Uhr MESZ – EUMETSAT, UBIMET

Der Ausbruch verursachte unter anderem auch ein mäßiges Ascheregen-Ereignis, wie man von den unterstehenden Bildern und Videos gut erkennen kann.

Enorme Wassermassen kommen vom Himmel

Doch nicht nur der Ätna sorgt derzeit im südlichen Mittelmeer für eine angespannte Lage. Denn ein ziemlich ortsfestes Gebiet mit tieferem Luftdruck sorgte in den letzten 24 Stunden primär im Süden Siziliens für heftige und gewittrig durchsetzte Regenfälle. Gebietsweise kamen hier mehr als 100 l/m² binnen 6 Stunden zusammen, was bereits zu schweren Überflutungen in der Region führte.

Mittelmeer weiterhin turbulent

Eine Verbesserung ist leider nicht in Sicht. Wie man von der Animation der Luftdruckverteilung erkennen kann, bleibt das Tiefdrucksystem (bläuliche Töne) im südlichen Mittelmeerraum voraussichtlich bis zum Ende der kommenden Woche mehr oder weniger an Ort und Stelle. Bei uns in Mitteleuropa herrscht dagegen in den kommenden Tagen äußerst ruhiges Hochdruckwetter (rötliche Töne).

Animation der Luftdruckverteilung über Europa von Samstag 23.10. bis Mittwoch 27.10. - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Animation der Luftdruckverteilung über Europa von Samstag 23.10. bis Mittwoch 27.10. – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Die warmen und durchaus noch badetauglichen Wassertemperaturen von mehr als 20 Grad am Mittelmeer können von Urlaubern als Geschenk des Himmels betrachtet werden, helfen aber bei dieser Wetterlage ganz und gar nicht. Denn am Ende des Sommers geben Wasserflächen sehr viel Wärme und Feuchtigkeit an die Atmosphäre ab. Dies verschärft die Unterschiede zwischen warmen Schichten bodennah und den immer kälteren Luftmassen, die sich jahreszeitbedingt vor allem in der Höhe allmählich bemerkbar machen. Das Resultat sind kräftige Schauer und Gewitter, die binnen wenigen Stunden den Monatsniederschlag bringen können.

Temperatur des Meereswasser [°C] am 23.10.2021 - ECMWF
Temperatur des Meerwassers [°C] am 23.10.2021 – ECMWF
Wie oben erwähnt, bleibt das Wetter in der Region bis zum Monatsende recht unbeständig. Die wiederholten und kräftigen Schauer könnten somit in den kommenden 7 Tagen vor allem am Ionischen Meer verbreitet 200 bis 300 l/m² Regen bringen. Örtlich ist aber mit eingelagerten Gewittern durchaus das Doppelte im Bereich des Möglichen. Im unterstehenden Bild sieht man auch: Bei uns in Deutschland fängt heute eine deutlich ruhigere Phase an. Vor allem nach Osten zu bleibt es auch im Laufe der neuen Woche aller Voraussicht nach meist komplett trocken.

Regensumme der kommenden 7 Tage bis Samstag 30.10.2021 - UBIMET UCM-Modell
Regensumme der kommenden 7 Tage bis Samstag 30.10.2021 – UBIMET UCM-Modell

 

 

Titelbild: Unwetter mit Überflutungen – AdobeStock

Bis zu 24 Grad: Spätsommerlicher Mittwoch

Die Wetterlage, die uns diese außergewöhnlichen Temperaturen beschert, ist typisch für den Herbst. Wie man auf folgender Wetterkarte gut sehen kann, befindet sich Österreich am Mittwoch an der Vorderseite eines Tiefs mit Kern über Skandinavien in einer Südwestströmung. Mit dieser erreicht uns sehr warme Luft aus Spanien, der Föhn verstärkt das Ganze noch.

Wetterlage am Mittwoch.

Normal wären jetzt gegen Ende Oktober Höchstwerte von 13-16 Grad in den Landeshauptstädten (siehe nächste Karte). Der Mittwoch wird also wirklich markant…

Die Höchstwerte zu dieser Zeit im langjährigen Klimamittel (zum Vergrößern anklicken).

Wie warm wird es denn nun?

Die Temperaturen erreichen verbreitet die 20-Grad-Marke, wobei die wärmsten Regionen von Innsbruck über das Tiroler Unterland und den Flachgau, die Eisenwurzen bis zur Rax reichen. In diesem Streifen sorgt der Föhn sogar für Höchstwerte von bis zu 24 Grad. Selbst 25 Grad – und somit per Definition ein Sommertag – ist hier nicht ausgeschlossen.

Die erwarteten Höchstwerte am Mittwoch.

Dass es jetzt wieder föhnig wird, kommt nicht von ungefähr. Die nächste Grafik zeigt die Häufigkeit von Südföhn im Laufe eines Jahres am Beispiel Innsbruck. Das Maximum liegt eindeutig im April und Mai, ein zweiter Peak ist aber jetzt im Oktober zu erkennen. Herbst ist also gleich Föhnzeit.

Der typische Jahresgang des Südföhns in Innsbruck.
Der typische Jahresgang des Südföhns in Innsbruck.

Wie extrem sind nun 24 (oder eventuell sogar 25 Grad) im Oktober?

Den Rekord für den spätesten Sommertag im Jahr halten mehrere Wetterstationen mit bis zu 26,1 Grad am 16. November 2002 (zum Beispiel Weyer, Waidhofen/Ybbs, Bad Goisern, Kirchdorf/Krems). Es kann also noch rund 4 Wochen später im Jahr noch etwas wärmer werden.

Anfang Oktober gab es sogar schon Tage mit über 30 Grad, wie die Rangliste der höchsten jemals gemessenen Temperaturen in diesem Monat zeigt:

Station Temperatur Datum
Fußach (Vorarlberg) 30,2 Grad 04.10.1956
Schlins (Vorarlberg) 30,1 Grad 04.10.1956
Eisenstadt (Burgenland) 30,1 Grad 01.10.1956
Deutschlandsberg (Steiermark) 30,0 Grad 05.10.1983

 

In Österreich stieg die Temperatur in Eisenstadt am 01.10.1956 auf 30,1 Grad, in Deutschlandsberg (Steiermark) wurden am 05.10.1983 genau 30 Grad erreicht. Die absoluten Hitzerekorde für den Oktober stammen aber aus Vorarlberg: Am 4. Oktober 1966 kletterten die Temperaturen in Fußach und Schlins (beide Vorarlberg, mittlerweile nicht mehr aktive Stationen) auf 30,2 bzw. 30,1 Grad.

Goldener Oktober kommt

PHILINE lässt Tiefs keine Chance

Zwar erreicht uns in der kommenden Nacht die Kaltfront von Tief GEROLD mit Kern über Finnland, diese ist jedoch unter Hochdruckeinfluss nur wenig wetterwirksam. So startet der Samstag vom Tiroler Unterland bis ins Mariazellerland mit dichten Wolken und lokal etwas Regen, im übrigen Land geht es hingegen trocken und schon freundlich ins Wochenende. Im Laufe des Tages setzt sich überall die Sonne durch, dazu erwärmt sich die Luft auf 11 bis 17 Grad. Für Mitte Oktober sind das völlig durchschnittliche Temperaturen, so darf man derzeit in den Landeshauptstädten Tageshöchstwerte von rund 15 Grad erwarten.

Hier die Großwetterlage am Samstag: PHILINE gegen Tief GEROLD 1:0

Die Großwetterlage am Samstag.

Auch am Sonntag hält das Hoch die Tiefs auf Distanz zum Alpenraum. Typisch für den Herbst sorgen aber Nebel und Hochnebel in den ersten Stunden des Tages lokal für trübe Verhältnisse, so zum Beispiel in Unterkärnten, im Mur- und Mürztal sowie im Alpenvorland Oberösterreichs. Nach und nach gewinnt aber auch hier die Sonne die Oberhand, der Nachmittag verspricht dann landesweit strahlenden Sonnenschein und mit 12 bis 18 Grad noch etwas höhere Temperaturen.

Oktoberwärme

Zu Beginn der neuen Woche geht es unter der Regie von PHILINE mit dem ruhigen Oktoberwetter weiter, auf lokalen Nebel oder Hochnebel folgen wieder zahlreiche Sonnenstunden, nur harmlose durchziehende Wolken und an den Nachmittagen angenehme Temperaturen. Diese erreichen am Montag und Dienstag lokal schon die 20-Grad-Marke, wie etwa im Inntal, im Drautal oder auch im Raum Leoben. Doch auch sonst ist es mit 14 bis 18 Grad verbreitet zu mild für die Jahreszeit.

Exemplarisch nachfolgend die erwarteten Höchstwerte am Dienstag:

Am Mittwoch mischt in einer warmen Südwestströmung zusätzlich auch noch der Föhn mit, er treibt die Temperaturen an der Alpennordseite auf 20 bis 24 Grad, Höchstwerte um die 20 Grad gibt es aber im Großteil des Landes.

Nächste Kaltfront ante portas

Damit ist der Höhepunkt der Oktoberwärme auch schon erreicht, denn am Donnerstag erreicht die nächste Kaltfront mit Wolken und Regen von Westen her das Land. Temperaturen um 20 Grad gibt es dann wohl nur noch im Osten und Südosten, am Freitag kehren die Temperaturen in ganz Österreich wieder auf Normalwerte für die Jahreszeit zurück.

Quelle Titelbild: foto-webcam

Nach Sonne folgt Wetterumstellung

Kühe im Frost

Der heutige Samstag stand noch eindeutig im Zeichen einer Hochdruckbrücke, welche von den Azoren bis nach Weißrussland reicht. Im gesamten Bundesgebiet zeigte sich fast den ganzen Tag die Sonne, teilweise war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen. Nur in Niederbayern und im Thüringer Becken konnten sich Nebel- und Hochnebelfelder länger halten.

Relative Sonnenscheindauer 09.10.2021 © UBIMET
Relative Sonnenscheindauer – 09.10.2021 © UBIMET
Webcam München @ www.foto-webcam.eu
Hochnebel vs. Sonne, München – 09.10.2021 –  12 Uhr @ www.foto-webcam.eu

Damit stiegen die Temperaturen im ganzen Land auf frühherbstliche 14 bis 18 Grad. Nur in jenen Gebieten, in denen sich der Nebel länger halten konnte, blieb es etwas kühler.

Maximale Temperaturen - 09.10.2021 © UBIMET
Maximale Temperaturen – 09.10.2021 © UBIMET

Die kommende Nacht verläuft in ganz Deutschland wolkenlos, damit sinken die Temperaturen empfindlich ab und vielerorts bilden sich erneut einige Nebelfelder.  Besonders in höheren Lagen stellt sich der erste Frost ein.

Tiefste Temperaturen - Nach auf Sonntag 10.10.2021 © UBIMET UCM
Tiefste Temperaturen – Nacht auf Sonntag 10.10.2021 © UBIMET UCM

Während sich an der aktuellen Lage am Sonntag wenig ändert, stellt sich die Wetterlage in der Nacht auf Montag um. Mit einer schwachen Kaltfront dreht die Strömung auf Nordwest bist Nord und in weiterer Folge fließen kältere Luftmassen in Richtung Mitteleuropa.

Prognose der Temperaturen auf 1500 Meter bis Mittwoch © UBIMET
Prognose der Temperaturen auf 1500 Meter inklusive Isobaren (Linien gleichen Drucks) bis Mittwoch. In blauen Farben die kälteren Luftmassen, die sich nach Süden ausbreiten. Je dunkler, desto niedriger die Temperaturen. In gelb/orange/rot die wärmeren Luftmassen. © UBIMET

Damit wird es im ganzen Bundesgebiet deutlich unbeständiger, immer wieder ziehen dichte Wolken durch und häufig kann es regnen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei bis zur Wochenmitte stellenweise auf knapp 1000 Meter. Besonders in der Nordhälfte und an den Küsten weht zudem mäßiger bis frischer Wind aus Nordwest bis Nord. Die Temperaturen pendeln sich bei maximal 8 bis 13 Grad ein.

Titelbild © AdobeStock

Gruß vom Herbst: Starkregen und Schnee bis in mittlere Lagen in Sicht

Der erste Schnee im Herbst. Quelle: https://pixabay.com/photos/the-first-snow-mushrooms-nature-1800429/

Österreich liegt derzeit nach wie vor an der warmen Vorderseite einer Luftmassengrenze, die vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Skandinavien reicht.

Satellitenbild und Wetterlage am Montagmorgen - UBIMET, EUMETSAT
Satellitenbild und Wetterlage am Montagmorgen – UBIMET, EUMETSAT

Die daraus resultierende, föhnige Südströmung hält am Dienstag an. Dabei muss man in den prädestinierten Südföhntälern der Nordalpen östlich vom Brenner weiterhin mit Sturmböen rechnen. Auch der Südostwind frischt morgen im östlichen und nordöstlichen Flach- und Hügelland kräftig, in Böen auch teils stürmisch auf.

Maximale Windböen am Dienstag mit Südostwind bzw. in den Alpen Südföhn - UBIMET UCM-Modell
Maximale Windböen am Dienstag mit Südostwind bzw. in den Alpen Südföhn – UBIMET UCM-Modell

Dementsprechend wird es am Dienstag vor allem östlich der Linie Linz – Klagenfurt mit Höchstwerten zwischen 20 und 25, vereinzelt im Tullnerfeld auch 26 Grad nochmals recht warm. Im Westen des Landes muss man hingegen bereits mit vielen Wolken, kräftigem Regen und gedämpften Temperaturen rechnen. Mit Durchzug der Kaltfront sind dann am Mittwoch landesweit maximal 7 bis 17 Grad in Sicht, wobei es mehr als 15 Grad nur noch im Osten und Südosten geben wird.

Animation der Tageshöchstwerte am Dienstag und Mittwoch - UBIMET UCM-Modell
Animation der Tageshöchstwerte am Dienstag und Mittwoch – UBIMET UCM-Modell

Bereits in der Nacht auf Dienstag setzt im Westen und Südwesten schauerartiger, teils kräftiger Regen ein, der vor allem in Vorarlberg und Nordtirol meist bis Mittwoch anhält. In Osttirol und Oberkärnten kommen vor allem in der Nacht auf Dienstag mit eingelagerten Gewittern lokal noch größere Regenmengen zusammen. Weiter östlich bleibt es am Dienstag noch meist trocken, ehe es zur Wochenmitte verbreitet nass wird.

Animation der 24-stündigen Niederschlagsprognose für den Dienstag und den Mittwoch - UBIMET UCM-Modell
Animation der 24-stündigen Niederschlagsprognose für den Dienstag und den Mittwoch – UBIMET UCM-Modell

Mit einfließender Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht auf Mittwoch von Westen her allmählich von rund 2500/2700 m auf 1600/1400 m ab. Oberhalb von rund 2000 m kommen bis Mittwochnacht im westlichen Bergland verbreitet 10 bis 20 cm Neuschnee zusammen.

Prognose der akkumulierten Neuschneemenge bis Mittwochnacht - UBIMET UCM-Modell
Prognose der akkumulierten Neuschneemenge bis Mittwochnacht – UBIMET UCM-Modell

 

 

Titelbild: Der erste Schnee im Herbst. Quelle: https://pixabay.com/photos/the-first-snow-mushrooms-nature-1800429/

Septembersommer: Am Mittwoch bis zu 30 Grad

Sonnenbrille gegen die Sonne - AdobeStock

Ungewöhnlicher Auftakt

Bis dato erinnert der September ja mehr an einen Sommer- als einen Herbstmonat. Rund 1,6 Grad zu warm waren die ersten 13 Tage des Monats im landesweiten Schnitt, +2 bis +3 Grad betrugen die Abweichungen sogar von Vorarlberg bis Oberösterreich.

Bis dato fiel der September deutlich zu warm aus (zum Vergrößern Bild anklicken bzw. -tippen).

Markant bislang auch die Trockenheit in diesem Monat, rund 90% fehlen österreichweit auf eine ausgeglichene Bilanz. Viele Orte haben sogar noch keinen Tropfen Regen abbekommen:

In Punkto Regen hahezu ein Totalausfall: Der September 2021 bis jetzt (zum Vergrößern Bild anklicken bzw. -tippen).

Dazu war es bislang viel sonniger als üblich (ein Plus von 60% bei den Sonnenstunden) und es gab schon mehr Sommertage als sonst im ganzen September. In Innsbruck und Güssing beispielsweise kletterten die Temperaturen seit Monatsbeginn schon 10 Mal über die Marke von 25 Grad:

Schon 10 Sommertage an manchen Orten im September (zum Vergrößern Bild anklicken bzw. -tippen).

Roland schickt uns Hochsommer

Jetzt wird es sogar noch wärmer. Bislang stehen 28,6 Grad in Weyer an der Spitze der höchsten Temperaturen im September 2021, dieser Wert wird aller Voraussicht nach morgen geknackt. Der Grund für die hohen Temperaturen ist in der Bodenwetterkarte für Mittwoch auszumachen. Das Tief ROLAND lenkt sehr warme Luft aus Südwesteuropa nach Österreich (roter Pfeil):

Tief ROLAND lenkt sehr warme Luft nach Österreich.

Und hier nun die Höchstwerte morgen: Von Lienz und Amstetten ostwärts gibt es wieder mehr als 25 Grad, ganz im Osten dürfte der 30er fallen. Heiße Kandidaten hierfür sind der Seewinkel im Nordburgenland und der Südosten der Steiermark.

Hochsommerliche Temperaturen morgen im Osten und Südosten (zum Vergrößern Bild anklicken bzw. -tippen).

Der Septemberrekord ist jedenfalls außer Reichweite, er steht bei schweißtreibenden 36,0 Grad (Pottschach_Ternitz am 01.09.2015)

Klimawandel lässt grüßen

Der Klimawandel macht auch vor den Hitzetagen im September nicht Halt. So muss man seit den 2000er Jahren etwas alle 2-3 Jahre noch mit 30 Grad oder mehr nach dem 10. September rechnen. Zuvor – also vor dem Jahr 2000 – kletterten die Temperaturen im Schnitt nur alle 5-7 Jahre so spät im Jahr über die 30-Grad-Marke.

Auch Oktoberhitze möglich

Was viele nicht wissen: 30 Grad sind sogar noch im Oktober möglich, der späteste Termin für einen Hitzetag mit 30 Grad ist mittlerweile auch schon über 50 Jahre alt. Am 4. Oktober 1966 kletterten die Temperaturen in Fußach und Schlins (beide Vorarlberg) auf 30,2 bzw. 30,1 Grad.

November 2020 deutlich zu warm und trocken

Einer der 10 wärmsten November

Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der November 2020 mit einer Abweichung von rund +2 Grad deutlich zu warm. Damit reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 10 der wärmsten Novembermonate seit Messbeginn ein. Die größten Abweichungen finden sich auf den heimischen Gipfeln wieder, wo der November sogar die Top 5 entert: Am Feuerkogel in über 1600 m Seehöhe bilanziert der November um rund 5 Grad zu warm, ein ähnliches Bild zeigt sich mit Abweichungen jenseits der +4 Grad auf dem Patscherkofel, dem Sonnblick und der Villacher Alpe. Die relativ gesehen kühlsten Regionen waren dagegen so manche Alpentäler. Hier konnte die Luft in den oftmals sternenklaren Nächten stark auskühlen, die schwache Novembersonne vermochte es nur bedingt, die Luft tagsüber kräftig zu erwärmen. Zell am See und Aigen im Ennstal schließen den Monat ausgeglichen, zu kalte Orte sucht man im November vergeblich.

Hinweis: Um die Bilder in voller Auflösung und somit besser lesbar genießen zu können, einfach anklicken/antippen…

Temperaturabweichungen im November 2020.

Anfang des Monats war es noch einmal fast schon spätsommerlich, hier die Höchstwerte der Bundesländer im November:

Gemessene Höchstwerte in den Bundesländern.

Doch auch mäßiger bis strenger Frost war schon mit dabei, wie der Blick auf die gemessenen Tiefstwerte zeigt:

Gemessene Tiefstwerte in den Bundesländern.

Kaum Niederschlag

Der anhaltende Hochdruckeinfluss hielt auch die meisten wetteraktiven Fronten vom Alpenraum fern, Mittelmeertiefs blieben ebenso Mangelware. Folglich verwundert es kaum, dass der November 2020 mit einer landesweiten Abweichung von rund 70 Prozent viel zu trocken ausfiel. Damit reiht sich der ablaufende Monat auf Platz 2 der trockensten November der vergangenen 60 Jahre. Lediglich anno 2011 bilanzierte der November österreichweit noch deutlich trockener. Besonders markant sind die Abweichungen in den Alpen: Zwischen der Silvretta im Westen und dem Wechsel im Osten belaufen sich die Defizite auf 90 bis 95%. Prutz und Döllach beispielsweise schrammten nur haarscharf an einem Totalausfall in Punkto Niederschlag vorbei, rund 1 Liter pro Quadratmeter wurde hier gemessen. Selbst in den typischerweise niederschlagsreichen Staulagen der Nordalpen füllten sich die Messkübel nur spärlich. Schröcken zum Beispiel weist einen durchschnittlichen Novemberniederschlag von 162 l/m² auf, heuer waren es hier auch nur knapp 50 l/m² bzw. -70%.

Niederschlagsabweichungen im November 2020.

Hier noch die absoluten Niederschlagsmengen im November:

Monatsniederschlag November 2020.

Viel Sonne im Bergland, Grauer November im Flachland

Passend zum beständigen Hochdruckwetter mit viel Nebel und Hochnebel in den Niederungen und oftmals strahlendem Sonnenschein in sowie auf den Bergen präsentiert sich auch die Bilanz der Sonnenscheindauer zweigeteilt. Im Flachland hinken die Sonnenstunden im ablaufenden Monat dem Soll hinterher, Wien beispielsweise weist ein Defizit von gut 10% auf. Ganz anders dagegen das Bild auf den heimischen Gipfeln: Auf der Kanzelhöhe in Kärnten schien die Sonne bis dato schon 196 Stunden lang, 118 Stunden sind es hier im langjährigen Mittel im gesamten November. Eine Abweichung von mehr als +50% verzeichnen auch die Schmittenhöhe in Salzburg sowie der Schöckl in der Steiermark. Deutlich häufiger als im langjährigen Mittel konnte man die Sonne aber auch in den Alpentälern genießen, exemplarisch hierfür dienen Feldkirch (+50%), Bad Ischl (+60%) und Bischofshofen (+40%). Das absolut sonnigste Fleckerl in Österreich war der Brunnenkogel, 205 Sonnenstunden wurden an der höchstgelegenen Station des Landes schon gemessen, nur der April war dort oben auf 3.400 m heuer noch sonniger.

Anzahl der Sonnenstunden.

Extremwerte November 2020 (Bundesland, Tag des Auftretens):

Höchste Temperaturen

    • 23,3 Grad Leibnitz-Wagna (ST, 03.)
    • 23,1 Grad Bad Gleichenberg (ST, 03.)
    • 23,0 Grad Dornbirn (V, 02.)
    • 22,5 Grad Bregenz (V, 02.)
    • 22,2 Grad Deutschlandsberg (ST, 03.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler

    • -13,0 Grad Lech/Arlberg (V, 21.)
    • -11,9 Grad Galtür (T, 21.)
    • -11,8 Grad Schmirn (T, 21.)
    • -11,3 Grad Warth (V, 21.)
    • -10,3 Grad St. Jakob im Defereggental (T, 21.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe

    • -9,1 Grad Radstadt (S, 25.)
    • -8,8 Grad Zeltweg (ST, 22.)
    • -8,5 Grad Weitensfeld (K, 25.)
    • -8,4 Grad Turnau (ST, 22.), Mittersill (S, 25.)
    • -8,3 Grad Puchberg/Schneeberg (NÖ, 22.), Kindberg (ST, 22.)

Anzahl Frosttage (Tiefstwert kleiner 0 Grad)

    • 25 St. Michael im Lungau, Böckstein, Rauris (alle S), Neumarkt, Bad Mitterndorf, Irdning/Gumpenstein, Turnau (alle ST), St. Jakob im Defereggental, St. Leonhard im Pitztal, Nauders (alle T)
    • 24 Schmirn, Seefeld (beide T), Zell am See, Mittersill, Radstadt, Bad Hofgastein (alle S), Semmering (NÖ), Aigen/Ennstal, Oberwölz, Gröbming, Kalwang, Zeltweg, Rottenmann, Mariazell, Pichl, Seckau (alle ST), Lech/Arlberg (V), Flattnitz (K)
    • 23 Mallnitz (K), Saalbach, Mariapfarr, Bad Gastein, Taxenbach, Tamsweg (alle S), Aflenz (ST), Bichlbach, Galtür, Westendorf, Tannheim (alle T)

Anzahl Eistage (Höchstwert kleiner 0 Grad)

    • 8 Bad Bleiberg (K), Saalbach (S)
    • 7 Holzgau, Mittewald an der Drau (beide T)
    • 6 Gstatterboden (ST)

Nasseste bewohnte Orte

    • 49 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
    • 44 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
    • 41 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)

Trockenste Orte

    • 1 Liter pro Quadratmeter Prutz (T), Döllach (K)
    • 2 Liter pro Quadratmeter Nauders (T), Leoben (ST), Kals (T)
    • 3 Liter pro Quadratmeter Gröbming (ST), Brunn am Gebirge (NÖ), Aigen/Ennstal (ST)

Absolut sonnigste bewohnte Orte

  • 163 Sonnenstunden Preitenegg (K)
  • 152 Sonnenstunden Sulzberg (V)
  • 150 Sonnenstunden Neumarkt (ST)

Kaltfrontdurchzug bringt Sturm, Regen und Gewitter

Nasses Herbstwetter - pixabay.com

Sturmtief ROSWITHA zieht am Sonntag knapp nördlich der Britischen Inseln vorbei. Die dazugehörige, kräftige Kaltfront erfasst morgen Frankreich und erreicht in den Abendstunden auch den Westen Deutschlands. Die warme, föhnige Südströmung (gelbe Pfeile im Bild unten) im Vorfeld der aufziehenden Front wird somit in der Nacht zum Montag durch eine straffe und deutlich kühlere  Westströmung (in Blau) abgelöst.

Wetterlage am Sonntag - UWR.de
Wetterlage am Sonntag – UWR.de

Auffrischender Wind

Bereits im Vorfeld der Kaltfront frischt somit im Laufe des Sonntags vom Schwarzwald und der Eifel bis zum Harz sowie auch in der Oberlausitz starker Südwind auf. In exponierten Lagen sind auch Sturmböen möglich. Mit Eintreffen der Kaltfront dreht der Wind auf West und weht dann in der Westhälfte generell stark bis stürmisch. Am Montag setzt sich hinter der Kaltfront landesweit eine straffe Westströmung durch, in exponierten Lagen sind nach wie vor Sturmböen einzuplanen.

Spitzenböen am Sonntag 15.11. - UBIMET
Spitzenböen am Sonntag, 15.11. – UBIMET
Spitzenböen am Montag 16.11. - UBIMET
Spitzenböen am Montag, 16.11. – UBIMET

Kurzzeitig Starkregen, einzelne Gewitter

Am Sonntagabend setzt ganz im Westen schauerartiger Regen ein, der sich dann in der Nacht zum Montag rasch nach Osten ausbreitet. Besonders im Schwarzwald sowie vom Saarland bis zur Nordsee regnet es kurzzeitig auch kräftig. Mit Kaltfrontdurchzug sind im Westen vereinzelt auch eingelagerte Gewitter nicht ganz auszuschließen. Am Montag geht es auf der Rückseite der Front unbeständig weiter: In der straffen Westströmung gehen besonders in der Nordhälfte weiterhin teils kräftige Schauer nieder.

Akkumulierte Niederschlagsmengen am Sonntag 15.11. - UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen am Sonntag, 15.11. – UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen am Montag 16.11. - UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen am Montag, 16.11. – UBIMET

Im Vorfeld der Front wird es am Sonntag neuerlich sehr mild. Im Westen stehen verbreitet 14 bis 18, vereinzelt sogar bis zu 20 Grad auf dem Programm. Im Nordosten sowie auch im Südosten hält hingegen die Inversionswetterlage durch: Hier ist es in den Niederungen deutlich kühler als in höheren Lagen. Mit Kaltfrontdurchzug wird es am Montag im Westen um 5 bis 10 Grad kühler als am Vortag. In der Osthälfte wird der Unterschied deutlich geringer ausfallen. Vor allem entlang der Donau räumt die Kaltfront die Inversion aus, so wird es am Montag hier nach der Kaltfrontpassage sogar wärmer! In solchen Fällen reden Meteorologen von „maskierten Kaltfronten“.

Höchstwerte am Sonntag 15.11. - UBIMET
Höchstwerte am Sonntag, den 15.11. – UBIMET
Höchstwerte am Montag 16.11. - UBIMET
Höchstwerte am Montag, den 16.11. – UBIMET

 

 

Titelbild: Nasses Herbstwetter – pixabay.com

Wochenendausblick: Der Südföhn meldet sich wieder

Schruns an einem sonnigen Herbsttag - https://www.foto-webcam.eu/webcam/schruns/

Im Laufe der zweiten Wochenhälfte nehmen die Druckgegensätze  zwischen dem Hoch SCOTT über Weißrussland und der regen Tiefdrucktätigkeit im Atlantik zu. Im Westen Österreichs dreht somit die Strömung immer mehr auf Südwest und es wird zunehmend föhnig. Nach Osten und Südosten zu bleibt hingegen die feucht-kalte Südostströmung teilweise erhalten.

Animation der Bodendruck-Verteilung über Europa von Mittwoch 11.11. bis Montag 16.11. - ECMWF, UBIMET
Animation der Bodendruck-Verteilung über Europa von Mittwoch 11.11. bis Montag 16.11. – ECMWF, UBIMET

Dies lässt sich auch ganz gut damit verdeutlichen, indem man die vorhergesagte Druckdifferenz zwischen den Nord- und den Südalpen bis zum Wochenende betrachtet (siehe Grafik unten). Ist der Luftdruck in Salzburg deutlich niedriger als im Nordosten Italiens (Udine, in diesem Fall), so greift der Südföhn durch. Wie man sieht, wird der Südföhn seinen Höhepunkt im Laufe des Sonntags im Vorfeld einer aufziehenden Kaltfront erreichen. Ein Druckunterschied von 6 bis 8 hPa ist normalerweise genug, um teils stürmische Böen in den prädestinierten Tälern der Nordalpen hervorzurufen.

Zeitlicher Verlauf des Druckgradients zwischen Salzburg und Udine (IT) bis zum Wochenende - ECWMF, UBIMET
Zeitlicher Verlauf der Druckdifferenz zwischen Salzburg und Udine (IT) bis zum Wochenende – ECWMF, UBIMET

Mit Drehung der Strömung auf Süd bis Südwest werden Nebel und Hochnebel bis zum Wochenende im Westen und zum Teil auch im westlichen Donauraum Geschichte. Somit ist hier sowie auch generell im Bergland ein sehr freundliches, trockenes und zunehmend föhniges Wochenende in Sicht. Dazu werden die Temperaturen auf einem überdurchschnittlich milden Niveau bleiben. Mit Föhnunterstützung sind bis Sonntag entlang der Nordalpen gebietsweise 14 bis 16 Grad in Reichweite!

Prognostizierte Höchstwerte für den Freitag - UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Freitag – UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Samstag - UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Samstag – UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Sonntag - UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Sonntag – UBIMET

In den Niederungen des Ostens und Südens Österreichs ist der Ausblick noch eine Spur unsicherer. Hier bleibt es auf alle Fälle deutlich nebelanfälliger als im Westen. Vor allem im Weinviertel und in den südlichen Beckenlagen könnte gebietsweise die feucht-kalte und trübe Luftmasse in den niedrigsten Schichten sogar bis Sonntag durchhalten!

 

Titelbild: Schruns an einem sonnigen Herbsttag – https://www.foto-webcam.eu/webcam/schruns/

Nieselregen: Wenn es trotz Hochdruckeinfluss nass wird

Die Donauschlinge in Schlögen (OÖ) an einem nebligen Herbsttag - https://donauschlinge.panomax.com/

Vor allem in den Niederungen des Ostens ist es heute trotz Hochdruckeinfluss oft nass. Viele Wetterstationen vom Weinviertiel bis ins Nordburgenland melden sogar messbaren Niederschlag. Im Nordosten Wiens ist seit Mitternacht mittlerweile schon fast 1 l/m² gefallen.

Akkumulierte Niederschlagsmengen bis 8 Uhr MEZ am 10.11.2020 - UBIMET, ZAMG
Akkumulierte Niederschlagsmengen bis 8 Uhr MEZ am 10.11.2020 – UBIMET, ZAMG

Kräftiges Hoch und Niederschlag: Wie geht das? Schuld daran ist die mächtige Hochnebeldecke, die derzeit weite Teile Mittel- und Osteuropas fest im Griff hat. Durch äußerst stabile Wetterlagen und den im Herbst sehr niedrigen Sonnenstand bilden sich in den Niederungen oft sogenannte Kaltluftseen. Dadurch sind die Temperaturen in den Tal- und Beckenlagen niedriger als auf den Bergen (= „Inversionswetterlage“). Hält die Inversionswetterlage mehrere Tage an, so wird die Inversion und die damit verbundene Nebel- und Hochnebeldecke von Tag zu Tag dicker.

Satellitenbild um 10 Uhr MEZ am 10.11.2020 - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild um 10 Uhr MEZ am 10.11.2020 – EUMETSAT, UBIMET
Luftschichtung bei einer Inversionswetterlage. © UBIMET

Wenn die – meist schwache – Strömung innerhalb der Inversion auf eine Berg- oder Hügelkette trifft oder ein schwaches Tiefdrucksystem in höheren Schichten oberhalb der Inversion durchzieht, so wird der Hochnebel weiter angehoben. Diese zusätzliche, leichte Hebung reicht in den meisten Fällen um weitere Kondensationsprozesse in der Nebelschicht zu erzeugen. Dies führt in der Folge zur Bildung von sehr kleinen Regentröpfchen, die dann als Nieselregen zu Boden fallen.

Morgen noch eine Spur nasser

Am morgigen Mittwoch ist in den Niederungen weiterhin verbreitet mit Hochnebel zu rechnen und noch dazu: Die beiden oben genannten Prozesse werden vorhanden sein. Einerseits nimmt die schwache Südostströmung in der Inversion vor allem im Osten und Südosten zu. Anderseits zieht ein sehr schwacher Höhentrog aus Westen auf. Durch die damit erzeugte, leichte Hebung ist morgen vielerorts Nieselregen einzuplanen.

