Januar – erst windig, dann viel Schnee
Das Jahr begann bereits an Neujahr im Norden stürmisch. Das Tief ZEETJE brachte an den Küsten von Nord- und Ostsee teils orkanartige Sturmböen, auf der Hallig Hooge wurde sogar eine Orkanböen gemessen. Aber auch im Binnenland wurden Böen zwischen 60 und 80 km/h gemessen.
Doch das Hauptthema des Januars war der Schnee im Alpenraum. Ein erster Schwall von 4. bis 7. des Monats brachte im Alpenvorland verbreitet 20 bis 40 cm Neuschnee, an den Alpen direkt 50 bis 70 cm. Nachdem am 7. der Schneefall etwas nachließ, fielen von 8. bis zum 11. an den Alpen erneut 30 bis 50 cm , in den Staulagen sogar fast 1 Meter. Dies führte dazu, dass in einigen Kreisen Katastrophenalarm ausgelöst wurde und einige Gemeinden kurzzeitig von der Außenwelt abgeschnitten waren. Gebäude mussten von Schneemassen auf den Dächern befreit werden, teils herrschte sehr hohe Lawinengefahr. Die damaligen Schneehöhen (vom 11. Januar) lassen sich sehen:
- Zugspitze 345 cm
- Ramsau-Schwarzeck 200 cm
- Bischofswiesen-Loipl 190 cm
- Aschau-Stein 153 cm
- Reit im Winkl 150 cm
- Jachenau-Tannern 142 cm
- Kiefersfelden-Gach 141 cm
- Mittenwald-Buckelwiesen 137 cm
- Berchtesgaden 110 cm
- Immenstadt-Reute 101 cm
- Oberstdorf 84 cm
- Holzkirchen 81 cm
Ein weiterer Nachschlag kam dann noch am 13. und 14. mit rund 50 cm an den Alpen. Danach war aber ein Ende des Schnees erreicht.
Heftige Schneefälle: Landkreis Miesbach ruft Katastrophenfall aus https://t.co/0tkOxdCqup #Schnee #Österreich #Bayern
— tagesschau (@tagesschau) January 7, 2019
Februar – ein Sturmtief
Der zweite Monat brachte vom 9. bis zum 11. das Sturmtief UWE, dass von Nordwesten kommend einmal quer über die Republik zog und verbreitet Böen von 80 bis 100 km/h brachte.
März – sehr stürmisch
Der März war im allgemeinen ein windiger Monat. Den Anfang einer ganzen Serie machte das Tief BENNET am 4. , dass verbreitet Böen um 100 km/h brachte. Dabei wurde unter anderem in Gießen 110 km/h, in Berlin-Tegel am Flughafen 103 km/h und 94 km/h in Nürnberg gemessen.
Bisherige Windspitzen am Rosenmontag:
98 km/h Aachen
95 km/h Essen
91 km/h Düsseldorf
Liveticker zum #Sturm #Bennet: https://t.co/6cca99Mw3m— Deutsches Unwetterradar (@UWR_de) March 4, 2019
Nach nur knapp 48 Stunden Pause folge eine außergewöhnlich lange Serie an Tiefs, die vom 7. bis zum 16. immer wieder windiges bis stürmischen Wetter brachten. Höhepunkt war das Tief EBERHARD, welches am 9. und 10. Deutschland erfasste und südlich einer Linie Münster – Harz – Cottbus für Böen zwischen 90 und 110 km/h sorgte. Am Flughafen in Leipzig, in Chemnitz und im hessischen Alsfeld wurden sogar Orkanböen von über 120 km/h gemessen.
Auswirkungen von #Sturmtief #Eberhard jetzt gerade in #Mannheim – Bismarckstraße pic.twitter.com/mO7llj2fM7
— Frederic Heimann (@FredericHeimann) March 10, 2019
April – erste Gewitter
Nach einem unwettertechnisch lange ruhigen April, gab es am Abend des 24. und in der Nacht auf den 25. des Monats die erste Gewitterlage im Westen. Die Gewitter zogen vom Elsass her ins Saarland und Rheinland-Pfalz, weiter nach Nordrhein-Westfalen und ins westliche Niedersachsen. In der Nacht entwickelten sich auch in der Mitte und im Raum Berlin Gewitter. Dabei gab es meist Böen zwischen 60 und 80 km/h und lokal fielen um 20 L/m².
#Gewitter am 25. April 2019 um 2 Uhr an der #Kaltfront von #Tief #SANDER.
1/2 #wetter #Wetterleuchten #Blitz pic.twitter.com/awNL27eHCh— Dennis Schneider (@Wetterfreak13) April 25, 2019
Mai – zu kalt
Da der Mai insgesamt unterdurchschnittlich temperiert war (negative Abweichung von fast 2 Grad zum Mittel 1981 bis 2010), gab es recht wenig Gewitter, einzig am 19. gab es verbreitet Gewitter, die lokal kräftigen Regen brachten.Dagegen fiel nochmals Schnee.
