Verantwortlich für den Vorstoß der außergewöhnlich heißen Luft von der Sahara Richtung Mittelmeerraum ist ein Tief über der Iberischen Halbinsel. An dessen Vorderseite wird in den kommenden Tagen eben sehr heiße und trockene Wüstenluft angezapft und nach Norden gelenkt.
Wie außergewöhnlich eine solche Luftmasse Mitte Mai selbst in hitzegewöhnten Regionen wie Sizilien oder Griechenland ist, lässt sich anhand folgender Grafik gut erkennen. Sie zeigt die Entwicklung der Temperatur in rund 1500 m Seehöhe – für uns Meteorologen ist diese immer ein wichtiger Indikator, wie warm es dann auch am Boden wird. Als Faustregel gilt hierbei: Temperatur in 1500 m plus 15 Grad = Temperatur im Flachland.
Normalerweise pendeln die Temperaturen in 1500 m zu dieser Jahreszeit in Athen bei rund 12 oder 13 Grad. Bis in die neue Woche hinein werden aber rund 25 Grad gemessen, erst dann folgt eine Rückkehr zu jahreszeitlich „normalen“ Temperaturen.
Zählt man zu diesen 25 Grad wie oben beschrieben rund 15 Grad hinzu, so kommt man auf eine Höchsttemperatur von 40 Grad im Schatten. Und das ist auch genau jene Temperatur, die der griechischen Hauptstadt bevorsteht. Damit ist eines so gut wie sicher: Der bisherige Mairekord von 36,7 Grad wird in Athen fallen, wahrscheinlich sogar deutlich übertroffen!
Doch nicht nur Athen ist betroffen, praktisch ganz Griechenland steht vor einer markanten Hitzewelle. Daneben sind auch im Süden Italiens, in Albanien, Nordmakedonien, Bulgarien und in der Türkei Höchstwerte von 35 bis 40 Grad zu erwarten. Besonders in der Türkei sind im Hinterland sogar lokal 45 Grad möglich!
Neben der Heißluft erreichen auch größere Mengen Saharastaub den Süden Europas. Da es keinen Niederschlag gibt, wird dieser aber nicht ausgewaschen sondern dürfte nur für einen milchigen Himmel sorgen.
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