Vorhergesagte Niederschlagsmengen für morgen 11.11.2020 - UBIMET
Vorhergesagte Niederschlagsmengen für morgen 11.11.2020 – UBIMET

 

Titelbild: Die Donauschlinge in Schlögen (OÖ) an einem nebligen Herbsttag – https://donauschlinge.panomax.com/

Inversionswetterlage sorgt für Nebel und Hochnebel

Nebel und Hochnebel im Herbst - pixabay.com / Hans

Am heutigen Samstag führten ruhige, herbstliche Verhältnisse zu beachtlichen Temperaturgegensätzen zwischen den sonnigen Mittelgebirgsregionen und den teils nebligen Niederungen im Süden und im Nordosten. Vor allem im Nordrhein-Westfahlen wurden verbreitet 15 bis 19 Grad erreicht. Entlang der Donau in Baden-Württemberg und in Bayern blieben die Höchswerte hingegen zum Teil unter 4 Grad!

Höchstwerte am heutigen Samstag - UBIMET, DWD
Höchstwerte am heutigen Samstag – UBIMET, DWD
Sonnestunden am heutigen Samstag - UBIMET, DWD
Sonnenstunden am heutigen Samstag – UBIMET, DWD
Wetterlage am Sonntag - UWR.de
Wetterlage am Sonntag – UWR.de

Keine Änderung in Sicht

Hoch RAMESH über Osteuropa bleibt auch morgen sowie zu Beginn der neuen Woche wetterbestimmend. Eine nennenswerte Änderung der Großwetterlage ist nicht in Sicht. Lediglich der Westen des Landes wird bis zur Wochenmitte von schwachen Atlantikfronten gestreift. Hier sind in den kommenden Tagen ein paar Tropfen sowie sehr milde Höchstwerte zwischen 14 und 19 Grad zu erwarten. Ansonsten geht es verbreitet trocken und ruhig weiter. In den Niederungen im Osten und Süden muss man sich aber auf immer zähere Nebel- und Hochnebelfelder einstellen. Hier bleiben die Temperaturen auch dementsprechend gedämpft.

Vorhergesagte Höchstwerte für den Sonntag - UBIMET
Vorhergesagte Höchstwerte für den Sonntag – UBIMET
Vorhergesagte Höchstwerte für den Montag - UBIMET
Vorhergesagte Höchstwerte für den Montag – UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen bis inklusive Mittwoch - DWD-ICON, UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmenge bis inklusive Mittwoch – DWD-ICON, UBIMET

 

 

Titelbild: Nebel und Hochnebel im Herbst – pixabay.com / Hans

Hurrikan ETA bedroht Mittelamerika

Der Hurrikan ETA ist aufgrund mehrerer Gründe rekordverdächtig. So entwickelte sich innerhalb der vergangenen 36 Stunden ein tropisches Tief zu einem starken Hurrikan der Kategorie 4 und könnte sich kurz vor Landgang sogar noch zu einem Sturm der höchsten Kategorie 5 verstärken.

Dabei gab es bisher nur einen Hurrikan 1932 der im November noch die höchste Kategorie erreichen konnte (die stärksten Hurrikans treten meist im August und September auf).

Zudem ist ETA bereits der 28 Tropensturm der Saison, damit wurde der Rekord an Tropenstürmen aus dem Jahr 2005 eingestellt und ein paar Wochen lang herrschen noch gute Bedingungen für weitere Tiefs.

Extreme Zerstörungskraft

Ein Hurrikan der Kategorie 4 oder 5 besitzt eine enorme Zerstörungskraft, wie man erst vor wenigen Tagen auch durch Supertaifun GONI auf den Philippinen beobachten konnte. An der Küste von Nicaragua und Honduras werden Windspitzen von bis zu 270 km/h sowie eine 3-4 Meter hohe Sturmflut erwartet. Im Landesinneren schwächt sich der Hurrikan dann rasch ab, verlangsamt allerdings auch seine Geschwindigkeit, womit enorme Regenmengen vom Himmel prasseln. Verbreitet werden 500-700 mm prognostiziert, lokal sind bis zu 1000 mm zu erwarten.

Ungünstige weitere Zugbahn

Nach Landgang zieht der Sturm nach Nordwesten über Honduras hinweg nach Guatemala.

Dabei schwächt sich der Sturm weiter ab, sorgt aber für weiterhin enorme Regensummen. Von dort aus scheint er nach derzeitigem Modellstand einen Schwenk nach Osten auf das offene Meer zu machen.

In weiterer Folge zieht ETA wohl im Zickzackkurs nach Norden und überquert dabei auch Kuba. Ob sich dann der Sturm im Golf von Mexiko neuerlich zu einem gefährlichen Hurrikan verstärkt, bleibt noch abzuwarten.

Kurzes Sommerfeeling im November

Die Warmfront von Ex-Hurrikan ZETA zog am Vormittag noch über den Osten hinweg, nun zu Mittag liegt aber das ganze Land im Warmsektor. Dabei ist die Luftmasse äußerst mild für Anfang November und die Temperaturen liegen zu Mittag verbreitet zwischen 18 und 22 Grad. Doch bereits die Nacht verlief in Westdeutschland ungewöhnlich mild, so sank die Temperatur entlang des Rheins kaum unter 17 Grad:

Kaltfront und Sturm am Abend

Tagsüber ist es bereits in den Hochlagen der Mittelgebirge sehr windig und besonders im Lee von Eifel und Rothaargebirge kommt es auch zu ersten Sturmböen. Ab etwa 16 Uhr greift dann die kräftige Kaltfront des Tiefs von Westen her auf Deutschland über und sorgt mit kräftigem bis stürmischem Wind für eine nachhaltige Abkühlung. Besonders westlich der Linie Bonn-Hamburg muss man also in den Abendstunden mit lokalen Sturmböen während des Kaltfrontdurchgangs rechnen.

Am Dienstag gut 10 Grad kühler

Am Dienstag kommt die Kaltfront ostwärts voran und somit gehen die Temperaturen landesweit zurück. Dabei stellen sich wieder durchschnittliche Temperaturen ein, die knapp 10 Grad unter den heutigen liegen.

Die Höchstwerte am Dienstag werden oftmals schon am Morgen erreicht

Ab Mittwoch setzt sich ein mächtiges Hochdruckgebiet in Szene, das am Wochenende direkt über Deutschland zu liegen kommt und für ein paar ruhige und oftmals sonnige Novembertage sorgt.

Titelbild: Adobe Stock – Stadt Fulda

Regen und Schnee im Anmarsch

Die Kaltfront von Tief LUCY hat Vorarlberg mit kräftigem Regen bereits erreicht und der Regen breitet sich bis zum Abend bis nach Salzburg und Oberkärnten aus.

Aktuelles Satellitenbild mit Kaltfront

Im Vorfeld der Front liegt der Großteil von Österreich noch in einer kräftigen Südströmung, die sich durch Südföhn in den Nordalpen bemerkbar macht. Dazu sorgt der auffrischende Südwind auch dafür, dass sich der Nebel im Nordosten zusehends lichtet.

Der Wind sorgt auch noch für angenehm mildes Wetter am Feiertag. So werden jetzt schon 18 Grad im Südosten oder auch im föhnigen Mayrhofen im Zillertal gemessen.

Starkregen und reichlich Neuschnee

Die Kaltfront hat es aber in sich und mit der Bildung eines Tiefs über Oberitalien kommt es bis Dienstagvormittag zu ergiebigen Regen entlang des Alpenhauptkamms sowie in Osttirol und Oberkärnten. Gerade in Oberkärnten sind stellenweise bis zu 80 mm an Regen möglich. Nördlich des Alpenhauptkamms fließt hingegen kalte Luft ein und mit dem starken Niederschlag sinkt hier die Schneefallgrenze deutlich ab.

Schneewarnungen für die Tallagen (Stand: Mo. 12 Uhr). www.uwz.at

Besonders in der Nacht auf Dienstag schneit es dann von den Ötztaler Alpen bis in den Pinz- und Pongau nach und nach bis in alle Tallagen kräftig. Vor allem in den höheren Tälern direkt am Alpenhauptkamm sind bis zu nasser 20 cm Neuschnee zu erwarten. Auf den Bergen wird es wieder tiefwinterlich, die Gletscherregionen können sich auf mehr als einen halben Meter Neuschnee einstellen.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

+25.8 Grad: Südföhn sorgt für Sommertag!

Tschagguns (Bludenz) bei föhnigem Herbstwetter - https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/

Sehr warm war es heute in den Nordalpen und hier vor allem in manchen Tälern Vorarlbergs und Tirols. Vielerorts wurde föhnbedingt die 20-Grad-Marke übertroffen, in Bludenz wird der heutige Tag mit +25.8 Grad sogar als Sommertag (Höchstwert von mehr als 25 Grad) in den Aufzeichnungen archiviert.

Höchstwerte des heutigen Mittwochs - UBIMET, ZAMG
Höchstwerte des heutigen Mittwochs.
Höchstwerte des heutigen Mittwochs - UBIMET, ZAMG
Höchstwerte des heutigen Mittwochs.

Der Föhn macht es möglich

Schuld daran ist die derzeitige, wenngleich nicht außergewöhnlich kräftige Südföhnlage. Denn der Alpenraum liegt heute zwischen Sturmtief JADRANKA über der Nordsee und Hoch OTMAR über dem Schwarzen Meer in einer straffen, föhnigen Südströmung. Mit dieser gelangen aus Nordafrika sehr warme Luftmassen sowie auch mehrere Tonnen Saharastaub zu uns.

Die Wetterlage am Mittwoch - UWR, UBIMET
Die Wetterlage am Mittwoch – UWR, UBIMET

Warm, aber nichts Außergewöhnliches

Der Südföhn stellt besonders im Herbst keine Seltenheit in den Alpen dar. Daher sind solche Höchstwerte, wenngleich immer beeindruckend, noch weit entfernt von Rekorden. Als Beispiel kann Bludenz genommen werden: In der Tabelle sind alle in Bludenz gemessene Sommertage der letzten 12 Oktober-Tage (also vom 20. bis zum 31. Oktober) zwischen 2008 und 2019 gelistet:

Jahr Tag Höchstwert
2019 23.10. +27.4°C
2013 22.10. +26.3°C
2019 20.10. +25.9°C
2020* 21.10. +25.8°C
2013 28.10. +25.4°C
2019 24.10. +25.0°C

Wie man sieht: Sommertage sind keine Seltenheit in den letzten Jahren selbst im fortgeschrittenen Oktober. Am 22.10.2013 lag die Temperatur um 23 Uhr föhnbedingt sogar noch bei sommerlichen +24 Grad!

Ab morgen nimmt der Südföhn schon wieder ab, somit werden solche Spitzenwerte nicht mehr erreicht. Dennoch bleiben die Temperaturen vor allem in mittleren und hohen Lagen bis zum Wochenende auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. In den Niederungen muss man hingegen weiterhin mit Inversionen, Nebel und Hochnebel rechnen.

Titelbild: Tschagguns (Bludenz) bei föhnigem Herbstwetter – https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/

Der Indian Summer

Bunte Blätter ©unsplash.com - https://unsplash.com/photos/5IHz5WhosQE

Als Indian Summer bezeichnet man eine trockene und milde Wetterperiode im späten Herbst auf dem nordamerikanischen Kontinent. Durch die immer kälteren Nächte nehmen die Blätter der verschiedenen Birken- und Ahornarten während des „Indian Summer“ die unterschiedlichsten Schattierungen von Rot, Orange und Gelb an.


Zum Höhepunkt dieser Zeit kann man die rötliche Färbung der Wälder sogar vom Weltraum aus beobachten, wie man im folgenden Bild des Satelliten NOAA-20 aus einer Höhe von etwa 830 km sieht.

Der Winter naht

Der Begriff stammt aus dem Süden Kanadas und dem Nordosten der USA, wobei die genaue Wortherkunft ungeklärt ist. Eine Theorie besagt, dass die Indianer diese Zeit zur Jagd oder Ernte genutzt hätten. Der Indian Summer wird in der Regel durch ausgedehnte Hochdruckgebiete entlang der amerikanischen Ostküste ausgelöst. Vor allem im Landesinneren gibt es in dieser Zeit zwar schont die ersten Nachtfröste, für die Menschen dort ist es aber die letzte milde Zeit vor einem oft langen und kalten Winter. Vergleichbar ist dieses Phänomen mit dem Goldenen Oktober in Zentraleuropa.

Bunter Wald mit Straße in der Mitte, Vogelperspektive. ©unsplash.com - https://unsplash.com/photos/Qy-CBKUg_X8
Der Indian Summer ist unser Altweibersommer. ©unsplash.com

 

20 Grad und mehr: Föhn bringt Spätsommerwärme

Föhnwolken

Die Wetterlage, die sich morgen etabliert und am Mittwoch ihren Höhepunkt findet, ist typisch für den Herbst und auf der Bodenwetterkarte des DWD für Mittwoch gut zu erkennen. Kräftige Tiefs tummeln sich zwischen Irland und Schweden, wir liegen dabei an deren Vorderseite in einer warmen Südwestströmung (roter Pfeil).

Die Großwetterlage am Mittwoch.

Die Folge ist Föhn an der Alpennordseite. Wie kräftig dieser Föhn ausfällt, kann man vereinfacht gesagt am Druckunterschied zwischen München und Bozen festmachen. Ist diese Differenz deutlich kleiner als 0 (sprich der Luftdruck in Südtirol höher als in Oberbayern), sind die Bedingungen für Föhn gegeben. Grundsätzlich gilt zudem: Je größer der Druckunterschied, desto stärker weht der Föhn. Im folgenden Diagramm kann man den Verlauf dieser Druckdifferenz gut nachverfolgen: Mit bis zu 9 Hektopascal herrscht am Mittwoch der größte Wert, dann pfeift auch der Föhn mit Böen bis zu 80 km/h durch die prädestinierten Täler der Nordalpen.

Verlauf der Luftdruckgegensätze im Alpenraum.

Der Föhn sorgt aber auch für ziemlich hohe Temperaturen von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark. Bereits am Dienstag sind dort 17 bis 20 Grad zu erwarten, zum Föhnhöhepunkt am Mittwoch dann sogar 20 bis 24 Grad (siehe orange Farbtöne in der Grafik)!

Die Höchstwerte am Mittwoch (zum Vergrößern Klicken bzw. Tippen).

Einen Wermutstropfen könnte es aber geben. Saharastaub ist nämlich auch in der Luft (siehe abschließende Grafik), sodass sich doch ein paar mehr Wolken bilden könnten, als die Wettermodelle derzeit berechnen. Dies hätte dann widerum einen negativen Einfluss auf die Höchsttemperaturen.

Saharastaub am Mittwoch.

Warum gibt es Nebel im Herbst?

Nebel kommt im Herbst besonders oft vor.

In den Tälern der Alpen kam es schon im Spätsommer und Frühherbst öfters zu Frühnebel, jetzt inmitten des Herbsts beginnt die Nebelsaison dann so richtig.

Typische Verteilung von Frühnebel

Nebel am Morgen gibt es in Österreich besonders häufig entlang von Mur und Mürz sowie in den Tal- und Beckenlagen Kärntens. Die Alpentäler sind generell anfälliger für Frühnebel als das Flach- und Hügelland. Hochnebel dagegen ist auch oft im östlichen Flachland ein Thema, inklusive Wien.

Temperaturunterschiede

Im Spätsommer und Herbst werden die Tage kürzer und die Nächte länger. Bei windstillen Verhältnissen und klaren Nächten kühlt die Luft stark ab und sammelt sich in den Tälern. Immer öfter bildet sich dort eine Art Kaltluftsee, indem es kühler ist als auf den umliegenden Hügeln und Bergen. Hinzu kommt, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und somit schnell vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist. Dadurch beginnt die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit zu kondensieren, also vom gasförmigen in den flüssigen Zustand überzugehen. Die daraus entstandenen, feinen Wassertröpfchen bezeichnen wir als Nebel.

Im Laufe des Herbstes werden Nebelfelder immer langlebiger und zäher, da die Sonne nicht mehr die nötige Energie liefert, um diese „wegzuheizen“. Die Kaltluftseen können sich dann oft von Tag zu Tag weiter ausdehnen, wodurch die Nebelwahrscheinlichkeit weiter ansteigt.

Wind und Nebel

Zur Nebelauflösung kommt es dann meist erst, wenn starker Wind die bodennahe Kaltluft „verbläst“. Häufig ist das im Zuge von Kaltfronten oder durch Föhn der Fall. Aber auch eine Wolkenschicht über dem Nebel reicht, damit sich die Nebelfelder lichten. Gerade der Wind ist auch der Grund, warum das Flachland in der Regel seltener von Nebel betroffen ist.

Zusammengefasst: Die Gründe, warum es im Spätsommer und Herbst häufiger in den Tälern nebelig ist, sind große Temperaturunterschiede zwischen bodennahen und höheren Luftschichten und das Fehlen von Wind.

Quelle Titelbild: pixabay

Tief GISELA bringt Sturmböen, Starkregen und Sturmflut im Nordosten

Sturmflut in Deutschland - pixabay.com / Wickedgood

Derzeit befindet sich Tief GISELA noch zwischen Süditalien und Griechenland. Am Dienstag verlagert sich das Tief aber rasch nach Norden und kommt dann am Mittwoch unter Verstärkung über Südpolen zum liegen. Hier eine Animation der Zugbahn des Tiefs bis Donnerstagmittag (auf das Bild klicken um die Animation zu starten):

Zugbahn des Tiefs GISELA von Montagabend bis Donnerstagmittag (auf dem Bild klicken um die Animation zu starten) - ECMWF, UBIMET
Zugbahn des Tiefs GISELA von Montagabend bis Donnerstagmittag (auf das Bild klicken um die Animation zu starten) – ECMWF, UBIMET

Starkregen im Osten

Das Frontensystem des Tiefs erfasst somit am Mittwoch den Osten des Landes. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt dabei aus heutiger Sicht von Vorpommern über Brandenburg und Berlin bis nach Sachsen: Hier sind verbreitet 20 bis 40 l/m² binnen 24 Stunden zu erwarten. Vor allem im Bereich des Erzgebirges sind aber lokal bis zu 50 l/m² durchaus möglich.

Prognose der akkumulierten Niederschlagsmengen für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der akkumulierten Niederschlagsmengen für den Mittwoch – UBIMET

Teils schwere Sturmböen im Nordosten

Die prognostizierte Zugbahn des Tiefs sorgt am Mittwoch zudem für eine Intensivierung der Druckgegensätze zwischen GISELA und einem kräftigen Hochdruckgebiet über der Nordatlantik. Somit sind in der Nordhälfte des Landes am Mittwoch teils stürmische Böen zwischen 60 und 80 km/h einzuplanen. Im Bereich der Ostsee und vor allem rund um Rügen sind lokal auch teils schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h aus Nordost möglich!

Prognose der maximalen Windböen für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen für den Mittwoch – UBIMET

Sturmflut an der Ostsee

Neben Starkregen und Sturmböen ist am Mittwoch und Donnerstag auch eine nennenswerte Sturmflut für die Ostsee in Sicht. Durch die anhaltende, starke Nordostströmung über der Ostsee wird viel Wasser an die deutschen Küste gedrückt. Laut Vorhersagen des BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) werden die Pegelstände vor allem im äußersten Nordosten auf 100 bis 130 cm über dem mittleren Wasserstand steigen, was lokal (z.B. in Greifswald) für eine „mittlere Sturmflut“ reicht. Noch dazu sind verbreitet Wellen von 4 bis 6 m in Sicht.

Wasserstandsvorhersage östlich der Insel Rügen - BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html
Wasserstandsvorhersage östlich der Insel Rügen – BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html
Wasserstandsvorhersage westlich der Insel Rügen - BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html
Wasserstandsvorhersage westlich der Insel Rügen – BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html

 

Titelbild: Sturmflut in Deutschland – pixabay.com / Wickedgood

Auf Regen folgt noch mehr Regen

Am Sonntag zog ein Tief von Italien über Ostösterreich nach Norden und sorgte im Süden und Osten für reichlich Niederschlag. Lokal kamen in nur wenigen Stunden über 50 l/m² zusammen.

Die Kombination aus starkem Niederschlag und kühler Luft drückte die Schneefallgrenze stellenweise auf 600 bis 400 m hinunter. Richtig winterlich wurde es für ein paar Stunden auf den Passstraßen von Kärnten bis Niederösterreich.

Tief GISELA sorgt für neuen Regen

Derzeit liegt Tief GISELA noch über dem Süden von Italien, wandert aber über Nacht nach Griechenland und Bulgarien. Von dort verlagert sich das Tief am Dienstag weiter über Ungarn nach Südpolen und führt sehr feuchte Mittelmeerluft nach Mitteleuropa. Somit setzt am Dienstag von Osten her wieder Regen ein, der besonders in Niederösterreich und Wien  wieder ergiebig ausfällt.


Besonders in den niederösterreichischen Voralpen sowie im Norden des Wein- und Waldviertels kommen bis Mittwochmittag 30-50 l/m² zusammen. Dabei schwankt die Schneefallgrenze meist zwischen 700 und 1000 m, oberhalb kommen wieder einige Zentimeter Neuschnee hinzu.

Geht unbeständig weiter

Am Mittwochnachmittag schwächt sich das Tief über Polen merklich ab und somit geht auch der kräftige Regen zu Ende. Nach einer kurzen Pause nähert sich im Laufe des Donnerstags wieder ein Italientief dem Ostalpenraum an. Ob dieses Tief aber neuerlich für größere Regenmengen sorgt, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist aber, dass es in dieser Woche zu kühl und trüb weiter geht.

Bild von Cornell Frühauf auf Pixabay

Der Herbst macht ernst: Temperatursturz von bis zu 16 Grad in 24 Stunden

Webcambild aus Bad Eisenkappel (Kärnten) - https://www.bad-eisenkappel.info/sonstiges/webcams/hauptplatz-bad-eisenkappel.html

Viel Regen ist heute vor allem im Süden zusammengekommen. Dabei ist die Schneefallgrenze mit einfließender Kaltluft aus Norden allmählich auf 900 bis 600 m abgesunken (mehr Infos hier: Viel Regen und Schnee im Süden und Osten).

Bemerkenswert war aber auch der Temperatursturz am Wochenende. Im Osten und Süden wurden am gestrigen Samstag noch frühherbstliche 16 bis 21 Grad erreicht. Am heutigen Sonntag lagen die Höchstwerte nur noch zwischen 4 und 13 Grad! Auf das folgende Bild klicken, um die Animation zu starten:

Vergleich der Temperaturmaxima zwischen Samstag 10.10. und Sonntag 11.10. - UBIMET
Vergleich der Temperaturmaxima zwischen Samstag 10.10. und Sonntag 11.10. (zum Vergrößern und Animieren klicken) – UBIMET

Noch spannender ist aber der 24-stündige Temperaturrückgang zwischen 16 Uhr am Samstag und 16 Uhr am Sonntag in Kärnten:

Ort Samstag 16 Uhr Sonntag 16 Uhr Differenz
Bad Eisenkappel +17.0°C +0.6°C -16.4°C
Villach – Süd +18.8°C +2.6°C -16.2°C
Ferlach +18.0°C +2.1°C -15.9°C
Villach – Stadt +18.8°C +3.2°C -15.6°C
Arriach +15.0°C +0.1°C -14.9°C

 

Titelbild: Webcambild aus Bad Eisenkappel (Kärnten) – https://www.bad-eisenkappel.info/sonstiges/webcams/hauptplatz-bad-eisenkappel.html

Viel Regen und Schnee im Süden und Osten

In den vergangenen Stunden regnete es von Tirol über Salzburg bis nach Kärnten verbreitet, dabei lag der Schwerpunkt im Süden von Osttirol und Oberkärnten.

Die Schneefallgrenze pendelte dabei meist zwischen 1100 und 1400 m, viel Neuschnee gab es dabei mit bis zu 40 cm von den Lienzer Dolomiten bis zu den Hohen Tauern.

Schnee bis auf 900 m in Kärnten

Am Nachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt langsam ostwärts und liegt in Unterkärnten un dem Westen der Steiermark. Durch den starken regen sinkt die Schneefallgrenze teilweise bis auf 900 m. So fallen dicke Flocken etwa in Bad Bleiberg oder Arriach.

Webcam oberhalb von Arriach
Am Loiblpass gibt es schon eine Schneefahrbahn

In der Nacht starker Regen und Schneefall im Osten

In der Nacht auf Montag sorgt dann das nach Norden ziehende Randtief von der südlichen Steiermark und dem Burgenland über den Wechsel bis ins Weinviertel für ergiebigen Regen von rund 30 l/m² in nur wenigen Stunden.

Niederschlagsprognose bis Montagmittag

Dabei sinkt die Schneefallgrenze in Kärnten der Obersteiermark un in den Salzburger Gebirgsgauen teilweise bis auf 700 m ab. Somit kann es in der Nacht z.B. auch über den Semmering kurzzeitig winterlich werden. Am Montag selbst klingen Regen und Schneefall von Süden her dann bald ab.

Titelbild: badbleiberg.it-wms.com/Titelbild:

Aktuelle Wetterlage

Ein Blick auf das Satellitenbild von heute Mittag gibt schon mal einen ersten Eindruck von der aktuellen Wetterlage. Das geschulte Auge erkennt dabei noch das Frontensystem, das uns am vergangen Samstag besonders im Osten des Landes mit Gewittern beeinträchtigt hat. Inzwischen liegt dieses über Osteuropa.

Satbild 14 Uhr, 06.10.2020 – Quelle: EUMETSAT

Über Westeuropa sickern hingegen derzeit kalte Luftmassen in den höheren Schichten ein, die dort heute für gewittrige Schauer sorgten. Zu erkennen ist dies an der zellularen Wolkenstruktur über den Britischen Inseln, Frankreich und Deutschland.

Zwischen den Fronten

… lag heute Österreich. Besonders der Osten bekam dabei einige Sonnenstunden ab,

Relative Sonnenscheindauer, 06.10.2020 – Quelle: UBIMET

… weshalb die Temperaturen im Osten auch wieder Werte über 20 Grad erreichten. Je weiter man nach Westen kam, umso dichter wurden die Wolken und auch die Temperaturen niedriger. Folgende Tabelle gibt die Maxima des heutigen Tages in den einzelnen Bundesländern wieder:

Temperaturmaxima, 06.10.2020

Unbeständige Nacht

In der Nacht werden die Wolken aber überall dichter. Eine über das Land ziehende Kaltfront bringt in weiterer Folge überall Schauer. Auch der Mittwoch verläuft landesweit unbeständig, besonders im Süden unter leichtem Föhneinfluss hingegen noch am beständigsten. Der Tiefdruckeinfluss lässt zum Abend hin aber wieder nach, die Kaltfront zieht nach Osten ab und von Westen greift ein Hochdruckgebiet ins Wettergeschehen ein.

Bodendruckkarte für 07.10.2020, 14 Uhr – Quelle: GFS

Die Tief über der Nordsee verliert an Einfluss, ein Hochdruckgebiet gewinnt von den Azoren aus an Oberhand über das Wettergeschehen in Österreich. Somit stehen ein überwiegend trockener und sonniger Donnerstag und Freitag bevor.

Bis zu 600 l/m² binnen 24 Stunden: Schwere Überschwemmungen in Frankreich und Norditalien

Überflutungen in Italien - https://www.vigilfuoco.tv/

Der Herbst ist im Mittelmeerraum vielerorts die nasseste Jahreszeit. Hier steht am Ende des Sommers aufgrund des immer noch sehr warmen Meereswassers viel Energie und Feuchtigkeit zur Verfügung. Was dies bedeuten kann, mussten viele Menschen in Frankreich und Italien in den letzten Tagen wieder einmal erfahren.

Enorme Wassermassen durch Südstau an den Alpen

In einer straffen, langanhaltenden Süd- bis Südostströmung gelangten im Laufe der vergangenen Woche im Vorfeld des kräftigen Tiefs BRIGITTE über Westeuropa warme und feuchte Luftmassen nach Südfrankreich und Nordwestitalien. Vor allem im Norden der Provinz Piemont und im Kanton Tessin stauten sich somit besonders am 1. und 2. Oktober heftige Niederschläge an den Südalpen. Hier kamen verbreitet 300 bis 600 l/m² binnen 24 Stunden zusammen. Dies entspricht etwa dem Jahresniederschlag von Berlin an nur einem Tag!

Gleichzeitig gingen in den Seealpen zwischen der Côte d’Azur in Frankreich und die Regionen Ligurien und Piemont in Italien langsam ziehende, kräftige Gewitter nieder. Diese brachten gebietsweise enormen Regenmassen von 200 bis 500 l/m² in 10 bis 20 Stunden.

Eine gute Nachtricht zum Schluss: Während dieser Unwetter-Phase wurde erstmals das Sturmflutsperrwerk namens MOSE zum Schutz der Lagune von Venedig vor Hochwasser erfolgreich getestet.

 

Titelbild: Überflutungen in Limone Piemonte, Italien – https://www.vigilfuoco.tv/

200 km/h: Föhn tobt in den Alpen

Föhnwolken

Die offiziellen Wetterstationen im Land können da zwar nicht ganz mithalten, markant ist der Föhn aber auch hier. Die Tabelle zeigt die 10 höchsten Spitzenböen aller 288 Wetterstationen, an der Spitze wie so oft der Patscherkofel mit 175 km/h!

Windspitzen der offiziellen Messstationen.

Auf der Karte mit den Spitzenböen je Bundesland erkennt man gut den Föhn in den Nordalpen, Schwerpunkt waren und sind Nordtirol und das Salzburger Land:

Windspitzen in Österreich am Samstag.

Betrachtet man zusätzlich noch die zahlreichen Messstationen der verschiedenen Lawinenwarndienste, so stechen 2 Gipfel noch einmal heraus. Auf der Elferspitze hoch über dem Stubaital wurde in der Nacht eine Windböe von 224 km/h gemessen, über 200 km/h waren es auch an der Schwarzen Schneid in den Ötztaler Alpen!

Windspitzen in Tirol.

September 2020 – nass, aber auch sonnig

Herbstmorgen

Wie bereits berichtet, reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 25 der wärmsten Septembermonate seit Messbeginn ein. Durch ein Starkregenereignis am Anfang des Monats und der nassen Wetterlage zum Abschluss bilanziert der September über ganz Österreich gemittelt zudem um rund 30 Prozent zu nass.

Betrachtet man die Niederschlagsabweichungen näher, so stechen zwei Regionen deutlich hervor: Rund doppelt so viel Regen wie üblich kam in den Nordalpen vom Karwendel bis zum Schneeberg zusammen, selbiges gilt auch für das Waldviertel. Herausragend bei den absoluten Mengen ist dabei Lunz am See, hier kamen rund 275 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen.

Gesamtniederschlagsumme im September

Die höchste Tagesniederschlagsmenge wurde hingegen wie so oft am Loiblpass in Kärnten registriert, am vergangenen Freitag gab es hier rund 120 Liter Regen pro Quadratmeter binnen 24 Stunden. Zu trockene Regionen gab es im zurückliegenden Monat nur sehr wenige, in Vorarlberg, Osttirol und Oberkärnten fehlen lokal rund 25% auf eine ausgeglichene Bilanz.

Sonnensoll übertroffen

Die lange warme Phase im zurückliegenden Monat ging auch mit jeder Menge Sonnenschein einher, im nahezu gesamten Land machte die Sonne im September Überstunden. Davon ausgenommen ist lediglich der Südwesten Österreichs, so wurde in Osttirol und Kärnten das Soll so gerade erreicht.

Sonnenstunden im September

Sonst belaufen sich die Abweichungen bei der Sonnenscheindauer meist auf +10 bis +30 Prozent, letzteres gilt exemplarisch für einige andere Orte auch für Bad Gleichenberg. Hier schien die Sonne im September rund 235 Stunden lang, im langjährigen Mittel kommt die steirische Gemeinde auf 179 Sonnenstunden. Der absolut sonnigste Ort des Landes war jedoch Güssing, hier schien die Sonne in Summe gut 250 Stunden und somit fast so häufig wie in einem durchschnittlichen Juni oder August.

Auch bei einem Blick auf den Vergleich trübe Tage zu sonnigen Tagen erkennt man, dass es in den meisten Regionen deutlich mehr Tage mit überwiegend sonnigen Verhältnissen gab, als Tage an denen die Wolken dominierten.

Anzahl der Tage mit überwiegendem Sonnenschein
Anzahl an trüben Tagen

Quelle Titelbild: Adobe Stock

September 2020 – warm trotz kaltem Ende

Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der September 2020 mit einer Abweichung von knapp +2 Grad deutlich zu warm.

Temperaturabweichung September

Damit reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 25 der wärmsten Septembermonate seit Messbeginn ein. Lange Zeit steuerte der September dabei sogar auf eine Podiumsplatzierung zu, der massive Kaltlufteinbruch am Monatsende verhinderte dies jedoch. Hauptursache für den zu warmen September war eine lange Phase deutlich überdurchschnittlicher Temperaturen zwischen dem 4. und 24., davor und danach herrschten hingegen unterkühlte Septembertemperaturen.

30,4 Grad in Wien

Selbst die 30-Grad-Marke wurde noch mehrmals im September geknackt, mit 30,4 Grad war es am 5. September in der Wiener Innenstadt am heißesten.

Absoluter Höchstwert im September pro Bundesland

Auch Weyer, Hohenau und Waidhofen an der Ybbs schafften im September noch einen letzten Hitzetag mit 30 Grad.

Das über weite Strecken sehr hohe Temperaturniveau schlägt sich auch in der Anzahl der Sommertage nieder. Bei dieser Statistik liegt das Burgenland in Führung: So konnten in Andau, Neusiedl und Güssing stolze 15 Sommertage registriert werden.

Anzahl andSommertage im September

An vielen Wetterstationen im Land wurden damit im Herbstmonat September häufiger Temperaturen von 25 Grad oder mehr verzeichnet werden als im eigentlichen Sommermonat Juni. Darunter fallen u.a. Wien-Hohe Warte (11 Sommertage im September vs. 10 Sommertage im Juni), Eisenstadt (14 vs. 11) und Innsbruck-Universität (14 vs. 11).