Die schöne Blütenpracht im Schnee 😪 pic.twitter.com/Rt2rVdEpuF
— Diana (@2304_diana) May 4, 2019
Zu einem Starkregenereignis, das von teils kräftigen Gewittern begleitet wurde kam es am 20. und 21. des Monats. Das Tief AXEL brachte in einem Streifen vom Weserbergland über die Rhön bis nach Bayern um die 50 L/m², von München südwärts verbreitet über 100 L/m² in zwei Tagen.
Besonders in der Mitte und im äußersten Osten gehen derzeit teils kräftige Gewitter nieder. Am Bild sieht man die aktuellen #Blitze und die Temperaturen an der Wolkenobergrenze (je kälter, desto hochreichender). pic.twitter.com/yZ1QWbahzG
— Deutsches Unwetterradar (@UWR_de) May 20, 2019
Juni – heiß und teils gewittrig
Die erste Gewitterlage des Monats gab es am 3.. Besonders im Westen und von der Pfalz bis nach Mecklenburg gab es kräftige Gewitter. Die nächsten zogen am 5. und 6. ganz im Westen durch, die kräftigsten Entwicklungen gab es aber in den BeNeLux-Staaten. Am 7. gab es im Nordwesten einen für den Sommer außergewöhnlich kräftigen Sturm mit Tief IVAN, an der Küste gab es Böen über 80 km/h. Zudem gab traten an der Kaltfront einzelne Gewitter auf.
Die erste kräftige Gewitterlage des Jahres gab es vom 10. bis 12. . Das Tief JÖRN lag über der Mitte des Landes.
Am Nachmittag des 10. zogen Gewitter von der Schweiz her ins Allgäu. Hier entwickelte sich schließlich eine so genannte Superzelle, die in der Folge in Richtung des nördlichen München zog und auf ihrem Weg teils großen Hagel um 5 cm brachte.
Heftiger #Hagel gerade am #Wörthsee pic.twitter.com/QmFlSKTr36
— Thomas (@reisenundessen) June 10, 2019
#Unwetter mit #Hagel am #Ammersee #Breitbrunn pic.twitter.com/TemCuiI3Kg
— Yvonne Bosbach (@starpost05) June 10, 2019
Zudem gab es auch im Nordwesten des Landes einzelne kräftige Gewitter. Im weiteren Verlauf des Abend entwickelten sich in Franken weitere kräftige Gewitter, die in der Folge nach Sachsen und Brandenburg zogen und hier ergiebigen Regen brachten.
Am nächsten Tag entwickelten sich in schwül-warmer bis schwül-heißer Luft in Bayern, Hessen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg am Nachmittag erste kräftige Gewitter, die in der Folge nordwärts ausweiteten und intensivierten. Dabei bildete sich allmählich ein Gewitterkomplex, der in der Folge Ostniedersachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Holstein erfassten und regional 20 bis 40 L/m², in Brandenburg teils 80 l/m² brachte.
Im Osten gehen weiterhin heftige #Gewitter nieder, wobei sich der Schwerpunkt in den kommenden Stunden in den Nordosten verlagert. Es besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen, Hagel und Sturmböen! https://t.co/I9b3ca1dhh pic.twitter.com/DjJouM5Bwb
— Deutsches Unwetterradar (@UWR_de) June 11, 2019
Der 12. brachte dann erneut Gewitter in der Osthälfte. Erneut zogen Gewitter von Thüringen und Sachsen-Anhalt her nach Nordosten. Dabei gab es aber kräftigere Böen als am Vortag, 110 km/h maß man am Flughafen Schönefeld und 102 km/h in Kyritz in der Prignitz. Erneut fielen lokal 20 L/m² Regen.
Blick aus dem Fenster…Sturm und Hagel in #Berlin verzögern den Dreh…#Natur #Unwetter #Sommer pic.twitter.com/MQijytU3Yq
— FelixWolfPhotograpie (@felixwolfphoto) June 12, 2019
Nach einer kurzen Verschnaufpause gab es am 15. erneut Gewitter. Dabei war ein Gewittersystem prägnant, dass sich am Weserbergland bildete und nach Nordnordost zog. Besonders östlich von Hamburg fielen verbreitet um 50 L/m² an Regen, zudem gab es viele Blitze. Am Abend machten sich dann noch kräftige Gewitter im Südwesten bemerkbar, hier gab es lokal Böen um 100 km/h.
Gewitteraufzug in Zingst (Landkreis Vorpommern-Rügen). #Jetzt #Unwetter pic.twitter.com/oxd1eNTy84
— Deutsches Unwetterradar (@UWR_de) June 15, 2019
Hm. #Sommmerwetter #Konstanz #Unwetter pic.twitter.com/PF43Oklrjw
— Christine Finke (@Mama_arbeitet) June 15, 2019
Obwohl es auch im Osten Gewitter gegeben hatte wird der Juni als sehr trocken und heiß in Erinnerung bleiben, die Abweichung von 4 Grad zum langjährigen Mittel kam nicht von irgendwo her. Zum Ende des Monats herrschte besonders im Osten teils extreme Waldbrandgefahr.
Titelbild: adobestock.com