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Erster Schnee am Wochenende

Der erste Schnee im Herbst. Quelle: https://pixabay.com/photos/the-first-snow-mushrooms-nature-1800429/

Die Wetterlage, die zu diesem frühen Wintereinbruch führt, ist klassisch für den Herbst. Eine Kaltfront (blaue Linie mit Dreiecken auf der folgenden Karte) erreicht Österreich von Nordwesten her, gleichzeitig bildet sich ein Tief über Norditalien. Diese Kombination führt am Freitag und Samstag zu flächendeckendem Regen im Land, wobei die Schneefallgrenze immer weiter absinkt. Diese Entwicklung haben wir an dieser Stelle vor ein paar Tagen schon angedeutet.

Die frühwinterliche Wetterlage am Freitag

Los geht’s mit dem Schnee im Laufe des Freitagabends, dann sinkt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis ins Salzkammergut schon von Mittelgebirgslagen auf rund 1400 bis 1200 m ab. In der Nacht auf Samstag und am Samstag selbst schneit es dann in den Nordalpen sogar schon oberhalb von 1000 bis 1200 m. Sonst bleibt die Schneefallgrenze deutlich höher!

Zu den Mengen: Am meisten fällt naturgemäß auf den Bergen, so kommen in den Nordalpen vom Rätikon bis zum Dachstein in Lagen über 1500-1700 m verbreitet 30 bis 50 cm zusammen. Lokal, so zum Beispiel rund um den Arlberg ist auch bis zu 1 Meter Neuschnee möglich. In den Hochtälern oberhalb von rund 1200 m bildet sich aber auch eine geschlossene Schneedecke.

Hier die aktuellste Prognose der Schneemengen (zum Vergrößern Anklicken bzw. Antippen):

Erwartete Neuschneemengen am Wochenende.

Da der Schnee sehr nass sein wird und die Bäume zu Beginn des Herbstes praktisch noch vollständig belaubt sind, besteht erhöhte Schneebruchgefahr. So können einzelne Äste abbrechen, in manchen Hochtälern können auch umstürzende Bäume für Behinderungen sorgen.

Ungewöhnlich ist solch ein früher Wintereinbruch in den Hochtälern der Alpen übrigens nicht. So sind bei extremen Wetterlagen selbst im August Schneeflocken bis rund 1000 m durchaus möglich.

Quelle Titelbild: pixabay

Massive Überschwemmungen in Frankreich

Im Süden von Frankreich kommt es von September bis November nahezu jährlich zu Überflutungen. Grund dafür ist die deutlich erhöhte Tiefdrucktätigkeit über Südwesteuropa und das immer noch warme Mittelmeer. An der Vorderseite eines Tiefs wird dabei feucht-warme Mittelmeerluft an den Südhängen des Zentralmassivs gehoben und es kommt zu Starkregen. Oftmals wird der Effekt noch durch stationäre Gewitter verstärkt.

Hier rot umrandet der stationäre Gewittercluster, der für die enormen Wassermassen sorgt.

500 mm in nur 7 Stunden

Mit den Gewittern kam es am Samstagvormittag zu enormen Regenmengen. Lokal kamen bis zu 500 mm in nur sieben Stunden zusammen. Zum Vergleich, der Jahresniederschlag von Wien beträgt knapp 660 mm. Solche Wassermassen sind selbst für diese starkregenerprobte Region ungewöhnlich.

Gefährliche Sturzfluten

Durch die enormen Regenmengen in kurzer Zeit kam es zu regelrechten Sturzfluten, auch außerhalb des Gewittergebiets. Stellenweise steigen die Pegel der Flüsse in kürzester Zeit um bis zu 5 m an.

Der sintflutartige Regen hält in den kommenden Stunden noch an, somit sind noch weitreichendere Überflutungen zu befürchten. Erst am Sonntagmorgen geht der Starkregen mit Verlagerung des Tiefs zu Ende.

Titelbild: Twitter: Guillaume Séchet

Hitze im September: Bis zu 30 Grad

Wenige Wolken, viel Sonnenschein

Spätsommer dank LEIKI

Das derzeit herrschende Hochdruckgebiet trägt den Namen LEIKI und befindet sich über dem östlichen Mitteleuropa. Uns erreichen dabei bis einschließlich Mittwoch für die Jahreszeit sehr warme Luftmassen. Normalerweise pendeln sich die Höchsttemperaturen im Flachland sowie den breiten Alpentälern jetzt Mitte September bei rund 20 bis 22 Grad ein. Mit bis zu 30 Grad heute sowie an den beiden kommenden Tagen liegen wir folglich um 7 bis 10 Grad über diesen langjährigen Mittelwerten.

Stadt Höchstwert am Dienstag Durchschnittlicher Höchstwert Mitte September
Wien 29 Grad 21 Grad
St. Pölten 29 Grad 21 Grad
Eisenstadt 29 Grad 22 Grad
Linz 28 Grad 20 Grad
Graz 28 Grad 21 Grad
Klagenfurt 27 Grad 21 Grad
Salzburg 30 Grad 20 Grad
Innsbruck 30 Grad 21 Grad
Bregenz 28 Grad 20 Grad

Hier die prognostizierten Höchstwerte für Dienstag in Kartenform:

Sommerliche Wärme am Dienstag in Österreich.

Septemberhitze nicht (mehr) ungewöhnlich

30 Grad im September sind nicht so außergewöhnlich, wie man vielleicht denken mag. So gab es in den vergangenen zehn Jahren gleich sieben September mit einem 30er, dem gegenüber stehen drei September ohne Hitzetag seit 2010. Der absolute Temperaturrekord für den September bleibt jedoch in weiter Ferne, er stammt aus der jüngeren Vergangenheit. Am Monatsersten vor fünf Jahren wurden in Pottschach-Ternitz sogar 36 Grad gemessen. Die 30-Grad-Marke liegt hierzulande übrigens bis in den Oktober hinein in Reichweite: Der späteste Termin für einen 30er in Österreich datiert vom 5.10.1983 aus Deutschlandsberg.

Kaltfront am Donnerstag

Bereits am Mittwoch ist es nicht mehr im ganzen Land sonnig und warm. Besonders in Tirol, Salzburg und Oberösterreich entstehen nämlich am Nachmittag ein paar Regenschauer und Gewitter, die höchsten Temperaturen mit weiterhin bis zu 30 Grad konzentrieren sich dann auf den Osten. Der Donnerstag bringt dann einen vorübergehenden Wetterumschwung: An der Alpennordseite ziehen von Beginn an dichte Wolken samt Regenschauern durch, freundlich bleibt es im äußersten Westen sowie anfangs auch von Osttirol bis ins Burgenland. Doch auch im Süden und Südosten entwickeln sich am Nachmittag Schauer und Gewitter. Mit 18 bis 26 Grad kühlt es zwar überall ab, die Temperaturen bleiben damit aber auf einem überdurchschnittlichen Niveau.

Auf LEIKI folgt MANFRED

Am Freitag ist die Kaltfront schon wieder Geschichte. Hoch MANFRED beschert uns nicht nur einen letzten strahlend sonnigen Werktag, auch das Wochenende verspricht aus heutiger Sicht die meiste Zeit über Sonnenschein bei angenehm warmen 20 bis 28 Grad.

Quelle Titelbild: pixabay

Samstag bis 30 Grad, dann Abkühlung

Badewetter am Samstag

Die Temperaturen fahren in den kommenden Tagen Achterbahn – das Motto könnte lauten: ‚Vom Sommer in den Herbst und wieder zurück.‘ Am Samstag liegt der Alpenraum noch im Vorfeld einer Kaltfront, die sich quer über Deutschland erstreckt. Aus Südwesteuropa erreichen uns dabei noch einmal sommerlich warme Luftmassen, bei 24 bis 30 Grad und viel Sonnenschein bis weit in den Nachmittag hinein herrschen beste Bedingungen für jegliche Freizeitaktivitäten im Freien. Die 30-Grad-Marke könnte dabei vor allem in Wien und Niederösterreich, punktuell aber auch in Unterkärnten oder im Murtal geknackt werden.

Hier die Prognose der Höchstwerte morgen:

Am Samstag gibt es im Osten lokal 30 Grad.

Septemberhitze

30 Grad im September sind nicht so außergewöhnlich, wie man vielleicht denken mag. So gab es im September 1947 gleich 14 heiße Tage mit 30 Grad und mehr in Österreich. Der absolute Temperaturrekord für den September ist jedoch in weiter Ferne, er stammt aus der jüngeren Vergangenheit. Am Monatsersten vor fünf Jahren wurden in Pottschach-Ternitz schweißtreibende 36 Grad gemessen. Die 30-Grad-Marke liegt hierzulande übrigens bis in den Oktober hinein in Reichweite: Der späteste Termin für einen 30er in Österreich datiert vom 5.10.1983 aus Deutschlandsberg.

Wechselhafter Wochenwechsel

Am Sonntag erfasst die angesprochene Kaltfront Österreich, verbreitet dominieren dichte Wolken und Regenschauer das Geschehen. Lokal können auch größere Regenmengen zusammenkommen. Letzte Wolkenlücken von Unterkärnten bis ins Südburgenland schließen sich im Tagesverlauf, hier gibt es auch noch einmal spätsommerliche 23 bis 25 Grad, ehe auch hier Schauer und Gewitter entstehen. Sonst hat es bereits um rund 10 Grad abgekühlt, die Höchstwerte liegen meist zwischen 14 und 21 Grad.

Wie bereits angedeutet fallen lokal große Regenmengen, hier die Prognose für Sonntag:

Kräftiger Regen fällt am Sonntag besonders im östlichen Bergland.

Auch zum Schulstart in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland am Montag zeigt sich das Wetter frühherbstlich. 12 bis 21 Grad sind schon das Höchste der Gefühle, dazu ist der Himmel überwiegend bewölkt und in Tirol, Kärnten, dem Salzburger Land und in der Steiermark regnet es immer wieder. Die Sonne zeigt sich am ehesten ganz im Westen und im äußersten Osten.

Neues Hoch kommt

Ab Dienstag sorgt dann aber ein neues Hoch mit dem voraussichtlichen Namen Jurij wieder für stabile Bedingungen. Zwar können – typisch für den startenden Herbst – morgendliche Nebelfelder für einen grauen Start in den Tag sorgen, nach deren Auflösung scheint aber im ganzen Land die Sonne. Dazu klettern die Temperaturen wieder auf ein spätsommerliches Niveau mit meist 20 bis 26 Grad, Mittwoch und Donnerstag sind punktuell sogar wieder 28 Grad möglich.

Quelle Titelbild: pixabay

Neue Niederschlagsrekorde in Südösterreich

Heftige Regenfälle im Herbst.

Die Wetterlage in den vergangenen 3 Wochen war von einem immer wiederkehrenden Muster geprägt. Kalte Luft stieß westlich von uns ins Mittelmeer vor, dort bildeten sich in der Folge kräftige Tiefdruckgebiete. Diese lenkten extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen, die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem vom Ötztal über die Salzburger Tauerntäler bis ins Obere Murtal sowie generell in Osttirol und Kärnten.

Grafisch aufbereitet sieht das Ganze folgendermaßen aus: Hotspot oder besser gesagt Wetspot war ganz klar Oberkärnten:

Große Regen- und Schneemengen im Süden und Südwesten.
Große Regen- und Schneemengen im Süden und Südwesten.

Mit Abstand am meisten Regen und Schnee ist an der Messstation am Loibltunnel an der Grenze Kärnten-Slowenien zusammengekommen, 723 l/m² sind mehr als beispielsweise in Wien in einem gesamten Jahr im Mittel fällt! Mehr als 500 l/m² gab’s aber auch in Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und am Weißensee:

Die nassesten Orte im November 2019 bislang.
Die nassesten Orte im November 2019 bislang.

Im langjährigen Mittel kommen im Süden in einem November „nur“ 80-150 l/m² zusammen, die Abweichungen hierzu sind enorm. Auf der folgenden Grafik sind genau diese dargestellt. So hat es z.B. in Spittal an der Drau bislang schon 5-mal (in Grafik: 540%) mehr geregnet und geschneit als üblich!

Im Süden und Südwesten viel zu nass.
Im Süden und Südwesten viel zu nass.

Folglich können wir schon jetzt – eine Woche vor Monatsende – zahlreiche neue Novemberrekorde vermelden. Diese haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Bemerkenswert zwei Fakten:

  • mehr als 30 Stationen haben ihren Novemberrekord geknackt
  • Kals hat seinen 103 Jahre alten Rekord sogar regelrecht pulverisiert (alt: 176 l/m²  — neu: 275 l/m²)
Station Niederschlag November 2019 November-rekord Jahr Differenz zu Rekord
Spittal 474 303 2000 171
Sonnblick 482 319 2002 163
Mallnitz 456 316 2002 140
Virgen 269 150 2012 119
Feldkirchen 280 173 2010 107
Kals 275 176 1916 99
Weißensee 504 412 2000 92
Lienz 415 331 2002 84
Obervellach 433 352 2002 81
Millstatt 348 275 2000 73
Krimml 213 146 1966 67
Rauris 266 203 1947 63
St. Michael/Lungau 261 199 2000 62
Sillian 384 323 2002 61
Flattnitz 334 275 2000 59
Fresach 340 289 2000 51
Tamsweg 225 176 1996 49
Bad Bleiberg 379 332 2000 47
Mayrhofen 207 184 1979 23
Kornat 587 568 2002 19
Kanzelhöhe 270 253 2000 17
Gröbming 140 124 2007 16
Bischofshofen 138 123 2007 15
Pörtschach 243 239 2000 4
Zell am See 205 202 1947 3
Seckau 133 131 1893 2

Zudem stellten auch Arriach, St. Johann und St. Veit / Pongau, Mariapfarr, Murau und Bad Gastein neue Bestmarken für den November auf.

Auch in St. Jakob im Defereggental sowie in Döllach dürfte es einen neuen Novemberrekord gegeben haben, an diesen beiden Stationen gab es zuletzt allerdings leider Datenlücken.

Kommt da noch mehr?

Laut den Berechnungen des europäischen Wettermodells sind bis zum kommenden Wochenende und somit dem Monatswechsel in den betroffenen Regionen noch einmal 20 bis 30 l/m² zu erwarten. Nicht die Welt, aber ausreichend, dass noch ein paar weitere Stationen einen neuen Niederschlagsrekord aufstellen werden.

Nicht mehr allzu viel Niederschlag bis Ende November.
Nicht mehr allzu viel Niederschlag bis Ende November.

Quelle Titelbild: adobe stock

Große Regen- und Schneemengen in den Südalpen

Schneemassen in den Alpen

Verantwortlich für dieses extreme Herbstwetter ist das Tief namens LUIS. Heute Mittag (siehe nachfolgende Wetterkarte) weist das Tief gleich zwei Kerne auf, einen über Nordwestfrankreich und einem über dem Löwengolf. Dabei lenkt das Tief von Süden her sehr feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen, die dort regelrecht ausgepresst wird und zu enormen Regen- und Schneemengen führt. Eine ganz ähnlich Wetterlage gab es in den vergangenen Wochen ja auch im Süden Österreichs und in Südtirol.

Tief LUIS sorgt für extreme Niederschläge
Tief LUIS sorgt für extreme Niederschläge

Die Niederschlagsmengen, die beispielsweise das deutsche Wettermodell berechnet, sind wahrlich beeindruckend. 200 bis 400 l/m² kommen bis Sonntagabend zusammen, vereinzelt in den Ligurischen Alpen sogar noch mehr. Zum Vergleich: In Berlin fallen in einem Jahr (!) durchschnittlich 550 l/m², in Frankfurt 630 l/m².

Massive Regen- und Schneemengen in der Schweiz, Italien und Frankreich.
Massive Regen- und Schneemengen in der Schweiz, Italien und Frankreich.

Besonders betroffen sind dabei folgende Regionen:

  • Cevennen (FRA)
  • Provence (FRA)
  • Ligurien (ITA)
  • Piemont (ITA)
  • Aostatal (ITA)
  • Wallis (CH)
  • Tessin (CH)

Aus dem Wallis stammt auch das folgende Webcam-Bild. In Simplon-Dorf auf 1470 m sind bislang schon 40 cm Neuschnee zusammengekommen. Derzeitige Gesamtschneehöhe rund 110 cm!

Massive Neuschneemengen in Simplon.
Massive Neuschneemengen in Simplon.

Auch im Tessin tiefster Winter: Bosco Gurin misst ebenfalls mehr als 1 Meter Schnee:

Dementsprechend hoch ist die Lawinengefahr, in Italien herrscht lokal sogar die höchste Warnstufe 5! Für November ist das absolut außergewöhnlich:

Gleichzeitig tobt an der Alpennordseite ein Föhnsturm. In Meiringen wurden sogar schon 138 km/h gemessen, 120 waren es im Wintersportort Adelboden. Hier eine Übersicht der Spitzenböen in der Schweiz:

Föhnsturm an der Alpennordseite.
Föhnsturm an der Alpennordseite.

Bis zu 100 km/h: Föhnsturm am Samstag

Föhn in den Alpen

Stürmischer Südföhn am Samstag

Bereits am heutigen Freitag macht sich der Südföhn in den dafür typischen Tälern der Nordalpen mit kräftigen bis stürmischen Böen bemerkbar. Mit Annäherung von Tief LUIS über dem Löwengolf verstärkt sich am Samstag der Druckunterschied und folglich der Südföhn deutlich. Vor allem vom Brandnertal über den Großraum Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern muss man mit Böen von 80 bis 100 km/h rechnen. Ein regelrechter Föhnorkan kündigt sich sogar auf den Bergen an, beispielweise werden am Patscherkofel oder in den Kammlagen der Hohen Tauern Spitzenböen bis zu 150 km/h erwartet. Die aktuellsten Warnungen findet Ihr stets auf unserer Hauptseite

Die vom Föhnsturm betroffenen Regionen am Samstag.
Die vom Föhnsturm betroffenen Regionen am Samstag.

Der Föhn treibt auch die Temperaturen kräftig in die Höhe, am wärmsten mit bis zu 19 Grad wird es im Walgau und im Rheintal. Selbst 20 Grad sind dort nicht ausgeschlossen! Außergewöhnlich mild mit 14 bis 17 Grad wird es aber generell in den Nordalpen.

Danach: Wechselhaft, aber mild

Am Sonntag lässt der Föhn zwar wieder nach, sorgt aber vom Salzkammergut bis zum Mariazellerland noch einmal für bis zu 16 Grad. Deutlich frischer bleibt es am Wochenende dagegen generell in weiten Teilen des Flachlands, wo zäher Nebel und Hochnebel die Temperaturen kaum über die 10-Grad-Marke steigen lassen.

In der neuen Woche kommt dann Bewegung in die Großwetterlage: Tiefs über dem Atlantik nehmen mehr und mehr Einfluss auf unser Wetter. Eine erste Front überquert uns am Dienstag mit Regenschauern, wechselhaft geht es anschließend weiter. Die Temperaturen bleiben aber auch nächste Woche klar über dem langjährigen Mittelwerten für Ende November.

Winterwetter zum Winterbeginn?

Noch herrscht bei den großen Wettermodellen Uneinigkeit, allerdings mehren sich die Anzeichen für eine nachhaltige Abkühlung zum kommenden Wochenende hin. Pünktlich zum Monatswechsel und zum Start des meteorologischen Winters könnte nach derzeitigem Stand kalte Polarluft aus Nordeuropa bis nach Österreich vorankommen. Ob ein solcher Kaltlufteinbruch mit Schneefall oder doch eher trocken vonstatten geht, kann man aber noch nicht verlässlich sagen.

Diesbezüglich müssen wir uns also noch ein paar Tage gedulden, dann sollten auch die Wetterkarten ein eindeutigeres Bild zeigen.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Im Süden und Westen starker Regen und Schneefall

Schneewarnsignal ©shutterstock.com/Olaf Naami

Update 23:00 Uhr

Hiermit beenden wir unseren Live-Ticker für heute. Gute Nacht!

Update 21:05 – Obergurgl von der Außenwelt abgeschnitten

Update 21:00 Uhr – Der Blick aufs verschneite Lienz

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/lienz/

Update 20:40 Uhr – Föhn

Neben Regen und Schnee gab es heute auch Föhn. Dabei gab es insbesondere in Windischgarsten und Umgebung einen Föhnsturm mit Böen über 100 km/h. Es gab auch dort etliche Feuewehreinsätze, wie der unten stehende Tweet zeigt.

© UBIMET

Update 20:30 Uhr – Lawine im Stubaier Tal

Update 20:20 Uhr – Lawine bei Heiligenblut

Update 20:10 Uhr – Niederschlag

Der Niederschlag geht allmählich zurück. Daher kann ein erstes Fazit getroffen werden. Man erkennt in der Graphik, dass viel Regen und Schnee zwischen den Ötztaler Alpen und Oberkärnten gefallen ist. Die höchsten Werte wurden in einem Streifen von den Karnischen Alpen bis in den Pongau gemessen.  Hier sind verbreitet über 100 L/m² gefallen. Hier konzentrieren sich ja auch die Auswirkungen, wie man am Tage verfolgen konnte.

Niederschlagssumme © UBIMET

Update 18:40 – Tauernbahn

Update 18:25 Uhr

Anbei noch ein gefilmter Felssturz in Villanders in Südtirol:

Update 18:15 Uhr

Der Höhepunkt des Ereignisses ist überschritten. Dennoch werden im Süden bis Mitternacht noch 10 bis 20 L/m² zusammenkommen. Nun gilt der Blick den Flüssen. Besonders in Kärtnen und Salzburg steigen die Pegel. Dabei überschreitet die Gail in Hermagor gerade HQ5.

Update 17:40 Uhr – Zivilschutzwarnung Land Salzburg

In den Gemeinden Muhr, Großarl, Hüttschlag und Bad Hofgastein (alle befinden sich im Pongau) ist deine Zivilschutzwrnung erlassen worden. Alle Bewohner sollen in ihren Häusern bleiben. Es besteht große Murenabgangs- und Hochwassergefahr. An der Station Bad Gastein hat es 81 l/m² geregnet in den letzten 24 Stunden.

Update 17:20 Uhr – Vermurung

Update 17:05  – Video aus Heiligenblut

Update 17:00 – Video aus Bobojach Gemeinde Prägraten am Grossvenediger

 

Update 16:30 Uhr – Blitze

Hier der bisherige Blitzverlauf des heutigen Tages. Aus der Nacht heraus hat es geblitzt, insgesamt 264 Blitze wurden registriert. Die meisten in Kärnten mit 167 Stück.

Blitze am 17.11.2019 © nowcast

Update 15:30 Uhr – Satellitenbild

Das Satellitenbild zeigt die momentane Wettersituation. Der Tiefkern von Tief INGMAR zieht in diesen Stunden über Vorarlberg nach Norden. Die Kaltfront wird dann in der Nacht von Südwesten das Land erreichen. Damit verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt in den Südosten des Landes. Zudem schwächst sich der Regen und der Schnee dann ab.

Satellitenbild von 15.20 Uhr © EUMETSAT mit den Blitzen der letzten Stunde © nowcast

Update 15:20 Uhr – ÖBB Streckensperrung

Neben den Auswirkungen auf der Straße hat das Wetter natürlich auch Auswirkungen auf den Schienenverkehr.

Update 14:40 – Schneefallgrenze

Die Schneefallgrenze ist derzeit von Tal zu Tal je nach Wind und Niederschlagsintensität sehr unterschiedlich, so fällt etwa in Obergurgl (1942 m) bei +2 Grad Regen, während in Telfs im Oberinntal (634 m) bei knapp +1 Grad Nassschnee fällt. Auch in Osttirol und Oberkärnten fällt derzeit teils bis 1500 m hinaus Regen, während es im Oberpinzgau noch bis in die Täler schneit. Der nasse und schwere Schnee sorgt weiterhin für eine erhöhte Schneebruchgefahr.

Update 14:20 Hochwasser

Der Pegel kleiner Flüsse in den Kitzbüheler Alpen steigen derzeit unvermindert an, die Saalach hat die HW1-Schwelle und die Tiroler Ache sogar die HW5-Schwelle überschritten.

Die Saalach bei Lofer führt Hochwasser. © www.foto-webcam.eu
Die Saalach bei Lofer führt Hochwasser. © www.foto-webcam.eu

Update 14:00 – Südtirol

Auch in Südtirol bleibt die Lage kritisch. Die Totalsperre der Brennerautobahn konnte zwar mittlerweile wieder aufgehoben werden, es gibt aber weiterhin unzählige Straßensperren. Immer wieder brechen Bäume unter der Schneelast zusammen, mitunter wurden auch Stromleitungen beschädigt:

Update 13:30 – Pinzgau

Die großen Regen- und Schneemengen sorgen auch im Pinzgau zunehmend für Probleme. Neben Schneebruch wurden örtlich auch Vermurungen gemeldet. Hier die bislang nassesten Orte im Pinzgau:

  • 93 mm Kolm-Saigurn
  • 75 mm Rauris
  • 62 mm Zell am See
  • 60 mm Maria Alm


In den kommenden Stunden fällt im Pinzgau weiterhin kräftiger Regen bzw. oberhalb von etwa 900 bis 1300 m Schnee, erst am späten Abend lässt die Niederschlagsintensität deutlich nach.

Update 13:00 – Novemberregen

Anbei die Niederschlagsmengen in Österreich seit dem 1. November:

  • 568 mm Loibl
  • 502 mm Kötschach-Mauthen
  • 478 mm Dellach im Drautal
  • 470 mm Kornat
  • 400 mm Weißensee
  • 400 mm Kolm-Saigurn
  • 393 mm Spittal an der Drau
Niederschlagsmenge seit dem 1. November. © UBIMET
Niederschlagsmenge seit dem 1. November. © UBIMET

Die Niederschlagsmengen in Osttirol und Oberkärnten entsprechen etwa dem 3- bis 4-fachen, durchschnittlichen Novemberniederschlag. Ein schweres Hochwasser konnte bislang nur verhindert werden, weil der Großteil des Niederschlags als Schnee gefallen ist.

Update 12:40 – 20 Grad

Im Norden Österreichs steigen die Temperaturen weiter an, in Micheldorf werden bei föhnigem Südwind werden derzeit 20 Grad gemessen!

    • 20,1 Grad Micheldorf (OÖ)
    • 19,7 Grad Amstetten (NÖ)
    • 19,5 Grad Waidhofen an der Ybbs (NÖ)

Im Oberinntal fällt dagegen weiterhin Schnee oder Schneeregen bei +1 Grad.

Update 12:10 – Regenmengen

Von Tirol bis zum Pongau sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt weiterhin kräftiger Regen und Schnee. Anbei die nassesten Orte der vergangenen 12 Stunden:

  • 92 mm Kornat (K)
  • 83 mm Kötschach-Mauthen (K)
  • 82 mm Kolm-Saigurn (S)
  • 74 mm Lienz (T)
  • 69 mm Mittewald an der Drau (T)
  • 68 mm Obervellach (K)
  • 65 mm Rauris (S)

Update 11:40 – Örtlich Hochwasser

Nicht nur im Süden sorgt die anhaltende Südlage zunehmend für Hochwassergefahr, auch in Salzburg sind die Pegel mancher Bäche und Flüsse wie die Saalach angestiegen.

Update 11:10 – Temperaturen

Tief INGMAR sorgt derzeit für zweigeteiltes Wetter, so fällt in Innsbruck bei +1 Grad Schneeregen, währen in Linz bei zeitweiligem Sonnenschein 17 Grad erreicht werden! Am mildesten ist es derzeit in Waidhofen an der Ybbs bei föhnigem Südwind. Anbei eine Auswahl an Temperaturen um 11 Uhr:

  • -1 St. Leonhard im Pitztal (T)
  • 0 Grad Imst (T)
  • +1 Innsbruck (T)
  • +1 Lienz (T)
  • +1 Dellach im Drautal (K)
  • +5 Salzburg (S)
  • +5 Schärding (OÖ)
  • +9 Ramsau am Dachstein (ST)
  • +11 Villach (K)
  • +11 Graz (ST)
  • +12 Wien (W)
  • +14 St. Pölten (NÖ)
  • +17 Linz (OÖ)
  • +19 Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Temperaturverteilung um 11 Uhr. © UBIMET
Temperaturverteilung um 11 Uhr. © UBIMET

Update 10:40 – Schneebruch

Der Schnee in Osttirol und im westlichen Oberkärnten wird immer feuchter, in den größeren Tallagen fällt Regen. Da die Bäume schneebedeckt sind, nimmt die Schneelast weiter zu! Aufgrund der Schneebruchgefahr gibt es zahlreiche Straßensperren und auch manche Ortschaften haben weiterhin keinen Strom. Auch einige Wetterstationen sind davon betroffen, so gibt es derzeit etwa keine Daten mehr aus Döllach.

Schneebruch an der Glocknerstraße. © Land Tirol
Schneebruch an der Glocknerstraße. © Land Tirol

Update 10:10 – Große Lawinengefahr

Am Alpenhauptkamm sowie in Süd- und Osttirol herrscht derzeit Lawinenwarnstufe 4. Auch große, spontane Lawinenabgänge sind zu erwarten, welche in Höhenlagen unterhalb von 2500 m als Gleitschneelawinen abgehen. Es gibt bereits eine Lawinenmeldung aus dem Martelltal in Südtirol.

Update 9:45 – Schneefallgrenze

Die Warmfront von Tief INGMAR liegt derzeit quer über dem Westen Österreichs, dementsprechend weist die Schneefallgrenze große Unterschiede von West nach Ost auf: Im Tiroler Oberland fällt derzeit bis in die Tallagen um 650 m kräftiger Schnee, im Lungau fällt dagegen am Katschberg in 1600 m Höhe bei +4 Grad Regen. Selbst auf der Villacher Alpe auf 2100 m geht der Schneefall derzeit in Regen über!

Schneefall in Landeck. © https://www.landeckzams.at
Schneefall in Landeck. © https://www.landeckzams.at

Update 9:10 – Obergurgl

Auch am Alpenhauptkamm in Nordtirol schneit es derzeit wieder kräftig, so liegen in Obergurgl bereits 115 cm Schnee am Boden, davon 20 cm Neuschnee in den vergangenen 10 Stunden!

Update 9:00 Uhr – 40 cm Neuschnee

Am meisten Neuschnee ist in den vergangenen 10 Stunden in den Hohen Tauern gefallen mit bis zu 40 cm Neuschnee! Viel Schnee ist auch in Teilen Osttirols gefallen, etwa am Zettersfeld oder in Obertilliach mit 30 cm Neuschnee. Die Gesamtschneehöhe erreicht hier bereits Rekordwerte für die Jahreszeit.

Rekordschnee für die Jahreszeit am Zettersfeld. © Land Tirol
Rekordschnee für die Jahreszeit am Zettersfeld. © Land Tirol

Update 8:45 Uhr – Föhnsturm

Die Osthälfte Österreichs liegt an der Ostflanke des Tiefs und in den östlichen Nordalpen kommt zunehmend stürmischer Föhn auf. In Windischgarsten in Oberösterreich wurde soeben sogar eine orkanartige Böe von 108 km/h gemessen!

Update 08:30 Uhr – Satellitenbild

Anbei ein aktuelles Satellitenbild sowie die Blitze der vergangenen 60 Minuten. Über der Adria entstehen wiederholt Gewitter und mit der südlichen Höhenströmung gelangen besonders nach Tirol, Salzburg und Oberkärnten sehr feuchte Luftmassen. Die Niederschlagsraten liegen derzeit bei bis zu 9 l/m² pro Stunde im Pongau.

Satellitenbild und Blitze um 8:30 Uhr. © UBIMET / EUMETSAT
Satellitenbild und Blitze um 8:30 Uhr. © UBIMET / EUMETSAT

Update 07:20 Uhr – Steigende Schneefallgrenze

In den vergangenen Stunden hat es in Tirol, Salzburg und Oberkärnten bis in viele Täler geschneit, aus Südosten erfasst nun aber etwas mildere Luft Österreich, somit steigt die Schneefallgrenze auch in Osttirol gegen 1200 m an. Im Drautal fällt mittlerweile mehrheitlich Regen.

In der Höhe gelangt etwas mildere Luft nach Österreich
In der Höhe gelangt etwas mildere Luft nach Österreich. © UBIMET / NCEP

Update 06:10 Uhr – Schneegewitter

Das Italientief INGMAR sorgt im Süden und am Alpenhauptkamm derzeit für kräftigen Regen und Schneefall, vereinzelt sind in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich der Tauern auch Gewitter eingelagert.

Schneegewitter
Ein Blitz erhellt das Drautal. © www.foto-webcam.eu

Überblick: Italientief INGMAR

In der Nacht auf Sonntag hat uns das nächste Italientief erfasst, auch dieses hat wieder große Regen- und Schneemengen im Gepäck. Vom Tiroler Alpenhauptkamm bis zum Lungau sowie in Osttirol und Oberkärnten regnet und schneit es intensiv. Die Schneefallgrenze pendelt zwischen 1000 und 1400 m, lokal kann es aber auch wieder etwas weiter hinab schneien. In diesen Regionen kommen verbreitet 50 bis 100 l/m² zusammen, örtlich auch mehr. In den Hochtälern sind weitere Neuschneemengen von 20 bis 50 cm zu erwarten.

Hier die zu erwartenden Neuschneemengen:

Neuschnee bis Sonntagabend.
Neuschnee bis Sonntagabend.

Regen und Schnee auch am Dienstag

Der Montag bringt eine vorübergehende Wetterberuhigung, doch schon in den Abendstunden erreicht von Italien her der nächste Regen und Schneefall den Süden und Südwesten Österreichs. Zunächst schneit es nur oberhalb von 1400 m, in der Nacht auf Dienstag sinkt die Schneefallgrenze aber wieder bis auf knapp unter 1000 m ab. Vor allem Osttirol und Oberkärnten stehen abermals große Niederschlagsmengen bevor, aus heutiger Sicht kommen hier in den Tälern 40 bis 70 l/m² zusammen. In höheren Tallagen dürften dagegen wieder 20-40 cm Nassschnee fallen.

Steigende Überflutungsgefahr

Durch die extrem nasse Vorgeschichte steigt neben der Schneebruch- und Murengefahr auch die Überflutungsgefahr deutlich an. So wird an der Unteren Drau, der Gurk, Glan und Vellach ein Hochwasser erwartet, das statistisch gesehen alle 10 bis 30 Jahre vorkommt. Doch auch abseits der Flüsse kann es auf Wiesen und Feldern zu Überschwemmungen kommen.

Lokal neue Monats-Rekordwerte

Die ausgesprochen nassen ersten beiden Wochen des Novembers führen in Osttirol und Kärnten sowie im Lungau lokal bereits zu ersten neuen Rekordwerten. So war es beispielsweise im laufenden Monat mit 366 l/m² in Spittal an der Drau ebenso wie mit 206 l/m² in St. Michael im Lungau noch nie in einem November so nass wie heuer. Mit den erwarteten großen Regen- und Schneemengen der kommenden Tage dürften sich noch einige weitere Wetterstationen auf der Rekordliste eintragen, selbst der uralte Novemberrekord in Klagenfurt gerät ins Wanken. Im November anno 1851 wurden in der Landeshauptstadt 320 l/m² verzeichnet, aktuell hält Klagenfurt schon bei 155 l/m².

Hier die Abweichung der Niederschlagssumme im November 2019 vom Klimamittel (auf der Karte sind zusätzlich die jeweiligen Top-15-Stationen dargestellt) –> Lesebeispiel: In Dellach sind bislang schon 426% dessen gefallen, was im langjährigen Mittel bis 15.11. zusammenkommt:

Im Südwesten rekordverdächtig nass.
Im Südwesten rekordverdächtig nass.

Ab Mittwoch nachhaltige Wetterberuhigung

Zur Wochenmitte beruhigt sich das Wetter dann spürbar. Zwar liegt der Alpenraum weiterhin im Einflussbereich einer föhnigen Südwestströmung, die Serie an Italien- bzw. Mittelmeertiefs reißt jedoch ab. Nennenswerte Regen- oder Schneemengen sind nach derzeitigem Stand also nicht mehr in Sicht, womit sich die Situation im Südwesten Österreichs allmählich entspannen dürfte.

Rückblick: Turbulenter Freitag

Bereits am Freitag sind im Südwesten des Landes wieder große Niederschlagsmengen zusammengekommen, mehr als 100 l/m² teils als Regen, teils als Schnee verzeichneten beispielsweise Kornat, Dellach und Mallnitz. In Folge des nassen und sehr schweren Neuschnees stürzten mancherorts Bäume um, folglich mussten in den Hochtälern einige Straßen gesperrt werden. Nördlich des Hauptkamms tobte dagegen ein Föhnsturm, 104 km/h wurden in Zell am See gemessen. Doch auch in Warth, Bichlbach und Rottenmann wehte der Südföhn mit Tempo 100. Auf den Bergen im Südwesten herrscht mittlerweile die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4.

Gesamtschneehöhen am Samstagmorgen (Auswahl):

  • 101 cm Obergurgl (T)
  • 92 cm St. Jakob in Defereggen (T)
  • 87 cm Virgen (T)
  • 72 cm Sillian (T)
  • 70 cm Kals (T)
  • 67 cm Kornat (K)
  • 58 cm Brenner (T)
  • 37 cm Lienz (T)
  • 36 cm Mallnitz (K)
  • 18 cm Dellach/Drautal (K)

Unwettertief GÜNTHER bringt in den Alpen Sturm und Schnee

Schneebruch durch Nassschnee

Tief GÜNTHER liegt seit Donnerstag über Westeuropa und sorgt vor allem im Alpenbereich für Unwetter. Die Kombination aus eingeflossener Kaltluft und kräftigem Niederschlag sorgte am Donnerstagabend in Großraum Lyon und Grenoble für starken und nassen Schneefall bis in die Tieflagen.

So wurden am Flughafen in Lyon 15 cm Neuschnee gemessen, in Grenoble sogar 30 cm. In Lyon war das der früheste Schneefall seit über 50 Jahren. Da der Schnee sehr nass und schwer war, gab es verbreitet Schneebruch und Stromausfälle. So waren bis zu 300.000 Haushalte im Südosten von Frankreich ohne Strom!

Enorme Schneemengen in den Südalpen

Am freitag hat sich der Schwerpunkt des Niederschlags auf die Südalpen verlagert vom Tessin über Südtirol und Trentino bis nach Osttirol und Oberkärnten regnet und schneit es intensiv. Die Schneefallgrenze liegt dabei sehr unterschiedlich, teilweise im Tal, teilweise auf über 1500 m. Im Hochgebirge handelt es sich aber durchwegs um Schnee, sodass hier über 1 Meter Neuschnee zu erwarten ist.

Neuschneesummen seit Mitternacht in der Schweiz
Neuschneesummen seit Mitternacht in der Schweiz

In den kommenden Tagen kommt hier noch mehr Schnee zusammen, die Lawinengefahr ist deutlich erhöht!

Föhnsturm an der Alpennordseite

Nördlich der Alpen sorgt Tief GÜNTHER hingegen für einen sehr straken Föhnsturm. Sowohl in der Schweiz als auch in Österreich wurden in den prädistinierten Tallagen Föhnböen von über 100 km/h gemessen. Auf den Bergen wütet der Föhnorkan, in den Hohen Tauern in Österreich wurde ein Böe von 193 km/h gemessen!

Spitzenböen in der Schweiz
Spitzenböen in der Schweiz
Spitzenböen in der Österreich
Spitzenböen in der Österreich

Der stürmische Föhn hat aber nun seinen Höhepunkt bereits erreicht und geht von Westen her zu Ende. Auch in den kommenden Tagen bleibt es nördlich der Alpen oft trocken und mild, während es in den Südalpen ergiebige Regen- und Schneefälle gibt.

 

Hochwasser in Venedig fordert zwei Menschenleben

Hochwasser in Venedig.

Hochwasser in Venedig (auch Acqua alta genannt) kommt praktisch jedes Winterhalbjahr vor. Damit die Lagunenstadt, die nur wenig über dem Meeresspiegel liegt, von der Adria überschwemmt wird, braucht es im Grunde genommen nur 2 Bedingungen.

  1. Starke Flut
    Bei normaler Flut steigt der Meeresspiegel in Venedig bereits um rund 90 cm gegenüber dem Normalzustand. Fällt der Tidenhub nun noch stärker aus, herrscht Acqua alta.
  2. Passende Großwetterlage
    Gestern (siehe die nachfolgende Karte mit den Hochs und Tiefs von Dienstag) drehte sich zwischen Italien und Nordafrika ein kräftiges Tief, an der Adria war die Folge stürmischer Südostwind (= blauer Pfeil). Dieser drückt das Wasser zusätzlich in die Kanäle von Venedig.
Ein kräftiges Tief sorgt für Hochwasser in Venedig.
Ein kräftiges Tief sorgt für Hochwasser in Venedig.

Kurz vor Mitternacht kletterte der Pegel gestern auf 187 cm über Normal, somit wurde die historische Höchstmarke von 194 cm aus dem Jahre 1966 nur knapp verfehlt:

In Folge des Hochwassers kamen bislang 2 Menschen ums Leben, es gab Stromausfälle und Probleme mit den Telekommunikationsverbindungen. Folglich blieben Schulen und Kindergärten heute geschlossen. Wegen des Sturms zerschellten mehrere Boote in den Kanälen, auch mit den Wasserbussen gab es massive Probleme.

Die folgenden Bilder und Videos vermitteln einen guten Eindruck davon, mit welcher Wucht das Wasser die Lagunenstadt getroffen und 85% von Venedig geflutet hat:

Kommende Woche wieder viel Regen und Schnee im Südwesten

Viel Regen und Schnee weiterhin in Osttirol und Kärnten.

Die Wetterlage ist seit Monatsbeginn ziemlich festgefahren, auch in den kommenden Tagen wiederholt sich das Muster. Das Azorenhoch ist derzeit sehr stark ausgeprägt und bewegt sich kaum vom Fleck, an dessen Ostflanke kann so wiederholt kalte Luft in den westlichen Mittelmeerraum strömen. Dort bilden sich in der Folge immer wieder Tiefs, die sehr feuchte Luft von Süden her Richtung Alpen lenken. Exemplarisch ist die Großwetterlage von kommendem Freitag skizziert:

Festgefahrene Wetterlage seit Monatsbeginn.
Festgefahrene Wetterlage seit Monatsbeginn.

Die feuchte Luft wird am Alpenhauptkamm regelrecht ausgequetscht, folglich bekommen in Österreich vor allem Osttirol und Oberkärnten extrem hohe Niederschlagsmengen ab. Das europäische Wettermodell berechnet in den folgenden 10 Tagen insgesamt rund 200 bis 300 l/m² zwischen den Hohen Tauern und den Karnischen Alpen sowie den Karawanken. Lokal dürfte aber auch noch mehr fallen!

Viel Regen und Schnee im Südwesten in den kommenden 10 Tagen.
Viel Regen und Schnee im Südwesten in den kommenden 10 Tagen.

Die Schneefallgrenze pendelt dabei in der kommenden Woche je nach Niederschlagsintensität und exakter Anströmung zwischen 700 und 1400 m. In den Hochtälern wie zum Beispiel im Defereggental dürfte somit der Großteil des Niederschlags als Schnee fallen.

Solche Niederschlagsmengen alleine sind noch kein großes Problem, allerdings gibt es genau in dieser Region Österreichs schon eine sehr nasse Vorgeschichte. Auf der folgenden Karte seht ihr, wie viel Regen und Schnee bislang im November schon zusammengekommen sind. Vor allem Osttirol und Kärnten waren auch in der ersten Novemberdekade schon auf der nassen Seite:

Niederschlagssumme seit 01. November
Niederschlagssumme seit 01. November

Wenig verwunderlich also, dass von den Top 10 der nassesten Orte im bisherigen November ganze 9 in Kärnten liegen. Unangefochten an der Spitze ist der Loibl mit 333 l/m², doch auch Kötschach-Mauthen hat schon die 200-Liter-Marke geknackt:

Niederschlagssumme seit 01. November
Niederschlagssumme seit 01. November

In einem durchschnittlichen gesamten (!) November fallen am Loibl 215 l/m², selbst diese Monatsmenge haben wir also schon um gut 100 Liter pro Quadratmeter übertroffen.

In Spittal an der Drau bedeuten die bislang gefallenen 193 l/m² ein sattes Plus von 580% im Vergleich zu den 30 l/m², die sonst in der ersten Dekade des Novembers gemessen werden.

Quelle Titelbild: Webcam Obervellach

Erster Wintergruß in den Mittelgebirgen

Der erste Schneefall im Herbst.

Auf der Frontenkarte für heute Mittag stellt sich eine recht chaotische Wetterlage dar. Das einst mächtige Atlantiktief CARLETTO hat sich mittlerweile in mehrere kleine Tiefdruckwirbel aufgespaltet, eines davon (CARLETTO III) liegt über dem Golf von Genua

Dieses Tief lenkt in der Höhe sehr feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum über die Alpen bis nach Süddeutschland, gleichzeitig strömt bodennah recht kalt Luft aus Nordwesten heran. Wir Meteorologen nennen das aufgrund der gegenteiligen Herkunft der Luftmassen eine sog. „Gegenstromwetterlage“.

Tief CARLETTO sorgt für ersten Wintergruß.
Tief CARLETTO sorgt für ersten Wintergruß.

So muss man heute in Bayern und Baden-Württemberg immer häufiger mit Regen und Schneefall rechnen, die Schneefallgrenze arbeitet sich dabei immer weiter nach unten. So fällt derzeit auf der Schwäbischen Alb schon oberhalb von 700 bis 900 m Schnee, auf dem folgenden Webcambild aus Messstetten in 900 Seehöhe wird’s allmählich weiß. Bei größeren Niederschlagsintensitäten sind sogar Schneeflocken bis 600 m möglich!

Webcam Messstetten auf der Schwäbischen Alb.
Webcam Messstetten auf der Schwäbischen Alb.

Regen und Schneefall halten bis morgen Früh an. Auf der nachfolgenden Karte seht Ihr, wo wir mit nennenswertem Neuschnee rechnen. Um die 5 cm Neuschnee sind v.a. im Schwarzwald, auf der Alb und im Allgäu oberhalb von rund 700 bis 800 m zu erwarten. Sonst zuckert es maximal an.

24-stündige Neuschneemengen bis Samstagfrüh
24-stündige Neuschneemengen bis Samstagfrüh

Am Samstag zieht das Tief dann mitsamt Regen und Schnee nach Norden Richtung Ostsee. Für kurze Zeit kann sich dann in den höchsten Lagen von Erzgebirge und Thüringer Wald (oberhalb von rund 600 m) eine dünne Schneedecke ausbilden.

Quelle Titelbild: pixabay

Tief ARNE wütete in Frankreich und Nordspanien

Sturmschäden

Bereits am Freitag zeichnete sich ein gefährlicher Sturm für die Atlantikregion Frankreichs und die Nordküste Spanien ab. Die Prognosen bewahrheiteten sich und das Sturmtief traf in der Früh mit voller Wucht die Regionen zwischen dem spanischen Gijon und der vor allem durch den Wein bekannten Großstadt Bordeaux.

Gefährliche Stürme erhalten vom französischen Wetterdienst seit einigen Jahren eigene Name, sodass das deutsche Tief ARNE in Frankreich unter dem Namen Amélie für Schlagzeilen sorgt.

Neue Novemberrekorde

Im Hochwinter sind derart starke Stürme in der Region keine Rarität, im November allerdings gab es das letzte Mal 1996 einen ähnlich starken Sturm. Somit ist auch wenig verwunderlich, dass es teilweise neue Rekorde gab. In Bordeaux gab es eine Orkanböe von 121 km/h, bisheriger Rekord lag hier bei 117 km/h. Noch stärkere Böen gab es direkt an der Küste, stellenweise wurden Böen von über 160 km/h gemessen.


Zahlreiche Bäume hielten dem Sturm nicht Stand und stürzten um, teilweise wurde dadurch Bahnlinien blockiert bzw. Stromleitungen unterbrochen. Zwischenzeitlich waren rund 140.000 Haushalte ohne Strom. Dazu wurde teilweise Wellen von bis zu 15 m Höhe vor der Küste registriert.

Rasche Abschwächung

Auf dem Weg in Landesinnere von Frankreich schwächte sich das Sturmtief bald ab, die dazugehörige Kaltfront sorgte allerdings noch verbreitet für Böen zwischen 80 und 100 km/h. In der Nacht überquert ARNE dann auch Deutschland, der Wind lebt aber nur mehr frisch, im Südwesten teils kräftig auf. Am Montag befindet sich das Tief über der Ostsee und bringt dort teils starken Regen.

Titelbild: twitter/Hold my Spirytus  & Z80 with love 

Stürmische Zeiten in Westeuropa

Sturm am Atlantik

Derzeit liegt das Sturmtief ZED über England und verursacht vor allem an der Südküste von England Orkanböen. So wurden in den Hafenstädten an der Küste teilweise Orkanböen von bis zu 130 km/h gemessen.


Im Inland sind es meist Böen von 80 bis 90 km/h, auch in London wird es in den kommenden Stunden noch stürmisch.

Sturmtief ZED über England

Auch auf der anderen Seite des Ärmelkanals bewirkt ZED in der Bretagne und Normandie schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h. Dazu verlagert sich der Fokus kommende Nacht nach Süden, an die französische Atlantikküste.

Sturm ARNE in Frankreich

Über den Atlantik hat sich in der Zwischenzeit nämlich ein weiteres Tief rapide verstärkt – ein sogenannter Schnellläufer. Dieses Tief namens ARNE trifft in der Nacht zum Sonntag auf die französische Atlantikküste:

Randtief ARNE trifft Samstagnacht auf Südwestfrankreich.
Randtief ARNE trifft Samstagnacht auf Südwestfrankreich.

Solche Schnellläufer besitzen flächenmäßig meist nur ein kleines, dafür aber umso stärkeres Sturmfeld. So werden an der Atlantikküste nahe Bordeaux Böen von bis zu 140 km/h prognostiziert. Solche Stürme sind im Hochwinter in dieser Region keine Seltenheit, Anfang November allerdings schon außergewöhnlich. So beträgt etwa in Cazaux, südwestlich von Bordeaux, die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit (Messbeginn 1921) im November 112 km/h.

Sturmtief ARNE Sonntag in der Früh

Sobald das Tiefzentum auf das Festland trifft, schwächt es sich sukzessive ab, sodass sich auch der Sturm mit Verlagerung nach Osten rasch abschwächt.

Auswirkungen auf Österreich?

Mit den zwei Tiefs wird wieder deutlich mildere Atlantikluft nach Österreich geführt, dazu wird es vor allem am Sonntag föhnig und bis zu 20 Grad mild. Die Kaltfront von Tief ARNE sorgt allerdings auch für die Bildung eines Italientiefs. Somit wird es in Osttirol und Kärnten am Sonntag zunehmend regnerisch, vor allem am Abend kann es auch gewittrig verstärkt regnen.

Zu Wochenbeginn beruhigt sich vorübergehend das Wetter, doch bereits am Dienstag kündigt ein neues Italientief weiteren Regen an. Dabei bleibt es relativ mild, Schnee bis in die Tallagen ist vorerst kein Thema.

 

Schwere Herbststürme in England und Frankreich

Sturmtiefs treffen auf Großbritannien und Frankreich.

Stürmischer Samstag in England

Verantwortlich für den stürmischen Samstag in Großbritannien ist das Tief ZED. Dieses zieht in der kommenden Nacht von Irland Richtung England. Auf der Bodenwetterkarte für morgen Mittag sieht man den Tiefkern von ZED dann bereits über der Mitte Englands.

Sturmtief ZED sorgt für einen turbulenten Samstag in England.
Sturmtief ZED sorgt für einen turbulenten Samstag in England.

Schauen wir uns die Spitzenböen an, die das europäische Wettermodell für morgen prognostiziert. Alle weiteren Modelle sind bezüglich Zugbahn und Intensität recht ähnlich unterwegs.

Am heftigsten trifft es voraussichtlich die Westküste von Cornwall sowie generell die Küste am Ärmelkanal. Hier sind durchaus Böen von 120 bis 130 km/h zu erwarten! Etwas schwächer fällt der Sturm mit 90 bis 110 km/h im Landesinneren Englands aus. Auch London ist betroffen, hier pfeift der Weststurm morgen tagsüber mit bis zu 100 km/h durch die Straßen.

Erwartete Spitzenböen in England.
Erwartete Spitzenböen in England.

Zweiter schwerer Sturm in der Nacht zum Sonntag

Während sich zum Samstagabend hin die Situation in England wieder beruhigt, rückt der Westen und Südwesten Frankreichs in den Fokus. Über den Atlantik hat sich in der Zwischenzeit nämlich ein weiteres Tief rapide verstärkt – ein sogenannter Schnellläufer. Dieses Tief namens ARNE trifft in der Nacht zum Sonntag auf die französische Atlantikküste, zu erkennen auf der Bodenwetterkarte für Sonntag 01 Uhr MEZ:

Randtief ARNE trifft Samstagnacht auf Südwestfrankreich.
Randtief ARNE trifft Samstagnacht auf Südwestfrankreich.

Schenkt man den aktuellen Prognosen der Wettermodelle Glauben, dürfte ARNE noch etwas stärker als ZED ausfallen. Wir sehen in der Vorhersage der Windspitzen einen breiten Bereich von Orkanböen (violett, 120-140 km/), die auf dem Meer der Biskaya und direkt an der Küste erreicht werden. Etwas weiter im Binnenland (so auch beispielsweise in Bordeaux) sind noch Böen um 100 km/h zu erwarten.

Erwartete Spitzenböen in Frankreich.
Erwartete Spitzenböen in Frankreich.

Betrachten wir für den Südwesten Frankreichs mal zwei exemplarische Wind-Rekorde: In Cazaux südwestlich von Bordeaux beträgt die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit (Messbeginn 1921) im November 112 km/h, in Biarritz (Messbeginn 1956) an der Grenze zu Spanien 108 km/h. Diese beiden Werte könnten von Sturmtief ARNE also durchaus übertroffen werden!

Quelle Titelbild: wikipedia, Stephen Wheeler

Noch einmal 20 Grad in Sicht!

Föhnstimmung im Herbst an den Alpen.

Die Woche verlief ja bislang deutlich zu kalt, Höchstwerte im einstelligen Bereich vertrieben jäh die Erinnerung an den oft spätsommerlichen Oktober (zum Monatsrückblick geht’s hier lang). Doch das ändert sich am Wochenende.

Die Wetterlage stellt sich schon heute langsam um. Mehr und mehr gewinnen Tiefs über den Britischen Inseln an Einfluss auch auf unser Wetter, eine föhnige Südlage etabliert sich.

Gut zu sehen auch an der Großwetterlage am Sonntag. Gleich drei Tiefs tummeln sich rund um Großbritannien und Frankreich, Österreich liegt dagegen an deren Vorderseite in einer starken Südströmung. Die Folge ist Föhn, der die Temperaturen v.a. an der Alpennordseite markant nach oben schraubt. Lokal sind bis zu 20 oder sogar 21 Grad zu erwarten…

Eine föhnige Südlage sorgt am Sonntag für Wärme.
Eine föhnige Südlage sorgt am Sonntag für Wärme.

Typisch für diese Wetterlage sind am Sonntag die „Hotspots“ bei den Temperaturen folgende Regionen:

  • die Föhntäler von Salzburg ostwärts
  • das östliche Flachland
  • das Wiener Becken
  • das Burgenland mit Ausnahme erhöhter Lagen
  • die südliche Steiermark

Zur besseren Übersicht haben wir das Ganze auch noch grafisch aufbereitet:

Regionen mit Potential für 20 Grad am Sonntag.
Regionen mit Potential für 20 Grad am Sonntag.

Damit liegen die Höchstwerte am Sonntag um bis zu 10 Grad über jenen, die wir an einem 3. November erwarten dürften. So kann man der Tabelle entnehmen, dass beispielsweise in St. Pölten die Tageshöchsttemperatur Anfang November im Mittel bei rund +10 Grad liegt. Da sind 20 Grad am Sonntag schon eine Ansage!

Nachfolgend haben wir außerdem mal im Archiv gewühlt und die Rekorde der Landeshauptstädte herausgesucht. Wir sehen: Die Bestmarken sind nirgendwo in Gefahr, in Wien kommen wir dem November-Rekord noch am nächsten.

Stadt erwarteter Höchstwert am Sonntag durchschnittlicher Höchstwert am 3. November Temperaturrekord November
Wien 19 Grad 11 Grad 21,7 Grad
Eisenstadt 19 Grad 11 Grad 22,7 Grad
St. Pölten 20 Grad 10 Grad 23,4 Grad
Linz 16 Grad 11 Grad 23,5 Grad
Graz 18 Grad 12 Grad 23,0 Grad
Klagenfurt 13 Grad 10 Grad 21,5 Grad
Salzburg 18 Grad 12 Grad 23,8 Grad
Innsbruck 16 Grad 12 Grad 22,3 Grad
Bregenz 14 Grad 11 Grad 25,4 Grad

 

Quelle Titelbild: pixabay

November in Zahlen

Typisches Bild im November: Nebel und Reif auf den Wiesen.

Große Temperaturunterschiede möglich

Die Extremwerte weisen an einzelnen Stationen in der Vergangenheit eine Spanne von 45 Grad auf. Am größten sind die Unterschiede in klassischen Südföhnregionen von der Pyhrn-Eisenwurzen in Oberösterreich bis zum Mariazellerland in der nördlichen Obersteiermark. Hier sind mit dem Föhn selbst im November noch weit mehr als +20 Grad möglich. Absoluter Spitzenreiter bei den Höchstwerten ist Weyer im Südosten Oberösterreichs: Hier wurden am 7.11.1997 sommerliche 26,3 Grad gemessen.

Andererseits bildet sich in den Voralpen und natürlich auch in den Alpentälern mitunter schon die erste Schneedecke. In klaren Nächten mit Schneebedeckung kann es hier schon bitterkalt werden. Die größte Temperaturdifferenz zwischen Minimum und Maximum des Monats liegt in Weyer bei 44,7 Grad, denn am 23.11.1988 wurden hier schon -18,4 Grad gemessen.

Es geht aber noch extremer: In St. Jakob im Defereggental in Osttirol ist der Unterschied zwischen Monatshöchst- und -tiefstwert sogar mehr als 45 Grad (+19,6 Grad vs. -27 Grad)!

Hier die Rekorde für die Landeshauptstädte:

Stadt absoluter Tiefstwert absoluter Höchstwert
Wien-Hohe Warte -14,3°C 21,7°C
Eisenstadt -12,3°C 22,7°C
St. Pölten -13,4°C 23,4°C
Linz -10,6°C 23,5°C
Graz-Uni -12,4°C 23,0°C
Klagenfurt -17,4°C 21,5°C
Salzburg-Freisaal -10,0°C 23,8°C
Innsbruck-Uni -8,5°C 22,3°C
Bregenz -10,1°C 25,4°C

Sonnenscheinmangel?

Die Nordhalbkugel der Erde wendet sich im November unweigerlich immer weiter von der Sonne ab. Somit werden die Tage kürzer und kürzer. Zur abnehmenden Tageslänge kommt in den Niederungen auch noch häufig Nebel, manche Täler erhalten hingegen aufgrund ihrer Ausrichtung und durch die umliegenden Berge kaum noch direktes Sonnenlicht. Besonders rar gesät ist November-Sonnenschein vom Eferdinger Becken in Oberösterreich entlang der Donau bis zum Westrand des Wienerwaldes. So wurden beispielsweise im gesamten November 2005 in Wels nur fünf Sonnenstunden gemessen, während auf den Bergen bei stabiler Hochdrucklage sogar über 200 Stunden möglich sind. In einem der sonnenreichsten Jahre 2011 wurden auf der Schmittenhöhe unglaubliche 263 Stunden Sonnenschein registriert.

Von Trockenheit bis Hochwasser

2011 war auch das Jahr, in dem viele Stationen des Landes im November aufgrund andauernder Trockenheit keinen oder nahezu keinen Niederschlag gemessen haben. 17 Waldbrände allein im November waren damals die Folge, mehr als in Summe in den vier vorangegangen Jahren im November. Aber das andere Extrem ist ebenfalls möglich, denn auch Hochwasser war im November schon Thema: In Erinnerung ist manchen noch das Hochwasser Anfang November 2012 in Teilen Kärntens, wo vor allem in Lavamünd große Schäden zu beklagen waren.

Quelle Titelbild: pixabay

Zur Wochenmitte verbreitet Frost

Am Wochenende sorgte eine Kaltfront für einen markanten Temperatursturz und Umstellung der Großwetterlage. Die Kaltfront liegt derzeit noch am Alpenrand und bleibt hier bis Mittwoch stationär liegen.

Aktuelles Satellitenbild von Montag 10 MEZ
Aktuelles Satellitenbild von Montag 10 MEZ @METEOSAT, UBIMET

Rückseitig der Kaltfront dominiert in der kalten, aber auch recht trockenen Luft oftmals der Sonnenschein, nur in der Mitte hält sich gebietsweise dichter Nebel. Über der noch recht warmen Nordsee bilden sich in der kalten Luft bereits Schauer, die im Norden tagsüber für leicht wechselhaftes Wetter sorgen.

Noch eine Spur kälter

Am Dienstag erreicht den Norden und Osten von Deutschland eine weitere Kaltluftstaffel, womit es hier nochmals eine Spur kälter wird als am Vortag.

Frontenkarte am Dienstag

Gleichzeitig baut sich über der Nordsee das mächtige Hoch OLDENBURGIA auf, das in weiterer Folge über Deutschland hinweg sich nach Osteuropa verlagert.

Frostiger Mittwoch und Donnerstag

Am Mittwoch liegt das Hoch dann direkt über Deutschland und sorgt mit Ausnahme des Südens für eine meist klare und windschwache Nacht. Somit stellt sich verbreitet leichter Luftfrost ein. Frostfrei bleibt es noch im bewölkten Süden sowie entlang des Rheins und an den Küsten.

Temperaturen Donnerstagfrüh
Modelltemperaturen Donnerstagfrüh

Am Donnerstag wird der Höhepunkt der Kälte erreicht. Verbreitet sinkt das Thermometer unter den Gefrierpunkt und nahezu überall gibt es zumindest Bodenfrost. Frostfrei bleibt es am ehesten noch am Bodensee, entlang des Rheins sowie an der Küste.

Am Freitag zieht Hoch OLDENBURGIA nach Osten ab und von Westen her übernimmt ein Atlantiktief die Wetterregie. Somit setzt sich bis zum Wochenende von Westen her wieder deutlich mildere Luft im ganzen Land durch und frost ist kein Thema mehr.

Titelbild: Adobe Stock

Unwettertief VLAD über Südfrankreich

Gewitter bringen Starkregen

Bereits am Dienstag sorgte das Tief auf den Balearen und in Katalonien für unwetterartige Gewitter mit sintflutartigem Regen und an der Küste traten Böen um die 100 km/h auf. Dabei fielen innerhalb von 24  Stunden verbreitet 50 bis 150 l/m², lokal sogar über 200 l/m².

Das Blitzmesssystem von UBIMET konnte in der Region über 100.000 Blitze seit Dienstagfrüh registrieren:

Blitze der vergangenen 24 h (desto heller, desto aktueller die Bltize)

Überschwemmung in Okzitanien

Über Nacht verlagerte sich nun der Gewitter- und damit auch der Regenschwerpunkt nach Südfrankreich . Dabei fielen in nur wenigen Stunden in der Region um Perpignan teilweise über 200 l/m² und darum kam es hier zu Überschwemmungen.

An der Vorderseite des Tiefs wird hingegen extrem warme Luft nach Norden transportiert, so wurden bereits heute Früh in Ajaccio auf Korsika 31 Grad gemessen. Auch bei uns macht sich die warme Luft mit Südföhn bemerkbar.

Verlagerung Richtung Italien

In den kommenden Stunden verlagert sich der Gewitterschwerpunkt in Richtung Montpellier und Marseille, am Abend und in der Nacht ist dann entlang der gesamten Cote d’Azur mit kräftigen Gewitterregen zu rechnen.

Aktuelles Satellitenbild mit Blitze @ METEOSAT, UBIMET

Am Donnerstag wird dann das Gebiet zwischen Genua und Rom von den starken Gewittern heimgesucht. Dabei schwächt sich das Tief allmählich ab, sorgt aber am Freitag noch für kräftige Gewitter auf Sizilien.

Titelbild: Adobe Stock

 

Stabiles Herbstwetter setzt sich fort

Nebel im Pinzgau.

Seit etwa 10 Tagen sorgt rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik und Westeuropa für mildes Herbstwetter in Österreich. Auch in den kommenden Tagen gibt es bei föhnigem Südwind örtlich spätsommerliche Temperaturen: Am Mittwoch treibt kräftiger Föhn die Temperaturen auf bis zu 26 Grad in den Nordalpen und am Alpenostrand. Im Flachland stellt sich allerdings neuerlich eine Inversionswetterlage ein. Besonders im Donauraum, im Wald- und Weinviertel sowie im Mürztal muss man nahezu täglich mit hartnäckigem Nebel rechnen.

Neue Oktoberrekorde

Bereits zum Wochenauftakt sorgten föhniger Südwestwind, in Kärnten und der Steiermark Jauk genannt, und die warmen Luftmassen für einige neue Oktoberrekorde. So stellte beispielsweise Leibnitz mit 27,8 Grad eine neue Bestmarke für den Oktober auf, auch in Bad Gleichenberg, Graz, Hartberg, Kleinzicken und St. Andrä im Lavanttal war es am Montag so warm wie noch nie in einem Oktober.

Hier eine Grafik, die zeigt, wie extrem warm der Montag verbreitet war. Dargestellt sind die Abweichungen der Temperatur vom langjährigen Klimamittel am gestrigen Tag:

Abweichung der Temperatur am Montag vom Klimamittel.
Abweichung der Temperatur am Montag vom Klimamittel.

Abkühlung erst nächste Woche

Kommende Woche deuten die Modelle auf eine Umstellung der Großwetterlage hin. Nach derzeitigem Stand dreht die Höhenströmung ab Sonntag allmählich auf West und in weiterer Folge auf Nord, somit erreichen deutlich kühlere Luftmassen den Alpenraum. Die Unsicherheiten sind noch groß, manche Modelle berechnen ab Wochenbeginn aber eine Abkühlung von mehr als 15 Grad.

Hintergrundwissen: Entstehung von Nebel

Allgemein spricht man bei einer horizontalen Sichtweite von unter einem Kilometer von Nebel. Er besteht aus kondensiertem Wasserdampf in bodennahen Luftschichten. Nebel entsteht durch einen Rückgang der Temperatur unter den sogenannten Taupunkt oder durch eine Zunahme des Wasserdampfes durch Verdunstung bzw. die Mischung von feuchtwarmer und kalter Luft. Meteorologen unterscheiden meist zwischen Strahlungsnebel, orographischem Nebel, Advektionsnebel, Mischungsnebel und Verdunstungsnebel.

Hier eine grafische Übersicht der verschiedenen Nebel-Typen:

Es gibt verschiedene Typen und Entstehungsformen von Nebel.
Es gibt verschiedene Typen und Entstehungsformen von Nebel.

In Österreich treten vor allem die ersten beiden Fälle häufig auf: Strahlungsnebel bildet sich typischerweise nachts in Tal- und Beckenlagen, orographischer Nebel ist hingegen in Ostösterreich typisch: Das Gelände steigt von der Pannonischen Tiefebene in Ungarn bis zum Alpenostrand sowie zum hügeligen Wald- und Weinviertel in Österreich an, wodurch die Luft bei Südostanströmung sanft, aber stetig angehoben wird. Kondensation und in weiterer Folge Nebel ist die Konsequenz.

Quelle Titelbild: foto-webcam.eu

Unwettergefahr in Südwesteuropa

In den kommenden Tagen herrscht Unwettergefahr am Mittelmeer.

In den kommenden Tagen braut sich im westlichen Mittelmeerraum eine gefährliche Wetterlage zusammen, für die Region typisch im Herbst. Ein sogenanntes Höhentief bildet sich nämlich über der Iberischen Halbinsel, dieses ist angereichert mit kalter Luft in der Höhe.

Auf der Wetterkarte für Mittwoch seht ihr das Höhentief bereits sehr gut, dann liegt dessen Kern über dem Osten Spaniens. Sein Gegenspieler ist das Hoch über dem Balkan (das beschert uns ja eine ruhige Wetterwoche). Zwischen Tief und Hoch strömt – symbolisiert mit den blauen Pfeilen – sehr feuchte Mittelmeerluft Richtung Südfrankreich und Spanien:

Ein Tief über der Iberischen Halbinsel sorgt für Unwetter.
Ein Tief über der Iberischen Halbinsel sorgt für Unwetter.

Die hohen Wassertemperaturen sorgen in Kombination mit der kalten Luft in der Höhe für eine labil geschichtete, gewitteranfällige Atmosphäre und somit für ein großes Unwetterpotential. Noch immer misst das Mittelmeer in der Region rund um die Balearen nämlich 22 bis 24 Grad.

Noch immer hohe Wassertemperaturen im Mittelmeer.
Noch immer hohe Wassertemperaturen im Mittelmeer.

Schauen wir uns die zu erwartenden Regenmengen an: Besonders betroffen sind neben den Balearen die Küste und das Hinterland Kataloniens sowie die südfranzösische Region Okzitanien. Hier kommen in den nächsten Tagen 200 bis 300, örtlich sogar bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen.

Viel Regen in Barcelona

Auch die Metropole Barcelona dürfte somit wahre Wassermassen dieser Größenordnung abkriegen. Zur Einordnung: In Barcelona werden im Oktober durchschnittlich „nur“ 90 l/m² gemessen, im ganzen Jahr knapp 600 l/m²!

In Spanien und Frankreich kommen lokal große Regenmengen zusammen.
In Spanien und Frankreich kommen lokal große Regenmengen zusammen.

Aufgewühltes Meer

Doch nicht nur heftige Gewitter samt immensen Regenmengen stehen den beliebten Urlaubsdestinationen bevor. Auch der Wind wird immer wieder stürmisch auffrischen, Böen von 90 bis 110 km/h sind möglich! Dementsprechend aufgewühlt wird sich das Mittelmeer präsentieren, wie unsere letzte Grafik zeigt. So dürften sich am Mittwoch zwischen Mallorca und Südfrankreich Wellen von bis zu 6 Metern Höhe auftürmen!

Hoher Wellengang kommende Woche im westl. Mittelmeer.
Hoher Wellengang kommende Woche im westl. Mittelmeer.

Quelle Titelbild: pixabay

Regen – Sturm – Gewitter: Unwettergefahr im westlichen Mittelmeer

Heftige Regenfälle werden im westlichen Mittelmeer erwartet.

In den kommenden Tagen braut sich im westlichen Mittelmeerraum eine gefährliche Wetterlage zusammen, für die Region typisch im Herbst. Ein sogenanntes Höhentief bildet sich nämlich über der Iberischen Halbinsel, dieses ist angereichert mit kalter Luft in der Höhe. Auf der Wetterkarte für Mittwoch seht ihr das Höhentief bereits sehr gut, dann liegt dessen Kern über dem Osten Spaniens. Sein Gegenspieler ist das Hoch über dem Balkan (das beschert uns ja eine ruhige Wetterwoche). Zwischen Tief und Hoch strömt – symbolisiert mit den blauen Pfeilen – sehr feuchte Mittelmeerluft Richtung Südfrankreich und Spanien:

Ein Tief über der Iberischen Halbinsel sorgt für Unwetter.
Ein Tief über der Iberischen Halbinsel sorgt für Unwetter.

Die hohen Wassertemperaturen sorgen in Kombination mit der höhenkalten Luft für eine labil geschichtete Atmosphäre und somit für ein großes Unwetterpotential. Noch immer misst das Mittelmeer in der Region rund um die Balearen nämlich 22 bis 24 Grad.

Noch immer hohe Wassertemperaturen im Mittelmeer.
Noch immer hohe Wassertemperaturen im Mittelmeer.

Schauen wir uns die zu erwartenden Regenmengen an: Besonders betroffen sind neben den Balearen die Küste und das Hinterland Kataloniens sowie die südfranzösische Region Okzitanien. Hier kommen in den nächsten Tagen 200 bis 300, örtlich sogar bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Auch die Metropole Barcelona dürfte somit wahre Wassermassen dieser Größenordnung abkriegen. Zur Einordnung: In Barcelona werden im Oktober durchschnittlich „nur“ 90 l/m² gemessen, im ganzen Jahr knapp 600 l/m²!

In Spanien und Frankreich kommen lokal große Regenmengen zusammen.
In Spanien und Frankreich kommen lokal große Regenmengen zusammen.

Doch nicht nur heftige Gewitter samt immensen Regenmengen stehen den beliebten Urlaubsdestinationen bevor. Auch der Wind wird immer wieder stürmisch auffrischen, Böen von 90 bis 110 km/h sind möglich! Dementsprechend aufgewühlt wird sich das Mittelmeer präsentieren, wie unsere letzte Grafik zeigt. So dürften sich am Mittwoch zwischen Mallorca und Südfrankreich Wellen von bis zu 6 Metern Höhe auftürmen!

Hoher Wellengang kommende Woche im westl. Mittelmeer.
Hoher Wellengang kommende Woche im westl. Mittelmeer.

Quelle Titelbild: pixabay

25 Grad: Südföhn sorgt noch einmal für Sommertage

Föhnstimmung am Bodensee.

Bereits am heutigen Samstag ist es föhnig, so richtig in Gang kommt der Südföhn dann aber am Sonntag. Die Wetterlage – dargestellt auf dem ersten Bild –  ist typisch für den Herbst: Ein Tief über der Iberischen Halbinsel, hoher Luftdruck über dem Balkan. Daraus resultiert in Österreich eine föhnige Südwestströmung (roter Pfeil).

Wetterlage am Sonntag.
Wetterlage am Sonntag.

In den klassischen Föhntälern (Brandnertal, Wipptal, Großraum Innsbruck, Salzburger Tauerntäler) frischt der Wind morgen mit Böen zwischen 60 und 90 km/h auf. Deutlich ruppiger ist der Südwind aber auf den typischen Föhnbergen. Hier am Beispiel Patscherkofel seht ihr, dass morgen Spitzenböen bis zu 135 km/h erwartet werden. Nur am Dienstag legt der Föhn eine Verschnaufpause ein, sonst geht’s auch nächste Woche föhnig weiter.

Föhnige Tage auf dem Patscherkofel.
Föhnige Tage auf dem Patscherkofel.

Erste Warnungen bzgl. des Föhns wurden bereits gesetzt, hier unsere Warnkarte für heute/morgen.

Sturm-Warnungen am Sonntag.
Sturm-Warnungen am Sonntag.

Die aktuellsten Warnungen für euren Ort findet Ihr übrigens auf der Hauptseite

Der Föhn macht sich aber nicht nur mit Sturmböen bemerkbar, er treibt v.a. in den Nordalpen die Temperaturen auf ein sommerliches Niveau. Am wärmsten mit Höchstwerten von 25 oder sogar 26 Grad wird es beispielsweise in

  • Feldkirch
  • Bludenz
  • Innsbruck
  • Salzburg
  • Weyer

So spät im Jahr sind Sommertage (also Tage mit einem Höchstwert von 25 Grad oder mehr) absolut außergewöhnlich!

Am Montag kommt dann auch im Süden der Steiermark und im Südburgenland noch ein Sommertag für die Bilanz hinzu. Mehr als 6 Monate liegen somit heuer zwischen dem ersten Sommertag (25 Grad am 20. April in Innsbruck) und dem vermutlich letzten in Österreich.

Hier die Top 10 der Stationen mit den meisten Sommertagen 2019:

Ort Anzahl Sommertage 2019
Andau (B) 95
Güssing (B) 94
Seibersdorf (NÖ) + Bad Radkersburg (ST) 93
Hohenau (NÖ) 92
Mörbisch + Neusiedl (B) 90
Wolkersdorf + Tullnerfeld (NÖ) 89
Fürstenfeld (ST) + Wien-City + Langenlois (NÖ) 88
Krems (NÖ) + Wien Donaufeld + Stockerau (NÖ) + Lutzmannnsburg (B) + Graz Strassgang 87
Ferlach (K) + Langenlebarn (K) + Eisenstadt 86

Abschließend noch eine Übersicht der Sommertage 2019 in den Landeshauptstädten. Überall deutlich öfter über 25 Grad als im langjährigen Mittel…

Ort Anzahl Sommertage 2019 Anzahl Sommertage im Klimamittel Differenz
Wien 85 64 +21
St. Pölten 82 59 +23
Eisenstadt 86 66 +20
Linz 75 56 +19
Graz 84 63 +21
Klagenfurt 78 63 +15
Salzburg 62 55 +7
Innsbruck 77 63 +14
Bregenz 56 39 +17

Quelle Titelbild: pixabay

Grau oder Blau? Hochnebel teilt Österreich

Oben blau - unten grau. Herbst in Österreich

Umgekehrte Verhältnisse

Zu dieser Jahreszeit stellt sich unter beständigem Hochdruckeinfluss immer öfter eine sogenannte Inversionswetterlage ein. Diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, d.h. „leichte“ Warmluft lagert oberhalb von „schwerer“ Kaltluft. Die Ursache hierfür ist, dass aufgrund der Ausstrahlung die unteren Luftschichten wesentlich schneller abkühlen als die Luftmassen in der Höhe. Bevorzugt in Tal- und Beckenlagen entstehen so bodennahe Kaltluftseen, die durch die immer schwächere Sonne erst spät oder gar nicht mehr ausgeräumt werden können.

Der Blick vom Satelliten heute auf Österreich zeigt die markante Zweiteilung des Landes:

Österreich ist zweigeteilt.
Österreich ist zweigeteilt.

Scharfe Wetterscheide

Bei einer ausgeprägten Inversionswetterlage ist der Übergang von Warm- zu Kaltluft teils sehr scharf. An der Grenze der beiden unterschiedlichen temperierten Luftmassen bilden sich oft Wolken. In den Wetterberichten ist dann von Hochnebel die Rede. Während in den Tälern und Niederungen graues und kaltes Wetter herrscht, sind tagsüber in mittleren und hohen Lagen bei Sonnenschein und ausgesprochen guter Fernsicht ungewöhnlich hohe Temperaturen anzutreffen.

Hier ein aktuelles Beispiel: Auf dem Jauerling über dem Nebel in Niederösterreich (knapp 1000 m hoch) sonnig und fast schon sommerlich mit 23,6 Grad:

Bestes Herbstwetter auf dem Jauerling.
Bestes Herbstwetter auf dem Jauerling.

Kontrastprogramm dagegen in Wien bei trüben 12 Grad:

Trübes Dauergrau in Wien.
Trübes Dauergrau in Wien.

Aber auch ohne Wolkenschicht ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Feuchte und Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt.

Quelle Titelbild: https://www.foto-webcam.eu/webcam/schwarzenbach/

Der Goldene Oktober kommt

Goldene Oktober

Der Ausdruck „Goldener Oktober“ hat im deutschsprachigen Raum eine sehr lange Tradition. Er wurde nachweislich bereits vor mehreren hundert Jahren verwendet, wobei das exakte Datum des Aufkommens allerdings nicht gesichert ist.

Faktor Vegetation

Die Bezeichnung bezieht sich auf die in den Herbstmonaten einsetzende Blattverfärbung der Laubwälder. Diese ist nicht auf den Oktober beschränkt, sondern beginnt eher fließend allmählich im Spätsommer und endet im Laufe des Spätherbstes bzw. zu Winterbeginn. Im Oktober ist die Verfärbung aber häufig am Höhepunkt. So kommt es auch, dass im Herbst mit der abnehmenden Sonnenstrahlung die Photosynthese nachlässt. Um den dazu benötigten, wichtigen grünen Farbstoff Chlorophyll über den Winter nicht zu verlieren, wird dieser den Blättern entzogen und andere Farbstoffe werden sichtbar. Bei Lärchen und Birken etwa kommt es durch Karotin zu einer gelb bis goldgelben Färbung, bei Eiche und Ahorn hingegen sorgt der Stoffe Anthocyan für einen deutlich rote Farbe, während Buchen und Eichen aufgrund von Gerbstoffen eher ins Bräunliche gehen.

Faktor Sonne

Die Färbung der Blätter wird durch die verstärkte Streuung des Sonnenlichts in dieser Jahreszeit zusätzlich hervorgehoben, insbesondere bei tiefstehender Sonne. Denn dann überwiegt die gelb-rötliche Strahlung, welche die Blattverfärbung noch besser und intensiver zur Geltung bringt. Oftmals geht der Farbton sogar ins Goldene. Diese wunderbare Verfärbung kann man ab Freitag dank eines mächtigen Hochs beinahe überall genießen.

Titelbild: Adobe Stock

Oktober bisher kühl und in den Nordalpen nass

Die ersten Oktobertage standen meist im Zeichen von Tiefdruckgebieten, die für kühles und nasses Wetter sorgten. Somit ist es wenig verwunderlich, dass der Oktober bisher landesweit und 2 Grad zu kühl verlief. Besonders unterkühlt war es bisher auf den Bergen, eine Spur zu mild verlief der Oktober bisher nur im äußersten Südosten.

Bisherige Temperaturabweichung im Oktober im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt.

Teilweise schon Monatsniederschlag erreicht

Die ersten Oktobertage verliefen nicht nur zu kühl, sondern auch recht nass. Nur im Süden war es bisher etwas zu trocken. Deutlich zu viel Regen fiel in Vorarlberg, im Tiroler Außerfern, im Großraum Salzburg sowie durch Gewitter im Südburgenland.

Niederschlagsabweichung zum Klimamittel

In diesen Regionen wurde das Monatssoll an Regen schon erreicht bzw. übertroffen. Auch am Mittwoch kommen im Norden noch einige Liter pro Quadratmeter an Regen hinzu.

Am Freitag kommt perfektes Herbstwetter

Bis freitag bleibt es noch wechselhaft, aber schon recht mild. Am freitag setzt sich dann ein mächtiges Hoch durch und aus Südwesten kommt nochmals sehr milde Luft in den Alpenraum. Somit überwiegt dann der Sonnenschein und die Höchstwerte liegen verbreitet zwischen 20 und 25 Grad. In der kommenden Woche geht es wohl mild weiter, allerdings könnte dann der Hochnebel allmählich zäher werden.

Titelbild: Adobe Stock

Bis Freitag unbeständiges Westwetter

Die Warm- und Kaltfront von Tief PETER überqueren am Dienstag den Großteil des Landes und leiten eine unbeständige und windige Wetterphase ein. Dabei kommt die Kaltfront am Nachmittag nur mehr langsam nach Süden voran und sorgt vom Saarland bis nach Franken und Sachsen für ergiebigen Regen.

Regensumme am Dienstag @UBIMET

Windiges und unbeständiges Westwetter

Am Mittwoch liegt die Kaltfront dann über dem äußersten Süden und bringt hier anhaltenden und kräftigen Regen.

Regensumme am Mittwoch @UBIMET

Im übrigen Land ziehen mit frischen bis kräftigen Südwestwind einige Schauer und im Nordwesten mitunter auch kurze Gewitter durch.

Frontekarte am Mittwoch

Im Einflussbereich von Tief PETER bleibt es auch am Donnerstag wechselhaft und der Wind legt noch ein wenig an Stärke zu. Vor allem in der Mitte und im Süden gibt es stellenweise Sturmböen. Dazu ziehen neuerlich zahlreiche Schauer und einzelne Gewitter durch.

Am Wochenende kommt der Goldene Oktober

Am Freitag nimmt dann von Südwesten der Hochdruckeinfluss zu und das Wetter beruhigt sich allmählich, am Wochenende setzt sich dann vielerorts sonniges und angenehm warmes Herbstwetter durch. Etwaige Frühnebelfelder lösen sich meist rasch auf und tagsüber steigen die Temperaturen auf 20 bis 25 Grad. Nur im äußersten Norden hält der Tiefdruckeinfluss an, hier bleibt es unbeständig und windig.

Titelbild: Adobe Stock

September rund 1 Grad zu warm

Der Sommer geht, der Herbst kommt.

Hitze und Frost

Mit einer österreichweiten Abweichung von knapp +1 Grad fällt der September gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 etwas zu warm aus. Damit weist das Jahr 2019 bereits sieben überdurchschnittlich warme Monate auf, einzig der Jänner und der Mai zeigten sich kälter als das langjährige Mittel. Die Abweichungen im September sind im ganzen Land ähnlich, positive Abweichungen von etwas mehr als 1 Grad weisen vor allem Wien, Niederösterreich und das Burgenland auf.

Die Temperatur-Abweichungen in Grad vom Klimamittel.
Die Temperatur-Abweichungen in Grad vom Klimamittel.

Die höchsten Temperaturen wurden gleich am Monatsersten gemessen, Spitzenreiter ist Andau im Seewinkel mit 34,4 Grad.  Hier die Höchstwerte des Septembers pro Bundesland:

Vor allem im Osten war der 1. September sehr heiß.
Vor allem im Osten war der 1. September sehr heiß.

Keine drei Wochen später gab es dann aber auch schon den ersten Frost der Saison, am Morgen des 20. September zeigte das Thermometer im Lungau -2 Grad, leichten Frost gab es aber beispielsweise auch im Mühl- und Waldviertel sowie im Wienerwald.

Trockenes Mostviertel

Über ganz Österreich gemittelt zeigt sich der September in punkto Niederschlag sehr ausgeglichen, allerdings lohnt hier ein genauerer Blick auf die einzelnen Regionen. Deutlich mehr Regen als im Durchschnitt kam rund um den Alpenhauptkamm sowie in Kärnten zusammen, exemplarisch hierfür geht der Monat in Spittal an der Drau mit 182 Litern pro Quadratmeter statt den üblichen 96 l/m² um rund 90% zu nass zu Ende. Auf der anderen Seite der Extrema liegen die Eisenwurzen und das Mostviertel, in Weyer und Oberndorf fiel nur rund die Hälfte des mittleren Septemberniederschlags. Auch den ersten Schnee in den Tälern gab es im September schon zu bestaunen, nur gut eine Woche nach dem heißen Monatsauftakt schneite es in den Nordalpen bis auf rund 1200 m hinab.

Hier grafisch dargestellt die Abweichungen beim Niederschlag:

Die Niederschlags-Abweichungen in Prozent vom Klimamittel.
Die Niederschlags-Abweichungen in Prozent vom Klimamittel.

Letzte Gewitter – erster Sturm

Die heiße Luft zu Monatsbeginn wurde von teils kräftigen Gewittern vertrieben, insgesamt wurden knapp 39.000 Blitzentladungen registriert. Rund die Hälfte aller Blitze gab es in Niederösterreich und in der Steiermark, nur wenige Gewitter bildeten sich im Westen des Landes. Der September als Übergangsmonat zwischen sommerlichen Gewittern und ersten Herbststürmen wurde seinem Ruf auch in diesem Jahr voll und ganz gerecht. Sturmtief MORTIMER sorgte am Monatsletzten in Ober- und Niederösterreich sowie in Wien für Böen von rund 90 km/h, Orkanböen wurden auf den Bergen gemessen.

Quelle Titelbild: pixabay

Auf MORTIMER folgt Tief NILS

Sturmtief MORTIMER sorgte seit der vergangenen Nacht in weiten Teilen des Landes für Sturmböen, gebietsweise auch für schwere Sturmböen. Der Höhepunkt des Sturms ist jetzt aber auch im Osten des Landes überschritten und der Wind lässt langsam an Stärke nach.

Maximale Windgeschwindigkeiten am Montag
Maximale Windgeschwindigkeiten am Montag

Der Sturm sorgte für abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume, vor allem im Fernverkehr der DB gab es massive Verzögerungen.

Reichlich Regen im Norden

MORTIMER brachte neben Sturm im Norden aber auch reichlich Regen. In nur wenigen Stunden fielen vom Emsland bis zur Uckermark oftmals 20 bis 40 l/m², lokal wurden sogar bis zu 50 l/m² registriert.

Regenmengen am Montag
Regenmengen am Montag

Nach einer kurzen Pause mit nur einzelnen Schauern, setzt Dienstagfrüh im Nordwesten neuerlich kräftiger Regen ein. Verantwortlich dafür ist das nachfolgende Tief NILS. Das Tief besitzt zwei Zentren und das östlich davon zeiht am Dienstagvormittag über Norddeutschland hinweg. Dabei sind neuerlich in Niedersachsen und Hamburg 20 bis 30 l/m² in kurzer Zeit möglich, lokale Überschwemmungen können nicht mehr ausgeschlossen werden.

Prognostizierte Regenmengen für Dienstag
Prognostizierte Regenmengen in l/m² für Dienstag (UCM/UBIMET)

Kaltfront sorgt für Gewitter

Am Dienstagnachmittag erreicht dann die Kaltfront von Tief NILS den Westen und sorgt hier für kräftige Regenschauer.

Frontenkarte von Dienstag

Stellenweise sind dabei auch kurze Gewitter mit Sturmböen und Starkregen dabei. Auch ein schwacher Tornado ist im Zuge der Gewitter nicht völlig ausgeschlossen. Dienstagabend verlagert sich NILS unter Abschwächung nach Süden, nachfolgend fließt kalte, polare Luft von Norden her ein.

Titelbild: Adobe Stock

Tief MORTIMER bringt Sturm und Regen

Sturmschaden - umgestürzter Baum

Derzeit liegt das Zentrum von Tief MORTIMER noch über Wales, allerdings zieht das Tief rasch ostwärts über die Nordsee bis Montagmittag ins Baltikum. Dabei legt  der Wind im Westen von Deutschland immer mehr zu und weht am Nachmittag verbreitet kräftig bis stürmisch.

Prognostizierte Windböen am Sonntag. © UBIMET

In der ersten Nachthälfte sind dann vor allem in einem Streifen vom Saarland und Rheinland-Pfalz bis nach Franken un den Thüringer Wald Sturmböen und in erhöhten Lagen auch schwere Sturmböen um die 90 km/h zu erwarten.

Hauptsturm am Montagmorgen und -vormittag

In der zweiten Nachthälfte verlagert sich das Sturmfeld in den Norden. Am der Nordsee ist mit einer Sturmflut und verbreitet orkanartigen Böen zu rechnen. In der Früh und am Vormittag wütet der Sturm dann am schlimmsten in einem Streifen von Hamburg bis Berlin sowie generell in Brandenburg und Sachsen. Hier treten verbreitet schwere Sturmböen um die 100 km/h auf, lokal sind auch orkanartige Böen möglich. Aber auch im Rest des Landes wird es stürmisch.

Warnkarte für Sturm am Montag
Warnkarte für Sturm am Montag

Da die meisten Bäume noch belaubt sind, besteht bei solch hohen Windgeschwindigkeiten einer erhöhte Gefahr, das größere Äste abbrechen bzw. ganze Bäume umstürzen. Ab Mittag lässt der Sturm dann von Westen her rasch nach, bis zum Abend hat sich das Wetter überall wieder beruhigt.

Starkregen im Norden

Derzeit sorgt die Warmfront von Tief MORTIMER bereits im Norden für Regen, während im Süden noch die Sonne scheint. Bis Montagmittag überqueren auch noch Kaltfront und Okklusion den Norden, sodass insgesamt einiges an Regen zusammenkommt.

Regenmengen bis Montagmittag © UBIMET

Verbreitet fallen dabei 20 bis 30 l/m², vor allem in einem Streifen von Hamburg bis zur Prignitz und Uckermark regnet es zeitweise auch ergiebig, hier sind lokal bis zu 50 l/m² möglich.

Auf MORITMER folgt am Dienstag NILS

Nach Abzug von Tief MORTIMER geht auch der starke Regen zu Ende. Allerdings währt die Pause nur kurz, bereits am Dienstag sorgt das nächste Tief namens NILS für neuerlich kräftigen Regen in der Nordhälfte von Deutschland. Sturmgefahr besteht bei NILS allerdings keine mehr.

Titelbild: Adobe Stock

146 km/h – Sturmtief FABIENNE vor einem Jahr

Eine Warmfront brachte damals in der ganzen Südwesthälfte Deutschlands anhaltenden Regen. Mit dem Tiefkern selbst regnete es dann vor allem von der Eifel über Hessen und Thüringen bis zur Lausitz kräftig. Hier sowie nördlich dieser gedachten Linie spielte der Wind praktisch keine Rolle. Gut zu sehen ist die Zugbahn des Tiefs auf der ersten Grafik über der Mitte Deutschlands, hier hatte es auch am meisten geregnet.

In der Mitte Deutschlands hat FABIENNE für kräftigen Regen gesorgt.
In der Mitte Deutschlands hat FABIENNE für kräftigen Regen gesorgt.

An der darauffolgenden Kaltfront von Tief Fabienne entwickelten sich heftige Gewitter, mit den Gewittern lebte der Nordwestwind stürmisch auf.

Insgesamt hatte unser Blitzmessnetz innerhalb von 24 Stunden mehr als 65.000 Blitze registriert, alleine 35.000 davon in Bayern und 17.000 in Baden-Württemberg. Gut zu erkennen auf der Blitzverteilung:

Rund 65.000 mal blitzte es an der Kaltfront von FABIENNE.
Rund 65.000 mal blitzte es an der Kaltfront von FABIENNE.

Hier noch zur Übersicht die markantesten Böen:

Spitzenböen bewohnte Orte Deutschland Sonntag, 23. September 2018 06:00 Uhr bis Montag, 24. September 2018 06:00 Uhr:

  1. Würzburg (BY) 137 km/h
  2. Niederstetten (BW) 122 km/h
  3. Schongau (BY) 112 km/h
  4. Stötten (BY) 108 km/h
  5. Weiden (BY) 108 km/h
  6. Gelbelsee (BY) 104 km/h
  7. Altmühlsee (BY) 103 km/h
  8. Freudenstadt (BW) 100 km/h
  9. Stuttgart (BW) 101 km/h
  10. Laupheim (BW) 101 km/h

 

Bildquelle: pixabay.com

Die Tricks der Tiere

https://stock.adobe.com

Nahezu alle Tiere treffen Vorkehrungen für den Winter – und wenn es nur das dicke Winterfell ist, welches sie vor der Kälte schützen soll. In unseren Breiten haben Tiere verschiedene Tricks entwickelt, den Winter zu überleben: Fett und Fell zulegen, aktiv bleiben und der Kälte trotzen. Andere verschlafen die kalte Jahreszeit. Und dann gibt es auch noch die Winterstarre.

Trick 1: Körper isolieren

Viele Säugetiere, die bei uns heimisch sind, haben je nach Jahreszeit ein unterschiedlich dichtes Fell. Damit passen sie sich an die Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter an. Mit dem Fellwechsel ändert sich bei einigen Tieren auch die Fellfarbe. Bekannt ist da vor allem der Alpenschneehase. Im Sommer ist er graubraun, etwa im November wird das Fell weiß und nur an den äußeren Spitzen der Ohren weist er weiterhin schwarze Haare auf.

Trick 2: Viel fressen und den Winter verschlafen

Schlafende Fledermäuse ©shutterstock.com/Ondrej Prosicky - https://www.shutterstock.com/image-photo/greater-mouseeared-bat-myotis-nature-cave-572332003
Fledermäuse halten einen ununterbrochenen Winterschlaf. ©shutterstock.com/Ondrej Prosicky

Wenn es schon im Winter nicht genug zu fressen gibt, hilft nur eines: Auf Vorrat futtern und sich gehörig Winterspeck zulegen. Zur Überbrückung der nahrungsarmen Monate halten Murmeltier, Igel oder auch Fledermäuse zusätzlich einen Winterschlaf. Dank der auf ein Minimum herabgesetzten Körperfunktionen können sie damit mehrere Monate ohne Futter auskommen. Einzelne Säugetiere wie etwa die Fledermaus halten einen ununterbrochenen Winterschlaf. Meist ist der Winterschlaf jedoch lang andauernd mit wenigen kurzen Unterbrechungen.

Trick 3: Vorräte anlegen

Eichhörnchen ©shutterstock.com/everst - https://www.shutterstock.com/image-photo/squirrel-red-fur-funny-pets-autumn-321521546
Eichhörnchen legen im Herbst Vorräte für den kalten, langen Winter an. ©shutterstock.com/everst

Schwerer hat es da schon das Eichhörnchen, das keinen Winterschlaf hält. Auch dieses trägt im Winter ein dichtes Fell mit langen Ohrpinseln. Eichhörnchen legen im Herbst Vorräte für den Winter an. Sie vergraben die Nahrung entweder im Boden, oft in der Nähe von Baumwurzeln, oder verstauen sie in Rindenspalten oder Astgabeln als Wintervorrat. Im Kobel lagern sie keine Vorräte. Zudem schränken die zierlichen Wipfelstürmer ihre Aktivitäten im Winter stark ein: Sie verschlafen den Großteil des Tages und sind nur über Mittag wenige Stunden aktiv.

Trick 4: Winter- oder Kältestarre

Die Winter- oder Kältestarre ist ein Zustand, in den wechselwarme Tiere verfallen, sobald die Temperaturen unter das tolerierte Minimum absinken. Die Kältestarre wird zwingend von fallenden Temperaturen eingeleitet und die Tiere fahren ihre Lebensvorgänge auf annähernd null zurück, um nicht den Kältetod zu sterben.

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com

Herbst ist Föhnzeit

Typische Föhnstimmung im Herbst.

Gebirgskette und Druckdifferenz sind Voraussetzung

Im Allgemeinen ist Föhn ein Fallwind. Wenn sich Gebirgsketten der Luftströmung  in den Weg stellen, wird die Luft zunächst auf der windzugewandten Seite (Luv) zum Aufsteigen gezwungen, um dann auf der windabgewandten Seite des Gebirges (Lee) wieder talwärts zu strömen, was sich als Fallwind bemerkbar macht. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, das sich somit je nach Anströmung als Süd- oder Nordföhn äußert.

Erscheinungsbilder

Die bekannteste Form des Föhns ist wohl der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. An dessen Vorderseite baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite setzt die Föhnströmung in Gang.

Auch am morgigen Sonntag wird der erstmals nach dem Sommer in den Nordalpen zum Thema, gut zu sehen an der Wetterlage für morgen: die roten Pfeile stellen den Südföhn dar, die weißen Linien sind Linien gleichen Luftdrucks (Isobaren). Über den Alpen sind die Isobaren dicht gedrängt -> Föhn schafft hier den Ausgleich zwischen hohem Luftdruck über Italien und tiefem Luftdruck über Bayern.

Der Föhn kommt am Sonntag in Gang.
Der Föhn kommt am Sonntag in Gang.

Speziell im Winter steigt die Wahrscheinlichkeit für Kaltluftseen in den tieferen Tallagen. Dann kommt es bei schwach ausgeprägten Luftdruckunterschieden vor, dass sich der Föhn nicht mehr gegen die kalte Talluft durchsetzen kann und sich auf die Hochtäler am Hauptkamm beschränkt.

Gut zu sehen ist dieses winterliche Minimum auch im folgenden Bild, es zeigt die Häufigkeit für Südföhn in Innsbruck im Laufe eines Jahres: Die „föhnigste“ Jahreszeit ist demnach der Frühling, ein zweites Maximum gibt es im Oktober.

Der typische Jahresgang des Südföhns in Innsbruck.
Der typische Jahresgang des Südföhns in Innsbruck.

Quelle Titelbild: pixabay

Der erste Frost der Saison

Frost und Frühnebel

Bereits am Donnerstag war es in der Früh sehr frisch und in vielen Alpentälern gab es Bodenfrost. Luftfrost konnte an den offiziellen Wetterstationen aber noch nicht gemessen werden.

Tiefstwerte am Donnerstag pro Bundesland
Tiefstwerte am Donnerstag pro Bundesland

So lag die Tiefsttemperatur in Mariazell bei 0,1 Grad, im Süden war es aufgrund der Wolken bzw. des Hochnebels hingegen deutlich milder mit teilweise 12 Grad.

Luftfrost in 5 Bundesländern

Die vergangene Nacht verlief im ganzen Land klar und windschwach. Somit konnten die Temperaturen stark absinken und seit Mai gab es das erste Mal wieder in ganz Österreich einstellige Tiefstwerte. Am mildesten blieb es dank Stadteffekt in der Wiener Innenstadt mit 8,9 Grad. Ähnlich mild verlief die Nacht auch direkt am Neusiedler See, da hier das Wasser die Abkühlung dämpfte.

Tiefstwerte am Freitag pro Bundesland
Tiefstwerte am Freitag pro Bundesland

Am kältesten verlief die Nacht im Salzburger Lungau, ein der bekanntesten Kältepole von Österreich. Luftfrost gab es aber auch verbreitet in der Obersteiermark, im Wald- und Mühlviertel sowie stellenweise in Wienerwald und in Nordtirol. Hier die Rangliste der kältesten Orte:

Tiefstwerte Ort und Seehöhe
-2,3 Grad Mariapfarr (S), 1151 m
-2,0 Grad St. Michael im Lungau (S), 1052 m
-1,6 Grad Aigen im Ennstal (ST), 641 m
-1,4 Grad Zwettl (NÖ), 502 m
-1,4 Grad Litschau (NÖ), 558 m
-1,1 Grad Tamsweg (S), 1025 m
-1,1 Grad Summerau (OÖ), 656 m
-0,9 Grad Klausen-Leopoldsdorf (NÖ), 389 m
-0,8 Grad Radstadt (S), 836 m

Frost im September normal

Luftfrost in höheren Lagen sind gerade in der letzten Septemberdekade keine Seltenheit und treten beinahe jährlich auf. So tritt der erste Frost im September im Lungau durchschnittlich am 21. September auf. Auch im Waldviertel oder im Wienerwald tritt Frost beinahe jährlich im September auf und kann auch als klares Indiz für den beginnenden Herbst gesehen werden.

Titelbild: Adobe Stock

Stürmischer Dienstag in Norddeutschland

Stürmische Ostsee

Derzeit verläuft die Frontalzone von Island über Südskandinavien bis nach Russland. Mit einem Randtief, das am Dienstag knapp nördlich an Deutschland vorbeizieht, verlagert sich die Frontalzone etwas nach Süden und macht sich vorübergehend auch im Norden der Bundesrepublik mit Sturm und Regenschauern bemerkbar.

An der Ostsee schwere Sturmböen möglich

Am Dienstagmorgen erreicht die Kaltfront des Randtiefs die deutsche Nordsee- und Ostseeküste mit kräftigen Schauern und auch einzelnen Gewittern. Dazu frischt hier stürmischer Nordwestwind auf. Im Tagesverlauf verlagert sich die Front unter Abschwächung südostwärts. Bis zu einer Linie Münster-Chemnitz sind ein paar teils gewittrige Schauer einzuplanen.

Maximale Sturmböen am Dienstag
Maximale Sturmböen am Dienstag © UBIMET

Hinter der Kaltfront ziehen besonders im Ostseeumfeld weitere Regenschauer durch, mit denen vereinzelt schwere Sturmböen von bis zu 90 km/h auftreten. Sturmböen sind kurzzeitig aber auch in Hamburg oder Berlin zu erwarten.

Ab Mittwoch rückt das Hoch HANNEKE näher

Das Randtief zieht Dienstagnacht nach Osten ab, gleichzeitig baut sich über den Britischen Inseln ein mächtiges Hoch namens HANNEKE auf. HANNEKE sorgt dann ab Mittwoch für meist ruhiges und sonniges frühherbstliches Wetter, nur der Nordosten bleibt bis einschließlich Freitag leicht tiefdruckbeeinflusst. Hier ziehen öfters dichte Wolken und ganz vereinzelt auch kurze Regenschauer durch.

Am Wochenende viel Sonne und warm

Am Wochenende verlagert sich HANNEKE über Deutschland hinweg nach Osteuropa. Somit dreht die Höhenströmung auf West bis Südwest und von Frankreich her breitet sich nochmals ausgesprochen warme Luft auf das Land aus. Dazu strahlt die Sonne überall von einem meist wolkenlosen Himmel. Das kommende Wochenende bietet also nochmals perfektes Ausflugswetter.

Titelbild: Adobe Stock

Achterbahnfahrt der Temperaturen

Achterbahnfahrt der Temperaturen - pixabay.com

Hoch GAIA sorgt zu Wochenbeginn nochmals für warmes und sonniges Spätsommerwetter, doch mit Ankunft einer Kaltfront am Dienstag beginnt es abzukühlen. Die Temperaturen gehen bis zur Wochenmitte um rund 10 Grad zurück und die Nullgradgrenze sinkt auf 2000 m. Allerdings bleibt es unter Hochdruckeinfluss meist trocken.

Fast 30 Grad am Montag

Am Montag scheint abseits lokaler Nebelfelder von der Früh weg häufig die Sonne. Im Tagesverlauf machen sich von Norden her Wolken der herannahenden Kaltfront bemerkbar, Regenschauer treten aber nur vereinzelt im Bergland auf.

Prognostizierte Höchstwerte am Montag
Prognostizierte Höchstwerte am Montag © UBIMET

Mit bis zu 29 Grad wird es in Kärnten am wärmsten, gerade hier sind aber zum Abend hin auch einzelne Gewitter zu erwarten. Auch im übrigen Land wird es mit 23 bis 28 Grad sommerlich warm.

Kaltfront am Dienstag zieht nur langsam nach Süden

Am Dienstagvormittag sorgt die Kaltfront nördlich der Donau für trübes Wetter und leichten Regen, sonst scheint noch zeitweise die Sonne. Tagsüber gehen dann überall ein paar Regenschauer nieder, im Süden mischen sich auch Gewitter dazu. Die eigentliche Kaltfront erreicht aber erst am Abend mit etwas Regen die Alpennordseite.  Zudem frischt tagsüber nördlich der Alpen lebhafter West- bis Nordwestwind auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 17 Grad in Waldviertel und nochmals 27 Grad im Süden.

Von Mittwoch bis Freitag kühl und meist trocken

Am Mittwoch hat die Kaltfront die Alpen bereits überquert und Österreich liegt zwischen einem Hoch über den Britischen Inseln und einem Tief über Osteuropa in einer kühlen Nordströmung.

Großwetterlage von Mittwoch bis Freitag
Großwetterlage von Mittwoch bis Freitag © UBIMET

Allerdings überwiegt grundsätzlich der Einfluss des Hochs, sodass oftmals die Sonne scheint und nur vereinzelt Regenschauer niedergehen. Die Temperaturen kommen meist aber nicht mehr über 15 bis 20 Grad hinaus, einzig in Tirol und Kärnten sind vereinzelt bis zu 22 Grad möglich. Die Nächte verlaufen ebenfalls sehr kühl, im Bergland stellt sich verbreitet Bodenfrost ein!

Am Wochenende geht es wieder bergauf

Am kommenden Wochenende verlagert sich der Schwerpunkt des Hochdruckgebietes allmählich nach Mittel- und Osteuropa. Somit reißt die kühle Nordströmung ab und aus Südwesten kommen wieder warme Luftmassen nach Österreich. Dabei überwiegt nach wie vor der Sonnenschein und besonders im Westen und Südwesten wird es wieder spätsommerlich warm mit Temperaturen über der 25-Grad-Marke.

Titelbild: pixabay.com

-15 Grad! Die kälteste Nacht des Herbstes steht bevor

Eisige Tiefstwerte stehen uns ins Haus.

Die kommende Nacht wird die kälteste des diesjährigen Herbstes, bislang hält Galtür mit -12 Grad die Bestmarke. Praktisch alle Zutaten für eine eisige Nacht sind gegeben. Neben einer kalten Luftmasse und einem sternenklaren Himmel helfen auch die windschwachen Bedingungen und die lokal bereits vorhandene Schneedecke bei der Abkühlung kräftig mit.

Verantwortlich für die obig beschriebenen Voraussetzungen ist das Hochdruckgebiet namens DOMINIK. Dieses befindet sich in der Nacht über Weißrussland und lenkt die eisige Luft aus dem fernen Russland bis zu uns, gut zu sehen auf folgender Wetterkarte:

Ein Hoch lenkt kalte Luft zu uns.
Ein Hoch lenkt kalte Luft zu uns.

Die üblichen Verdächtigen

Die kältesten Regionen sind kommende Nacht in der Mitte des Landes zu finden. Im Mühl- und Waldviertel, in den Alpentälern Salzburgs und der Steiermark sowie in Oberkärnten gehen die Temperaturen auf -10 bis -15 Grad zurück. Im Lungau und im Aichfeld kann es – wie so oft – sogar noch etwas kälter werden. Doch auch im Flachland kühlt es auf rund -5 Grad ab.

Die Temperaturen sinken fast überall ins Minus.
Die Temperaturen sinken fast überall ins Minus.

Rekorde außer Reichweite

Von den Novemberrekorden bleiben wir aber ein ganzes Stück entfernt. So liegen diese in Klagenfurt bei -17 Grad, in Innsbruck bei -15 Grad und in Wien bei -14 Grad. Den österreichweiten Novemberrekord hat St. Jakob im Defereggental inne, hier wurden 1975 schon einmal -27 Grad gemessen.

Festgefahrene Wetterlage bringt Föhn und außergewöhnliche Temperaturen

Die Sonne macht fleißig Überstunden.

Wie bereits mehrmals in diesem Jahr ist die Wetterlage über Mitteleuropa auch in diesen Tagen festgefahren. Der Alpenraum liegt zwischen einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über dem Nordatlantik und einem stabilen Hoch über Russland. Über dem westlichen Mittelmeer entstehen dabei Randtiefs, während in den Nordalpen föhniger Südwind die Temperaturen in die Höhe treibt.

Im Alpenraum weht Föhn
Druckverteilung in etwa 5500 m Höhe am Dienstag. © UBIMET / NCEP

Sommertemperaturen im November

Die südliche Strömung führt seit Ende Oktober schubweise milde Luftmassen subtropischen Ursprungs nach Mittel- und Osteuropa. In den Niederungen sorgt die jahreszeitlich bedingte Inversionswetterlage zwar vermehrt für Nebel und Hochnebel, besonders in mittleren Höhenlagen sowie in den Föhnregionen gibt es allerdings außergewöhnlich hohe Temperaturen. In Salzburg etwa werden am Montag und Dienstag bis zu 24 Grad erreicht, aber auch von Süditalien über den Balkan bis nach Südpolen und Rumänien gibt es spätsommerliche Werte. In Osteuropa liegen die Temperaturen in 1.500 m Höhe in diesen Tagen teils sogar um mehr als 16 Grad über dem langjährigen Mittel, so wurden bereits am Samstag etwa in Tirana in Albanien hochsommerliche 31 Grad verzeichnet!

Der Föhn sorgt für teils spätsommerliche Temperaturen
Föhniges Wetter in Zell am See. © www.foto-webcam.eu

Festgefahrene Wetterlage

Die Wetterlage an sich ist zwar nicht außergewöhnlich, allerdings sehr wohl deren Beständigkeit. Zumindest bis zum nächsten Wochenende ist derzeit keine nachhaltige Änderung in Sicht, so gibt es mit nur kurzen Unterbrechungen bis auf weiteres unbeständiges Wetter in Westeuropa und im Mittelmeerraum, Föhn in den Nordalpen und Trockenheit in Osteuropa. Bereits seit letzten Winter kommt es in Europa wiederholt zu blockierten Wetterlagen, siehe auch hier: Verkehrte Wetterwelt in Europa.

In Osteuropa fällt kein Regen
Die Niederschlagssumme bis kommenden Samstag zeigt ein zweigeteiltes Europa. © NCEP

Extreme nehmen zu

Allgemein zeigen aktuelle Studien, dass Wetterlagen im Zuge des Klimawandels tendenziell immer stationärer werden. Während Tiefdruckgebiete normalerweise im Einflussbereich des Westwindbands von West nach Ost ziehen und für wechselhaftes Wetter sorgen, kommt es mittlerweile aufgrund der abnehmenden Temperaturunterschiede zwischen der Arktis und den Subtropen immer häufiger zu nahezu ortsfesten und beständigen Tief- und Hochdruckgebieten: Der Jetstream mäandert nämlich stärker und wird somit stationärer. Dies begünstigt Wetterextreme wie etwa Sturzfluten, Trockenheit und Hitzewellen.

Bis zu 22 Grad! Warmstart in den November

Der Föhn sorgt für die hohen Temperaturen.

Warme Alpennordseite

Bereits am Sonntag steigen die Temperaturen auf 13 bis 20 Grad, dabei wird es mit Hilfe des föhnigen Südwindes vom Salzkammergut bis ins Mostviertel am mildesten. Die neue Woche bringt dann sogar bis zu 22 Grad, diese wenig herbstlichen Höchstwerte werden in den Nordalpen von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich erreicht. In diesen Regionen hilft der stürmische Föhn tatkräftig mit. Werte um 20 Grad sind für Anfang November zwar nicht alltäglich, vom absoluten Novemberrekord bleiben wir aber doch ein gutes Stück entfernt. Dieser liegt bei 26,6 Grad und wurde vor exakt 50 Jahren in Schlins (Vorarlberg) aufgestellt.

Auf dieser Grafik sieht man den Grund für diese beständige Wärme. Tiefer Luftdruck über Südwesteuropa, somit wird immer wieder warme Luft vom Mittelmeer und Nordafrika zu uns gelenkt (rote Pfeile):

Eine föhnige Südströmung.
Eine föhnige Südströmung.

Jahr 2018 auf Rekordkurs

Schon jetzt steht eines praktisch fest: 2018 wird als eines der wärmsten Jahre der Messgeschichte in die klimatologischen Geschichtsbücher eingehen. Selbst wenn der November und der Dezember deutlich zu kalt ausfallen sollten, wird 2018 noch immer für Rang vier in der ewigen Bestenliste einnehmen. Davon ist aber eher nicht auszugehen, denn zumindest bis zur Monatsmitte erwarten uns zumindest im November schon mal überdurchschnittliche Temperaturen. Selbst der bisherige Spitzenreiter 2014 ist in Reichweite, dafür müssten die letzten beiden Monate des Jahres lediglich ähnlich mild ausfallen wie in der jüngeren Vergangenheit.

Quelle Titelbild: pixabay

November: Von Schneemassen bis Sommertag alles möglich

Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind im November schon wahrscheinlich.

In den vergangenen Jahren blieb der Winter in Mitteleuropa im November häufig aus, viele zu warme Monate liegen hinter uns. Der letzte zu kalte November ist in Österreich auch schon wieder 11 Jahre her, in Deutschland fiel der November 2016 minimal zu kalt aus. Der Blick in die Statistik verrät aber, dass es im November schon sehr winterlich sein kann. Eine geschlossene Schneedecke hält sich zwar in den Niederungen oft nur kurz, in den Alpen und Mittelgebirgen nach ergiebigem Schneefall aber doch bereits für einige Tage.

Sehr unterschiedliche Temperaturen möglich

Im November liegt die Monatsmitteltemperatur meist bei +3 bis +5 Grad, in höheren Alpentälern und in den Mittelgebirgen um +1 bis +2 Grad. Außerdem gehen die Temperaturen im Monatsverlauf weiter zurück, so fällt z.B. das Tagesmittel der Lufttemperatur in Wien von Anfang bis Ende November von etwa +8 Grad auf +3 Grad ab.

Aber das sind nur die durchschnittlichen Werte, möglich ist im November Vieles, die Allzeitrekorde machen es deutlich. So gab es in Österreich in Wien z.B. schon 23,7 Grad, in Bregenz gar 25,4 Grad, österreichweit hält Schlins (Vorarlberg) mit 26,6 Grad anno 1968 den Rekord. In Deutschland wurden in Rosenheim im Jahr 1997 bis zu 25,9 Grad gemessen, und selbst in Hamburg wurde mit 20,2 Grad die 20-Grad-Marke im November bereits geknackt.

Blickt man auf die Minima der Temperatur, kommt einem im Vergleich dazu das Schaudern. Am 15. November 1993 zitterten die Wiener in Mariabrunn bei bitterkalten -14,8 Grad und in St. Jakob im Defereggen (Osttirol) zeigte das Thermometer am 24. November 1975 in einer kalten Nacht bei Schneelage gar nur -27 Grad. Auch in Berlin gab es im November schon bis zu -16 Grad und selbst im wintermilden Köln wurde bereits strenger Frost bis hin zu -10 Grad registriert.  In der Schweiz wurden erst im November 2015 in La Brevine im Neuenburger Jura -23,4 Grad gemessen.

Schnee und Sturm

Während Schnee in tieferen Lagen im Oktober noch die Ausnahme darstellt, ist der erste Wintereinbruch mit einer vorübergehenden Schneedecke im November vor allem im Osten und Süden Deutschlands sowie im Alpenraum üblich. In Graz z.B. liegt im Mittel die erste geschlossene Schneedecke am 29. November. Im Norden und Westen Deutschlands lässt das erste Weiß hingegen meist bis zum Dezember auf sich warten. Im November steigt auch die Wahrscheinlichkeit für kräftige Sturmtiefs an. Erst 2015 fegte am 30. November ein solches über Mitteleuropa hinweg, in Wien wurden damals Orkanböen bis zu 126 km/h gemessen, in München waren es maximal 101 km/h.

Quelle Titelbild: pixabay

Dauerregen in Kärnten – schon mehr als 200 Liter Regen

https://pixabay.com/en/high-water-barrier-dam-blocking-3063403/

Schauen wir zunächst auf die Großwetterlage, da erkennen wir sofort den „Übeltäter“:

Ein Tief über dem Mittelmeer lenkt feuchte Luft heran.
Ein Tief über dem Mittelmeer lenkt feuchte Luft heran.

Über dem westlichen Mittelmeerraum dreht sich das Tief VAIA. An dessen Vorderseite wird sehr feuchte Luft Richtung Alpen gelenkt, hier schüttet es in Folge wie aus Schaffeln.

Starkregen setzt sich fort

Rund 200 Liter pro Quadratmeter sind seit Samstag schon in Oberkärnten zusammengekommen. Eine Station am Plöckenpass, die vom Hydrografischen Dienst Kärnten betrieben wird, hält mittlerweile sogar schon bei mehr als 330 Litern pro Quadratmeter. Gut zu sehen ist der Schwerpunkt rund um die Karnischen Alpen und das Gailtal auf der folgenden Grafik des Hydrografischen Dienstes:

Immense Regenmengen in Kärnten bisher.
Immense Regenmengen in Kärnten bisher.

Doch selbst da geht noch mehr, in der benachbarten italienischen Region Friaul melden die Messkübel lokal schon 460 l/m². Kein Wunder, dass da erste Pegel bereits reagieren, hauptsächlich an der Gail. In Unterkärnten entgeht man durch gezieltes Ablassen der Stauseen größeren Überflutungen. Hier der Pegel von Rattendorf westlich von Hermagor:

Der Pegel der Gail reagiert auf den heftigen Regen.
Der Pegel der Gail reagiert auf den heftigen Regen.

Hotspot Osttirol

Bis Montagfrüh setzt sich der gewittrig durchsetzte Regen fort, bis dann sind weitere 50 bis 100 l/m² zu erwarten. Schwerpunkt bleibt weiterhin Oberkärnten und das angrenzende Osttirol:

Heftiger Regen kommt auch in den kommenden Stunden hinzu.
Heftiger Regen kommt auch in den kommenden Stunden hinzu.

Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung mit nur wenig Regen in den Stunden von Montagfrüh bis zum frühen Vormittag setzt morgen ab ca. 09:00 Uhr von Italien her erneut zunehmend kräftiger, gewittrig durchsetzter Regen ein. Bis Dienstagfrüh sind in ganz Osttirol und Oberkärnten nochmals 80 bis 120 Liter pro Quadratmeter, in den Karnischen Alpen lokal auch bis zu 150 l/m² möglich. Dann steigt auch die Gefahr von Überflutungen, Vermurungen und Hangrutschungen deutlich an.

Hier die Prognosekarte für den erwarteten Regen von Montag bis Dienstag:

Der nächste Schwall feuchter Luft am Montag.
Der nächste Schwall feuchter Luft am Montag.

Quelle Titelbild: https://pixabay.com/en/high-water-barrier-dam-blocking-3063403/

Sonniger Nationalfeiertag – perfekt für Ausflüge

https://pixabay.com/en/walking-fitness-girl-dawn-fall-1868652/

Am Nationalfeiertag ist es mit dem Sturm auch im Osten vorbei und nach Auflösung regionaler Nebelfelder scheint im Großteil des Landes die Sonne. Am Vormittag ziehen vor allem von Oberösterreich bis ins Burgenland noch dichtere Wolken durch, am Nachmittag machen sich dann Wolkenfelder im Südwesten bemerkbar. Dazu wird es ausgesprochen mild für Ende Oktober, maximal 13 bis 19 Grad. Bei so einem Kaiserwetter laden diverse Veranstaltungen zu einem Besuch ein.

Leistungsschau und „offene Türen“

In der Wiener Innenstadt werden sich am Freitag wieder zahlreiche Besucher tummeln. Das Österreichische Bundesheer startet ab 10:00 Uhr in der Wiener Innenstadt mit seiner Leistungsschau.

Ebenfalls für die Öffentlichkeit zugängig ist:

  • das Parlament von 10 bis 16 Uhr
  • das Bundeskanzleramt von 12 bis 16:30 Uhr
  • Präsidentschaftskanzlei von 13 bis 14 Uhr

Zudem ermöglichen österreichweit viele Museen den Besuchern gratis oder ermäßigten Eintritt auf Dauer- und Sonderausstellungen.

Sportlich am Nationalfeiertag

In ganz Österreich finden zahlreiche Wanderveranstaltungen statt. Auch Bergtouren sind bei den angenehmen Temperaturen gut möglioch, allerdings sollte man sich zuvor informieren ob die anvisierte Hütte oder Alm noch geöffnet hat.

Wer es noch sportlicher mag, nutzt den Nationalfeiertag für einen Lauf bei wunderschönem Herbstwetter, bevor es am Wochenende nass, windig und kühl wird.

Titelbild: pixabay.com

Sonne macht Überstunden

Die Sonne macht fleißig Überstunden.

Dauerbrenner Sonne

Das überaus sonnige Herbstwetter der vergangenen zwei Wochen hat zur Folge, dass in manchen Regionen des Landes bereits zur Monatsmitte das Soll an Sonnenstunden für den gesamten Oktober erreicht wurde. So wurde in Wien am gestrigen Dienstagnachmittag die 133. Sonnenstunde aufgezeichnet, ebenso viele Sonnenstunden gibt es üblicherweise im ganzen Monat. Das heißt, ab sofort macht die Sonne in der Bundeshauptstadt Überstunden. Auch Linz, St. Pölten und Bregenz stehen kurz davor, das Soll an Sonnenstunden zu erreichen, heute wird dies der Fall sein. In den kommenden, überwiegend sonnigen Tagen werden noch zahlreiche Orte im ganzen Land hinzukommen, sodass der Monat landesweit wohl mit einem dicken Plus in der Sonnenscheinbilanz schließen wird.

Kaum Regen

Abseits des Berglands hält zudem die Trockenheit unvermindert an. In Wien und Eisenstadt sind im Oktober bislang erst 3 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, und das bereits in den ersten beiden Tagen des Monats. St. Pölten hält sogar erst bei einem mageren Liter pro Quadratmeter. Über die vergangenen Monate betrachtet stellt Linz all dies aber noch in den Schatten. Seit Jahresbeginn sind in der Oberösterreichischen Landeshauptstadt erst knapp 400 l/m² zusammengekommen, normal wären mehr als 700 l/m². Mit großer Wahrscheinlichkeit wird 2018 folglich das trockenste Jahr der Linzer Messgeschichte. Die Folgen der anhaltenden Trockenheit sind neben einer für den Herbst ungewöhnlich hohen Waldbrandgefahr auch ein lokal extrem niedriger Grundwasserpegel.

Vorerst wenig Änderung in Sicht

In den kommenden Tagen geht es mit dem ruhigen Herbstwetter weiter. Abgesehen von Frühnebelfeldern scheint oft die Sonne, die Temperaturen bleiben auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Etwas Regen ist im Osten Österreichs aus heutiger Sicht am Dienstag der kommenden Woche in Sicht. Danach scheint sich die Großwetterlage grundlegend umzustellen: Ein kräftiges Hoch platziert sich bei den Britischen Inseln, ihm gegenüber stehen Tiefs über Osteuropa. Mit einer stürmischen Nordwestströmung erreichen dann Fronten mit teils kräftigem Regen die Alpen. Selbst Schnee könnte dann schon im Hügelland ein Thema werden.

Überblick Sonnenstunden und Niederschlag im Vergleich: Oktober 2018 vs. langjähriges Mittel:

Stadt

Sonnenstunden bis inkl. 16.10.

Sonnenstunden Oktober gesamt (langjähriges Mittel)

Niederschlag bis inkl. 16.10.

Niederschlag Oktober gesamt (langjähriges Mittel)

Wien-Hohe Warte

133

133

3 l/m²

38 l/m²

St. Pölten

121

126

1 l/m²

41 l/m²

Eisenstadt

127

139

3 l/m²

53 l/m²

Linz

109

107

0,3 l/m²

58 l/m²

Graz-Uni

121

144

4 l/m²

66 l/m²

Klagenfurt

90

128

14 l/m²

84 l/m²

Salzburg

104

115

30 l/m²

73 l/m²

Innsbruck-Uni

117

163

10 l/m²

59 l/m²

Bregenz

112

115

41 l/m²

105 l/m²

Titelbild: pixabay

Goldener Oktober ohne Ende

Auch am Wochenende viel Sonnenschein.

Spätsommer im Oktober

Das Wochenende zeigt sich von seiner prächtigsten Seite. An beiden Tagen gibt es nach Auflösung lokaler Nebelfelder beispielsweise in Kärnten oder in der Mur-Mürz-Furche meist ungetrübten Sonnenschein, wenn überhaupt ziehen nur harmlose Schleierwolken durch. Dazu steigen die Temperaturen auf 17 bis 25 Grad. Am wärmsten wird es mit Hilfe des Südföhns von Vorarlberg bis ins Mostviertel, dort wird die Bilanz an Sommertagen weiter aufgestockt. Solche Temperaturen kommen im Oktober zwar regelmäßig vor, über einen solch langen Zeitraum ist diese Wärme aber doch ungewöhnlich.

Neue Woche – keine Änderung

Nach aktuellem Stand hält das sonnige, trockene und viel zu warme Herbstwetter auch in der neuen Woche unvermindert an. Eine erste Front versucht am Montag von Westen her auf Österreich überzugreifen, gegen das mächtige Hoch VIKTOR hat sie aber keine Chance. Auch in den Folgetagen zeichnen sich jede Menge Sonnenschein und Temperaturen meist um oder über 20 Grad ab.

Gut zu erkennen ist die festgefahrene Wetterlage anhand der Luftdruckverteilung am kommenden Sonntag über Europa. Hoch VIKTOR liegt über der Ukraine, die Tiefs bleiben auf dem Atlantik bzw. im äußersten Westen des Kontinents. Das Resultat dieser Wetterlage: Warme Luft aus dem Mittelmeerraum erreicht uns (rote Pfeile).

Hochdruckwetter in Mitteleuropa.
Hochdruckwetter in Mitteleuropa.

Nach derzeitigem Stand kommt frühestens am Samstag kommender Woche Bewegung ins Wettergeschehen, dann könnte es eine Front tatsächlich mit Wolken und Regen bis nach Österreich schaffen. Das überaus sonnige Wetter hat zur Folge, dass beispielsweise in Wien schon am kommenden Dienstag das Soll an Sonnenstunden für den gesamten Oktober erreicht wird, zudem stehen hier im laufenden Monat erst 3 Liter Regen pro Quadratmeter auf der Habenseite.

Föhn bringt den goldenen Oktober mit bis zu 25 Grad

Mit Föhn klettern die Temperaturen auf bis zu 25 Grad

Rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik führt in den kommenden Tagen schubweise milde Luftmassen subtropischen Ursprungs über Mitteleuropa hinweg bis weit in die Arktis. Im Alpenraum stellt sich besonders ab Mitte der Woche eine föhnige Südströmung ein, diese treibt die Temperaturen neuerlich in die Höhe. Vor allem an der Alpennordseite und im Osten kann man sich auf goldenes Oktoberwetter freuen.

Nebel und Sonne

Am Montag halten sich zunächst recht verbreitet hochnebelartige Wolken. Tagsüber kann sich die Sonne im Großteil des Landes zumindest zeitweise behaupten, am sonnigsten wird es im Westen. Die Temperaturen erreichen 17 bis 22 Grad. Der Dienstag startet besonders im Süden sowie am Alpenrand oft mit Nebel, abseits davon geht es meist schon sonnig in den Tag. Tagsüber dominiert an der Alpennordseite der Sonnenschein, aber auch im Süden und Südosten zeigt sich zeitweise die Sonne. Dazu bleibt es mit 18 bis 24 Grad zu warm für die Jahreszeit.

Föhnsturm: spätsommerliche Wärme

Der Mittwoch und der Donnerstag bringen verbreitet sonniges Herbstwetter: Lokale Nebelfelder in den Tal- und Beckenlagen lösen sich rasch auf und landesweit scheint bei nur harmlosen Wolken die Sonne. Nur in der Mur-Mürz-Furche und im Südwesten halten sich die hochnebelartigen Wolken etwas hartnäckiger. In den prädestinierten Tälern der Nordalpen kommt teils stürmischer Föhn auf, abseits der Berge weht lebhafter bis kräftiger Südostwind. Der Föhn sorgt von Vorarlberg bis zum Salzkammergut für Spitzenwerte bis 25 Grad. Das entspricht der Definition eines Sommertags.

Im Alpenraum kommt eine föhnige Süd- bis Südostströmung auf.
Im Alpenraum kommt ab Mitte der Woche eine föhnige Süd- bis Südostströmung auf. © UBIMET / GFS

Föhnsaison

Im Frühjahr und im Herbst gibt es nördlich des Alpenhauptkamms im Mittel die meisten Tage mit Föhn. Südföhn kommt auf, wenn der Luftdruck in den Nordalpen wesentlich tiefer ist als jener über Norditalien. Dies kann zwei Ursachen haben:

  • Wenn kräftige Tiefs über Nordwesteuropa für eine starke Südströmung über den Alpen sorgen, sinkt der Druck an der Alpennordseite (Leetief). Südlich der Alpen gibt es dagegen ein kleinräumiges Hoch (Staudruck).
  • Wenn die Alpen unterschiedlich temperierte Luftmassen trennen: Kalte Luft weist eine höhere Dichte und somit auch einen höheren Druck als warme Luft auf. Wenn sich in den Tallagen südlich des Alpenhauptkamms kalte Luft befindet, überströmt die Luft in höheren Schichten solch einen Kaltluftsee gänzlich und sinkt erst an der Alpennordseite wasserfallartig ab.

Weitere Details zum Föhn gibt es hier: Oktober ist Föhnzeit.

Oktober ist Föhnzeit

Typische Wolkenformationen bei Föhn.

Gebirgskette und Druckdifferenz sind Voraussetzung

Im Allgemeinen ist Föhn ein Fallwind. Wenn sich Gebirgsketten der Luftströmung  in den Weg stellen, wird die Luft zunächst auf der windzugewandten Seite (Luv) zum Aufsteigen gezwungen, um dann auf der windabgewandten Seite des Gebirges (Lee) wieder talwärts zu strömen, was sich als Fallwind bemerkbar macht. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, das sich somit je nach Anströmung als Süd- oder Nordföhn äußert.

Erscheinungsbilder

Die bekannteste Form ist wohl der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. An dessen Vorderseite baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite setzt die Föhnströmung in Gang. Beim Aufsteigen an der Alpensüdseite kühlt die Luft ab, wobei es vielfach zur Kondensation und oft auch zur Niederschlagsbildung kommt. Auf der anderen Seite des Gebirgskamms rauscht die Luft sodann als turbulenter Fallwind talwärts, wobei sich diese, ihrer Feuchtigkeit mittlerweile entledigt, schneller erwärmen kann, als sie sich zuvor abgekühlt hat. So kommt es dass die Luft bei gleicher Höhenlage an der Alpennordseite deutlich wärmer als beispielsweise in Südtirol ist.

Speziell im Winter steigt die Wahrscheinlichkeit für Kaltluftseen in den tieferen Tallagen. Dann kommt es bei schwach ausgeprägten Luftdruckunterschieden vor, dass sich der Föhn nicht mehr gegen die kalte Talluft durchsetzen kann und sich auf die Hochtäler beschränkt.

Gut zu sehen ist dieses winterliche Minimum auch im folgenden Bild, es zeigt die Häufigkeit für Südföhn in Innsbruck im Laufe eines Jahres: Die „föhnigste“ Jahreszeit ist demnach der Frühling, ein zweites Maximum gibt es im Oktober. Dazu passt das heutige föhnige Wetter.

Der typische Jahresgang des Südföhns in Innsbruck.
Der typische Jahresgang des Südföhns in Innsbruck.

Des einen Freud, des anderen Leid

Im Gegensatz zur Luv-Seite, wo der Himmel meist bewölkt ist und zum Teil auch der nasse Wettercharakter dominiert, bewirkt Föhn als trockener Wind im Lee oft freundliche Wetterbedingungen. Dabei zeigt sich der Himmel häufig wolkenarm und somit kommen Sonnenhungrige auf ihre Rechnung. Allerdings kann der Föhn in Sachen Windstärke Probleme bereiten, und örtlich durchaus auch für Sturmschäden verantwortlich zeichnen. Überdies ist der Föhn bei manchen Menschen in Verruf geraten, denn er steht in Verdacht, den Organismus zu beeinflussen. Empfindliche Menschen leiden bei Föhn unter Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, innerer Unruhe und mitunter auch unter Kreislaufbeschwerden.

Am Wochenende sonniges Herbstwetter mit bis zu 23 Grad

Die Temperaturens steigen auf bis zu 23 Grad.

Die Tageslänge nimmt derzeit um knapp 4 Minuten täglich ab und der Herbst schreitet rapide voran. Die Temperaturen steigen in den kommenden Tagen aber an und das Wetter präsentiert sich von seiner freundlichen Seite: Am Wochenende gerät der Alpenraum unter den Einfluss einer föhnigen Südströmung, welche milde Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Österreich führt. Dieser Trend setzt sich auch kommende Woche fort, somit kann man sich auf sonniges und relativ mildes Herbstwetter freuen.

Zunehmend sonnig

Am Donnerstag halten sich inneralpin sowie entlang der Alpennordseite zunächst hochnebelartige Wolken, diese machen aber noch am Vormittag der Sonne Platz. Abseits davon überwiegt bei nur harmlosen Wolken von Beginn an der Sonnenschein und die Temperaturen steigen auf 14 bis 20 Grad. Noch sonniger wird der Freitag: Lokale Nebelfelder in den Tal- und Beckenlagen lösen sich rasch auf und landesweit geht es mit viel Sonnenschein durch den Tag. Der Wind weht mäßig, im Osten auch lebhaft aus südlicher Richtung. Mit Höchstwerten von 15 bis 22 Grad wird es noch eine Spur milder.

Im Alpenraum wird es fölhnig und mild
Das Tief über dem Mittelmeer sorgt für eine föhnige Südströmung. © UBIMET/NCEP

Mildes Wochenende

Am Samstag scheint besonders an der Alpennordseite und im Osten zunächst häufig die Sonne, im Tagesverlauf ziehen aus Süden aber vermehrt hochliegende Wolken auf. Kompakt fallen die Wolken im Bereich des Alpenhauptkamms sowie in Osttirol und Kärnten aus, hier sind auch lokale Schauer zu erwarten. Der föhnige Südwind treibt die Temperaturen weiter in die Höhe, so gibt es in der Eisenwurzen Spitzenwerte von rund 23 Grad. Auch am Sonntag überwiegt meist der Sonnenschein, anfangs halten sich im Süden und Osten allerdings hochnebelartige Wolken. Die Temperaturen sind überdurchschnittlich:

 Seehöhe Höchstwerte am 7. 10.
Niederungen 19 bis 23 Grad
1000 m 15 bis 18 Grad
2000 m 9 bis 11 Grad
3000 m 0 bis 2 Grad

Weiterhin föhnig

Zu Beginn der kommenden Woche ist keine markante Wetteränderung in Sicht und die Höchstwerte im Flachland pendeln sich auf Werte um oder knapp oberhalb der 20-Grad-Marke ein. Mit einsetzender Laubfärbung kann man sich somit auf ein paar Tage mit goldenem Oktoberwetter freuen.

Titelbild: pixabay.com

Mit diesen Tipps fit durch den Herbst

Fit in den Herbst, Erkältungen vorbeugen

Gerade in der Übergangsjahreszeit machen es einem die häufigen Wetterwechsel schwer, zur richtigen Garderobe zu greifen. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht erschweren die Wahl der richtigen Kleidung noch weiter. Wer sich also nicht nach dem Zwiebelschalenprinzip kleidet, damit er tagsüber ein paar Schichten ablegen kann, bekommt zunehmend ein Problem und das Erkältungsrisiko steigt.

Was schwächt unser Immunsystem?

    • Kälte: Kühlt der Körper aus, ist er empfindlicher gegenüber Viren. Bitte also immer genug anziehen!
    • Schlafmangel: Schlafen sie weniger als sieben Stunden pro Nacht, ist ihr Risiko zu erkranken teilweise um das Dreifache erhöht.
    • Stress: Stress greift die Abwehrkräfte an. Das Einlegen von Pausen hilft, auch so manches gelassener hinzunehmen.
    • Bewegungsmangel: Zu wenig Freizeit an der Natur schwächt uns. Mindestens eine halbe Stunde pro Tag sollten wir an der frischen Luft verbringen und/oder joggen oder schwimmen.
    • Falsche Ernährung: Nicht nur das falsche Essen, auch zu wenig Essen schwächt unsere Abwehrkräfte. Um einem Vitaminmangel vorzubeugen, empfehlen sich einige Portionen Obst und Gemüse pro Tag.

Stärkung des Immunsystems

Kurz zusammengefasst sollte man auf Folgendes achten:

  • Vitaminreiche Nahrung
  • Sport (einmal pro Tag außer Atem kommen wirkt Wunder)
  • Frischluft (Spaziergänge im Wald helfen)
  • Psychisches Wohlbefinden (kein Stress!)
  • Ausreichend Schlaf (mindestens sieben Stunden)
  • Menschenansammlungen meiden (Infektionsgefahr!)
  • Bei ersten Anzeichen einer Erkältung auf Sport verzichten

Frostgefahr: Kalte Septembernacht steht bevor

Rosen bekommen etwas Frost ab

Orkantief FABIENNE brachte nicht nur Sturm, sondern für Ende September auch sehr kalte Luft in den Alpenraum. Während bisher Wolken und der Wind dafür sorgten, dass die Nächte noch relativ mild verliefen, ändert sich das in der kommenden Nacht.

Hoch SCHORSE

Das Zentrum des mächtigen Hochs SCHORSE verlagert sich am Dienstag von West- nach Mitteleuropa. Dadurch lösen sich die Wolken bis zum Abend weitestgehend auf und auch der lebhafte Nordwind flaut ab. Die kommende Nacht verläuft somit windstill und sternenklar, perfekte Bedingungen für eine starke Auskühlung.

Im Wald- und Mühlviertel sowie in den Alpentälern ist verbreitet mit Frost zu rechnen. Knapp über dem Gefrierpunkt bleiben die Temperaturen nur im Flachland, im Rheintal sowie in den größeren Städten.  Aber auch hier kann es zumindest zu Bodenfrost kommen. So ist auch am Stadtrand von Wien mit Bodenforst, in Mariabrunn mitunter sogar mit Luftfrost zu rechnen.

Frost bereits in Vorarlberg, Tirol und Oberkärnten

Bereits in der vergangenen Nacht war es im Westen und Südwesten teilweise frostig. Selbst im Inn- und Rheintal wurde stellenweise Bodenfrost registriert. Am kältesten war es auf den Bergen, am Brunnenkogel (3440 m) sank das Thermometer auf -13 Grad. Aber auch in einigen Hochtälern wurde es bereits sehr kalt, hier die Top 5:

  • Obergurgl -3,8 Grad
  • St. Jakob im Defereggental -3,6 Grad
  • St. Leonhard im Pitztal -2,9 Grad
  • Nauders -2,8 Grad
  • Galtür -2,7 Grad

Kältester Ort unter 1000 m war Mittewald an der Drau in Osttirol mit -1,4 Grad.

Bleiben Sie immer rechtzeitig über aktuelle Unwetterereignisse informiert! Melden Sie sich für unsere Push-Benachrichtigungen an: https://uwz.at/de/notification

146 km/h – Sturmtief FABIENNE im Rückblick

Umgestürzter Baum im Wald durch "Fabienne".

Die Warmfront brachte in der ersten Tageshälfte schon anhaltenden Regen in der ganzen Südwesthälfte Deutschlands. Mit dem Tiefkern selbst regnete es dann vor allem von der Eifel über Hessen und Thüringen bis zur Lausitz kräftig. Hier sowie nördlich dieser gedachten Linie spielte der Wind praktisch keine Rolle. Gut zu sehen ist die Zugbahn des Tiefs auf der ersten Grafik über der Mitte Deutschlands, hier hat es nämlich am meisten geregnet.

Niederschlagsmengen Deutschland Sonntag 00:00 Uhr bis Montag 00:00 Uhr:

  1. Alsfeld-Eifa (HE) 53 l/m²
  2. Eisenach (TH) 49 l/m²
  3. Nideggen-Schmidt (NRW) 49 l/m²
  4. Neukirchen-Hauptschwenda (HE) 49 l/m²
  5. Erfurt (TH) 48 l/m²
  6. Bad Hersfeld (HE) 48 l/m²
  7. Baiersbronn-Ruhestein (BW) 47 l/m²
  8. Amöneburg-Ruedigheim (HE) 47 l/m²
  9. Behringen (TH) 46 l/m²
  10. Herleshausen-Archfeld (HE) 46 l/m²
In der Mitte Deutschlands hat FABIENNE für kräftigen Regen gesorgt.
In der Mitte Deutschlands hat FABIENNE für kräftigen Regen gesorgt.

Nach Mittag kam dann die Kaltfront von Fabienne in Schwung, sie zog von Belgien und Luxemburg nach Deutschland hinein. An der Front entwickelten sich heftige Gewitter, mit den Gewittern lebte der Nordwestwind stürmisch auf. Angesichts der Tatsache, dass jene Stationen, die Wind messen, nicht allzu zahlreich in Deutschland vertreten sind, kann man wohl davon ausgehen, dass mit der Front verbreitet 100 bis 130 km/h erreicht wurden. Im Erzgebirge wird sogar ein Tornadoverdachtsfall geprüft.

Insgesamt hat unser Blitzmessnetz gestern mehr als 65.000 Blitze registriert, alleine 35.000 davon in Bayern und 17.000 in Baden-Württemberg. Gut zu erkennen auf der Blitzverteilung:

Rund 65.000 mal blitzte es an der Kaltfront von FABIENNE.
Rund 65.000 mal blitzte es an der Kaltfront von FABIENNE.

Hier noch zur Übersicht die markantesten Böen…

Spitzenböen bewohnte Orte Deutschland Sonntag 06:00 Uhr bis Montag 06:00 Uhr:

  1. Würzburg (BY) 137 km/h
  2. Niederstetten (BW) 122 km/h
  3. Schongau (BY) 112 km/h
  4. Stötten (BW) 108 km/h
  5. Lichtentanne (SN) 105 km/h
  6. Gelbelsee (BY) 104 km/h
  7. Altmühlsee (BY) 103 km/h
  8. Freudenstadt (BW) 100 km/h
  9. Spiekeroog (NI) + Stuttgart (BW) + Trier (RP) 99 km/h
  10. Walldürn (BW) 98 km/h

Abschließend noch ein paar Schadensbilder:

 

Vor dem Sturm konnte man beispielsweise in Wien noch einen traumhaften Sonnenuntergang bewundern:

137 km/h – Die Bilanz von Sturmtief FABIENNE

Umgestürzter Baum im Wald durch "Fabienne".

Die Folge des Sturms waren zahlreiche Feuerwehreinsätze wegen umgestürzter Bäume und Plakatwände. Auch im Bahnverkehr gibt es noch immer lokale Einschränkungen, etwa in Wien und Oberösterreich. Noch etwas heftiger hat die Kaltfront Deutschland erwischt. In Würzburg wurden 137 km/h gemessen, mit 122 km/h rauschte die Front in Niederstetten in Baden-Württemberg durch. Beides ist volle Orkanstärke. Zudem wird im Erzgebirge ein Tornadoverdachtsfall geprüft.

Hier eine Übersicht der Spitzenböen in bewohnten Orten am 23./24. September 2018, unterteilt nach Bundesländern (Stand 08:00 Uhr):

Wien:

  • Hohe Warte + Innere Stadt 90 km/h
  • Stammersdorf 68 km/h
  • Botanischer Garten 66 km/h

Niederösterreich:

  • Reichenau an der Rax 122 km/h
  • Mönichkirchen + Wiener Neustadt 101 km/h
  • Hollenthon 95 km/h

Burgenland:

  • Eisenstadt 90 km/h
  • Podersdorf 79 km/h
  • Mattersburg + Neusiedl + Andau 76 km/h

Oberösterreich:

  • Ranshofen 97 km/h
  • Kremsmünster 90 km/h
  • Altmünster 86 km/h

Salzburg:

  • Abtenau 94 km/h
  • Maria Alm 79 km/h
  • Salzburg 76 km/h

Steiermark:

  • Ramsau 108 km/h
  • Irdning/Gumpenstein 101 km/h
  • Eichberg 94 km/h

Kärnten:

  • Obervellach 72 km/h
  • Friesach + Mallnitz 65 km/h
  • Flattnitz 58 km/h

Tirol:

  • Reutte 112 km/h
  • Jenbach + Achenkirch 94 km/h
  • Tannheim 86 km/h

Vorarlberg:

  • Rohrspitz 93,6 km/h
  • Sulzberg 83 km/h
  • Bregenz 79 km/h

Wetterberuhigung noch am Montag

Heute zieht das Sturmtief weiter nach Russland und verliert folglich langsam an Einfluss auf unser Wetter. So lässt der Wind tagsüber insgesamt wieder nach, die Hauptgefahr durch Sturmböen und schwere Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h besteht vor allem in der ersten Tageshälfte noch in Niederösterreich, Wien, im Nordburgenland sowie von Osttirol über Oberkärnten und das Murtal hinüber bis zu den Fischbacher Alpen. Nach 14:00 Uhr bleibt es windig, allerdings sind dann kaum noch Böen über 80 km/h zu erwarten.

Abschließend noch ein paar Schadensbilder aus Deutschland:

 

Vor dem Sturm konnte man beispielsweise in Wien noch einen traumhaften Sonnenuntergang bewundern:

Temperatursturz und Sturm zu Herbstbeginn

Sturm weht mit Böen bis zu 120 km/h.

Am Freitag dominiert noch einmal der Sonnenschein, dazu werden speziell in der Osthälfte Höchstwerte von bis zu 30 Grad erreicht. Mit solch hohen Temperaturen ist es dann aber endgültig vorbei. Eine kräftige Kaltfront überquert uns nämlich in der Nacht auf Samstag mit schauerartigem Regen, dabei gehen die Temperaturen im ganzen Land um 10 bis 15 Grad zurück.

Deutliche Abkühlung

Am Samstag selbst sorgt die Kaltfront im Süden und Südosten noch für Regenschauer, sonst kann sich schon wieder die Sonne behaupten. Mit maximal 13 bis 20 Grad ist von Spätsommer aber keine Spur mehr, am ehesten wird die 20-Grad-Marke in Vorarlberg geknackt. Am Sonntag, dem ersten Tag im Herbst, richten sich die Augen der Meteorologen dann allmählich auf ein Sturmtief, das in der Nacht auf Montag über Norddeutschland hinwegzieht.

Ort Höchstwert 21.9. Höchstwert 22.9.
 Wien 30 Grad 19 Grad
 Eisenstadt 29 Grad 18 Grad
 St. Pölten 29 Grad 17 Grad
 Graz 28 Grad 13 Grad
 Innsbruck 28 Grad 19 Grad

Sturmgefahr am Montag

Noch sind sich die Wettermodelle nicht ganz einig, was die genaue Zugbahn des Sturmtiefs anbelangt. Aus heutiger Sicht frischt in der Nacht auf Montag entlang der gesamten Alpennordseite sowie in einigen Tälern der Nordalpen zunehmend stürmischer Westwind auf. Die Böen erreichen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich mit Durchzug einer weiteren Kaltfront 80 bis 110 km/h. Am Montag tagsüber deuten sich vor allem in der Osthälfte Österreichs recht verbreitet schwere Sturmböen an. Nach derzeitigem Stand werden die stärksten Böen von 100 bis 120 km/h hier erreicht:

  • Großraum Wien
  • Semmering-Rax-Gebiet
  • Wechsel

Im übrigen Niederösterreich, im Nord- und Mittelburgenland sowie in Oberösterreich frischt der Nordwestwind mit Böen meist zwischen 80 und 100 km/h auf. Derartige Sturmböen von bis zu 100 km/h sind auch in den Nordföhnregionen von Osttirol über Oberkärnten und den Lungau bis ins Grazer Bergland zu erwarten

Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/baum-entwurzelt-sturm-regen-erde-3309057/

Bleiben Sie immer rechtzeitig über aktuelle Unwetterereignisse informiert! Melden Sie sich für unsere Push-Benachrichtigungen an: https://uwz.at/de/notification

Herbststurm im Südosten Australiens

Satellitenbild am Donnerstagabend (Lokalzeit). © JMA / UBIMET

Der Südosten Australiens liegt derzeit unter dem Einfluss eines ausgeprägten Tiefdruckgebietes mit Kern über der Tasmansee. Mit einer südlichen Höhenströmung gelangten in den letzten Tagen feuchte und kühle Luftmassen in den Südosten des Landes, welche nach und nach sogar New South Wales erfasst haben. Lokal geb es im Bereich der Australischen Alpen bis 500 m herab nassen Schneefall, was ein durchaus außergewöhnliches Ereignis darstellt.

In Teilen von Tasmanien und Vicotria fiel anhaltender Regen. In Hobart, der Hauptstadt von Tasmanien, kam es zu Regenmengen zwischen 100 und 150 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 36 Stunden, auf dem naheliegenden Mount Wellington waren es sogar 250! Der anhaltend kräftige Süd- bis Südostwind drückte hier zudem das Ozeanwasser zum Land, somit kam es im Küstenbereich zu Überflutungen.

Regen und Wind in Melbourne

In der Hauptstadt von Victoria kamen die Temperaturen am Freitag nicht über 14 bis 15 Grad hinaus, also Höchstwerte, die hier normalerweise erst im Winter zu erwarten sind. Dazu gab es kräftigen Wind mit stürmischen Böen zwischen 60 und 80 km/h sowie anhaltenden Regen. Stellenweise wurden auch kleinräumige Überflutungen gemeldet.

Der Wind wehte in weiten Teilen von Tasmanien und Victroia kräftig mit stürmischen Böen. Auf den Bergen wurden vereinzelt Orkanböen verzeichnet, wie etwa auf dem Mount William im Westen von Victoria mit rund 133 km/h oder auf dem Mount Wellington in Tasmanien mit 131 km/h.

In den kommenden Tagen wird sich das Tief langsam nach Südosten verlagern. Zunächst muss man in den Küstenregionen noch mit Wind und Regen rechnen, in weiterer Folge kommt es aber zu einer Wetterberuhigung.

Quelle Titelbild: JMA / UBIMET

Die besten Tipps gegen Erkältungen

Erkältete Frau ©shutterstock.com/Irina Bg

In der kalten Jahreszeit kann es ganz schnell gehen. Erkältungen lauern an jeder Ecke und wer einmal nicht aufpasst, dem läuft schon die Nase. Doch keine Sorge, es gibt zahlreiche Tricks, um den Kampf gegen die Erkältungen zu gewinnen.

Viel trinken

Einer der wichtigsten Punkte ist es dem Körper viel Flüssigkeit zuzuführen. Stilles Wasser oder Tees, die das Immunsystem anregen, können wahre Wunder wirken. Geeignete Teesorten sind Ingwer-, Holunder-, Lindenblüten-, Thymian- und Salbeitee. Zusätzliche Scheiben Ingwer, Honig und Zitrone verstärken den positiven Effekt noch zusätzlich und wirken antibakteriell.

Eine ausgewogene Ernährung

Gesunde Ernährung ©pixabay.com
Besonders während der kalten Monate benötigt der Körper ausreichend Vitamine und Mineralstoffe. ©pixabay.com

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist während der kalten Monate besonders wichtig, damit der Körper alle lebensnotwendigen Vitamine und Mineralstoffe auf Reserve hat. Vor allem Vitamin C stärkt das Immunsystem nachhaltig und Zink schützt die Schleimhäute und verhindert so das Eindringen von Viren.

Frische Luft

Herbstspaziergang ©pexels.com
Ein Spaziergang im Freien hilft auch bei Erkältungen. ©pexels.com

Wer täglich an die frische Luft geht, tut seinem Körper etwas Gutes. So kann sich der Körper viel besser auf die kalten Temperaturen einstellen. Auch wenn sich eine Erkältung schon zusammengebraut hat, ist es gut, nach draußen zu gehen und Spaziergänge zu machen. Jedoch unbedingt warm anziehen und nicht mit nassen Haaren ins Freie gehen. Ein gewisser Abstand zu anderen Mitmenschen, um Ansteckung zu vermeiden, schadet auch nicht.

Trockene Heizungsluft vermeiden

Gerade im Winter ist es schön, wenn es daheim wohlig warm ist. Die Heizung kann die Raumluft jedoch auch austrocknen. Die Folge sind trockene Schleimhäute, die den Viren leichter ihr Werk verrichten lassen. Ein guter Trick ist es eine Schale Wasser auf die Heizung zu stellen und einen Tropfen ätherisches Öl hinzuzugeben. Auch mehrmals täglich lüften ist von Vorteil. Es verhindert, dass die Raumluft zu stickig wird.

Sport, Sauna und Wohlbefinden

Sauna ©pixabay.com
Regelmäßige Saunabesuche sowie heiße Fußbäder und Wechselduschen beleben das Immunsystem und stärken es. ©pixabay.com

Wer sein Immunsystem beleben und aktivieren möchte, geht regelmäßig in die Sauna, macht heiße Fußbäder und warm-kalte Wechselduschen. Sport steigert ebenso die Immunabwehr. Wer belegte Atemwege hat, dem tut ein heißes Bad mit ätherischen Ölen gut. Ausreichend Schlaf ist ebenso essentiell.  Generell wirkt sich Stress beim Kampf gegen Viren negativ aus.

Hausmittel gegen Erkältungen

Wer bei den ersten Anzeichen einer Erkältung nicht sofort zum Arzt gehen möchte, der kann sich auch mit altbewährten Hausmitteln behelfen. Bei Schnupfen hilft es mit Salzwasser oder ätherischen Ölen zu inhalieren, damit sich der Schleim besser löst. Die Nase kann zusätzlich noch mit Salzwasser gespült werden, um die ausgetrockneten Schleimhäute zu befeuchten.

Inhalieren bei Erkältungen ©shutterstock.com/napocska
Inhalieren mit Salzwasser oder ätherischen Ölen ist ein altbewährtes Hausmittel gegen Schnupfen. ©shutterstock.com/napocska

Bei Husten können die Beschwerden mit Zwiebelsirup gelindert werden. Einfach eine Zwiebel würfeln und sie mit Zucker oder noch besser Honig überziehen. Der sich nach einigen Stunden daraus bildende Sirup, hilft ausgezeichnet gegen Husten.

Bei Halsschmerzen ist es ratsam, mit Kamillentee zu gurgeln. Kamillentee desinfiziert den Hals und hilft bei der Heilung der entzündeten Stellen.

 

Der Novemberwinter geht

Tau am Morgen @pixabay.com

Damit steigt die Frostgrenze allmählich auf über 3.500 m. Der Schnee in den Tälern taut wieder weg und auch auf den Bergen setzt starkes Tauwetter ein.

Noch milder wird es in den Niederungen sowie generell in mittleren Lagen zwischen 800 und 1.200 m, dort sind mit Sonne speziell am Mittwoch sogar bis zu 15 Grad möglich. Das sehr milde, in den Niederungen oft nebelig-trübe Wetter, dauert aus heutiger Sicht zumindest bis zum kommenden Samstag an.

Warmfront lässt Schneefallgrenze steigen

Eine Warmfront beendet spätestens am Dienstag überall das Winterintermezzo. Schon am Dienstagabend setzen von Tirol bis nach Niederösterreich wieder verbreitet Regen und Schneefall ein. Zunächst liegt die Schneefallgrenze noch bei 500 bis 900 m, im Laufe der Nacht steigt sie von Westen her aber allmählich auf 700 bis 1.300 m. Am längsten schneit es im Waldviertel sowie in Teilen der Obersteiermark weit herunter. Am Dienstag tagsüber zieht sich der Schnee generell in Lagen über 1.500 m zurück. Zudem wird der Regen langsam weniger, in Vorarlberg, im Tiroler Oberland sowie von Osttirol bis ins Südburgenland zeigt sich gelegentlich die Sonne.

Frostgrenze steigt gegen 3.500 m

Die kommenden Tage bis zum Wochenende verlaufen sehr mild. Verantwortlich dafür ist sehr milde Luft von der Iberischen Halbinsel, die direkt zu den Alpen strömt. Der Schnee in den Tälern schmilzt, aber auch im Gebirge setzt sich Tauwetter durch. Sogar in 3.000 Meter sind Plusgrade zu erwarten. Die Frostgrenze zieht sich speziell am Mittwoch vorübergehend auf knapp 3.500 m zurück. In sonnigen Lagen zwischen 800 und 1.200 m sind gar bis zu 15 Grad möglich. Dazu gibt es viel Sonnenschein mit höchstens dünnen Wolken.

Dauergrau in den Niederungen

In den Niederungen scheint zwar am Mittwoch ebenfalls häufig die Sonne, ab Donnerstag werden die Nebel- und Hochnebelfelder allerdings zunehmend langlebig und zäh. Mit auffrischendem Süd- bis Südostwind kann es stellenweise sogar den ganzen Tag trüb bleiben. Besonders im Donauraum, im gesamten östlichen Flachland, im Klagenfurter und Grazer Becken, im Mur- und Mürztal sowie am Bodensee hat man meist nur noch am Nachmittag kurze Chancen auf Sonne. In den übrigen Landesteilen lösen sich einzelne Frühnebelfelder hingegen bald auf. Mit 4 bis 15 Grad ist es aber überall recht mild.

Deutlich kälteres Wetter zeichnet sich aus heutiger Sicht frühestens zum kommenden Sonntag hin ab. Auch Neuschnee ist dann zumindest auf den Bergen wieder in Sicht.

Keine Chance für die Herbstdepression

Nebeliger Herbsttag im Wald ©pixabay.com

Unsere Körper bekommen deswegen immer weniger Tageslicht. Viele Menschen fühlen sich im Herbst und Winter körperlich nicht in Höchstform, bei manchen Menschen sorgt der Mangel an Tageslicht aber für größere Herausforderungen.

Konzentrationsschwächen, Müdigkeit und Antriebslosigkeit sowie eine depressive Stimmung sind für diese Personen die negativen Begleiterscheinungen im Herbst und Winter. In stark ausgeprägten Fällen handelt es sich um eine Herbst- oder Winterdepression. Die schlechte Stimmung und Antriebslosigkeit ist auf einen Mangel an wichtigen Botenstoffen im Körper zurückzuführen, die sich positiv auf die Stimmung auswirken. Die Produktion dieser Botenstoffe ist durch den Mangel an Tageslicht verlangsamt.

So bekämpft ihr die Herbstdepression

Das beste „Heilmittel“ gegen eine Herbst- und Winterdepression ist genügend Tageslicht. Wenn ihr aber den ganzen Tag im Büro verbringt, müssen künstliche Lichtquellen als Ersatz dienen. Eine Lichttherapie unterstützt den Körper in den dunklen und grauen Jahreszeiten. Im Beleuchtungsfachhandel sowie in diversen Elektronikgeschäften sind Speziallampen erhältlich, die eine besonders hohe Leuchtkraft haben und den Körper somit bei der „Aufnahme“ von Licht unterstützen können.

Sonniger Tag im Herbst ©unsplash.com/Philipp Reiner
Licht und frische Luft wirken Wunder gegen eine Herbstdepression. ©unsplash.com/Philipp Reiner

Auch Bewegung an der frischen Luft, egal ob Sport oder ein Spaziergang, ist in den Herbst- und Wintermonaten besonders wichtig. Die Bewegung regt das Immunsystem an und macht es fit. Die richtige Ausrüstung für Sport in den kälteren Jahreszeiten haben wir hier (LINK FEHLT) vorgestellt.

November in Zahlen: Rekorde, Daten und Fakten

Nebelige Landschaft ©pixabay.com

Womit wir in Extremfällen rechnen müssen, sehen wir uns heute genauer an.

Große Temperaturunterschiede möglich

Die Extremwerte weisen an einzelnen Stationen in der Vergangenheit eine Spanne von 45 Grad auf. Am größten sind die Unterschiede in klassischen Südföhnregionen von der Pyhrn-Eisenwurzen in Oberösterreich bis zum Mariazellerland in der nördlichen Obersteiermark. Hier sind mit dem Föhn selbst im November noch mehr als +20 Grad möglich. Absoluter Spitzenreiter bei den Höchstwerten ist Weyer im Südosten Oberösterreichs: Hier wurden am 7.11.1997 sommerliche 26,3 Grad gemessen.

Andererseits bildet sich in den Voralpen und natürlich auch in den Alpentälern mitunter schon eine Schneedecke. In klaren Nächten mit Schneebedeckung kann es hier schon bitterkalt werden. Die größte Temperaturdifferenz zwischen Minimum und Maximum des Monats liegt in Weyer bei 44,7 Grad, denn am 23.11.1988 wurden hier schon -18,4 Grad gemessen. Es geht aber noch extremer: In St. Jakob im Defereggental in Osttirol ist der Unterschied zwischen Monatshöchst- und -tiefstwert sogar 46,6 Grad, wobei das absolute Minimum mit -27 Grad vom 24.11.1975 datiert.

Sonnenscheinmangel?

Die Nordhalbkugel der Erde wendet sich jedenfalls unweigerlich immer weiter von der Sonne ab. So werden die Tage kürzer und kürzer. Zur abnehmenden Tageslänge kommt in den Niederungen auch noch häufig Nebel, manche Täler erhalten hingegen aufgrund ihrer Ausrichtung und durch die umliegenden Berge immer weniger direktes Sonnenlicht. Besonders rar gesät ist November-Sonnenschein vom Eferdinger Becken in Oberösterreich entlang der Donau bis zum Westrand des Wienerwaldes. So wurden beispielsweise im gesamten November 2005 in Wels nur fünf Sonnenstunden gemessen, während auf den Bergen bei stabiler Hochdrucklage im Äußersten sogar über 200 Stunden möglich sind. In einem der sonnenreichsten Jahre 2011 wurden auf der Schmittenhöhe unglaubliche 263 Stunden Sonnenschein registriert.

Von Trockenheit bis Hochwasser

2011 war auch das Jahr, in dem viele Stationen des Landes im November aufgrund andauernder Trockenheit keinen oder nahezu keinen Niederschlag gemessen haben. 17 Waldbrände allein im November waren damals die Folge, mehr als in Summe in den vier vorangegangen Jahren im November. Aber das andere Extrem ist ebenfalls möglich, denn auch Hochwasser war im November schon Thema: In Erinnerung ist manchen noch das Hochwasser Anfang November 2012 in Teilen Kärntens, wo vor allem in Lavamünd große Schäden zu beklagen waren.

Novemberextreme

Stürmische See ©shutterstock.com/By Zacarias Pereira da Mata

Womit wir in Extremfällen rechnen müssen, klären wir in diesem Blog.

Extreme Temperaturunterschiede

Bei der Suche nach dem bisher wärmsten November des Messgeschichte braucht es keinen Blick in weit zurückliegende Zeiten. Denn der November 2015 war seit mindestens 1761 der mildeste in Deutschland. Mit 7,5 Grad im Deutschlandmittel war er rund 3 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt von 1961 bis 1990. Besonders warm war es am 7 und 8. November 2015, als im Oberrheingraben Höchstwerte von bis zu 24 Grad gemessen wurden.

Ausgesprochen kalt verlief dagegen der November 1858 mit nur -0,8 Grad als Mittelwert, der kälteste November seit Aufzeichnungsbeginn. Noch nicht ganz so lange zurück liegt der Morgen des 23.11.1965, als vor allem in Norddeutschland die Temperatur besonders tief sank: beachtliche -23,4 Grad waren es in Gardelegen und selbst in Göttingen gab es klirrend kalte -22,6 Grad.

Münsterländer Schneechaos

Im Jahr 2005 versanken Teile des Münsterlandes unter einer bis zu 50 cm hohen Nassschneedecke. Am 25. und 26.11.2015 führte ein sich nur langsam verlagerndes Sturmtief im Zusammenspiel mit feuchter Polarluft zu andauernden Schneefällen. Die ungewöhnlich große Menge klebrigen und schweren Schnees sorgte für großen Schneebruch an Bäumen und Sträuchern, auch Überlandleitungen fielen dem Schnee zum Opfer. Zeitweise waren 250.000 Menschen ohne Strom.

Schwere Orkane

Ein weiteres Thema, dass im November immer aktuell wird, ist die Gefahr schwerer Sturm- und Orkantiefs. So kamen am 1. November 1570 etwa 20.000 Menschen in der sogenannten Allerheiligenflut zu Tode.

Nicht ganz so lang zurück liegt der extreme Orkan vom 13. November 1972. Das Orkantief QUIMBURGA zog in raschem Tempo über Norddeutschland und hinterließ von Niedersachsen bis in die damalige DDR eine Spur der Verwüstung. In Mittel- und Westeuropa fielen 73 Menschen dem Sturm zum Opfer, allein der Schaden in Deutschland belief sich damals auf 1,34 Milliarden DM. In Brunsbüttel in Schleswig-Holstein fiel der Luftdruck binnen 10 Stunden von 995 hPa auf 955,5 hpa. Sowohl das Tempo der Abnahme als auch der erreichte Tiefstwert sind absolut außergewöhnlich.

Im Folgenden ein paar Spitzenböen von damals. Die höchsten Werte wurden aufgrund der südlichen Zugbahn nicht an der Küste, sondern im Binnenland gemessen.

Brocken 245 km/h

Celle 167 km/h (Ende des Messbereichs des Windmessers)

Osnabrück 148 km/h

Berlin-Tegel 145 km/h

Wettertipps für die Feiertage

Frau mit Hund beim Hiken ©shutterstock.com/Blazej Lyjak -https://www.shutterstock.com/de/image-photo/happy-smiling-woman-hiking-mountains-akita-115418296

Durchwachsene Aussichten

Hoher Luftdruck über Westeuropa steht tiefem Druck über dem Baltikum gegenüber. Allerdings fließen in einer nordwestlichen Höhenströmung abseits vom Südwesten feuchte Luftmassen in die Bundesrepublik. Der Nordosten wird zudem immer wieder von schwachen Frontensystem beeinflusst.

Am Samstag überwiegen zunächst die Wolken, zumindest gelegentlich kann sich die Sonne tagsüber aber überall zeigen. Länger sonnig ist es nur vom Oberrhein über den Schwarzwald und die Schwäbische Alb bis zum Alpenrand. Von der Ostsee bis Brandenburg lebt zunehmend frischer bis starker, an der Ostsee in Böen stürmischer Nordwestwind auf. Maximal 10 bis 17 Grad, wobei es im Oberrheingraben am mildesten wird.

Der Sonntag bringt in einem Streifen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bis zum Erzgebirge und nach Ost- und Südostbayern kompakte Wolken und stellenweise fällt ein wenig Regen. Ansonsten überwiegt bei trockenen Bedingungen der Sonnenschein. Der Wind spielt nur noch eine ungeordnete Rolle. Die Höchstwerte: 10 bis 17 Grad.

Am Montag, dem Reformationstag, halten sich anfangs verbreitet dichte Wolken oder Nebelfelder. Diese lockern vor allem von den Küsten bis zum Erzgebirge sowie am westlichen Alpenrand und generell in Baden-Württemberg zunehmend auf. Dazwischen bleibt der trübe Wettercharakter mit gebietsweise leichtem Regen erhalten. Von Ost nach West 8 bis 16 Grad.

Der DienstagAllerheiligen, bringt mit einer aufziehenden Front von Norden her unbeständiges Wetter. Im äußersten Norden fällt in der Früh bereits Regen, bis zum Abend kommt das Regenband bis in den nördlichen Mittelgebirgsraum voran. Die Temperaturen steigen auf 9 bis 15 Grad, wobei es im Osten weiterhin am kühlsten bleibt.

Die freundlichste Region am ganzen verlängerten Wochenende ist jedenfalls der Südwesten des Landes. Trübsal blasen muss man aber nirgends, denn meist bleibt es zumindest trocken und somit steht einem Spaziergang und sportlichen Aktivitäten nichts im Wege!

Oktoberrückblick

Österreichische Landschaft im Herbst ©pixabay.com - https://pixabay.com/en/landscape-road-hill-austria-2806210/

Zudem machte die Sonne nahezu im gesamten Land Überstunden, im Süden schien sie teilweise um 70 Prozent länger als im Durchschnitt. Große Unterschiede gibt es beim Niederschlag zwischen einem viel zu trockenen Süden sowie überdurchschnittlich nassen Bedingungen nördlich des Alpenhauptkamms.

Lange Zeit war der Oktober von ruhigem Herbstwetter geprägt, doch das Ende hatte es in sich. Sturmtief ‚Herwart‘ zog am vergangenen Sonntag über Nordosteuropa und sorgte hierzulande für einen turbulenten Ausklang des Monats. Mit 140 km/h wurde in Enns die Spitzenböe gemessen, dies bedeutet sogar einen neuen Stationsrekord. Lebensbedrohlich wurde es auf den Bergen, zwischen Dachstein und dem Schneeberg wurden Windgeschwindigkeiten von fast 200 km/h registriert.

Der Großteil des Monats stand aber im Zeichen von beständigem Hochdruckwetter. Diese ruhigen Bedingungen schlagen sich auch in der Bilanz von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer nieder. Mit einer positiven Abweichung von 1,5 Grad rangiert der Oktober 2017 unter den 25 wärmsten Oktober der Messgeschichte. Die relativ wärmsten Regionen waren dabei Ober- und Niederösterreich, Wien und das Burgenland. In Weitra beispielsweise endet der Monat sogar mehr als 3 Grad zu warm. Zu kalte Orte sucht man indes vergeblich: Selbst in Nauders, dem relativ gesehen kältesten Ort Österreichs, fällt der Monat noch um 0,2 Grad zu mild aus.

Trockener Süden – Nasser Norden

Niederschlag gab es im zurückliegenden Monat fast nur durch Kaltfronten, die uns von Nordwesten her erreichten. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es in der Niederschlagsbilanz am Ende eine markante Zweiteilung im Land gibt. Jene Regionen südlich des Alpenhauptkamms schließen den Monat viel zu trocken ab, in Obervellach fielen insgesamt nur 8 Liter Regen pro Quadratmeter. Die negativen Abweichungen betragen vom Tiroler Hauptkamm über Osttirol und Kärnten bis ins Südburgenland flächendeckend 60 bis 80%. Deutlich zu nass war es hingegen in den gesamten Nordalpen sowie im angrenzenden Flachland vom Innviertel bis zum Neusiedler See. In Schoppernau kamen insgesamt 273 Liter Regen zusammen, normal sind hier 135 Liter.

Dauerbrenner Sonne

Die Sonne machte fast im ganzen Land Überstunden. Die sonnigste Region war dabei auch gleichzeitig die trockenste, also Osttirol, Kärnten und der Süden der Steiermark. In Villach schien die Sonne 222 Stunden lang, dies entspricht im Mittel mehr als 7 Stunden Sonnenschein pro Tag. Vergleichsweise trüb war es dagegen in der nördlichen Obersteiermark, rund um den Dachstein fehlen am Ende rund 10 Prozent auf eine ausgeglichene Sonnenscheinbilanz.

Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit

Mann im Wald ©pexels.com - https://www.pexels.com/photo/alone-autumn-mood-forest-cold-countryside-397096/

Nicht nur nasskaltes Wetter, sondern auch Lichtmangel führen oftmals zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Melancholie. In schwerer Ausprägung liegt sogar eine Winterdepression vor. Das ist der Fall, wenn permanente Müdigkeit, melancholische Verstimmung und Kraftlosigkeit Dauerbegleiter in der kalten Jahreszeit sind.

Ursachen

Hauptverantwortlich für all diese unangenehmen Begleiterscheinungen sind die Hormone Melatonin und Serotonin, deren Aufbau vom Tageslicht abhängig ist. Serotonin, oft auch als Glückshormon bezeichnet, ist wesentlich für die Förderung des Wachzustandes zuständig. Dessen Produktion ist aber aufgrund der kürzeren Tageslichtphasen im Herbst und Winter eingeschränkt. Auf der anderen Seite wird das Hormon Melatonin, das in der Nacht das Einschlafen fördert, in den lichtarmen Monaten auch tagsüber vermehrt produziert.

Der Mangel an Serotonin und das Übermaß an Melatonin führen dazu, dass empfindliche Menschen sich zunehmend schlapp und schläfrig fühlen und mehr Appetit verspüren, speziell auf Süßes. Neben den Hormonen kann aber auch ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel im Blut eine gedrückte Stimmung verursachen. Hauptgrund dafür: Trifft zu wenig Sonnenlicht die Haut, produziert der Körper nicht genügend Vitamin D.

Therapiemöglichkeiten

  • Lichttherapie: Dabei kommen helle Speziallampen, sogenannte Tageslichtlampen, zum Einsatz, deren künstliches Tageslicht sich besonders positiv auswirkt. Allerdings muss dieses Licht über die Augen aufgenommen werden, das verhindert die Melatonin-Ausschüttung.
  • Johanniskraut und Grüntee: Johanniskraut wirkt nicht nur gegen depressive Verstimmungen, die Pflanze steigert auch die Lichtempfindlichkeit der Haut, wodurch der winterliche Lichtmangel besser ausgeglichen werden kann. Auch Grüntee wirkt positiv bei depressiven Stimmungslagen, schon zwei bis drei Tassen täglich wirken stimmungsaufhellend.
Grüntee ©unsplash.com - https://unsplash.com/photos/hGO27G5tZJ8
Schon zwei bis drei Tassen Grüntee täglich, wirken sich positiv auf die Stimmung aus. ©unsplash.com
  • Vitamin-D-Verabreichung: bei einem ärztlich festgestellten Vitamin-D-Mangel können entsprechende Präparate verschrieben werden.

Weitere Tipps

Wenn die Beschwerden gering sind, helfen oft schon einfache Mittel:

30- bis 60-minütige Spaziergänge bei Tageslicht bringen den Melatoninhaushalt wieder in Ordnung. Genauso den Kreislauf in Schwung bringen kalte Aufgüsse. Diese fördern auch die Durchblutung und stärken das Immunsystem. Kurze Wellness-Aufenthalte, Saunabesuche oder professionelle Massagen können ebenfalls dazu beitragen, der schlechten Stimmung keine Chance zu lassen.

Sport im Herbst

Dame beim Laufen im Wald ©shutterstock.com/gpointstudio - https://www.shutterstock.com/de/image-photo/close-female-senior-runner-outdoors-679580680

Richtiges Aufwärmen

Wenn es draußen kühler wird, vergessen viele von euch, den Körper langsam an die Temperatur zu gewöhnen. Falsches Aufwärmen oder der komplette Verzicht darauf, verlangen Immunsystem und Muskeln viel ab. Manchmal leider zu viel, denn Sportverletzungen sind in der Unfallstatistik immer weit oben angesiedelt. Vielfach kommt es nur deswegen zu einer Verletzung, weil die Muskeln nicht aufgewärmt wurden. Für euch gilt also: Das Aufwärmen gehört zu eurem Training dazu.

Richtige Ausrüstung

Je nach Wetterbedingungen ist die passende Kleidung unumgänglich. Bei nassem Wetter ist ein guter Regenschutz für den Oberkörper nötig. Aber auch wasserundurchlässige Laufschuhe sind ein absolutes Muss. Denn nasse und kalte Füße sind das Letzte was ihr beim Sport braucht.

Läufer auf einer Brücke beim dehnen ©pexels.com - https://www.pexels.com/photo/adult-architecture-athlete-boardwalk-221210/
Die richtige Ausrüstung ist beim Sport im Freien besonders wichtig. ©pexels.com

Gerade in der Übergangszeit zwischen Herbst und Winter, also bei geringen Temperaturen, kommt es bei eurem Training vor allem auf die richtige Kleidung an. Am besten ist, ihr trägt mehrere Schichten übereinander, orientiert euch also an einer Zwiebel. Der Grund: Zwischen den einzelnen Kleidungsschichten bilden sich Luftpolster, die Wärme speichern.

Der Körper schwitzt also weniger. Als erste Schicht zieht ihr Funktionsunterwäsche an, die Feuchtigkeit ableitet aber auch vor Kälte schützt. Darüber folgt feuchtigkeitsabweisende Sportbekleidung. Als letzte Schicht zieht ihr eine Softshell- oder Windjacke an. Wenn es besonders kalt ist, vergesst nicht Handschuhe und Stirnband. Baumwollkleidung solltet ihr vermeiden, denn in Baumwolle schwitzt der Körper sehr stark und der Schweiß kann nicht verdunsten. Der Körper kühlt also rasch aus und ihr beginnt zu frösteln.

Sport fürs Wohlbefinden

Wenn ihr euren inneren Schweinehund also überwunden habt, dann wird euch besonders freuen, dass sich Sport immer positiv auf die Stimmung auswirkt.

Gesund und fit durch den Herbst

Paar im Wald mit Hund ©shutterstock.com/Monkey Business Images - https://www.shutterstock.com/de/image-photo/couple-walking-dog-through-winter-woodland-199351532

Gerade in der Übergangsjahreszeit machen es einem die häufigen Wetterwechsel schwer, zur richtigen Garderobe zu greifen. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht erschweren die Wahl der richtigen Kleidung noch weiter. Wer sich also nicht nach dem Zwiebelschalenprinzip kleidet, damit er tagsüber ein paar Schichten ablegen kann, bekommt zunehmend ein Problem. Die Sonne hat nämlich noch genug Kraft hat und ihr kommt leicht ins Schwitzen. Wer allerdings zu viele Kleidungsstücke ablegt, wird rasch vom kühlen Wind überrascht und die Erkältungsgefahr steigt.

Nasskalte Witterung besonders gefährlich

Die Gefahr den Körper zu unterkühlen und damit das Immunsystem zu schwächen, ist besonders bei nass-kalter, windiger Witterung hoch.

  • Bei tiefen Temperaturen neigt der Körper dazu auszukühlen.
  • Wird Kleidung oder die Haut nass, verdunstet das Wasser. Dabei entzieht es der Haut Wärme und kühlt diese zusätzlich.

Ansteckungsgefahr

Gerade in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen kann die Virenlast sehr hoch werden. Besonders viele Viren lauern auf Türschnallen oder Liftknöpfen. Ist das Immunsystem bereits geschwächt, kommt es zum Ausbruch von Erkältungen bis hin zu grippalen Infekten oder gar der Grippe. Um dem vorzubeugen, ist regelmäßiges Händewaschen Pflicht.

Was schwächt unser Immunsystem?

  • Kälte: Kühlt der Körper aus, ist er empfindlicher gegenüber Viren. Bitte also immer genug anziehen!
  • Schlafmangel: Schlafen sie weniger als sieben Stunden pro Nacht, ist ihr Risiko zu erkranken um das Dreifache erhöht.
  • Stress: Stress greift die Abwehrkräfte an. Das Einlegen von Pausen hilft, auch so manches gelassener hinzunehmen.
  • Bewegungsmangel: Zu wenig Freizeit an der Natur schwächt uns. Mindestens eine halbe Stunde pro Tag sollten wir an der frischen Luft verbringen und/oder joggen oder schwimmen.
  • Falsche Ernährung: Nicht nur das falsche Essen, auch zu wenig Essen schwächt unsere Abwehrkräfte. Um einem Vitaminmangel vorzubeugen, empfehlen sich einige Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Aber auch Vollkornprodukte, Eiweiß und gesunde Fette sollen täglich auf dem Speiseplan stehen.
Vitaminreiche Ernährung ©shutterstock.com/Maria Uspenskaya - https://www.shutterstock.com/de/image-photo/fruits-vegetables-278579828
Ausgewogene Ernährung ist besonders im Herbst und im Winter sehr wichtig für das Immunsystem. ©shutterstock.com/Maria Uspenskaya

Stärkung des Immunsystems

Kurz zusammengefasst sollte man auf Folgendes achten:

  • Vitaminreiche Nahrung
  • Sport (einmal pro Tag außer Atem kommen wirkt Wunder)
  • Frischluft (Spaziergänge im Wald helfen)
  • Psychisches Wohlbefinden (kein Stress!)
  • Ausreichend Schlaf (mindestens sieben Stunden)
  • Menschenansammlungen meiden (Infektionsgefahr!)
  • Bei ersten Anzeichen einer Erkältung auf Sport verzichten

 

Saunieren – aber richtig!

Sauna © pixabay.com - https://pixabay.com/en/bath-firewood-design-sauna-blow-1317997/

Richtiges Saunieren wirkt sich positiv auf eure Gesundheit aus. Hier haben wir euch schon darüber informiert. Damit ihr die positive Wirkung der Sauna optimal für euch nutzen zu könnt, haben wir im Folgenden 13 Regeln aufgestellt.

Allgemeine Regeln:

  • Der erste Saunagang sollte zwischen 8 und 12 Minuten dauern. Ihr solltet immer darauf achten, dass sich euer gesamter Körper auf dem Handtuch befindet. Anfänger sollten die Bänke der unteren oder mittleren Reihe wählen, da es auf den oberen Bänken am Heißesten wird.
  • Besucherinnen und Besucher wollen in der Sauna entspannen. Verhaltet euch also ruhig, um andere Personen nicht zu stören.
  • Eine Massage zwischen den Saunagängen oder auch als Abschluss des Aufenthalts kann zusätzlich entspannend wirken.
  • Wiederholt den Saunagang zwei oder dreimal.
Junges Paar in der Sauna ©shutterstock.com/wavebreakmedia - http://premier.shutterstock.com/image/detail-333197942/happy-couple-enjoying-the-sauna-together-at-the-spa
Durch einen Besuch in der Sauna kommt ihr entspannter und fitter durch Herbst und Winter. ©shutterstock.com/wavebreakmedia

Vor dem Besuch der Sauna:

  • Besucht keine Sauna,, wenn ihr gerade gegessen oder einen vollkommenen leeren Magen habt. Der Saunagang ist sonst für den Körper sehr anstrengend.
  • Hygiene ist Pflicht, deswegen duscht euch vor dem Saunabesuch ab. So entfernt ihr auch den störenden Fettfilm auf der Haut.
  • Warme Fußbäder fördern das Schwitzen und sind vor und nach dem Saunagang empfehlenswert.

Beim Saunieren:

  • In vielen Saunen ist es üblich einen Aufguss durchzuführen. Nach 5 bis 10 Minuten des Vorschwitzens folgt der Aufguss als Höhepunkt und danach noch 1 bis 2 Minuten des Nachschwitzens. Während des Aufgusses sollte die Sauna weder verlassen noch betreten werden.
  • Nach dem Aufguss könnt ihr euch noch für zwei bis drei Minuten aufrecht hinsetzen, um Schwindel oder sogar Ohnmacht zu vermeiden.

Nach dem Saunagang:

  • Zuerst solltet ihr eine Dusche nehmen um den Körper zu reinigen.
  • Danach folgt ein Kneippguss! Achtet hierbei darauf, dass immer vom herzfernen zum herznahen Bereich abgekühlt wird.
  • Nach dem Saunagang bewegt euch an der frischen Luft oder zieht euch in einen Ruheraum zurück.
  • Trinkt nach dem Saunieren vitalisierende Säfte, Tee oder Wasser, um euren Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen.

So wichtig ist ein starkes Immunsystem im Herbst

Läufer im Herbst ©shutterstock.com/baranq

Kälte, Schlafmangel, Stress, Bewegungsmangel und falsche Ernährung schwächen unser Immunsystem und machen uns anfälliger für Erkältungen und andere Krankheiten. Um dem entgegenzuwirken und vorbeugend zu handeln, spielen Sport und Ernährung eine wichtige Rolle.

Sport im Herbst

Die sportliche Betätigung soll auch im Herbst und Winter nicht zu kurz kommen. Sport regt nicht nur das Immunsystem an, sondern wirkt sich auch positiv auf die Stimmung aus. Daraus folgt: Wenn ihr euch regelmäßig an der frischen Luft bewegt, profitiert ihr davon. Denn euer Immunsystem wird während der Bewegung gereizt. In weiterer Folge können die Immunzellen besser arbeiten und die Gefahr eine Verkühlung zu bekommen, nimmt ab.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass sich Sport bei schlechtem Wetter auch positiv auf die Stimmung auswirkt. Nach dem Spazierengehen, Radfahren oder Joggen fühlt ihr euch körperlich fitter und seid auch besser gelaunt. Eine halbe Stunde pro Tag solltet ihr an der frischen Luft verbringen und euch bewegen.

Herbstliche Energielieferanten

Obst und Gemüse. ©shutterstock.com/Africa Studio - https://www.shutterstock.com/de/image-photo/colorful-fruits-vegetables-background-321864554?src=iU0Wg33XXkIWQnQH2axkSw-1-6
Eine ausgewogene Ernährung, hilft euch, euer Immunsystem zu stärken. ©shutterstock.com/Africa Studio

Auch durch eure Ernährung tragt ihr dazu bei, das Immunsystem im Herbst und Winter zu stärken. Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung ist dabei besonders wichtig. Dafür bietet sich besonders das Essen nach dem “Regenbogenprinzip” an. Das bedeutet, möglichst viele verschiedene, bunte Obst- und Gemüsesorten kombiniert zu essen. Versucht auch im Herbst und Winter auf möglichst saisonale und frische Lebensmittel zurückzugreifen.

Durch die falsche Ernährung und auch zu wenig Essen ist das menschliche Immunsystem geschwächt. Um einem Vitaminmangel vorzubeugen, empfiehlt die wetter.tv-Redaktion einige Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Aber auch Vollkornprodukte, Eiweiß und gesunde Fette sollten täglich auf dem Speiseplan stehen.

Stärkung des Immunsystems

Kurz zusammengefasst sollte man auf Folgendes achten:

  • Vitaminreiche Nahrung
  • Sport (einmal pro Tag außer Atem kommen wirkt Wunder)
  • Frischluft (Spaziergänge im Wald helfen)
  • Psychisches Wohlbefinden (kein Stress!)
  • Ausreichend Schlaf (mindestens sieben Stunden)
  • Menschenansammlungen meiden (Infektionsgefahr!)
  • Bei ersten Anzeichen einer Erkältung auf Sport verzichten

Hitze und Schnee – Rekorde im Oktober

Schnee im Herbst ©pixabay.com - https://pixabay.com/en/first-snow-leaves-and-snow-1808642/

Späte Hitze und frühe Eiseskälte

Anfang Oktober gab es tatsächlich schon Tage mit über 30 Grad: In Österreich stieg die Temperatur in Eisenstadt (Burgenland) am 1.10.1956 auf erstaunliche 30,1 Grad, in Deutschlandsberg (Steiermark) wurden am 5.10.1983 genau 30 Grad erreicht. In Deutschland wurden nur 2 Tage zuvor in Freiburg (Baden-Württemberg) sogar 30,8 Grad gemessen. Weitere Orte mit Rekordwerten knapp über 30 Grad sind Aachen (Nordrhein-Westfalen) und Lahr (Baden-Württemberg).

Im Oktober kann es allerdings auch schon klirrend kalt werden: In Österreich fror man etwa in Sankt Jakob im Defereggen (Osttirol) am 29.10.1997 bei -14,2 Grad und in Sankt Michael im Lungau (Salzburg) am 25.10.2003 bei -13,4 Grad. Selbst in Wien gab es Ende Oktober 1920 -9,1 Grad. In Deutschland wurden am 25.10.2003 in Oberstdorf (Bayern) -12,7 Grad gemessen, auch in Hof und Cottbus wurde die -10-Grad-Marke im Oktober schon unterboten.

Oktoberschnee

Im 2. Herbstmonat kann es durchaus passieren, dass die bunten Blätter sogar im Flachland vorübergehend verschwinden. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ging der Oktober zuletzt im Jahr 2012 winterlich zu Ende. Am Morgen des 29. lagen in Wien, Graz und Innsbruck bis zu 3, in Salzburg sogar 6 cm Schnee. Weiß war es auch in München und Stuttgart mit 3 cm Neuschnee, in Zürich wurden 6 cm und in Bern sogar bis zu 11 cm registriert. Aber es kann auch schon deutlich früher weiß werden: Erst letztes Jahr lag bereits am 14. Oktober in Teilen Mitteldeutschlands Schnee, z.B. wurden in Erfurt 4 cm gemessen. Und Schneeflocken konnte man in Berlin im Jahr 1998 schon am 3. Oktober bewundern.

Herbststurm

Im Oktober beginnt allmählich die Saison der im Winterhalbjahr gehäuft auftretenden Sturmtiefs. In den Südföhnregionen der Alpen kommt es außerdem gerade im Oktober und November häufig zu Föhnsturm. In Innsbruck wurde am 21.10.2014 Föhn mit Orkanböen bis zu 122 km/h registriert. Noch stürmischer war es in Österreich in Wolfsegg (Oberösterreich) mit 127 km/h am 28.10.1998. In Deutschland wurden die stärksten Sturmböen erwartungsgemäß an der Nordsee registriert: In St. Peter-Ording gab es am 28.10.2013 sogar bis zu 172 km/h, in List/Sylt am 17.10.1967 159 km/h (beide Schleswig-Holstein). In Süddeutschland wurden in Stötten auf der Schwäbischen Alb am 27.10.2002 beachtliche 134 km/h gemessen.

OPHELIA trifft auf Irland

Stürmischer Himmel ©pixabay.com

Man muss dadurch auf der gesamten Insel mit Orkanböen rechnen, im Süden der Insel werden sogar Windspitzen von teils über 150 km/h befürchtet.

Der ehemalige Hurrikan ‚OPHELIA‘ trifft derzeit (Montagmittag) als außertropisches Tiefdrucksystem auf Irland. Damit drohen verbreitet Windgeschwindigkeiten von 130 bis 150 km/h, direkt an der Südküste sowie in den küstennahen Mittelgebirgen sind sogar Böen von mehr als 180 km/h nicht ausgeschlossen. Der Kern des Tiefs zieht entlang der irischen Westküste nach Norden, wodurch sich die Auswirkungen verstärken. Die stärksten Böen treten bei so einem Tief immer im Hauptwindfeld östlich des Tiefzentrums auf, dieses überquert Irland im aktuellen Fall mit voller Kraft, selbst die oft leicht windgeschützte Hauptstadt Dublin muss sich auf Orkanböen einstellen.

Die Auswirkungen auf die Insel sind jedenfalls markant. Neben schweren Sturmschäden droht extrem hoher Wellengang an den Küsten, der zu Überflutungen führen kann. Hinzu kommt teils starker, mitunter sogar gewittriger Regen. Der letzte derart starke Sturm in Irland ist bereits mehr als 50 Jahre her: Im September 1961 traf der Ex-Hurrikan „Debbie“ die Insel und richtete verbreitet große Schäden an.

In der Nacht auf Montag schwächt sich der Sturm auf seinem Weg nach Norden weiter ab, aber auch in Schottland muss man noch mit schweren Sturmböen rechnen.

Leuchtende Weinberge im Herbst

Leuchtende Weinberge ©unsplash.com - https://unsplash.com/photos/aMbt8JqiIEg

Pflanzenbegleitstoffe bringen Farben ans Licht

Im Herbst beginnen sich Laubgewächse zu verfärben, da durch weniger Sonneneinstrahlung die Produktion des grünen Pflanzenfarbstoffs Chlorophyll zurückgeht. Um den Farbstoff über den Winter nicht zu verlieren, entzieht ihn die Pflanze den Blättern.

Das Resultat: Andere Farbstoffe kommen zum Vorschein. Beim Wein sind sämtliche Farben von Gelb über Orange bis zum tiefen Rot und sogar Lila- und Violett-Töne möglich. So kann es in einem Weinberg, wo eine Vielzahl von Rebstöcken vereint ist, zu einer wahren Farbenvielfalt kommen.

Sonne bringt Farben zum Leuchten und sorgt für gute Stimmung

Schon bei trübem Wetter sind die Farben ein Blickfang. Doch so richtig zur Geltung kommt die Verfärbung des Weinberges erst, wenn direktes Sonnenlicht hinzukommt. Speziell die gelb-rötlichen Strahlen der tief stehenden Herbstsonne am mittleren und späteren Nachmittag lassen die Farben des Weinberges intensiv wirken und diesen richtiggehend leuchten.

Die so ins rechte Licht gesetzten warmen Gelb-, Gold- und Rottöne schaffen eine angenehme Atmosphäre, sorgen oft für gute Stimmung und wirken aktiv und belebend. So lassen sich die negativen Begleiterscheinungen des Herbstes wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit gut bekämpfen.

Ein Ausflug in eine Weinberggegend zu dieser Jahreszeit ist bei entsprechendem Wetter also zu empfehlen, um die für den Herbst ebenso typischen tristen, nebelgrauen Tage gut zu kompensieren.

 

Die Tricks der Tiere

Igel im Blätterhaufen ©shutterstock.com/kospet

Für alle „Zurückgebliebenen“ gilt es, sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Wir verraten euch, wie sich unsere heimischen Tiere winterfit machen.

 

Nahezu alle Tiere treffen Vorkehrungen für den Winter – und wenn es nur das dicke Winterfell ist, welches sie vor der Kälte schützen soll. In unseren Breiten haben Tiere verschiedene Tricks entwickelt, den Winter zu überleben: Fett und Fell zulegen, aktiv bleiben und der Kälte trotzen. Andere verschlafen die kalte Jahreszeit. Und dann gibt es auch noch die Winterstarre.

Trick 1: Körper isolieren

Viele Säugetiere, die bei uns heimisch sind, haben je nach Jahreszeit ein unterschiedlich dichtes Fell. Damit passen sie sich an die Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter an. Mit dem Fellwechsel ändert sich bei einigen Tieren auch die Fellfarbe. Bekannt ist da vor allem der Alpenschneehase. Im Sommer ist er graubraun, etwa im November wird das Fell weiß und nur an den äußeren Spitzen der Ohren weist er weiterhin schwarze Haare auf.

Trick 2: Viel fressen und den Winter verschlafen

Schlafende Fledermäuse ©shutterstock.com/Ondrej Prosicky - https://www.shutterstock.com/image-photo/greater-mouseeared-bat-myotis-nature-cave-572332003
Fledermäuse halten einen ununterbrochenen Winterschlaf. ©shutterstock.com/Ondrej Prosicky

Wenn es schon im Winter nicht genug zu fressen gibt, hilft nur eines: Auf Vorrat futtern und sich gehörig Winterspeck zulegen. Zur Überbrückung der nahrungsarmen Monate halten Murmeltier, Igel oder auch Fledermäuse zusätzlich einen Winterschlaf. Dank der auf ein Minimum herabgesetzten Körperfunktionen können sie damit mehrere Monate ohne Futter auskommen. Einzelne Säugetiere wie etwa die Fledermaus halten einen ununterbrochenen Winterschlaf. Meist ist der Winterschlaf jedoch lang andauernd mit wenigen kurzen Unterbrechungen.

Trick 3: Vorräte anlegen

Eichhörnchen ©shutterstock.com/everst - https://www.shutterstock.com/image-photo/squirrel-red-fur-funny-pets-autumn-321521546
Eichhörnchen legen im Herbst Vorräte für den kalten, langen Winter an. ©shutterstock.com/everst

Schwerer hat es da schon das Eichhörnchen, das keinen Winterschlaf hält. Auch dieses trägt im Winter ein dichtes Fell mit langen Ohrpinseln. Eichhörnchen legen im Herbst Vorräte für den Winter an. Sie vergraben die Nahrung entweder im Boden, oft in der Nähe von Baumwurzeln, oder verstauen sie in Rindenspalten oder Astgabeln als Wintervorrat. Im Kobel lagern sie keine Vorräte. Zudem schränken die zierlichen Wipfelstürmer ihre Aktivitäten im Winter stark ein: Sie verschlafen den Großteil des Tages und sind nur über Mittag wenige Stunden aktiv.

Trick 4: Winter- oder Kältestarre

Die Winter- oder Kältestarre ist ein Zustand, in den wechselwarme Tiere verfallen, sobald die Temperaturen unter das tolerierte Minimum absinken. Die Kältestarre wird zwingend von fallenden Temperaturen eingeleitet und die Tiere fahren ihre Lebensvorgänge auf annähernd null zurück, um nicht den Kältetod zu sterben.

Gesund durch den Herbst

Gemüse und Obst ©shutterstock.com/Serg64

Essen mit dem Regenbogen

Eine Möglichkeit den Körper und das Immunsystem im Herbst zu stärken ist, neben ausreichend Sport und Bewegung im Freien, eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung. Dafür bietet sich besonders das Essen nach dem Regenbogenprinzip an:

Möglichst viele verschiedene, bunte Obst- und Gemüsesorten werden dabei gegessen und kombiniert. Am Morgen kann man etwa das Müsli oder Joghurt mit einer Banane sowie ein paar Beeren essen. Zum Mittagessen greift man beispielsweise zu einem bunten Salat mit Tomaten, Gurken, Paprika und Feta. Am Abend kommen schließlich gekochte Gemüse- und/ oder Obstsorten als Beilage auf den Teller.

Fit durch sekundäre Pflanzenstoffe

Die für die verschiedenen Farben zuständigen sekundären Pflanzenstoffe haben eine ganze Reihe positiver Wirkungsweisen auf den Körper. Außerdem sieht ein bunter Teller viel schöner aus und macht noch mehr Appetit auf das Essen.

Saisonales und frisches Essen

Wichtig ist, wie grundsätzlich immer, auf möglichst saisonale und frische Lebensmittel zurückzugreifen. Tiefkühlgemüse ist dennoch eine gute Alternative, da die sekundären Pflanzenstoffe durch das Gefrieren nicht zerstört werden. Außerdem sollte man darauf achten, möglichst unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten zu essen, um die Nährstoffvielfalt bestmöglich zu erreichen.

Die wichtigsten Farbstoffe und ihre Wirkungsweisen im Überblick

  • Rot und Blau: Flavonoide

Diese Farbstoffe sind für die dunkle rote und blaue Farbe von Obst und Gemüse verantwortlich. Sie wirken als Antioxidantien im Körper und schützen so vor freien Radikalen. In Äpfel, Zwetschken/Pflaumen, Rotkraut/Rotkohl und dunklen Weintrauben findet man sie besonders.

  • Rot, gelb und orange: Carotinoide

Findet sich zum Beispiel in Kürbissen, Marillen/Aprikosen, Karotten, Bananen, rotem und gelbem Paprika oder Zitronen. Im Grunde in allen Obst- und Gemüsesorten, die rote, gelbe und orange Farbtöne haben.

  • Grün: Chlorophyll

Der wohl bekannteste pflanzliche Farbstoff. Hierbei gilt, je grüner ein Lebensmittel, umso mehr Chlorophyll hat es und umso gesünder ist es. Der grüne Farbstoff schützt die Zellen und kann sogar die Zellalterung verlangsamen. In der Gurke, im Salat, in Äpfel und Birnen oder in der Avocado findet man diesen zum Beispiel.

  • Rot: Lypocin

Kommt in allen roten Obst- und Gemüsesorten vor, wie etwa in Tomaten, Äpfel, Kirschen oder im roten Paprika.

  • Blau und Violett: Anthocyane

Heidelbeeren, rote Rüben/Beete, Feigen oder Rotkraut/-kohl haben diesen Farbstoff am häufigsten. Er wirkt entzündungshemmend und schützt vor vorzeitiger Hautalterung.

Saunieren in der kalten Jahreszeit

Sauna ©shutterstock.com/ Meesiri

Jetzt wo es draußen wieder kälter wird, sehnen wir uns nach Wärme. Ein Besuch in der Sauna ist da genau das Richtige. Saunieren ist nicht nur körperlich äußerst wohltuend, sondern auch Balsam für unsere Seele.

Wer regelmäßig den Gang in die Sauna wagt, tut seinem Körper etwas Gutes. Regelmäßiges Saunieren hilft, die Abwehrmechanismen zu stärken, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen und sogar das Hautbild zu verbessern. Ein mehrstündiger Saunabesuch mindert ebenso Stresseinflüsse und Ruhe und Gelassenheit kehren ein.

Stärkung des Immunsystems

Bereits nach einigen Monaten des regelmäßigen und richtigen Saunierens reduziert sich die Anfälligkeit für grippale Infekte um die Hälfte. Die Abwehrmechanismen des Körpers verbessern sich nachweislich und auch die Durchblutung wird besser. Auch bei Herzerkrankungen, Durchblutungsstörungen oder Bluthochdruck wirkt sich Saunieren positiv auf die Gesundheit aus. Das Muskel- und Skelettsystem profitiert in der Sauna ebenso. Durch die Wärme werden Endorphine freigesetzt und die Elastizität von Muskeln und Gewebe nimmt zu.

Freunde in der Sauna ©shutterstock.com/ Kzenon
©shutterstock.com/Kzenon

Entspannung pur

Regelmäßige Saunabesuche wirken sich beruhigend auf das vegetative Nervensystem aus. Der Sympathikus, ein Teil des vegetativen Nervensystems, wird ebenfalls entstresst. Seelische und körperliche Entspannung stellt sich ein und dem Abschalten steht nichts mehr im Weg.

Verbesserung des Hautbildes

Auch die Haut profitiert von regelmäßigen Saunagängen. Saunieren ist auch ein wirksames und kostengünstiges Anti-Aging-Programm, da es die Faltentiefe reduziert.

So macht ihr euren Rasen winterfit

Mann mit Kindern bei Gartenarbeit © Romrodphoto

Diese Woche geben wir euch die besten Tipps, um euren Garten für die kommende Wintersaison fit zu machen. Im heutigen Artikel geht es um euren Rasen und wie ihr ihn am Besten auf den Winter vorbereiten könnt.

Laub entfernen

Der erste Schritt ist das Laub vom Rasen zu entfernen. Durch das fehlende Licht und das geringere Sauerstoffangebot unter der Blätterdecke sterben die Rasenpflanzen ab und schaffen Platz für Moose und braune Flecken, die sich dann nahezu ungestört ausbreiten können.

Ein letztes Mal Rasen mähen

Wenn die Nächte mehrmals hintereinander sehr kalt werden, ist der ideale Zeitpunkt für das letzte Mal Rasen mähen gekommen. Denn erst dann wächst das Gras nicht mehr. Die Länge des Rasens ist beim letzten Mal Rasenmähen besonders wichtig. Ideal ist ein möglichst kurzer Rasen mit einer Grashöhe von maximal fünf Zentimetern. Dadurch wird der Rasen für den Winter besonders robust und kann Schnee und Frost am Besten trotzen.

Boden lockern und altes Gras entfernen

Als nächsten Schritt müsst ihr den Boden lockern und das alte Moos sowie Gras entfernen. Besonders gut eignet sich dazu ein sogenannter Vertikutierer oder ein Eisenrechen. An kahlen Stellen könnt ihr noch zusätzlich Rasensamen säen, damit der Rasen im Frühjahr wieder schön aussieht.

Endlich Winterschlaf

Bevor der Rasen endgültig in den Winterschlaf geht, freut er sich außerdem noch über eine Extraportion Dünger als letzten Nährstoffschub für den langen Winter.

Wie Nebel in den Niederungen entsteht

Morgendliche Landschaft ©pixabay.com

In Tälern kommt es schon im Spätsommer und Frühherbst öfters zu Frühnebel, im Herbst beginnt die Nebelsaison dann so richtig.

Typische Verteilung von Frühnebel

Nebel am Morgen gibt es in Österreich besonders häufig entlang von Mur und Mürz sowie in den Tal- und Beckenlagen Kärntens. Die Alpentäler sind generell anfälliger für Frühnebel als das Flach- und Hügelland. In Deutschland beginnen die Tage besonders in den Tälern der Mittelgebirge oft neblig, auch vom Bodensee entlang der Donau bis nach Niederbayern gibt es verbreitet Nebel. In der Schweiz erweisen sich die Alpentäler und das Mittelland als nebelanfällig.

Berg mit Bäumen im Frühnebel ©pixabay.com
Die Alpentäler sind generell anfälliger für Frühnebel als das Flach- und Hügelland. ©pixabay.com

Temperaturunterschiede

Im Spätsommer und Herbst werden die Tage kürzer und die Nächte länger. Bei windstillen Verhältnissen und klaren Nächten kühlt die Luft stark ab und sammelt sich in den Tälern. Immer öfter bildet sich dort eine Art Kaltluftsee, indem es kühler ist, als auf den Bergen. Hinzu kommt, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und somit schnell vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist.

Dadurch beginnt die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit zu kondensieren, also vom gasförmigen in den flüssigen Zustand überzugehen. Die daraus entstandenen, feinen Wassertröpfchen bezeichnen wir als Nebel. Im Laufe des Herbstes werden Nebelfelder immer langlebiger und zäher, da die Sonne nicht mehr die nötige Energie liefert, um diese „wegzuheizen“. Die Kaltluftseen können sich weiter ausbilden, wodurch die Nebelwahrscheinlichkeit weiter ansteigt.

Wind und Nebel

Zur Nebelauflösung kommt es dann meist erst, wenn starker Wind die bodennahe Kaltluft „verbläst“. Häufig ist das im Zuge von Kaltfronten oder durch Föhn der Fall. Aber auch eine Wolkenschicht über dem Nebel reicht, damit sich die Nebelfelder lichten. Gerade der Wind ist auch der Grund, warum das Flachland in der Regel seltener von Nebel betroffen ist.

Zusammengefasst: Die Gründe, warum es im Spätsommer und Herbst häufiger in den Tälern nebelig ist, sind große Temperaturunterschiede zwischen bodennahen und höheren Luftschichten und das Fehlen von Wind.